Löffingen – Schon von Weitem sind sie zu hören, die „Bittäbach Latschi“, wenn sie mit ihren knatternden Mofas gemeinsam durch die Gegend fahren. Die Mofas sind ihre Leidenschaft. Ihre Kutten mit dem Logo „Bittäbach Latschi Leffingä“ mit den zwei gekreuzten gelben Löffeln und dem lachenden Mofa-Kolben sind ihr Markenzeichen.

Doch die 13 harten Männer und die zwei Mädchen (Marinna Isele und Nina Totic) haben ein Herz aus Gold. Seit Jahren produzieren sie einzigartige Kalender, deren Erlös sie immer einer sozialen Einrichtung spenden. Die Kalender, deren Fotos mit Sexappeal und perfekter Pose auf den alten Mofas nicht geizen, gingen auch heuer weg wie warme Semmeln. Mit Perfektion und Können hat Ralf Bitzer aus Hüfingen, ein Freund der Gruppe, die Bilder mit der Kamera festgehalten.

Verkauft wurden die besonderen Kalender auf den Löffinger Märkten. Nun wurde das große Sparschwein im Pilsstüble, dem Domizil der Gruppe, geschlachtet. Das Ergebnis der Zählung betrug 1517 Euro. Der Betrag wird dem Bundesverband Kinderhospiz in Lenzkirch zur Verfügung gestellt. „Im vergangenen Jahr waren es 1490 Euro für das Haus Lebensheimat, toll dass es nun sogar mehr war“, freut sich Gruppen-Sprecher Nico Hahn.

Die 13 Zweitakt-Begeisterten fahren alle original Mofas, etwa der Marken Herkules oder Puch. Die älteste Maschine ist eine alte DKW-Hummel aus dem Jahr 1954, ein echtes Schätzchen, das aber schon seine Mucken hat und gepflegt, geölt und auch immer wieder auf Vordermann gebracht werden muss. Jeder „Latschi“ ist ein Zweitakt-Begeisterter, der mit 25 bis 30 Stundenkilometern durch die Landschaft fährt.

Ihre Maschinen fallen durch ihre kräftigen Farben auf. So fährt Nico Hahn eine knallrote Herkules M5, Baujahr 1979. Die meisten Bittäbach Latschi sind echte Schrauber, wie Randy Isele, der Vorsitzende des Automobilclubs. Mit dem ACL ist die Gruppe eng verbunden und gehört bei den Veranstaltungen mit dazu. In der Schrauberfabrik der Gruppe mit dem großen Hof gibt es alles Notwendige, von der Hebebühne bis zu Werkbänken und Werkzeug. Hier wird ständig an den Oldtimer-Maschinen herumgebastelt.

Die Gruppe im Alter zwischen 55 und 24 Jahren „heizt“ gern gemeinsam auf den langsamen Maschinen durchs Löffinger Ösch oder den Schwarzwald. Diese Entschleunigung ist ganz bewusst gewählt. „Schnell kann jeder“, so die Devise. Jedes Jahr wird der Fahrer ausgezeichnet, der die meisten Kilometer auf die Strecke bringt. Das Monopol scheint Niklas Nagel gepachtet zu haben, der auch im Jahr 2023 mit 1300 Kilometern die Liste anführte.

Vor vier Jahren hat die Gruppe sich auf den 1200 Kilometer langen Weg in den Westerwald gemacht, um sich „Morlock Motors“ von Michael Manouseks anzuschauen, bekannt durch die DMAX-Reihe „Steel Buddies“. Eine solche Herausforderung ist wieder angedacht, doch wann und wo steht noch nicht fest. Als Nächstes wird man im Mai mit den Freunden aus dem Allgäu auf den Mofas durch den Schwarzwald fahren.

Seit geraumer Zeit haben die Latschi mit dem urgemütlichen „Pilsstüble“, einem Bauwagen hinter der Lärmschutzwand der B31, ihr eigenes Domizil, das auch Gäste gern besuchen.