Es ist erst einige Wochen her, da hat sich in Donaueschingen ein neuer Verein zusammengetan. Unter dem Namen ‚Blenklewald Teufel‘ will die Gruppe an der Fasnet unterwegs sein. Alles was gebraucht wird, ist schon da: eine Hintergrund-Geschichte, ein Häs gibt es auch schon, es zeigt eine Teufelsfigur in grün und schwarz. So schnell wie sie gekommen ist, ist die neue Zunft jedoch schon wieder weg. Das heißt nicht ganz. Nur einen anderen Namen hat sie. Aber warum das?

Im Nachgang der Berichterstattung rund um die Zunft meldet sich Matthias Blenkle aus Bräunlingen. Er sei – gelinde gesagt – wenig begeistert davon, welchen Namen sich die neuen Narren gegeben haben. Der Name Blenkle ist in der Region bekannt, aber besonders häufig kommt er tatsächlich nicht vor. „Hier im Süden sind es neun Personen, die den Familiennamen Blenkle tragen“, erklärt Matthias Blenkle. Dabei handelt es sich um eine Familie.

„Das ist nicht Huber oder Müller, der Name kommt hier eben nicht so häufig vor.“ Den Familienstammbaum könne man weit zurückgehen. Das Unternehmen Fahrzeugbau Blenkle konnte 2016 sein 150-jähriges Jubiläum feiern.

Also wendet sich Matthias Blenkle ans Donaueschinger Rathaus und den neuen Verein mit der Forderung, nicht diesen Namen zu verwenden. Blenkle arbeitet im Liegenschaftsamt des Bräunlinger Rathauses und kennt sich daher auch mit den verschiedenen Gewann-Bezeichnungen in der Gegend aus. Dort, wo der sogenannte Blenkle-Pass von Donaueschingen nach Bräunlingen führt, „gibt es keinen Blenklewald oder ein Blenkle-Gewann“, erklärt er. Diesen Namen zu benutzen, wäre quasi die Verfälschung von Geschichte.

Matthias Blenkle.
Matthias Blenkle. | Bild: Simon, Guy

Warum heißt die Straße Blenkle-Pass?

Woher der Blenkle-Pass diese Bezeichnung bekommen hat, das weiß Matthias Blenkle nämlich genau. Sein Großvater Bernhard Blenkle war von 1949 bis 1969 der erste frei gewählte Bürgermeister Bräunlingens. Mit dem Nachkriegsaufbau habe er sich verdient gemacht, wurde stellvertretender Landrat im alten Donaueschinger Kreisgebiet. „Da wurde dann über den Ausbau des Feldweges zwischen Bräunlingen und Donaueschingen debattiert“, erklärt Blenkle.

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Der damalige Donaueschinger Bürgermeister Robert Schrempp habe dazu angeblich angemerkt, die Bräunlinger sollen doch über Hüfingen laufen, wenn sie nach Donaueschingen wollen. „Mein Großvater hat den Ausbau allerdings durchgeboxt“, so Blenkle weiter.

Daraufhin soll Josef Bolkart ein Fasnetliedle geschrieben haben, in dem erstmals vom Blenkle-Pass als Bezeichnung für die Straße die Rede war. Der Name hat sich durchgesetzt und ist bis heute erhalten geblieben.

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Es gibt Nachricht vom Verein

Wenn dann eine Teufelsgruppe für die Fasnet diesen Namen einfach benutzt, findet das Matthias Blenkle nicht in Ordnung, seine Familie auch nicht. Von der Stadt habe man ein Schlichtungsgespräch angeboten. Dann bekommt Blenkle allerdings Nachricht vom Verein.

Man entschuldige sich und werde den Namen ändern: „Wenn sich der Verein daran hält, ist die Sache für mich erledigt.“ Im süddeutschen Raum gebe es sonst niemanden mit diesem Namen: „Wenn der fällt, dann sind wir das“, sagt Blenkle.

Rüdiger Sachsenmaier.
Rüdiger Sachsenmaier. | Bild: Roger Müller

Und was sagt der Verein dazu? Man habe sich mit dem Namen Blenklewald Teufel schlecht informiert, sagt Rüdiger Sachsenmeier von der Gruppe. „Natürlich werden wir den Namen ändern und uns komplett neu orientieren“, erklärt er. Mittlerweile stehe auch schon der neue Name fest: „Höllenteufel Donaueschingen“ nennt sich die Gruppe jetzt.