Aus Freiburger Sicht ist es ein Spiel der vergebenen Chancen. Der Sport-Club hat den VfL Wolfsburg eine Stunde lang im Griff, verpasst es allerdings, die vielen Möglichkeiten zu mehr als einem 1:0 zu nutzen. Nach einem Platzverweis für Sildillia kippt die Partei und Wolfsburg siegt noch mit 2:1 – auch weil Sallai beim Stand von 1:1 einen Elfmeter vergibt.

Noah Atubolu: Pariert in der ersten Halbzeit stark gegen Tiago und macht bei einer 50-Meter-Bogenlampe von Wind unfreiwillig Bekanntschaft mit dem Torpfosten. In der zweiten Halbzeit in zwei Situationen nach Eckbällen unsicher, bei den Sonntagsschüssen von Arnold und Lacroix machtlos. Allenfalls strenge Kritiker monieren, dass Freiburgs Torhüter bei hohen Schüssen nicht so gut ist wie bei flachen Schüssen. - Note: 3,5

Freiburgs Torwart Noah Atubolu (l) in Aktion gegen Wolfsburgs Jonas Wind (r).
Freiburgs Torwart Noah Atubolu (l) in Aktion gegen Wolfsburgs Jonas Wind (r). | Bild: Tom Weller/dpa

Kiliann Sildillia: Ersetzt den gelb-gesperrten Lukas Kübler auf der rechten Seite der Dreierkette. Das macht er bis zur 63. Minute auch ganz ordentlich, doch dann gehen dem jungen Franzosen die Gäule durch. Unverständlich, mit welchem Ungeschick und fast schon brutaler Härte er gegen Paredes einsteigt. Die rote Karte ist die logische Folge. Von da an kippt das Spiel. SC-Trainer Christian Streich muss taktisch umstellen, was sich rächen soll. Sildillia hat seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. - Note: 5

Wolfsburgs Kevin Paredes (l) in Aktion gegen Freiburgs Kiliann Sildillia (r).
Wolfsburgs Kevin Paredes (l) in Aktion gegen Freiburgs Kiliann Sildillia (r). | Bild: Tom Weller/dpa

Yannik Keitel: Ein starker Auftritt des Abwehrspielers wider Willen. Oder, nein: wider Ausbildung. Denn die Nummer 14 des Sportclubs, der im Sommer zum VfB Stuttgart, wechselt, ist ja gelernter Mittelfeldspieler und hilft in der Abwehr aus, weil mit Ginter und Lienhart die zwei Abwehrsäulen verletzt fehlen. Keitel gewinnt 73 Prozent seiner Zweikämpfe und imponiert mit etlichen gelungenen Pässen. Einer davon auf Ritsu Doan führt zum 1:0 durch ein Eigentor von Bornauw. – Note: 2

Manuel Gulde: Zweikampfstark, ohne Fehl und Tadel. Auch gut ins Aufbauspiel eingebunden. Wichtiger Mann nach dem Ausfall von Ginter und Lienhart. Nicht immer fehlerfrei, gegen Wolfsburg allerdings schon. - Note: 2,5

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Christian Günter: Es wird besser, das Zusammenspiel mit Vincenzo Grifo. Gleich dreimal geht der Kapitän nach intelligenten Steckpässen vom italienischen Nationalspieler auf und davon. Allein ein Tor fällt nach Günters Flanken nicht, aber das wird demnächst ganz gewiss wieder passieren. Der Mann bleibt trotz der Niederlage zuversichtlich, was die Europacup-Chancen des Sport-Clubs angeht – ein Spielführer muss das ja auch sein. - Note: 3

Nicolas Höfler: Spielt eine ganz starke Partie, hätte gar ein Tor verdient gehabt, als er in der 31. Minute aus 18 Metern draufhält. Aber der Ball zischt Zentimeter am Pfosten vorbei. Zwei Schönheitsfehler hat der super Auftritt dann doch. Zum einen verschuldet Höfler den Freistoß, der zum 1:1 durch Arnold führt. Und dann sieht er auch noch die zehnte gelbe Karte, weshalb der Chicco nächsten Samstag in Köln zuschauen muss. - Note: 2

Wolfsburgs Maximilian Arnold (l) in Aktion gegen Freiburgs Nicolas Höfler (r).
Wolfsburgs Maximilian Arnold (l) in Aktion gegen Freiburgs Nicolas Höfler (r). | Bild: Tom Weller/dpa

Maximilian Eggestein: Macht immer wieder als Antreiber auf sich aufmerksam. Geht einmal mehr weite Wege. Den ganz großen Impuls setzt der Maxi aber nicht. In Köln wird er ohne Nebenmann Höfler Extra-Arbeit bekommen. - Note: 3

Wolfsburgs Aster Vranckx (r) in Aktion gegen Freiburgs Maximilian Eggestein (l).
Wolfsburgs Aster Vranckx (r) in Aktion gegen Freiburgs Maximilian Eggestein (l). | Bild: Tom Weller/dpa

Ritsu Doan: Ganz starke erste Halbzeit. Ist von keinem Wolfsburger aufzuhalten und gleich an Gregoritschs Chance in der 10. Minute beteiligt, der Schuss des Österreichers klatscht aber nur gegen die Latte. Zwingt mit einer super Flanke VfL-Verteidiger Baku zu einer riskanten Abwehraktion, bei der der Ball an den Pfosten prallt. Und er erzwingt die 1:0-Führung durch das Eigentor von Bornauw. Nach dem Platzverweis von Sildillia verstärkt defensiv gefordert, das ist nicht so die Hauptstärke des japanischen Nationalspielers. – Note: 2

Roland Sallai: Emsig unterwegs, was sich auch in den Statistik-Zahlen ausdrückt: mit 64 Ballkontakten die meisten aller SC-Kicker und mit sieben an der Zahl auch die meisten Torschüsse. Im Abschluss allerdings unglücklich, so vor allem auch beim Elfmeter in der 83. Minute. Anlauf, Ball vor Augen und dann ausgerutscht mit dem Standbein, hoch fliegt die Kugel Richtung Südtribüne. Es wäre das 2:1 gewesen und möglicherweise der Sieg. - Note: 3

Freiburgs Roland Sallai rutscht bei einem Elfmeter weg.
Freiburgs Roland Sallai rutscht bei einem Elfmeter weg. | Bild: Tom Weller/dpa

Vincenzo Grifo: Nach zuletzt durchwachsenen Leistungen gegen Wolfsburg wieder mit dem gewohnten Esprit. Feine Pässe, gute Laufwege. Neun Minuten nach Sildillias Platzverwies aus taktischen Gründen von Trainer Streich geopfert. Und schon fehlt der Grifo dann, als es in der 83. Minute Elfmeter gibt für den SC. Seine Treffsicherheit vom Punkt aus hätte gutgetan. - Note: 2

Michael Gregoritsch: Jagt den Ball nach zehn Minuten an die Latte, findet in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit in Wolfsburgs Keeper Casteels seinen Meister. In der zweiten Halbzeit nicht mehr so gut eingebunden in die Freiburger Angriffsaktionen. Für ein deftiges Foul an Bornauw gibt‘s in der 55. Minute die gelbe Karte, nach 72 Minuten ist Schluss. Für den Gregerl kommt Lucas Höler. - Note: 3

Jordy Makengo: Ab der 72. Minute für Christian Günter im Spiel. Nach vorne keine Akzente, aber der Gegner war ja auch in Überzahl. In einigen Situationen zu zaghaft. - Note: 3,5

Lucas Höler:Ersetzt nach 72 Minuten Michael Gregoritsch. Seine beste Szene hat Höler in der 83. Minute, als er vor Torwart Casteels am Ball ist und gefoult wird. Schiedsrichter Willenborg entscheidet zwar erst auf Freistoß für Wolfsburg, doch der VAR stimmt ihn um. Den Elfmeter schießt dann Sallai – und vergibt. - Note: 3

Freiburgs Lucas Höler reagiert nach dem Spiel unzufrieden.
Freiburgs Lucas Höler reagiert nach dem Spiel unzufrieden. | Bild: Tom Weller/dpa

Die in der Nachspielzeit eingewechselten Noah Weißhaupt und Florint Muslija bleiben ohne Bewertung.