Der aktuelle Bedarfsplan der Freiwilligen Feuerwehr Markdorf ist ein Papier mit 205 Seiten Umfang. Erarbeitet hat ihn das Immenstaader Büro ResQ-Engeneering. Die Kernpunkte wurden dem Gemeinderat bereits in der Sitzung im Februar präsentiert. Insbesondere jene kritischen Bereiche, für die sich künftig Engpässe ergeben könnten. Etwa bei der Bekämpfung von Bränden, die sich in E-Autos oder in Photovoltaikanlagen entwickeln.

Stärker als bisher könnte die Wehr auch durch die Folgen des sich abzeichnenden Klimawandels gefordert sein – zum Beispiel aufgrund häufigerer Waldbrände. Überhaupt, so formuliert es der Bedarfsplan, gelte es Ausstattung und Struktur der Freiwilligen Feuerwehr stetig an die Entwicklung der Gemeinde anzupassen – mit Rücksicht auf die steigende Einwohnerzahl, aber auch mit Blick auf neue Gewerbe- und Firmenansiedlungen.

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„Da sind einige dicke Bretter zu bohren“, erklärte Jörg Wiggenhauser in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Der stellvertretende Stadtkämmerer und in der Finanzverwaltung mit allen Belangen der Freiwilligen Feuerwehr befasst, ließ es dabei allerdings bewenden. Er verzichtete darauf, den Bedarfsplan näher aufzurollen.

Inhaltliche Fragen hatten die Räte keine. Lediglich auf einen Vorschlag des Gutachterbüros ging der Gemeinderat doch noch näher ein: Das Büro hatte angeregt, für die Leitung der Markdorfer Wehr eine hauptberufliche Kommandantenstelle auszuschreiben. Um seine Aufgaben zu erfüllen, war Daniel Kneule, der derzeitige Feuerwehrkommandant, auf rund 1600 Arbeitsstunden gekommen, was den Rahmen seines „geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses“ bei der Stadt deutlich übersteigt.

Daniel Kneule hatte schon länger angekündigt, sich nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen – dies sowohl aus beruflichen, als auch aus familiären Gründen. Wie Jörg Wiggenhauser hervorhob, habe Kneule indes seine Bereitschaft signalisiert, seinen – dann hauptberuflichen – Nachfolger in dessen Einarbeitungsphase zu unterstützen. Für die Umweltgruppe würdigte Stadtrat Peter Blezinger die Leistungen Kneules wie die enorme Einsatzbereitschaft der Feuerwehr insgesamt.

Gut aufgestellt ist die Freiwillige Feuerwehr in Markdorf.
Gut aufgestellt ist die Freiwillige Feuerwehr in Markdorf. | Bild: Jörg Büsche

Viel Lob für Wehr und Leitung

Ähnlich lobend äußerte sich auch Dietmar Bitzenhofer und Uwe Achilles, die Fraktionssprecher von Freie Wähler und SPD. CDU-Fraktionsvorsitzende Kerstin Mock, berichtete von ihren Gesprächen mit Markdorfer Feuerwehrleuten, die die Schaffung der Berufs-Kommandantenstelle positiv entgegensehen. Und Rolf Haas (FDP) betonte, wie wichtig diese Veränderung sei.

Dass nun Feuerwehr und Verwaltung die Aufgaben des auf Daniel Kneule im nächsten Januar folgenden Kommandanten umreißt und anschließend eine Stelle ausschreibt, wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.