Bad Dürrheim – Der Geschichts- und Heimatverein Bad Dürrheim ist bei Facebook – und zwar erfolgreich. Und: Der Verein sah sich bei seiner Hauptversammlung als wichtige Unterstützung des Stadtarchivs.

Es ist wohl eher jüngeren Vereinsmitgliedern wie Wilfried Strohmeier (zweiter Vorsitzender) zu verdanken, dass der Heimatverein einen beinahe zu Tode gerittenen Gaul der sozialen Medien 2023 im Internet für sich entdeckt hat. Die Vereinsgruppe auf Facebook hat mittlerweile 180 Mitglieder und könnte laut Vorsitzendem Jürgen Kauth „auch jüngere Mitglieder erreichen.“ Zunächst sei es optimal gewesen, Veranstaltungen und Vereinsinformationen auf einfachem Wege mit den Mitgliedern in der Gruppe zu teilen. Mittlerweile bespaßt Kauth seine Facebookfans mit etwa architektonischen und historischen Fragen zu Bad Dürrheim, was „super ankommt“. Der Vorsitzende kann sich gar des Superlativs nicht enthalten, dies als die „beste Entwicklung“ des Jahres zu titulieren.

Das Museumareal an sich sei nach wie vor räumlich ausgelastet. Für die Ausstellung neuer Exponate müssten alte weichen. Es sei eine bewundernswerte Herausforderung, den Museumsbetrieb aufrechterhalten zu können. Der Verein könne als komplementäres Gegenstück zum Stadtarchiv gesehen werden, denn die meiste Arbeit für den Verein geschieht im Hintergrund. „Es sind diese vielen Anfragen zu Häusern, zur Ortsgeschichte und anderem, die viel Aufwand erfordern“, sagt Kauth.

Die Stadt habe nie richtig Geld für den Aufbau eines Archivs ausgegeben. Sachbearbeiterin Miriam Schaubrenner (Digitalisierung & Archiv) tue zwar ihr Möglichstes, aber „die wenigen Stunden in der Woche“ sind laut Kauth nicht genug. Umso mehr könne der Verein auf altgediente „Archivare“ wie den ehemaligen Vorsitzenden Fritz Grießhaber stolz sein, die es in knapp 40 Jahren Vereinsgeschichte schafften, das Stadtgedächtnis zu erhalten und zu erweitern.

Schilder werden gestohlen

Währenddessen erfreut sich die durch den Verein auf dem Salinenareal angebrachte, historische Beschilderung großer Beliebtheit bei Langfingern. Nicht nur werden die Schilder „kaputt gemacht“ oder gewaltsam entwendet, eines wurde auch „sauber abmontiert“. Wie mit den Schildern aus Edelstahl nun zu verfahren sei, bleibt fraglich. Das Publikationsorgan „De‘ Sensedengler“ genießt laut Kauth bisweilen Kultstatus. Hier werden gleichberechtigt etwa bauliche und menschliche Fehlentwicklungen, aber auch positive Belange der Stadt aufgegriffen.

Der zweite Vorsitzende Strohmeier würdigte in einer kleinen Ansprache den seit letztem Jahr nunmehr seit 30 Jahren amtierenden Vereinsvorsitzenden, Leiter des Heimatmuseums und seit dem Jahr 2000 für den Sensedengler verantwortlichen Jürgen Kauth. Simon Hipp und Jörg Weisbrod wurden für 25-jährige Vereinsmitgliedschaft geehrt, Wilfried Strohmeier als zweiter Vorsitzender und Sabine Kauth als Schriftführerin wurden in ihren Ämtern bestätigt.