Der Behlaer Weiher ist nicht im besten Zustand. Darüber sind sich wohl alle einig. In den zurückliegenden Jahren gelangte Schmutzwasser über in ein Kanalrohr in das Gewässer. Auch verlandet der kleine See am Rande der Bundesstraße 27 nach und nach.

Diesen Zustand grundlegend zu verbessern, das war das Anliegen von Hannah Miriam Jaag, Vorsitzende des Vereins Freunde der Natur Hüfingen, Gemeinderat Peter Albert sowie dessen Frau Ursula Albert. Gemeinsam hatte sie sich an den Petitionsausschuss des Landtages in Stuttgart gewandt, mit der Forderung, dass ein externer Fachmann damit beauftragt wird, mögliche Verbesserungsvorschläge aufzuzeigen.

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Petition nicht erfolgreich

Jetzt hat der Petitionsausschuss seine Entscheidung in der Sache mitgeteilt. In dem Dokument heißt es, dass der Petition nicht abgeholfen werden kann. Bedeutet: die Petition war nicht erfolgreich.

Lediglich der Zusatz in der Beschlussempfehlung lässt noch einen gewissen Spielraum für die Zukunft des Weihers offen. „Die Petition wird hinsichtlich der erfolgten mündlichen Informationen, der in Aussicht gestellten Auskunftserteilung und der Zusage, dass das Landratsamt darum gebeten wird, sich mit der Stadt wegen einer Gewässeruntersuchung in Verbindung zu setzen, für erledigt erklärt“, so heißt es in der Mitteilung.

Für Hannah Miriam Jaag ist dieser Vorschlag keine Option. Weitere Untersuchungen hält sie für Blödsinn. „Es gibt mehr als genug Untersuchungen und alles ist vollkommen klar. Irgendwann muss die Politik auch liefern, wir haben geliefert“, ärgert sie sich. Mit „wir“ meine sie die Wissenschaftler. In diesem Punkt sei sie ausnahmsweise auch mit dem amtierenden Bürgermeister Michael Kollmeier einig. Ewige Untersuchungen würden nur Geld kosten und zu nichts führen, so ihre Meinung. „Das einzige, was den Amphibien hilft, ist eine Wiederherstellung des Biotops.“

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Zuschussprogramm als Bedingung

Dass dies in absehbarer Zukunft geschehen wird, scheint jetzt unwahrscheinlicher denn je. „Aktuell sieht die Stadtverwaltung Hüfingen keinen weiteren Handlungsbedarf“, nimmt Hüfingens Hauptamtsleiter Erich Lafera zur Nachricht aus Stuttgart Stellung. „Die Entscheidung des Petitionsausschusses zum Behlaer Weiher bezieht sich auf das abgeschlossene Verfahren und die Feststellung, dass die Petition nicht erfolgreich war. Dies bedeutet, dass die angestrebten Ziele der Petition nicht erreicht wurden“, erklärt er.

Angesichts dessen und der aus Sicht der Verwaltung abgeschlossenen Sachlage gebe es keine Veranlassung zu einer weiteren Behandlung im Gemeinderat. Kurzer Rückblick: 2022 hatte sich der Gemeinderat Hüfingen gegen eine Entschlammung für 500.000 Euro entschieden.

Dass die Zukunft des Weihers noch einmal im Gremium beraten werden könnte, verknüpft er mit einem etwaigen Zuschussprogramm, zum Beispiel für eine ökologische Aufwertung des Gewässers. Dann sei es möglich, den Weiher erneut zu thematisieren. „Derzeit ist ein solches Zuschussprogramm noch nicht ersichtlich“, so Erich Lafera.

Und was sagt das Landratsamt?

„Die Möglichkeit zur Forderung von Maßnahmen durch das Landratsamt als untere Wasser- oder Naturschutzbehörde sieht der Petitionsausschuss nicht, sodass die Bewertung des Landratsamts bestätigt wurde“, teilt Heike Frank mit.

„Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, soll es vonseiten des Umweltministeriums ein Schreiben an das Landratsamt geben, mit der Bitte sich mit der Stadt wegen einer Gewässeruntersuchung in Verbindung zu setzen“, führt die Sprecherin der Behörde weiter aus.

Dieses angekündigte Schreiben sei nun abzuwarten. Erst wenn dieses vorliege, könne entschieden werden, inwieweit das Landratsamt hier noch einmal tätig werde, so Heike Frank.

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Der Frust sitzt tief

Für Hannah Miriam Jaag ist das Ergebnis der Petition eine große Enttäuschung. In dem Beschluss würden ausschließlich die Aussagen der Vertreter von Landratsamt und Stadtverwaltung berücksichtigt, so Hannah Miriam Jaag. Sie kündigt an, dass der Verein Freunde der Natur Hüfingen sich nicht mehr an Politiker wenden werde, um Hilfe zu bitten, da dies komplett sinnlos sei.

Eine Chance, dass die Stadt Gelder beantragt, um die Wiederherstellung des Weihers zu finanzieren, sieht sie derzeit nicht. Hoffnung setzt sie daher auf einen entsprechenden Ausgang von Bürgermeister- und der Kommunalwahl in diesem Jahr.