Mit dem eDA40 präsentiert der österreichische Hersteller Diamond Aircraft Industries in diesem Jahr bei der Aero in Friedrichshafen zum ersten Mal sein vollständig elektrisch betriebenes Kleinflugzeug. Stolz erläutert Projektleiter Erik Solis die Eigenschaften des einmotorigen Zweisitzers. „Wir haben sowohl beim Gewicht als auch bei der Geschwindigkeit des Flugzeugs die Eigenschaften vom Benzin-Modell übernommen.“

Solis betont, die Aufladung des eDA40 sei vergleichbar mit der eines Elektroautos, da es ebenfalls an einer E-Ladesäule binnen 20 bis 30 Minuten wieder flugtauglich sei. Selbst der Ladeadapter sei identisch mit dem eines herkömmlichen Elektroautos.

Bisher sieht man Ladesäulen in der Regel neben E-Autos stehen. An dieser wird jedoch das eDA40, ein komplett elektrisch betriebenes ...
Bisher sieht man Ladesäulen in der Regel neben E-Autos stehen. An dieser wird jedoch das eDA40, ein komplett elektrisch betriebenes Kleinflugzeug, beladen. | Bild: Björn Spegel

Elektroflugzeuge für die Flugschule

Das eDA40 sei als Elektroflugzeug besonders gut für Flugstunden geeignet, da die Flugdauer von bis zu 74 Minuten dafür absolut ausreichend sei. Der Flugzeughersteller aus der Wiener Neustadt hat sogar schon einen ersten Kunden gefunden: Die Lufthansa Aviation Training GmbH, die für die Pilotenausbildung der Lufthansa zuständig ist, will das Modell zunächst in der Flugschule im Schweizerischen Grenchen erproben. Es handelt sich nicht um das einzige E-Flugzeug auf der Messe. Insbesondere im Segelflugbereich werden elektrische und hybrid-elektrische Antriebe immer gefragter.

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Nachhaltiges Flugbenzin scheitert an Verfügbarkeit

Während Elektroflugzeuge wie das eDA40 schon versuchsweise eingesetzt werden, ist nachhaltiges Flugbenzin, die sogenannten Sustainable Aviation Fuels, noch nicht praxistauglich, wie Deniz Weissenborn, Geschäftsführer der Hamburger Flugline „Platoon Aviation“ betont. Weissenborn, der das Unternehmen bereits mit 27 Jahren gründete, erläutert das Problem: „Die Verfügbarkeit der Sustainable Aviation Fuels ist extrem gering.“ Dennoch ist er überzeugt, dass sich nachhaltiges Flugbenzin auf dem Markt früher durchsetzen werde als Elektroflugzeuge.

Massentaugliche Lufttaxis sind Zukunftsmusik

Der Geschäftsführer des Deutschen Hubschrauber Verbands, Frank Liemandt, hält elektrisch betriebene, autonome Lufttaxis als Rückgrat des innerstädtischen Verkehrs für unrealistisch. Der massentaugliche Einsatz sei weder bei Hubschraubern noch bei Lufttaxis möglich, da weder die gesellschaftliche Akzeptanz, noch die Infrastruktur, etwa Sicherheitskontrollen und Wartungspersonal, vorhanden seien. Die vergleichbare Nutzung von Hubschraubern beschränke sich auf exklusive Anlässe wie das Weltwirtschaftsforum in Davos.

Ein Flugobjekt des Trainings- und Kompetenzzentrums Drohnen.
Ein Flugobjekt des Trainings- und Kompetenzzentrums Drohnen. | Bild: Alexander Notz

Ein Flugzeug auf dem Messegelände Friedrichshafen.
Ein Flugzeug auf dem Messegelände Friedrichshafen. | Bild: Alwin Buchmaier

Die Aero findet noch bis einschließlich Samstag, 20. April auf dem Messegelände in Friedrichshafen statt. Geöffnet ist sie am Donnerstag und Freitag von 9 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 17 Uhr. Eintrittskarten gibt es ab 34 Euro, ermäßigt 27 Euro.