Die Liebe zu Büchern versteht sich in diesem Berufsfeld gewissermaßen von selbst. Ebenso die Medienkompetenz und ausgeprägte Serviceorientierung. Heike Fischer, neue Leiterin der Bibliothek am Bildungszentrum, verfügt über diese Eigenschaften. In welchem Umfang, das hat sie bereits hinlänglich unter Beweis gestellt.
Als kommissarische Leiterin der Bibliothek, aber auch schon davor, in den Jahren, in denen sie die stellvertretende Bibliotheksleiterin war. Auf der Frage, was sie aus ihrer Sicht am meisten qualifiziere für den Leitungsposten, antwortet Heike Fischer mit leichtem Schmunzeln. „Ich habe ein gutes Nervenkostüm.“ Und eben da brauche es an der Bibliothek am Bildungszentrum.
Viele Schüler sorgen für eine gewisse Grundunruhe
„In den großen Pausen ist hier ziemlich viel los“, erklärt Heike Fischer. Darum hat sie auch außerhalb der Pausenzeit zum Pressegespräch geladen. Eine gewisse Grundunruhe herrscht trotzdem zwischen den Bücherregalen. Denn nicht wenige Schüler suchen hier nach Material für ein Referat oder eine Präsentation – und etliche tun das im eifrigen, nicht ausschließlich themenbezogenen Austausch mit ihren Mitschülern. So muss Heike Fischer dann und wann die munteren Störer ans Ruhegebot in der Bibliothek erinnern.
Lange Suche nach neuer Leiterin
Seit Beginn des Schuljahrs war die Stelle der Bibliotheksleitung vakant. Ihre Vorgängerin Bianca Pieper wollte sich beruflich neu orientieren. Viermal schrieb der Bodenseekreis, der Träger der Bibliothek Markdorf – dabei aber von der Stadt Markdorf unterstützt, die Leitungsstelle aus. Vergeblich, niemand wollte den Posten übernehmen.
Heike Fischer hat eine Ahnung, warum. Sie ist gut vernetzt mit den öffentlichen Bibliotheken in der Region und weiß, wie wenig viele ihrer Kolleginnen die Arbeit in einer Schulbibliothek reizt. Selbst wenn sie darauf hingewiesen werden, dass dies nur ein Bereich ihres Aufgabenfeldes in der Markdorfer Bibliothek wäre. Im Kopf bleibe das Wissen fest verankert, dass die Bibliothek eine der größten Schulbibliotheken in Baden-Württemberg ist.
Eng vernetzt mit den Bildungseinrichtungen
Heike Fischer hat die Nähe zu den beiden Schulen beziehungsweise Schülern und Lehrern am Bildungszentrum nie weiter gestört. Die studierte Diplom-Sportpädagogin arbeitet seit 2005 an der BZM-Bibliothek. Das kleine Einmaleins der Bibliotheks- und Medienbenutzung bringt sie schon seit Jahren zum Schuljahresbeginn den neuen Fünftklässlern nahe. „Die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und mit den Schulleitungen ist sehr gut“, berichtet Heike Fischer.
Ebenso gut arbeite man mit den übrigen Markdorfer Bildungseinrichtungen zusammen – vom Kindergarten über die Grundschulen bis zur Justus-von-Liebig-Schule in der Pestalozzistraße. Und Heike Fischer klingt beinahe stolz, wenn sie auf den großen Kreis der ehrenamtlichen Bibliotheksmitarbeiter zu sprechen kommt. 30 Frauen und Männer unterstützen die fünf fest angestellten Bibliothekarinnen bei ihrer Arbeit. Hinzu kommen dann noch zehn Lesepaten, die zweimal in der Woche für Vorschulkinder vorlesen.
Heike Fischer liest am liebsten Krimis
Als Bibliotheksleiterin seien noch mehr administrative Aufgaben hinzugekommen. Die Lust am Lesen habe ihr das aber nicht verleidet. Nach wie vor liest sie „querbeet – schon, um den Überblick zu behalten“. Am allerliebsten mag sie Krimis, „wenn die intelligent geschrieben sind.“