Solarparks stellen in der Region mittlerweile keine große Besonderheit mehr dar. Doch in diesem Fall haben die Verantwortlichen doch noch einmal um Aufmerksamkeit gebeten: Mit dem Solarpark Brandbühl an der Verbindungsstraße zwischen Reute und Stahringen geht jetzt erstmals ein Solarpark an das Netz, der direkt vom Anbieter vor Ort genutzt wird. Und das sind die Stadtwerke Radolfzell, die mit der Annahme des Stroms und dem Verbrauch vor Ort ihrer Maxime nachkommen, den Privatkunden ausschließlich Ökostrom anzubieten. Zuständig für das Projekt ist die Firma Solarcomplex.
Mit dem Projekt umgehen die Beteiligten erstmals die Abrechnung des Stroms über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und verbinden sich quasi direkt über ein Stromkabel miteinander. Angesichts der geografischen Nähe ein durchaus naheliegender Vorteil. Für Solarcomplex sorgt das zudem für etwas höhere Preise beim Verkauf des Stroms. Die Alternative wäre eine europaweite Ausschreibung gewesen, die erfahrungsgemäß weniger attraktiv gewesen wäre.
Die Stadtwerke Radolfzell wiederum sehen in der direkten Verbindung einen echten Vorteil für sich, da sie mit der Anlage ohne Umwege rund 15 Prozent der eigenen Privatkunden in Radolfzell versorgen kann, wie bei der Einweihung berichtet wurde.
Was leistet die Anlage?
Auf dem Brandbühl-Gelände, das sogar durch die Kreisstraße geteilt wird, hat das Unternehmen Solarcomplex eine Anlage mit einer Leistung von 5,5 Megawatt errichtet. Die Module auf der Fläche von rund sechs Hektar liefern mit einer Jahresleistung von 5,5 Gigawattstunden Strom für etwa 5500 Menschen, wie Solarcomplex-Geschäftsführer Bene Müller beim Pressetermin vor Ort vorrechnete.
Die Module sind in Ost-West-Richtung ausgerichtet, um einen möglichst hohen und gleichbleibenden Eintrag von Sonnenenergie über den Tag zu erreichen. Teilweise musste man auf diese doppelte Ausrichtung verzichten, weil die Gefahr von Blendeffekten für vorbeifahrende Autofahrer zu befürchten war. Solarcomplex hat das Gelände zum größten Teil für 25 Jahre gepachtet und einen kleinen Teil gekauft, da dieser kurzfristig zum Verkauf stand.
