Die Notunterkunft für Geflüchtete in der Sporthalle des Berufsschulzentrums Friedrichshafen soll aufgelöst werden. Spätestens nach den Herbstferien soll die Halle wieder für den Schul- und Vereinssport zur Verfügung stehen, wie das Landratsamt Bodenseekreis mitteilt. Ab den Herbstferien 2022 war die Halle gesperrt gewesen für Umbauarbeiten, Anfang 2023 waren die ersten Geflüchteten dort eingezogen.

Bis zur Wiedereröffnung müssten die Auszüge der Menschen, die noch in der Halle leben, sowie Abbau und Renovierungsarbeiten organisiert werden. Diese Entscheidung des Landratsamts, das zugleich Schulträger und Migrationsbehörde ist, stehe immer unter dem Vorbehalt der weltpolitischen Lage, wie Landrat Luca Prayon im Kreistag betonte.

Geflüchtete ziehen im Laufe des Juni aus

Der aktuelle Plan sieht vor, dass im Laufe des Juni die letzten Menschen aus der Halle ausziehen. Sie wechseln entweder in eine Anschlussunterbringung einer Gemeinde oder eine andere Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises. Im nächsten Schritt beginnt der Abbau der Kabinen und Einrichtungen, wie Waschmaschinen und Elektroinstallationen. Dann müsse man den Zustand der Halle begutachten, um die erforderlichen Renovierungs- und Rüstarbeiten planen und durchführen zu können.

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Freigabe nach Herbstferien realistisch

Wie es in der Mitteilung der Kreisbehörde heißt, müssten diese Schritte sorgfältig organisiert werden und erforderten Zeit. Bei vielen Stufen in diesem Prozess sei man auch von der Leistungs- und Lieferfähigkeit Dritter abhängig. Aus diesem Grund könne die Sporthalle nicht sofort nach der Räumung der Notunterkunft wieder für den Sport freigegeben werden. Nach jetzigem Ermessen sei daher eine Freigabe nach den Herbstferien realistisch.

Landrat Luca Prayon wird zitiert: „Niemand kann aber ehrlicherweise ausschließen, dass die Zuweisungszahlen wieder massiv hochgehen oder es andere Gründe gibt, die uns wieder in die Notlage bringen, dass wir nicht wissen, wo wir die Leute unterbringen können.“ In solch einem Fall müsse der Kreis die Situation wieder neu bewerten und offen über die vorhandenen Optionen sprechen.

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Dank an Stadt, Schulen und Vereine

Wichtig sei ihm, „mich von Herzen bei allen zu bedanken, die Einschnitte hinnehmen mussten. Uns war immer klar, dass es für sehr viele Menschen eine große Belastung und Zumutung war, dass die Sporthalle nicht mehr genutzt werden konnte. Ich denke da vor allem an die Schülerinnen und Schüler, die Pädagogen und die Vereinssportler.“ Die Stadt Friedrichshafen habe sich engagiert um sportliche Ausweichmöglichkeiten gekümmert, Schulen und Vereine seien zusammengerückt.