Eine Fahrt mit der historischen Sauschwänzlebahn ist immer ein besonderes Erlebnis. Die Sauschwänzlebahn bietet ihren Besuchern gleich in zweierlei Hinsicht eine Attraktion. Die Fahrt mit der nostalgischen Museumsbahn versetzt die Fahrgäste für eine Weile in ein vergangenes Zeitalter und bietet durch die spektakuläre Streckenführung über vier Brücken und durch sechs Tunnel zugleich einmalige Einblicke in die imposante Landschaft des Wutachtals.

Unterhalt kostet Millionen

Der Unterhalt der Fahrstrecke, die insgesamt 25 Kilometer Länge umfasst, sowie der Betrieb und die Instandhaltung der Eisenbahn verursachen jährlich hohe Kosten.

„Wir werden in diesem Jahr rund 1,6 Millionen Euro in die Infrastruktur der Sauschwänzlebahn zwischen den beiden Bahnhöfen Weizen und Blumberg-Zollhaus investieren. Im Vordergrund steht dabei die Erneuerung von Gleisen sowie die Sanierung des Bahnübergangs an der B27 in Zollhaus“, erläutert der Geschäftsführer der Blumberger Bahnbetriebe Christian Brinkmann auf Anfrage.

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Für die Instandsetzung der musealen Eisenbahnfahrzeuge seien zudem zusätzlich rund 180.000 Euro eingeplant.

Warum Dampflok nur selten zum Einsatz kommt

Um die gestiegenen Kosten für den eigentlichen Bahnbetrieb in Grenzen zu halten, wurden die Fahrten mit der historischen Dampflok seit zwei Jahren deutlich reduziert, nachdem die betriebseigene Dampflokomotive im Jahr 2022 aufgrund extrem gestiegener Kosten für die angestandene Hauptuntersuchung verkauft wurde. Seither bietet die Sauschwänzlebahn sowohl Dieselzugfahrten als auch einzelne Dampflok-Wochenenden an.

800 PS reichen aus

„In diesem Jahr werden die Dieselzugfahrten weitgehend mit unserer Diesellok V80 bestritten, die mit etwa 800 PS ausreichend stark ist, den gesamten Museumszug zu ziehen“, so Brinkmann. Sie decken den Großteil des Regelbetriebs von April bis Oktober mit den jeweils wöchentlichen Fahrten von Donnerstag bis Sonntag ab. Zudem schnauft an durchschnittlich einem Wochenende pro Monat die Dampflok 50 2988 der Dampflokfreunde Schwarzwald-Baar (DSB) vor den Waggons der Sauschwänzlebahn.

Das kostet eine Diesellok-Fahrt

Eine Hin- und Rückfahrt mit der Diesellokomotive kostet für einen Erwachsenen 26 Euro, während Kinder von vier bis 15 Jahren nur die Hälfte zahlen. Familien können mit der speziellen Familienkarte sparen. Hier kostet das Ticket für zwei Erwachsene und bis zu zwei Kinder zwischen vier und 15 Jahren 56 Euro. Reisegruppen ab 15 Personen erhalten ebenfalls vergünstigte Fahrkarten: Erwachsene zahlen dabei 23 Euro, während Kinder ab vier Jahren zwölf Euro kosten.

Was die Dampffahrt teurer macht

Die Fahrten unter Dampf kosten deutlich mehr, da hier auch ein erheblicher Mehraufwand in Form von nötiger Vorarbeit und Muskelkraft dahintersteckt, um den Fahrgästen dieses ganz besondere Erlebnis zu ermöglichen.

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Das Vorheizen des Kessels benötigt sechs Stunden und erfolgt daher schon am Vorabend des Fahrtages, damit die Lok auch pünktlich startklar ist, wenn die erste Fahrt am Samstagmorgen um 10.10 Uhr am Bahnhof Zollhaus beginnt.

Dreieinhalb bis vier Tonnen Kohle pro Tag

Die Vorbereitungen werden im Lokschuppen in Fützen getroffen, wo der Verein der Dampflokfreunde seinen Sitz und auch dessen Dampflok 50 2998 ihr Domizil hat. „An einem Fahrtag mit zwei planmäßigen Fahrten liegt der Tagesverbrauch bei etwa dreieinhalb bis vier Tonnen Kohle.

Zum Einsatz kommen dabei sogenannte Steinkohle-Knabbeln zur Lokomotivfeuerung, die einen Durchmesser zwischen 40 und 100 Millimeter aufweisen“, erklärt der passionierte Heizer, Lokführer und Vorsitzende der Dampflokfreunde Valentin Stöckle im Gespräch.

Felix Scheuch, Pirmin Lexer und Valentin Stöckle (von links) sind drei der ehrenamtlichen Helfer des Vereins der Dampflokfreunde ...
Felix Scheuch, Pirmin Lexer und Valentin Stöckle (von links) sind drei der ehrenamtlichen Helfer des Vereins der Dampflokfreunde Schwarzwald-Baar, die als Heizer oder Lokführer kräftig mit anpacken, um den zahlreichen Gästen ein unvergessliches Fahrterlebnis mit der Dampflok zu ermöglichen. | Bild: Conny Hahn

„Auch während der Fahrt muss der Heizer immer wieder Kohle nachschaufeln, wobei es wichtig ist, den Kessel gleichmäßig und mit System zu beschicken“, ergänzt Valentin Stöckle. Pro Fahrt sind immer zwei Personen der Dampflokfreunde an Bord: der Lokführer und der Heizer.

Auch nach der Fahrt ist noch viel zu tun

Wenn die Fahrgäste nach ihrem Fahrvergnügen mit vielen Erlebnissen und Eindrücken im Gepäck aussteigen, ist die Arbeit für das Personal des Vereins noch lange nicht beendet, denn dann müssen die Helfer das Feuer putzen, die Brennkammer ausschlacken, den Aschekasten leeren, neue Kohle für die nächste Fahrt laden, die Stangen schmieren, die Rauchkammer leeren, eventuell kleinere Reparaturen vornehmen und den Behälter mit neuem Wasser füllen.

„Es ist für uns selbstverständlich, nach der Fahrt alles Notwendige durchzuführen, damit die Dampflok für die nächste Fahrt einsatzbereit ist“, berichtet Valentin Stöckle.

Das kostet eine Dampflok-Fahrt

Dieser Mehraufwand schlägt sich in den Kosten nieder und erklärt den höheren Preis für die Dampflok-Fahrten. So kostet eine Hin- und Rückfahrt für Erwachsene je 39 Euro. Kinder zahlen mit 19,50 Euro die Hälfte.

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Die Familienkarte für zwei Erwachsene und bis zu zwei Kinder gibt es für 85 Euro, während Mitglieder von Gruppen ab 15 Personen je 35 Euro pro Erwachsenem beziehungsweise 17,50 Euro pro Kind bezahlen.

Unabhängig von der Art der Lokomotive ist es möglich, Hunde für sechs Euro und Fahrräder für zwölf Euro mitzunehmen, solange die Kapazität hierfür vorhanden ist.