Entlang der Biberbahnstrecke hat es am Sonntag etliche Angebote für die ganze Familie gegeben. Gegenstand des Aktionstages war natürlich der Namensgeber der Bahnstrecke, der Biber, der gerne auch mal die vorhandene Infrastruktur nach seinem Gutdünken umbaut. Im Laufe des Thementages konnten sich Interessierte über den dicken Nager – er kann bis zu 37 Kilogramm wiegen, wie am Info-Mobil der Naturparkranger zu erfahren war – in allen Einzelheiten informieren.

Am Biber-Infomobil; Naturparkranger Markus Ellinger, Sommerrangerin Hanna Zillermeier, ganz r. Sommerrangerin Jaqueline Perinen, mit ...
Am Biber-Infomobil; Naturparkranger Markus Ellinger, Sommerrangerin Hanna Zillermeier, ganz r. Sommerrangerin Jaqueline Perinen, mit Passanten und Fahrgästen der Biberbahn. | Bild: Susanne Grimm

Seit dem 1. Mai fährt die Biberbahn wieder an Sonn- und Feiertagen auf der längst in Vergessenheit geratenen und inzwischen wiedererweckten Bahnstrecke zwischen Bodensee und Donau, der sogenannten Ablachtalbahn. An diesem Bibertag pendelte die Biberbahn zwischen Stockach und Mengen hin und her, wobei sie für die Fahrgäste, insbesondere der kleinen, eine echte Überraschung parat hatte. Denn zum ersten Mal fuhr das neue Maskottchen „Biba“ mit und verteilte an die Kinder Luftballone und Glitzertatoos.

Keine Angst vor großen Tieren – Celina mit Biba in der Biberbahn.
Keine Angst vor großen Tieren – Celina mit Biba in der Biberbahn. | Bild: Susanne Grimm

Allerdings musste sich der pelzige Geselle erst das Vertrauen der kleinen Passagiere erwerben, denn in seinem Kostüm wirkte die mannsgroße Person erst einmal wie ein riesiger Bär mit Nagezähnen. Die waren allerdings weiß und nicht wie sein natürliches Vorbild orangegelb, wie beim Stand von Naturparkranger Markus Ellinger zu erfahren und zu besichtigen war.

Zähne wachse permanent nach

Seine eisenhaltige Pflanzennahrung sei schuld an der Einfärbung der Zähne, die übrigens permanent nachwachsen, wie Sommerrangerin Jaqueline Perinan sagte. „Die Zähne nachwachsen zu lassen, wäre doch mal ein Betätigungsfeld von Genforschern“, meinte eine Zuschauerin, die erst kürzlich eine schmerzhafte Dentalbehandlung über sich ergehen lassen musste. Die Rangerin lachte und meinte verschmitzt: „Dann müssten wir Menschen abends auf dem Sofa die Kartoffelchips gegen Kräcker aus Holz tauschen!“ Denn nachwachsende Zähne müssen durch ständigen Gebrauch „abgearbeitet“ werden.

Er sieht fast echt aus, der ausgestopfte Biber des Naturschutzzentrums, der natürlich am Bibertag dabei sein musste.
Er sieht fast echt aus, der ausgestopfte Biber des Naturschutzzentrums, der natürlich am Bibertag dabei sein musste. | Bild: Susanne Grimm

Ellinger ergänzte die Fantasiegeschichte mit eigenen Erfahrungen aus der heimischen Haustierwelt, genauer, eines Kaninchens mit Überbiss: „Alle vier Wochen musste ich mit ihm zum Tierarzt, um die Zähne kürzen zu lassen“. Nagetiere müssen nagen, um das Zahnwachstum im Rahmen zu halten. Geht das wegen einer Fehlstellung nicht, „hat das Tier ein Problem“. Am Stand der Ranger, der am Meßkircher Bahnhof Passanten und Fahrgäste über den Wassernager informierte, beeindruckte ein ausgestopftes Exemplar in Lebensgröße. Auch gab ein skelettierter Biberkopf Auskunft über die Beschaffenheit der Beiß- und Nagewerkzeuge des schwimmenden Veganers, der sich überwiegend von Holz, Rinde und Zweigen ernährt.

Die Kinder gewinnen bei Markus Ellinger am Info-Mobil interessante Einblicke. Am Mikroskop bestaunt Benedikt einen toten Maikäfer.
Die Kinder gewinnen bei Markus Ellinger am Info-Mobil interessante Einblicke. Am Mikroskop bestaunt Benedikt einen toten Maikäfer. | Bild: Susanne Grimm

Für die Kinder gab es am Info-Mobil einen Flyer, der kindgerecht, aber ausführlich und überaus anschaulich über den Biber und seine Lebensweise aufklärte. Darin erfuhr der Betrachter, warum der Nager Landschaften positiv gestalten und Lebensräume für andere Arten schaffen kann, aber trotzdem nicht überall Freunde hat. „Auf die Spuren der Biber“ konnten sich am Bibertag lauffreudige Besucher begeben, denn eine geführte Wanderung startete am Sonntagmorgen vom Bahnhof in Sauldorf. Hierbei konnte das Wissen um den streng geschützten Landschaftsgestalter vertieft werden.