Lämmlisgrund heißt das Gewann zwischen der Steig und dem Wohngebiet Schilterhäusle. Dort sollten 3000 Wohneinheiten entstehen. Daraus wird nun nichts mehr. Das geht aus den Unterlagen für den Technischen Ausschuss des Gemeinderats hervor.

Demnach soll in der nächsten Sitzung des Gemeinderats Villingen-Schwenningen beschlossen werden, dass die Eigentümer der dortigen Grundstücke nicht mehr enteignet werden sollen. Einen entsprechenden Beschluss zur Enteignung hatte der Gemeinderat Ende 2023 gefasst.

Das steht im Beschluss von 2023

Falls entsprechende Verhandlungen mit den Eigentümern scheitern sollten, sollte der ‚Einleitungsbeschluss für eine Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme‘ der Stadt als letztes Instrument zur Verfügung stehen, um ein entsprechendes Baugebiet schaffen zu können. Detlev Bührer sprach damals von einem „zentralen Wohngebietsvorhaben mit großer Bedeutung für die Stadt“. Geplant war ein ökologisches und soziales Vorzeigequartier.

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Warum die Stadt nicht mehr an das Projekt glaubt

Die Planungen sind offenbar obsolet geworden. Und die Stadt will Abstand nehmen vom damals gefassten Beschluss. Zum einen, so heißt es in der Vorlage des Technischen Ausschusses, weil die Grunderwerbsverhandlungen mit den Eigentümern aufgrund immer weiterer Forderungen dieser nicht zum Abschluss gebracht werden konnten. Zum anderen, weil sich die Situation am Immobilienmarkt in den vergangenen vier Jahren derart geändert hätte, „dass hier ein deutlicher Einbruch an Neubauvorhaben zu verzeichnen ist“.

Aufgrund dieser geänderten Voraussetzungen sei aktuell nicht mit einer „zügigen Entwicklung der Gesamtmaßnahme zu rechnen“. Da diese jedoch offenbar essenziell ist, damit eine solche Enteignung auch rechtssicher ist, empfiehlt die Verwaltung dem Gemeinderat, den Beschluss von damals aufzuheben.

Es sollen trotzdem Wohnungen entstehen

Dass es aktuell nicht leicht ist, überhaupt Investoren zu finden für Bauprojekte musste die Stadt jüngst beim Baugebiet Oberer Brühl feststellen. 683 günstige Mietwohnungen sollten auf dem geplanten Wohn- und Verwaltungsquartier entstehen. Allerdings konnte kein Investor gefunden werden. Inzwischen wurden die Vorgaben für Bauträger gelockert.

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Ganz gestorben ist das Bauvorhaben im Lämmlisgrund aber damit nicht. Das Gebiet soll nun „mit einer verkleinerten Fläche umgesetzte werden“, heißt es in der Vorlage. Der Vorteil: „Dieses Gebiet befindet sich vollumfänglich im Eigentum der Stadt.“ Die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplans soll ebenfalls in der nächsten Sitzung des Gemeinderats beschlossen werden.