Wer neu in eine Stadt zieht und direkt für ein politisches Amt kandidiert, der hat diesen Schritt für gewöhnlich genau so geplant. Doch als Isabel Schlößer im August 2023 in Markdorf aufschlug, hatte sie ein politisches Engagement noch so gar nicht im Kopf.

Aus Pforzheim nach Markdorf

Mit der Region hatte sie bis dahin keine Berührungspunkte. Die 31-Jährige arbeitete als Social-Media-Managerin bei einer Werbeagentur in Pforzheim, ihr Partner kommt aus Flensburg. „Durch das Kind haben wir uns dann neu orientiert“, sagt Isabel Schlößer.

Als die heute zweijährige Tochter auf die Welt kommt, müssen sich die beiden entscheiden. Er wollte nicht in den Nordwesten Baden-Württembergs ziehen, sie nicht in den Norden Deutschlands. Also schauten sich das Paar rund um den Bodensee um. Für Schlößer sei Markdorf schnell die Nummer eins gewesen. Begeistert habe sie der Wochenmarkt und die Angebote für Familien wie zum Beispiel das Mehrgenerationenhaus.

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Keine politische Vorerfahrung

Nur zehn Monate nach ihrem Umzug nach Markdorf-Wirmetsweiler steht Isabel Schlößer nun auf der Liste der Umweltgruppe für die Gemeinderatswahl. Und das, obwohl sie sagt, dass sie noch nie ein politisches Amt innehatte und bislang auch keine Ambitionen in diese Richtung hatte.

Dennoch gibt es Themen, die Isabel Schlößer bewegen. „Für mich ist die Klimakrise als eines der großen Themen unserer Zeit sehr wichtig.“ Ihre Perspektive habe sich zudem durch das Muttersein verändert. Themen wie Kinderbetreuung und Angebote für Jung und Alt seien für sie große Anliegen.

Eine Frage an Isabel Schlößer Video: Daniel Vedder

Im kleinen Rahmen mitgestalten

Warum also nun das politische Engagement in der neuen Heimat? „Ich habe das Gefühl, hier kann ich im kleineren Rahmen auch wirklich mitgestalten“, sagt Isabel Schlößer. „Es gibt natürlich unterschiedliche Meinungen, aber es kann hier wirklich jeder versuchen, etwas zu bewegen. Ich habe nichts zu verlieren, wenn ich es versuche.“

Außerdem wünscht sie sich mehr junge Stimmen in der Kommunalpolitik. „Ich finde, die Jungen können nochmal andere Impulse setzen und sich anders mit ihren Themen einbringen.“