Was ist auf lange Sicht teurer für den Landkreis: eine Salzlagerhalle oder drei freistehende Salzsilos für den Winterdienst auf der Straße? 1,6 Millionen Euro für eine Halle waren den Kreisräten des Verwaltungsausschusses zu viel.

Über Ersatz für den 2022 wegen Altersschwäche geschlossenen Stützpunkt Bad Säckingen der Straßenmeisterei wollen die Kreisparlamentarier entscheiden, wenn ihnen die Verwaltung eine vergleichende Betrachtung der Kosten über 40 Jahre hinweg vorgelegt hat.

Halle oder lieber Silo?

Für ein neues Salzlager mit Infrastruktur zur Soleerzeugung und -lagerung wollten die Kreisräte in öffentlicher Sitzung eigentlich für 150.470 Euro den Planungsauftrag an ein Ingenieurbüro vergeben.

Als Standort für das Lager mit Streusalz, Salzlöseanlage und weiterer Ladetechnik sowie Sozialraum und WC fand die Straßenbauabteilung der Kreisbehörde schließlich den ehemaligen Aldi-Parkplatz in der Glarnerstraße. Allerdings nur für einen Erbpachtvertrag auf 30 bis 50 Jahre. Weil die Salzlager in Albbruck und Segeten zu klein sind, steht jetzt auf dem neuen Areal bereits eine überdachte Zwischenlösung.

1670 Tonnen Salz sind zu wenig

Auf der Hochrheinachse könnte es bei einem extremen Wintereinbruch glatt werden. Nach den Richtlinien des Landes sind hier 1670 Tonnen Salz zu wenig eingelagert. 700 bis 1000 Tonnen Streusalz für die Kreis-, Landes- und Bundesstraße sowie die Autobahn 98 im Raum Bad Säckingen soll das dortige Lager bevorraten. Die Gesamtkosten für eine Halle sieht die Verwaltung bei 1,6 Millionen Euro. Der Kreistag will die Investition für freistehende Silos gegenüberstellen.

Die Straßenmeistereien des Landkreises sind neben den Kreisstraßen auch für Landes- und Bundesstraßen sowie die Autobahn-98-Abschnitte zuständig. Dafür gibt es jährlich eine pauschale Summe aus Stuttgart. An den Baukosten für das Salzlager dagegen werden sich weder Bund noch Land beteiligen, informierte Landrat Martin Kistler die Kreisparlamentarier. Für die CDU-Fraktion stellte Christian Mauch angesichts der 1,6 Millionen Gesamtkosten den Verwaltungsvorschlag in Frage. Ursprünglich habe man über die Hälfte der Summe gesprochen, erinnerte sich der Kreisrat.

Markus Siebold vom Liegenschaftsamt und Straßenbauamtsleiterin Simone Alt räumten ein, dass freistehende Silos zunächst billiger seien. Auf Dauer sehen sie aufgrund eigener Erfahrung und nach der Fachliteratur die geschlossene Halle bei größeren Stützpunkten als günstiger an. Der hohe Wartungsbedarf der Silos zeigte sich jüngst in der Trompeterstadt wie auch in Albbruck und am Stützpunkt Görwihl-Segeten. Der Landrat will den Kreisräten vor der Entscheidung nun einen fundierten Vergleich der Alternativen Silos oder Halle vorlegen.