Deborah Dillmann

Kommt es zu einem Unfall oder muss man das Auto aufgrund einer Panne unerwartet verlassen, sollte für mehr Sicherheit eine Warnweste getragen werden. So sind Betroffene für andere Autofahrer nämlich besser sichtbar. Aus diesem Grund besteht in Deutschland laut bussgeldkatalog.org seit Juli 2014 eine Warnwestenpflicht. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Wie viele Warnwesten müssen im Auto mitgeführt werden? Und wo sollten sie liegen? 

Warnwesten im Auto: Wie viele müssen es sein?

In Deutschland muss laut dem ADAC in jedem Fahrzeug mindestens eine Warnweste vorhanden sein. Das gilt für Pkw, Lkw, Zug- und Sattelmaschinen sowie für Busse. Motorräder sowie Roller und ähnliche Fahrzeuge sind von der Warnwestenpflicht ausgenommen. Wohnmobile sind zwar im Gesetz nicht ausdrücklich genannt, trotzdem empfiehlt der Automobilclub, mindestens die eine vorgeschriebene Warnweste dabei zu haben. Grundsätzlich rät der ADAC aber dazu, immer ausreichend Warnwesten für alle Insassen mitzuführen. 

Obwohl Warnwesten dem Gesetz nach mitgeführt werden müssen, gibt es keine Vorgaben zum Tragen. Hier setzt der Gesetzgeber dem ADAC zufolge auf die Eigenverantwortlichkeit der Verkehrsteilnehmer. Empfohlen wird das Tragen bei Unfällen und Pannen vor allem bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen. 

Anders sieht es bei gewerblich genutzten Fahrzeugen aus. Laut bussgeldkatalog.de gilt hier die Mitführungs- und Tragepflicht für Warnwesten, die durch die Berufsgenossenschaft für Verkehr und Transportwirtschaft geregelt ist. 

Übrigens: Um ein Auto erfolgreich zu überbrücken, muss eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden. Damit es gar nicht erst zu einer Panne kommt, sollte es regelmäßig gewartet werden - AdBlue nachfüllen, Öl wechseln und den Ölfilter tauschen. Auch der Luftfilter im Auto sollte regelmäßig gewechselt werden.

Welche Warnwesten sind erlaubt?

Nicht alle Warnwesten sind dem Gesetz nach erlaubt. Laut dem ADAC dürfen Warnwesten rot, gelb oder orangefarben sein. Dabei müssen sie einer Norm entsprechen - der DIN EN 471:2003+A1:2007 (Ausgabe März 2008) oder der EN ISO 20 471:2013. 

In der Regel sind Warnwesten mit knalligen Farben sowie reflektierenden Streifen versehen, damit Träger bei Tag und Nacht gut zu sehen sind. Bei einem ADAC-Test kam allerdings heraus, dass viele Warnwesten, die in Deutschland verkauft werden, nicht ausreichend reflektieren. Mängel wurden dem Automobilclub zufolge insbesondere bei im Internet bestellten Warnwesten festgestellt. Aus diesem Grund rät der ADAC dazu, nur Warnwesten zu kaufen, die ein eingenähtes Label mit Hinweis auf die Erfüllung der Norm besitzen. Zusätzlich ist auch eine Sichtprüfung zu empfehlen.

Übrigens: Bei manchen Krankheiten sollte man das Auto lieber stehen lassen und nicht mehr fahren. Dazu kann etwa Epilepsie gehören. 

Wo muss man Warnwesten im Auto haben?

Wo Warnwesten im Auto verstaut werden müssen, ist im Gesetz nicht geregelt. Laut bussgeldkatalog.de ist das jedem selbst überlassen. Im Sinne der eigenen Sicherheit empfiehlt es sich aber, Warnwesten griffbereit im Innenraum des Autos aufzubewahren - zum Beispiel im Handschuhfach, unter den Vordersitzen oder im Seitenfach einer Tür. 

Der Kofferraum bietet sich eher weniger an. Zwar ist das nicht verboten, im Ernstfall müsste man aber erst ohne Warnweste aussteigen, um zum Kofferraum zu gehen. 

Keine Warnweste im Auto: Wie hoch ist die Strafe?

Bei einem Verstoß gegen die Warnwestenpflicht droht in Deutschland ein Bußgeld. Laut bussgeldkatalog.de beläuft sich die Geldstrafe auf 15 Euro. Punkte oder ein Fahrverbot sind aber nicht zu befürchten. Die Strafe wird fällig, wenn keine Warnweste mitgeführt wurde oder diese bei der Polizeikontrolle nicht vorgezeigt wurde.