„Man muss sich nur regen, dann bewegt sich was.“ Mit diesem Leitspruch arbeitete Gabriele Fischer während der 25 Jahre als Ortsvorsteherin von Weizen. Nun hat sie beschlossen, dass es Zeit wird, ihren Posten in jüngere Hände zu geben. Gabriele Fischer ist in Weizen aufgewachsen, heiratete 1977 und zog drei Kinder groß.

Als ihr Jüngster zur Schule kam, startete sie bei der Firma Sto wieder in ihrem erlernten Beruf als technische Zeichnerin. „Es war ein Glücksfall gewesen, dass ich am Wohnort arbeiten gehen konnte“, sagt sie. Gabriele Fischer blieb der Firma treu bis zu ihrer Rente.

Der Beginn der kommunalpolitischen Karriere

Zur Politik kam die 67-Jährige in jungen Jahren mehr zufällig, als sie sich mit anderen Müttern um einen sicheren Schulweg bemühte. Sie hatte damals einfach den damaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Werner Dörflinger angeschrieben und ihn auch getroffen. Danach ging es nicht lange, bis ein Fußgängerweg bis zur Schule errichtet war.

So ermutigt, kandidierte sie für den Ortschaftsrat Weizen und später auch für den Gemeinderat Stühlingen. 1999 übernahm sie nach fünf Jahren Ortschaftsrat das Amt der Ortsvorsteherin. Damit war sie die erste Ortsvorsteherin im Landkreis Waldshut, weshalb sogar der Radiosender SWR4 auf der Bildfläche erschien, um sie zu interviewen.

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Sie übernahm das Amt gerade dann, als das Vereinsheims vergrößert und umgebaut wurde. „Mit der Ehrenbachhalle, der Schule und dem Kindergarten bildet das Vereinsheim eine wunderbare Einheit und brauchte noch einen schönen Platz drumherum“, erinnert sie die 67-Jährige. Gabriele Fischer konnte damals Fritz Stotmeister dafür begeistern, dass er die Kosten für einen Vorplatz übernahm.

Manchmal musste sie für Projekte kämpfen

Nach dem Bau der Umgehungsstraße von Weizen sorgte die Ortsvorsteherin dafür, dass die Kindergarten- und Schulkinder sicher auf die andere Straßenseite der neuen Umgehung kommen. „Ich musste allerdings ordentlich dafür kämpfen“, erinnert sie sich. Der Weg verläuft nämlich unter der Straßenbrücke durch, die über den Ehrenbach führt. Und die Höhe unter der Brücke ist etwas knapp.

Die Klausenhütte, Anziehungspunkt für Wanderer und Gruppen, wurde bisher von Gabriele Fischer vermietet und in Ordnung gehalten. Ihr Mann half ihr bei der Betreuung der Hütte und auch sonst konnte sie sich bei ihren vielfältigen Aufgaben als Ortsvorsteherin immer auf ihn verlassen, sagt die 67-Jährige.

Einsatz für schnelles Internet

2016 hatte ihr Sohn mit Kollegen in der Schweiz und in Hohentengen geforscht, wie man zu Glasfaserleitungen im Ort kommt. Ihnen ist es zu verdanken, dass Weizen schon sehr früh damit versorgt wurde. Wobei Gabriele Fischer und ihr Ortschaftsrat bei Tür-zu-Tür-Besuchen viele Verträge abschließen konnten, was wichtig war.

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„An was ich mich nie gewöhnen kann, das ist die viele Zeit, die in der Politik vergeht, bis ein Projekt in die Tat umgesetzt wird“, berichtet die langjährige Ortsvorstehern. Ihr Spendenaufruf für ein neues Spielgerät auf den Spielplatz war dagegen ein Schnellschuss. Nach relativ kurzer Zeit wurde soviel Geld gespendet, dass sie sogar zwei Geräte kaufen konnte, die demnächst montiert werden.

„Ich habe viele interessante Menschen getroffen und viele Freundschaften geschlossen, die ohne diese Aufgabe nicht möglich gewesen wären“, ist sich Fischer rückblickend sicher.

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