Das warne die Entwicklungen am Mittwoch, 1. Mai: 

20.28 Uhr: Blinken entschlossen zu Feuerpause im Gaza-Krieg

US-Außenminister Antony Blinken hat sich bei einem Besuch in Israel entschlossen gezeigt, im Gaza-Krieg eine rasche Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln der islamistischen Hamas zu erzielen. In Jerusalem traf Blinken am Mittwoch den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Zuvor war der US-Außenminister in Tel Aviv mit Staatspräsident Izchak Herzog zusammengekommen. Dabei sagte er, die Freilassung der Geiseln habe gegenwärtig „höchstes Priorität“. Bei Blinkens Gesprächen ging es auch darum, die humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen noch einmal deutlich zu erhöhen und die katastrophale Lage nach fast sieben Monaten Krieg zu verbessern. 

19.39 Uhr: Israels Armee: 30 Lkw mit Hilfsgütern passieren Grenzübergang Erez

30 Lastwagen mit Hilfsgütern sind nach Angaben der israelischen Armee am Mittwoch über den Grenzübergang Erez in den besonders von Lebensmittelknappheit betroffenen Norden des Gazastreifens gefahren. Laut Armee wurde der Grenzübergang am Mittwoch zum ersten Mal seit Kriegsbeginn für die Einfuhr humanitärer Hilfe geöffnet. Das Welternährungsprogramms hatte allerdings bereits Mitte April mitgeteilt, dass Lastwagen mit seinen Hilfsgütern erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Erez passiert hätten. Aus Israel gab es dafür bislang keine Bestätigung.

15.35 Uhr: Türkei will sich Völkermord-Klage Südafrikas gegen Israel anschließen

Die Türkei will sich der von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel anschließen. Das erklärte Außenminister Hakan Fidan am Mittwoch in Ankara. Man werde noch die juristischen Details zu dem Antrag beenden. 

Ende Dezember hatte Südafrika Israel vor dem Internationalen Gerichtshof wegen angeblich im Gaza-Krieg begangener Verstöße gegen die Völkermordkonvention verklagt. Das UN-Gericht verfügte in einem einstweiligen Entscheid, Israel müsse Schutzmaßnahmen ergreifen, um einen Völkermord zu verhindern.

12:34 Uhr: Israelische Ministerin sorgt mit Äußerungen gegen Geisel-Deal für Zorn

Eine rechtsextreme israelische Ministerin hat mit Äußerungen gegen einen Deal zur Freilassung von Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas für Empörung gesorgt. Man dürfe nicht für die Rückkehr einer kleinen Anzahl von Geiseln die Kriegsziele Israels opfern, sagte Orit Strock, Ministerin für Siedlungen und Nationale Projekte, am Mittwoch dem israelischen Armeesender. Für diese Kriegsziele habe man „Soldaten in den Kampf geschickt, einige von diesen Soldaten sind nicht zurückgekommen“, sagte die 64-jährige Ministerin von der Partei Religiöser Zionismus. 

11.40 Uhr: Seekorridor für Gaza-Hilfslieferungen soll Anfang Mai starten

Der geplante Seekorridor für Hilfslieferungen für die Bevölkerung des Gazastreifens könnte nach Angaben der USA und Zyperns schon in wenigen Tagen den Betrieb aufnehmen: Der Seekorridor werde voraussichtlich „binnen rund einer Woche einsatzbereit“ sein, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Dienstag bei einem Besuch in Jordanien. Laut dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulides wurde Zypern von der US-Regierung darüber informiert, dass der Bau einer provisorischen Landungsbrücke vor dem Palästinensergebiet bis Donnerstag abgeschlossen werde.

Die EU und die USA wollen Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen künftig auch über den Seeweg in den Küstenstreifen bringen. Weil der Gazastreifen selbst keinen Hafen hat, hatten die USA bereits vor Wochen den Bau einer provisorischen Landungsbrücke angekündigt.

8 Uhr: Israel erwartet Antwort der Hamas

Die israelische Regierung erwarte am Mittwochabend eine Antwort der Hamas auf das jüngste Angebot, zitierte die Zeitung „Times of Israel“ einen israelischen Beamten. Israel sei bereit, in den kommenden Tagen eine Delegation zu den indirekten Verhandlungen nach Kairo zu entsenden, zitierte das „Wall Street Journal“ israelische und ägyptische Beamte. Der jüngste Vorschlag werde in Jerusalem als „letzte Chance“ gesehen.

Denkbar wäre, dass Israel im Falle einer Einigung zunächst von der angekündigten Bodenoffensive in Rafah im Süden Gazas absieht, wo Hunderttausende Zivilisten Schutz gesucht haben. „Zeit ist von entscheidender Bedeutung, ich kann hier aber keine Frist setzen“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Dienstag. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 30. April:

15 Uhr: Gaza-Krieg: UN-Gericht weist Nicaraguas Forderungen an Deutschland ab

Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hat Sofortmaßnahmen im Verfahren zu dem von Nicaragua gegen Deutschland erhobenen Vorwurf der Begünstigung eines "Völkermords" im Gazastreifen abgewiesen. "Das Gericht stellt fest, dass die Umstände nicht so sind, dass sie die Ausübung seiner Befugnis erfordern, einstweilige Maßnahmen anzuordnen", verkündete das Gericht am Dienstag in Den Haag. Nicaragua hatte beantragt, dass der IGH noch vor Ende des möglichweise mehrere Jahre dauernden Prozesses fünf Sofortmaßnahmen durchsetzt.

14.15 Uhr: Israels Armee wird Bodenoffensive in Rafah laut Netanjahu „mit oder ohne“ Feuerpausen-Deal angehen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat angekündigt, die israelische Armee werde die geplante Bodenoffensive in der Stadt Rafah „mit oder ohne“ Feuerpausen-Deal im Gazastreifen unternehmen. „Die Vorstellung, dass wir den Krieg einstellen, bevor wir alle Ziele erreicht haben, steht außer Frage“, sagte der Regierungschef am Dienstag nach Angaben seines Büros zu Vertretern der Angehörigen von aus Israel verschleppten Geiseln.

„Wir werden nach Rafah gehen und wir werden die Hamas-Bataillone vernichten, mit oder ohne Abkommen, um einen vollständigen Sieg zu erreichen“, sagte Netanjahu demnach weiter.

In Rafah im südlichen Gazastreifen haben 1,8 Millionen Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gesucht. 

13.30 Uhr: Mutmaßlich türkischer Attentäter bei Anschlag in Jerusalem erschossen

Bei einer Messerattacke auf einen israelischen Grenzpolizisten in Jerusalem ist ein mutmaßlich türkischer Staatsbürger am Dienstag erschossen worden. Er habe im Bereich der Altstadt mit einem Messer auf den Polizisten eingestochen und ihn verletzt, teilte die israelische Polizei mit. Sicherheitskräfte hätten den Angreifer „ausgeschaltet“. Der Mann sei später für tot erklärt worden. Es handele sich um einen 34-jährigen Türken. 

Die Nachrichtenseite „ynet“ berichtete, der Mann sei am Montag über Jordanien als Tourist eingereist. Ein Sprecher des Außenministeriums in Jerusalem sagte, man prüfe den Bericht. Die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei waren zuletzt vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs extrem angespannt. 

11.10 Uhr: China: Hamas und Fatah machen „Fortschritte“ bei Gesprächen in Peking

Vertreter der beiden zerstrittenen Palästinenser-Gruppen Hamas und Fatah haben nach Angaben Chinas in Peking Gespräche zur Beilegung ihres langjährigen Konflikts geführt. Auf Einladung Chinas habe es „eingehende und offene Gespräche über die Förderung der innerpalästinensischen Versöhnung“ gegeben, sagte Lin Jian, ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums, am Dienstag. Das genaue Datum des Treffens nannte er nicht. Die beiden Seiten hätten ihren Willen zur Versöhnung durch Dialog und Konsultation zum Ausdruck gebracht und „positive Fortschritte erzielt“, so der Sprecher weiter.

China unterstützt traditionell die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates und hat sich wiederholt für eine Zweistaatenlösung ausgesprochen. Peking unterhält Kontakte sowohl zur Fatah als auch zur Hamas.

9.35 Uhr: Baerbock: Hamas will Krieg im Gazastreifen „offensichtlich“ verlängern

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der radikalislamischen Hamas vorgeworfen, kein Interesse an einem Ende des Krieges gegen Israel zu zeigen. „Das haben wir in den letzten Monaten immer wieder erlebt, dass die Hamas als Terrororganisation das Ziel hat, (...) offensichtlich diesen furchtbaren Krieg zu verlängern“, sagte Baerbock am Dienstag im Deutschlandfunk. Die Hamas spreche „nicht für die Menschen Palästinas“ und sehe „nicht die Verantwortung, dieses Leid zu lindern“.

Im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen liegt derzeit ein neuer Vorschlag für eine Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen Geiseln vor. Die Palästinenserorganisation wolle „so schnell wie möglich“ darauf antworten, verlautete aus Hamas-Kreisen. Die USA drängten die Hamas dazu, dem Vorschlag zuzustimmen.

Baerbock betonte, es liege „jetzt allein in den Händen der Hamas“, dass „die Geiseln jetzt endlich freikommen“. Es sei „wichtig, dass wir eine gemeinsame, geschlossene Stimme von arabischen Ländern, von europäischen Ländern, von den Amerikanern haben, die deutlich macht, dieser furchtbare Krieg, der muss ein Ende haben“.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 29. April:

19.59 Uhr: US-Regierung: Menschenrechtsverstöße durch israelische Truppen im Westjordanland

Die US-Regierung wirft mehreren Einheiten der israelischen Armee „schwere Menschenrechtsverletzungen“ im Westjordanland vor. Diese Verstöße seien von fünf Armee-Einheiten gegen Palästinenser in dem Gebiet begangen worden und hätten sich noch vor dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober ereignet, teilte das Außenministerium in Washington am Montag mit.

Es habe sich um „einzelne Vorfälle“ von Menschenrechtsverstößen gehandelt, sagte der Vizesprecher des US-Außenministeriums, Vedant Patel. Vier dieser Einheiten hätten bereits „korrigierende Maßnahmen“ ergriffen, um US-Sanktionen zu vermeiden. Mit der israelischen Regierung würden weiterhin Gespräche über die fünfte Armee-Einheit geführt, die Menschenrechtsverstöße im Westjordanland verübt habe.

16.02 Uhr: Cameron: Vorschlag an Hamas für 40 Tage lange Feuerpause im Gaza-Krieg

Vor der Hamas liegt nach Worten des britischen Außenministers David Cameron aktuell einen Vorschlag über eine 40 Tage lange Feuerpause im Gaza-Krieg. Nach diesem Vorschlag sollten „möglicherweise Tausende“ Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigelassen werden im Gegenzug für die Freilassung von Geiseln aus Gewalt der Hamas. Das sagte Cameron am Montag in Riad bei einer Konferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF). „Ich hoffe, dass Hamas sich auf diesen Deal einlässt“, sagte Cameron. Aller Druck weltweit und „alle Augen“ sollten jetzt auf der Hamas liegen.

US-Außenminister Antony Blinken sagte, Israel habe im aktuellen Vorschlag an die Hamas große Zugeständnisse gemacht. „Vor der Hamas liegt ein Vorschlag, der sehr, sehr großzügig ist seitens Israels“, sagte Blinken bei der Konferenz. Das Einzige, was die Menschen in Gaza jetzt von einer Waffenruhe trenne, sei die Hamas. Diese müsse „entscheiden und sie müsse schnell entscheiden“, sagte Blinken. 

13.38 Uhr: Blinken: Hamas muss "schnell" über "großzügigen" Vorschlag für Feuerpause entscheiden

US-Außenminister Antony Blinken hat sich "hoffnungsvoll" gezeigt, dass die radikalislamische Hamas einem Vorschlag über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln zustimmen wird. "Der Hamas liegt ein Vorschlag vor, der von israelischer Seite außerordentlich, außerordentlich großzügig ist", sagte Blinken beim Sondertreffen des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Riad am Montag. "Sie müssen sich entscheiden - und sie müssen sich schnell entscheiden", mahnte der Außenminister.

"Im Moment ist das einzige, was zwischen den Menschen in Gaza und einer Feuerpause steht, die Hamas", betonte Blinken. Nach mehr als einem halben Jahr Krieg gebe es eine "grundlegende Veränderung in der Dynamik". 

13.04 Uhr: Hamas reklamiert Angriff mit mehreren Raketen aus dem Libanon auf Israel für sich

Der bewaffnete Arm der Hamas hat eigenen Angaben zufolge am Montag mehrere Raketen aus dem Süden des Libanon auf einen Militärstützpunkt im Norden Israels abgefeuert. Hamas-Kämpfer hätten "konzentriertes Raketenfeuer" aus dem Südlibanon auf eine Stellung des israelischen Militärs abgegeben, erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden im Onlinedienst Telegram. Es handele sich dabei um eine "Antwort auf die Massaker des zionistischen Feindes (Israel)" im Gazastreifen und im besetzten Westjordanland, hieß es weiter.

Die israelische Armee teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, "etwa 20 Raketen" seien aus dem Libanon in israelisches Gebiet eingedrungen. Die meisten davon seien abgefangen worden. Der Armee zufolge gab es keine Verletzten oder Schäden. 

11.20 Uhr: Ägyptens Premier: „Kollektive Bestrafung für Palästinenser“ in Gaza

Ägyptens Ministerpräsident Mustafa Madbuli hat den Krieg im Gazastreifen als „kollektive Bestrafung“ für alle dort lebenden Palästinenser bezeichnet. Nicht die islamistische Hamas würde für den Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober bestraft, sagte Madbuli bei einer Konferenz des Weltwirtschaftsforums (WEF) am Montag in Riad. Stattdessen müssten nun „alle Palästinenser im Gazastreifen“ dafür bezahlen. Die Reaktion Israels auf die Massaker vom 7. Oktober sei „unglaublich“. Mehr als 80 Prozent der Gesundheitseinrichtungen in Gaza seien zerstört. Selbst bei einer Waffenruhe im Krieg würde es Jahrzehnte dauern, um das Gebiet in den Zustand von vor dem 7. Oktober zu versetzen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 28. April:

21.58 Uhr: Biden und Netanjahu beraten über Verhandlungen um Waffenruhe und Geisel-Freilassung

US-Präsident Joe Biden und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu haben sich nach US-Angaben über die Verhandlungen um eine Feuerpause und eine Freilassung der Geiseln im Krieg zwischen Israel und der Hamas ausgetauscht. In einem Telefonat hätten Biden und Netanjahu über die „laufenden Gespräche über die Freilassung der Geiseln und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen“ beraten, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit.

Zudem sei es in dem Gespräch eine Zunahme der humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen erörtert worden, etwa durch die Öffnung weiterer Grenzübergänge. Biden habe außerdem seine ablehnende Haltung zu einer Offensive der israelischen Armee in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens bekräftigt, erklärte das Weiße Haus weiter.

20.42 Uhr: Zwei israelische Minister setzen Netanjahu wegen Abkommen über Feuerpause unter Druck

Zwei israelische Minister haben Regierungschef Benjamin Netanjahu mit unterschiedlicher Begründung wegen eines Deal für eine Feuerpause im Krieg mit der radikalislamischen Hamas unter Druck gesetzt. Wenn Netanjahu sich entscheide, eine „weiße Fahne zu hissen“ und den Plan einer Bodenoffensive in Rafah abzusagen, „dann hat die von Ihnen geführte Regierung keine Recht zu existieren“, schrieb der rechtsextreme Finanzminister Belazel Smotrich am Sonntag im Onlinedienst X.

„Der ägyptische Deal ist eine demütigende Kapitulation (...), er verurteilt die Geiseln zum Tode, und vor allem stellt er eine unmittelbare existenzielle Gefahr für den Staat Israel dar,“ fuhr er fort.

19.50 Uhr: Israelischer Armeesprecher kündigt mehr Hilfslieferungen für Gaza an

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hat eine Ausweitung der Hilfslieferungen nach Gaza angekündigt. Hierzu sollten unter anderem die Öffnung des israelischen Hafens Aschdod und ein neuer Übergang für humanitäre Transporte im Norden des Gazastreifens beitragen, sagte er am Sonntagabend. Zusammen mit dem US-Militär werde auch an einem vorübergehenden Pier gearbeitet, um Hilfslieferungen von Schiffen an Land bringen zu können. „Es ist eine Top-Priorität, Hilfe zu den Menschen in Gaza zu bringen, denn unser Krieg ist gegen die Hamas, nicht gegen die Menschen in Gaza“, sagte Hagari.

18.30 Uhr: Hilfsorganisation nimmt nach Tod von Helfern wieder Arbeit in Gaza auf

Die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK)  will vier Wochen nach dem Tod von sieben Mitarbeitern bei einem israelischen Luftangriff in Gaza die Arbeit dort wieder aufnehmen. Das kündigte die Organisation am Sonntag in einer Mitteilung an. „Wir waren zu einer Entscheidung gezwungen,“, hieß es darin: „Ganz aufhören in einer der schlimmsten Hungerkrisen und einen Einsatz beenden, der 61 Prozent der Hilfe internationaler Nichtregierungsorganisationen ausmachte, oder weitermachen in dem Wissen, dass Helfer und Zivilisten eingeschüchtert und getötet werden.“

17.09 Uhr: Israels Generalstabschef billigt Pläne zu Fortsetzung des Krieges

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat nach Militärangaben Pläne zur Fortsetzung des Gaza-Kriegs gebilligt. Nach Angaben eines Armeesprechers erörterte er am Sonntag die Pläne mit den führenden Offizieren des Südkommandos. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Halevi hatte bereits am vergangenen Sonntag weitere Schritte zur Fortsetzung des Gaza-Krieges genehmigt.

Israelische Medien werteten die Entscheidung vom Sonntag auch als Billigung der geplanten Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen. In der Stadt halten sich Hunderttausende palästinensische Binnenflüchtlinge auf. Israels Verbündete haben daher wiederholt vor einer Rafah-Offensive gewarnt..

14.30 Uhr: Hamas kündigt für Montag Antwort auf israelischen Vorschlag zu Feuerpause an

Die radikalislamische Hamas hat für Montag ihre Antwort auf Israels Vorschlag zu einer Waffenruhe im Gazastreifen angekündigt. Eine Hamas-Delegation unter der Führung von Chalil al-Hayya werde am Montag in Ägypten eintreffen und dort bei einem Treffen mit Mitarbeitern des ägyptischen Geheimdienstes "die Antwort der Bewegung" übermitteln, sagte ein hochrangiger Hamas-Vertreter am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Al-Hayya ist die Nummer zwei des politischen Arms der Hamas im Gazastreifen.

Am Samstag hatte die islamistische Palästinenserbewegung mitgeteilt, dass sie derzeit einen israelischen Vorschlag für eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln prüfe. Es handelt sich demnach um einen Gegenvorschlag Israels auf Forderungen der Hamas.

Die Verhandlungen über eine Feuerpause und Geiselfreilassungen laufen bereits seit Monaten. Im Rahmen der bislang einzigen von den USA, Katar und Ägypten vermittelten Einigung zwischen Israel und der Hamas waren Ende November während einer einwöchigen Feuerpause rund hundert Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigekommen.

12.26 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas ruft die USA zur Verhinderung von Rafah-Offensive auf

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat am Sonntag die US-Regierung aufgerufen, eine israelische Bodenoffensive in Rafah im Gazastreifen zu verhindern. "Wir appellieren an die Vereinigten Staaten, Israel aufzufordern, den Einsatz in Rafah zu unterlassen, denn Amerika ist das einzige Land, das Israel daran hindern kann, dieses Verbrechen zu begehen", sagte Abbas bei einem Sondertreffen des Weltwirtschaftsforums in Saudi-Arabien. Ein militärisches Vorgehen Israels in der Stadt Rafah wäre Abbas zufolge "das größte Desaster der Geschichte des palästinensischen Volks", sagte Abbas weiter. 

12.17 Uhr: Medien: Netanjahu befürchtet Haftbefehl durch Strafgerichtshof

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu befürchtet Medienberichten zufolge, der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag könnte Haftbefehle gegen ihn und andere Israelis erlassen. Die israelische Regierung gehe davon aus, dass Chefankläger Karim Khan noch in dieser Woche internationale Haftbefehle für Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie den Generalstabschef Herzi Halevi ausstellen könnte, berichteten israelische Medien am Sonntag. 

Der Strafgerichtshof ermittelt bereits seit 2021 gegen die Hamas und Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen. Auch zu Gewalt israelischer Siedler im Westjordanland laufen Untersuchungen. Netanjahu sei wegen möglicher Festnahmen, die eine dramatische Verschlechterung des internationalen Ansehens Israels bedeuten würden, äußerst besorgt, hieß es in den Berichten. 

8 Uhr: Israel und Hamas ringen weiter um Geisel-Abkommen

Kurz vor der geplanten Bodenoffensive in Rafah ringen Israels Regierung und die Hamas erneut um ein Abkommen für eine Feuerpause sowie die Freilassung weiterer aus Israel entführter Geiseln. Ein hochrangiger Hamas-Funktionär kündigte am Samstag bei Telegram an, die Islamistenorganisation werde einen entsprechenden israelischen Vorschlag prüfen und eine Antwort geben. Dieser war der Hamas jüngst vorgelegt worden. Die Verhandlungen waren zuvor lange Zeit nicht vorangekommen. Ob es nun doch noch einen Durchbruch geben wird, der einen großangelegten Militäreinsatz Israels in Rafah verzögern könnte, bleibt offen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 27. April:

21.08 Uhr: Medien: Israel könnte Rafah-Offensive für Geisel-Deal verschieben

Israels Außenminister hat israelischen Medien zufolge für den Fall eines Geisel-Abkommens mit der islamistischen Hamas eine Verschiebung der geplanten Offensive in der Stadt Rafah in Aussicht gestellt. „Die Freilassung der Geiseln hat die höchste Priorität für uns“, sagte Israel Katz dem Sender Channel 12 am Samstag. Auch der israelische Kan-Sender berichtete unter Berufung auf den Minister, Israel sei bereit, den Militäreinsatz zu verschieben, sollte ein Geisel-Deal zustande kommen.

Die Hamas prüft eigenen Angaben nach derzeit einen israelischen Vorschlag für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln. Israel erwartet laut einem Bericht des Senders Channel 12 vom Samstag eine Antwort innerhalb von 48 Stunden.

19.16 Uhr: Hisbollah: Kampfdrohnen und Lenkraketen auf Israel abgefeuert

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat am Samstag nach eigenen Angaben den Norden Israels mit Drohnen und Lenkraketen attackiert. Die pro-iranische Miliz teilte mit, sie habe einen „komplexen Angriff gestartet“ und dabei Kampfdrohnen und Lenkgeschosse eingesetzt. Der Angriff habe sich gegen das Hauptquartier des Al-Manara-Militärkommandos und eine Versammlung von Mitgliedern des 51. Bataillons der Golani-Brigade gerichtet.

Zuvor hatte die Hisbollah mitgeteilt, zwei ihrer Kämpfer aus den Dörfern Kafr Kila und Chiam seien „auf der Straße nach Jerusalem zu Märtyrern geworden“. So bezeichnet die Miliz Mitglieder, die durch Angriffe der israelischen Armee getötet werden.

18.48 Uhr: Hamas veröffentlicht Video von zwei in den Gazastreifen verschleppten Geiseln

Die radikalislamische Hamas hat am Samstag erneut ein Geisel-Video veröffentlicht. Die Aufnahmen zeigen zwei Männer, bei denen es sich nach Angaben des Forums der Geisel-Familien um Omri Miran und Keith Siegel handelt. Am Mittwoch hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation bereits ein Video der US-israelischen Geisel Hersh Goldberg-Polin veröffentlicht. 

"Das Lebenszeichen von Keith Siegel und Omri Miran ist der deutlichste Beweis dafür, dass die israelische Regierung alles tun muss, um noch vor dem Unabhängigkeitstag (am 14. Mai) ein Abkommen über die Rückkehr aller Geiseln zu schließen", erklärte das Forum der Geisel-Familien. 

Die Geiseln sprachen anscheinend unter Zwang. "Ich befinde mich seit 202 Tagen in der Gefangenschaft der Hamas", sagte Miran in dem Video. Die Situation sei schwierig "und es gibt viele Bomben". Es sei an der Zeit, eine Vereinbarung zur Freilassung der Hamas-Geiseln zu schließen. "Protestiert weiter, damit es jetzt eine Einigung gibt", fügte er an die Demonstranten in seiner Heimat gerichtet hinzu. 

15.31 Uhr: Hamas prüft nach eigenen Angaben Vorschlag Israels für Feuerpause

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas prüft nach eigenen Angaben einen israelischen Vorschlag für eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln. Es handele sich um einen Gegenvorschlag Israels auf vorherige Hamas-Vorschläge, hieß es in einer kurzen, am Samstag veröffentlichten Erklärung. Derweil stellten die Vereinten Nationen nach eigenen Angaben die Ermittlungen gegen fünf Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung am Großangriff auf Israel am 7. Oktober ein oder setzten sie aus.

Die Hamas erklärte, sie werde den israelischen Vorschlag prüfen und ihre Antwort „nach Beendigung der Prüfung“ übermitteln. Die islamistische Palästinenserorganisation hatte vor zwei Wochen unter anderem eine „dauerhafte Waffenruhe“ gefordert, was Israel ablehnt. Am Freitag traf eine Delegation von Ägypten in Israel ein, um die ins Stocken geratenen Verhandlungen wieder in Gang zu bringen, wie israelische und ägyptische Medien berichteten.

12.44 Uhr: Behörden und Hisbollah melden drei Tote bei israelischen Luftangriffen im Libanon

Bei israelischen Luftangriffen im Süden des Libanon sind nach Angaben der schiitischen-Hisbollah-Miliz und der Behörden drei Menschen getötet worden. Bei den Bombardements in der Nacht zum Samstag seien zwei ihrer Kämpfer getötet worden, erklärte die pro-iranische Hisbollah-Miliz. Die beiden Männer stammten demnach aus den Ortschaften Kafr Kila und Khiam, den Ort des Angriffs teilte die Miliz nicht mit.

Die Nationale Informationsbehörde erklärte, israelische Kampfflugzeuge hätten am Samstag im Morgengrauen die Städte Kfar Tschuba und Tschebaa angegriffen und dabei einen Bürger in Kfar Tschuba getötet.

9.51 Uhr: Zwei Palästinenser bei Angriff auf israelischen Kontrollposten getötet

Zwei bewaffnete Palästinenser sind bei einem Angriff auf einen israelischen Kontrollposten im Norden des Westjordanlandes erschossen worden. Mehrere Palästinenser hätten in der Nacht zu Samstag das Feuer auf den Übergang Salem vom Westjordanland nach Israel eröffnet, teilte die Armee mit. Sie seien „eliminiert“ und zwei Schnellfeuergewehre beschlagnahmt worden. Auf israelischer Seite habe es keine Opfer gegeben.

Die Terrororganisation Islamischer Dschihad bestätigte, dass einige ihrer Mitglieder aus Dschenin den Kontrollposten angegriffen hätten und getötet worden seien. Palästinensische Medien berichteten, es seien zudem zwei Angreifer verletzt worden.

8.31 Uhr: Hamas: Prüfen israelischen Vorschlag für Feuerpause

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas prüft nach eigenen Angaben einen israelischen Vorschlag für eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln. Es handele sich um einen Gegenvorschlag Israels auf Forderungen der radikalislamischen Palästinenserorganisation, hieß es am Samstag von der Hamas in einer kurzen Erklärung. Sie werde nach der Prüfung des Vorschlags eine Antwort vorlegen.

Die Hamas hatte vor zwei Wochen unter anderem eine "dauerhafte Waffenruhe" gefordert, was Israel ablehnt. Am Freitag traf eine Delegation des Vermitterlandes Ägypten in Israel ein, um die ins Stocken geratenen Verhandlungen wieder in Gang zu bringen, wie israelische und ägyptische Medien berichteten.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 26. April:

20.49 Uhr: EU stellt 68 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Gazastreifen bereit

Die Europäische Union stellt der notleidenden palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen weitere humanitäre Hilfe im Umfang von 68 Millionen Euro bereit. „Angesichts der anhaltenden Verschlechterung der schweren humanitären Krise in Gaza und der konstanten Zunahme der Bedürfnisse vor Ort“ erhöhe die Europäische Kommission ihre finanzielle Unterstützung für die Palästinenser, teilte die EU am Freitag mit.

Damit steige die humanitäre Hilfe der EU für bedürftige Palästinenser innerhalb des Gazastreifens und in der gesamten Region in diesem Jahr auf 193 Millionen Euro, hieß es weiter. Die neue Hilfe der EU konzentriere sich auf Lebensmittellieferungen, Trinkwasser, Abwasserbeseitigung und Unterkünfte. Sie soll demnach über örtliche Partner bereitgestellt werden.

17.29 Uhr: Ägypten: Fortschritte bei Gesprächen zu Gaza mit Israel erzielt

In die festgefahrenen Verhandlungen zum Gaza-Krieg könnte nach ägyptischen Angaben Bewegung gekommen sein. Bei Gesprächen zwischen ägyptischen und israelischen Vertreten hat es nach Angaben des staatsnahen ägyptischen Fernsehens Al-Kahira News am Freitag erhebliche Fortschritte gegeben. Nähere Angaben waren zunächst nicht bekannt. Der Sender hatte zuvor berichtet, eine ägyptische Delegation sei in Tel Aviv eingetroffen, um einen „umfassenden Rahmen“ für ein Waffenstillstandsabkommen in Gaza zu besprechen. Eine offizielle Bestätigung gab es bisher nicht.

13.48 Uhr: UN: 300 Kilogramm Schutt pro Quadratmeter im Gazastreifen

Im schwer zerstörten Gazastreifen liegen nach Schätzungen der Vereinten Nationen bereits rund 300 Kilogramm Schrott pro Quadratmeter Land herum. Mit 100 Lastwagen würde es 14 Jahre dauern, dies alles abzutransportieren, sagte Pehr Lodhammar vom Minenräumdienst der Vereinten Nationen (Unmas) am Freitag in Genf. Dazu komme die Gefahr von Blindgängern. Es gebe keine konkreten Schätzungen, wie viel scharfe Munition, die beim Aufprall nicht explodiert sei, in den Böden liege, sagte Lodhammar. Bekannt sei aber, dass typischerweise zehn Prozent der abgeschossenen Munition zunächst nicht explodierten und als Blindgänger zurückblieben. 

10.20 Uhr: Israel: Ein Toter bei Beschuss aus dem Libanon

Bei Beschuss aus dem Libanon ist nach Angaben der israelischen Armee ein ziviler Arbeiter getötet worden. Terroristen aus dem Nachbarland hätten die Gegend von Har Dov auf den Golanhöhen mit Panzerabwehrraketen beschossen, schrieb die Armee am Freitag. Die israelische Luftwaffe habe ihrerseits militärische Ziele der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah im Gebiet des Dorfes Schebaa im Südlibanon angegriffen. Dabei seien ein Waffenlager und eine Abschussrampe für Raketen getroffen worden. Weitere Stellungen der Hisbollah seien in der Nähe der Orte Kfar Schuba und Ain al-Tineh angegriffen worden, teilte die Armee mit.

10.05: Zentralrats der Juden: UNRWA-Zahlungen sind nicht nachvollziehbar

Die Wiederaufnahme von deutschen Zahlungen an das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA nennt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, nicht nachvollziehbar. Diese Entscheidung sei überraschend gekommen, erklärte Schuster am Freitag in Berlin. „Der inhaltlich dünne Bericht der Vereinten Nationen, der selbst Verflechtungen der Organisation mit Terroristen nicht ausschließen kann, ist eine unzulängliche Grundlage für eine Weiterfinanzierung. Die Bundesregierung tut sich mit dieser Entscheidung keinen Gefallen.“

Es sei klar, dass humanitäre Hilfe im Gazastreifen „absolut notwendig“ sei, betonte Schuster zugleich. „Aus meiner Sicht gehört UNRWA als selbstständige Einheit aber aufgelöst und sollte in das UN-Flüchtlingskommissariat eingegliedert werden.“

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 25. April:

21.44 Uhr: USA beginnen mit Bau von provisorischer Anlegestelle an Küste des Gazastreifens

Das US-Militär hat nach Pentagon-Angaben mit dem Bau einer provisorischen Anlegestelle für Hilfslieferungen an der Küste des Gazastreifens begonnen. „Ich kann bestätigen, dass US-Militärschiffe (...) begonnen haben, die ersten Abschnitte des provisorischen Piers und Damms auf See zu errichten“, sagte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am Donnerstag zu Journalisten. Alles wirke es so, dass die Anlegestelle Anfang Mai betriebsbereit sein werde.

Der Bau wird aus einer Offshore-Plattform für den Transfer von Hilfsgütern von größeren zu kleineren Schiffen bestehen sowie aus einer Anlegestelle, um sie an Land zu bringen.

21.30 Uhr: USA, Großbritannien und Kanada verhängen neue Sanktionen gegen Iran

Die USA, Großbritannien und Kanada haben am Donnerstag als Reaktion auf den iranischen Angriff auf Israel neue Sanktionen gegen Teheran verhängt. Die Maßnahmen richten sich in erster Linie gegen den Handel und die Herstellung von Drohnen. 

Wie die US-Regierung mitteilte, wurden 16 Unternehmen, acht Personen, mehrere Schiffe und ein Flugzeug sanktioniert, denen vorgeworfen wird, den Iran bei der Beschaffung unbemannter Luftfahrzeuge unterstützt zu haben. Aus London hieß es, vier Unternehmen und zwei Personen seien wegen ihrer Verwicklung in die iranische Drohnenproduktion mit Sanktionen belegt worden. Zudem sei die Ausfuhr von Komponenten, die zum Bau von Drohnen dienen können, weiter eingeschränkt worden.

„Großbritannien und seine Partner haben heute eine klare Botschaft ausgesandt - wir werden diejenigen, die für Irans destabilisierendes Verhalten verantwortlich sind, zur Rechenschaft ziehen“, sagte der britische Außenminister David Cameron laut der Mitteilung. Man werde die Fähigkeiten Irans weiter einschränken, diese tödlichen Waffen zu entwickeln und zu exportieren, so der konservative Politiker weiter. 

16.35 Uhr: Belgiens Entwicklungsministerium: Agentur-Mitarbeiter in Gaza getötet

Ein Mitarbeiter der belgischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit ist Regierungsangaben zufolge bei einem israelischen Luftangriff in Gaza ums Leben gekommen. Auch sein siebenjähriger Sohn, sein Vater und ein Bruder wurden bei dem Angriff im Ostteil der Stadt Rafah getötet, wie Belgiens Entwicklungsministerin Caroline Gennez am Donnerstag mitteilte. Seine Frau sei im kritischen Zustand im Krankenhaus. Zwei weitere Kinder des Paares erlitten den Angaben zufolge leichte Verletzungen. Insgesamt seien in der Nacht zum Donnerstag mindestens sieben Menschen getötet worden. Von Israels Armee hieß es am Donnerstag, man prüfe die Berichte.

Gennez und die Agentur Enabel verurteilten den Angriff „auf unschuldige Zivilisten“ auf das Schärfste. Sie forderten, „dass die verbleibenden Kollegen, die sich noch im Gazastreifen aufhalten, unverzüglich die Erlaubnis zur Ausreise erhalten“. Für den verstorbenen Mitarbeiter und seine Familie habe diese noch ausgestanden, hieß es. Den Angaben zufolge halten sich derzeit noch sieben Enabel-Mitarbeiter in Gaza auf.

14.42 Uhr: EU-Parlament fordert Iran und Israel zur Zurückhaltung auf

Das Europaparlament hat einen iranischen Angriff auf Israel verurteilt und beide Seiten zur Zurückhaltung aufgefordert. In einer Entschließung bekräftigten die Abgeordneten am Donnerstag in Straßburg ihre volle Unterstützung der Sicherheit Israels. Gleichzeitig bedauerten sie die mutmaßlich israelische Attacke auf das iranische Konsulat in der syrischen Hauptstadt Damaskus.

Das Europaparlament appellierte an die Konfliktparteien, eine weitere Eskalation zu vermeiden und größtmögliche Zurückhaltung zu zeigen. In der Resolution ist außerdem die Rede von einer „tiefen Besorgnis“ angesichts der destabilisierenden Rolle, die der Iran und sein Netzwerk nichtstaatlicher Akteure im Nahen Osten spielten. Die Abgeordneten begrüßten die neuen Sanktionen der EU gegen den Iran und forderten erneut, die iranische Revolutionsgarde als Terrororganisation zu listen. 

11 Uhr: Israelische Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Der bevorstehende Militäreinsatz Israels gegen die islamistische Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens dürfte mit einer mehrwöchigen Evakuierung der Zivilbevölkerung beginnen. Es werde erwartet, dass es zwischen vier und fünf Wochen dauern könnte, die Bevölkerung an sicherere Orte zu verlegen, berichtete der israelische Rundfunk am Donnerstag. Dies sei die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten. 

Israels Verbündete warnen seit Monaten vor einem solchen Einsatz in Rafah, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Israel hält den Einsatz jedoch für unumgänglich, um eine Zerstörung der Kampffähigkeiten der Hamas sicherzustellen. 

10 Uhr: Forderung nach mittelfristigem Ende von UNRWA-Finanzierung

In der Debatte um das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA fordert die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) mittelfristig ein Ende der Finanzierung. „Für Pragmatismus in der aktuellen Situation mit der Versorgungskrise im Gaza-Streifen haben wir Verständnis. Wer in der Zukunft an der UNRWA-Finanzierung festhält, finanziert die Verstetigung des Konflikts und investiert nicht in seine Lösung. Die Hilfe für Palästinenser über die UNRWA zu leisten, ist nicht alternativlos“, erklärte DIG-Präsident Volker Beck am Donnerstag in Berlin.

Es brauche keine zwei Flüchtlingswerke der Vereinten Nationen, so Beck. UNRWA sei auf eine „Perpetuierung des Konfliktes“ in der Region ausgerichtet. „Die Verquickung der UNRWA mit Hamas und anderen terroristischen Organisationen ist ein wiederkehrendes und vielfach belegtes Problem.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 24. April:

21.17 Uhr: Geisel-Video der Hamas löst Proteste gegen Israels Regierung aus

Eine Geisel richtet in einem Hamas-Video schwere Vorwürfe gegen die israelische Regierung. Unter anderem sollen Dutzende Mitgefangene bei Luftschlägen im Gazastreifen umgekommen sein. Der Propaganda-Coup zeigt Wirkung.

Jerusalem (KNA) Ein von der Hamas ausgestrahltes Video einer israelisch-amerikanischen Geisel hat am Mittwochabend in mehreren Städten Israels Proteste gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Militär ausgelöst. In Jerusalem marschierten mehrere hundert Personen vor die Residenz des Premiers, entzündeten ein Lagerfeuer und forderten die Freilassung von Hersh Goldberg-Polin und der übrigen Geiseln.

21.05 Uhr: Hamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video

Die islamistische Hamas hat am Mittwoch erneut ein Video einer aus Israel entführten Geisel veröffentlicht. Darin ist ein 24 Jahre alter Mann zu sehen, der der israelischen Regierung schwere Vorwürfe macht. Sie habe die israelischen Bürger nicht beschützt und im Stich gelassen - die Geiseln bereits seit fast 200 Tagen. 

Unter welchen Umständen das Video entstanden ist und ob der Mann aus freien Stücken oder unter Drohungen sprach, war zunächst unklar. Die Aufnahme war zudem nicht datiert, das Hamas-Massaker war am Mittwoch allerdings 201 Tage her. Der Mann, der vom Nova-Musikfestival verschleppt wurde, sagte in dem Video weiterhin, durch die Luftangriffe der israelischen Armee seien 70 Geiseln im Gazastreifen getötet worden. Allerdings weiß Israel nach eigenen Angaben derzeit nicht, wie viele der in den Gazastreifen verschleppten Menschen tot sind und unter welchen Bedingungen sie ums Leben kamen. 

20.12 Uhr: Biden fordert Israel zu schneller Lieferung zusätzlicher Hilfsgüter auf

US-Präsident Joe Biden hat Israel dazu aufgefordert, zusätzliche US-Hilfe für den Gazastreifen umgehend an die dortige Bevölkerung zu verteilen. "Wir werden diese Hilfe sofort sichern und aufstocken", sagte Biden am Mittwoch nach der Unterzeichnung eines zuvor vom Kongress verabschiedeten Hilfspakets für Israel und die Ukraine, das auch eine Milliarde US-Dollar an humanitärer Hilfe für den Gazastreifen umfasst. Die zusätzliche US-Hilfe enthalte Lebensmittel, Medikamente und Trinkwasser, sagte Biden.

Israel müsse "dafür sorgen, dass diese Hilfe die Palästinenser im Gazastreifen ohne Verzögerung erreicht", sagte Biden weiter. Mit dem Gesetzentwurf werde die humanitäre Hilfe für die "schwer leidenden, unschuldigen Menschen im Gazastreifen, erheblich ausgeweitet." Diese litten "unter den Folgen des Kriegs, den die Hamas begonnen hat", die USA arbeiteten seit Monaten intensiv daran, so viel Hilfe wie möglich in das Palästinensergebiet zu bringen.

20.02 Uhr: Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA

Israel hat sich enttäuscht über die Ankündigung der Bundesregierung gezeigt, ihre Zusammenarbeit mit dem UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) im Gazastreifen wieder aufzunehmen. „Die Entscheidung Deutschlands, die Zusammenarbeit mit der UNRWA in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich“, schrieb ein Sprecher des israelischen Außenministeriums am Mittwochabend auf der Plattform X (vormals Twitter). Israel habe mit Deutschland und anderen Geberländern detaillierte Informationen über Hunderte UNRWA-Mitarbeiter geteilt, die auch Hamas-Kämpfer seien. Gleiches gelte für Hunderte weitere Beschäftigte des Hilfswerks, die zugleich Mitglieder der Hamas beziehungsweise des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) seien.

17.28 Uhr: Hamas veröffentlicht Video von in den Gazastreifen verschleppter Geisel

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat am Mittwoch ein Video einer aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geisel veröffentlicht. "Ich wollte mit meinen Freunden abhängen und fand mich stattdessen mit schweren Verletzungen am ganzen Körper um mein Leben kämpfend wieder", sagt der Mann mit laut Hamas israelischer und US-Staatsbürgerschaft in dem Video auf dem offiziellen Kanal der Hamas im Onlinedienst Telegram. 

Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Echtheit und den Aufnahmezeitpunkt des Videos zunächst nicht unabhängig prüfen. Israelische Medien identifizierten den Mann als Hersh Goldberg-Polin, der beim Hamas-Großangriff am 7. Oktober vom Nova-Musikfestival in Südisrael entführt worden war.

17.03 Uhr: Bericht: Hamas-Chef Al-Sinwar traf Kämpfer im Gazastreifen

Der Anführer der Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, soll dort einem Medienbericht zufolge nach Kämpfen mit Israels Armee mehrere Orte inspiziert haben. Er habe einige Kämpfer getroffen und die Hamas-Anführer im Ausland mit „genauen Zahlen“ und einem aktuellen Lagebericht informiert, berichtete die Nachrichtenseite Al-Arabi Al-Dschadid, die einem Medienunternehmen in Katar gehört, unter Berufung auf ranghohe Hamas-Kreise am Dienstag. Der Bericht ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Angaben, wonach Al-Sinwar „in Tunneln isoliert“ sei, seien nur „Behauptungen“ von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und seiner Behörden, um ihre „Niederlagen zu verschleiern“, hieß es in dem Bericht weiter. 

15.54 Uhr: Minister: Israel führt „Offensivaktion“ gegen Hisbollah im Südlibanon aus

Die israelische Armee geht nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Gallant derzeit in einer „Offensivaktion“ mit „zahlreichen Kräften“ gegen die islamistische Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon vor. Ferner sagte Gallant am Mittwoch in einer Videobotschaft, in der Region sei mittlerweile die Hälfte der örtlichen Hisbollah-Führungsebene getötet worden. Unklar blieb jedoch zunächst, ob israelische Bodentruppen auf libanesisches Gebiet vorgedrungen sind.

Die verbliebene Hälfte der Hisbollah-Kommandeure im Süden des Libanon versteckten sich und überließen der israelischen Armee das Feld, erklärte Verteidigungsminister Gallant weiter.

In einer gesonderten Erklärung des israelischen Militärs hieß es, die Armee habe 40 Hisbollah-Ziele in der Gegend um Aita asch-Schaab mit Kampfjets und Artillerie beschossen. Die pro-iranische Miliz habe dort „dutzende Anlagen und Einrichtungen“ platziert, um Israel anzugreifen.

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von 13 israelischen Angriffen in der Gegend um Aita asch-Schaab und nahe gelegener Ortschaften.

13.23 Uhr: EU fordert Untersuchung zu Berichten über Massengräber unter Klinik im Gazastreifen

Nach Berichten über rund 200 Leichen in Massengräbern im Nasser-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens hat die EU eine unabhängige Untersuchung gefordert. "Dies ist etwas, das uns zwingt, eine unabhängige Untersuchung aller Verdachtsmomente und aller Umstände zu fordern", sagte der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, Peter Stano, am Mittwoch. Es sei der Eindruck entstanden, dass es zu "Verletzungen der internationalen Menschenrechte gekommen sein könnte".

Am Montag hatte die von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde mitgeteilt, in den vergangenen drei Tagen rund 200 Leichen in Massengräbern in dem Krankenhaus entdeckt zu haben. Demnach wurden auf dem Klinikgelände insgesamt 283 Leichen gefunden. 

12.03 Uhr: UN: Anzeichen für bevorstehende Hungersnot im Gazastreifen

Im Gazastreifen droht in nächster Zukunft eine Hungersnot, wenn nicht massiv mehr Nahrungsmittel verteilt werden - davor warnt der Direktor des Genfer Büros des Welternährungsprogramms (WFP), Gian Carlo Cirri. „Die Situation ist extrem besorgniserregend“, sagte er bei der Vorstellung eines Berichts über die Hungerkrisen der Welt am Mittwoch in Genf. „Wir kommen einer Hungersnot jeden Tag näher.“ Er erinnerte an bereits veröffentlichte Einschätzungen, dass ein Drittel der Kinder im Gazastreifen unter zwei Jahren akut unterernährt sind. 

„Es gibt hinreichende Anzeichen dafür, dass alle drei Schwellenwerte für eine Hungersnot -Ernährungsunsicherheit, Unterernährung und Sterblichkeit - in den nächsten sechs Wochen überschritten werden“, sagte Cirri. Menschen äßen teils Tierfutter, um zu überleben. Eine Hungersnot könne nur abgewendet werden, wenn es sofort deutlich aufgestockte und anhaltende Nahrungsmittellieferungen gebe. 

12 Uhr: Israels Militär: Palästinenserin bei versuchtem Anschlag getötet

Eine junge Palästinenserin ist am Mittwoch nach Angaben der israelischen Armee bei einer versuchten Messerattacke auf Soldaten getötet worden. Sie sei in der Nähe von Hebron im südlichen Westjordanland mit einem Messer bewaffnet auf die Soldaten zugerannt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Diese hätten das Feuer eröffnet und die Frau „ausgeschaltet“. Unter den Soldaten habe es keine Verletzten gegeben. 

Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, es sei über den Tod einer 20-Jährigen durch Schüsse von Soldaten nördlich von Hebron informiert worden. 

11.35 Uhr: Hisbollah-Miliz feuert nach eigenen Angaben dutzende Raketen auf Israel ab

Die pro-iranische Hisbollah im Libanon hat nach eigenen Angaben am Mittwoch erneut dutzende Raketen auf israelisches Staatsgebiet abgefeuert. Die Raketen vom Typ Katjuscha seien auf ein Grenzdorf im Norden Israels abgefeuert worden, erklärte die vom Iran unterstützte Schiitenmiliz. Der Beschuss sei „Teil der Antwort auf die Angriffe des israelischen Feindes auf... zivile Häuser“.

Die islamistische Miliz hatte bereits am späten Dienstagabend Raketen auf den Norden Israel abgefeuert. Zuvor hatten Rettungskräfte gemeldet, dass bei einem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein Haus im Dorf Hanin im Süden des Libanon eine Frau und ein Mädchen getötet worden seien. Die beiden Toten stammten demnach aus derselben Familie.

11.29 Uhr: Israel mobilisiert weitere Reservisten für Gaza-Einsatz

Vor einem möglichen Einsatz in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen hat die israelische Armee zwei weitere Reservebrigaden mobilisiert. Diese sollten „defensive und taktische Einsätze im Gazastreifen“ übernehmen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Die Brigaden seien zuvor an Israels Grenze zum Libanon eingesetzt worden. In den letzten Wochen hätten sie aber für Operationen im Gazastreifen trainiert. 

„Die Soldaten haben Kampftechniken und geübt und die wichtigsten Einsichten und Lehren aus den bisherigen Kämpfen und dem Bodenmanöver im Gazastreifen gelernt“, hieß es weiter in der Mitteilung. 

11.10 Uhr: Ägypten: Keine Gespräche mit Israel über mögliche Offensive in Rafah

Ägypten hat nach eigener Darstellung keine Gespräche mit Israel geführt über dessen mögliche Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen. Einen entsprechenden Bericht im „Wall Street Journal“ wies der Vorsitzende des Staatsinformationsdiensts SIS, Diaa Raschwan, am Dienstagabend entschieden zurück. Ägypten lehne Pläne für solch eine Offensive entschieden ab und habe diese Position auch mehrfach klargestellt, teilte Raschwan mit. Eine Offensive in der Stadt nahe der ägyptischen Grenze, wo etwa 1,5 Millionen Menschen Schutz suchen, würde zu „Massakern, massivem Verlust von Menschenleben und umfassender Zerstörung führen“, erklärte Raschwan.

10.30 Uhr: Deutschland nimmt Zusammenarbeit mit UN-Hilfswerk in Gaza wieder auf

Die Bundesregierung will ihre Zusammenarbeit mit dem umstrittenen UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) im Gazastreifen fortsetzen. Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung am Mittwoch in Berlin mit. Laut Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), die gegenwärtig Israel und die palästinensischen Gebiete besucht, soll dies bereits „in Kürze“ geschehen. 

Hintergrund seien die jüngsten Empfehlungen eines Berichts der von den Vereinten Nationen eingesetzten Gruppe unter Leitung der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna. Der kurzfristige Finanzbedarf von UNRWA in Gaza sei derzeit durch vorhandene Gelder gedeckt, hieß es weiter in der Mitteilung

UNRWA war im Januar in die Schlagzeilen geraten, weil Israel behauptete, zwölf Mitarbeiter seien in das Massaker der Hamas vom 7. Oktober verwickelt gewesen und die Organisation als Ganzes von der Hamas unterwandert.

9 Uhr: Entwicklungsministerin Schulze: Mehr Stabilität durch Jobs für Palästinenser

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat bei einem Treffen mit dem neuen palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Mustafa eine Beschäftigungsinitiative vereinbart, die für mehr Stabilität in der Region sorgen soll. Der Terrorangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober habe zu einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in allen palästinensischen Gebieten geführt, teilte Schulzes Büro am Mittwoch mit. „Die Arbeitslosigkeit im Westjordanland hat sich nahezu verdreifacht und liegt bei 40 Prozent.“

Ziel sei es, zunächst im Westjordanland und im arabisch geprägten Ostteil Jerusalems binnen drei Jahren rund 25 000 neue Jobs zu schaffen und bestehende Arbeitsplätze zu erhalten. Zum Start investiere das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in diesem Jahr 25 Millionen Euro. Weitere Mittel sollten im kommenden Jahr folgen. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 23. April:

23.07 Uhr: Hisbollah-Miliz feuert nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf Israel ab

Die islamistische libanesische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben am Dienstag Dutzende Raketen auf den Norden Israel abgefeuert. Der Angriff mit "Dutzenden Katjuscha-Raketen" sei eine Antwort auf einen Angriff Israels, bei dem nach Angaben libanesischer Rettungskräfte zwei Zivilisten getötet worden waren, erklärten die pro-iranischen Kämpfer am Dienstag.

Zu dem israelischen Angriff hatte ein Vertreter des Zivilschutzes gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärt, eine "Frau in den Fünfzigern und ein zwölfjähriges Mädchen" seien dabei getötet worden. Die amtliche libanesische Nachrichtenagentur NNA hatte die zwei Todesopfer bestätigt und angefügt, dass "sechs weitere Personen bei einem feindlichen Luftangriff auf ein Haus in Hanine" nahe der israelischen Grenze verletzt worden seien.

20.53 Uhr: EU ruft zu Wiederaufnahme der Finanzierung von UN-Palästinenserhilfswerk auf

Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Janez Lenarcic, sowie das wichtigste Geberland Norwegen haben zu einer Wiederaufnahme der Finanzierung des umstrittenen UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) aufgerufen. "Ich rufe die Geber auf, das UNRWA - die Lebensader der palästinensischen Flüchtlinge - zu unterstützen", schrieb Lenarcic am Dienstag im Onlinedienst X. Die USA erklärten hingegen, sie wollten zunächst "echte Fortschritte" sehen.

Am Montag hatte ein unabhängiger Untersuchungsausschuss "Probleme bei der Neutralität" des UNRWA festgestellt. Allerdings habe Israel noch keine Beweise für seine Vorwürfe vorgelegt, wonach eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeitern der UN-Organisation Mitglieder terroristischer Organisationen seien, hieß es in dem Bericht des Ausschusses, der von der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna geleitet wird. 

19.59 Uhr: USA weiten Sanktionen gegen Iran wegen Cyberangriffen aus

Die USA haben am Dienstag ihre Sanktionen gegen den Iran ausgeweitet. Wie das Finanzministerium in Washington mitteite, wurden vier Einzelpersonen und zwei Unternehmen auf die Sanktionsliste gesetzt, die im Auftrag des iranischen Militärs „an böswilligen Cyberaktivitäten beteiligt“ gewesen sein sollen. Die Cyberangriffe richteten sich demnach gegen ein Dutzend Unternehmen und Behörden in den USA, in Auftrag gegeben wurden sie vom Cyber-Kommando der iranischen Revolutionsgarden.

15.31 Uhr: Vor möglicher Offensive in Rafah: Aufbau von Zelten in Nachbarstadt

Vor einer von Israel geplanten Militäroffensive in Rafah werden in der Nähe der Nachbarstadt Chan Junis Zelte aufgebaut. Ein israelischer Armeesprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, das Militär wisse vom Bau der Zelte, dies sei jedoch nicht mit der Armee koordiniert. Auch palästinensische Augenzeugen im Gazastreifen berichteten von zahlreichen Zelten in dem Gebiet, die offenbar für Flüchtlinge bestimmt seien. Am Dienstag veröffentlichte Satellitenbilder von Planet Labs PBC, die von der Nachrichtenagentur AP analysiert wurden, zeigen einen neuen Zeltkomplex bei Chan Junis. 

Die israelische Zeitung „Haaretz“ hatte jüngst geschrieben, das Nachbarland Ägypten sei am Bau der Zelte im Bereich von Chan Junis beteiligt. Die Hilfsorganisation Ägyptischer Roter Halbmond und ägyptische Sicherheitskreise wiesen Berichte über den Bau neuer Zelte in der Gegend am Dienstag allerdings zurück. 

13 Uhr: Israels Luftwaffe tötet zwei Hisbollah-Mitglieder im Libanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben zwei ranghohe Mitglieder der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah gezielt getötet. Eine israelische Drohne griff auch nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen am Dienstagmorgen ein Fahrzeug in Adlun zwischen den Küstenstädten Tyros und Sidon an. Dabei sei ein Hisbollah-Mitglied getötet worden. 

Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich um ein wichtiges Mitglied der Luftabwehreinheit der Hisbollah im Süden des Libanon. Der Mann sei zentral an der Planung und Ausführung von Terrorangriffen auf Israel beteiligt gewesen. Außerdem sei bei einem weiteren Vorfall in der Nacht ein weiteres Mitglied der Hisbollah-Luftabwehr gezielt getötet worden. Er habe „in seiner Aufgabe Terrorangriffe gegen Israel angeführt und gefördert“.  Die Hisbollah bestätigte den Tod beider Männer. 

12.30 Uhr: Familien von Geiseln protestieren in Tel Aviv - „Geiseln sterben weg“

Am 200. Tag nach ihrer Entführung aus Israel in den Gazastreifen haben Angehörige und Unterstützer von mehr als 100 Geiseln mit einer Protest-Aktion in Tel Aviv auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht. Auf dem Platz vor dem Nationaltheater Habima legten sie sich am Dienstag unter anderem in einer Formation auf den Boden und hielten blutrot bemalte Hände in die Höhe. 

Am jüdischen Pessach-Fest, das an den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Befreiung aus der Sklaverei erinnert, gebe es für die Geiseln keine Freiheit, teilten die Familien nach Angaben der Nachrichtenseite ynet mit. „Die Geiseln sterben weg, laut Schätzungen sind schon heute weniger als die Hälfte von ihnen noch am Leben.“ 

9.20 Uhr: Iran weist geplante EU-Sanktionen als „rechtswidrig“ zurück

Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian hat geplante Sanktionen gegen sein Land wegen des Großangriffs auf Israel als „rechtswidrig“ und „bedauerlich“ verurteilt. Der Iran habe mit dem Angriff von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch gemacht, schrieb Amirabdollahian am Dienstag auf X, ehemals Twitter. Er forderte stattdessen Sanktionen gegen Israel

Die Außenministerinnen und Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten hatten am Montag bei einem Treffen in Luxemburg EU-Chefdiplomat Josep Borrell den Auftrag gegeben, konkrete Vorschläge für Sanktionen vorzulegen. Sie sollen es ermöglichen, weitere Handelsbeschränkungen gegen den Iran zu erlassen, um dem Land den Bau und die Entwicklung von Drohnen und Raketen zu erschweren. Zudem ist vorgesehen, Strafmaßnahmen gegen Personen, Organisationen und Unternehmen zu verhängen, die an der Produktion von Drohnen und Raketen sowie ihrer Lieferung an Verbündete des Irans im Nahen Osten beteiligt sind.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 22. April:

22.40 Uhr: Erinnern an Geiseln vor Pessach-Fest: Demonstranten verbrennen Tisch vor Haus von Netanjahu

In Israel haben Demonstranten am Sederabend zum Auftakt des jüdischen Pessach-Fests vor dem Haus von Regierungschef Benjamin Netanjahu einen Tisch verbrannt, um an die Abwesenheit der immer noch von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu erinnern. Etwa 500 Menschen versammelten sich am Montag vor dem Wohnsitz Netanjahus in Caesarea nördlich von Tel Aviv und forderten die Regierung auf, die Freilassung der 129 Menschen zu ermöglichen, die seit dem beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober im Gazastreifen als Geiseln festgehalten werden.

Die Demonstranten stellten einen großen Tisch mit leeren Stühlen und leeren Tellern auf, um daran zu erinnern, dass die Geiseln „an Hunger sterben“, erklärte die Anwältin Yael Ben Pornat, die wegen der Vermissten nicht in der Stimmung war, sich zur Sedermahlzeit mit ihrer Familie zu versammeln. „Wir sind hier, um unsere Trauer und unseren Schmerz zu teilen (...) diese Nacht ist voller Bitterkeit, es gibt keine Freiheit und keine Freude“, fügte die 62-Jährige hinzu. Weiter sagte sie, sie mache Netanjahu für „die schreckliche Katastrophe des 7. Oktober“ verantwortlich.

Netanjahu sei „der schlechteste Ministerpräsident seit der Gründung des Landes im Jahr 1948“, sagte Guy Ben Dror, Angestellter in der Finanzbranche. „Er will nicht, dass die Geiseln zurückkommen, weil er nicht will, dass der Krieg aufhört, da er sonst ins Gefängnis kommt“, fügte er hinzu.

21.57 Uhr: Hisbollah: Dutzende Raketen auf Militärstützpunkt in Israel abgefeuert

Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hat eigenen Angaben zufolge am Montag mit Raketen auf einen wichtigen Militärstützpunkt im Norden Israels gezielt. Der Angriff mit "dutzenden" Katjuscha-Raketen auf den Stützpunkt Ain Zeitim sei "als Antwort" auf israelische Angriffe auf Ortschaften im Süden des Libanons erfolgt, hieß es in einer Erklärung der Hisbollah. Die vom Iran unterstützte und mit der Hamas verbündete Miliz hat seit etwa einer Woche ihre Angriffe auf militärische Stellungen in Israel verstärkt. 

Die Angriffe seien eine Reaktion auf Angriffe "des israelischen Feindes auf Dörfer im Süden und zivile Wohnhäuser" gewesen, die es zuletzt in Srifa, al-Adissa und Rab el- Thalathine gegeben habe. die Ortschaften waren der amtlichen libanesischen Nachrichtenagentur Ani zufolge am Montag israelischen Angriffen ausgesetzt gewesen. 

Die israelische Armee erklärte ihrerseits, etwa 35 Schüsse aus dem Libanon auf die Region Ein Zeitim im Norden Israels festgestellt zu haben. Zunächst gab es keine Berichte über Verletzte.

19.54 Uhr: Gazastreifen: Zivilschutz findet nach eigenen Angaben 200 Leichen nahe Krankenhaus

In der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens hat die Zivilschutzbehörde des von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiets eigenen Angaben zufolge in den vergangenen drei Tagen rund 200 Leichen in Massengräbern entdeckt. Die sterblichen Überreste von "200 Märtyrern", seien seit Samstag auf dem Gelände des Nasser-Krankenhauses ausgegraben worden, sagte ein Sprecher der Behörde, Mahmud Bassal, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Die israelische Armee kommentierte die Angaben zunächst nicht.

Es würden nach wie vor weitere weitere Leichen gefunden, sagte Bassal weiter. Der Sprecher der von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas geleiteten Regierung des Gazastreifens, Ismail al-Thauabta, sprach sogar von 283 gefundenen Leichen, die von der israelischen "Besatzungsarmee" getötet worden seien. Einem hochrangigen Vertreter der Zivilschutzbehörde zufolge soll die Suche nach weiteren Leichen bis Donnerstag weitergeführt werden.

17.30 Uhr: EU treibt Pläne für neue Iran-Sanktionen voran

Die EU treibt ihre Planungen für neue Sanktionen gegen den Iran voran. Die Außenministerinnen und Außenminister der 27 Mitgliedstaaten erteilten am Montag bei einem Treffen in Luxemburg EU-Chefdiplomat Josep Borrell den Auftrag, konkrete Vorschläge vorzulegen. Sie sollen es ermöglichen, weitere Handelsbeschränkungen zu erlassen, um dem Land den Bau und die Entwicklung von Drohnen und Raketen zu erschweren.

Zudem ist vorgesehen, Strafmaßnahmen gegen Personen, Organisationen und Unternehmen zu verhängen, die an der Produktion von Drohnen und Raketen sowie ihrer Lieferung an Verbündete des Irans im Nahen Osten beteiligt sind.

15.35 Uhr: Polizei verhindert jüdische Riten auf islamischem Tempelberg

Die israelische Polizei hat am Montag nahe dem Jerusalemer Tempelberg 13 Personen mit Lämmern oder Ziegen festgenommen. Diese wollten die Tiere offenbar bei einem biblischen Pessach-Ritual auf dem heute muslimischen Gelände opfern, wie lokale Medien berichten. In einem Fall sei eine Ziege in einem Kinderwagen versteckt gewesen; ein anderer Verdächtiger habe ein Kleintier in einer Einkaufstüte mit sich geführt, teilte die Polizei mit. Am Montagabend beginnt für Juden das einwöchige Pessach-Fest, das an den Auszug und die Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft erinnert.

Bereits in den vergangenen Jahren hatten religiöse jüdische Randgruppen versucht, ein Pessach-Opfer nach den Riten der Bibel an dem Ort durchzuführen, auf dem einst der biblische Tempel stand. Sie wurden jedoch von den Sicherheitskräften gehindert. Ein solches jüdisches Opfer würde heftigste Proteste von muslimischer Seite auslösen.

14.30 Uhr: Israels Militärgeheimdienst-Direktor tritt zurück

Gut sechs Monate nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der Direktor des israelischen Militärgeheimdienstes, Aharon Haliva, seinen Rücktritt erklärt. Er wolle so seiner Führungsverantwortung nach dem Überfall der Extremisten am 7. Oktober nachkommen, teilte Israels Armee am Montag mit. Verteidigungsminister Joav Galant stimmte demnach dem Rücktrittsgesuch zu. 

Haliva hatte bereits kurz nach der Hamas-Attacke auf Israel am 7. Oktober gesagt, er trage die Verantwortung für Fehler, die den Terrorüberfall ermöglicht haben. Um diese aufzuklären, forderte er nun die Einrichtung eines staatlichen Untersuchungsausschusses. Haliva wird Militärangaben zufolge auch aus der Armee ausscheiden, sobald es eine Nachfolge für ihn gibt. Wann genau das sein wird, war zunächst unklar. In einem Brief schrieb Haliva, die Geheimdienstabteilung sei ihrer Aufgabe nicht gerecht geworden.

Halivas Schritt könnte auch den Druck auf Israels Regierung erhöhen, ihre eigenen Fehler thematisieren zu müssen. Israels Oppositionsführer Jair Lapid lobte Halivas „gerechtfertigte und ehrenhafte“ Entscheidung, zurückzutreten, auf der Plattform X. Er schrieb außerdem: „Es wäre für Ministerpräsident Netanjahu angebracht gewesen, dasselbe zu tun.“ 

12.45 Uhr: Iran will mutmaßlichen Angriff Israels nicht weiter verfolgen

Der Iran will den mutmaßlichen israelischen Gegenangriff auf einen Luftwaffenstützpunkt im Zentraliran nicht verfolgen. „Der Vorfall war ein Ablenkungsmanöver und nicht der Rede wert“, sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag. „Daher werden wir ihn auch nicht weiter verfolgen“. Die Aktion sei so unbedeutend gewesen, dass die Israelis selbst dafür nicht die Verantwortung hätten übernehmen wollen, sagte der Sprecher laut Nachrichtenagentur Irna.

Kanaani betonte, dass der Iran keine Eskalation der Spannungen in der Region wolle. Gleichzeitig jedoch werde das Land jegliche Aggression seitens Israels erneut konsequent erwidern.

12 Uhr: Drei Verletzte nach Attacke mit Auto in Jerusalem

Bei einer mutmaßlichen Terrorattacke mit einem Auto in Jerusalem sind nach Angaben der israelischen Polizei drei Fußgänger verletzt worden. Die beiden Täter fuhren am Montagmorgen zunächst in eine Menschengruppe, stiegen dann aus und versuchten erfolglos, mit einer Waffe zu schießen, wie es weiter hieß. Danach flüchteten sie, wurden aber später festgenommen. Auch ihre Waffe wurde gefunden. 

Die Polizei sprach von einem Terroranschlag. Mehrere israelische Medien berichteten, bei den Festgenommenen handle es um zwei 17-Jährige aus Hebron im Westjordanland. Es sei unklar, wie und wo genau sie nach Israel gelangt seien. Der Vorfall ereignete sich in einem Viertel in der Nähe des Hauptbahnhofs, das überwiegend von ultraorthodoxen Juden bewohnt wird. Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurden nach dem Angriff zwei Menschen zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht, darunter ein junger Mann mit einer Kopfverletzung. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 21. April:

20.14 Uhr: Israels Generalstabschef billigt Fortsetzung des Gaza-Kriegs

Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hat nach Militärangaben Pläne zur Fortsetzung des Gaza-Kriegs gebilligt. Halevi habe „die weiteren Schritte“ am Sonntag genehmigt, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Der israelische Kan-Sender berichtete, Teil der Pläne sei auch ein Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden an der Grenze zu Ägypten. Es sei offenbar in Kürze mit einer Evakuierung der Zivilbevölkerung zu rechnen. 

Israels Verbündete hatten eindringlich vor einer Offensive in Rafah gewarnt, weil sich dort Hunderttausende palästinensischer Binnenflüchtlinge drängen. Israel hält einen Einsatz in Rafah jedoch für notwendig, um die verbliebenen Bataillone der islamistischen Terrororganisation Hamas zu zerstören. Anderenfalls sei mit einer Wiedererstarkung der Hamas zu rechnen. 

19.40 Uhr: Scholz wirbt in Telefonat mit Netanjahu weiter für Deeskalation

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu erneut darauf gedrungen, die Lage im Nahen Osten nicht eskalieren zu lassen. Wie Scholz' Sprecher Steffen Hebestreit am Sonntagabend in Berlin mitteilte, betonte der Kanzler in dem Gespräch, „dass es nun weiterhin darum gehe, eine Eskalation und einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden“.

Scholz erläuterte Netanjahu den Angaben zufolge die Entscheidung der Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel vom Donnerstag, weitere Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. Der Bundeskanzler habe dem israelischen Ministerpräsidenten zudem versichert, dass die Bundesregierung sich mit den Partnern der Gruppe der führenden Industriestaaten (G7) und in der EU weiter eng abstimmen werde.

18.59 Uhr: Neue Gefechte an Israels Grenze zum Libanon

An Israels Grenze zum Libanon ist es am Sonntag erneut zu Gefechten gekommen. Die israelische Armee teilte mit, zwei Geschosse seien in Richtung der Ortschaft Rosch Hanikra im Norden Israels am Mittelmeer abgefeuert worden. Die israelische Armee habe die Orte angegriffen, von denen aus geschossen wurde. Außerdem hätten israelische Kampfflugzeuge Terror-Infrastruktur nordöstlich von Nabatia angegriffen. Zuvor hätten Kampfjets auch Ziele der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah beschossen. 

Sowohl die Hisbollah als auch der militärische Arm der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas reklamierten am Sonntag Angriffe auf Israel für sich. 

18.55 Uhr: Scholz telefoniert mit Netanjahu: Weiterhin Eskalation vermeiden

In einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Bundeskanzler Olaf Scholz erneut vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten gewarnt. Nach Angaben des Sprechers der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, informierte Netanjahu den Kanzler in dem Gespräch am Sonntag über die Lage in der Region. „Der Bundeskanzler unterstrich, dass es nun weiterhin darum gehe, eine Eskalation und einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden“, teilte Hebestreit mit. 

18.28 Uhr: Israels Präsident: Westen muss Gefahr durch „Imperium des Bösen“ des Iran anerkennen

Israels Präsident Isaac Herzog hat Europa aufgefordert, die Bedrohung durch den Iran gänzlich anzuerkennen. Angesichts der „realen Bedrohung der Stabilität in der Welt“ durch das vom Iran angeführte „Imperium des Bösen“ müsse Europa endlich aufwachen, sagte Herzog am Sonntag in einem Interview mit „Bild“, „Welt“ und anderen Springer-Medien. Europa müsse so stark wie möglich werden und den Iran und seine Verbündeten mit dem bestehenden Nato-Bündnis bekämpfen.

Herzog warnte in dem Interview, dass der Iran schon bald über Atomwaffen verfügen könnte. „Die eindeutig größte Bedrohung für die Stabilität in der Welt ist der Drang des Iran nach der Bombe“, sagte er.

18.19 Uhr: Israels Militär tötet Palästinenserin bei versuchter Messerattacke

Eine Palästinenserin hat am Sonntag nach israelischen Militärangaben versucht, Soldaten an einer Armeesperre im Westjordanland mit einem Messer anzugreifen. Die Soldaten hätten auf die Frau geschossen und sie „ausgeschaltet“, teilte das Militär mit. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte später mit, es sei von der israelischen Seite über den Tod einer 43-jährigen Frau bei dem Vorfall im Nordosten des Westjordanlands informiert worden.

17.33 Uhr: Hamas-Zivilschutz meldet Fund von 50 Leichen in „Massengrab“ bei Klinik

Auf einem Krankenhausgelände im südlichen Gazastreifen sind nach Angaben des von der islamistischen Hamas kontrollierten Zivilschutzes mindestens 50 Leichen gefunden worden. Im Hof des Nasser-Krankenhauses in der Stadt Chan Junis seien „Massengräber“ entdeckt worden, sagte Zivilschutz-Sprecher Mahmud Bassal am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. „Wir haben mit den Ausgrabungen begonnen und waren schockiert, als wir gestern (Samstag) 50 Märtyrer in einem der Gräber fanden.“

Dem Sprecher zufolge waren einige der Leichen nackt, was auf „Folter und Misshandlung“ durch die israelischen Streitkräfte hindeute. Am Sonntag solle die Exhumierung fortgesetzt werden.

Die Hamas bezeichnete die Entdeckung der Leichen von „mehr als 50 Märtyrern aller Altersgruppen“ in einer Erklärung als „schreckliches Verbrechen“. Die Palästinenserorganisation beschuldigte Israel, die Menschen „kaltblütig hingerichtet“ und mit „Militärbulldozern“ im Hof der Klinik verscharrt zu haben.

17.16 Uhr: EU-Außenminister beraten über Unterstützung für Ukraine und Iran-Sanktionen

Die EU-Außenminister beraten am Montag (08.30 Uhr) in Luxemburg über weitere militärische Unterstützung für die Ukraine sowie über eine Ausweitung der Sanktionen gegen den Iran. Die Bundesregierung dringt darauf, dass andere Nato-Staaten der Ukraine Patriot-Raketenabwehrsysteme liefern.

Mit Blick auf den Iran hatten sich die EU-Staats- und Regierungschefs am Mittwoch infolge des iranischen Angriffs auf Israel darauf verständigt, die Sanktionen auszuweiten, um insbesondere die Produktion von Raketen und Drohnen zu stören. Die Details müssen nun noch ausgearbeitet werden. Ein weiteres Thema des Treffens ist der Bürgerkrieg im Sudan.

16.37 Uhr: Netanjahu kündigt „weitere schmerzhafte Schläge“ gegen die Hamas an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat „weitere schmerzhafte Schläge“ gegen die islamistische Hamas angekündigt. „Und dies wird in Kürze geschehen“, sagte Netanjahu am Sonntag in einer Video-Ansprache zum jüdischen Pessach-Fest, das am Montagabend beginnt. Israel kündigt seit längerem einen Militäreinsatz in der Stadt Rafah in Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten an, obwohl seine Verbündeten davor gewarnt hatten. 

Bei den Verhandlungen um eine Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung weiterer Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge habe die Hamas ihre Positionen zuletzt verhärtet, erklärte Netanjahu. „Anstatt von ihren radikalen Standpunkten abzuweichen, baut die Hamas jetzt auf die Spaltung unter uns, sie ist ermutigt von dem Druck, der auf die israelische Regierung ausgeübt wird“, sagte Netanjahu. 

15.36 Uhr: Hamas: Neue US-Militärhilfe gibt Israel „grünes Licht“ im Gazastreifen

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat die Verabschiedung neuer Militärhilfen für Israel durch das US-Repräsentantenhaus verurteilt. Die US-Unterstützung sei „ein Freibrief und ein grünes Licht“ für Israel, seine „brutale Aggression gegen unser Volk fortzusetzen“, erklärte die Hamas am Sonntag. Der Schritt sei eine „Bestätigung der offiziellen amerikanischen Komplizenschaft und Partnerschaft“ im Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen.

Das US-Repräsentantenhaus hatte am Samstag Militärhilfen im Umfang von 13 Milliarden Dollar (rund 12,2 Milliarden Euro) an Israel gebilligt. Washington war schon zuvor Israels größter Rüstungslieferant. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, mit den Hilfen verteidigten die USA auch „die westliche Zivilisation“.

14.39 Uhr: Irans Führer lobt Streitkräfte nach Angriffen auf Israel

Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, hat die iranischen Streitkräfte nach ihren Angriffen auf Israel in höchsten Tönen gelobt. „Die Streitkräfte haben nicht nur ihre Machtstellung unter Beweis gestellt, sondern auch das internationale Ansehen und den nationalen Stolz des Landes und Volkes gewahrt“, sagte er am Sonntag. Dabei sei es zweitrangig, wie viele Raketen abgefeuert worden seien oder ob sie ihre Ziele erreicht hätten. Wichtig sei, dass die Streitkräfte weiterhin in Bereitschaft blieben, um den Feinden des Landes Paroli zu bieten.

12.37 Uhr: EU strebt Flüchtlings-Deal mit Libanon an

Um die Einreise unerwünschter syrischer Flüchtlinge in die EU zu verhindern, wird nach Angaben von Zyperns Präsident Nikos Christodoulidis nun auch an einem Abkommen mit dem Libanon gearbeitet. „Wir wollen dem Libanon helfen, mit den Flüchtlingen umzugehen, damit nicht noch mehr nach Zypern kommen“, sagte das Staatsoberhaupt der EU-Inselrepublik im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er freue sich, am 2. Mai zusammen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in den Libanon zu reisen, um ein konkretes Finanzpaket der Europäischen Union anzukündigen.

Das Paket umfasse allerdings nicht nur den finanziellen Aspekt, betonte Christodoulidis. Es gehe auch um die Unterstützung libanesischer Institutionen wie zum Beispiel der Streitkräfte. Letztere seien ein stabilisierender Faktor in dem an Syrien und Israel grenzenden Land.

11.36 Uhr: Roter Halbmond: 14 Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Bei einem israelischen Militäreinsatz im Flüchtlingslager Nur Schams im Westjordanland sind nach Angaben der Hilfsorganisation Roter Halbmond 14 Menschen getötet worden. 14 Tote seien aus dem Flüchtlingslager in der Nähe von Tulkarem geborgen worden, erklärte die Hilfsorganisation am Samstag. Die israelische Armee hatte zuvor von zehn getöteten „Terroristen“ gesprochen. Am Sonntag wurden laut einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zwei Palästinenser von israelischen Soldaten im Westjordanland erschossen.

Den ganzen Samstag über waren Explosionen und Schüsse in dem Flüchtlingslager zu hören gewesen. Laut Berichten von AFP-Reportern wurden mindestens drei Häuser bombardiert, auch Drohnen waren über Nur Schams im Einsatz. Auf Bildern von AFPTV waren Militärfahrzeuge und Soldaten zu sehen, die die engen Straßen des Flüchtlingscamps durchkämmten, in dem fast 7000 Menschen leben.

9.37 Uhr: Generalstreik im Westjordanland - weitere Tote und Verletzte

Aus Protest gegen israelischen Militäreinsätze mit toten Palästinensern in einem Flüchtlingslager in Tulkarem sowie im Gazastreifen hat im Westjordanland am Sonntag ein Generalstreik begonnen. Zu dem Streik hatte unter anderem die Fatah-Bewegung aufgerufen. In den Straßen von Ramallah herrschte am Sonntagmorgen nach Angaben von Augenzeugen kaum Verkehr, Geschäfte waren geschlossen. 

8 Uhr: Geiselangehörige: Israelis sollen Verschleppten mit leerem Stuhl beim Sederabend gedenken

Die Familien von in den Gazastreifen verschleppten Geisel haben jüdische Israelis dazu aufgerufen, während des Sederabends zu Beginn des Pessach-Festes am Montag einen leeren Stuhl stehen zu lassen. „Der Sederabend rückt näher und dieses Jahr werden wir einen Stuhl leer lassen müssen“, sagte Ofir Angrest am Samstag bei einer wöchentlichen Zusammenkunft der Angehörigen von Geiseln in Tel Aviv mit hunderten Zuschauern. Der israelische Präsident Isaac Herzog unterstützte die Idee in einem Video im Onlinedienst X.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 20. April:

21.03 Uhr: Tausende Israelis demonstrieren für Geisel-Deal und gegen Regierung

Tausende Menschen haben in Israel erneut für ein Abkommen zur Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sowie gegen die Regierung protestiert. Bei einer Massenkundgebung am Samstagabend in Tel Aviv forderten die Menschen lautstark die sofortige Freilassung aller aus Israel in das palästinensische Küstengebiet verschleppten Menschen sowie Neuwahlen. „Derjenige, der sie im Stich gelassen hat, muss sie nach Hause bringen“, skandierte die Menge in Anspielung auf Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, dem viele Israelis angesichts des Hamas-Massakers am 7. Oktober kolossales Versagen anlasten. Angehörige der Entführten werfen ihm und der seiner Regierung zudem vor, kein ernsthaftes Interesse daran zu haben, ein Abkommen mit der islamistischen Hamas zu erzielen. 

20.07 Uhr: US-Repräsentantenhaus bewilligt neue Militärhilfe für Israel

Das US-Repräsentantenhaus hat neue Militärhilfen für Israel bewilligt. Die Abgeordneten stimmten am Samstag für ein Gesetzespaket, das 13 Milliarden Dollar (12,2 Milliarden Euro) für Israel vorsieht, die hauptsächlich zur Stärkung der israelischen Luftabwehr eingesetzt werden sollen. Der Senat, die zweite Kammer des US-Kongress, muss die Gesetzesvorlage jetzt noch absegnen. Dies kann frühestens am Dienstag erfolgen.

19.06 Uhr: Palästinenser: Konfrontationen mit Siedlern - Krankenwagenfahrer tot

Ein Krankenwagenfahrer ist bei Konfrontationen zwischen Siedlern und Palästinensern getötet worden. Der 50-jährige Palästinenser sei am Samstagabend erschossen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Er fuhr demnach Verletzte aus einem Dorf, in das zuvor Siedler eingedrungen waren. Zwischen den Siedlern und Palästinensern sei es zu Zusammenstößen gekommen. Nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds wurden dabei auch zwei Palästinenser durch Schüsse verletzt. Wer genau den Fahrer des Rettungswagens tötete, war zunächst unklar. 

16.48 Uhr: Erdogan ruft Palästinenser bei Treffen mit Hamas-Chef zur „Einheit“ auf

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Palästinenser zur „Einheit“ im Angesicht des Krieges im Gazastreifen aufgerufen. „Einheit und Lauterkeit“ seien „die stärkste Antwort auf Israel und der Weg zum Sieg“, sagte Erdogan nach Angaben des türkischen Präsidialamts am Samstag in Istanbul nach einem Treffen mit dem Chef der radikalislamischen Hamas-Organisation, Ismail Hanija. Israel dürfe im Gaza-Krieg „kein Gelände gewinnen“.

16.20 Uhr: Nach US-Veto: Abbas will Beziehungen zu den USA überdenken

Nach dem US-Veto im Sicherheitsrat gegen eine UN-Vollmitgliedschaft für Palästina will die palästinensische Führung im Westjordanland ihre bilateralen Beziehungen zu den USA überdenken. „Die Vereinigten Staaten haben gegen alle internationalen Gesetze verstoßen und alle Versprechen hinsichtlich der Zweistaatenlösung und der Schaffung von Frieden in der Region gebrochen“, sagte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa am Samstag. 

Die USA müssten erkennen, dass sich die Region ohne eine „gerechte Lösung der Palästinenserfrage“ nicht stabilisieren werde, sagte Abbas weiter. Er kritisierte auch die Unterstützung Israels durch die USA, die das Land im Gaza-Krieg beispielsweise mit Waffen versorge. Das Veto der USA im Sicherheitsrat bezeichnete der unter Palästinensern wenig beliebte Abbas als enttäuschend und unverantwortlich. Die palästinensische Führung werde eine neue Strategie entwickeln, um die palästinensische Sache voranzubringen.

15.35 Uhr: Israel und Iran wollen weitere Eskalation offenbar vermeiden

Nach den Explosionen im der iranischen Region Isfahan scheinen der Iran und Israel den Konflikt nicht weiter eskalieren lassen zu wollen. „Solange das israelische Regime keine neuen Abenteuer gegen die Interessen des Iran plant, werden wir nicht antworten“, sagte Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian am Freitag (Ortszeit) im US-Nachrichtensender NBC News. Eine Explosion auf einem Militärstützpunkt im Irak sowie die anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen verdeutlichten unterdessen die weiterhin hohen Spannungen in der Region.

15.13 Uhr: Türkischer Präsident Erdogan trifft voraussichtlich Hamas-Führer Ismail Hanija

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und der Chef der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, sind zu Gesprächen in Istanbul zusammengekommen. Nach türkischen Medienberichten begann das Treffen am Samstagnachmittag im Präsidentenpalast am Bosporus. Das Treffen wird als Versuch Erdogans gesehen, sich im Konflikt zwischen Israel und der militanten Palästinserorganisation als Vermittler zu etablieren.

Angaben der Hamas zufolge sollte der Krieg im Gazastreifen Thema der Gespräche sein. Erdogan hatte keine Angaben zur Tagesordnung gemacht.

Am Mittwoch war der türkische Außenminister Hakan Fidan ins katarische Doha gereist, nachdem die Regierung dort bekanntgegeben hatte, ihre Rolle als Vermittler im Konflikt zwischen Israel und der Hamas „völlig neu zu bewerten“. Beobachtern zufolge ist Erdogan allerdings nur begrenzt als Vermittler zwischen den Kriegsparteien geeignet, da er Israel in der Vergangenheit scharf kritisierte und gute Beziehungen zur Hamas pflegt, die von der EU und den USA als Terrororganisationen eingestuft wird.

14.33 Uhr: Israel: Zehn Tote bei Gefechten im Westjordanland

 Die israelische Armee und Grenzpolizisten haben bei einem größeren Militäreinsatz im Westjordanland eigenen Angaben nach mindestens zehn Bewaffnete getötet. Bei Gefechten in dem Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem seien auch acht israelische Soldaten und ein Mitglied der verdeckt operierenden Jamas-Sondereinheit der Grenzpolizei Magaw verletzt worden, teilte ein Armeesprecher am Samstag weiter mit. Die Einsatzkräfte seien beschossen und mit Sprengsätzen angegriffen worden. 

11.28 Uhr: Zwei Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Die israelische Armee hat bei einem größeren Militäreinsatz im Westjordanland nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums mindestens zwei Palästinenser getötet. Zudem seien sieben Bewohner durch Schüsse verletzt worden. Der Einsatz im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem habe am Freitag begonnen und dauerte am Samstag noch an, bestätigte die israelische Armee auf Anfrage. Die Armee gehe gegen Bewaffnete vor. Dabei sei sie beschossen und mit Sprengsätzen angegriffen worden, sagte ein Sprecher. Vier Soldaten seien leicht bis mittelschwer verletzt worden.

Nach palästinensischen Medienberichten wurden vier weitere Männer getötet, darunter der örtliche Kommandeur der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad. Für deren Tod gab es jedoch zunächst keine offizielle Bestätigung, weil Nur Schams abgeriegelt war. Die Armee habe auch zahlreiche Palästinenser festgenommen und große Schäden an Straßen, Versorgungseinrichtungen und Wohnhäusern angerichtet, hieß es von palästinensischer Seite weiter.

10.42 Uhr: Irans Chefdiplomat gegen Ausweitung von Spannungen in Nahost-Region

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat sich für eine politische Lösung der Konflikte im Nahen Osten ausgesprochen. „Krieg und militärische Spannungen nützen keiner Partei in der Region und daher müssen grundlegende Lösungen gefunden werden“, sagte Amirabdollahian den iranischen Medien am Samstag in New York. Alle Seiten sollten sich auf eine politische Lösung konzentrieren. Gleichzeitig müsse Israel „seine Kriegsverbrechen“ in der Region einstellen. In diesem Fall wären auch im Gaza-Konflikt humanitäre Hilfsleistungen und ein Austausch von Geiseln gegen Gefangene machbar, so der iranische Chefdiplomat am Ende seiner US-Reise.

9 Uhr: Deeskalation: Iran wiegelt nach Angriff ab

Die Gewaltspirale aus Angriff und Gegenangriff zwischen Israel und dem Iran könnte zumindest vorerst gestoppt sein. Darauf deuteten das begrenzte Ausmaß des - nach übereinstimmenden Medienberichten von Israel ausgeführten - Angriffs auf den Iran am frühen Freitagmorgen und die abwiegelnde Reaktion Teherans hin. Zuvor hatten in seltener Übereinstimmung nicht nur Israels westliche Partner wie die USA, Deutschland und die EU, sondern auch Russland und China angesichts der Gefahr eines Flächenbrandes in der gesamten Region zur Deeskalation aufgerufen.

Noch nie standen die verfeindeten Länder so nah an einem Krieg. Israel sieht in dem umstrittenen Atomprogramm sowie dem massiven Raketen- und Drohnenarsenal des Erzfeinds Irans die größte Bedrohung seiner Existenz. Die Führung der Islamischen Republik spricht dem jüdischen Staat das Existenzrecht ab.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 19. April:

18.30 Uhr: Nato-Generalsekretär warnt vor weiterem Krieg im Nahen Osten

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich nach dem mutmaßlichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran beunruhigt über die Lage im Nahen Osten gezeigt. „Es ist entscheidend, dass der Konflikt nicht außer Kontrolle gerät, und daher fordern wir alle Parteien auf, Zurückhaltung zu zeigen“, sagte Stoltenberg am Freitag in Brüssel. „Niemand hat etwas davon, wenn ein weiterer Krieg im Nahen Osten ausbricht.“ Er rufe wie die Außenminister der G7-Gruppe demokratischer Industrienationen und andere internationale Spitzenpolitiker zur Deeskalation der Spannungen auf. „Wir sind besorgt“, sagte er.

18.15 Uhr: Siedlergewalt im Westjordanland: USA verhängen neue Sanktionen

Die US-Regierung hat wegen der Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser erneut Sanktionen verhängt. Das teilte das Finanzministerium am Freitag in Washington mit. Die Sanktionen richten sich gegen zwei Organisationen, die den Angaben nach zwei bereits sanktionierte extremistische Siedler finanziell unterstützt haben. Die Männer seien „für die Zerstörung von Eigentum, Übergriffe auf Zivilisten und Gewalt gegen Palästinenser verantwortlich“, erklärte der stellvertretende Finanzminister Wally Adeyemo. „Solche Handlungen untergraben den Frieden, die Sicherheit und die Stabilität im Westjordanland.“

Zeitgleich sanktionierte die US-Regierung einen Mann namens Ben-Zion Gopstein. Dieser gilt als enger Vertrauter des radikalen israelischen Sicherheitsministers Itamar Ben-Gvir. Gopstein ist Gründer und Anführer einer rechtsradikalen jüdischen Gruppe namens Lehava. Als Folge der Sanktionen werden mögliche Vermögenswerte der Betroffenen in den USA blockiert. US-Bürgern oder Menschen, die sich in den Vereinigten Staaten befinden, sind Geschäfte mit den sanktionierten Organisationen und Personen untersagt. Banken, die mit ihnen Geschäfte machen, können ebenfalls Sanktionen drohen. 

17.19 Uhr: Israel: 276 Lastwagen mit Hilfsgütern für den Gazastreifen

Israel hat nach eigenen Angaben die Anstrengungen zur Versorgung der Menschen im Gazastreifen mit humanitären Hilfsgütern verstärkt. Am Donnerstag seien 276 Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten in den umkämpften Küstenstreifen gefahren, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Freitag mit. Am selben Tag seien zudem 144 Paletten mit Nahrungsmitteln aus der Luft abgeworfen worden. 

Weitere 700 Lastwagen hätten die Sicherheitsüberprüfung durchlaufen und warteten hinter dem Kontrollpunkt Kerem Schalom im Gazastreifen darauf, dass UN-Hilfsorganisationen die Verteilung der Hilfsgüter übernähmen, teilte Cogat weiter mit. Insgesamt 100 Lastwagen hätten Hilfsgüter in den Norden des Gazastreifens gebracht, wo die Not nach Angaben von Hilfsorganisationen am größten ist. Über einen neuen Übergang im Norden des Gazastreifens seien nur sechs Lastwagen gefahren. Der Übergang ist nach Informationen aus israelischen Sicherheitskreisen nicht für größere Transporte geeignet.

15.45 Uhr: G7 wollen Krieg zwischen Israel und Iran unbedingt verhindern

Nach dem mutmaßlichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran setzt der Westen alles daran, jede Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten zu vermeiden. Die Außenminister der Siebenergruppe demokratischer Industrienationen (G7) riefen nach einem Treffen auf Capri am Freitag alle Seiten auf, eine Eskalation unbedingt zu vermeiden. Ausdrücklich galt der Appell auch Israel. Der Ukraine stellten die G7 im Krieg gegen Russland mehr militärische Hilfe gegen Luftangriffe in Aussicht. Konkrete Zusagen gab es aber nicht.

Trotz aller Appelle aus der Ukraine, nicht vergessen zu werden, wurde das Frühjahrstreffen der Außenminister auf der italienischen Mittelmeerinsel vom Konflikt im Nahen Osten dominiert. Groß ist die Sorge, dass Israel auf den massiven Angriff aus dem Iran vom vergangenen Wochenende mit gleicher Münze antwortet. Damit würde der jahrzehntelange Konflikt im Nahen Osten nach mehr als sechs Monaten Krieg im Gazastreifen eine neue Dimension erreichen.

15.15 Uhr: Baerbock: Eskalation in Nahost unbedingt verhindern

Außenministerin Annalena Baerbock hat nach Israels mutmaßlichem Vergeltungsschlag gegen den Iran mit Nachdruck vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. Jetzt sei „die Stunde, wo alles dafür getan werden muss, dass keine Eskalationsstufe mit unabsehbaren Folgen für die gesamte Region entsteht“, sagte die Grünen-Politikerin  zum Abschluss des Treffens der Außenminister aus sieben großen westlichen Industrienationen (G7) auf Capri. Die Siebenergruppe habe die Nacht über dazu auch in ständigem Kontakt gestanden.

Baerbock rief „alle Seiten auf, daran zu arbeiten, eine weitere Eskalation zu vermeiden“. „Als G7 tun wir das unermüdlich.“ Die Bundesregierung verfolge die aktuelle Entwicklung genauestens. Im Auswärtigen Amt sei dazu auch der Krisenstab zusammengekommen. Auch von der deutschen Außenministerin gab es keine Bestätigung für den mutmaßlichen israelischen Angriff auf Ziele im Iran in der Nacht zum Freitag.

12.45 Uhr: EU verhängt erstmals Sanktionen gegen israelische Siedler

Die EU verhängt erstmals Sanktionen wegen der Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen Palästinenser im Westjordanland. Die Mitgliedstaaten beschlossen die Strafmaßnahmen am Freitag in einem schriftlichen Verfahren, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.

Die Sanktionen richten sich den Angaben zufolge gegen Personen und Organisationen, die für Gewalt gegen Palästinenser im Westjordanland verantwortlich sein sollen. Sie werden mithilfe des EU-Sanktionsinstruments zur Ahndung von schweren Menschenrechtsverstößen verhängt. Personen, die betroffen sind, dürfen nicht mehr in die EU einreisen und keine Geschäfte mehr mit EU-Bürgern machen. Außerdem müssen ihre in der EU vorhandenen Konten und andere Vermögenswerte eingefroren werden.

12.37 Uhr: Lufthansa stellt Flüge nach Israel vorübergehend ein

Die Lufthansa sowie ihre Töchter Swiss und AUA haben am Freitag alle Flüge nach Israel aufgrund der aktuellen Lage eingestellt. Betroffen seien vier Flüge bis einschließlich 7.00 Uhr am Samstag, sagte ein Lufthansa-Sprecher auf Anfrage. 

12.34 Uhr: Iranischer Präsident erwähnt in Rede Explosionen in Isfahan nicht

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat sich bei einer Rede am Freitag nicht zu den nächtlichen Explosionen in der Region Isfahan geäußert und nur den ersten direkten Großangriff des Iran auf Israel am Wochenende erwähnt. Der am 13. April erfolgte Angriff „spiegelt unsere Autorität, den eisernen Willen unseres Volkes und unsere Einheit wider“, sagte Raisi am Freitag bei einer Ansprache vor mehreren hundert Menschen in der nordöstlichen Stadt Damghan.

Die gesamte Bevölkerung und sämtliche politischen Richtungen seien sich darin einig, dass der Angriff auf Israel „die Stärke und Autorität der Islamischen Republik gestärkt hat“, betonte der iranische Präsident.

11.46 Uhr: Scholz warnt erneut vor Eskalation im Nahen Osten

Nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran hat Bundeskanzler Olaf Scholz erneut vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten gewarnt. „Alle müssen jetzt und in der nächsten Zeit dafür sorgen, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Krieges kommt“, sagte er am Freitag auf einer SPD-Konferenz auf der Nordsee-Insel Norderney. Diese Position vertrete Deutschland gemeinsam mit seinen Verbündeten. Zu den Berichten über den mutmaßlichen Angriff äußerte Scholz sich nicht weiter. Er sagte lediglich, dass es in der Nacht zu Freitag „erneut eine militärische Aktivität“ gegeben habe. 

Nach US-Medienberichten wurde mit einer oder mehreren israelischen Raketen ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Der Iran hatte Israel am vergangenen Wochenende Israel mit Hunderten Drohnen und Raketen angegriffen - als Vergeltung für einen mutmaßlich israelischen Angriff auf das iranische Botschaftsgelände im syrischen Damaskus.

9 Uhr: US-Bericht: Israel wollte Iran Fähigkeit zu Angriff im Land beweisen

Israel hat mit dem mutmaßlichen Luftschlag im Iran einem US-Medienbericht zufolge Teheran zeigen wollen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann. Das israelische Militär habe den Angriff als Vergeltung für Teherans Drohnen- und Raketenbeschuss am vergangenen Wochenende ausgeführt, berichtete die „Washington Post“ unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten israelischen Regierungsbeamten am Freitag.

Nach Einschätzung des US-Militärexperten Cedric Leighton habe Israel mit dem Vorgehen, das „ganz klar eine direkte Reaktion auf die iranischen Angriffe vom Wochenende gewesen sei“, bewiesen, dass das iranische Luftabwehrsystem nicht annähernd die Fähigkeiten des israelischen Luftabwehrsystems habe.

Israel sowie das US-Verteidigungsministerium haben sich bislang nicht geäußert. Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Sie berichteten hingegen von der Sichtung und Beschuss mehrerer kleinerer Flugobjekte über der iranischen Provinz Isfahan.

7 Uhr: US-Medien: Israel soll Iran angegriffen haben

Israel hat nach übereinstimmenden US-Medienberichten den Iran angegriffen. Die Sender CNN, ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien beriefen sich dabei auf US-Regierungsvertreter. Demnach hat Israel in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Eine oder mehrere israelische Raketen, hätten ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Israel sowie das US-Verteidigungsministerium haben sich bislang nicht geäußert. 

Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitagmorgen. „Vor ein paar Stunden wurden mehrere kleine Flugobjekte am Himmel von Isfahan gesichtet und getroffen“, sagte eine Reporterin in einer Live-Schalte des Staatsfernsehens. Der Luftverkehr sei wieder aufgenommen worden. Die iranische Regierung wies zugleich Berichte zurück, wonach der Sicherheitsrat des Landes zu einer Notsitzung zusammengekommen sei. 

Fox News berichtete unter Berufung auf eine Quelle beim Militär, es habe sich um einen „begrenzten Angriff“ gehandelt. Die USA seien nicht beteiligt gewesen und die Israelis hätten die US-Regierung vorab informiert. CNN berichtete unter Berufung auf zwei Quellen, die US-Regierung habe kein „grünes Licht“ für den Angriff gegeben.  

Weiter hieß es bei CNN, Atomanlagen im Iran seien kein Ziel der Angriffe gewesen. Militärexperten sagten CNN, Israel habe demonstriert, dass die Luftabwehr des Irans nicht an die Israels heranreiche.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 18. April:

22.43 Uhr: Zwei in Gaza festgenommene Palästinenser tot - Untersuchung angeordnet

Israels Militär hat nach dem Tod von zwei im Gazastreifen festgenommenen Palästinensern eine Untersuchung eröffnet. Das bestätigte die Armee am Donnerstagabend auf Anfrage. Israelische Medien berichteten, die beiden Palästinenser seien vor etwa einem Monat in der Gegend der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets wegen Terrorverdachts festgenommen worden und sollten nach Israel gebracht werden. Den Berichten zufolge wurden beide auf dem Weg dorthin tot mit Blutflecken in einem Lastwagen aufgefunden. Die Todesursache war zunächst unklar.

Mehrere Soldaten seien in dem Zusammenhang vernommen worden, hieß es weiter. Sie würden verdächtigt, am Tod der Palästinenser beteiligt gewesen zu sein. Laut Armee untersucht die Militärpolizei den Vorfall.

20.27 Uhr: UN-Sicherheitsrat: Irans Außenminister verteidigt Angriff auf Israel

rans Außenminister hat den massiven Raketen- und Drohnenangriff auf Israel vor dem UN-Sicherheitsrat verteidigt. Die Attacke sei als „legitime Verteidigung nach internationalem Recht“ erfolgt, sagte Hussein Amirabdollahian am Donnerstag in New York vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen. Als Grund führte er den mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien am 1. April an. Er kritisierte die USA, Großbritannien und Frankreich dafür, diesen Angriff nicht verurteilt zu haben.

Die Islamische Republik Iran habe wegen der „anhaltenden Untätigkeit des Sicherheitsrats“ und angesichts „eines Angriffs auf die Botschaft und unantastbare Souveränität“ des Landes keine Geduld mehr aufbringen können, sagte der Minister. Der Angriff sei „absolut notwendig“ gewesen. Er beteuerte zugleich, dass bei dem Raketenschlag lediglich zwei militärische Ziele angegriffen worden seien, die bei Israels Angriff auf Irans Botschaftsgelände in Syrien eine Rolle gespielt haben sollen.  

15.37 Uhr: Washington und London verhängen Sanktionen gegen Irans Drohnenprogramm

Die USA und Großbritannien verhängen umfassende Sanktionen gegen das iranische Drohnenprogramm. Wie das Finanzministerium in Washington am Donnerstag mitteilte, richten sich die neuen Strafmaßen zudem gegen die Metall- und Automobilindustrie des Landes. Mit den Sanktionen reagieren die Regierungen in Washington und London auf den iranischen Luftangriff gegen Israel am vergangenen Wochenende.

11.50 Uhr: Lufthansa setzt Flüge nach Teheran und Beirut bis Ende April aus

Angesichts der angespannten Lage in Nahost wird Europas größte Fluggesellschaft, die Lufthansa, vorerst auch weiterhin nicht in den Iran und in den Libanon fliegen. Die Flüge in die iranische Hauptstadt Teheran und die libanesische Hauptstadt Beirut seien bis einschließlich 30. April gestrichen, sagte ein Lufthansa-Sprecher am Donnerstag. Bis dahin werde die Airline auch den iranischen Luftraum nicht nutzen.

11.10 Uhr: Baerbock: Iran muss weiter isoliert werden

Außenministerin Annalena Baerbock hat nach dem iranischen Angriff auf Israel einen härteren Kurs gegen Teheran verlangt, aber auch vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. „Der Iran muss isoliert sein. Und zugleich darf es zu keiner weiteren Eskalation kommen“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag am Rande des Treffens der Gruppe sieben großer Industrienationen (G7) auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri. Baerbock fügte hinzu: „Da tragen wir alle eine Verantwortung.“ Bei den bis Freitag dauernden Beratungen werde es auch um weitere Maßnahmen gegen den Iran gehen, sagte die Ministerin. 

8 Uhr: Israel setzt Bombardierungen des Gazastreifens inmitten von Krise mit Iran fort

Während die internationale Gemeinschaft mit Befürchtungen über eine mögliche Vergeltung Israels nach dem iranischen Angriff auf die Region blickt, hat die israelische Armee am Donnerstag ihre Luftangriffe im Gazastreifen fortgesetzt. Der Zivilschutz des Palästinensergebiets meldete nächtliche Angriffe vor allem in den Städten Gaza, Chan Junis und Rafah. Auf Capri trafen sich unterdessen die G7-Außenminister zu Gesprächen unter anderem über Sanktionen gegen den Iran. Der EU-Gipfel hatte sich zuvor auf eine Ausweitung der Strafmaßnahmen verständigt.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 17. April:

22.25 Uhr: Katar überdenkt Vermittlerrolle bei Gesprächen über Waffenruhe zwischen Israel und Hamas

Katar überdenkt nach eigenen Angaben seine Vermittlerrolle bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Die Rolle Katars werde "ausgenutzt und missbraucht" durch "Politiker, die versuchen, Wahlkampf zu machen, indem sie den Staat Katar schlecht machen", sagte der katarische Regierungschefs Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani am Mittwoch vor Journalisten. "Katar ist dabei, seine Rolle völlig neu zu bewerten", betonte er.

Katar ist gemeinsam mit den USA und Ägypten seit Monaten als Vermittler bei Verhandlungen über eine Feuerpause und Geiselfreilassungen tätig, die Gespräche gestalten sich jedoch schwierig. Israel und die Hamas werfen sich gegenseitig vor, die indirekten Gespräche zu behindern. 

Al-Thani erklärte am Mittwoch, die Vermittlungen seien "ins Stocken geraten". "Wir befinden uns in einer heiklen Phase, in der es zu einem gewissen Stillstand gekommen ist, und wir versuchen so weit wie möglich, diesen Stillstand zu überwinden", sagte Katars Regierungschef.  

20.31 Uhr: G7-Treffen: Baerbock warnt vor „Eskalationsspirale“

Auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri sind am Mittwoch die Außenminister der Siebenergruppe großer Industrienationen (G7) zu ihrem Frühjahrstreffen zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Beratungen bis Freitag stehen der Konflikt im Nahen Osten, wo nach dem iranischen Angriff auf Israel eine Ausweitung befürchtet wird, sowie der schon mehr als zwei Jahre dauernde Krieg Russlands gegen die Ukraine. Außenministerin Annalena Baerbock reiste wegen eines weiteren Israel-Besuchs mit Verspätung an. Thema ist auch eine weitere Verschärfung der Sanktionen gegen den Iran.

20.26 Uhr: Israels Armee: WFP-Hilfslieferungen über Aschdod in den Gazastreifen gelangt

Hilfslieferungen des UN-Welternährungsprogramms (WFP) haben nach Angaben der israelischen Armee am Mittwoch den Gazastreifen erreicht. "Acht Lkw des WFP mit Mehl sind heute vom Hafen in Aschdod in den Gazastreifen gefahren", teilte die Armee am Mittwochabend mit.

Die Küstenstadt befindet sich wenige Kilometer nördlich des Gazastreifens. Anfang April hatte Israel angekündigt, dass über den dortigen Hafen die Hilfslieferungen für den Gazastreifen abgewickelt werden sollten. Die WFP-Lkw hätten einen israelischen Landübergang in den Gazastreifen genutzt, teilte die Armee weiter mit. 

15.12 Uhr: Baerbock ruft in Israel zu „kluger Zurückhaltung“ nach iranischem Angriff auf

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei ihrem Besuch in Israel nach dem iranischen Großangriff auf das Land zur Zurückhaltung aufgerufen. Baerbock sagte am Mittwoch kurz vor ihrer Abreise in Tel Aviv nach ihren Gesprächen unter anderem mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu: „Ich rede hier nicht von klein beigeben. Ich rede hier von einer klugen Zurückhaltung, die nichts weniger ist als Stärke.“

14.55 Uhr: Hisbollah im Libanon greift israelischen Stützpunkt in Vergeltung für Tötung von Kämpfern an

Nach dem Tod dreier ihrer Kämpfer bei israelischen Luftangriffen hat die Hisbollah-Miliz im Libanon nach eigenen Angaben als Vergeltung einen Militärstützpunkt in Nordisrael angegriffen. Es sei „ein kombinierter Angriff mit Lenkraketen und Sprengdrohnen auf eine Militäraufklärungs-Kommandozentrale“ gestartet worden, erklärte die vom Iran unterstützte Miliz am Mittwoch. Bei der Attacke handele es sich um eine „Antwort auf die Ermordung mehrerer Widerstandskämpfer in Ain Baal und Schehabija durch den Feind“.

Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom erklärte im Onlinedienst X, dass sechs Menschen bei einem Angriff in Westgaliläa verletzt worden seien. Es handele sich um „Männer in ihren 30ern“, von denen einer schwer verletzt worden sei. Die israelische Armee meldete Beschuss aus dem Libanon, der in das Gebiet Arab al-Aramshe eingedrungen sei. Sie habe den Ursprung des Beschusses getroffen, fügte die Armee hinzu.

13.49 Uhr: Sechs Israelis bei Angriff aus dem Libanon verletzt

Bei einem Angriff aus dem Libanon sind nach Angaben von Sanitätern im Norden Israels mindestens sechs Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Das Geschoss sei am Mittwoch in einem Gemeindezentrum in dem Beduinendorf Arab al-Aramsche eingeschlagen, berichteten israelische Medien. Der von der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon kontrollierte Fernsehsender Al-Manar berichtete, es sei ein Gebäude beschossen worden, in dem sich israelische Soldaten aufgehalten hätten. Es habe Opfer unter ihnen gegeben. Dies wurde von israelischer Seite zunächst nicht bestätigt. 

Nach dem Vorfall belegte die israelische Armee dem TV-Sender zufolge Grenzorte im Süden des Libanon mit schwerem Artilleriefeuer. Zuvor war es auch schon zu gegenseitigem Beschuss gekommen. 

13.26 Uhr: Katar: Feuerpause-Verhandlungen zwischen Israel und Hamas ins Stocken geraten

Die Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sind nach Angaben des Vermittlers Katar ins Stocken geraten. „Wir befinden uns in einer heiklen Phase, in der es zu einem gewissen Stillstand gekommen ist, und wir versuchen so weit wie möglich, diesen Stillstand zu überwinden“, sagte der katarische Regierungschef Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit dem rumänischen Ministerpräsidenten Marcel Ciolacu.

Die Verhandlungsführer versuchten, „voranzukommen und dem Leid der Menschen im Gazastreifen ein Ende zu setzen und die Geiseln zurückzubringen“, sagte Al-Thani weiter. Sein Land habe „von Beginn dieses Krieges an vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt“, mittlerweile seien „Konflikte an verschiedenen Fronten“ zu sehen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 16. April:

22.46 Uhr: Israels Armee tötet Hisbollah-Anführer im Libanon - Miliz meldet Tod von zwei weiteren Kämpfern

Die israelische Armee hat am Dienstag einen Anführer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon getötet, der nach ihren Angaben an der Planung von Raketenangriffen auf Israel beteiligt war. Der Luftangriff habe Ismail Jussef Bas getroffen, den Befehlshaber für die Küstenregion im Hisbollah-Gebiet, teilte das israelische Militär mit. Die Hisbollah bestätigte den Tod von Bas und zwei weiteren Kämpfern bei israelischen Angriffen, machte dazu jedoch keine weiteren Angaben.

Bas sei in der Nähe des Dorfes Ain Baal getötet worden, nur wenige Kilometer von der israelischen Grenze entfernt, gab das israelische Militär weiter an. Aus dem Umfeld der Miliz erfuhr AFP, dass der "für die Region Nakura zuständige Kommandeur" getötet wurde. Die Hisbollah reagierte nach eigenen Angaben mit Raketenangriffen auf mehrere israelische Militärstützpunkte.

21.51 Uhr: Umfrage: Israelis kritisch zu Vergeltungsmaßnahmen gegen Iran

Rund drei Viertel der israelischen Öffentlichkeit würden laut einer Umfrage einen Vergeltungsschlag gegen den Iran nicht grundsätzlich unterstützen. So müsse für 74 Prozent zunächst klar sein, dass ein Gegenschlag nicht Israels Verhältnis zu seinen Verbündeten untergräbt, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Befragung der Hebräischen Universität Jerusalem. Dagegen befürworteten 26 Prozent einen Angriff, selbst wenn er die Beziehungen zu Verbündeten schädigte.

Für die Umfrage befragte die Universität den Angaben zufolge am Sonntag und Montag per Telefon und Internet 1.466 volljährige Personen. Darunter seien repräsentativ ausgewählt Männer und Frauen sowie Juden und Araber gewesen.

21.13 Uhr: Sunak rät Netanjahu nach iranischen Angriffen zu Besonnenheit

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat in einem Telefonat mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanjahu zu Besonnenheit nach den iranischen Angriffen geraten. Eine erhebliche Eskalation sei in niemandes Interesse, betonte Sunak einer Mitteilung der britischen Regierung zufolge. 

Sunak habe bei dem Gespräch am Dienstagnachmittag die Unterstützung Großbritanniens für Israels Sicherheit und die Stabilität in der Region bekräftigt, hieß es weiter. Iran habe sich schwer verrechnet und sei international zunehmend isoliert, während die G7-Gruppe der führenden westlichen Industrienationen eine diplomatische Antwort vorbereiteten, wurde der Premierminister zitiert.

20.08 Uhr: EU plant nach iranischem Angriff auf Israel neue Sanktionen

Der Iran muss nach seinem Raketen- und Drohnenangriff auf Israel mit neuen EU-Sanktionen rechnen. EU-Chefdiplomat Josep Borrell teilte am Dienstagabend nach einer Videoschalte der Außenminister der Mitgliedstaaten mit, er werde sein Team um Vorbereitungen für weitere Strafmaßnahmen bitten. „Wir werden das Sanktionsregime (...) ausweiten und verschärfen."

Den Angaben von Borrell zufolge könnten unter anderem Handelsbeschränkungen erweitert werden, um dem Iran den Bau von Raketen zu erschweren. Zudem ist geplant, auch die Lieferung von Drohnen und Raketen an Verbündete in der Region ins Visier zu nehmen.

19.57 Uhr: Israelische Armee tötet Hisbollah-Anführer im Südlibanon durch Luftangriff

Die israelische Armee hat am Dienstag einen Anführer der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon getötet, der nach ihren Angaben an der Planung von Raketenangriffen auf Israel beteiligt war. Der Luftangriff habe Ismail Jussef Bas getroffen, den Befehlshaber für die Küstenregion im Hisbollah-Gebiet, teilte das israelische Militär mit. Er sei in der Nähe des Dorfes Ain Baal getötet worden, nur wenige Kilometer von der israelischen Grenze entfernt.

Die Hisbollah bestätigte den Tod von Bas, machte jedoch keine Angaben zu seinem Rang. Aus dem Umfeld der Miliz erfuhr AFP, dass der „für die Region Nakura zuständige Kommandeur“ getötet wurde. Die Hisbollah reagierte nach eigenen Angaben mit einem Raketenangriff auf die Ortschaft Beit Hillel in Nordisrael.

16.41 Uhr: Israels Botschafter kündigt Schlag gegen Irans Militäreinrichtungen an

Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, einen Gegenschlag auf militärische Einrichtungen des Irans angekündigt. Israel werde keine zivilen Ziele angreifen, obwohl die Angriffe Teherans sehr wohl auch zivilen Zielen gegolten hätten, sagte Prosor am Dienstag dem Nachrichtensender Welt TV. Die israelische Antwort werde sich „gegen diese militärischen Einrichtungen von den Mullahs und den Ajatollahs“ richten. Darauf könne man nicht verzichten: „Wir müssen darauf reagieren. Es ist auch wichtig für die Region, dass diese Abschreckung - auch in dieser Region - ganz klar ist.“

Prosor unterstrich die Entschlossenheit Israels zum Gegenschlag, nannte aber keine Details. „Wann, wo und wie - das wird unser Kriegskabinett entscheiden“, sagte er. Von den Verbündeten forderte er Verständnis für die israelische Position und härtere Sanktionen. „Erstmal hören wir zu - unseren Freunden - also den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland. Aber ich möchte in Erinnerung rufen, dass Iran gegen Israel ohne Provokation jetzt über 300 Raketen geschossen hat, um alles zu tun, wirklich, um israelische Zivilisten zu töten. Und wir müssen darauf reagieren.“ 

15.48 Uhr: Israelische Armee: Iran wird nach Angriff auf Israel nicht "ungeschoren" bleiben

Der Iran wird nach Worten des israelischen Armeesprechers nach dem Angriff auf Israel am vergangenen Wochenende nicht ungestraft davonkommen. "Der Iran wird mit dieser Aggression nicht ungeschoren davonkommen", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstag auf dem Militärstützpunkt Julis. "Wir werden diese Aggression in der Region nicht erlauben." 

Während die Welt über die "nukleare Bedrohung durch den Iran" spreche, baue das Land "eine konventionelle Bedrohung auf, das heißt, es will einen Feuerring um Israel legen", fuhr Hagari fort.

13.40 Uhr: Baerbock reist erneut nach Israel

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist nach dem iranischen Angriff auf Israel nach eigenen Angaben noch am Dienstag erneut dorthin. „Wir werden darüber sprechen, wie eine weitere Eskalation mit Zug um Zug mehr Gewalt verhindert werden kann“, sagte Baerbock am Dienstag nach einem Gespräch mit ihrem jordanischen Amtskollegen Ayman Safadi in Berlin vor Journalisten. Baerbock sprach sich zugleich für eine Verschärfung der EU-Sanktionen gegen den Iran aus.

„Es kommt jetzt darauf an, Iran Einhalt zu gebieten ohne einer weiteren Eskalation Vorschub zu leisten“, sagte Baerbock mit Blick auf die Reaktion auf den Angriff, bei dem Teheran am Wochenende mehr als 300 Drohnen sowie Raketen und Marschflugkörper auf israelisches Gebiet abgefeuert hatte.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin startet Baerbock am Dienstagnachmittag nach Israel. Sie werde dort am Mittwoch Gespräche mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu, Außenminister Israel Katz sowie Oppositionsführer Benny Gantz führen, der ebenfalls dem israelischen Kriegskabinett angehört. 

11 Uhr: Saudi-Arabien half nicht bei Abwehr von Irans Angriff

Das mit den USA verbündete Saudi-Arabien hat laut einem Bericht des landeseigenen Nachrichtenkanals Al-Arabija nicht bei der Abwehr von Irans Großangriff auf Israel geholfen. Das Königreich sei nicht daran beteiligt gewesen, iranische Drohnen und Raketen abzufangen, berichtete der von Saudi-Arabien finanzierte Kanal unter Berufung auf „informierte Kreise“ am Montagabend. In dem Bericht war von einer „Klarstellung“ die Rede - nach israelischen Medienberichten über eine angebliche Mithilfe Saudi-Arabiens.

Die israelische Nachrichtenseite KAN hatte unter Berufung auf eine Quelle mit Verbindungen zur saudischen Königsfamilie berichtet, dass die Streitkräfte des Königreichs offenbar beteiligt waren. Im saudischen Luftraum würden „alle verdächtigen Objekte“ abgefangen, wurde die Quelle zitiert. 

Das „Wall Street Journal“ berichtete unter Berufung auf saudische Regierungsvertreter, dass das Königreich wie auch die Vereinigten Arabischen Emirate den USA vorab wichtige Geheimdienstinformationen gaben. Diese hätten dann bei der Abwehr von Irans Angriff geholfen. Die beiden Länder hätten den USA und Israel aber verweigert, den eigenen Luftraum bei der Abwehr zu nutzen.

9.50 Uhr: Israels Außenminister: Politische Offensive gegen Iran gestartet

Der israelische Außenminister Israel Katz hat nach dem iranischen Großangriff auf Israel nach eigenen Worten eine „politische Offensive“ gegen die Islamische Republik gestartet. „Ich habe heute Morgen Briefe an 32 Staaten geschickt und mit Dutzenden Außenministern und führenden Repräsentanten auf der Welt gesprochen, schrieb er am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter. 

Dabei habe Katz dazu aufgerufen, Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm zu verhängen und die Revolutionsgarden der islamischen Republik zu einer Terrororganisation zu erklären. Dies sei ein Weg, Teheran zu bremsen und zu schwächen. „Der Iran muss jetzt gestoppt werden - bevor es zu spät ist.“ Israels politische Kampagne gegen den Iran soll laut Katz eine militärische Antwort auf den Angriff Teherans mit mehr als 300 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen flankieren.

8.40 Uhr: Iran hat nach Angriff auf Israel Atomanlagen vorübergehend geschlossen

Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach seinem Angriff auf Israel aus „Sicherheitsgründen“ seine Atomanlagen vorübergehend geschlossen. IAEA-Chef Rafael Grossi sagte am Montag am Rande einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates in New York, die iranische Regierung habe die Inspektoren der IAEA darüber informiert, dass am Sonntag alle Atomanlagen, „die wir jeden Tag inspizieren, aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben“.

Am Montag sollten die Anlagen demnach zwar wieder öffnen. Grossi entschied nach eigenen Angaben aber, die Inspektoren erst am Dienstag zurückzuschicken, wenn die Situation wieder „völlig ruhig ist“. Er rief zudem zu „äußerster Zurückhaltung“ auf.

7.30 Uhr: Nach iranischem Angriff auf Israel: Chinas Außenminister telefoniert mit iranischem Kollegen

Nach dem Angriff des Iran auf Israel hat Chinas Außenminister Wang Yi chinesischen Staatsmedien zufolge mit seinem iranischen Kollegen Hossein Amir-Abdollahian telefoniert. Der iranische Außenminister habe dabei gesagt, dass sein Land bereit sei, Zurückhaltung zu üben, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Dienstag. Der Iran habe nicht die Absicht, die Spannungen zu verschärfen. Die aktuelle Situation in der Region sei sehr heikel.

Vom Außenministerium in Teheran hieß es, Amir-Abdollahian habe Wang über die „legitimen“ Maßnahmen des Irans als Reaktion auf den Angriff in Damaskus informiert und das Weiße Haus „gewarnt“, dass weitere Angriffe auf die Interessen oder die Sicherheit des Irans eine „entschlossene, sofortige und umfassende“ Antwort nach sich ziehen würden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 15. April:

21.36 Uhr: Israels Armeechef: Auf Angriff des Iran wird "eine Antwort" folgen

Israel wird nach den Worten des israelischen Armeechefs Herzi Halevi auf den beispiellosen Großangriff des Iran in der Nacht zum Sonntag reagieren. "Der Abschuss so vieler (iranischer) Raketen, Marschflugkörper und Drohnen auf das Territorium des Staates Israel wird eine Antwort zur Folge haben", sagte Halevi bei einem Besuch auf der Militärbasis Nevatim im Süden Israels am Montag vor Soldaten, wie es in einer Erklärung der Armee hieß.

Armeesprecher Daniel Hagari erklärte seinerseits: "Wir werden tun, was immer nötig ist, um den Staat Israel zu schützen, und wir werden es bei der Gelegenheit und zu dem Zeitpunkt tun, die wir selbst bestimmen."

20.25 Uhr: Iran könnten nach Angriff auf Israel neue EU-Sanktionen drohen

In der EU werden nach dem Angriff auf Israel mögliche neue Sanktionen gegen den Iran erwogen. Wie mehrere Diplomaten am Montagabend nach Gesprächen von Vertretern der Mitgliedstaaten in Brüssel sagten, dürfte das Thema an diesem Dienstag bei einer Videoschalte der Außenminister auf den Tisch kommen.

Neue Strafmaßnahmen könnten demnach über eine Sanktionsregelung verhängt werden, die nach dem Beginn der iranischen Unterstützung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine durch Drohnenlieferungen eingerichtet wurde. Über sie wurde bislang unter anderem die Ausfuhr von Bauteilen in den Iran verboten, die für den Bau und die Produktion von unbemannten Luftfahrzeugen verwendet werden. Zudem sind auch Personen und Organisationen von Strafmaßnahmen betroffen.

Gegen neue scharfe Sanktionen könnte laut Diplomaten allerdings ein Eskalationsrisiko sprechen. So will der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell weiter versuchen, den Iran dazu bewegen, wieder ein Abkommen zur Einschränkung seines Nuklearprogramms einzuhalten. Es soll verhindern, dass der Iran eine Atombombe baut.

17.29 Uhr: Israel lässt laut palästinensischen Behörden 150 Gefangene aus Gazastreifen frei

Nach Angaben der Behörden im Gazastreifen hat Israel 150 festgenommene Palästinenser auf freien Fuß gesetzt. „Seit den frühen Morgenstunden sind 150 Gefangene aus verschiedenen Teilen des Gazastreifens, die von der israelischen Besatzung festgehalten wurden, freigelassen worden“, sagte ein Sprecher der Grenzübergangsbehörde am Montag der Nachrichtenagentur AFP. „Es ist sehr auffällig, dass einige dieser Gefangenen schwer misshandelt wurden“, da einige von ihnen ins Krankenhaus eingeliefert worden seien, fuhr er fort.

Das israelische Militär äußerte sich nicht zur Freilassung und erklärte lediglich, dass die Misshandlung von Gefangenen „absolut verboten“ sei. „Diejenigen, die nicht in terroristische Aktivitäten verwickelt sind, werden zurück in den Gazastreifen entlassen“, erklärte die Armee in einer Mitteilung.

12.30 Uhr: Israels Kriegskabinett kommt erneut für Beratungen zusammen

Israels Kriegskabinett kommt israelischen Medienberichten zufolge erneut zusammen, um über das weitere Vorgehen nach dem iranischen Großangriff zu beraten. Am frühen Montagnachmittag (13.00 Uhr MESZ) werde das Kabinett ein zweites Mal innerhalb von 24 Stunden tagen, berichteten etwa die Nachrichtenseite ynet und die Tageszeitung „Haaretz“. Dem Kriegskabinett steht Regierungschef Benjamin Netanjahu vor.

Bereits am Sonntag versammelte sich das Gremium. Nach dreistündigen Beratungen gab es Medienberichten zufolge jedoch keine Entscheidung darüber, wie auf den iranischen Angriff vom Wochenende reagiert werden soll. Bei der Sitzung seien jedoch mehrere Optionen für einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag erörtert worden.

10.40 Uhr: Macron: Alles tun, um Flächenbrand in Nahost zu verhindern

Frankreich will sich dafür einsetzen, dass sich die Lage in Nahost nach dem iranischen Angriff auf Israel nicht weiter zuspitzt. „Wir werden alles tun, um einen Flächenbrand, also eine Eskalation, zu verhindern“, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron im Sender BFMTV. Alle befürchteten einen Flächenbrand. Man wolle Israel davon überzeugen, dass eine Antwort auf den iranischen Angriff keine weitere Eskalation sein sollte. 

Macron betonte, die Sicherheit Israels müsse gewährleistet sein und die Arbeit gegen die islamistische Hamas fortgeführt werden können. Doch man müsse einen friedlicheren humanitären und politischen Rahmen finden, um einen regionalen Flächenbrand zu verhindern. Die aktuelle Situation sei sehr instabil. Macron bestätigte auch, dass Frankreich sich auf Bitten Jordaniens an der Abwehr der Geschosse aus dem Iran beteiligt hat.

7.30 Uhr: Guterres: „Naher Osten am Rande des Abgrunds“

Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat UN-Generalsekretär António Guterres vor dem Weltsicherheitsrat dringend zur Deeskalation aufgerufen. „Der Nahe Osten steht am Rande des Abgrunds“, sagte Guterres am Sonntag bei einer Sondersitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York. „Die Menschen in der Region stehen vor der realen Gefahr eines verheerenden großen Konflikts. Jetzt ist die Zeit, zu entschärfen und zu deeskalieren. Jetzt ist die Zeit für maximale Zurückhaltung.“ Die Welt habe „eine gemeinsame Verantwortung, auf Frieden hinzuarbeiten“, sagte Guterres weiter. „Weder die Region noch die Welt können sich mehr Krieg leisten.“

Die Sondersitzung war auf Bitten Israels einberufen worden. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 14. April:

21.30 Uhr: Irans Sicherheitsrat warnt Israel vor Gegenangriff

Irans Nationaler Sicherheitsrat hat Israel vor einer militärischen Antwort auf die Vergeltungsschläge gewarnt. „Wenn das zionistische Regime weiterhin Bösartigkeiten gegen den Iran fortsetzen will, wird es eine Antwort erhalten, die mindestens zehnmal größer ist als der jüngste Angriff“, zitierte das Portal Nur News unter Berufung auf eine Mitteilung des Rats. Iran habe die kleinste Form der Bestrafung für Israel gewählt und lediglich Militäreinrichtungen attackiert, hieß es in der Mitteilung weiter.

21.17 Uhr: Gerüchte über Kontrollpunkt-Öffnung: Tausende ziehen im Gazastreifen nach Norden

Im Gazastreifen haben sich am Sonntag tausende Menschen auf den Weg nach Norden gemacht, nachdem sich Gerüchte über die Öffnung eines Kontrollpunktes verbreitet hatten. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, zogen die meisten Menschen zu Fuß auf der Küstenstraße von Süden nach Norden, darunter Mütter mit kleinen Kindern und Familien, die ihr Gepäck auf Eselskarren verstaut hatten.

Die Menschen hofften darauf, einen militärischen Kontrollpunkt auf der Al-Raschid-Straße passieren und so in die Stadt Gaza im Norden des Palästinensergebietes gelangen zu können. Die israelische Armee teilte AFP aber mit, die Berichte über eine Öffnung des Kontrollpunktes seien "nicht wahr".

21.14 Uhr: USA: Müssen sorgfältig über Risiken einer Eskalation nachdenken

US-Präsident Joe Biden hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu nach Darstellung aus Washington dazu angehalten, einen möglichen israelischen Vergeltungsschlag gegen den Iran und dessen Folgen sorgfältig abzuwägen. In dem Telefonat zwischen den beiden am Samstagabend  habe Biden Netanjahu „sehr deutlich“ gemacht, dass man „sorgfältig und strategisch über die Risiken einer Eskalation nachdenken“ müsse, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Sonntag in Washington. Dies sei etwas, worüber man mit der israelischen Seite und anderen ständig im Dialog sei. Biden habe ebenso deutlich gemacht, dass die USA Israel dabei helfen würden, sich zu verteidigen. 

20.41 Uhr: Südafrika: Nach Angriff auf Israel „äußerste Zurückhaltung“ notwendig

Südafrika hat sich über die Gefahr einer Gewalteskalation nach dem iranischen Großangriff auf Israel „zutiefst besorgt“ geäußert. Alle Parteien sollten „äußerste Zurückhaltung walten lassen und jede Handlung vermeiden, die die Spannungen in einer besonders fragilen Region eskalieren lassen würde“, teilte das Außenministerium am Sonntag mit. Südafrika forderte die internationale Gemeinschaft und den UN-Sicherheitsrat auf, sich für nachhaltigen Frieden einzusetzen.

20.11 Uhr: Regierungsvertreter: USA würden sich nicht an Vergeltungsschlag Israels beteiligen

Die USA würden sich nach Angaben eines hochrangigen Regierungsvertreters nicht an einem möglichen Vergeltungsschlag Israels gegen den Iran beteiligen. „Wir würden uns selbst nicht an einer solchen Aktion teilnehmen sehen“, sagte am Sonntag in Washington der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte. Präsident Joe Biden habe Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefon aufgefordert, bei den Überlegungen über eine Reaktion auf den iranischen Angriff „vorsichtig und strategisch“ zu agieren.

„Die Israelis haben uns klar zu verstehen gegeben, dass sie nicht auf eine erhebliche Eskalation mit dem Iran aus sind“, sagte der US-Regierungsvertreter weiter. Biden habe seinerseits gegenüber Netanjahu „in der vergangenen Nacht sehr klar gemacht, dass wir sehr vorsichtig und strategisch über die Risiken einer Eskalation nachdenken müssen“.

19.18 Uhr: G7 versichern Israel volle Unterstützung und fordern vom Iran Ende der Angriffe

Die G7-Staaten haben Israel nach dem iranischen Angriff ihre "volle Solidarität und Unterstützung" versichert. Zugleich warnten sie in einer am Sonntag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung vor "weiteren Versuchen einer Destabilisierung" im Nahen Osten. Sollte es dazu kommen, werde die G7-Gruppe "zusätzliche Maßnahmen" ergreifen. "Der Iran und seine Stellvertreter" müssten ihre Angriffe einstellen, forderten die sieben wichtigen Industrieländer.

"Wir bekunden unsere volle Solidarität und Unterstützung für Israel und seine Menschen und bekräftigen unsere Verpflichtung für ihre Sicherheit", hieß es in der von der italienischen G7-Präsidentschaft veröffentlichten Erklärung. "Wir werden uns weiter dafür einsetzen, die Situation zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu vermeiden. Und in diesem Sinne fordern wir, dass der Iran und seine Stellvertreter ihre Angriffe einstellen."

17.58 Uhr: G7-Staaten verurteilen Irans Angriff auf Israel

Die Gruppe der G7-Staaten hat den iranischen Angriff auf Israel "einhellig" verurteilt. "Alle Parteien müssen Zurückhaltung üben", erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel am Sonntag nach einer Videokonferenz der Staatengruppe. "Wir werden alle unsere Bemühungen zur Deeskalation fortsetzen."

"Zusammen mit den G7-Staats- und Regierungschefs haben wir einhellig den beispiellosen Angriff Irans auf Israel verurteilt", erklärte Michel. Entscheidend für die Entwicklung im Nahen Osten werde es nun sein, "die Krise im Gazastreifen so schnell wie möglich zu beenden, vor allem durch eine sofortige Waffenruhe".

17.31 Uhr: Irans Außenminister: Iran hat USA vorab über Angriff auf Israel informiert

Der Iran hat die USA nach eigenen Angaben vorab über seinen Angriff auf Israel informiert. "Wir haben dem Weißen Haus in einer Botschaft mitgeteilt, dass unsere Einsätze begrenzt und minimal sein werden und nur auf die Bestrafung des israelischen Regimes abzielen", sagte der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian am Sonntag in Teheran.

Der iranische Außenminister äußerte sich am Sonntag bei einem Informationsgespräch mit ausländischen Diplomaten in Teheran zu dem iranischen Vergeltungsangriff. Amir-Abdollahian teilte den Botschaftern mit, Teheran habe seine Nachbarländer sogar "72 Stunden vor dem Einsatz" über den geplanten Angriff informiert.

16.34 Uhr: Israel: Militär greift Hisbollah-Stellung im Ostlibanon an

Die israelische Armee hat am Sonntag Ziele im Osten des Libanons angegriffen. Kampfflugzeuge des Militärs hätten als Reaktion auf die in der Nacht auf den Norden Israels abgefeuerten Raketen eine bedeutende Hisbollah-Waffenproduktionsstätte in der von der Schiitenmiliz beherrschten Gegend von Nabi Sheet in der Nähe der Stadt Baalbek angegriffen, teilte die Armee mit. Nach Angaben von libanesischen Sicherheitskreisen und der proiranischen Hisbollah sind drei Menschen verletzt worden.

Libanesische Sicherheitsquellen berichteten, dass ein zweistöckiges Gebäude von den israelischen Kampfflugzeugen getroffen worden sei. Die Hisbollah sei in dem Gebiet daraufhin in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden.

15.40 Uhr: Weißes Haus: USA wollen weder "Eskalation" noch "Krieg" mit dem Iran

Die USA wollen nach eigenen Angaben weder eine "Eskalation" noch "Krieg" mit dem Iran. "Wir wollen keine Eskalation. Wir sind nicht auf einen größeren Krieg mit dem Iran aus", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weißen Haus, John Kirby, am Sonntag dem Sender NBC. Zuvor hatte der Iran Israel erstmals direkt massiv angegriffen - nach israelischen Angaben wurden fast alle der 300 abgefeuerten Drohnen und Raketen abgewehrt.

15.06 Uhr: Türkei ruft Iran zur Vermeidung "erneuter Eskalation" auf

Nach dem iranischen Großangriff auf Israel hat die Türkei Teheran dazu aufgerufen, eine "erneute Eskalation" zu vermeiden. Der türkische Außenminister Hakan Fidan habe am Sonntag seinen iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian angerufen und ihm "mitgeteilt, dass wir keine erneute Eskalation in der Region wünschen", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag aus diplomatischen Kreisen in der Türkei.

Demnach erklärte der iranische Chefdiplomat in dem Gespräch, die "Vergeltungsaktion gegen Israel" sei "beendet". Der Iran behalte sich aber das Recht vor, im Falle eines israelischen "Angriffs" "mit größerer Härte" zu handeln.

14.45 Uhr: Israel zerstört Gebäude der Hisbollah im Osten des Libanon

Wenige Stunden nach dem Großangriff des Iran hat die israelische Armee ein Gebäude der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Osten des Libanon unter Beschuss genommen. Die israelische Armee bestätigte am Sonntag, Kampfjets hätten eine „wichtige Waffenproduktionsstätte“ der Hisbollah in der Umgebung des weit innerhalb des Libanon gelegenen Ortes Nabi-Tschit getroffen. Der Ort liegt nahe der syrischen Grenze und südlich der Hisbollah-Hochburg Balbeek.

Wie ein AFP-Fotograf vom Angriffsort berichtete, wurde das getroffene Gebäude in Trümmer gelegt. Zuvor hatte ein Hisbollah-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP mitgeteilt, ein israelischer Luftangriff habe auf ein zweistöckiges Gebäude der Miliz in der Region um Balbeek gezielt. Auch die staatliche libanesische Nachrichtenagentur (NNA) berichtete, „der feindliche Angriff“ habe „ein Gebäude im Dorf Nabi Tschit“ unweit der Stadt Baalbek zerstört.

14.23 Uhr: Irans Außenminister: Verbündete 72 Stunden vor Angriff gewarnt

Der Iran hat nach Worten seines Außenministers Verbündete in der Region im Vorfeld über einen Angriff auf Israel unterrichtet. „Natürlich haben wir unseren Freunden in den Ländern der Region 72 Stunden vor der Operation mitgeteilt, dass die Antwort des Irans in Form einer legitimen Verteidigung definitiv und sicher ist“, sagte Hussein Amirabdollahian laut der iranischen Nachrichtenagentur Isna am Sonntag. Ob den Verbündeten damit auch der genaue Zeitpunkt mitgeteilt wurde, war nicht klar.

„Wir betrachten die Sicherheit unserer Nachbarn und der Region als die Sicherheit der Islamischen Republik Iran“, fügte der Minister hinzu und sagte: „Wir haben davor gewarnt, dass wenn die Vereinigten Staaten den Luftraum oder Boden der entsprechenden Länder zur Verteidigung von Tel Aviv nutzen, amerikanische Militärstützpunkte in dem (jeweiligen) Land zum Ziel genommen werden.“

14.18 Uhr: Armeesprecher: Werden dem Iran mit Taten antworten - nicht mit Worten

Ein israelischer Armeesprecher hat nach dem iranischen Großangriff auf Israel eine nicht weiter ausgeführte Reaktion angekündigt. „Wir werden dem Iran mit Taten antworten, nicht mit Worten“, sagte er am Sonntag dem oppositionellen Exil-Sender Iran International laut einem Post der Armee auf der Online-Plattform X (vormals Twitter).

Der Militärsprecher ging demnach allerdings nicht näher darauf ein, wie ein israelisches Vorgehen aussehen könnte. In einem weiteren X-Post der Armee auf Farsi hieß es: „Jede Aktion hat eine Reaktion, aber nicht mit Worten, sondern Taten.“

14.02 Uhr: Sunak bestätigt: Britische Jets haben Drohnen abgeschossen

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den Einsatz britischer Jets zur Abwehr iranischer Drohnen bestätigt. Kampfflugzeuge hätten „eine Reihe“ iranischer Angriffsdrohnen abgeschossen, sagte Sunak am Sonntag. Zuvor war bekannt geworden, dass Großbritannien zusätzliche Flugzeuge in die Region verlegt hatte.

Zum iranischen Angriff sagte Sunak: „Das war eine gefährliche und unnötige Eskalation, die ich auf das Schärfste verurteilt habe.“ Der Premier lobte die koordinierte Aktion der Verbündeten. Dadurch seien fast alle Drohnen und Raketen, die in Richtung Israel abgefeuert worden waren, abgefangen worden. Dies habe nicht nur in Israel, sondern auch in Nachbarländern wie Jordanien Leben gerettet.

 

13.48 Uhr; Telefonat mit Israels Präsident: Steinmeier sichert Solidarität Deutschlands zu

Nach dem Angriff des Iran auf Israel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog telefoniert und ihm Deutschlands Solidarität zugesichert. „Wir verurteilen diesen Angriff aufs Schärfste“, erklärte Steinmeier laut Präsidialamt am Sonntag. „Stundenlang mussten die Menschen in Israel vergangene Nacht vor hunderten iranischen Drohnen und Raketen Zuflucht suchen.“

Steinmeier zeigte sich laut Bundespräsidialamt erleichtert über die starke israelische Luftabwehr, der es mit Unterstützung der USA und weiterer Verbündeter gelungen war, fast alle iranischen Geschosse abzufangen. Er drückte den Angaben zufolge in dem Gespräch mit Herzog gleichzeitig seine Hoffnung aus, dass eine großflächige Eskalation vermieden werden könne. Herzog habe den Bundespräsidenten seinerseits über die Lage in seinem Land und die andauernden politischen und militärischen Beratungen informiert, hieß es weiter.

Der Iran hatte in der Nacht erstmals von seinem Territorium aus Israel direkt mit über 300 Drohnen und Raketen angegriffen. Teheran sieht seinen Angriff als Reaktion auf einen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus mit mehreren Toten, der Israel zugeschrieben wird.

13.16 Uhr: Nach Irans Angriffen auf Israel: Scholz warnt vor weiterer Eskalation

Nach den Angriffen Irans auf Israel hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einer weiteren Eskalation in der Region gewarnt. „Wir können nur alle warnen, insbesondere den Iran, so weiterzumachen“, sagte Scholz bei einem Besuch im chinesischen Chongqing am Sonntag. „Wir verurteilen den iranischen Angriff scharf und warnen vor jeder weiteren Eskalation.“

Der Iran hatte in der Nacht erstmals von seinem Territorium aus Israel direkt mit über 300 Drohnen und Raketen angegriffen. Bei dem Angriff handelte es sich um eine Reaktion Teherans auf einen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus mit mehreren Toten, der Israel zugeschrieben wird.

„Das ist eine schlimme Eskalation der Lage und das ist in keiner Weise akzeptabel, nachvollziehbar und hinnehmbar“, sagte Scholz zu dem iranischen Angriff. Es sei gut, dass es den israelischen Luftverteidigungskräften gelungen sei, mit Unterstützung der USA und auch arabischen Partnern „diesen Angriff weitgehend abzuwehren“.

Scholz kündigte an, dass er während seiner China-Reise am Sonntag mit Vertretern seiner Regierung sprechen wolle, um die Lage gemeinsam zu bewerten. Er verwies zudem darauf, dass er im Laufe des Tages an der geplanten Video-Konferenz der G7-Staaten teilnehmen wolle. „Wir werden alles dafür tun, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation kommt“, sagte Scholz.

12.59 Uhr: Sánchez ruft „alle“ zu Verantwortung und Zurückhaltung auf

Nach dem Angriff des Irans auf Israel hat Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez „alle internationalen Führer“ zu Verantwortung und Zurückhaltung aufgerufen. Sánchez verurteilte am Sonntag auf der Online-Plattform X, vormals Twitter, die Attacken in einer „langen und quälenden Nacht“. Madrid habe „immer jede Form von Gewalt gegen die Sicherheit und das Wohlergehen unschuldiger Zivilisten verurteilt und wird dies auch weiterhin tun“, betonte er.

Man müsse aus der Geschichte lernen und alles versuchen, „um die Konflikte auf diplomatischem Wege zu lösen und um jeden Preis eine noch größere Eskalation zu vermeiden“, betonte der sozialistische Politiker, der in der Europäischen Union zu den schärfsten Kritikern des israelischen Vorgehens im Gazastreifen gehört. Sánchez hatte jüngst eine baldige Anerkennung des Staates Palästina angekündigt.

12.55 Uhr: Baerbock: Iran hat Nahen Osten „an den Rand des Abgrunds geführt“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der iranischen Regierung vorgeworfen, mit dem Großangriff auf Israel eine schwerwiegende Eskalation in der Region riskiert zu haben. „Das iranische Regime hat sehenden Auges den ganzen Nahen und Mittleren Osten an den Rand des Abgrunds geführt“, sagte Baerbock am Sonntag nach einem Treffen des Krisenstabs im Auswärtigen Amt. Die „weltweiten Verurteilungen“ des iranischen Vorgehens zeigten, dass Teheran mit seinem „aggressiven Verhalten“ isoliert sei.

12.28 Uhr: Iran bestellt deutschen, britischen und französischen Botschafter ein

Der Iran hat nach eigenen Angaben die Botschafter Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs einbestellt. Das iranische Außenministerium begründete die Maßnahme am Sonntag mit „unverantwortlichen Positionen“ der Länder bezüglich des iranischen Angriffs auf Israels. Details wurden nicht genannt. Aus Berlin lag zunächst keine Stellungnahme vor. 

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe“ verurteilt. Auch Großbritannien und Frankreich verurteilten den Angriff, die beiden Länder waren in der Nacht zu Sonntag zudem beim Abfangen von Geschossen gegen Israel aktiv. 

12.07 Uhr: Moskau: Iran beruft sich auf Recht zur Selbstverteidigung

Russland ist besorgt wegen der Eskalation im Nahen Osten und gibt dem Westen eine Mitschuld daran. Der Iran berufe sich bei seinem Raketenangriff auf Israel auf das Selbstverteidigungsrecht nach Artikel 51 der UN-Charta nach der Attacke auf die iranische Botschaft in Damaskus, erklärte das russische Außenministerium in Moskau. Russland habe den damaligen Vorfall klar verurteilt. „Leider konnte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wegen der Haltung seiner westlichen Mitglieder nicht angemessen auf den Schlag gegen die iranische konsularische Vertretung regieren.“

12.07 Uhr: Nato verurteilt iranischen Angriff als "Eskalation" der regionalen Unruhen

Die Nato hat den direkten Angriff des Iran auf Israel als eine "Eskalation" der Unruhen in der Region verurteilt und alle Beteiligten zur Zurückhaltung aufgerufen. "Wir verurteilen die nächtliche Eskalation durch den Iran, rufen zur Zurückhaltung auf und beobachten die Entwicklungen genau", erklärte Nato-Sprecherin Farah Dakhallah am Sonntag. Es sei wichtig, "dass der Konflikt im Nahen Osten nicht außer Kontrolle gerät", betonte sie. 

Der Iran hatte in der Nacht nach israelischen Angaben mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Demnach wurden die Geschosse zu "99 Prozent" abgefangen.

12.02 Uhr: Hisbollah meldet israelischen Angriff auf Stellung im Libanon

Wenige Stunden nach dem Großangriff des Iran auf Israel ist nach Angaben der pro-iranischen Hisbollah-Miliz eines ihrer Gebäude im Osten des Libanon Ziel eines israelischen Angriffs geworden. "Ein israelischer Luftangriff zielte (...) auf ein zweistöckiges Gebäude der Hisbollah" in der Bekaa-Ebene, erklärte eine Quelle der Miliz der Nachrichtenagentur AFP. Die Region nahe der syrischen Grenze gilt als Hochburg der Hisbollah. 

Die amtliche nationale Nachrichtenagentur Ani berichtete, "der feindliche Angriff" habe "ein Gebäude im Dorf Nabi Tschit" unweit der Stadt Baalbek zerstört.

12 Uhr: Hamas begrüßt Irans Angriff auf Israel

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat den Großangriff des Irans auf Israel begrüßt. Es sei Teherans „natürliches und verdientes Recht“, den jüdischen Staat nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf Irans Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor knapp zwei Wochen anzugreifen, hieß es einer Mitteilung am Sonntag. Bei dem Luftangriff in Damaskus waren zwei Brigadegeneräle und weitere Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden.

12 Uhr: Russland ruft nach iranischem Angriff alle Seiten zur "Zurückhaltung" auf

Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat Russland am Sonntag alle Seiten zur "Zurückhaltung" aufgerufen. "Wir fordern alle beteiligten Parteien auf, Zurückhaltung zu üben", erklärte das russische Außenministerium. Weiter hieß es: "Wir vertrauen darauf, dass die Staaten der Region die bestehenden Probleme mit politischen und diplomatischen Mitteln lösen." Demnach telefonierte Außenminister Sergej Lawrow mit seinem iranischen Amtskollegen Hossein Amir-Abdollahian.

Moskau sei "äußerst besorgt über die jüngste gefährliche Eskalation in der Region", erklärte das Außenministerium. Russland habe mehrfach davor gewarnt, dass "die fehlende Lösung für zahlreiche Krisen im Nahen Osten, vor allem im Bereich des palästinensisch-israelischen Konflikts" zu einer "Zunahme der Instabilität" führen werde.

11.41 Uhr: Irans Präsident Raisi warnt Israel vor „unbesonnenem Verhalten“

Nach dem Angriff seines Lands auf Israel hat der iranische Präsident Ebrahim Raisi die israelische Regierung vor einer Gegenreaktion gewarnt. „Wenn das zionistische Regime oder seine Unterstützer unbesonnenes Verhalten an den Tagen legen, werden sie eine entschiedene und sehr viel stärkere Antwort erhalten“, erklärte Raisi am Sonntag.

Zu den in der Nacht auf Sonntag erfolgten Angriffen auf israelisches Gebiet erklärte Raisi: „Die Bestrafung des Aggressors ist erfolgt.“ Ähnlich hatten sich vor Raisi bereits mehrere Vertreter der iranischen Führung und der Armee geäußert.

11.21 Uhr: Gekapertes Schiff: Israel fordert von EU Einstufung der Revolutionsgarden als „Terrororganisation“

Nach der Beschlagnahmung eines Handelsschiffs im Persischen Golf hat der israelische Außenminister Israel Katz die EU aufgefordert, die iranischen Revolutionsgarden als „Terrororganisation“ einzustufen. „Ich fordere die Europäische Union und die freie Welt auf, die iranischen Revolutionsgarden unverzüglich zur Terrororganisation zu erklären und den Iran jetzt zu sanktionieren“, schrieb Katz am Samstag im Onlinedienst X.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten in der Nacht in der Straße von Hormus ein Handelsschiff beschlagnahmt und dies mit einer „Verbindung“ nach Israel begründet.

Das Containerschiff „MCS Aries“ mit „Verbindung nach Israel“ sei von Spezialeinheiten der Revolutionsgarden in der Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman beschlagnahmt worden und werde in Richtung Iran umgeleitet, meldete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Das Schiff fahre unter portugiesischer Flagge für ein Unternehmen, das „dem zionistischen Kapitalisten Eyal Ofer“ gehöre.

11.07 Uhr: Nahostexpertin: Direkter Angriff Irans auf Israel ist ein Wendepunkt

Die bekannte Nahostexpertin Maha Yahya hat den direkten und massiven Angriff des Irans auf Israel in der Nacht zum Sonntag als Wendepunkt in dem schon seit langem währenden Konflikt dieser beiden Ländern bezeichnet. „Wir stehen offen gesagt am Rande eines gefährlichen Abgrunds“, sagte die Direktorin der US-Denkfabrik Carnegie Middle East Center am Sonntag dem US-Sender CNN. „Wir befinden uns nicht länger in einem Schatten- oder Stellvertreterkrieg zwischen diesen beiden Ländern.“ 

Dass der Iran gleich mehr als 300 Drohnen und Raketen in Richtung Israel feuerte, bezeichnete Yahya als „riesige Eskalation“. Sie glaube aber, dass „die Iraner wussten, dass das meiste davon gestoppt werden würde, dass die USA, Großbritannien, Frankreich, Jordanien und andere helfen würden, die Drohnen und Raketen abzuschießen“. Die meisten Waffen seien außerhalb des israelischen Luftraums abgefangen worden. „Ich denke also, offen gesagt, ich sah es als einen großen Eskalationsschritt, aber es hatte sehr viel von einer Lichtshow.“

10.54 Uhr: Irland kritisiert den Iran und ruft zu Zurückhaltung auf

Das EU-Mitglied Irland hat die iranischen Angriffe auf Israel kritisiert und alle Seiten zur Besonnenheit aufgerufen. „Ich verurteile Irans rücksichtslosen und großangelegten Angriff auf Israel auf das Schärfste“, schrieb der neue irische Regierungschef Simon Harris am Samstag bei X (früher Twitter). „Ich fordere alle Seiten auf, jetzt Zurückhaltung zu zeigen und eine Eskalation militärischer Handlungen und die damit verbundene Verwüstung zu vermeiden.“

Harris war vorige Woche zum neuen Ministerpräsident gewählt worden. Die irische Regierung hatte Israels Vorgehen im Gazastreifen nach der Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 scharf kritisiert. Der irische Außenminister Micheál Martin sprach sich jüngst für eine Zweistaatenlösung aus und kündigte an, Palästina demnächst formell als Staat anerkennen. Medienberichten zufolge planen Irland und einige andere EU-Staaten wie Spanien diesen Schritt, sobald eine Friedensinitiative auf den Weg gebracht ist.

10.51 Uhr: Frankreich verurteilt Angriff Irans auf Israel und ruft zur Zurückhaltung auf

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Schlag des Irans gegen Israel verurteilt. Der beispiellose Angriff drohe die Region zu destabilisieren, warnte der Staatschef am Sonntagmorgen auf der Plattform X (früher Twitter): „Frankreich arbeitet mit seinen Partnern an einer Deeskalation und ruft zur Zurückhaltung auf“. Macron sprach in dem Tweet seine Solidarität mit dem israelischen Volk aus und hob die Bedeutung der Sicherheit Israels für Frankreich hervor. Nach Angaben des israelischen Armeesprechers, Daniel Hagari, gehört Frankreich zu der Koalition, die zur Abwehr des Angriffs beigetragen hat. Hagari zufolge soll das Land Technologien zur Überwachung des Luftraums zur Verfügung gestellt haben. 

10.42 Uhr: Meloni verurteilt Irans Großangriff auf Israel

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat den Großangriff des Irans auf Israel verurteilt. „Wir sind sehr besorgt über eine weitere Destabilisierung in der Region und werden weiterhin daran arbeiten, diese zu verhindern“, schrieb Meloni am Sonntagmorgen auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Italien führt derzeit den Vorsitz in der Gruppe sieben großer demokratischer Industrienationen (G7). Zuvor berief Italien eine Videoschalte der G7-Staats- und Regierungschefs für den frühen Nachmittag ein.

10.41 Uhr: Israels Nachbar Jordanien fängt Flugobjekte ab

Israels Nachbarland Jordanien hat beim nächtlichen Angriff des Irans mit Drohnen und Raketen mehrere Flugobjekte abgefangen. Das teilte das jordanische Kabinett dem Fernsehsender Al-Mamlaka zufolge am Sonntag nach einer Sitzung mit. Jordanien liegt zwischen dem Iran und Israel. 

Die Armee werde auf alle Bedrohungen antworten, die die Sicherheit der Bürger gefährde oder Jordaniens Territorium und dessen Luftraum. An mehreren Orten seien Teile der Flugkörper vom Himmel gefallen, größeren Schaden oder Verletzte habe es dabei aber nicht gegeben.

Al-Mamlaka berichtete, dass unter anderem im Süden der Hauptstadt Amman Teile einer Rakete vom Himmel fielen. In sozialen Medien machte ein Video die Runde, die ausgebrannte Teile einer Rakete zeigen sollen, die in einer Wohngegend auf der Straße zwischen geparkten Autos liegt. 

10.24 Uhr: Angriff auf Israel: Außenpolitiker fordern härtere Gangart gegenüber dem Iran

Nach dem groß angelegten Angriff des Iran auf Israel haben deutsche Außenpolitiker ein härteres Vorgehen gegen Teheran gefordert. Die EU und Deutschland müssten „endlich eine härtere Gangart gegenüber Iran einlegen“, schrieb der Vorsitzende des Außenausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), in der Nacht zum Sonntag im Onlinedienst X. „Das Mullahregime destabilisiert und radikalisiert den ganzen Nahen und Mittleren Osten.“

10.19 Uhr: Iran: Alle Ziele durch Angriff auf Israel erreicht

Der Iran hat nach eigenen Angaben all seine Ziele durch den Angriff mit Drohnen und Raketen auf Israel erreicht. Armeechef Mohammed Bagheri sagte am Sonntag im iranischen Fernsehen: „Die Operation “Ehrliches Versprechen' ist zwischen gestern Abend und heute Früh mit Erfolg ausgeführt worden und hat all ihre Ziele erreicht.„ Der Iran hatte in der Nacht mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert, fast alle wurden abgefangen.

Nach Angaben des iranischen Armeechefs wurden keine zivilen Ziele oder Städte von den iranischen Geschossen ins Visier genommen. Es habe zwei Hauptziele gegeben: Das Geheimdienstzentrum, das die Informationen für den Angriff auf das iranische Konsulatsgebäude im syrischen Damaskus geliefert habe, sowie der Militärstützpunkt Nevatim, von dem aus die F35-Kampfflugzeuge gestartet seien, die es bombardiert hätten. „Diese beiden Zentren sind beträchtlich beschädigt und außer Betrieb gesetzt worden.“ Israel hatte versichert, dass die Nevatim-Basis zwar leicht getroffen worden sei, aber nach wie vor funktioniere.

9.51 Uhr: Nach iranischem Angriff Solidaritätskundgebung für Israel in Berlin

Nach dem iranischen Großangriff auf Israel hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft in Berlin zu einer Solidaritätskundgebung aufgerufen. Auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor will sich nach Angaben vom Sonntag um 15.00 Uhr die Deutsch-Israelische Gesellschaft mit ihrem Jungen Forum versammeln. 

„Wir rufen die Berlinerinnen und Berliner heute dazu auf, ihre Solidarität mit dem angegriffenen jüdischen und demokratischen Staat zu zeigen“, hieß es in einer Mitteilung. Der Iran habe mit einem direkten Angriff auf Israel in beispielloser Weise eskaliert.

9.48 Uhr: Niederlande verurteilten Irans Angriff auf Israel

Die Niederlande haben den Schlag Irans gegen Israel verurteilt. Premierminister Mark Rutte sprach in der Nacht zum Sonntag von einer sehr besorgniserregenden Lage im Nahen Osten. „Die Niederlande verurteilen die Angriffe des Irans auf Israel aufs Schärfste. Eine weitere Eskalation muss verhindert werden“, sagt Rutte in Den Haag. Zuvor noch hätten die Niederlande und andere Länder eine laute und klare Botschaft an den Iran gerichtet, von Angriffen auf Israel abzusehen. „Wir verfolgen die Entwicklungen weiterhin sehr genau.“

9.39 Uhr: Belgiens Premier verurteilt Irans Angriff und fordert Waffenruhe

Belgiens Premierminister Alexander De Croo hat den großangelegten Angriff des Irans auf Israel verurteilt. Er fordere alle Parteien zur Zurückhaltung auf, schrieb De Croo am Sonntagmorgen auf der Plattform X (ehemals Twitter). „Iran ist ein bekannter staatlicher Sponsor des Terrorismus.“ Sein direkter Angriff auf Israel stelle eine gefährliche Eskalation der Gewalt im Nahen Osten dar. „Eine sofortige Waffenruhe ist längst überfällig“, so De Croo weiter. 

9.35 Uhr: Jordanien, Irak und Libanon öffnen Luftraum nach iranischem Angriff

Israels regionale Nachbarländer Jordanien, Irak und Libanon haben ihren jeweiligen Luftraum nach dem iranischen Angriff wieder geöffnet. Die zivile Luftfahrbehörde Jordaniens, das über Hunderte Kilometer an Israel grenzt, teilte den Schritt am Sonntagmorgen mit - nach einer rund zehnstündigen Schließung seit Samstagabend. Flughäfen und Fluggesellschaften seien über den Schritt informiert worden und der Betrieb laufe wieder normal, sagte der Leiter der Behörde dem jordanischen Fernsehsender Al-Mamlaka. 

9.31 Uhr: Zentralrat der Juden: Sanktionen gegen Iran auf Maximum erhöhen

Als Reaktion auf den direkten Angriff des Irans auf Israel hat der Zentralrat der Juden scharfe Sanktionen gegen Teheran gefordert. „Deutschland und die EU dürfen keine Zweifel an einer klaren und harten Position gegenüber Teheran lassen“, teilte ein Sprecher des Zentralrats am Sonntag mit. „Die Sanktionen müssen auf ein Maximum erhöht, die iranischen Revolutionsgarden endlich als Terrororganisation gelistet werden.“ Bereits seit dem 7. Oktober ziehe der Iran die Fäden des Terrors gegen Israel und die westliche Welt, nun greife das „radikale Regime“ selbst an. Am 7. Oktober hatten Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen ein beispielloses Massaker in Israel verübt.

9.28 Uhr: Habeck warnt nach Iran-Angriff vor Flächenbrand

Vizekanzler Robert Habeck warnt nach dem Schlag Irans gegen Israel vor einer Ausweitung des Konflikts. „Wir verurteilen diesen Angriff auf Israel klar und deutlich“, erklärte der Grünen-Politiker am Sonntag in einem auf dem Instagram-Kanal seines Wirtschaftsministeriums verbreiteten Zitat. „Unsere Solidarität gilt Israel. Es darf nicht zu einem Flächenbrand in der Region kommen.“

9.28 Uhr: Italien kündigt G7-Konferenz zu Israel für den Nachmittag an

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder werden am Sonntagnachmittag über den iranischen Angriff auf Israel und die Konsequenzen beraten. Die italienische G7-Präsidentschaft gab bekannt, dass dazu eine Videokonferenz für den frühen Nachmittag einberufen worden sei. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist derzeit zu Besuch in China.

Der Iran hatte in der Nacht erstmals von seinem Territorium aus Israel direkt mit über 300 Drohnen und Raketen angegriffen. Die israelische Armee, unterstützt durch die USA und andere Verbündete, konnte nach eigenen Angaben fast alle Geschosse abfangen. 

9.18 Uhr: Unionsfraktion: Platz der EU an der Seite Israels

Als Reaktion auf den direkten Angriff des Irans setzt die CDU/CSU-Fraktion auf Solidarität mit Israel. „Der Platz der EU muss nun an der Seite Israels sein“, erklärte der außenpolitische Sprecher der Fraktion, Jürgen Hardt, am Sonntag in Berlin. Deutschland und die EU müssten die USA nun unterstützen. „Nur die USA besitzen in der Region die Macht, den Iran in seine Schranken zu verweisen.“ Das iranische Regime habe endgültig bewiesen, wofür es stehe: „Chaos, Gewalt und Terror.“ Man setze darauf, dass der Angriff erfolgreich abgewehrt werden könne. „Dann muss der Westen endlich einen neuen, härteren Kurs gegen Teheran fahren.“

Hardt verlangte, Kanzler Olaf Scholz (SPD) müsse nun seine laufende China-Reise umplanen.  „Statt zwei Wirtschaftstagen muss er direkt nach Peking, Präsident Xi zu sprechen. Auch China kann kein Interesse an einer Eskalation im Nahen Osten haben.“ Scholz soll Xi Jinping eigentlich erst am Dienstag treffen.

9.05 Uhr: Irans Generalstabschef spricht von erfolgreicher Operation

Irans Militärführung hat den Großangriff auf Israel als erfolgreich bewertet. „Der Grund für diese Operation war die Überschreitung der roten Linien durch das zionistische Regime, die für uns nicht tragbar war“, zitierte die Nachrichtenagentur Isna am Sonntag Irans Generalstabschef Mohammed Bagheri. Die Vergeltungsschläge gegen Israel seien erfolgreich gewesen. Mit „zionistischem Regime“ meint die iranische Führung den Erzfeind Israel. 

8.56 Uhr: Krisenstab der Bundesregierung kommt im Auswärtigen Amt zusammen

Nach dem großangelegten Luftangriff des Irans auf Israel kommt am Vormittag in Berlin der Krisenstab der Bundesregierung zusammen. Das Gremium werde wegen des iranischen Angriffs unter Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im Auswärtigen Amt tagen, hieß es am Sonntag aus dem deutschen Außenministerium. Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hatte der Iran seinen Erzfeind Israel in der Nacht direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. Nach Angaben Israels wurden rund 300 Geschosse vom Iran abgefeuert und 99 Prozent davon von Israel sowie seinen Verbündeten abgefangen. 

8.35 Uhr: Israels Militärsprecher: Iran wollte mit Angriff Ergebnisse erzielen

Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die Idee, der Angriff des Irans auf Israel könnte eine Art geplanter Show ohne echte Schadensabsicht gewesen sein, vehement zurückgewiesen. „Ich glaube, der Iran wollte Ergebnisse erzielen und dies ist ihm nicht gelungen“, sagte Hagari am Sonntag im Gespräch mit Journalisten. 

Der Einsatz ballistischer Raketen durch den Iran sei eine klare Eskalation gewesen. Mit Blick auf eine mögliche Reaktion Israels sagte der Militärsprecher: „Wir prüfen die Situation und zeigen dem Kabinett die Pläne, wir sind bereit, zu unternehmen, was für die Verteidigung Israels notwendig ist.“ Man sei auch auf weitere Bedrohungen durch den Iran vorbereitet. 

8.22 Uhr: Jordaniens Luftraum nach Angriff auf Israel wieder geöffnet

Israels Nachbarland Jordanien hat seinen Luftraum nach dem iranischen Angriff auf Israel wieder geöffnet. Das teilte die zivile Luftfahrtbehörde des Landes am Sonntagmorgen mit - nach einer rund zehnstündigen Schließung seit Samstagabend. Flughäfen und Fluggesellschaften seien über den Schritt informiert worden und der Betrieb laufe wieder normal, sagte der Leiter der Behörde dem jordanischen Fernsehsender Al-Mamlaka. 

8.18 Uhr: Irans UN-Mission warnt Israel vor Gegenangriffen

Der Iran hat Israel nach dem massiven iranischen Vergeltungsschlag in der Nacht zum Sonntag vor einem Gegenangriff gewarnt. „Sollte das israelische Regime erneut einen militärischen Angriff durchführen, wird die Antwort des Irans mit Sicherheit stärker und entschlossener ausfallen“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna aus einem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres. 

7.54 Uhr: Israelischer Geheimdienst: Hamas lehnt Vorschlag für Waffenruhe im Gazastreifen ab

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach Angaben des israelischen Geheimdienstes Mossad den jüngsten Vorschlag internationaler Vermittler für eine Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt. Die Ablehnung des Vorschlags zeige, dass der Chef der Hamas im Gazastreifen, Jahja Sinwar, weder eine humanitäre Vereinbarung noch eine Rückkehr der Geiseln wolle, teilte der Mossad am Sonntag in einer vom Büro des israelischen Regierungschefs veröffentlichten Erklärung mit.

Sinwar wolle weiterhin die Spannungen mit dem Iran „ausnutzen“ und strebe eine „allgemeine Eskalation in der Region“ an. Israel werde weiter daran arbeiten, die „Ziele des Kriegs gegen die Hamas mit aller Kraft zu erreichen und wird jeden Stein umdrehen, um die Geiseln aus Gaza zurückzuholen“, hieß es weiter.

7.53 Uhr: Israels Präsident dankt nach Irans Angriff dem eigenen Militär

Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem abgewehrten iranischen Großangriff auf sein Land beim israelischen Militär, seinem Volk und dem Verbündeten USA bedankt. „Seid gesegnet, liebe Soldaten und Kommandeure“, schrieb Herzog am Sonntagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter) und fügte hinzu: „Segne die Koalition der Nationen unter der Führung der USA“ und ihrem Präsidenten. Israels Militär konnte nach eigenen Angaben - auch dank der Mithilfe des US-Militärs - 99 Prozent der aus dem Iran in der Nacht zum Sonntag abgefeuerten Geschosse abfangen.  Das israelische Volk habe eine „außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit“ bewiesen, schrieb Herzog. „Gemeinsam werden die Kräfte des Guten die Kräfte des Bösen besiegen“, so der israelische Präsident weiter.  

7.48 Uhr: Von der Leyen verurteilt Irans Angriff auf Israel

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den iranischen Angriff auf Israel verurteilt und alle Seiten zur Besonnenheit aufgerufen. „Ich verurteile den unverhohlenen und ungerechtfertigten Angriff auf Israel auf Schärfste. Und ich fordere den Iran und seine Stellvertreter auf, diese Angriffe unverzüglich einzustellen“, schrieb von der Leyen am Sonntagmorgen auf der Plattform X (ehemals Twitter). „Alle Akteure müssen nun von einer weiteren Eskalation absehen und sich für die Wiederherstellung der Stabilität in der Region einsetzen“, forderte die Kommissionschefin weiter. 

7.41 Uhr: Israelische Armee: Angriff des Iran ist "vereitelt" worden

Der iranische Angriff auf Israel ist nach Angaben der israelischen Armee "vereitelt" worden. Die Raketen und Drohnen gegen Israel seien zu "99 Prozent" abgefangen worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag im Fernsehen. Der Iran hatte in der Nacht mehr als 200 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert.

Keine der Drohnen und Marschflugkörper habe israelisches Gebiet erreicht. Nur "wenige" ballistische Raketen seien bis nach Israel durchgedrungen, eine habe die Nevatim-Militärbasis im Süden des Landes "leicht" getroffen. Der Militärstütztpunkt sei aber immer noch intakt.

Verteidigungsminister Joav Gallant erklärte: "Gemeinsam mit den Vereinigten Staaten und weiteren Partnern ist es dem Staat Israel gelungen, sein  Territorium zu verteidigen." Er fügte hinzu: "Die Schlacht ist noch nicht vorbei - wir müssen wachsam bleiben."

7.30 Uhr: Israels Luftraum nach Angriff des Irans wieder geöffnet

Nach dem Großangriff des Irans auf Israel ist der israelische Luftraum am Sonntagmorgen wieder geöffnet worden. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv funktioniere wieder normal, berichteten israelische Medien. In der Nacht waren wegen des Angriffs verschiedene Flüge gestoppt worden. Der Luftraum war sieben Stunden lang geschlossen. Der Flughafen Ramon im Süden solle vorerst weiter geschlossen bleiben, hieß es. 

7.29 Uhr: Israels Militär: 99 Prozent der Geschosse aus dem Iran abgefangen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben 99 Prozent der Geschosse aus dem Iran abgefangen. Teheran habe „mehr als 300 Bedrohungen verschiedener Art losgeschickt“, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag. „Die iranische Bedrohung ist auf die israelische Überlegenheit in der Luft und im technologischen Bereich getroffen, in Kombination mit einer starken, kämpferischen Koalition, die gemeinsam den Großteil der Bedrohungen abgefangen hat.“ 

7.06 Uhr: Trump: „Schwäche“ der USA mitverantwortlich für iranischen Angriff auf Israel

Donald Trump hat US-Präsident Joe Biden wegen des iranischen Angriffs auf Israel kritisiert. „Die Schwäche, die wir gezeigt haben, ist unglaublich“, sagte der voraussichtliche republikanische Präsidentschaftskandidat am Samstag (Ortszeit) bei einem Wahlkampfauftritt im Bundesstaat Pennsylvania. „Es wäre nicht passiert, wenn wir im Amt wären“, fügte er hinzu. „Gott segne das israelische Volk“, sagte Trump weiter. „Sie werden gerade angegriffen. Das ist, weil wir große Schwäche zeigen.“

6.15 Uhr: Hisbollah: Zum zweiten Mal binnen weniger Stunden israelische Ziele mit Raketen beschossen

Zeitgleich mit dem iranischen Angriff auf Israel hat die pro-iranische Hisbollah-Miliz nach eigenen Angaben eine weitere Raketensalve auf israelische Ziele abgefeuert. Binnen weniger Stunden habe sie wiederholt "dutzende Raketen vom Typ Katjuscha" auf drei israelische Militärstützpunkte auf den besetzten Golanhöhen abgefeuert, erklärte die vom Iran unterstützte Schiitenmiliz im Libanon am Sonntagmorgen.

6.05 Uhr: China nach iranischem Angriff auf Israel besorgt

China hat sich nach dem iranischen Angriff auf Israel „zutiefst besorgt“ über die jüngste Eskalation im Nahen Osten gezeigt. Peking rufe alle betroffenen Seiten auf, Ruhe zu bewahren, um eine weitere Zunahme der Spannungen zu vermeiden, teilte das chinesische Außenministerium am Sonntag weiter mit. Die verschärfte Lage sei der jüngste Ausdruck dessen, dass sich der Gaza-Konflikt ausbreite. China rufe die internationale Gemeinschaft und vor allem einflussreiche Länder auf, sich in konstruktiver Weise für Frieden und Stabilität in der Region einzusetzen.

5.13 Uhr: Biden will G7-Treffen zu „gemeinsamer“ diplomatischer Antwort auf Iran einberufen

Angesichts des beispiellosen iranischen Luftangriffs auf Israel will US-Präsident Joe Biden am Sonntag ein Treffen der G7-Staaten einberufen. Gemeinsam mit den Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe wolle er eine „einheitliche diplomatische Antwort“ auf den „dreisten“ iranischen Angriff koordinieren. Der Iran hatte israelischen Angaben zufolge in der Nacht zu Sonntag mehr als 200 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert.

4.01 Uhr: Nach Angriff Irans auf Israel: UN-Sicherheitsrat plant Sondersitzung

Nach dem Angriff des Irans auf Israel plant der UN-Sicherheitsrat eine Sondersitzung. Per Brief an die maltesische UN-Botschafterin Vanessa Frazier, deren Land derzeit dem Gremium vorsitzt, habe er um ein entsprechendes Treffen des Sicherheitsrats gebeten, teilte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan über die Online-Plattform X, vormals Twitter, mit. Aus Diplomatenkreisen hieß es, dass Treffen in New York könne noch am Sonntag stattfinden, wahrscheinlich um 22 Uhr MESZ. 

3.46 Uhr: Iranischer Angriff auf Israel: Netanjahu telefoniert mit Biden

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und US-Präsident Joe Biden haben nach dem dem Beginn des iranischen Angriffs auf Israel miteinander telefoniert. Nach Angaben von Netanjahus Büro fand das Gespräch zwischen den beiden engen Verbündeten in der Nacht zum Sonntag nach Beratungen mit seinem Sicherheitskabinett über den massiven fortlaufenden iranischen Angriff statt. Netanjahu habe Biden anschließend angerufen, hieß es.

3.25 Uhr: Israel in Alarmbereitschaft: Menschen stellen sich nach Irans Angriff auf Ausnahmetage ein

Israel in Alarmbereitschaft: Nach dem Beginn des iranischen Luftangriffs auf Israel stellen sich die Menschen im ganzen Land für die kommenden Tage auf eine Ausnahmesituation ein. "Die Stadt ist leer, alle rennen nach Hause", sagte der Ladeninhaber Elijahu Barakat im Jerusalemer Stadtviertel Mamilla am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Viele Kunden hätten sich in seinem Geschäft für alle Fälle noch mit Vorräten eingedeckt, "Wasser, Lebensmittel, alles". 

In etlichen Orten in Israel wurde in der Nacht Luftalarm ausgelöst, darunter in Jerusalem und im Süden Israels. In der Folge waren auch Explosionen zu hören.

3.20 Uhr: Argentiniens Präsident bricht wegen Iran-Angriffs Auslandsreise ab

Argentiniens Präsident Javier Milei bricht wegen der iranischen Luftangriffe auf Israel eine Auslandsreise ab. Er fliege aus den USA am Sonntag nach Argentinien zurück und nicht wie ursprünglich geplant nach Dänemark weiter, teilte sein Büro am Samstag (Ortszeit) mit. „In Anbetracht der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten mit der iranischen Offensive gegen Israel“ wolle Milei einen Krisenstab bilden und sich mit verschiedenen Präsidenten westlicher Länder in Verbindung setzen, um Maßnahmen zu koordinieren.

2.45 Uhr: Israels Heimatschutz gibt nach Irans Angriff Entwarnung

Der israelische Heimatschutz hat nach dem Großangriff Irans auf Israel vorerst Entwarnung gegeben. Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes. 

2.42 Uhr: Explosionen nahe Erbil im Nordirak - Sirenen am US-Konsulat

Im Nordirak ist es nach dem iranischen Angriff gegen Israel zu mehreren Explosionen gekommen. Augenzeugen und kurdischen Medien zufolge gingen in der Nacht zum Sonntag rund 20 Raketen in der Provinz Erbil nieder, wo unter anderem ein US-Konsulat und eine US-Militärbasis liegen. An dem Konsulat seien Warnsirenen zu hören gewesen. Über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst keine Berichte. Ein Anwohner sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Explosionen hätten einige Scheiben bersten lassen. Einige Menschen seien in Panik geraten. 

2.41 Uhr: Aktivisten: Luftabwehr über Syrien aktiviert

In Syrien ist nach dem iranischen Angriff gegen Israel laut Menschenrechtsaktivisten die Luftabwehr aktiviert worden. Die Luftabwehr der Regierungstruppen habe versucht, israelische Raketen und Flugzeuge abzufangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Es habe aktuell aber keinen direkten israelischen Angriff auf Ziele in Syrien gegeben. Stattdessen habe Israel iranische Raketen über Syrien abschießen wollen. Die Luftabwehr sei in mehreren Teilen des Landes aktiviert worden, darunter in der Hauptstadt Damaskus, in Homs sowie an der syrischen Mittelmeerküste.

2.37 Uhr: Scholz: Iran riskiert regionalen Flächenbrand

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die schweren iranischen Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe“ verurteilt. „Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Sonntag nach der Ankunft des Kanzlers in der Wirtschaftsmetropole Chongqing, wo der SPD-Politiker seinen dreitägigen China-Besuch beginnt. „In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen.“

2.28 Uhr: Israels Armee: Iran hat mehr als 200 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert

Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee mehr als 200 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Die „große Mehrheit“ davon sei abgefangen worden, teilte die Armee in der Nacht zum Sonntag mit. Der iranische Angriff dauerte den Angaben zufolge aber noch an.

2.26 Uhr: Militärsprecher: Nur wenige Raketen in Israel eingeschlagen

Der Iran hat bei seinem Großangriff auf Israel nach Angaben des israelischen Militärs rund 200 Drohnen und Raketen eingesetzt. Darunter seien Dutzende Boden-Boden-Raketen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in der Nacht zum Sonntag. „Die große Mehrheit der Raketen wurde von unserer Raketenabwehr noch außerhalb der Grenzen Israels abgefangen“, sagte Hagari. Nur eine kleine Anzahl von Raketen sei auf israelischem Gebiet eingeschlagen. Dabei sei ein Mädchen verletzt worden. Außerdem wurde Hagari zufolge eine Militärbasis im Süden des Landes getroffen und leicht beschädigt.

2.26 Uhr: Iranischer Angriff: Biden sichert Israel „unerschütterliche“ Unterstützung zu

US-Präsident Joe Biden hat Israel nach dem Beginn des iranischen Luftangriffs auf das Land seine „unerschütterliche“ Unterstützung zugesichert. „Unsere Verpflichtung für Israels Sicherheit gegen Bedrohungen aus dem Iran und von dessen Stellvertretern ist unerschütterlich“, erklärte Biden am Samstagabend (Ortszeit) im Onlinedienst X. Er hatte zuvor eine Dringlichkeitssitzung mit seinem für Sicherheitsangelegenheiten zuständigen Team abgehalten.

2.21 Uhr: UN-Chef Guterres: Reale Gefahr verheerender Eskalation in Nahost

Nach dem Angriff des Irans auf Israel sieht UN-Generalsekretär António Guterres das Risiko einer katastrophalen Zuspitzung der Lage in Nahost. „Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region. Ich fordere alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um Maßnahmen zu vermeiden, die zu größeren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnten“, teilte Guterres am Samstag (Ortszeit) in New York. Er verurteilte den Angriff des Irans „aufs Schärfste“ und forderte eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten.

2.15 Uhr: Biden: Engagement für die Sicherheit Israels unumstößlich

Nach dem iranischen Angriff auf Israel hat US-Präsident Joe Biden dem Land die Unterstützung der USA zugesichert. „Unser Engagement für die Sicherheit Israels gegen die Bedrohungen durch den Iran und seine Stellvertreter ist unumstößlich“, schrieb Biden in einem Beitrag auf X, vormals Twitter, am Samstagabend (Ortszeit). Dazu veröffentlichte er ein Foto von einem Treffen mit seinem Krisenstab im Situation Room, dem Einsatzzentrum im Weißen Haus. Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und US-Außenminister Antony Blinken, die an den Beratungen am Samstag teilnehmen, sind darauf zu sehen.

2.12 Uhr: Scholz verurteilt iranische Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe“

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die iranischen Luftangriffe auf Israel „mit aller Schärfe“ verurteilt. „Mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke riskiert Iran einen regionalen Flächenbrand“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am frühen Sonntagmorgen in Berlin. „In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels“, fügte er hinzu.

2.04 Uhr: Großbritannien verlegt zusätzliche Kampfflugzeuge in Nahen Osten

Großbritannien verlegt nach Angaben der Regierung zusätzliche Kampfflugzeuge in den Nahen Osten und will sich bei Bedarf auch am Abschuss von Drohnen beteiligten. „Als Reaktion auf die zunehmenden iranischen Bedrohungen und die wachsende Gefahr einer Eskalation im Nahen Osten“ habe sich die britische Regierung mit Partnern in der gesamten Region beraten, um eine Deeskalation zu erreichen und weitere Angriffe zu verhindern, erklärte das britische Verteidigungsministerium in der Nacht zu Sonntag.

„Wir haben mehrere zusätzliche Jets der Royal Air Force und Luftbetankungsflugzeuge in die Region verlegt“, fügte das Ministerium hinzu. Die Maschinen sollen demnach formell die britische Mission „Shader“ zur Bekämpfung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien verstärken. „Bei Bedarf“ würden die britischen Flugzeuge auch „Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen“.

1.45 Uhr: Medien: „Erhebliche Reaktion“ Israels auf Angriff des Irans erwartet

Nach dem Großangriff des Irans ist nach israelischen Medienberichten mit einer „erheblichen Reaktion“ Israels zu rechnen. Dies berichteten das israelische Fernsehen und die Zeitung „Haaretz“ in der Nacht zum Sonntag. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beriet sich mit seinem engsten Ministerkreis über das weitere Vorgehen. 

1.43 Uhr: USA bestätigen Abschuss vom Iran auf Israel abgefeuerter Drohnen

Die USA haben den Abschuss iranischer Drohnen mit dem Ziel Israel bestätigt. Ein US-Militärvertreter sagte am Samstag, der Abschuss iranischer Drohnen dauere an. Die US-Streitkräfte hielten sich zudem bereit, "zusätzliche Verteidigungsunterstützung zu leisten und die in der Region operierenden US-Streitkräfte zu schützen".

US-Medien wie die Fernsehsender CNN oder ABC hatten den Abschuss iranischer Drohnen bereits zuvor vermeldet und sich auf nicht namentlich genannte US-Regierungsvertreter berufen. In den Berichten wurden keine Angaben dazu gemacht, wie viele Drohnen abgeschossen wurden und wo sie abgeschossen wurden.

1.40 Uhr: London schickt zusätzliche Kampfjets nach Nahost

Großbritannien schickt als Reaktion auf die iranischen Angriffe gegen Israel weitere Kampfflugzeuge in die Region. Die Jets und Betankungsflugzeuge würden die bereits entsandten Kräfte verstärken, die in der Gegend gegen die Terrororganisation Islamischer Staat im Einsatz sind, teilte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps in der Nacht zum Sonntag mit. "Diese Jets werden bei Bedarf alle Luftangriffe innerhalb der Reichweite unserer bestehenden Missionen abfangen." Großbritannien betreibt eine Luftwaffenbasis auf Zypern.

1.33 Uhr: Irans Revolutionsgarden warnen USA scharf

Nach dem massiven Vergeltungsangriff gegen Israel haben Irans Revolutionsgarden die USA scharf gewarnt. „Jede Unterstützung und Beteiligung an der Beeinträchtigung der Interessen Irans“ werde eine „entschiedene Reaktion der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran nach sich ziehen“, hieß es in einer Erklärung der Revolutionswächter, die in der Nacht zu Sonntag im Staatsfernsehen verlesen wurde. Die Revolutionsgarden hätten „wichtige militärischen Ziele der zionistischen Terrorarmee in den besetzten Gebieten“ mit Drohnen und Raketen angegriffen, erfolgreich getroffen und zerstört, hieß es in der Erklärung weiter.

1.21 Uhr: Irans Angriff auf Israel: Biden in „ständigem Austausch“ mit Verbündeten

Die USA haben ihrem engen Verbündeten Israel nach dem Beginn des iranischen Luftangriffs ihre „unerschütterliche“ Unterstützung zugesichert. Die USA stünden „an der Seite des israelischen Volkes“ und würden Israel bei seiner Verteidigung „gegen diese Bedrohungen durch den Iran“ unterstützen, erklärte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Adrienne Watson.

1.12 Uhr: Medien: US-Streitkräfte schießen vom Iran auf Israel abgefeuerte Drohnen ab

Die US-Streitkräfte haben Medienberichten zufolge vom Iran auf Israel abgefeuerte Drohnen abgeschossen. In den Berichten von Fernsehsendern wie CNN oder ABC, die sich auf nicht namentlich genannte US-Regierungsvertreter beriefen, wurden am Samstag keine Angaben dazu gemacht, wie viele Drohnen abgeschossen wurden und wo sie abgeschossen wurden. Der Iran hatte die USA zuvor aufgefordert, sich aus seinem Konflikt mit Israel herauszuhalten.

1.08 Uhr: Sirenenalarm in Jerusalem und mehrere Explosionen

In Jerusalem ist in der Nacht zum Sonntag Luftalarm ausgelöst worden, in dessen Folge mehrere Explosionen zu hören waren. Wie AFP-Reporter berichteten, waren über Jerusalem gegen 01.45 Uhr (Ortszeit, 00.45 Uhr MESZ) mindestens fünf Explosionen zu hören. Ein anderer AFP-Journalist hörte auch Explosionen in Jericho im israelisch besetzten Westjordanland.

1.03 Uhr: Baerbock: Verurteilen laufenden iranischen Angriff aufs Allerschärfste

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt. „Iran hat Drohnen und Raketen auf Israel abgeschossen. Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste“, schrieb Baerbock in der Nacht zu Sonntag im Onlinedienst X. „Der Iran und seine Proxies müssen diesen sofort einstellen“, Israel gelte in diesen Stunden „unsere ganze Solidarität“.

1.02 Uhr: Luftraum über Ägypten bleibt wohl vorerst geöffnet

Der Luftraum über Ägypten, das im Nordosten an Israel grenzt, bleibt Kreisen am Flughafen in Kairo zufolge vorerst geöffnet. Das gelte für alle internationalen Flüge sowohl mit Zielen in Ägypten als auch für Maschinen, die den ägyptischen Luftraum durchqueren, hieß es am Samstagabend am Flughafen. Nach Schließung der Lufträume der Nachbarländer Jordanien, Libanon und Irak habe der Luftverkehr über dem nordafrikanischen Land zugenommen. Auch Israel schloss seinen Luftraum wegen des iranischen Angriffs auf das Land. Einige Flugzeuge seien außerplanmäßig in Ägypten gelandet oder dort betankt worden.

Die staatliche ägyptische Fluggesellschaft Egyptair kündigte unterdessen an, Flüge von und nach Jordanien, Irak und Libanon würden bis auf Weiteres ausgesetzt wegen der Schließung der dortigen Lufträume. Grund der Schließungen seien „regionale Ereignisse“.

0.58 Uhr: Ägypten versetzt seine Luftabwehr in „höchste Alarmbereitschaft“

Nach dem Beginn des iranischen Luftangriffs auf Israel hat Ägypten seine Luftabwehr in „höchste Alarmbereitschaft“ versetzt. Ein Krisenstab beobachte die Lage „genau“ und erstatte Präsident Abdel Fattah al-Sisi stündlich Bericht, berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahera News am Samstagabend unter Berufung auf einen hochrangigen Sicherheitsbeamten.

Das ägyptische Außenministerium erklärte, Kairo stehe „in direktem Kontakt mit allen Konfliktparteien“ und versuche die Lage zu entschärfen. Das Ministerium warnte zugleich vor dem „Risiko einer regionalen Ausweitung des Konflikts“.

0.53 Uhr: Raketenalarm an verschiedenen Orten in Israel

Nach dem iranischen Angriff hat es in der Nacht zum Sonntag an verschiedenen Orten in Israel Raketenalarm gegeben. Nach Angaben der Armee heulten die Warnsirenen unter anderem im Süden Israels, am Toten Meer, im Großraum Jerusalem sowie im Norden des Landes. Es war zunächst unklar, ob es Einschläge gegeben hat. 

0.46 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell verurteilt Irans Angriff als "beispiellose Eskalation"

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt und von einer "beispiellosen Eskalation" gesprochen. "Die EU verurteilt den inakzeptablen iranischen Angriff auf Israel auf das Schärfste", schrieb Borrell in der Nacht zu Sonntag im Onlinedienst X. "Dies ist eine beispiellose Eskalation und eine schwerwiegende Bedrohung für die regionale Sicherheit", fügte er hinzu.

Auch EU-Ratspräsident Charles Michel Strongly verurteilte den Angriff auf Israel. "Es muss alles getan werden, um eine weitere regionale Eskalation zu verhindern", schrieb er auf X. "Noch mehr Blutvergießen muss vermieden werden." Die EU werde die Situation weiterhin aufmerksam mit ihren Verbündeten verfolgen.

0.42 Uhr: Irans UN-Vertretung: USA sollen sich aus Konflikt mit Israel raushalten

Der Iran hat die USA aufgefordert, sich aus seinem Konflikt mit Israel herauszuhalten. Der iranische Angriff sei eine Reaktion auf die „Aggression“ Israels gegen ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus, erklärte die iranische Vertretung bei der UNO am Sonntag im Onlinedienst X. Es handele sich um einen Konflikt zwischen dem Iran und Israel, „von dem sich die USA fernhalten müssen“.

0.38 Uhr: Iran warnt Israel und USA vor Gegenreaktion auf Angriffswelle

Der Iran hat den Angriff auf Israel als angemessene Reaktion für die Attacke auf seine Botschaft in Syrien dargestellt und Israel vor einem erneuten Gegenschlag gewarnt. „Die Angelegenheit kann als abgeschlossen betrachtet werden. Sollte das israelische Regime jedoch einen weiteren Fehler begehen, wird die Reaktion Irans deutlich härter ausfallen“, teilte die iranische Vertretung bei den Vereinten Nationen am Samstag (Ortszeit) in New York auf der Plattform X mit. Die USA wiederum müssten sich aus dem Konflikt heraushalten, wurde in der Botschaft betont.

0.30 Uhr: Warnungen an Bürger Israels: Nahe an Schutzräumen aufhalten

Angesichts des iranischen Angriffs auf Israel sind die Einwohner der besetzten Golanhöhen in der Nacht zum Sonntag dazu aufgefordert worden, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Das israelische Fernsehen berichtete, auch die Einwohner von Eilat, Dimona und Nevatim in der Negev-Wüste hätten ähnliche Anweisungen erhalten. Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf israelische Repräsentanten, man erwarte, dass die Golanhöhen und eine israelische Luftwaffenbasis in der Negev-Wüste Ziele der iranischen Angriffe werden könnten. Dutzende israelischer Kampfjets seien in der Luft, um Flugkörper aus dem Iran abzufangen. 

0.23 Uhr: Ägypten „extrem besorgt“ über Angriff gegen Israel

Ägypten hat sich „extrem besorgt“ gezeigt mit Blick auf den Angriff gegen sein Nachbarland Israel und zu äußerster Zurückhaltung aufgerufen. Der vom Iran angekündigte Angriff sei Zeichen einer „gefährlichen Eskalation“ zwischen den beiden Ländern, teilte das ägyptische Außenministerium am Samstagabend mit. Ägypten habe schon zuvor vor einer Ausweitung des Konflikts infolge von „Israels Krieg im Gazastreifen“ gewarnt. Die Regierung in Kairo sei in ständigem Kontakt mit allen beteiligten Parteien, um die Eskalation zu stoppen. Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen. 

0.19 Uhr: Hisbollah feuert nach eigenen Angaben Raketen auf israelisch besetzte Golanhöhen ab

Zeitgleich mit dem iranischen Luftangriff auf Israel hat die Hisbollah-Miliz im Libanon Raketen auf die israelisch besetzten Golanhöhen abgefeuert. Die mit dem Iran verbündete Miliz teilte in der Nacht zum Sonntag mit, sie habe einen israelischen Armee-Stützpunkt auf den Golanhöhen mit „dutzenden Raketen von Typ Katjuscha“ angegriffen.

0.16 Uhr: Ägypten versetzt seine Luftabwehr in „höchste Alarmbereitschaft“

Nach dem Beginn eines iranischen Luftangriffs auf Israel hat Ägypten seine Luftabwehr in „höchste Alarmbereitschaft“ versetzt. Ein Krisenstab beobachte die Lage „genau“ und erstatte Präsident Abdel Fattah al-Sisi stündlich Bericht, berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahera News am Samstagabend unter Berufung auf einen hochrangigen Sicherheitsbeamten.

0.13 Uhr: Sicherheitsfirma: Auch Huthi-Rebellen im Jemen feuern Drohnen Richtung Israel ab

Neben dem Iran haben nach Angaben einer Sicherheitsfirma auch die Huthi-Rebellen im Jemen Drohnen in Richtung Israel abgefeuert. Die auf maritime Sicherheit spezialisierte Firma Ambrey teilte am Samstagabend mit, die Drohnen seien „in Abstimmung mit dem Iran“ gestartet worden. Mögliche Ziele seien israelische Häfen, erklärte das Unternehmen und warnte vor „Kollateralschäden“ für die Schifffahrt.

0.12 Uhr: Französischer Außenminister: Iranischer Angriff "neue Stufe der Destabilisierung"

Die französische Regierung hat den iranischen Luftangriff auf Israel als "neue Stufe" der Destabilisierung verurteilt und Israel ihre Unterstützung zugesichert. "Mit der Entscheidung zu dieser beispiellosen Handlung hat der Iran eine neue Stufe der Destabilisierung überschritten", erklärte Außenminister Stéphane Séjourné am Samstag im Onlinedienst X. Teheran gehe damit "das Risiko einer militärischen Eskalation ein". Frankreich bekräftige seine Unterstützung für Israels Sicherheit. 

0 Uhr: Irans Verteidigungsminister warnt vor Gegenangriffen

Der iranische Verteidigungsminister hat nach dem Beginn der Vergeltungsschläge gegen Israel vor Gegenangriffen auf sein Land gewarnt. Jeder Staat, der den Iran angreife, werde eine „entschlossene Reaktion“ erhalten, sagte General Mohammed-Resa Aschtiani laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna in der Nacht zu Sonntag. 

Erstmals in der Geschichte der Islamischen Republik hat der Iran seinen Erzfeind Israel direkt angegriffen. Die Revolutionsgarden feuerten nach eigenen Angaben Dutzende Drohnen und Raketen ab. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 13. April:

23.57 Uhr: Israelische Armee: Iran feuert mehr als 100 Drohnen auf Israel ab

Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel abgefeuert. Die Streitkräfte erwarteten, dass die Drohnen Israel „in den kommenden Stunden“ erreichen würden, sagte ein israelischer Armee-Vertreter in der Nacht zum Sonntag. Weitere Angriffswellen mit Drohnen könnten später noch folgen, fügte er hinzu.

23.42 Uhr: Sunak verurteilt iranischen Angriff auf Israel „auf das Schärfste“

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat den iranischen Angriff auf Israel „auf das Schärfste“ verurteilt. „Diese Angriffe bergen die Gefahr, die Spannungen zu verschärfen und die Region zu destabilisieren“, sagte Sunak einer Mitteilung vom Samstagabend zufolge. „Der Iran hat wieder einmal gezeigt, dass er vorhat, Chaos in seinem eigenen Hinterhof zu stiften.“

Sunak sagte, Großbritannien werde sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller regionalen Partner, einschließlich Jordanien und Irak, einsetzen. „Gemeinsam mit unseren Verbündeten arbeiten wir dringend daran, die Lage zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu verhindern. Niemand möchte mehr Blutvergießen sehen“, sagte Sunak.

23.39 Uhr: Netanjahu beruft wegen iranischen Angriffs auf Israel Kriegskabinett ein

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat wegen des iranischen Angriffs auf Israel das Kriegskabinett zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Wie Netanjahus Büro am Samstagabend mitteilte, tagt das aus fünf Mitgliedern bestehende Kriegskabinett in Tel Aviv. Neben Netanjahu gehören ihm unter anderem  Verteidigungsminister Joav Gallant und der zur politischen Mitte zählende Oppositionsführer Benny Gantz an, der der Notstandsregierung nach dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober beigetreten war.

23.36 Uhr: Irak und Libanon schließen Luftraum wegen Angriff auf Israel

Der Irak und der Libanon haben wegen des iranischen Angriffs mit Dutzenden Drohnen auf Israel ihren Luftraum geschlossen. Das bestätigten der irakische Transportminister, Abdel Rasak Sadaui, sowie der libanesische Transportminister, Ali Hamiyeh, am Samstagabend. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass auch der jordanische Luftraum für den zivilen Luftverkehr geschlossen worden war. 

23.29 Uhr: Israels Armeesprecher: Gefährliche Eskalation des Irans

Der israelische Militärsprecher Daniel Hagari hat die Angriffe aus dem Iran am Samstagabend als „schwerwiegende und gefährliche Eskalation“ beschrieben. Nach Angaben des israelischen Fernsehens hat der Iran eine dritte Welle von Drohnen auf den Weg nach Israel geschickt. Insgesamt gehe Israel von mehr als 100 Drohnen aus. Außerdem hat der Iran Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Es ist der erste direkte Angriff des Irans auf seinen Erzfeind Israel. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu versammelte wegen der Angriffe am Samstagabend im Hauptquartier in Tel Aviv das Kriegskabinett.  

22.56 Uhr: Iranische Staatsmedien: Auch Raketen auf Israel abgefeuert

Irans Revolutionsgarden haben laut dem Staatsfernsehen gegen Israel auch Raketen abgefeuert. Begleitet von einem massiven Drohnenangriff sei das die „Antwort auf die jüngsten Verbrechen des zionistischen Regimes“, hieß es in einer live im Fernsehen verlesenen Erklärung der Revolutionsgarden.

22.49 Uhr: Deutscher Botschafter in Israel: Direktangriff wie noch nie

Nach Beginn eines iranischen Vergeltungsschlags gegen Israel hat der deutsche Botschafter Steffen Seibert alle Deutschen vor Ort aufgefordert, sich an die Anweisungen der Sicherheitsbehörden zu halten. „Ein Direktangriff wie noch nie: Iranische Drohnen im Anflug auf Israel und es kann noch mehr kommen“, schrieb er am Samstagabend auf X (vormals Twitter). „Alle deutschen Landsleute bitte ich dringend, zu Ihrer Sicherheit den Anweisungen des Home Front Command und der lokalen Behörden zu folgen.“

22.42 Uhr: USA: Iran hat mit einem Luftangriff gegen Israel begonnen

Auch die US-Regierung hat den Beginn eines iranischen Luftangriffs gegen Israel bestätigt. US-Präsident Joe Biden werde fortlaufend über die Lage informiert und werde sich am Samstagnachmittag mit seinem Sicherheitsteam im Weißen Haus zu Beratungen treffen, teilte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats mit. Der Angriff werde sich „wahrscheinlich über mehrere Stunden hinziehen“.

22.39 Uhr: Medien: Israel schließt Luftraum wegen Drohnenangriffs aus Iran

Wegen des Drohnenangriffs aus dem Iran schließt Israel in der Nacht zum Sonntag seinen Luftraum. Dies berichteten israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde. Der Luftraum solle von 00.30 Uhr Ortszeit (Samstag 23.30 MEZ) geschlossen werden. 

22.34 Uhr: Irans Staatsmedien bestätigen Beginn von Vergeltungsangriff

Irans Staatsmedien haben den Vergeltungsschlag gegen Israel bestätigt. „Eine breite Drohnenoperation der Revolutionsgarden gegen Ziele im besetzten Land (Israel) hat vor Minuten begonnen“, hieß es am Samstag in den Untertiteln des Staatsfernsehens kurz vor Mitternacht.

22.22 Uhr: Armee: Iran hat Drohnen-Angriff auf Israel gestartet

Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee einen Drohnen-Angriff auf Israel gestartet. „Der Iran hat vor Kurzem Drohnen von seinem Territorium aus in Richtung Israel abgefeuert“, erklärte die israelische Armee am Samstagabend. Teheran hatte Israel am Mittwoch mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus gedroht.

22.04 Uhr: Hamas antwortet Vermittlern auf Vorschlag zu Waffenruhe und Geisel-Freilassung

In den Verhandlungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen hat die radikalislamische Hamas den Vermittlern Katar und Ägypten nach eigenen Angaben eine Antwort auf einen neuen Vorschlag übermittelt. Die militante Palästinenserorganisation bekräftigte in einer Erklärung am Samstag allerdings "das Festhalten an ihren Forderungen", darunter eine "dauerhafte Waffenruhe", ein Abzug der israelischen Armee aus dem gesamten Gazastreifen, eine Rückkehr der Vertriebenen in ihre Wohnorte, eine Ausweitung der Hilfslieferungen und ein "Beginn des Wiederaufbaus".

Seit Sonntag vergangener Wochen haben Israel und die Hamas erneut unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars in Kairo über eine Feuerpause sowie die Freilassung von Geiseln verhandelt. Einen Durchbruch gab es bisher aber nicht. Mit Blick auf die geforderte Geisel-Freilassung erklärte sich die Hamas am Samstag bereit, "ein ernsthaftes und echtes Abkommen zu einem Gefangenenaustausch zwischen den beiden Parteien abzuschließen".. 

22 Uhr: Medien: Iran soll Dutzende Drohnen in Richtung Israel gestartet haben

Der Iran soll Dutzende Drohnen in Richtung Israel gestartet haben. Das berichteten israelische Medien unter Berufung auf US-Quellen am Samstagabend. Es gab zunächst keine offizielle Bestätigung für diese Informationen. Das israelische Fernsehen berichtete, die Drohnen könnten mehrere Stunden unterwegs sein. 

20.27 Uhr: Israels Außenminister Katz verschiebt Besuch in Österreich und Ungarn

Der israelische Außenminister Israel Katz hat wegen des möglichen iranischen Vergeltungsschlags auf sein Land einen für Sonntag geplanten Besuch in Österreich und Ungarn verschoben. 

Die Reise, in deren Verlauf Katz unter anderem seine Amtskollegen in beiden Ländern, den österreichischen Kanzler Karl Nehammer sowie Ungarns Staatspräsidenten Tamas Sulyok treffen wollte, sei „bis auf Weiteres“ aufgeschoben, teilte sein Büro am Samstagabend mit. 

20.09 Uhr: Sorge vor Iran-Angriff: Neue Schutzanweisungen für Israels Bevölkerung

Angesichts der Sorge vor einem möglichen iranischen Vergeltungsangriff hat die israelische Armee am Samstagabend neue Schutzanweisungen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte vor Journalisten, es solle von Sonntag an keinen Schulunterricht oder andere Bildungsaktivitäten, keine Ferienlager und keine organisierten Ausflüge geben. Am Sonntag beginnen zweiwöchige Schulferien zum jüdischen Pessach-Fest.

Der Heimatschutz veröffentlichte auf seiner Webseite außerdem weitere Anweisungen. Diese sollten am Samstagabend um 23.00 Uhr Ortszeit (22.00 Uhr MEZ) beginnen und zunächst 48 Stunden lang gelten. 

Demnach dürfen in den Gebieten, die nicht in der Nähe des Gazastreifens oder des Libanons liegen, bis zu 1000 Menschen an Versammlungen teilnehmen. In den sogenannten Konfliktzonen dürfen sich draußen bis zu 30 und drinnen bis zu 300 Menschen versammeln. Am Arbeitsplatz sollen die Bürger besonders in diesen Gebieten darauf achten, dass sie notfalls rasch einen Schutzraum erreichen können.

19.50 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Auf möglichen Iran-Angriff vorbereitet

Israel ist nach Worten seines Verteidigungsministers Joav Galant auf einen möglichen iranischen Angriff vorbereitet. „Wir beobachten einen geplanten Angriff des Irans und seiner Verbündeten auf den Staat Israel genau“, sagte Galant am Samstagabend nach Angaben seines Büros. „In den vergangenen Tagen haben wir unsere Aufstellung im Bereich der Verteidigung und der Offensive verstärkt und wir sind entschlossen, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Bürger des Staates Israel zu verteidigen.“

Israel habe auch „neue Fähigkeiten hinzugefügt - am Boden, in der Luft, zur See, in unserem Geheimdienst-Direktorat, innerhalb des Staates Israel und gemeinsam mit unseren Partnern, angeführt von den Vereinigten Staaten“, sagte Galant ferner. „Der Iran ist ein Terrorstaat - die Welt sieht dies nun mehr als je zuvor. Wir sind entschlossen, unsere Bürger gegen diesen Terrorismus zu schützen, und wir werden wissen, wie wir auf ihn reagieren müssen.“

19.49 Uhr: USA sichern Israel volle Unterstützung zu - akute Bedrohung

Angesichts eines drohenden Vergeltungsschlags des Irans gegen Israel hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinem israelischen Kollegen Joav Galant die „unerschütterliche Unterstützung der USA“ zugesichert. In einem Telefonat hätten die beiden über „akute regionale Bedrohungen“ gesprochen, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Samstag in Washington mit. Austin habe deutlich gemacht, dass Israel „auf die volle Unterstützung der USA“ bei der Verteidigung gegen jegliche Angriffe des Iran und seiner Stellvertreter zählen könn

19.03 Uhr: Nahost: Biden ändert Wochenendpläne für Beratungen mit Sicherheitsteam

US-Präsident Joe Biden will im Weißen Haus mit seinem Sicherheitsteam über die extrem angespannte Lage im Nahen Osten beraten. Dafür verkürzte der 81-Jährige am Samstag seinen Aufenthalt in seinem Strandhaus in Rehoboth Beach im US-Bundesstaat Delaware, wo er eigentlich das Wochenende verbringen wollte. „Der Präsident kehrt heute Nachmittag ins Weiße Haus zurück, um sich mit seinem nationalen Sicherheitsteam über die Ereignisse im Nahen Osten zu beraten“, teilte die US-Regierungszentrale am Samstag über die mit Biden reisende Presse mit. 

17.56 Uhr: Israelischer Fotograf von Siedlern geschlagen und verletzt

Ein israelischer Fotograf ist nach eigenen Angaben von radikalen Siedlern im Westjordanland geschlagen und verletzt worden. Sie hätten außerdem seine Ausrüstung in Brand gesetzt, berichtete er am Samstag der Nachrichtenseite ynet, für die er arbeitet. Der Fotograf ist auch für die Zeitung „Jediot Achronot“ tätig. 

Der Fotograf hielt sich den Angaben zufolge in dem Dorf Al-Mughajir 20 Kilometer nordöstlich von Ramallah auf. Er habe dort Siedler fotografiert, die nach dem Mord an einem 14-Jährigen aus einer Siedlung Häuser von Palästinensern in Brand gesetzt hätten. 

17.34 Uhr: Israel: EU soll iranische Revolutionsgarden als "Terrororganisation" einstufen

Nach der Beschlagnahmung eines Handelsschiffs im Persischen Golf hat der israelische Außenminister Israel Katz die EU aufgefordert, die iranischen Revolutionsgarden als "Terrororganisation" einzustufen. "Ich fordere die Europäische Union und die freie Welt auf, die iranischen Revolutionsgarden unverzüglich zur Terrororganisation zu erklären und den Iran jetzt zu sanktionieren", schrieb Katz am Samstag im Onlinedienst X.

Die iranischen Revolutionsgarden hatten in der Nacht in der Straße von Hormus ein Handelsschiff beschlagnahmt und dies mit einer "Verbindung" nach Israel begründet.

Das Containerschiff "MCS Aries" mit "Verbindung nach Israel" sei von Spezialeinheiten der Revolutionsgarden in der Meerenge zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman beschlagnahmt worden und werde in Richtung Iran umgeleitet, meldete die staatliche iranische  Nachrichtenagentur Irna. Das Schiff fahre unter portugiesischer Flagge für ein Unternehmen, das "dem zionistischen Kapitalisten Eyal Ofer" gehöre.

14.13 Uhr: Armee: Israelischer 14-Jähriger im Westjordanland „ermordet“ aufgefunden

Ein vermisster israelischer 14-Jähriger ist nach Angaben der israelischen Armee am Samstag „ermordet“ im Westjordanland gefunden worden. Der Junge sei bei einem „terroristischen Angriff“ getötet worden, teilte die Armee in einer Erklärung mit. Das Verschwinden des Jugendlichen hatte seit Freitag eine großangelegte Suche und Angriffe von jüdischen Siedlern auf palästinensische Dörfer ausgelöst. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach nach dem Auffinden der Leiche von einem „verabscheuungswürdigen Verbrechen“.

Der 14-jährige Benjamin Achimeir war am Freitagmorgen von einem Bauernhof von Malachei Haschalom nordöstlich von Ramallah mit seinen Schafen losgegangen. Die Armee suchte nach seinem Verschwinden gemeinsam mit der Polizei mit einem Großaufgebot nach dem Jungen und errichtete Straßensperren. Hunderte Zivilisten, darunter jüdische Siedler, schlossen sich der Suche an.

13.48 Uhr: Angehörige deutscher Botschaftsmitarbeiter verlassen Iran

Angesichts der Gefahr eines iranischen Angriffs auf Israel haben nach Angaben der Bundesregierung die Angehörigen deutscher Botschaftsmitarbeiter den Iran verlassen. Das Auswärtige Amt bestätigte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag einen entsprechenden Bericht der „Bild am Sonntag“ (Bams). Zudem wurden demnach, wie zuvor von der „Bams“ berichtet, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der deutschen Botschaften in Teheran und Tel Aviv getroffen.

12.43 Uhr: Staatsmedien: Iran beschlagnahmt Schiff „mit Verbindung“ nach Israel im Golf

Die iranischen Revolutionsgarden haben laut Berichten der iranischen Staatsmedien im Golf ein Schiff „mit Verbindungen“ nach Israel beschlagnahmt. Das Containerschiff „MCS Aries“ sei in einem Hubschraubereinsatz von Spezialeinheiten der Revolutionsgarden beschlagnahmt worden und werde in Richtung Iran umgeleitet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Samstag. Zuvor hatte das britische Meeres-Sicherheitsunternehmen Ambrey berichtet, Fotos zeigten, wie sich mehrere Menschen über einem Containerschiff im Golf abseilten.

8.04 Uhr: Fluglinie Qantas meidet iranischen Luftraum wegen Gefahr einer Eskalation in Nahost

Die australische Fluglinie Qantas wird ihre Langstreckenflüge von Perth nach London umleiten, um angesichts der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten den iranischen Luftraum zu vermeiden. Wie Qantas am Samstag mitteilte, werden die Flugrouten vorübergehend angepasst. Kunden würden direkt kontaktiert, falls ihre Buchung betroffen sei.

Qantas folgt mit der Entscheidung anderen Fluglinien wie der Lufthansa oder Austrian Airlines, die den iranischen Flugraum bereits meiden. Die Lufthansa hatte erst am Freitagabend mitgeteilt, dass sie ihre Flüge nach Teheran nun bis kommenden Donnerstag aussetzt. Zuvor war dies bis Samstag vorgesehen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 12. April: 

23.52 Uhr: Auswärtiges Amt: Deutsche sollen den Iran verlassen

Das Auswärtige Amt in Berlin hat alle deutsche Staatsangehörige im Iran aufgefordert, das Land zu verlassen. Zugleich warnte es vor Reisen in den Iran. „Die derzeitigen Spannungen in der Region, insbesondere zwischen Israel und Iran, bergen die Gefahr einer plötzlichen Eskalation“, teilte das Auswärtige Amt am Freitagabend mit. Demnach kann sich die Sicherheitslage schnell und ohne Vorwarnung verschlechtern. „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass von einer Eskalation auch Luft-, Land- und Seetransportwege betroffen sein könnten, mit entsprechenden möglichen Beeinträchtigungen von Ein- und Ausreisen nach Iran“, hieß es weiter. 

21.28 Uhr: Biden erwartet iranischen Angriff auf Israel „eher früher als später“

US-Präsident Joe Biden erwartet nach eigenen Angaben in Kürze einen iranischen Angriffsversuch auf Israel. Er wolle keine vertraulichen Informationen preisgeben, „aber ich gehe davon aus, dass es eher früher als später sein wird“, sagte Biden am Freitag nach einer Veranstaltung zu Reportern. Nach seiner Botschaft für den Iran gefragt, antwortete der Demokrat: „Tut es nicht.“ Die USA „werden Israel unterstützen, wir werden helfen, Israel zu verteidigen und der Iran wird keinen Erfolg haben“, fuhr er fort.

Die iranische Führung hatte in den vergangenen Tagen damit gedroht, Israel anzugreifen. Am 1. April hatte ein mutmaßlich israelischer Luftangriff ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus zerstört. Bei dem Angriff waren 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarde sowie fünf weitere Mitglieder der Elitetruppe.

18.18 Uhr: Israel verkündet Einfahrt von Hilfslieferungen über neuen Übergang in den Gazastreifen

Einen Tag früher als geplant sind über einen neu eröffneten Grenzübergang von Israel zum Gazastreifen nach israelischen Angaben die ersten Hilfstransporter in den Norden des Palästinensergebiets eingefahren. „Die ersten Lastwagen mit Lebensmittelhilfe sind gestern durch den neuen nördlichen Übergang von Israel nach Gaza eingefahren“, erklärte die israelische Behörde für zivile Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten (Cogat) am Freitag im Onlinedienst X.

„Die Lastwagen unterliefen gründliche Sicherheitskontrollen“ durch die entsprechenden Behörden und seien von Soldaten der israelischen Armee begleitet worden, erklärte das israelische Militär seinerseits. Ein von Cogat veröffentlichtes Video zeigte Militärfahrzeuge und mindestens einen mit weißen Säcken beladenen Lastwagen bei der Einfahrt in den Gazastreifen.

17.30 Uhr: Angehörige: 25 Mitglieder einer Familie bei israelischem Angriff in Gaza getötet

Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens sind am Freitag laut Angaben von Angehörigen 25 Mitglieder einer Familie getötet worden. Wie ein Verwandter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, befand sich die Familie Tabatibi zur Zeit des Angriffs am frühen Morgen in einem sechsstöckigen Gebäude im dicht besiedelten Stadtteil Darasch.

„Wir hörten die Raketen nicht kommen, wir haben alle geschlafen“, sagte ein Überlebender der Familie. „Wir wissen nicht, warum sie das Haus ins Visier genommen haben. Es ist ein Massaker, eine Vernichtung.“ Die Toten und Verletzten wurden Berichten zufolge in das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza gebracht, das bei israelischen Angriffen zuletzt größtenteils zerstört worden war.

Es ist bereits das zweite Mal, dass Mitglieder der Familie Tabatibi einem israelischen Angriff zum Opfer fielen. Am 15. März war das Haus im Zentrum von Gaza, in dem die Familie während des Ramadans zusammenkam, von Raketen getroffen worden. Nach Angaben von Zeugen wurden dabei 36 Menschen getötet.

Nach Angaben der im Gazastreifen herrschenden Hamas griff das israelische Militär in der Nacht zu Freitag unter anderem das Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Palästinensergebiets an. Dort wurden demnach Dutzende Unterkünfte zerstört. Insgesamt zählte die Hamas im Gazastreifen 89 Tote innerhalb eines Tages.

17.20 Uhr: EU verhängt wegen sexueller Gewalt bei Angriff auf Israel Sanktionen gegen Hamas

Die Europäische Union hat wegen „weitverbreiteter“ sexueller Gewalt bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober Sanktionen gegen die bewaffneten Arme der radikalislamischen Hamas und des Islamischen Dschihads verhängt. Die Kämpfer der zwei bereits von der EU als Terrororganisation eingestuften Palästinensergruppen hätten „systematisch weitverbreitete sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt verübt und sie als Kriegswaffe genutzt“, erklärte die EU am Freitag.

Zu den von Hamas-Kämpfern begangenen Taten gehören demnach „die Vergewaltigung und anschließende Ermordung von weiblichen Minderjährigen, die Verstümmelung von Leichen sowie Genitalverstümmelung“. Außerdem beschuldigte die EU die Angreifer der „gezielten Entführung von Frauen und Mädchen“.

Die Entscheidung für die neuen Sanktionen ist Teil einer Einigung der EU-Staaten, die auch Strafmaßnahmen für gewalttätige israelische Siedler im Westjordanland vorsieht.

14.59 Uhr: Israel: Hamas-Kämpfer und weiterer Palästinenser im Westjordanland getötet

Israelische Soldaten haben in der Nacht zum Freitag im Westjordanland laut Armeeangaben zwei Palästinenser getötet, darunter ein führendes Hamas-Mitglied. Bei dem getöteten Kämpfer der radikalislamischen Miliz handele es sich um Mohammed Omar Daraghmeh, den „Chef der terroristischen Infrastruktur der Hamas in der Region Tubas“, erklärte die Armee. Daraghmeh habe in den vergangenen Monaten eine „zentrale Rolle“ bei der Planung von Anschlägen gehabt.

„Der Terrorist schoss während des Anti-Terror-Einsatzes auf Sicherheitskräfte“, teilte das Militär auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Soldaten hätten zurückgeschossen und den Kämpfer „eliminiert“. Zudem seien unter der Straße Sprengkörper platziert worden, um die israelischen Sicherheitskräfte anzugreifen.

Einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge wurde einer der Männer am Steuer seines Autos in Tubas getötet. Ein AFP-Fotograf vor Ort sah zahlreiche Einschüsse in dem Wagen. Der zweiter Palästinenser wurde laut Wafa von israelischen Einsatzkräften bei einer Razzia im nahegelegenen Flüchtlingslager Al-Farah erschossen.

13.52 Uhr: Israel: Erste Hilfslieferung über neuen Übergang zum Gazastreifen

Israel hat nach Angaben der Armee erste Hilfslieferungen über einen neuen Grenzübergang zum stark zerstörten Norden des Gazastreifens in das Gebiet gebracht. Der Übergang sei schon am Donnerstag in Betrieb gegangen und erste Lastwagen seien in den Küstenstreifen eingefahren, teilte die Armee am Freitag mit. Die Ladung sei zuvor am großen Grenzübergang Kerem Schalom im Süden des Gazastreifens kontrolliert worden. 

Wo genau sich der neue Übergang befindet, wie viele Lastwagen in den Gazastreifen fuhren und was sie geladen hatten, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Auch die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde bestätigte die Öffnung des neuen Übergangs. In einem von der Armee auf Telegram veröffentlichten Video ist zu sehen, wie Lastwagen in der Dunkelheit ganz langsam über unbefestigte Wege fahren. Auf ihren offenen Ladeflächen sind in Plastik eingeschweißte große Pakete zu sehen.

13.37 Uhr: Fünf Palästinenser verklagen Bundesregierung wegen Waffenlieferung an Israel

Fünf Palästinenser mit Wohnsitz im Gazastreifen verklagen die deutsche Bundesregierung wegen der Genehmigung von Waffenlieferungen an Israel. Das bestätigte das Berliner Verwaltungsgericht am Freitag.

Laut Verwaltungsgericht ging die Klage am Donnerstag ein. Einer Sprecherin zufolge sind die Antragsteller fünf Menschen mit verschiedenen Wohnorten im Gazastreifen, unter anderem in Rafah. Sie fechten demnach die Genehmigung einer Lieferung von 3000 Panzerabwehrwaffen an Israel an. Außerdem fordern sie die Lieferung für rechtswidrig zu erklären und zu stoppen, falls diese noch nicht erfolgt ist.

Die Klage richtet sich nach Angaben der Sprecherin gegen die Bundesregierung, vertreten durch das Bundeswirtschaftsministerium. Momentan wird die Klage dem Ministerium zugestellt. Dieses hat dann eine zweiwöchige Frist für eine Stellungnahme.

Vertreten werden die fünf Palästinenser eigenen Angaben zufolge durch das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin, unterstützt vom Palestinian Center for Human Rights (PCHR) in Gaza, dem Al Mezan Center for Human Rights in Gaza und der Menschenrechtsorganisation Al Haq aus Ramallah.

Deutschland könne seinen Werten nicht treu bleiben, wenn es Waffen in einen Krieg exportiere, in dem schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht offensichtlich seien, erklärte ECCHR-Generalsekretär Wolfgang Kaleck am Freitag. In der Klage heißt es laut ECCHR, es gebe Grund zur Annahme, dass Deutschland seine völkerrechtlichen Verpflichtungen verletze. Unter anderem machen die Kläger die Völkermordkonvention, die Genfer Konventionen und die Menschenrechte geltend.

12.29 Uhr: Paris rät von Reisen in den Iran, Libanon, nach Israel und in Palästinensergebiete ab

Angesichts der iranischen Drohungen mit einem Angriff auf Israel ruft Frankreich seine Staatsbürger zum Verzicht auf Reisen in den Iran, den Libanon, nach Israel und in die Palästinensergebiet auf. Außenminister Stéphane Séjourné empfehle „französischen Staatsbürgern, in den kommenden Tagen unbedingt von Reisen in den Iran, den Libanon, nach Israel und in die palästinensischen Gebiete abzusehen“, verlautete am Freitag aus dem Außenministerium in Paris gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Die Entscheidung zu dem Aufruf sei bei einer „Krisensitzung“ getroffen worden, hieß es weiter. Zudem habe Séjourné die Rückkehr der Familien französischer Diplomaten aus der iranischen Hauptstadt Teheran verlangt. Zudem habe er die Aussetzung aller Reisen staatlicher französischer Vertreter in den Iran und den Libanon, nach Israel und in die Palästinensergebiete gefordert.

11.44 Uhr: Bericht: Zwei Palästinenser bei Einsatz der israelischen Armee im Westjordanland getötet

Zwei Palästinenser sind nach Medienberichten am Freitag bei einem Einsatz der israelischen Armee im besetzten Westjordanland erschossen worden. Einer der Männer wurde am Steuer seines Autos in Tubas im Norden des Gebiets getötet, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete. Ein AFP-Fotograf vor Ort sah zahlreiche Einschüsse in dem Auto. Ein zweiter Palästinenser wurde dem Medienbericht zufolge von israelischen Einsatzkräften bei einer Razzia im nahegelegenen Flüchtlingslager Al-Fara erschossen.

Die israelische Armee nahm auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Stellung zu den Vorfällen. Die Region um Tubas ist eine Hochburg bewaffneter palästinensischer Gruppen und häufig Schauplatz israelischer Militäreinsätze.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 11. April:

22.05 Uhr: Israel: Hilfslieferungen hinter Grenzübergang zu Gaza aufgestaut

Im Gazastreifen hat sich nach Angaben der israelischen Behörden in der vergangenen Woche der Inhalt von etwa 600 Lastwagen mit Hilfsgütern aufgestaut. In den vergangenen Tagen sei die Menge der Hilfslieferung in den abgeriegelten Küstenstreifen über die Grenzübergänge Kerem Schalom und Nitzana erheblich erhöht worden, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstag mit. Allerdings gingen die Abholung und Verteilung der Hilfsgüter durch die UN-Organisationen nur schleppend voran, sodass Israel keine weitere Hilfe liefern könne.

Auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) teilte die Cogat-Behörde Fotos, die große Mengen an Hilfsgütern auf der anderen Seite des Grenzübergangs Kerem Schalom im Gazastreifen zeigen sollen. Grund für den Stau ist nach Cogat-Angaben der Mangel an logistischen Kapazitäten und Arbeitskräften vonseiten der UN-Organisationen. Die Behörde kann nach eigenen Angaben keine weiteren Hilfsgüter nach Gaza liefern, wenn die vorhandenen Lieferungen nicht von den Hilfsorganisationen abgeholt würden.

16.23 Uhr: Israel: Hamas-Geldgeber im Gazastreifen getötet

Israel hat nach eigenen Angaben einen wichtigen Geldgeber der islamistischen Hamas bei einem Luftangriff im Gazastreifen getötet. Im Rahmen seiner Tätigkeit bei der Hamas sei Nasser Jakub Dschabber Nasser für die Finanzierung eines großen Teils der militärischen Aktivitäten der Terrororganisation in Rafah im Süden des abgeriegelten Küstengebiets verantwortlich gewesen, teilte die Armee am Donnerstag mit.

Im Dezember vergangenen Jahres hatte Dschabber Nasser demnach Hunderttausende von Dollar an die Hamas für ihre militärischen Aktivitäten überwiesen. Israels Militär teilte weiter mit, er habe sich in Rafah aufgehalten und sei bei dem Angriff „ausgeschaltet“ worden. 

15.02 Uhr: Sanitäter: Sechs Tote bei Luftangriff Israels in Rafah

Bei einem mutmaßlichen israelischen Luftangriff in der Stadt Rafah im Gazastreifen sind nach Angaben von Sanitätern am Donnerstag sechs Menschen getötet worden. Ein israelischer Armeesprecher äußerte sich auf Anfrage nicht zu dem konkreten Vorfall. Er teilte lediglich mit: „Als Reaktion auf die barbarischen Angriffe der Hamas ist die israelische Armee im Einsatz, um die militärischen und administrativen Fähigkeiten der Hamas zu zerstören.“ Anders als die Hamas halte die Armee sich an internationales Recht und bemühe sich darum, Schaden an Zivilisten zu verringern. 

14 Uhr: Baerbock spricht mit iranischem Amtskollegen über angespannte Lage in Nahost

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat nach Angaben des Auswärtigen Amts am Donnerstag mit dem iranischen Außenminister Hossein Amir-Abdollahian bei einem Telefonat über die Spannungen im Nahen Osten gesprochen. "Niemand kann Interesse an einer weiteren regionalen Eskalation haben", erklärte das Ministerium dazu am Donnerstag im Onlinedienst X. "Alle Akteure in der Region sind jetzt aufgefordert, verantwortlich zu handeln und Zurückhaltung zu üben."

13.39 Uhr: Netanjahu: Wer uns angreift, den greifen wir an

Israel bereitet sich neben dem Gaza-Krieg nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auch auf „Herausforderungen an anderen Schauplätzen“ vor. Bei einem Besuch des Luftwaffenstützpunktes Tel Nof sprach Netanjahu am Donnerstag von „herausfordernden Tagen“. 

Offenbar auch mit Blick auf einen möglichen Angriff des Irans auf Israel sagte Netanjahu: „Wir haben ein einfaches Prinzip festgelegt - wer uns angreift, den greifen wir an. Wir sind darauf vorbereitet, die Sicherheitsbedürfnisse des Staates Israel im Bereich der Verteidigung und des Angriffs zu gewährleisten.“ 
Netanjahu sagte israelischen Kampfpiloten: „Ich und das israelische Volk vertrauen euch.“ Er wünschte „uns allen viel Erfolg“. 

10.53 Uhr: Israel beginnt neuen Militäreinsatz im zentralen Teil Gazas

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag einen Militäreinsatz im zentralen Abschnitt des Gazastreifens begonnen. In einer Mitteilung der Armee war die Rede von einer „präzisen Operation auf der Basis von Geheimdienstinformationen, mit dem Ziel, Terroraktivisten auszuschalten und Terror-Infrastruktur im Zentralabschnitt Gazas zu treffen“. Vor dem Vorrücken von Bodentruppen hätten israelische Kampfflugzeuge Terrorziele über und unter der Erde angegriffen. 

Nach Angaben von Sanitätern wurden bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus in dem Flüchtlingsviertel Nuseirat im zentralen Teil des Gazastreifens mindestens fünf Palästinenser getötet. 

8 Uhr: US-Militär: Elf Drohnen der jemenitischen Huthi-Miliz abgeschossen

Das US-Militär hat eigenen Angaben zufolge elf Drohnen der vom Iran unterstützten jemenitischen Huthi-Miliz abgeschossen. Wie das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando am Donnerstag im Onlinedienst X mitteilte, wurden die Drohnen im Laufe des Vortags abgeschossen. Sie hätten eine „unmittelbare Bedrohung“ für Schiffe der USA, ihrer Partner und Handelsschiffe in der Region dargestellt. Die Huthi-Miliz hatte zuvor erklärt, zwei israelische Schiffe, ein US-Handels- und ein US-Kriegsschiff ins Visier genommen zu haben.

Die Huthi-Miliz greift seit November Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden an, um sich nach eigenen Angaben mit den Palästinensern im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen zu solidarisieren. Die Huthis sehen sich als Teil der gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten „Achse des Widerstands“, zu der neben der Hamas auch die Hisbollah-Miliz im Libanon gehört.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 10. April:

19.38 Uhr: Israel Armee bestätigt Tötung dreier Söhne von Hamas-Chef Hanija

Die israelische Armee hat am Mittwoch die gezielte Tötung von drei Söhnen des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija bestätigt. Es seien drei Mitglieder des militärischen Hamas-Arms bei Terroraktivitäten im Gazastreifen durch den Angriff eines Kampfjets „ausgeschaltet“ worden, teilte das Militär mit. Die Armee bestätigte, dass es sich dabei um die Söhne Hanijas handelte. Für den Tod dreier Enkelkinder bei dem Vorfall gab es hingegen keine Bestätigung. Hanija ist seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas. Nach Medienberichten ist er steinreich und führt ein Luxusleben in Katar. 

17.00 Uhr: Söhne und Enkel von Hamas-Chef Hanija bei Angriff Israels getötet

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen sind am Mittwoch nach Hamas-Angaben drei Söhne und drei Enkelkinder des Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija getötet worden. Hamas-Kreise in Beirut bestätigten einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Schihab. Sie seien demnach in einem Fahrzeug in dem Flüchtlingslager Al-Schati im Nordteil des Küstenstreifens getroffen worden. 

„Ich danke Gott für diese Ehre, die er uns mit dem Märtyrertod meiner drei Söhne und einiger Enkelkinder erwiesen hat“, zitierte der katarische Fernsehsender Al-Dschasira den Hamas-Chef. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht. Hanija, Vorsitzender des Hamas-Politbüros, lebt mit einem Teil seiner Familie seit Jahren in Katar.

12.47 Uhr: Israels Armee fliegt Luftangriffe auf „Terrorziele“ im Gazastreifen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben auch zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan Ziele im Gazastreifen angegriffen. Israelische Soldaten seien weiter im zentralen Gazastreifen im Einsatz und hätten „eine Reihe von Terroristen getötet“, erklärte die Armee am Mittwoch. Zudem seien bei Luftangriffen „dutzende Terrorziele“ in dem Palästinensergebiet getroffen worden, darunter „Militäreinrichtungen, Abschussrampen, Tunnelschächte und Infrastruktur“.

Das von der radikalislamischen Hamas geführte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, bei den jüngsten israelischen Angriffen seien 14 Menschen getötet worden, darunter auch Kinder.

11 Uhr: Gaza-Krieg könnte US-Beziehungen zu Israel ändern

Israels Vorgehen im Gaza-Krieg hat in der Beziehung zu seinem wichtigsten Verbündeten, den USA, für Verstimmungen gesorgt. Dies könnte sich auf künftige Militärhilfen auswirken, schreibt die „Los Angeles Times“: „Israels Sonderstatus in der US-Rüstungspolitik wurde bisher mit dem Argument gerechtfertigt, dass das Land eine seltene Demokratie in einer Region autoritärer und manchmal feindlicher Staaten ist. Nun haben einige der Werte, die von der am weitesten rechts stehenden Regierung in der Geschichte Israels vertreten werden, einige US-Amerikaner dazu veranlasst, die Beziehung infrage zu stellen."

Währenddessen produziere und exportiere Israel seine eigenen Waffen, was laut der Los Angeles Times die Frage aufwirft, warum die USA weiterhin Waffen liefern müssen.

8.55 Uhr: Irlands Außenminister will Vorschlag zur Anerkennung von Palästinenserstaat vorlegen

Irlands Außenminister Micheal Martin will der Regierung einen formellen Vorschlag zur Anerkennung eines Palästinenserstaats unterbreiten. Er werde dies tun, wenn die „breiteren internationalen Diskussionen“ abgeschlossen seien, sagte Martin am Dienstag in Dublin. Es gebe keinen Zweifel, „die Anerkennung eines Palästinenserstaats wird erfolgen“, sagte er vor dem irischen Parlament. Ein Hinauszögern sei nicht länger glaubwürdig oder haltbar.

Im vergangenen Monat hatten Spanien, Irland, die Slowakei und Malta in einer gemeinsam Erklärung mitgeteilt, bereit für die Anerkennung eines Palästinenserstaats zu sein. Irland hat bereits seit längerer Zeit erklärt, sich generell nicht dagegen auszusprechen, wenn dies hilfreich für den Friedensprozess im Nahen Osten sein könnte.

Mit dem Krieg im Gazastreifen sind die Diskussionen über eine solche Anerkennung neu entfacht. Deutschland erkennt Palästina nicht als Staat an, pflegt aber diplomatische Beziehungen zu den Palästinensergebieten.

8.30 Uhr: Ramadan endet ohne Waffenruhe in Gaza

Während die zähen indirekten Verhandlungen mit ungewissem Ausgang weitergehen, hält Israel an der geplanten Offensive in Rafah fest. Die weltweiten Hoffnungen, dass bis zum Ende des für Muslime heiligen Fastenmonats Ramadan eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zustande kommt, haben sich nicht erfüllt. Während Millionen Muslime in aller Welt an diesem Mittwoch das Fest des Fastenbrechens begehen, dauern die zähen indirekten Verhandlungen über eine Feuerpause und Freilassung von Geiseln in Gaza an - mit ungewissem Ausgang.

Derweil treibt Israel sein umstrittenes Vorhaben für eine Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden Gazas voran. Allerdings teilte Israels Verteidigungsminister Joav Galant Medienberichten zufolge seinem US-Kollegen Llyod Austin mit, dass es noch keinen Termin für eine Offensive gebe. 

Unterdessen strahlte der spanischsprachige Sender Univision ein bereits vergangene Woche aufgezeichnetes Interview mit US-Präsident Joe Biden aus, in dem dieser das Vorgehen von Netanjahu in Gaza scharf kritisiert und auf einen Waffenstillstand drängt. „Ich denke, was er tut, ist ein Fehler“, sagte Biden. Er antwortete auf die Frage, ob Netanjahu mehr um sein politisches Überleben als um die nationalen Interessen Israels besorgt sei.

Biden sagte weiter: „Was ich also fordere, ist, dass die Israelis nun zu einem Waffenstillstand aufrufen, um die nächsten sechs, acht Wochen den vollständigen Zugang zu allen Nahrungsmitteln und Medikamenten (...) zu ermöglichen.“ Einige Medien deuteten diese Aussage als eine Art Kurswechsel, da Biden nicht betonte, die Verantwortung für eine Waffenruhe bei der islamistischen Hamas zu sehen. Das Weiße Haus stellte klar, dass dies nicht der Fall sei.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 9. April: 

21.39 Uhr: Israel: Fast 470 Lastwagen mit Hilfsgütern in Gazastreifen gefahren

In den weitgehend zerstörten Gazastreifen sind nach Darstellung Israels in den letzten Tagen deutlich mehr Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung gelangt. 468 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern seien am Dienstag inspiziert worden und nach Gaza gefahren, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am auf der Plattform X (vormals Twitter). „Dies ist die höchste Zahl von Lastwagen mit Hilfsgütern, die seit Beginn des Krieges an einem Tag in den Gazastreifen gefahren sind.“ 

In den letzten drei Tagen seien es mehr als 1200 Lastwagen gewesen. Außerdem seien am Dienstag mehr als 300 Pakete mit zahlreichen Mahlzeiten über dem Gazastreifen abgeworfen worden. In der Nacht sei die Fahrt von 47 Lastwagen mit Nahrungsmitteln in den nördlichen Gazastreifen koordiniert worden. 

Ein palästinensischer Repräsentant am Grenzübergang Rafah nach Ägypten konnte für Dienstag die Einfuhr von rund 280 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern und Treibstoff bestätigen. 

16.13 Uhr: Merz sichert Israel Unterstützung zu - und fordert Hilfe für Gaza

Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat Israel weitere Unterstützung im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesagt, zugleich aber auch mehr Hilfe für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen gefordert. Auf die Frage, ob er angesichts mehrerer entsprechender Klagen dafür sei, deutsche Waffenlieferungen an Israel auszusetzen, sagte Merz am Dienstag in Berlin: „Wir sollten uns nicht von Klagen von dem Weg abbringen lassen, Israel zu unterstützen.“ Die Entscheidung über Waffenlieferungen sei keine parlamentarische Entscheidung, „sondern zunächst einmal eine Entscheidung der Bundesregierung, die sie treffen muss“.

12.10 Uhr: Deutschland weist Völkermord-Vorwürfe Nicaraguas zurück

Deutschland hat vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) den von Nicaragua erhobenen Vorwurf der Begünstigung eines "Völkermords" im Gazastreifen entschieden zurückgewiesen. Die Anschuldigungen hätten "weder eine faktische noch eine rechtliche Grundlage", sagte die Leiterin der Rechtsabteilung und Völkerrechtsberaterin des Auswärtigen Amts, Tania von Uslar-Gleichen, am Dienstag in Den Haag. Sie betonte auch, dass Israels Sicherheit "im Zentrum der deutschen Außenpolitik" stehe.

In dem seit Montag vor dem IGH verhandelten Fall wirft Nicaragua Deutschland vor, mit seinem Zahlungsstopp an das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) einen "Völkermord" im Gazastreifen zu begünstigen. Bis zu einer endgültigen Entscheidung des Gerichts fordert das zentralamerikanische Land die Verhängung von fünf Sofortmaßnahmen, darunter den Stopp von Waffenlieferungen und anderer Unterstützung durch Berlin an Israel.

9.45 Uhr: USA legen neuen Kompromissvorschlag für Gaza-Deal vor

Die USA wollen den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas laut Medienberichten mit einem neuen Kompromissvorschlag zum Erfolg verhelfen. Wie das «Wall Street Journal» gestern (Ortszeit) unter Berufung auf arabische Vermittler berichtete, sieht der von CIA-Direktor William Burns in Kairo am Sonntagabend präsentierte Vorschlag vor, dass die islamistische Organisation im Zuge einer sechswöchigen Feuerpause 40 der mehr als 100 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln im Tausch gegen 900 palästinensische Häftlinge freilässt - darunter 100, die wegen Mordes an Israelis zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 8. April:

21.07 Uhr: Auslandspresse fordert ungehinderten Zugang nach Gaza

Die Vereinigung der Auslandspresse (FPA) hat die israelischen Behörden aufgerufen, internationalen Berichterstattern ungehinderten Zugang zum Gazastreifen zu ermöglichen. „Sechs Monate sind zu lang“, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme über die Beschränkungen. Seit Monaten hätten die Behörden Bitten um Zugang abgeschlagen und mit Sicherheits- und logistischen Problemen begründet. Unabhängige Journalisten so lange von einem Kriegsgebiet fernzuhalten, sei in der israelischen Geschichte ein noch nicht dagewesener Vorgang. „Es stellt sich die Frage, was Israel internationale Journalisten nicht sehen lassen will.“

20.48 Uhr: Gedämpfte Hoffnungen auf Waffenruhe im Gaza-Krieg

Neue Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg haben noch nicht den erhofften Durchbruch gebracht. Indirekte Gespräche der Kriegsparteien in Kairo sollen nach Darstellung der islamistischen Hamas ohne Fortschritte unterbrochen worden sein. Vertreter der Terrororganisation hätten Kairo für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen. 

20.20 Uhr: Krieg im Gazastreifen: USA sprechen sich erneut gegen Angriff auf Rafah aus

Die USA haben sich nach der israelischen Bestätigung einer geplanten Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens erneut gegen den Angriff ausgesprochen. Angesichts der 1,5 Millionen Palästinenser, die nach Rafah geflüchtet seien, hätten die USA „Israel gegenüber deutlich gemacht, dass wir glauben, dass eine militärische Großinvasion von Rafah immens schädliche Auswirkungen auf diese Zivilisten haben und letztlich der Sicherheit Israels schaden würde“, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Montag zu Journalisten.

„Es geht nicht nur darum, dass uns Israel einen Plan präsentiert“, fuhr Miller fort. „Wir haben ihnen deutlich gemacht, dass wir denken, dass es einen besseren Weg gibt, um das legitime Ziel zu erreichen, nämlich die noch in Rafah verbleibenden Hamas-Bataillone zu schwächen und zu zerlegen und zu besiegen.“

20.15 Uhr: Hamas-Kreise: Sechswöchige Feuerpause und Austausch von Geiseln werden geprüft

Die Hamas prüft nach Angaben aus Kreisen der radikalislamischen Palästinenserorganisation derzeit einen Vermittlervorschlag, wonach es im Gazastreifen eine sechswöchige Feuerpause geben soll. Zugleich sollten dem Vorschlag zufolge die Frauen und Kinder unter den aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freigelassen werden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag. Im Gegenzug solle Israel bis zu 900 inhaftierte Palästinenser freilassen.

20.12 Uhr: Netanjahu: Datum für Rafah-Offensive steht

Nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu steht der Termin für die Offensive in Rafah auf dem Gazastreifen fest. „Für den Sieg ist es erforderlich, Rafah einzunehmen und die dortigen Terrorbataillons zu eliminieren“, sagte er in einer am Montagabend verbreiteten Stellungnahme. „Das wird geschehen, es gibt ein Datum.“

Die USA und Deutschland haben Israel wiederholt vor einer großangelegten Bodenoffensive in Rafah gewarnt. US-Präsident Joe Biden hatte Netanjahu klargemacht, dass ein Einmarsch dort ohne vorherige Evakuierung der Zivilisten eine „rote Linie“ für ihn wäre.

17.27 Uhr:  Israels Verteidigungsminister: Zeitpunkt für neues Geisel-Abkommen "günstig"

Vor dem Hintergrund laufender Verhandlungen in Kairo über Geiselfreilassungen und eine Feuerpause im Gazastreifen hält Israels Verteidigungsminister Joav Gallant den Zeitpunkt für ein Abkommen mit der radikalislamischen Hamas für "günstig". "Ich denke, wir sind an einem geeigneten Zeitpunkt" für einen Geisel-Deal, sagte Gallant am Montag vor israelischen Rekruten laut einer von seinem Büro veröffentlichen Erklärung. Ein solcher Schritt erfordere aber "schwierige Entscheidungen".

Der "unerbittliche Druck auf die Hamas" habe Israel nach sechs Monaten Krieg in eine "starke Verhandlungsposition" gebracht, die "Flexibilität und Handlungsfreiheit" ermögliche, sagte Gallant demnach weiter. Israel müsse aber "bereit sein, den Preis zu zahlen, um die Geiseln zurückzuholen, bevor wir wieder in den Kampf ziehen".

16 Uhr: In Damaskus getöteter Iraner war hochrangiger Hisbollah-Anführer

Der Iran hat Vergeltung für den Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus angekündigt, für den es Israel verantwortlich macht. Bei der Attacke ist ein iranischer Offizier der Revolutionsgarde getötet worden, der offenbar auch Mitglied des höchsten Entscheidungsgremiums der Hisbollah-Miliz im Libanon. General Mohammed Resa Sahedi sei das einzige nicht-libanesische Mitglied im siebenköpfigen Schura-Rat der Hisbollah gewesen, verlautete am Montag aus Kreisen der Miliz.

Der 63-jährige Sahedi war zusammen mit sechs weiteren Mitgliedern der Revolutionsgarde bei dem Angriff in der syrischen Hauptstadt am 1. April getötet worden. Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian traf am Montag, 8. April, zu einem Besuch in Damaskus ein, wie örtliche Medien berichteten. Dort soll er mit Syriens Präsident Baschar al-Assad und Außenminister Faisal Mekdad zusammentreffen.

13.21 Uhr: Israelisches Militär: Hisbollah-Kommandeur im Libanon getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Montag ein führendes Mitglied der Hisbollah-Miliz im Südlibanon getötet. Es handele sich um Ali Ahmed Hussein, Kommandeur der Hisbollah-Eliteeinheit Al-Radwan in der Region von Hudschair, teilte die Armee mit. Demnach wurde Hussein von Kampfjets in der Gegend von Sultanije "eliminiert". Zudem seien zwei weitere Kämpfer getötet worden. Libanesische Staatsmedien und Geheimdienstkreise bestätigten diese Angaben. 

Die Hisbollah erklärte, einer ihrer Kämpfer mit dem Namen Ali Ahmed Hussein und dem Kampfnamen Abbas Dschaafar sei getötet worden. Angaben zum Ort und zum Zeitpunkt machte die Miliz in ihrer Mitteilung nicht.

11.05 Uhr: UN-Gericht: Deutschland der Beihilfe zum Völkermord beschuldigt

Nicaragua hat Deutschland vor dem höchsten UN-Gericht der Beihilfe zum Völkermord im Gazastreifen beschuldigt. Durch Waffenlieferungen an Israel ermögliche Deutschland einen Genozid und verstoße gegen internationales Recht, erklärten die Rechtsvertreter Nicaraguas am Montag in den Haag vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag.

Deutschland hat den Vorwürfen bereits klar widersprochen. Auch Israel weist jeglichen Verstoß gegen die Völkermord-Konvention entschieden zurück und beruft sich auf sein Recht zur Selbstverteidigung nach den Massakern der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober. 

10.55 Uhr: Israels Armee: Palästinenserin bei Anschlagsversuch getötet

Eine Palästinenserin ist am Montag nach israelischen Militärangaben bei einem versuchten Messerangriff getötet worden. Die Frau habe sich an einer Sperre der Armee im besetzten Westjordanland zunächst geweigert, sich zu identifizieren, anschließend habe sie versucht, Soldaten mit einem Messer anzugreifen. Die Soldaten hätten daraufhin auf sie geschossen und sie „ausgeschaltet“. Unter den Truppen habe es keine Verletzten gegeben. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod der Frau durch Schüsse bei dem Vorfall nahe der Ortschaft Tubas.

9.36 Uhr: Israel: Hamas feuert Raketen aus humanitärer Zone ab

Israel hat der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vorgeworfen, aus einer „humanitären Zone“ im Süden des Gazastreifens Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Israelische Kampfjets hätten drei Abschussrampen der Hamas in einer solchen Zone im Westen der Stadt Chan Junis gezielt angegriffen und zerstört, teilte die Armee am Montag ab. Das Militär hatte sich am Sonntag nach einem monatelangen Bodeneinsatz aus Chan Junis zurückgezogen. 

Am Sonntag seien drei Geschosse von dem als konfliktfrei designierten Gebiet in Chan Junis aus auf israelische Ortschaften abgefeuert worden, hieß es in der Mitteilung. Sie seien auf offenem Gebiet eingeschlagen. Bei dem darauffolgenden Angriff der Luftwaffe auf die Abschussrampen seien keine Zivilisten gefährdet worden. 

9.06 Uhr: Nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte bei Verhandlungen

Bei den indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg soll es nach Hamas-Darstellung keine Fortschritte gegeben haben. Ein hochrangiger Vertreter der islamistischen Organisation sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, dass sich die israelische Delegation unflexibel zeige. Sie sei auf keine der Forderungen der Hamas eingegangen. Vertreter der Terrororganisation hätten Kairo demnach für Beratungen mit ihrer Spitze verlassen. Israelische Medien berichteten dagegen, beide Seiten hätten mehr Flexibilität gezeigt. Offizielle Angaben zum gegenwärtigen Verhandlungsstand gibt es bisher nicht.

Der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News hatte zuvor unter Berufung auf eine ranghohe ägyptische Quelle berichtet, dass es Fortschritte sowie eine Einigung über die grundlegenden Punkte zwischen allen beteiligten Parteien gebe. Die Delegationen der Hamas und Katars hätten Kairo verlassen und wollten innerhalb von zwei Tagen zurückkehren, um sich auf die Bedingungen des endgültigen Abkommens zu einigen. Die Gespräche sollten in den nächsten 48 Stunden fortgesetzt werden, hieß es.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 7. April: 

21.22 Uhr: Tausende demonstrieren in Jerusalem für Freilassung der Geiseln im Gazastreifen

Auf den Tag genau sechs Monate nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel haben in Jerusalem tausende Menschen für ein Abkommen zur Freilassung der im Gazastreifen verbliebenen Geiseln demonstriert. Die Protestierenden versammelten sich am Sonntagabend vor dem israelischen Parlamentsgebäude. Die Knesset befindet sich derzeit wegen des Pessach-Fests in einer Sitzungspause.

Unter den Rednern bei der Demonstration war auch Ofri Bibas, deren einjähriger Neffe Kfir die jüngste noch in der Gewalt der Islamisten befindliche Geisel ist. Sie forderte, das Schicksal der Geiseln "nicht zu vergessen."

20 Uhr: Israels Generalstabschef nach Teilabzug: Gaza-Krieg lange nicht vorbei

Trotz eines Teilabzugs israelischer Truppen im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Generalstabschef Herzi Halevi ein Ende des Gaza-Kriegs noch lange nicht in Sicht. „Der Krieg in Gaza dauert an, und wir sind weit davon entfernt, aufzuhören“, sagte Halevi am Sonntag. Hochrangige Funktionäre der islamistischen Hamas hielten sich in dem Küstengebiet weiter versteckt. „Wir werden sie früher oder später erreichen“, sagte er. „Wir werden keine Hamas-Brigaden aktiv lassen - in keinem Teil des Gazastreifens.“

Als Generalstabschef fühle er sich persönlich dafür verantwortlich, alle Geiseln, die in dem Küstengebiet festgehalten werden, „so schnell wie möglich zurückzubringen“, sagte Halevi. Trotz aller militärischen Fortschritte in Gaza in den vergangenen sechs Monaten seien nicht alle Ziele erreicht worden - „alle Geiseln nach Hause zu bringen, die Einwohner aus dem Norden (Israels) in Sicherheit in ihre Häuser zurückkehren zu lassen und die Hamas im ganzen Gazastreifen zu zerschlagen.“

13.19 Uhr: Iran: Israels Botschaften nach Angriff in Syrien "nicht mehr sicher"

Nach dem Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in Damaskus hat die Führung in Teheran eine Drohung gegen israelische Vertretungen im Ausland ausgesprochen. "Die Botschaften des zionistischen Regimes sind nicht mehr sicher", sagte Jahja Rahim Safawi, hochrangiger Berater des geistlichen Oberhaupts Ali Chamenei, am Sonntag laut der Nachrichtenagentur Isna. Aus diesem Grund habe Israel "aus Angst bis gestern 27 Botschaften geschlossen", fügte Safawi demnach hinzu.

12.18 Uhr: Israel zieht Truppen aus Chan Junis im Süden des Gazastreifens ab

Die israelische Armee hat am Sonntag nach eigenen Angaben ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens abgezogen. „Die 98. Kommando-Abteilung hat ihren Einsatz in Chan Junis beendet“, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Sie habe den Gazastreifen verlassen, „um sich zu erholen und auf weitere Operationen vorzubereiten“. 

Erhebliche Truppen verblieben jedoch im Gazastreifen, „und werden die Aktionsfreiheit der israelischen Armee bewahren und ihre Fähigkeiten, präzise Operationen auf der Basis von Geheimdienstinformationen auszuführen“, hieß es weiter. 

11.02 Uhr: Australien will eigenen Sonderberater zu Angriff auf Helfer im Gazastreifen

Nach dem tödlichen Luftangriff auf einen humanitären Hilfskonvoi im Gazastreifen will Australien einen eigenen Sonderberater für die Ermittlungen zu dem Vorfall ernennen, bei dem auch eine Australierin getötet worden war. Die bisher von Israel gelieferten Auskünfte zu dem Angriff seien unzureichend, erklärte Außenministerin Penny Wong am Wochenende. Deshalb wolle Australien eine eigene "entsprechend qualifizierte Person" einsetzen, welche die israelischen Ermittlungen begleiten soll.

Bei einem israelischen Luftangriff auf einen Konvoi im Gazastreifen waren am Montag sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet worden. Die israelische Armee hatte anschließend einen "schweren Fehler" eingeräumt.

08.52 Uhr: Israel greift Hisbollah-Stellungen in Ost-Libanon an

Israel hat am Sonntag Luftangriffe auf den Osten des Libanons geflogen, eine Hochburg der pro-iranischen Hisbollah-Miliz. Die Angriffe seien eine "Vergeltungsmaßnahme" für den Abschuss einer israelischen Drohne gewesen, erklärte die israelische Armee im Online-Dienst Telegram. Auch aus dem Hisbollah-Umfeld wurden die morgendlichen Angriffe Israels bestätigt.

Laut israelischer Armee griffen ihre Kampfflugzeuge "einen militärischen Komplex und drei weitere terroristische Einrichtungen an, die zum Luftabwehr-Netzwerk der Hisbollah gehören". Dies sei die Vergeltung für den Abschuss einer israelischen Drohne am Samstag. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 6. April:

21.49 Uhr: WHO: Größtes Krankenhaus im Gazastreifen nur noch "leere Hülle mit Gräbern"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich erschüttert gezeigt über den Zustand des größten Krankenhauses im Gazastreifen. Das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt sei nach der Belagerung durch die israelische Armee "nur noch eine leere Hülle mit Menschengräbern", schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag im Onlinedienst X. Die meisten Gebäude des Krankenhauskomplexes seien "weitgehend zerstört". Das Al-Schifa-Krankenhaus sei "aufgrund des Ausmaßes der Verwüstung völlig funktionsunfähig", erklärte die WHO. Es befinden sich demnach keine Patienten mehr in der Klinik.

20.16 Uhr: Explosionen im Raum Damaskus - Panik bei Anwohnern

Rund eine Woche nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein iranisches Botschaftsgebäude in Damaskus haben sich dort mehrere Explosionen ereignet und bei Anwohnern Panik ausgelöst. Die Luftabwehr der syrischen Regierungstruppen wurde am Samstag wegen vermeintlicher Flugobjekte im Raum der Hauptstadt aktiviert, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Zudem waren demnach Explosionen zu hören, als übrig gebliebene Bomben aus dem Bürgerkrieg im Raum Damaskus kontrolliert gezündet wurden. Anwohner hätten einen israelischen Angriff vermutet und seien in Panik geraten, berichtete die Beobachtungsstelle.

Israel greift immer wieder Ziele im benachbarten Syrien an. Es will verhindern, dass der Erzfeind Iran mithilfe von Milizen seinen militärischen Einfluss dort ausbaut. Israel hat der Beobachtungsstelle zufolge dieses Jahr mehr als 30 Mal in Syrien angegriffen, darunter 15 Mal im Raum Damaskus, und hat seine Angriffe nach Beginn des Gaza-Kriegs vergangenen Oktober verstärkt. Israel kommentiert die Angriffe in der Regel nicht.

19.38 Uhr: Hilfstransport erreicht Gazas Norden - aber nicht über Übergang Erez

Ein aus drei Lastwagen bestehender Hilfskonvoi hat am Samstag den besonders von Lebensmittelmangel betroffenen Norden des Gazastreifens erreicht. Die Fahrzeuge hatten Treibstoff und medizinischen Bedarf geladen, berichtete ein Reporter der Nachrichtenagentur dpa, der den Konvoi vor Ort beobachtete. Die Lastwagen waren aber nicht über den nahe gelegenen israelischen Grenzübergang Erez gekommen, sondern über den südlichen Übergang Rafah an der Grenze zu Ägypten, wie palästinensische Sicherheitskräfte bestätigten.

16.22 Uhr: Chef von UN-Nothilfebüro ruft zu Kriegsende in Gaza auf

Sechs Monate nach den Terrortaten der Hamas in Israel am 7. Oktober hat der Leiter des UN-Nothilfebüros (OCHA), Martin Griffiths, mit dringenden Worten zu einem Ende des Krieges in Gaza aufgerufen. „Täglich fordert dieser Krieg mehr zivile Opfer. Jede Sekunde, die er fortgeführt wird, pflanzt die Saat für eine durch diesen Konflikt verdüsterte Zukunft“, teilte Griffiths am Samstag in New York mit. „Wie ich und andere bereits mehrfach gesagt haben, ist ein Ende dieses Krieges so lange überfällig.“ Der nun seit einem halben Jahr laufende Konflikt erlebe einen schrecklichen Meilenstein. 

14.17 Uhr: Vor Nahost-Verhandlungen in Kairo: Hamas will von Forderungen "nicht abrücken"

Vor einer weiteren Gesprächsrunde in Kairo über eine Feuerpause und die Geiselfreilassung im Gazastreifen ist die radikalislamische Hamas offenbar nicht zu Zugeständnissen bereit. Die islamistische Palästinenserorganisation erklärte am Samstag, sie halte weiter an ihren Forderungen vom 14. März fest, wonach sie einen vollständigen Waffenstillstand und den Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen verlangt. "Wir werden von dieser Position nicht abrücken", hieß es.

13.47 Uhr: Israels Armee: Weitere Geisel im Gazastreifen tot

Eine weitere in den Gazastreifen verschleppte Geisel ist nach Angaben der israelischen Armee tot. Der am 7. Oktober aus Israel entführte Mann sei in Gefangenschaft des Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) gewesen und dort getötet worden, teilte das Militär am Samstag mit. Seine Leiche sei in der Nacht in der Stadt Chan Junis geborgen, nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden. Die Familie wurde demnach über seinen Tod informiert. Wie genau der Mann getötet wurde, teilte das Militär nicht mit.

12.54 Uhr: Israelische Armee: Von Islamischem Dschihad getötete Geisel im Gazastreifen geborgen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen die Leiche einer von radikalislamischen Palästinensergruppen am 7. Oktober verschleppten Geisel geborgen. "Der Leichnam des entführten Elad Katzir wurde in der Nacht aus Chan Junis geborgen und auf israelisches Gebiet zurückgebracht", erklärte die Armee am Samstag. Wie die Armee weiter erklärte, wurde Katzir Geheimdienst-Erkenntnissen zufolge "während der Geiselhaft von der Terrororganisation Islamischer Dschihad ermordet". 

12.47 Uhr: 112 Medienschaffende seit 7. Oktober getötet

Innerhalb eines halben Jahres nach dem Terroranschlag der radikalislamischen Hamas auf Israel und dem anschließenden Krieg im Gazastreifen sind nach Angaben von Reporter ohne Grenzen mindestens 112 Medienschaffende getötet worden. Kein anderer Krieg in diesem Jahrhundert habe für Journalisten so tödlich begonnen wie dieser, erklärte die Organisation am Samstag in Berlin

8 Uhr: Hisbollah und Amal melden sechs Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Angriffen im Süden des Libanon sind nach Angaben der Hisbollah-Miliz und der mit ihr verbündeten Amal-Bewegung sechs Kämpfer getötet worden. Die Hisbollah meldete am Freitag den Tod von drei Kämpfern bei israelischen Bombardements, ohne weitere Details zu nennen. Zugleich reklamierte die pro-iranische Schiitenmiliz neun Angriffe auf israelische Stellungen für sich.

Die Amal-Bewegung unter der Führung von Parlamentspräsident Nabih Berri meldete ihrerseits den Tod von drei ihrer Kämpfer. Die libanesische Nachrichtenagentur ANI berichtete über den Tod von insgesamt fünf Menschen in den Orten Dschdeidet Mardsch Ajun und Aita al-Schaab nahe der israelischen Grenze.

Die israelische Armee erklärte, ein Zentrum der Amal-Bewegung in der Gegend von Mardsch Ajun angegriffen zu haben. Amal sei im Zuge des Krieges gegen die Hamas dauerhaft gegen Israel vorgegangen und habe zuletzt einen weiteren Angriff geplant, betonte die israelische Armee.

Weiter hieß es, die Armee habe „einen Terroristen identifiziert, der eine Beobachtungsaktion mithilfe einer Drohne durchführte, um Angriffe auf den Norden Israels zu verüben“. Sie habe daraufhin ein Kampfflugzeug los geschickt, um ihn auszuschalten.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 5. April:

21.10 Uhr: Israel: Geisel am 7. Oktober "höchstwahrscheinlich" durch Armee-Beschuss getötet

Eine am 7. Oktober von der radikalislamischen Hamas verschleppte weibliche Geisel ist israelischen Ermittlungen zufolge "höchstwahrscheinlich" am Tag ihrer Entführung durch israelischen Beschuss getötet worden. Ein Kampfhubschrauber habe "ein Fahrzeug beschossen, dass Terroristen an Bord hatte und rückblickend, den Zeugenaussagen zufolge, auch Geiseln", erklärte die israelische Armee am Freitag. Infolge des Beschusses seien "die meisten der Terroristen" sowie "höchstwahrscheinlich" auch die Geisel Efrat Katz getötet worden. 

Der "tragische und bedauernswerte" Vorfall habe sich in einer Zeit der "Kämpfe und der Ungewissheit" ereignet, erklärte der israelische Luftwaffen-Chef Tomer Bar. Er habe kein Fehlverhalten der Hubschrauberbesatzung bei dem Einsatz feststellen können, hieß es weiter. Der Fehler sei darauf zurückzuführen, dass die Überwachungssysteme nicht zwischen Geiseln und Entführern unterscheiden konnten, sobald diese sich in einem Fahrzeug befanden.

Die 68-jährige Katz war aus dem Kibbuz Nir Oz nahe der Grenze zum Gazastreifen entführt worden. Ihre deutsch-israelische Tochter Doron Katz-Asher war mit ihren beiden Kindern ebenfalls entführt worden, als sie ihre Mutter in dem Kibbuz besuchten. Die drei wurden am 24. November freigelassen. 

18.59 Uhr: US-Medien: CIA-Chef reist zu Gesprächen über Geiseln im Gazastreifen nach Kairo

Der Chef des US-Geheimdienstes CIA, Bill Burns, reist US-Medien zufolge am Wochenende zu Gesprächen über die Freilassung der im Gazastreifen gefangengehaltenen Geiseln nach Kairo. Burns werde den Leiter des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, sowie Vertreter Ägyptens und Katars treffen, berichtete die „New York Times“ am Freitag. Das US-Nachrichtenportal „Axios“ berichtete, dabei handele es sich um Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al-Thani und Ägyptens Geheimdienstchef Abbas Kamel.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, bestätigte die Pläne für die Gespräche in Kairo. Er machte aber keine Angaben dazu, ob Burns als Vertreter Washingtons daran teilnimmt.

Die USA und Ägypten sind neben Katar wichtige Vermittlerländer im Krieg zwischen Israel und der Hamas. Die Verhandlungen über eine Feuerpause und Geiselfreilassungen laufen seit Wochen.

18.47 Uhr: Hisbollah-Chef droht mit Ausweitung des Konflikts mit Israel

Vier Tage nach dem Israel zugeschriebenen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus hat der Chef der vom Iran unterstützten libanesischen Hisbollah-Miliz eine Ausweitung des Konflikts mit Israel angedroht. „Wir haben unsere Hauptwaffen noch nicht eingesetzt und auch nicht unsere Hauptstreitkräfte“, sagte Hassan Nasrallah in einer Fernsehansprache anlässlich des Jerusalem-Tags am Freitag, an dem jährlich pro-palästinensische Demonstrationen stattfinden. Die Hisbollah fürchte keinen Krieg und sei „vollständig vorbereitet“, fügte er hinzu.

Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober kommt es im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon fast täglich zu Gefechten zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der mit der Hamas verbündeten Hisbollah, die über ein großes Arsenal an Kurz- und Mittelstreckenraketen verfügen soll.

Nasrallah warnte zudem vor einer baldigen Reaktion Teherans auf den Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus. Dabei waren am Montag sieben iranische Militärs ums Leben gekommen, unter ihnen zwei Generäle. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden insgesamt 16 Menschen getötet. „Die iranische Antwort auf den Angriff wird nicht ausbleiben“, sagte Nasrallah. Die Attacke sei ein „Wendepunkt“.

16.39 Uhr: FAO liefert erstmals seit Kriegsbeginn wieder Tierfutter nach Gaza

Die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) liefert erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs wieder größere Mengen an Tierfutter in den Gazastreifen. Die ersten 150 Tonnen von insgesamt 1500 Tonnen Tierfutter wurden an mehr als 2400 Haushalte mit Viehhaltung in dem abgeriegelten Küstenstreifen verteilt, wie die UN-Organisation am Freitag mitteilte. Damit soll inmitten einer drohenden Hungersnot die lokale Produktion von Lebensmitteln wie Milchprodukten, Eier und Fleisch unterstützt werden.

Der Zusammenbruch der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette nach Kriegsbeginn habe zu einer raschen Verschlechterung der akuten Ernährungssicherheit im Gazastreifen geführt. Zuvor versorgten nach FAO-Angaben lokale Nahrungsmittelproduzenten die Bevölkerung nahezu autark mit Milch, Eiern, Fleisch, Gemüse und Obst. Seit dem 7. Oktober seien etwa 55 Prozent der Fleisch- und Milchviehbestände geschlachtet und verzehrt worden oder seien verendet. Im März waren laut FAO nur noch etwa 30 000 Schafe und Ziegen vorhanden.

„Es reicht nicht aus, nur Brot zu essen. Man muss auch Gemüse essen. Die Menschen müssen Zugang zu Proteinen haben. Man muss auch Zugang zu Milch haben“, sagte der FAO-Direktor für Notfälle und Widerstandsfähigkeit, Rein Paulsen. Deswegen sei die Lieferung des Tierfutters so wichtig. Die insgesamt geplanten 1500 Tonnen könnten demnach dafür sorgen, dass alle Kinder unter zehn Jahren in Gaza rund 50 Tage lang mit Milch versorgt werden und damit etwa 20 Prozent des empfohlenen Mindestbedarfs an Kalorien decken.

10 Uhr: Acht Festnahmen nach Gebet auf Tempelberg in Jerusalem

 Israels Polizei hat eigenen Angaben zufolge am Freitag acht muslimische Gläubige nach dem Morgengebet auf dem Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem festgenommen. Die Verdächtigen hätten Unterstützung für Terror und Terrororganisationen bekundet oder zum Terror aufgerufen, hieß es von der Polizei. Bei den Betroffenen handelt es sich den Angaben nach um vier Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems sowie vier Menschen aus dem Norden Israels. Sie alle würden auf einer Polizeiwache verhört. 

Es sei bedauerlich, dass israelische Staatsbürger - die Festgenommenen waren alle arabische Israelis, diese Minderheit macht in Israel rund 20 Prozent der knapp zehn Millionen Einwohner aus - religiöse Anlässe und heilige Orte missbrauchten, teilte die Polizei weiter mit. Ihr Verhalten wirke sich auch negativ auf die vielen Muslime aus, die sich nicht an Aufrufen zum Terror beteiligten. Tausende Gläubige hätten an dem Morgengebet am letzten Freitag des muslimischen Fastenmonats Ramadan teilgenommen.

Israelischen Medien zufolge skandierten Dutzende dabei Gesänge, um ihre Unterstützung für die Hamas auszudrücken. Auch der Name eines Sprechers des militärischen Flügels der Islamistenorganisation sei gerufen worden. Israelischen und palästinensischen Berichten zufolge setzte Israels Polizei mit Hilfe einer Drohne auch Tränengas auf der Anlage ein.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 4. April:

22.54 Uhr: Wieder Raketenalarm in mehreren südisraelischen Grenzorten

Erstmals seit fast drei Monaten hat es am Donnerstagabend in der südisraelischen Stadt Netivot wieder Raketenalarm gegeben. Auch in den Städten Sderot und Aschkelon heulten Armeeangaben zufolge die Sirenen. Der Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) reklamierte den Angriff für sich. Mehrere Geschosse seien abgefangen worden, meldeten israelische Medien. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. In Sderot schlug Berichten zufolge eine Rakete auf einer Straße ein.

20.35 Uhr: NGO wirft Israel „vorsätzliche Zerstörung“ des Gesundheitssystems im Gazastreifen vor

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat Israel die „systematische und vorsätzliche Zerstörung“ des Gesundheitssystems im Gazastreifen vorgeworfen. „Kein Gesundheitssystem der Welt kann mit dem Ausmaß und der Art von Verletzungen umgehen, mit denen wir täglich konfrontiert sind“, sagte MSF-Vertreterin Amber Alayyan am Donnerstag. Die meisten Verletzungen seien Folgen von Luftangriffen.

„Die Patienten haben Quetschungen am Bauch und am Brustkorb, es müssen Arme und Beine amputiert werden, viele haben schwere Verbrennungen“, schilderte sie. Manche Operationen müssten auf dem Fußboden durchgeführt werden, Wunden fingen an zu faulen. „Wir sehen jetzt auch Kinder mit Schusswunden von bewaffneten Drohnen“, sagte Alayyan.

Die tödlichen Angriffe auf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zeigten „entweder völlige Absicht oder rücksichtslose Inkompetenz“, sagte MSF-Generalsekretär Christopher Lockyear. Insgesamt seien bisher knapp 200 Mitarbeiter von Hilfsorganisationen in dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas getötet worden, unter ihnen fünf Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen. Zuletzt waren am Montag sieben Mitarbeiter einer US-Hilfsorganisation bei einem israelischen Luftangriff auf ihren Konvoi getötet worden.

20.27 Uhr: Biden spricht in Telefonat Warnung an Netanjahu aus

US-Präsident Joe Biden hat Israels Premierminister Benjamin Netanjahu dazu aufgefordert, eine Reihe „spezifischer, konkreter und messbarer Schritte“ zu unternehmen, um das Leid für die Menschen im Gazastreifen zu verringern. In einem Telefonat am Donnerstag sprach Biden auch die Warnung aus, dass die künftige US-Politik in Bezug auf den Gazastreifen davon abhänge, wie Israel diese Maßnahmen umsetze, teilte das Weiße Haus mit. Es gehe bei den Maßnahmen auch darum, die Mitarbeiter von Hilfsorganisation in dem abgeriegelten Küstenstreifen zu schützen.

Biden bekräftigte den Angaben zufolge auch seine Forderung nach einer sofortigen Feuerpause, die für eine Verbesserung der humanitären Lage unerlässlich sei. Israel müsse „unverzüglich“ ein Abkommen erreichen, um die zur Rückführung der Geiseln zu erreichen. Laut der US-Regierungszentrale sprachen Biden und Netanjahu auch die Bedrohung Israels durch den Iran.

19.03 Uhr: UN-Menschenrechtsrat befasst sich mit Resolution über Waffenembargo für Israel

Der UN-Menschenrechtsrat berät am Freitag über einen Resolutionsentwurf, in dem angesichts der „möglichen Gefahr eines Völkermords im Gazastreifen“ ein Embargo für Waffenlieferungen nach Israel gefordert wird. Der von Pakistan im Namen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIZ) eingebrachte Text wird auch von Bolivien, Kuba und der palästinensischen Autonomiebehörde unterstützt.

In dem Resolutionsentwurf wird Israel aufgefordert, „seiner rechtlichen Verantwortung zur Verhinderung eines Völkermords nachzukommen“. Jeglicher Transfer von Waffen, Munition und anderer militärischer Ausrüstung nach Israel solle gestoppt werden, heißt es mit Verweis auf die „mögliche Gefahr eines Völkermords“. Neben einem Waffenembargo gegen Israel ruft der Text zudem zu einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen auf. Zudem wird das Aushungern von Zivilisten als „Methode der Kriegsführung“ verurteilt. 

15.46 Uhr: Save the Children prangert Folgen von Krieg im Gazastreifen für Kinder an

Nach fast sechs Monaten Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hat die Kinderhilfsorganisation Save the Children die verheerenden Folgen für rund eine Million Kinder angeprangert. "Wir schulden den Kindern in Gaza die Achtung ihrer Rechte und eine menschenwürdige Zukunft", erklärte der Geschäftsführer von Save the Children Deutschland, Florian Westphal, am Donnerstag. "Doch im Moment ist meine große Sorge, dass sie gar keine Zukunft haben."

Die Zahlen aus dem Palästinensergebiet seien zwar schwer überprüfbar. Doch jedes Kind, das in diesem Krieg "getötet, verstümmelt oder verletzt wird, ist ein Kind zu viel", führte Westphal aus. 

14.42 Uhr: 64.000 Palästinenser mit Zweitpass haben Gaza verlassen

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem halben Jahr haben mehr als 64 000 Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Das berichtete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News am Donnerstag. Das ist nur ein sehr kleiner Teil der fast 1,9 Millionen Menschen, die nach UN-Angaben durch Kämpfe innerhalb des Gazastreifens vertrieben wurden. Dies sind mehr als 80 Prozent der Bevölkerung.

10.40 Uhr: Israel beruft nach Drohungen aus Iran wieder Reservisten ein

Israel hat nach Drohungen aus dem Iran seine Luftverteidigung verstärkt und Reservisten einberufen. Zudem sei für Soldaten der Wochenendurlaub gestrichen worden, melden israelische Medien (Donnerstag). Israel hatte bei einem Angriff am Montag auf ein Konsulargebäude neben der iranischen Botschaft in Damaskus den hochrangigen Offizier der Islamischen Revolutionsgarden Mohammed Reza Zahedi, seinen Stellvertreter und weitere Militärs getötet. Irans Oberster Führer, Ayatollah Ali Khamenei, hatte daraufhin Rache geschworen und dies auf Plakaten in Teherans Straßen bekräftigt.

9.30 Uhr: US-Verteidigungsminister empört über Angriff Israels auf Gaza-Helfer

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat im Gespräch mit seinem israelischen Amtskollegen Empörung über den tödlichen Angriff Israels auf Helfer im Gazastreifen geäußert. Austin habe bei dem Telefonat mit Joav Galant die Notwendigkeit betont, „sofortige Schritte zum Schutz humanitärer Helfer und palästinensischer Zivilisten in Gaza zu unternehmen, nach dem mehrfachen Scheitern der Koordinierung mit ausländischen Hilfsorganisationen“, teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Mittwoch mit. 

Austin drängte Galant demnach zu einer „raschen und transparenten Untersuchung“ des tödlichen Vorfalls, bei dem am Montag sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen getötet worden waren. Die Ergebnisse müssten öffentlich geteilt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden, forderte er. 

8 Uhr: Iran droht Israel mit Vergeltung 

Bei dem Angriff am Montag waren zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Zudem kamen nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim sechs syrische Staatsbürger ums Leben. Die Revolutionsgarden sind Irans Elitestreitmacht, sie werden mächtiger eingeschätzt als die konventionellen Streitkräfte des Landes. Das iranische Außenministerium geht davon aus, dass der Erzfeind Israel den Angriff ausgeführt hat. Auch nach Einschätzung der US-Regierung war Israel dafür verantwortlich. Von israelischer Seite wurde der Vorfall nicht kommentiert.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 3. April:

22.25 Uhr: USA halten an Plänen für temporären Hafen vor Gaza fest

Nach dem tödlichen Luftangriff auf sieben humanitäre Helfer im Gazastreifen halten die USA an den Plänen für einen temporären Hafen im Meer vor dem Küstengebiet fest. Der Vorfall habe keinen Einfluss auf die Bemühungen, den Pier zu errichten, um Hilfsgüter über den Seeweg zu liefern, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Mittwoch in Washington. Man wolle mit dem Vorhaben so schnell wie möglich voranschreiten. Die USA hatten im März die Errichtung des Piers mit internationalen Partnern angekündigt, um größere Hilfslieferungen zu ermöglichen.

Miller betonte jedoch, man müsse zwischen der Anlieferung von Gütern und deren Verteilung innerhalb des Gazastreifens unterscheiden. „Es ist die eine Sache, Hilfe nach Gaza zu bekommen“, sagte der Ministeriumssprecher. „Die eigentliche Frage ist, ob man sie auch verteilen kann.“ Bei ebenjener Verteilung habe der „tragische Angriff“ stattgefunden. Es gebe demnach Anlass zu „echten Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Helfer, die diese gefährliche Arbeit verrichten“.

21.10 Uhr: Israels Armee will Reservisten für Luftverteidigung mobilisieren

Israels Armee will Reservisten der Raketenabwehr mobilisieren. Nach einer Lagebeurteilung sei beschlossen worden, die Personalstärke zu erhöhen und Reservisten für die Luftverteidigung einzuberufen, teilte das israelische Militär am Mittwochabend mit. Die Gründe dafür nannte die Armee nicht explizit. Israelische Medien berichteten, Hintergrund seien Drohungen aus Teheran.

Nach einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Syriens Hauptstadt Damaskus mit mehreren Toten kündigte der Iran am Mittwoch erneut Vergeltung an. Der Angriff werde „nicht unbeantwortet bleiben“, sagte Irans Präsident Ebrahim Raisi.

20.26 Uhr: Verhandlungen über Feuerpause: Hamas-Chef wirft Israel Verzögerungstaktik vor

 Der Chef der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, Ismail Hanija, hat Israel bei den Verhandlungen über eine mögliche Feuerpause im Gazastreifen eine Verzögerungstaktik vorgeworfen. „Die zionistische Besatzungsmacht verzögert weiterhin hartnäckig und reagiert nicht auf unsere legitimen Forderungen, den Krieg und die Aggression zu beenden“, sagte Hanija am Mittwoch in einer Rede, die bei einem Treffen der mit der Hamas verbündeten libanesischen Hisbollah-Miliz verbreitet wurde.

20.14 Uhr: Opfer von tödlichem Angriff auf Hilfskonvoi aus Gazastreifen gebracht

 Nach dem tödlichen Angriff der israelischen Armee auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen sind die Leichen von sechs Opfern aus dem Palästinensergebiet herausgebracht worden. Die sterblichen Überreste der getöteten Mitarbeiter der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) seien über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten überführt und an Vertreter ihrer jeweiligen Heimatländer übergeben worden, hieß es am Mittwoch aus Sicherheitskreisen.

17.23 Uhr: Polen bestellt israelischen Botschafter zu Gespräch über Angriff auf Hilfskonvoi ein

Polen hat nach Angaben des Vize-Außenministers den israelischen Botschafter zu einem Gespräch über den Tod eines polnischen Staatsbürgers bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen einbestellt. „Ich möchte mit dem Botschafter über die neue Situation der polnisch-israelischen Beziehungen und über die moralische, politische und finanzielle Verantwortung des Vorfalls sprechen, der sich jüngst im Gazastreifen ereignete“, sagte Andrzej Szajna am Mittwoch der staatlichen polnischen Nachrichtenagentur PAP.

15.17 Uhr: Nach tödlichem Angriff auf Hilfskonvoi: Leichen zum Grenzübergang Rafah gebracht

Nach dem tödlichen Angriff der israelischen Armee auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen sind die Leichen der Opfer zum Grenzübergang Rafah gebracht worden. Krankenwagen transportierten die sterblichen Überreste von sechs Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) am Mittwoch zu dem Kontrollposten an der Grenze zu Ägypten, wie ein AFP-Journalist berichtete.

Auf ägyptischer Seite sollten die sterblichen Überreste der sechs WCK-Mitarbeiter aus Australien, Großbritannien, Polen und Kanada von Vertretern ihrer jeweiligen Heimatländer in Empfang genommen worden, wie der Leiter eines Krankranhauses in Rafah sagte. Ein palästinensischer Mann, der als Fahrer und Übersetzer für die NGO gearbeitet hatte, wurde bereits in Rafah beerdigt.

13.46 Uhr: Israels Armee räumt nach Tod von humanitären Helfern „schweren Fehler“ ein

Israels Armeechef Herzi Halevi hat nach dem tödlichen Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen einen „schweren Fehler“ eingeräumt. Bei dem Angriff am Montag waren sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) getötet worden, darunter sechs Helfer aus dem Ausland. Deren sterbliche Überreste sollten noch am Mittwoch aus dem Gazastreifen überführt werden. US-Präsident Joe Biden und Polens Regierungschef Donald Tusk kritisierten den israelischen Angriff scharf.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 2. April:

21.32 Uhr: Israels Präsident entschuldigt sich bei Gründer von Hilfsorganisation

Israels Präsident Izchak Herzog hat sich nach dem Tod mehrerer internationaler Helfer im Gazastreifen beim Gründer der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) entschuldigt. Herzog habe mit José Andrés telefoniert und ihm sein tiefes Bedauern über den „tragischen Verlust der Leben der WCK-Mitarbeiter“ ausgedrückt, schrieb der israelische Staatspräsident auf der Plattform X (vormals Twitter). Er habe dabei auch eine aufrichtige Entschuldigung ausgesprochen und den Angehörigen der Getöteten sein Beileid bekundet. 

Die Hilfsorganisation hatte am Dienstag den Tod von Mitarbeitern im Gazastreifen durch einen Luftangriff bestätigt. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sprach in einer Videobotschaft von einem „tragischen Fall eines unabsichtlichen Treffers unserer Streitkräfte gegen Unschuldige im Gazastreifen“. 

20.40 Uhr: USA „empört“ über Tod von Gaza-Helfern bei israelischem Angriff

Die US-Regierung hat empört auf den Tod mehrerer ausländischer Helfer im Gazastreifen durch einen israelischen Luftangriff reagiert und von Israel eindringlich Aufklärung gefordert. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Dienstag im Weißen Haus in Washington, die US-Regierung sei „empört“ gewesen, als sie von dem Luftschlag des israelischen Militärs erfahren habe, bei dem sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen getötet wurden. Das Weiße Haus erwarte, dass Israel nach der vorläufigen Prüfung des Vorfalls zügig eine tiefergehende Untersuchung durchführe. 

„Wir hoffen, dass die Ergebnisse öffentlich gemacht werden und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden“, sagte Kirby. Die US-Regierung habe diese Haltung auch gegenüber Israel „sehr klar“ gemacht. 

18.36 Uhr: Bericht: Armee vermutete Terrorist in Gaza-Hilfskonvoi

Der tödliche Angriff der israelischen Armee auf internationale Mitarbeitende der Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) im Gazastreifen geht einem Bericht zufolge auf einen Terrorverdacht zurück. Die Streitkräfte hätten den Hilfskonvoi am Montagabend wegen der Vermutung attackiert, ein Terrorist sei mit ihm unterwegs gewesen, berichtete die israelische Zeitung „Haaretz“ am Dienstag unter Berufung auf nicht näher genannte Verteidigungsbeamte. 

Eine Einheit, die für die Sicherheit der vom Konvoi befahrenen Straße verantwortlich ist, hatte demnach zuvor einen bewaffneten Mann auf einem Lastwagen identifiziert. Der von Fahrzeugen des WCK eskortierte Lastwagen sei dann in eine Lagerhalle gefahren. Wenige Minuten später hätten die drei Fahrzeuge der Hilfsorganisation die Lagerhalle wieder verlassen - jedoch ohne den Lastwagen, auf dem sich der Bewaffnete befunden haben soll.

15.59 Uhr: WHO verurteilt Militäroperation Israels gegen Al-Schifa-Krankenhaus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den inzwischen beendeten Militärangriff Israels auf das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt scharf verurteilt. Die israelischen Truppen hätten die größte medizinische Einrichtung des Gaza-Streifens zerstört und dem dortigen Gesundheitssystem das Herz herausgerissen, erklärte die WHO am Dienstag in Genf.

Mindestens 21 Patienten seien bei der Militäroperation gestorben, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris. Die Krankenhausleitung habe mitgeteilt, dass Al-Schifa nicht mehr in der Lage sei, in irgendeiner Form als Hospital zu funktionieren.

12.37 Uhr: Angriff auf US-Hilfsorganisation: Israel verspricht „transparente“ Untersuchung

Nach einem Angriff auf eine US-Hilfsorganisation mit sieben Toten hat Israel eine „transparente“ Untersuchung angekündigt. „Wir werden Ermittlungen einleiten, um diesen schwerwiegenden Vorfall weiter zu untersuchen“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer Stellungnahme per Video am Dienstag. „Wir werden der Sache auf den Grund gehen und unsere Ergebnisse transparent teilen“, fügte er hinzu. Die Untersuchung werde „das Risiko verringern, dass sich ein solcher Vorfall wiederholt“.

10.41 Uhr: Polen fordert Aufklärung von Israel nach Tod von Helfern in Gaza 

Nach dem Tod von sieben Mitarbeitern der Hilfsorganisation World Central Kitchen bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen hat Polen Aufklärung von Israel gefordert. In einem Telefonat mit seinem Amtskollegen Israel Katz habe er eine unabhängige Untersuchung des Angriffs angemahnt, bei dem auch ein Pole getötet wurde, schrieb Außenminister Radoslaw Sikorski am Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter). 

In einer ebenfalls auf X veröffentlichten Videobotschaft nannte Sikorski den Namen des getöteten polnischen Helfers. „Unser tapferer Landsmann Damian Sobol aus Przemysl war mit Hilfsgütern für die Bedürftigen in Gaza unterwegs, wo sich eine humanitäre Katastrophe abspielt. Er wurde bei einem Angriff getötet, für den die israelische Armee die Verantwortung übernommen hat.“ Sikorski sprach der Familie des Helfers sein Mitgefühl aus. 

10.01 Uhr: Sechs Monate Gaza-Krieg - „Beispiellos in Israels Geschichte“

Schon sechs Monate lang tobt der Gaza-Krieg – tiefstes Leid ist seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober über die Region gekommen. Die Bilanz auf palästinensischer Seite: Mehr als 32 800 Tote, so die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde. Schlimmste Verwüstungen im Gazastreifen, ein Großteil der 2,2 Millionen Einwohner des Küstenstreifens haben kein Heim mehr und viele leiden unter Hunger. In Israel haben viele Menschen mit den traumatischen Folgen des schlimmsten Massakers in der Geschichte des jüdischen Staates zu kämpfen. Es ist der längste und blutigste Krieg Israels seit dem Unabhängigkeitskrieg 1948 – und ein Ende ist nicht in Sicht.

6.22 Uhr: Hilfsorganisation bestätigt Tod mehrerer Mitarbeiter in Gaza

Die Hilfsorganisation World Central Kitchen hat den Tod mehrerer ihrer Mitarbeiter im Gazastreifen durch einen Luftangriff bestätigt und Israel dafür verantwortlich gemacht. „Die israelische Regierung muss dieses wahllose Töten stoppen“, schrieb der Gründer der Organisation, der in den USA lebende spanische Starkoch José Andrés, am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X (vormals Twitter). Israel müsse aufhören, die humanitäre Hilfe einzuschränken, Zivilisten und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen zu töten und Lebensmittel als eine Waffe einzusetzen. „Keine weiteren unschuldigen Todesopfer. Frieden beginnt mit unserer gemeinsamen Menschlichkeit. Er muss jetzt beginnen“. Israels Armee schrieb in der Nacht auf Telegram, das Militär führe „eine gründliche Untersuchung auf höchster Ebene durch, um die Umstände dieses tragischen Vorfalls zu verstehen“. 

Das waren die Entwicklungen am Montag, 1. April:

21.31 Uhr: Irans Revolutionswächter bestätigen Tod von zwei Generälen in Syrien

Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien haben Irans Revolutionswächter (IRGC) den Tod von zwei Generälen aus ihren Reihen bestätigt. Bei der Attacke auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in der Hauptstadt Damaskus seien die beiden Brigadegeneräle Mohammad Resa Sahedi und sein Stellvertreter Mohammad Hadi Hadschi ums Leben gekommen, erklärten die IRGC am Montagabend. Fünf weitere Mitglieder der Revolutionsgarden seien bei dem Angriff getötet worden. 

In der iranischen Hauptstadt Teheran versammelten sich im Stadtzentrum unterdessen am Abend einige Hunderte Regierungsanhänger zu spontanen Protesten, wie Augenzeugen berichteten. Die Menschenmenge forderte Rache für die Tötung der Generäle. Sie riefen unter anderem „Tod für Israel“ und „Tod für Amerika“.

Irans Außenamtssprecher Nasser Kanaani verurteilte die Attacke scharf und machte den Erzfeind Israel für die Tötung der IRGC-Generäle verantwortlich. „Die Dimensionen dieses hasserfüllten Angriffs werden untersucht, und die Verantwortung für seine Folgen liegt beim aggressiven zionistischen Regime“, sagte der Sprecher laut einer Mitteilung seines Ministeriums. „Die Islamische Republik Iran behält sich das Recht vor, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, und entscheidet über die Art der Reaktion“, fügte er hinzu.

20.51 Uhr: Israels Regierungschef soll am Dienstag aus Krankenhaus entlassen werden

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll am Dienstagnachmittag aus dem Krankenhaus entlassen werden. Das teilte sein Büro am Montag mit. Netanjahu hatte sich am Sonntagabend ins Krankenhaus begeben, um wegen einer sogenannten Hernie, eines Gewebebruchs, operiert zu werden.

Der Regierungschef „fühlt sich sehr gut und setzt seine täglichen Aktivitäten vom Krankenhaus aus fort, vor allem Beratungen und Unterhaltungen“, teilte das Büro weiter mit. Ärzte hätten den Gewebebruch bei einer Routineuntersuchung am Samstag entdeckt.

19.30 Uhr: Israels Parlament billigt Gesetz zu Sendeverbot für Al-Dschasira-Nachrichten

Das israelische Parlament hat am Montag ein Gesetz verabschiedet, mit dem die Regierung die Ausstrahlung des katarischen Nachrichtensenders Al-Dschasira verbieten kann. Das Gesetz passierte die Knesset mit breiter Mehrheit - 70 Ja-Stimmen und zehn Gegenstimmen. Es ermöglicht nicht nur ein Sendeverbot für Inhalte ausländischer Sender, sondern auch die Schließung ihrer Büros in Israel.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte kurz nach dem Parlamentsbeschluss an, "umgehend zu handeln". "Der terroristische Sender Al-Dschasira wird nicht länger aus Israel senden", erklärte Netanjahu im Onlinedienst X. Er beabsichtige, "in Übereinstimmung mit dem neuen Gesetz umgehend zu handeln und die Aktivitäten des Senders zu stoppen".

Ein Verbot wäre eine weitere Eskalation in dem Streit zwischen der israelischen Regierung und dem katarischen Nachrichtensender vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. 

18.05 Uhr: Iranischer General bei Explosion in Damaskus getötet

Bei einer Explosion in der syrischen Hauptstadt Damaskus ist ein General der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) getötet worden. Mohammad Resa Sahedi, Brigadegeneral der IRGC-Auslandseinheit, sei am Montag ums Leben gekommen, berichtete Irans staatlicher Rundfunk. Der Iran macht Israel für den tödlichen Angriff auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in Damaskus verantwortlich.

17.40 Uhr: Aktivisten: Acht Tote bei israelischem Angriff nahe Botschaft Irans in Damaskus

Bei israelischen Luftangriffen nahe der iranischen Botschaft in Damaskus sind nach Angaben von Aktivisten acht Menschen getötet worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Montag mit, israelische Raketen hätten ein Nebengebäude der Botschaft zerstört. Ein AFP-Korrespondent vor Ort sagte, ein an die Botschaft angrenzendes Gebäude in der syrischen Hauptstadt sei getroffen worden. Auch syrische und iranische Staatsmedien vermeldeten den Angriff.

Nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana erfolgte der Angriff im gehobenen Viertel Masseh, in dem sich mehrere Botschaften und UN-Einrichtungen befinden. Wie der AFP-Korrespondent berichtete, war am Eingang des zerstörten Gebäudes eine iranische Flagge zu sehen. Zwei AFP-Reportern zufolge waren zum Zeitpunkt des Angriffs in Damaskus laute Knallgeräusche zu hören.

Die iranische Nachrichtenagentur Nour meldete, der iranische Botschafter in Syrien, Hossein Akbari, sowie seine Familie seien bei dem Angriff unverletzt geblieben.

13.18 Uhr: Protestzelte vor Jerusalems Parlament

Kritiker der israelischen Regierungspolitik haben vor dem Parlament in Jerusalem mehr als 100 Protestzelte aufgebaut. Die Zelte sind Teil einer viertägigen Protestaktion in der Stadt, wie israelische Medien am Montag berichteten.  Proteste gegen die Regierung des rechtskonservativen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und das Vorgehen im Gaza-Krieg ziehen zurzeit Massen an: Am Sonntag hatten Zehntausende Menschen in Israel den zweiten Tag in Folge demonstriert. Die  Teilnehmer forderten in der Nähe des Parlaments einen Rücktritt der Regierung, eine Neuwahl sowie einen raschen Deal zur Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.

9.09 Uhr: Armee: 600 israelische Soldaten seit Beginn des Krieges gegen die Hamas getötet

Seit Beginn des Krieges gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach israelischen Angaben insgesamt 600 israelische Soldaten getötet worden. Ein Sprecher der israelischen Armee gab am Montag den Tod des 20-jährigen Nadav Cohen aus Haifa bekannt - womit sich die Zahl der seit Kriegsbeginn am 7. Oktober in Israel und den palästinensischen Gebieten getöteten Soldaten auf 600 erhöhte. Die von der israelischen Armee auf ihrer Webseite veröffentlichte Liste umfasst Soldaten und Reservisten. 

Wie eine Zählung der Nachrichtenagentur AFP anhand israelischer Angaben ergab, wurden mindestens 256 der 600 Soldaten im Gazastreifen getötet. Mehr als die Hälfte der 600 Soldaten waren demnach bei dem beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel ums Leben gekommen.

8 Uhr: Israelische Armee zieht Panzer von Komplex von Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen ab

Die israelische Armee hat offenbar Panzer vom Komplex des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen abgezogen. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP, der sich in der Nähe der Klinik aufhielt, beobachtete am Montagmorgen, wie Panzer und Fahrzeuge das Gelände verließen. Die israelische Armee bestätigte den Abzug von Panzern zunächst nicht.

Auch das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, Israel habe Panzer und Fahrzeuge abgezogen. Es seien Dutzende Leichen im und am Al-Schifa-Krankenhaus gefunden worden. Es gebe sehr große Sachschäden. Ein Arzt sagte AFP, mehr als 20 Leichen seien geborgen worden. Manche von ihnen seien von abziehenden Fahrzeugen überrollt worden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 31. März:

20.06 Uhr: WHO: Vier Tote bei israelischem Angriff auf Al-Aksa-Krankenhaus im Gazastreifen

Bei einem israelischen Luftangriff auf das Al-Aksa-Krankenhaus im Gazastreifen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vier Menschen getötet und 17 weitere verletzt worden. Ein Team der WHO sei Augenzeuge des Angriffs gewesen, teilte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Sonntag im Onlinedienst X mit. Die Mitarbeiter seiner Organisation seien unverletzt.

Ein Team der WHO habe sich zu einem humanitären Einsatz in dem Al-Aksa-Krankenhaus im Zentrum des Palästinensergebiets aufgehalten, „als heute ein Zeltlager auf dem Krankenhausgelände von einem israelischen Angriff getroffen wurde“, erklärte der WHO-Chef.

19.35 Uhr: Netanjahu: Streit um Wehrpflicht strengreligiöser Männer ist lösbar

Im Streit um die Wehrpflicht ultraorthodoxer Männer in Israel hat Regierungschef Benjamin Netanjahu sich grundsätzlich für eine gerechtere Verteilung der Last ausgesprochen. Netanjahu sagte am Sonntag vor Journalisten, der Gaza-Krieg habe die Regierung daran gehindert, vor Ablauf einer Frist ein Gesetz zu verabschieden, das die Frage regeln solle. 

Der schon seit Jahrzehnten schwelende Streit um die Wehrpflicht hatte sich zuletzt noch dramatisch zugespitzt und könnte nach Einschätzung von Beobachtern mittelfristig Netanjahus Koalition gefährden. Diese stützt sich auch auf strengreligiöse Partner. 

Vom 1. April an sollen laut einer einstweiligen Anordnung des Höchsten Gerichts die staatlichen Subventionen für ultraorthodoxe Männer im wehrpflichtigen Alter gestrichen werden. Laut einer Entscheidung der Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara ist das Militär zudem verpflichtet, von dem Datum an Religionsstudenten einzuziehen, die bisher weitgehend befreit waren. Nach Medienberichten handelt es sich dabei um mehr als 60 000 Männer. 

18.20 Uhr: Israels Armee meldet Tötung eines Hisbollah-Chefs bei Angriff im Libanon

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge bei einem Luftangriff einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah-Miliz im Libanon getötet. Ein Flugzeug der Luftwaffe habe ein Fahrzeug in der südlibanesischen Region Kunin getroffen, „in dem sich Ismail Al-Sin befand“, der „eliminiert“ worden sei, erklärte die Armee am Sonntag. Al-Sin sei „Kommandeur der Panzerabwehrraketeneinheit“ der Hisbollah gewesen, die „für Dutzende von Angriffen“ gegen Israel verantwortlich sei, fügte die Armee hinzu.

18.09 Uhr: Hamas-Vertreter: Israel und Hamas „zu weit entfernt“ für Verhandlungsfortschritte

Ein Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat sich wenig zuversichtlich hinsichtlich eines möglichen Durchbruchs in den Verhandlungen mit Israel über eine Feuerpause im Gazastreifen geäußert. „Ich bezweifle, dass es bei diesen Verhandlungen Fortschritte geben wird, denn die Positionen liegen zu weit auseinander“, sagte der Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meine es „nicht ernst“ und sei „nicht interessiert“, sagte der Hamas-Vertreter, der anonym bleiben wollte.

Die Palästinenserorganisation habe noch nicht entschieden, ob sie eine Delegation zu neuen Gesprächen über eine Waffenruhe und die Freilassung der seit fast sechs Monaten in ihrer Gewalt befindlichen Geiseln nach Kairo schicken werde, sagte der Hamas-Vertreter. Die Verhandlungen sollten nach einem Bericht des staatsnahen ägyptischen Fernsehsenders Al-Kahera News am Sonntag wieder aufgenommen werden. Netanjahu hatte am Freitag grünes Licht für weitere Gespräche mit der Hamas gegeben.

16.43 Uhr: Israel: Netanjahu unterzieht sich am Sonntag einer Operation

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird sich noch am Sonntag einer Operation unterziehen. Netanjahu werde für den Eingriff wegen einer sogenannten Hernie, eines Gewebebruchs, eine Vollnarkose erhalten, teilte sein Büro mit. Demnach wird der Regierungschef zunächst sein Tagesprogramm absolvieren und danach operiert werden.

Ärzte hätten den Gewebebruch bei einer Routineuntersuchung am Samstag entdeckt, erklärte Netanjahus Büro. Während der Operation des 74-Jährigen wird sein Stellvertreter Justizminister Jariv Levin die Amtsgeschäfte führen. 

Netanjahu wurde im Juli 2023 ein Herzschrittmacher eingesetzt. 

12.44 Uhr: Papst Franziskus fordert an Ostern sofortigen Waffenstillstand in Gaza

Papst Franziskus hat seine traditionelle Osterbotschaft auf dem Petersplatz für einen eindringlichen Appell für den Frieden genutzt und einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert. Neben dem Nahostkonflikt erinnerte das Oberhaupt der katholischen Kirche zum Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten auch an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Der auferstandene Christus eröffne den leidtragenden Bevölkerungsgruppen in diesen Regionen einen Weg des Friedens“, sagte der 87-Jährige am Sonntag.

12.24 Uhr: Überschattet vom Gaza-Krieg: Christen feiern Ostermesse in Jerusalem

Überschattet vom Krieg im Gazastreifen und dem vorangegangenen Terrorangriff der islamistischen Hamas in Israel haben Christen am Sonntag in Jerusalem Ostern gefeiert. Patriarch Pierbattista Pizzaballa, der höchste katholische Würdenträger in der Region, feierte am Morgen in der Grabeskirche die traditionelle Ostermesse. 

Zum Gaza-Krieg und seinen Folgen sagte Pizzaballa: „Diese gewaltige Krise hat unser aller Leben geprägt, ohne Unterschied“, sagte Pizzaballa in einem Grußwort zu Ostern. Alle seien, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, „durch diese Tragödie zutiefst verletzt“. Er sprach von einer schrecklichen, von viel Gewalt geprägten Zeit. „Alles scheint von Misstrauen umgeben zu sein. Die einzige starke und entscheidende Stimme scheint die der Waffen zu sein“, so der Erzbischof weiter.  „Wir wollen diejenigen sein, die den Mut haben, auf den Frieden zu setzen, dem Nächsten weiterhin zu vertrauen, keine Angst vor Verrat zu haben.“

9.28 Uhr: Drei Schiffe mit Hilfsgütern für Gaza setzen Fahrt fort

Ein Frachter und zwei kleinere Schiffe mit Hunderten Tonnen Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen haben am Sonntag ihre Fahrt zum Gazastreifen ohne Probleme fortgesetzt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus zyprischen Regierungskreisen. Experten im zyprischen Rundfunk sagten, weil die See entlang der Route zwischen Zypern und Gaza zurzeit sehr ruhig sei, werde mit der Ankunft des Frachters „Jennifer“ und der Schlepper „Open Arms“ und „Ledra Dynamic“ am Montagnachmittag gerechnet. 

Die Löschung der Fracht wird schwierig sein. An der Stelle, wo die Hilfsgüter in Gaza an Land gebracht werden sollen, ist ein provisorischer Pier gebaut worden. Einer der zwei Schlepper, die das Frachtschiff begleiten, zieht eine Plattform mit Hilfsgütern hinter sich her. Diese soll ermöglichen, dass die Hilfslieferung an der Anlegestelle übergeben werden kann. Der Gazastreifen verfügt über keinen Hafen, in dem größere Schiffe einlaufen können, und die Küstengewässer sind seicht. 

Es ist die zweite Hilfslieferung auf dem Seeweg von Zypern aus. Vor rund zwei Wochen hatte der Schlepper „Open Arms“ der gleichnamigen Hilfsorganisation auf dieser Route rund 200 Tonnen Material und Lebensmittel in den Gazastreifen gebracht. Die Nichtregierungsorganisation World Central Kitchen hatte damals die Verteilung der Hilfsgüter an die Menschen übernommen - und so ist es auch dieses Mal geplant. 

8 Uhr: Wiederaufnahme der Verhandlungen über Waffenruhe im Gazastreifen

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sollen einem Medienbericht zufolge am Sonntag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo wieder aufgenommen werden. Dies sei aus ägyptischen Sicherheitskreisen bestätigt worden, meldete der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahera News. Er hob zudem die „gemeinsamen Bemühungen Katars und Ägyptens“ hervor, die in dem Krieg vermitteln, „um die Fortschritte“ früherer Verhandlungsrunden zu bewahren.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Freitag grünes Licht für weitere Gespräche mit der Hamas über eine Waffenruhe und Geiselfreilassungen im Gazastreifen gegeben. Netanjahu habe nach Rücksprache mit den Chefs der israelischen Geheimdienste einer neuen Verhandlungsrunde „in den nächsten Tagen in Doha und Kairo“ zugestimmt, erklärte sein Büro am Freitag in Jerusalem.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 30. März:

21.11 Uhr: Geisel-Familien rufen zu Massenprotest vor Israels Parlament auf

Tausende Menschen haben in Tel Aviv gegen den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu und für eine Rückkehr der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln demonstriert. Die Familien der Geiseln riefen bei ihrer wöchentlichen Kundgebung am Samstagabend dazu auf, kommende Woche vor dem Parlamentsgebäude in Jerusalem zu demonstrieren.

Shira Elbag, deren 19-jährige Tochter Liri während des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober von Hamas-Kämpfern in den Gazastreifen verschleppt wurde, rief ihre Landsleute in einer emotionalen Ansprache auf, den Druck auf Netanjahu zu erhöhen. „Es ist an der Zeit, hinauszugehen und gegen die Gleichgültigkeit und für das Leben zu kämpfen“, sagte sie. „Ich bitte Sie jetzt, mit uns auf die Straße zu gehen und mit einer einheitlichen und klaren Stimme zu sagen: “Bringt sie jetzt nach Hause!'„

19.03 Uhr: Vier UN-Mitarbeiter bei Explosion im Libanon verletzt

Im Libanon sind vier UN-Mitarbeiter durch eine Explosion verletzt worden. Die UN-Mission Unifil erklärte, drei Militärbeobachter der UN-Friedensmission zur Überwachung des Waffenstillstandes im Nahen Osten (UNTSO) und ein libanesischer Übersetzer seien bei einer Fußpatrouille an der Grenze zu Israel verletzt worden.

Ein Unifil-Sprecher kündigte eine Untersuchung an, um herauszufinden, wer das Geschoss abgefeuert hat. Er forderte „alle Akteure“ in der Region auf, „die derzeitigen heftigen Schusswechsel einzustellen, bevor noch mehr Menschen unnötig verletzt werden“.

Der Libanon machte Israel für den Beschuss verantwortlich. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, eine „feindliche“ Drohne habe einen Angriff auf die Region Rmeisch im Südlibanon geflogen. Die israelische Armee teilte der Nachrichtenagentur AFP in einer Erklärung mit: „Wir haben in der Region nicht angegriffen.“

15.16 Uhr: Zypern: Drei Schiffe mit Hilfsgütern für Gaza gestartet

Ein Frachter und zwei kleinere Schiffe mit etwa 875 Tonnen Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen sind am Samstagnachmittag aus dem zyprischen Hafen Larnaka ausgelaufen. Dies berichteten der zyprische Rundfunk und das Nachrichtenportal Cyprus Times.  Vor dem Start des Frachters „Jennifer“ und der Schlepper „Open Arms“ und „Ledra Dynamic“ überprüften israelische Inspekteure die Ladung, wie der zyprische Regierungssprecher Giannis Antoniou sagte. 

Einer der zwei Schlepper, die das Frachtschiff begleiten, zieht eine Plattform mit Hilfsgütern hinter sich her. Alle drei Schiffe fahren deswegen sehr langsam. Mit dieser Plattform soll die Hilfslieferung an die Küste des Gazastreifens geschafft werden, wo seit Oktober ein israelischer Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas läuft. Der Gazastreifen verfügt über keinen Hafen, in dem größere Schiffe einlaufen können, und die Küstengewässer sind seicht. 

12.50 Uhr: Aktivisten: 52 Tote bei israelischen Luftangriffen in Syrien

Die Zahl der Todesopfer durch israelische Luftangriffe in der nordsyrischen Region Aleppo ist nach Angaben von Aktivisten auf 52 gestiegen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mitteilte, wurden bei den Angriffen am Freitag 38 syrische Soldaten, sieben Hisbollah-Mitglieder und sieben syrische pro-iranische Kämpfer getötet.

Das Bombardement habe einem Gebiet „in der Nähe von Raketenlagern der libanesischen Gruppe Hisbollah“ gegolten, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

12.20 Uhr: Rettungsdienst: Mindestens fünf Tote bei Ausgabe von Hilfsgütern im Gazastreifen

Bei Schüssen und einer Massenpanik während der Ausgabe von Hilfslieferungen im Gazastreifen sind nach Angaben des Palästinensischen Roten Kreuzes am Samstag mindestens fünf Menschen getötet und 30 weitere verletzt worden. Wie die Organisation mitteilte, hatten sich angesichts der Ankunft von rund 15 unter anderem mit Mehl beladenen Lastwagen tausende Menschen am frühen Morgen an einem Kreisverkehr in der Stadt Gaza versammelt. Drei der Getöteten seien erschossen worden.

Augenzeugen berichteten der Nachrichtenagentur AFP, dass Bewohner des Gazastreifens, welche die Verteilung beaufsichtigten, in die Luft geschossen hätten. Aber auch in der Gegend positionierte israelische Soldaten eröffneten demnach das Feuer. Den Berichten zufolge wurden Menschen bei dem Versuch, an Lebensmittel zu gelangen, von Lastwagen überfahren. Das israelische Militär äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

10 Uhr: 13-Jähriger bei Kämpfen im Westjordanland getötet

Bei einem Einsatz des israelischen Militärs in der Ortschaft Kabatia im besetzten Westjordanland ist ein 13-jähriger Palästinenser getötet worden. Ein weiterer Jugendlicher sei bei dem Gefecht am frühen Samstagmorgen schwer verletzt worden, teilten Ärzte im Krankenhaus der nahe gelegenen Stadt Dschenin mit. Augenzeugen zufolge hatten israelische Soldaten den Ort gestürmt, Scharfschützen auf Dächern postiert, mehrere Häuser durchsucht und einen Vater mit seinem Sohn festgenommen. 

Bewaffnete Palästinenser widersetzten sich den israelischen Soldaten, es kam zu einem Schusswechsel, so die Berichte, die sich zunächst nicht unabhängig überprüfen ließen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Dschenin und seine Umgebung gelten als Hochburgen militanter Palästinenser. Das israelische Militär führt regelmäßig Razzien durch. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 29. März:

19.45 Uhr: Netanjahu gibt grünes Licht für neue Gespräche zu Waffenruhe im Gazastreifen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat grünes Licht für weitere Gespräche mit der Hamas über eine Waffenruhe und Geiselfreilassungen im Gazastreifen gegeben. Netanjahu habe nach Rücksprache mit den Chefs der israelischen Geheimdienste einer neuen Verhandlungsrunde „in den nächsten Tagen in Doha und Kairo“ zugestimmt, erklärte sein Büro am Freitag in Jerusalem. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Am Montag hatte der UN-Sicherheitsrat in einer Resolution eine „sofortige Waffenruhe“ im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln gefordert. Die Hamas wurde in der Resolution jedoch nicht erwähnt. Die USA hatten die Resolution durch den erstmaligen Verzicht auf ihr Vetorecht und ihre Stimmenthaltung ermöglicht.

14.32 Uhr: Israelische Armee meldet Tötung von ranghohem Hisbollah-Mitglied im Libanon

Die israelische Armee hat die Tötung eines ranghohen Mitglieds der Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon gemeldet. Bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe in der südlichen Region Basurije sei der stellvertretende Kommandeur der Raketeneinheit der Hisbollah, Ali Abdel Hassan Naim, "eliminiert" worden, teilte das israelische Militär am Freitag mit. Dieser sei unter anderem "für die Durchführung und Planung von Angriffen auf israelische Zivilisten verantwortlich" gewesen.

Zuvor hatte die staatliche libanesische Nachrichtenagentur (NNA) gemeldet, beim Angriff einer "feindliche Drohne" sei in Basurije ein Auto getroffen und mindestens ein Mensch getötet worden. Aus Kreisen des libanesischen Militärs verlautete, dass es sich bei dem Opfer um einen "Hisbollah-Funktionär" handele. 

11.51 Uhr: Hisbollah bestätigt drei Tote nach Angriffen in Syrien

Die libanesische Schiitenorganisation Hisbollah hat nach mutmaßlich israelischen Luftangriffen in Syrien den Tod von drei Kämpfern bestätigt. Die Gruppe veröffentlichte am Freitag in einer Mitteilung die Namen von drei Mitgliedern, ohne genauere Details zu nennen, wie sie umgekommen sind. Aus Kreisen der Hisbollah hieß es aber, dass sie bei den Angriffen getötet worden seien. 

8.30 Uhr: Aktivisten: Mindestens 36 syrische Soldaten bei israelischem Luftangriff getötet

Bei einem israelischen Luftangriff in der nordsyrischen Region Aleppo sind am Freitag nach Angaben von Aktivisten mindestens 36 syrische Soldaten getötet worden. Der Angriff habe einem Gebiet "in der Nähe von Raketenlagern der libanesischen Gruppe Hisbollah" gegolten, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in London bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete unter Berufung auf Militärkreise von "mehreren getöteten und verletzten Zivilisten und Soldaten" bei einem israelischen Angriff auf militärische Stellungen in der Umgebung der Stadt Aleppo. Gegen 01.45 Uhr (23.45 Uhr MEZ) habe Israel "einen Luftangriff auf verschiedene Orte in Athrija, im Südosten von Aleppo" gestartet, zitierte Sana einen Militärvertreter. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 28. März:

20.18 Uhr: Netanjahu: Nur militärischer Druck wird Geiseln zurückbringen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat erneut bekräftigt, alle aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen zurückholen zu wollen. „Nur die Fortsetzung des kraftvollen militärischen Drucks, den wir ausgeübt haben und noch ausüben werden, wird unsere Geiseln zurückbringen“, sagte Netanjahu am Donnerstagabend nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit Angehörigen verschleppter Soldaten. „Ich weiß, dass jeder Tag, der vergeht, für Sie die Hölle ist.“ Er wolle keine Geisel zurücklassen. 

Israelischen Schätzungen zufolge sind noch knapp 100 Verschleppte in der Gewalt der Hamas am Leben. Die Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung der Geiseln kommen derzeit nicht voran.

11.30 Uhr: Israels Militär: 200 Terroristen in Schifa-Krankenhaus getötet

Die heftigen Kämpfe im Bereich des Schifa-Krankenhauses in Gaza gehen nach Angaben der israelischen Armee weiter. „Rund 200 Terroristen sind im Bereich des Krankenhauses seit Beginn der Aktivität ausgeschaltet worden“, teilte das Militär am Donnerstag mit. In den letzten 24 Stunden hätten „Terroristen von dem Notfallmedizin-Gebäude des Schifa-Krankenhauses aus und von außerhalb auf israelische Truppen geschossen“. 

Die Armee beschrieb den Einsatz als präzise, Schaden an Zivilisten, Patienten, medizinischen Teams und medizinischer Ausrüstung werde verhindert. Zivilisten, Patienten und Gesundheitsteams seien in alternative medizinische Anlagen gebracht worden, die von der Armee eingerichtet worden seien. Die Armeeangaben konnten derzeit nicht unabhängig überprüft werden. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 27. März:

21.39 Uhr: US-Bediensteter: Israel will abgesagte Gespräche zum Thema Rafah in Washington nachholen

Israel will die zuvor abgesagten Gespräche in Washington zu seinem weiteren Vorgehen im Gazastreifen US-Angaben zufolge nun doch führen. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wolle "das Treffen zum Thema Rafah gerne neu ansetzen", teilte ein hochrangiger US-Bediensteter der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch mit. "Wir arbeiten jetzt mit ihnen zusammen, um einen geeigneten Termin festzulegen", sagte der Bedienstete, der anonym bleiben wollte. 

Die Kehrtwende sei erfolgt, nachdem der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant in den vergangenen zwei Tagen "konstruktive Gespräche" mit hochrangigen US-Vertretern in Washington geführt habe, fügte der Bedienstete hinzu. Das Vorgehen in Rafah sei "eines der vielen Themen" gewesen, die in den Gesprächen mit Außenminister Antony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin, CIA-Chef Bill Burns und dem nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan besprochen wurden.

20.44 Uhr: Militärischer Hamas-Arm ruft zu Marsch auf Jerusalem auf

Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas hat am Mittwoch eine Audio-Aufnahme veröffentlicht, auf der Muslime auf der ganzen Welt zur Befreiung der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem aufgerufen werden. Zu hören sein soll darauf der Anführer Mohammed Deif, zu sehen ist nur ein Schatten. Weder die Authentizität noch das genaue Datum der Aufnahme, die im Telegram-Kanal der Al-Aksa-Brigaden veröffentlicht wurde, ließen sich zunächst klären. Muslime in verschiedenen arabischen Ländern wurden darin aufgerufen, „in Richtung Palästinas zu marschieren, jetzt, nicht morgen“. Sie sollten sich nicht von Grenzen, Staatsgebilden und Restriktionen daran hindern lassen, „an der Befreiung von Al-Aksa teilzunehmen“, hieß es in der 35 Sekunden langen Aufnahme. 

Deif gilt gemeinsam mit dem Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, als Planer des beispiellosen Massakers in Israel am 7. Oktober. In einer seltenen Botschaft hatte Deif an jenem Tag eine „Militäroperation“ gegen Israel angekündigt. 

14.43 Uhr: UN-Berichterstatterin Albanese bleibt bei scharfer Kritik an Israel

Die UN-Sonderberichterstatterin über die Lage der Menschenrechte in den besetzten palästinensischen Gebieten, Francesca Albanese, wird wegen ihrer scharfen Kritik am israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen nach eigenen Angaben bedroht. Nichts davon schüchtere sie aber ein, sagte die italienische Juristin und Menschenrechtsexpertin am Mittwoch in Genf. 

10.35 Uhr: Muslime kritisieren Bundesregierung für Unterstützung Israels

 Der Koordinationsrat der Muslime hat der Bundesregierung mangelnden Einsatz für einen Waffenstillstand im Gazastreifen vorgeworfen. „Deutschland unternimmt leider keine ausreichenden Anstrengungen, um diesem Krieg ein Ende zu setzen“, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Offenen Brief des Gremiums an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

Insbesondere kritisiert der Verband, dass die Bundesregierung weiter Israel bei seiner seit fast sechs Monaten andauernden Militäraktion unterstütze, „obwohl bekannt ist, dass in der aktuellen Regierung israelische rechtsextreme Fanatiker den Ton angeben“. Dadurch hätten das internationale Ansehen Deutschlands sowie dessen Vertrauenswürdigkeit für den weltweiten Einsatz für Menschenrechte gelitten.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 26. März:

22.38 Uhr: Angehörige melden Tod weiterer in den Gazastreifen entführter israelischer Geisel

Israel hat den Tod einer weiteren während des Angriffs der Hamas am 7. Oktober entführten Geisel bekanntgegeben. Der zweifache Familienvater Uriel Baruch, der vom Supernova-Musikfestival entführt worden war, sei tot, erklärten zwei Gruppen, die Familien von Geiseln vertreten, am Dienstag. 

22.01 Uhr: Israel bestätigt Tod von dritthöchstem Hamas-Funktionär Marwan Issa

Israels Armee hat die Tötung des dritthöchsten Hamas-Führers im Gazastreifen, Marwan Issa, bei einem Luftangriff vor zwei Wochen bestätigt. „Wir haben alle Geheimdienstinformationen überprüft und die Gewissheit erlangt“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstagabend. Issa und ein weiterer Hamas-Führer seien bei einem „komplexen und präzisen Angriff“ der israelischen Luftwaffe getötet worden.

21.24 Uhr: Biden reagiert bei Rede auf Gaza-Zwischenrufe: „Sie haben einen Punkt“

US-Präsident Joe Biden ist bei einer Rede im US-Bundesstaat North Carolina zum Thema Gesundheitsvorsorge wegen seines Umgangs mit dem Gaza-Krieg von Störern unterbrochen worden und hat auf die Zwischenrufe reagiert. „Sie haben einen Punkt. Wir müssen viel mehr Hilfe nach Gaza bekommen“, sagte Biden am Dienstag in der Stadt Raleigh. Der mitreisenden Presse zufolge riefen die Demonstranten: „Waffenstillstand, jetzt“ und „Was ist mit der Gesundheitsversorgung in Gaza?“. Biden ist in den vergangenen Monaten bei öffentlichen Auftritten öfter von Zwischenrufern wegen des Kriegs im Gazastreifen unterbrochen worden. 

15.09 Uhr: Baerbock besucht israelischen Gaza-Grenzübergang Kerem Schalom

Seit langem fordert die Bundesaußenministerin von Israel, mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen zuzulassen. Nun besucht sie einen wichtigen Grenzübergang.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat sich angesichts der stockenden Lieferung von Hilfsgütern für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen persönlich ein Bild über die Lage am südisraelischen Grenzübergang Kerem Schalom gemacht. Auf dem riesigen und durch hohe Betonmauern aufgeteilten Abfertigungsgelände ließ sich die Grünen-Politikerin am Dienstag vom Direktor der Anlage darüber informieren, wie mit Hilfsgütern beladene Lastwagen abgefertigt werden. Ihr wurden Lkw mit Lebensmitteln, Medizin oder Ausrüstung für Großküchen gezeigt, die in der Abfertigung waren.

Der Grenzübergang Kerem Schalom liegt in unmittelbarer Nähe zur ägyptischen Grenze. Er wurde nach der blutigen Terrorattacke der islamistischen Hamas am 7. Oktober geschlossen und am 17. Dezember für humanitäre Hilfslieferungen wieder geöffnet. Wegen Protesten von Familien von Opfern und radikalen Siedlern, die Hilfslieferungen verhindern wollten, wurde das Gebiet um den Grenzübergang Ende Januar zum militärischen Sperrgebiet erklärt. 

Im Schnitt gut 120 Lkw mit Hilfsgütern werden täglich abgefertigt

13.55 Uhr: Israels Staatspräsident: Müssen Hamas-Chef tot oder lebendig fassen

 Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog sieht den Hamas-Chef Jihia al-Sinwar als Schlüsselfigur im Gaza-Krieg und für die Freilassung der Geiseln. „Am Ende gibt es keine Wahl“, sagte Herzog am Dienstag in Jerusalem. „Wir müssen den Kampf fortsetzen und wir müssen Sinwar fassen - tot oder lebendig - damit wir die Geiseln wieder zurück zu Hause sehen können.“

Mit Blick auf die Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln im Gegenzug für palästinensische Häftlinge sagte Herzog: „Die Realität ist - und die Welt und wir müssen uns dem stellen - dass alles mit Jihia al-Sinwar beginnt und endet. Er ist es, der die Entscheidung für das Oktober-Massaker gefällt hat, er hat seitdem danach gestrebt, das Blut Unschuldiger zu vergießen, er ist es, der die regionale Lage eskalieren lassen will, den Ramadan entweihen, alles tut, um Koexistenz in unserem Land und der ganzen Region zu zerstören und Zwietracht zwischen uns und rund um die Welt zu säen.“

10 Uhr: Stimmen aus Dänemark, Spanien und Australien zur Resolution des Weltsicherheitsrats

„Politiken“: Weder Israel noch die Hamas haben jetzt eine Ausrede

Die liberale dänische Tageszeitung „Politiken“ (Kopenhagen) kommentiert am Dienstag:

„Der Sicherheitsrat fordert einen Waffenstillstand und die Freilassung der etwa 130 israelischen Geiseln, die die Hamas immer noch in Gaza festhält. Weder Israel noch die Hamas haben jetzt eine Ausrede. Sie sind rechtlich verpflichtet, den Krieg zu beenden und die Geiseln nach Hause zurückkehren zu lassen, und wenn eine der beiden Parteien den Forderungen des Sicherheitsrats nicht nachkommt, offenbart sie ihren mangelnden Willen, Frieden zu schließen." (...)

„La Vanguardia“: Israel ist endgültig allein und isoliert

Die spanische Zeitung „La Vanguardia“ schreibt am Dienstag:

„Es scheint klar zu sein, dass (der israelische Premierminister) Benjamin Netanjahu sich taub stellen und diese Forderung nicht umsetzen wird. Der Krieg in Gaza wird wohl weitergehen. Aber die Resolution hat einen offensichtlichen politischen Preis für Israel, das im Konzert der Nationen jetzt völlig allein dasteht. Die Regierung von (US-Präsident) Joe Biden konnte Israel angesichts der Hungerkrise der palästinensischen Bevölkerung und des Todes von mehr als 30 000 Menschen im Gazastreifen nicht weiter unterstützen." (...)

„Sydney Morning Herald“: Kluft zwischen USA und Israel ist offiziell

Die australische Zeitung „Sydney Morning Herald“ schreibt am Dienstag:

„Die zerrüttete Beziehung zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist nun offiziell, ebenso wie die Isolation Israels auf der internationalen Bühne. Theoretisch haben die USA bei der jüngsten Abstimmung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen überhaupt nichts gesagt: Sie enthielten sich bei der Abstimmung darüber, ob sie einen sofortigen Waffenstillstand im Krieg Israels mit der militanten Gruppe Hamas unterstützen. " (...)

Das waren die Entwicklungen am Montag, 25. März:

22.06 Uhr: Baerbock hebt Palästinenser-Beitrag für UN-Resolution zu Gaza hervor

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und deren Präsidenten Mahmud Abbas für ihren Beitrag zur UN-Resolution für eine sofortige Waffenruhe in Gaza gelobt. Mit der klaren Verurteilung der Gewalt der islamistischen Hamas gegen Zivilisten am 7. Oktober in Israel habe die PA von Abbas „einen wichtigen Beitrag“ zur Entscheidung in New York geleistet, sagte die Grünen-Politikerin am Montag in Ramallah nach einem Treffen mit Abbas. Zugleich verurteilte Baerbock erneut israelische Ankündigungen für neuen Siedlungsbau im Westjordanland.  

Dem Aufruf der PA von Abbas an die Hamas, die Waffen niederzulegen, könne sie sich nur anschießen, sagte Baerbock. Der eindringliche Appell der Weltgemeinschaft für eine Feuerpause sei überfällig. 

17.34 Uhr: Deutschland stellt 45 Millionen Euro für Palästinenserhilfswerk UNRWA bereit

Die Bundesregierung hat 45 Millionen Euro für die Arbeit des UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) außerhalb des Gazastreifens bereit gestellt. Die Gelder seien für Jordanien, Libanon, Syrien und das Westjordanland bestimmt, teilten das Auswärtige Amt und das Entwicklungsministerium am Montag in Berlin mit. Die Gelder sollen unter anderem Gesundheits- und Bildungsleistungen sowie Nahrungsmittelhilfe finanzieren.

Deutschland hatte Ende Januar wegen des Verdachts der Beteiligung von UNRWA-Mitarbeitern am Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel die Zahlungen für die Arbeit der Organisation im Gazastreifen ausgesetzt. Dazu läuft weiter eine Untersuchung, von der eine mögliche Wiederaufnahme abhängt. Humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen wickelt Deutschland derzeit über andere Organisationen wie das Welternährungsprogramm und das Kinderhilfswerk Unicef ab.

16.37 Uhr: Nach UN-Votum: Netanjahu sagt Reise von Delegation in die USA ab

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die geplante Reise von einer israelischen Delegation in die USA abgesagt. Das teilte das Amt des Regierungschefs am Montag in Jerusalem mit. Es ist eine Reaktion auf die Stimmenthaltung der USA bei einer Resolution des UN-Weltsicherheitsrates, die erstmals eine Waffenruhe im Gazastreifen fordert. 

Der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, und der nationale Sicherheitsberater Zachi Hanegbi hätten am Montag in die USA fliegen sollen, um sich mit hochrangigen Regierungsvertretern zu treffen. Diese hätten den israelischen Gästen Alternativen zu einer von Israel geplanten, von den USA und anderen Verbündeten abgelehnten Bodenoffensive in der südlichen Gaza-Stadt Rafah vorlegen wollen. Weiteres Thema der Gespräche wären die Vorschläge Washingtons für eine Ausweitung der humanitären Hilfe für die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen gewesen. 

Die Absage der USA-Reise von Dermer und Hangebi, zweier Vertrauter des Regierungschefs, markiert einen weiteren Tiefpunkt im Verhältnis Israels zu seinem wichtigsten Verbündeten. Die Beziehungen zu den USA sind angespannt, weil Washington mit der Kriegsführung Israels im Gazastreifen zunehmend nicht einverstanden ist. Streitpunkt ist unter anderem die humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung, die aus Sicht der USA und internationaler Organisationen nur unzureichend erfolgt. 

15.48 Uhr: UN-Sicherheitsrat fordert erstmals „sofortige Waffenruhe“ im Gazastreifen

Der UN-Sicherheitsrat hat erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas eine „sofortige Waffenruhe“ gefordert. Eine entsprechende Resolution wurde am Montag in New York verabschiedet. Dies wurde möglich, weil die USA im Gegensatz zu bisherigen Abstimmungen über diese Forderung diesmal kein Veto einlegten, sondern sich der Stimme enthielten.

Die Resolution fordert eine "sofortige Waffenruhe" für den derzeit von Muslimen in aller Welt begangenen Fastenmonat Ramadan. Diese solle dann zu einem "dauerhaften" Waffenstillstand führen. Für die Resolution stimmten 14 Mitglieder des Sicherheitsrates, die USA enthielten sich. 

Washington hatte bisher in derartigen Abstimmungen immer die Position seines Verbündeten Israel eingenommen, das eine sofortige Waffenruhe ablehnt. Zuletzt hatten die US-Regierung und auch Präsident Joe Biden das israelische Vorgehen im Gazastreifen aber immer offener kritisiert.

13.22 Uhr: Erstmals seit langem wieder Raketenalarm in israelischer Stadt Aschdod

Erstmals seit mehr als zwei Monaten hat es am Montag in der israelischen Hafenstadt Aschdod wieder Raketenalarm gegeben. Der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas reklamierte den Angriff für sich. Es sei eine Reaktion auf israelische Angriffe auf Zivilisten, teilten die Kassam-Brigaden mit. Die israelische Nachrichtenseite ynet schrieb, insgesamt seien acht Raketen auf Aschdod abgefeuert worden. Zwei seien von der Raketenabwehr abgefangen und der Rest auf unbewohntem Gebiet eingeschlagen. Es gab zunächst keine Berichte zu möglichen Verletzten.

11.48 Uhr: UN: Trotz Warnungen vor Hunger in Gaza nicht mehr Hilfslieferungen

Ungeachtet eindringlicher Warnungen vor einer Hungersnot im Gazastreifen kommen nach Angaben der Vereinten Nationen nicht mehr Hilfslieferungen in den umkämpften Küstenstreifen. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA teilte am Montag mit, dass in diesem Monat - bis einschließlich 23. März - täglich durchschnittlich 157 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gefahren seien. „Dies ist immer noch weit unter den operativen Fähigkeiten beider Grenzübergänge und dem Ziel von 500 am Tag“, hieß es in der Mitteilung der Organisation, gegen die Israel zuletzt Terror-Vorwürfe erhoben hatte. 

Israelische Behörden erlaubten keine dringend notwendigen Lieferungen von Lebensmitteln in den Norden des Gazastreifens. Entsprechende Anfragen von UNRWA seien allesamt zurückgewiesen worden. Hilfsorganisationen haben mehrfach gewarnt, der Hunger im Gazastreifen habe katastrophale Ausmaße erreicht. Israel erlaubt es nach Darstellung des Chefs von UNRWA nicht mehr, dass das Hilfswerk humanitäre Konvois in den Norden des Gazastreifens schickt. UNRWA werde daran gehindert, lebensrettende Hilfe nach Nord-Gaza zu bringen, schrieb Philippe Lazzarini am Sonntag auf der Plattform X, vormals Twitter. 

10.23 Uhr: Baerbock trifft ägyptischen Außenminister - Lage in Gaza im Zentrum

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist am Montag in Kairo mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri zu neuerlichen Krisengesprächen zusammengekommen. Bei dem Treffen in der ägyptischen Hauptstadt dürfte die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen im Mittelpunkt stehen. Die Grünen-Politikerin wirbt seit Wochen für eine humanitäre Waffenruhe, damit die von der islamistischen Hamas weiterhin festgehaltenen israelischen Geiseln freikommen und Hilfslieferungen den Gazastreifen erreichen. 

Schon zum Auftakt ihrer knapp zweitägigen Nahostreise hatte Baerbock von Israel und der Hamas eine Einigung über eine befristete Waffenruhe verlangt. „Nur eine sofortige humanitäre Feuerpause, die zu einem dauerhaften Waffenstillstand führt, hält die Hoffnung auf Frieden am Leben – für Palästinenserinnen und Palästinenser wie Israelis“, forderte sie. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 24. März: 

16.39 Uhr: Roter Halbmond: Israelische Armee belagert zwei weitere Krankenhäuser im Gazastreifen

Die israelischen Streitkräfte haben nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds einige Tage nach Beginn eines Einsatzes in der größten Klinik des Gazastreifens zwei weitere Krankenhäuser im Süden des Palästinensergebiets belagert. Militärfahrzeuge hätten sich dem Nasser- und dem Al-Amal-Krankenhaus in der Stadt Chan Junis genähert, während in der Gegend schweres Bombardement und Schüsse zu hören gewesen seien, erklärte der Rote Halbmond am Sonntag. Ein freiwilliger Mitarbeiter in einem Krankenhaus sei am Sonntagmorgen durch israelische Schüsse getötet worden.

In von Drohnen überbrachten Botschaften wurde nach Angaben des Roten Halbmondes gefordert, dass alle Menschen nackt die Al-Amal-Klinik verlassen, während die israelischen Truppen die Tore des Krankenhauses mit Erdbarrieren versperrten. „Alle unsere Teams sind derzeit in extremer Gefahr und können sich nicht bewegen“, fügte der Rote Halbmond hinzu.

15.30 Uhr: Baerbock fordert von Israel und Hamas sofortige humanitäre Feuerpause

Außenministerin Annalena Baerbock hat im Gaza-Krieg von Israel und der islamistischen Hamas ein Einlenken in den Verhandlungen in Katar verlangt. „Nur eine sofortige humanitäre Feuerpause, die zu einem dauerhaften Waffenstillstand führt, hält die Hoffnung auf Frieden am Leben – für Palästinenserinnen und Palästinenser wie Israelis“, forderte die Grünen-Politikerin am Sonntag vor neuerlichen Krisengesprächen an diesem Montag und Dienstag in Ägypten, Israel und den palästinensischen Gebieten. Es ist Baerbocks sechster Besuch in Israel seit dem blutigen Terrorüberfall der Hamas auf das Land am 7. Oktober. 

Das Sterben der Menschen in Gaza und das Leid der mehr als 100 noch immer von der Hamas gefangengehaltenen Geiseln seien miteinander verwoben, erinnerte Baerbock. „Das Leid muss für alle enden.“ Die Verhandlungen in Doha, der Hauptstadt des Golfemirats Katar, müssten nun endlich zum Erfolg führen. 

13.13 Uhr: Israel startet neuen Militäreinsatz in Chan Junis

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Sonntag einen neuen Militäreinsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens begonnen. Ziel der Operation im Westen der Stadt sei es, „weiter Terror-Infrastruktur zu zerstören und Terroristen in dem Gebiet auszuschalten“, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Der Einsatz habe mit „einer Serie von Luftangriffen auf rund 40 Terrorziele begonnen“. 

Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond berichtete, israelische Truppen hätten zwei Krankenhäuser in Chan Junis umlagert. Es gebe heftigen Beschuss. Im Al-Amal-Krankenhaus sei ein Sanitäter durch Schüsse tödlich verletzt worden, ein weiterer habe eine Schussverletzung am Kopf erlitten. 

8 Uhr: Israel greift Ziele der Hisbollah im Libanon an

Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele der proiranischen Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon angegriffen. In der Nacht zu Sonntag sei eine Waffenproduktionsanlage der Hisbollah bei der Stadt Baalbek im Nordosten attackiert worden, teilte die israelische Armee mit. Örtlichen Behördenangaben zufolge wurden dabei drei Menschen verletzt. Baalbek gilt als Hisbollah-Hochburg und liegt etwa 100 Kilometer entfernt von der israelisch-libanesischen Grenze. 

Kurz darauf wurden israelischen Armee-Angaben zufolge rund 50 Raketen von der Hisbollah aus dem Libanon abgefeuert. Einige der Raketen seien abgefangen worden, andere seien im offenen Gelände eingeschlagen. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 23. März:

20.37 Uhr: Hamas-Vertreter: "Tiefe Kluft" in Verhandlungen mit Israel

Bei den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln gibt es nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation noch immer deutliche Meinungsverschiedenheiten. Die Positionen zwischen beiden Seiten klafften weit auseinander, sagte am Samstag ein hochrangiger Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt eine tiefe Kluft zwischen den Positionen in den Verhandlungen."

Die Hamas habe in den Gesprächen "Flexibilität" gezeigt, sagte der mit den Verhandlungen vertraute Vertreter der islamistischen Organisation, der anonym bleiben wollte. Dies sei aber von Israel "als Schwäche" ausgelegt worden. 

18.34 Uhr: Hamas meldet Tote durch Beschuss von Hilfsverteilungspunkt - Israel dementiert

Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas mindestens 19 Menschen durch israelischen Beschuss getötet worden, als sie nach Hilfsgütern anstanden. Zudem seien dutzende Palästinenser verletzt worden, erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Samstag. Die israelische Armee wies diese Angaben zurück.

Der Vorfall ereignete sich nach Hamas-Angaben an einer Kreuzung nahe der Stadt Gaza im Norden des Gazastreifens. Dort hätten Menschen auf Lastwagen mit Hilfsgütern gewartet, als es Beschuss unter anderem durch israelische Panzer gegeben habe, erklärte das Gesundheitsministerium.

Die israelische Armee wies diese Darstellung zurück. "Die Berichte, dass dutzende Bewohner des Gazastreifens an einem Hilfskonvoi beschossen wurden, sind nicht korrekt", hieß es in einer Erklärung des Militärs. "Erste Untersuchungen haben ergeben, dass es weder einen Luftangriff auf den Konvoi gegeben hat, noch gibt es Hinweise, dass die (israelischen) Truppen auf Menschen an dem Hilfskonvoi geschossen haben."

15.23 Uhr: Wieder Tote bei Kämpfen und Angriffen im Gazastreifen

Israels Armee setzt nach eigener Darstellung ihre Angriffe auf Stellungen der Islamistenorganisation Hamas im Gazastreifen fort. Israels Luftwaffe habe am Freitag „rund 35 Terrorziele im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter operative Kommandozentralen, Militärposten, Infrastruktur von Terrororganisationen“, teilte das Militär am Samstag mit. „Dutzende Terroristen wurden am vergangenen Tag bei Bodenkämpfen und Luftangriffen im Gazastreifen eliminiert.“ Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, binnen 24 Stunden seien 72 Palästinenser getötet und weitere 144 verletzt worden. Damit steige die Zahl der seit Beginn des Gaza-Krieges Getöteten auf 32 142 Menschen. 74 412 weitere hätten Verletzungen erlitten. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Zahlreiche Tote und Verletzte werden noch unter Trümmern vermutet. Wegen der heftigen Kämpfe können Rettungskräfte nicht immer zu ihnen vordringen. 

14.08 Uhr: Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über Gaza-Waffenruhe verschoben

Eine geplante Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine Forderung nach einer sofortigen Gaza-Waffenruhe ist am Samstag in letzter Minute verschoben worden. Die Beratung zur Lage im Nahen Osten soll nun am Montag stattfinden. Es war anzunehmen, dass hinter den Kulissen weiter verhandelt wurde, um einen Erfolg der Resolution im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen wahrscheinlicher zu machen. 

14 Uhr: UN-Generalsekretär Guterres fordert erneut Waffenruhe im Gaza-Krieg

UN-Generalsekretär António Guterres hat bei seinem Besuch in Ägypten Forderungen nach einer Waffenruhe im Gaza-Krieg erneuert. „Jetzt ist es mehr denn je an der Zeit für eine sofortige humanitäre Feuerpause“, sagte Guterres am Samstag bei einem Besuch am Rafah-Grenzübergang. „Die Palästinenser in Gaza, Kinder, Frauen, Männer, stecken in einem nicht enden wollenden Albtraum fest. Gemeinden wurden ausgelöscht, Häuser zerstört, ganze Familien und Generationen ausgelöscht.“

Guterres forderte auch die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas. Dies sei im „Geist des Mitgefühls“ des islamischen Fastenmonats Ramadan. Israel forderte er erneut dazu auf, dringend benötigte Hilfsgüter in den Gazastreifen passieren zu lassen. „Ich möchte, dass die Palästinenser in Gaza wissen: Ihr seid nicht allein“, fügte der UN-Chef hinzu. Am Samstag war Guterres für Gespräche in Ägypten eingetroffen und auch zur Grenze bei Rafah gereist.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 22. März:

15.13 Uhr: Umfrage: Fast 70 Prozent kritisieren Israels Vorgehen im Gaza

Eine Mehrheit von 69 Prozent der Bevölkerung in Deutschland hält einer Umfrage zufolge das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen angesichts der vielen zivilen Opfer nicht für gerechtfertigt. Das geht aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer hervor, für das die Forschungsgruppe Wahlen zwischen dem 19. und 21. März 1296 Personen befragt hat. Die Umfrage ist repräsentativ für die Wahlbevölkerung.

In der Umfrage gaben 87 Prozent der Befragten an, der Westen sollte mehr Druck auf Israel ausüben, um die Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen mit Lebensmitteln und Medikamenten zu verbessern. Sieben Prozent sind nicht dieser Meinung. Zudem sind nur sieben Prozent der Befragten zuversichtlich, dass die Kämpfe in den kommenden Wochen ein Ende finden werden - 89 Prozent bezweifeln dies.

14.35 Uhr: Russland und China legen Veto im UN-Sicherheitsrat gegen US-Resolutionsentwurf zu Gaza ein

Im UN-Sicherheitsrat ist ein US-Resolutionsentwurf für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen am Veto Russlands und Chinas gescheitert. Der russische Botschafter bei der UNO in New York sprach von einem „heuchlerischen“ Text, der nicht direkt ein Schweigen der Waffen im Gazastreifen fordere. Für den US-Vorschlag gab es im UN-Sicherheitsrat elf Stimmen, drei dagegen (Russland, China und Algerien) und eine Enthaltung (Guyana).

14.21 Uhr: Israels Armee weiter im Schifa-Krankenhaus im Einsatz

Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihren Einsatz in der größten Klinik des Gazastreifens fort. „Bislang haben die Einsatzkräfte mehr als 150 Terroristen in der Gegend des Krankenhauses eliminiert“, teilte das Militär am Freitag mit. Hunderte Verdächtige seien festgenommen worden. Am Donnerstag hatte die Armee angegeben, seit Beginn des Einsatzes in der Schifa-Klinik vor mehreren Tagen mehr als 140 Terroristen getötet und 600 weitere Personen festgenommen zu haben. Unter den Festgenommenen sollen demnach auch mehrere ranghohe Mitglieder der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad sein. Anwohner sagten der Deutschen Presse-Agentur, Israels Armee habe einen Großteil der Häuser rund um die Klinik angegriffen. Sämtliche Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

12.55 Uhr: Israel beschlagnahmt 800 Hektar Land im besetzten Westjordanland

Israel hat die Beschlagnahmung von 800 Hektar Land im besetzten Westjordanland verkündet. Finanzminister Bezalel Smotrich erklärte am Freitag, das Gebiet im Jordantal sei zum „Staatsgebiet“ erklärt worden. Nach Angaben der israelischen Organisation Frieden Jetzt, die den Bau israelischer Siedlungen im Westjordanland beobachtet, handelt es sich um die größte Beschlagnahmung von Land in den Palästinensergebieten seit den Oslo-Abkommen von 1993, die den Palästinensern eine autonome Verwaltung im Westjordanland und im Gazastreifen übertragen hatten.

10 Uhr: Blinken zu Treffen mit Netanjahu in Israel eingetroffen

US-Außenminister Anthony Blinken ist am Freitag zu einem Besuch in Israel eingetroffen. Er landete am Freitagvormittag in Tel Aviv, wie ein AFP-Journalist berichtete. Blinken wird vom israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zu einem Gespräch über den Gaza-Krieg empfangen, das nach den jüngsten Unstimmigkeiten zwischen den Verbündeten USA und Israel in einer angespannten Atmosphäre stattfinden dürfte. Die Visite in Israel ist nach Besuchen in Saudi-Arabien und Ägypten die letzte Station der Nahost-Reise des US-Ministers.

8.20 Uhr: Israels Botschafter Prosor verteidigt Pläne für Offensive in Rafah

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat die Pläne für eine Offensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen verteidigt. Die radikalislamische Hamas müsse endgültig besiegt werden, sagte Prosor am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Israel müsse die "Terrorinfrastruktur" der Palästinenserorganisation zerstören. Die israelische Armee werde den Einsatz in Rafah aber erst beginnen, wenn die Zivilbevölkerung in "sichere Zonen" gebracht worden sei. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 21. März:

21.46 Uhr: USA wollen UN-Sicherheitsrat Nahost-Resolution zur Abstimmung vorlegen

Die USA wollen dem UN-Sicherheitsrat ihren Resolutionsentwurf über einen „sofortigen Waffenstillstand“ in Verbindung mit der Geiselfreilassung im Gazastreifen am Freitag zur Abstimmung vorlegen. „Wir werden diese Resolution am Freitagmorgen zur Abstimmung bringen“, erklärte Nate Evans, der Sprecher von UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield, am Donnerstag. Die US-Resolution werde „eindeutig die laufenden diplomatischen Bemühungen unterstützen“, die darauf abzielten, „einen sofortigen Waffenstillstand in Gaza als Teil eines Geiselabkommens zu erreichen“.

Die USA setzen sich im UN-Sicherheitsrat erstmals für eine „sofortige Feuerpause“ im Gazastreifen ein. US-Außenminister Antony Blinken hatte den Kurswechsel Washingtons am Mittwochabend bei einem Besuch in Saudi-Arabien bekannt gegeben.

„Wir haben tatsächlich eine Resolution vorgelegt, die jetzt dem Sicherheitsrat vorliegt, die eine sofortige Feuerpause verbunden mit der Freilassung der Geiseln fordert“, sagte Blinken im Sender Al-Hadath. Er hoffe, dass davon ein „starkes Signal“ ausgehe.

21.33 Uhr: EU ruft zu "sofortiger humanitärer Pause" im Gazastreifen auf

Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben zu einer "sofortigen humanitären Pause" im Gazastreifen aufgerufen. Diese solle zu einem nachhaltigen Waffenstillstand führen, heißt es in einer am Donnerstag in Brüssel veröffentlichten Erklärung. Zugleich forderten die Gipfelteilnehmer forderten "die bedingungslose Freilassung aller Geiseln". Zudem riefen sie Israel dazu auf, keine Bodenoffensive in Rafah zu starten, "die die ohnehin katastrophale humanitäre Situation verschlimmern würde". 

Sie zeigten sich außerdem besorgt über die "unmittelbar drohende Hungersnot", die durch die unzureichende Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen verursacht werde. Dies habe "unverhältnismäßige Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, insbesondere auf Kinder", hieß es weiter. 

Die EU-Spitzenpolitiker forderten zudem "unabhängige Untersuchungen zu allen Vorwürfen sexueller Gewalt", die bei den Angriffen am 7. Oktober verübt worden sei. Bei dem beispiellosen Großangriff der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas waren nach israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden.

21.20 Uhr: EU-Staaten fordern sofortige Feuerpause im Gaza-Krieg

Die EU-Staaten verschärfen ihren Ton gegenüber Israel und fordern angesichts der dramatischen Notlage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen eine sofortige Feuerpause. Das teilte EU-Ratspräsident Charles Michel am Donnerstagabend nach Gesprächen der Staats- und Regierungschefs beim EU-Gipfel in Brüssel mit.

21.05 Uhr: US-Außenminister Blinken: „Bodenoffensive in Rafah wäre ein Fehler“

Nach Gesprächen zum Gaza-Krieg in der ägyptischen Hauptstadt Kairo mit Vertretern verschiedener arabischer Staaten haben US-Außenminister Antony Blinken und sein ägyptischer Amtskollege Samih Schukri erneut vor einer geplanten israelischen Militäroffensive in Rafah gewarnt. „Wir haben sehr deutlich gemacht, dass eine Bodenoffensive in Rafah ein Fehler wäre und das können wir nicht unterstützen“, sagte Blinken bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstagabend.  Schukri sagte, man sei sich einig darüber, dass jegliche militärische Aktion in der Stadt im Süden des Gazastreifens verhindert werden müsste, wo viele Hunderttausende Menschen Zuflucht gesucht haben. Er fügte hinzu, es bestehe weitgehend Einigkeit, wie wichtig eine Waffenruhe und die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln sei.

In der Stadt an der Grenze zu Ägypten plant die israelische Regierung eine Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas. Das Vorhaben ist international umstritten, weil etwa 1,5 Millionen Palästinenser aufgrund der heftigen Kämpfe im Gazastreifen dort Zuflucht gesucht haben. Auch die US-Regierung und Ägypten hatten zuvor bereits davor gewarnt.

10.40 Uhr: Israelische Soldaten töten vier Palästinenser bei Einsatz im Westjordanland

Israelische Soldaten haben bei einem Einsatz im besetzten Westjordanland nach palästinensischen Angaben am Donnerstag vier Menschen getötet. Der Rettungsdienst Roter Halbmond erklärte, zwei Menschen seien bei einem Luftangriff und zwei weitere durch Schüsse getötet worden, darunter ein 18-jähriger junger Mann.

Die israelische Armee hatte am frühen Morgen einen Militäreinsatz in der Flüchtlingssiedlung Nur Schams nahe der Stadt Tulkarem im Nordwesten des Palästinensergebiets bekanntgegeben. „Während des Einsatzes griff ein Luftfahrzeug zwei Terroristen an, die eine unmittelbare Bedrohung für die Streitkräfte darstellten“, erklärte die Armee. Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP teilte die Armee später mit, die vom Palästinensischen Roten Halbmond genannte Opferzahl werde geprüft.

Am Morgen zogen sich die israelischen Soldaten wieder aus Nur Schams zurück, wie AFP-Journalisten vor Ort berichteten.

10.02 Uhr: Israel: Mehr als 140 militante Palästinenser in Al-Schifa-Krankenhaus getötet

Die israelische Armee hat bei ihrem Großeinsatz rund um das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza im Norden des Gazastreifens nach eigenen Angaben mittlerweile mehr als 140 militante Palästinenser getötet. "Seit Beginn des Einsatzes wurden mehr als 140 Terroristen im Bereich des Krankenhauses eliminiert", erklärte die Armee am Donnerstag.

Das Al-Schifa-Krankenhaus ist das größte Krankenhaus im Gazastreifen. Die israelische Armee hatte am Montagmorgen einen großangelegten Einsatz in dem Krankenhaus gestartet, auf dessen Gelände sich neben Patienten und Klinikpersonal auch zahlreiche Flüchtlinge aufhalten. Der Einsatz richtet sich nach israelischen Angaben gegen ranghohe Mitglieder der radikalislamischen Hamas in dem Komplex.

Die Gefechte dauerten am Donnerstag noch an. Die israelische Armee kündigte weitere "gezielte" Einsätze rund um das Krankenhaus an. Allein am Mittwoch seien bei Schusswechseln "mehr als 50 Terroristen eliminiert" worden. 

7 Uhr: Pläne in Israel für Gaza-Koordinierung durch Palästinenser

Israelische Sicherheitsbeamte arbeiten einem Medienbericht zufolge im Geheimen an einem Plan zur Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen durch unbelastete Palästinenser. Wie das „Wall Street Journal“ am Donnerstag unter Berufung auf israelische und arabische Beamte berichtete, könnte dies zu Schaffung einer palästinensisch geführten Regierungsbehörde in dem umkämpften Küstenstreifen führen. Die Idee sei, palästinensische Führungskräfte und Geschäftsleute, die keine Verbindungen zur islamistischen Hamas haben, für die Verteilung von Hilfsgütern zu gewinnen. Ein ranghoher israelischer Verteidigungsbeamter habe Gespräche mit Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien geführt, um regionale Unterstützung für solche Bemühungen zu gewinnen.

Die Hilfsgüter würden laut diesen Überlegungen nach einer israelischen Inspektion auf dem Land- und Seeweg im Gazastreifen eintreffen und in Lagerstätten im Zentrum des umkämpften Gebiets gebracht, wo die Palästinenser sie dann verteilen würden, hieß es. Sobald der Krieg vorbei sei, würden die für die Hilfe zuständigen Personen die Verwaltung des Gazastreifens übernehmen, unterstützt von Sicherheitskräften, die von wohlhabenden arabischen Regierungen finanziert würden, zitierte die US-Zeitung die Beamten weiter.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 20. März:

19.25 Uhr: UN: Zwischenbericht zu UNRWA-Überprüfung sieht „kritische Bereiche“

Nach schweren Vorwürfen Israels gegen das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sieht eine von den Vereinten Nationen eingesetzte unabhängige Expertengruppe Verbesserungsbedarf in einigen Bereichen. Ohne diese konkret zu benennen, teilten die UN in New York am Mittwoch zu einem Zwischenbericht einer Überprüfung der Organisation mit: „Die Überprüfungsgruppe wird jetzt konkrete und realistische Empfehlungen entwickeln, wie diese kritischen Bereiche angegangen werden können, um UNRWA zu stärken und zu verbessern.“ Die Experten hätten aber auch festgestellt, dass UNRWA „eine bedeutende Zahl von Mechanismen und Prozeduren“ zur Gewährleistung von Neutralität nutze. 

17.21 Uhr: Hamas: Israels Antwort auf Vorschlag für sechswöchige Feuerpause "insgesamt negativ"

In den Verhandlungen um ein neues Abkommen steht Israel laut einem Vertreter der radikalislamischen Hamas dem Vorschlag der Palästinenserorganisation für eine sechswöchige Feuerpause im Gazastreifen "insgesamt negativ" gegenüber. Die am Vortag von den Vermittlern in Katar überbrachte Antwort Israels sei "insgesamt negativ und entspricht nicht den Wünschen unseres Volkes", sagte der im Libanon lebende Hamas-Vertreter Osama Hamdan am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Beirut.

Die israelische Antwort stelle "einen Rückschritt" dar und könne die Verhandlungen behindern und "in eine Sackgasse führen", betonte er. Weitere Details zur israelischen Position nannte Hamdan nicht.

Die Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha über eine Feuerpause und Geiselfreilassungen laufen seit Wochen. Vergangene Woche hatte die Hamas einen Vorschlag für eine sechswöchige Feuerpause und einen Austausch von 42 israelischen Geiseln für je 20 bis 50 palästinensische Gefangene unterbreitet. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 19. März:

20.13 Uhr: Hamas-Chef Hanija wirft Israel "Sabotage" von Verhandlungen über Waffenruhe vor

Hamas-Chef Ismail Hanija hat Israel vorgeworfen, mit dem Militäreinsatz im Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza die Verhandlungen über eine Waffenruhe zu sabotieren. "Das gezielte Vorgehen gegen Polizisten und Regierungsvertreter zeigt ihre Bemühungen, Chaos zu säen und die Gewalt aufrechtzuerhalten", erklärte der in Katar lebende Chef der islamistischen Palästinenserorganisation am Dienstag. Dies offenbare auch "einen Willen, die in Doha laufenden Verhandlungen zu sabotieren", erklärte er weiter.

19.31 Uhr: Israelische Armee setzt Großeinsatz gegen Hamas im Al-Schifa-Krankenhaus fort

Die israelische Armee hat ihren Großeinsatz gegen mutmaßliche Hamas-Kämpfer im Al-Schifa-Krankenhaus im Norden des Gazastreifens am Dienstag fortgesetzt. „Mehr als 50 Terroristen“ seien bei dem Einsatz inzwischen getötet worden und rund „180 Verdächtige“ seien festgenommen worden, teilte die Armee mit.

Rund um das Krankenhaus, das größte im Gazastreifen, wurde am Dienstag weiter gekämpft, auch gab es Luftangriffe der Armee. Das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas geführte Gesundheitsministerium sprach am Dienstag von „Dutzenden“ Toten und Verletzten im Gebiet um das Krankenhaus.

14.20 Uhr: UNO: Israels Beschränkung von Hilfe für Gazastreifen könnte „Kriegsverbrechen“ sein

Israels Beschränkung von Hilfsgütern für den Gazastreifen zusammen mit den fortgesetzten israelischen Angriffen auf das Palästinensergebiet könnten nach Ansicht der UNO dem Einsatz von Hunger als „Kriegswaffe“ gleichkommen und somit ein „Kriegsverbrechen“ sein. „Das Ausmaß von Israels anhaltenden Beschränkungen für die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen, zusammen mit der Art und Weise, wie es die Kampfhandlungen weiterführt, könnte dem Einsatz von Hunger als Kriegsmethode gleichkommen, was ein Kriegsverbrechen ist“, erklärte UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk am Dienstag.

Die Situation des Hungers und der Hungersnot „ist ein Ergebnis der umfangreichen israelischen Beschränkungen auf die Einfuhr und die Verteilung von humanitärer Hilfe und Handelsgütern, der Vertreibung eines Großteils der Bevölkerung sowie der Zerstörung wichtiger ziviler Infrastrukturen“, hieß es weiter in der von Türks Sprecher in Genf verlesenen Erklärung. Die endgültige Entscheidung darüber, ob „Hunger als Kriegswaffe eingesetzt wird“ werde von einem Gericht getroffen, sagte Sprecher Jeremy Laurence weiter. Israel kritisierte die Erklärung Türks scharf.

13.30 Uhr: Mossad-Chef verlässt Doha nach Waffenruhe-Gesprächen - Katar „vorsichtig optimistisch“

Der israelische Geheimdienstchef David Barnea ist nach Gesprächen über eine Waffenruhe und Geiselfreilassungen im Gazastreifen aus Doha abgereist, wobei die Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt weitergehen. Der Mossad-Chef habe „Doha verlassen“, erklärte der katarische Außenamtssprecher Madched al-Ansari am Dienstag vor Journalisten. Er fügte hinzu, dass „sich technische Teams in diesem Moment treffen“, um „Einzelheiten eines möglichen Abkommens“ zu besprechen, nachdem die Hauptverhandlungsführer zuvor die „wichtigsten Fragen“ diskutiert hätten.

„Wir sind nun an dem Punkt, an dem wir erwarten, dass der Hamas ein Gegenvorschlag präsentiert wird“, sagte al-Ansari. Dies sei jedoch nicht der letzte Schritt in dem Prozess.

Er glaube nicht, dass eine Einigung kurz bevorstehe: „Wir sind vorsichtig optimistisch, weil die Gespräche wieder aufgenommen wurden, aber es ist zu früh, um Erfolge zu verkünden“, sagte der Sprecher. Al-Ansari äußerte zudem die Befürchtung, dass eine von Israel angekündigte Offensive in Rafah im äußersten Süden des Gazastreifens zu einer weiteren Verzögerung der Verhandlungen führen könnte.

12.35 Uhr: Israels Armee: Mehr als 50 Terroristen in Schifa-Krankenhaus getötet

Die israelische Armee setzt ihren Einsatz im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen fort. Man gehe dort gezielt gegen Infrastruktur der islamistischen Hamas vor, hieß es am Dienstag in einer Mitteilung des Militärs. „Die Truppen haben Terroristen bei Gefechten aus nächster Nähe ausgeschaltet und Waffen gefunden“, teilte mit Armee weiter mit. „Bisher haben die Truppen mehr als 50 Terroristen getötet und rund 180 Verdächtige festgenommen.“ Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Bei dem Einsatz in der Klinik sind bislang zwei israelische Soldaten getötet worden, wie das Militär weiter erklärte. Auch in anderen Regionen des Gazastreifens gingen die Kämpfe weiter. 

12 Uhr: Aktivisten melden israelische Luftangriffe auf Hisbollah-Waffenlager in Syrien

Israelische Raketen haben Aktivisten zufolge am Dienstag Waffenlager der Hisbollah-Miliz in Syrien getroffen. Bei dem jüngsten Angriff in der Nähe von Damaskus seien Waffen und Munition zerstört worden, was zu weiteren Explosionen und Feuer geführt habe, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Syrische Medien berichteten unter Berufung auf Militärangaben, dass die Luftverteidigung mehrere Raketen abgefangen habe.

Der israelische Luftangriff habe mehrere militärische Stellungen in der Nähe von Damaskus angegriffen, hieß es demnach. „Unsere Luftabwehr hat gehandelt und mehrere Raketen abgeschossen“, verlautete aus den Militärkreisen.

9.23 Uhr: Blinken: Gesamte Bevölkerung im Gazastreifen von "akuter Ernährungsunsicherheit" betroffen

Die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens leidet nach den Worten von US-Außenminister Antony Blinken unter "akuter Ernährungsunsicherheit". "Nach dem gängigsten Maßstab sind 100 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen", sagte Blinken bei einem Staatsbesuch auf den Philippinen am Dienstag vor Journalisten. Zum ersten Mal werde "eine gesamte Bevölkerungsgruppe so eingestuft", ergänzte Blinken.

Am Montag hatte bereits die UNO eine Einschätzung veröffentlicht, derzufolge die Hälfte der Bevölkerung des Palästinensergebiets in einer "katastrophalen" Ernährungssituation sei. In den nördlichen Bezirken drohe zwischen Mitte März und Mai eine Hungersnot, wenn nicht dringend Maßnahmen ergriffen würden. 

8.38 Uhr: USA erhöhen Druck auf Israel 

Die USA wollen im Gaza-Krieg Israel von seiner geplanten Bodenoffensive gegen die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah abbringen. US-Präsident Joe Biden habe Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in einem Telefonat aufgefordert, in den nächsten Tagen ein Team aus Vertretern von Militär, Geheimdiensten und Spezialisten für humanitäre Hilfe nach Washington zu entsenden, sagte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Montag. Netanjahu habe dem zugestimmt.

Ein größerer Bodeneinsatz in Rafah wäre „ein Fehler“, sagte Sullivan. Es gehe darum, den Israelis die Vorbehalte der USA darzulegen und mögliche Alternativen zu erörtern. 

Das waren die Entwicklungen am Montag, 18. März:

20.59 Uhr: Weißes Haus: Nummer drei der Hamas von Israels Armee getötet

Die Nummer drei in der Führung der militanten Palästinenserorganisation Hamas, Marwan Issa, ist nach Angaben der US-Regierung bei einem israelischen Militäreinsatz getötet worden. Issa sei bereits in der vergangenen Woche getötet worden, sagte am Montag in Washington der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Jake Sullivan. Zuvor am Montag hatten US-Präsident Joe Biden und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erstmals seit rund einem Monat wieder miteinander telefoniert.

Israel habe „eine bedeutende Anzahl von Hamas-Bataillonen zerschlagen“ und tausende Kämpfer der islamistischen Organisation getötet, darunter auch hochrangige Kommandeure, sagte Sullivan weiter. Die restliche Hamas-Führungsspitze „versteckt sich, wahrscheinlich tief im Hamas-Tunnelnetzwerk, und die Gerechtigkeit wird auch für sie kommen“.

Issa sei ein Vertreter von Mohammed Deif, der den bewaffneten Flügel der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, leite, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari zu diesem Zeitpunkt. Damals gab Hagari jedoch an, dass es noch unklar sei, ob Issa bei dem Einsatz getötet worden sei.

20.26 Uhr: Pistorius in Warschau: Deutsch-polnischer Schulterschluss gegen Putin

Ukraine-Gipfel in Paris, Dreiertreffen von Deutschland mit Frankreich und Polen in Berlin und jetzt der Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Warschau: Die europäischen Partner bemühen sich in diesen Tagen intensiv um neue Koordination bei der Unterstützung der Ukraine. Denn zuletzt hatte gewaltig geknirscht zwischen den EU-Partnern - und das zu einem Zeitpunkt, an dem die Ukraine dringender denn je auf die Hilfe ihrer Verbündeten angewiesen ist.

Bei ihrem Treffen nahe Warschau demonstrieren Pistorius und sein Kollege Wladyslaw Kosiniak-Kamysz am Montag Einigkeit: bei der Munitionsbeschaffung für die Ukraine, dem Schutz der Nato-Ostflanke und den sogenannten Fähigkeitskoalitionen für Raketenartillerie und gepanzerte Fahrzeuge. Deutschland und Polen gehen voran, so lautet die Botschaft der beiden Minister, die sich auch klar gegen Überlegungen zu einem „Einfrieren“ des Kriegs positionieren - denn dies würde „am Ende nur Putin helfen“, betont Pistorius.

Der Bundesverteidigungsminister nennt Polen einen „extrem wichtigen Partner und Freund“ und wirbt für eine Verstärkung der Beziehungen. Kosiniak-Kamysz erinnert an die angespannten bilateralen Beziehungen während der Regierungszeit der rechtsnationalistischen PiS, die wenig freundschaftlich gewesen seien. Nun müsse die Zusammenarbeit „wiederbelebt“ werden.

17.24 Uhr: Unicef: Menschengemachte Hungersnot im Gazastreifen

Laut einem am Montag veröffentlichten Bericht droht in den kommenden Monaten eine Hungersnot im Norden des Gazastreifens. Unicef Deutschland kritisiert einen mangelnden Einsatz zum Schutz der Kinder.

Köln (KNA) Unicef Deutschland kritisiert einen mangelnden Einsatz im Kampf gegen eine drohende Hungersnot im Gazastreifen. „Es ist eine Katastrophe für Kinder, die sich in Gaza abspielt“, so der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, in einer Stellungnahme am Montag in Berlin. Die Warnsignale seien nicht zu übersehen gewesen. „Und doch verhungern in Gaza Kinder vor den Augen der Welt.“

16.28 Uhr: Hamas-Funktionär bei Einsatz im Schifa-Krankenhaus getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei dem Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza einen ranghohen Funktionär der islamistischen Terrororganisation Hamas getötet. Es handele sich dabei um Faik al-Mabhuh, Leiter einer Abteilung für innere Sicherheit der Hamas, die auch für operative Einsätze zuständig sei, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet am Montag. Al-Mabhuh sei auch „zuständig für die Koordinierung von Hamas-Terroraktivitäten im Gazastreifen“ gewesen.

14.14 Uhr: UNO: 1,1 Millionen Menschen im Gazastreifen in "katastrophaler Ernährungssituation"

Jeder zweite Bewohner im Gazastreifen befindet sich UN-Angaben zufolge in einer "katastrophalen Ernährungssituation". Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, stehe eine Hungersnot in den nördlichen Bezirken "unmittelbar bevor" und könnte "jederzeit zwischen Mitte März und Mai 2024 eintreten", hieß es in der am Montag veröffentlichten IPC-Skala zum Hungermonitoring der UNO, die Hungersituationen je nach Schweregrad bewertet.

Laut der IPC-Skala sind derzeit etwa 1,1 Millionen Menschen im Gazastreifen aufgrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas von einer "katastrophalen Ernährungssituation" betroffen - die höchste Zahl, die je registriert worden sei. 

12.24 Uhr: Israelische Armee meldet 250 getötete Soldaten seit Beginn der Bodenoffensive

Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Angaben der Armee 250 israelische Soldaten getötet worden. Der 250. Soldat sei am frühen Montagmorgen bei einem Einsatz am Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza getötet worden, hieß es aus israelischen Sicherheitskreisen.

10.45 Uhr: Verhandlungskreise: Mossad-Chef trifft Katars Premier wegen Feuerpause

Bei den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen und die Freilassung von Geiseln soll es nach Angaben aus Teilnehmerkreisen ein Treffen zwischen dem Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes und hochrangigen Vertretern Katars und Ägyptens geben. Das Gespräch zwischen Mossad-Chef David Barnea und Katars Regierungschef Abdelrahman al-Thani sowie hochrangigen Vertretern Ägyptens solle noch im Laufe des Tages in Doha stattfinden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Montag.

9.59 Uhr: Israels Armee ruft zu Evakuierung von Al-Schifa-Krankenhaus und „Umgebung“ auf

Das israelische Militär hat die Bevölkerung im Gazastreifen zur Evakuierung des Krankenhauses Al-Schifa in der Stadt Gaza aufgefordert. "Um Ihre Sicherheit zu gewährleisten, müssen Sie das Gebiet sofort verlassen", erklärte Armeesprecher Avichay Adraee am Montag im Onlinedienst X. "Alle Menschen vor Ort" sollten sich erst in Richtung Westen und dann nach Süden in ein "humanitäres Gebiet" begeben.

8.58 Uhr: Israels Armee startet Einsatz am Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza

 Die israelische Armee hat einen Einsatz am Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza gestartet, auf dessen Gelände sich nach Angaben der Hamas „zehntausende“ Vertriebene aufhalten. Der Einsatz richte sich gegen ranghohe Hamas-Terroristen, erklärte die israelische Armee am Montagmorgen. Zur Zukunft von Rafah im Süden des Gazastreifens hatte Regierungschef Benjamin Netanjahu am Vorabend bei einem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versichert, dass die angekündigte Offensive nicht starten werde, solange dort Zivilisten festsitzen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 17. März:

18.36 Uhr: Netanjahu: Keine Rafah-Offensive solange Zivilisten festsitzen

Die israelische Armee wird nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu ihre angekündigte Offensive in Rafah im Gazastreifen nicht starten, solange dort Zivilisten festsitzen. Dies sagte Netanjahu am Sonntag nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Dieser forderte Israel zur Bereitschaft auf, eine „länger dauernde Waffenruhe“ einzugehen.

Das israelische Ziel sei weiter, „die verbleibenden Terroristen-Bataillone in Rafah zu eliminieren“, sagte Netanjahu bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Scholz. Dies werde Israel aber nicht tun, „während wir die Bevölkerung an Ort und Stelle festhalten“.

17.15 Uhr: Netanjahu sieht sich mit Scholz einig: Hamas muss eliminiert werden

Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärt, dass er sich mit dem deutschen Gast darin einig gewesen sei, dass „die Hamas eliminiert werden muss“. Es werde keinen Frieden geben, solange die islamistische Terrororganisation im Gazastreifen bestehen bleibt, sagte Netanjahu am Sonntag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz in Jerusalem. „Wir haben keine Zukunft, wenn die Hamas, die zum Genozid an uns entschlossen ist, intakt bleibt.“

Vor einer geplanten Offensive in der südlichen Gaza-Stadt Rafah werde die Zivilbevölkerung in Sicherheit gebracht, sagte Netanjahu. Israel unternehme außerdem äußerste Anstrengungen, um Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen „über Land, über See und aus der Luft“ zu ermöglichen. 

13.08 Uhr: Luftwaffe wirft zweite Hilfsladung über dem Gazastreifen ab

Die Luftwaffe hat am Sonntag mit einem zweiten Hilfsflug Lebensmittel über dem umkämpften Gazastreifen abgeworfen. Nach Militärangaben wurden dabei 4,4 Tonnen Material auf vier Paletten an Fallschirmen abgesetzt. Auch mehrere anderen Staaten hatten demnach Transportflugzeuge im Einsatz. Die Bundeswehr hat für die Beteiligung an der Hilfe zwei in Frankreich stationierte Maschinen vom Typ C-130 Hercules nach Jordanien verlegt, von wo aus die Flüge starten. 

12.19 Uhr: Scholz warnt vor Torpedierung von Nahost-Friedensbemühungen durch Rafah-Offensive

Vor seinem Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) davor gewarnt, die internationalen Friedensbemühungen im Gaza-Konflikt durch eine Offensive in Rafah zunichte zu machen. Eine groß angelegte Offensive auf die Stadt im südwestlichen Teil des Gazastreifens werde „eine große Zahl von Opfern“ fordern, sagte Scholz am Sonntag im jordanischen Stadt Akaba. Und dies würde „jede friedliche Entwicklung in der Region sehr schwer machen“.

9.50 Uhr: Nahost-Reise zum Gaza-Krieg: Scholz trifft Jordaniens König

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Sonntag in Jordanien die politischen Gespräche während seiner Nahost-Reise zum Gaza-Krieg begonnen. Er traf am Vormittag in Akaba den jordanischen König Abdullah II. Dessen Land hat die Luftbrücke zur Versorgung der Palästinenser im Gazastreifen mitorganisiert, an der sich nun auch die Bundeswehr mit zwei in Jordanien stationierten Flugzeugen beteiligt. 

8 Uhr: Bundeswehr bereitet weiteren Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen vor

Nach einem ersten Abwurf von vier Tonnen dringend benötigter Lebensmittel über dem Gazastreifen bereitet die Bundeswehr einen weiteren Flug vor. "Wir machen uns fertig für den nächsten Hilfsflug in den Gazastreifen", erklärte die Luftwaffe am Sonntagmorgen im Onlinedienst X. Demnach sollen in Kooperation mit der französischen Armee Hilfsgüter über einer Zone am Strand des Palästinensergebiets abgeworfen werden.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 16. März:

19.55 Uhr: WHO ruft Israel zum Verzicht auf Rafah-Offensive auf

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat an Israel appelliert, „im Namen der Menschlichkeit“ auf die geplante Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens zu verzichten. Er sei „zutiefst besorgt“ über Berichte, wonach Israel eine Bodenoffensive in Rafah plane, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Samstag im Onlinedienst X. Eine weitere Eskalation der Gewalt in dem dicht besiedelten Gebiet „würde noch mehr Tote und Leid nach sich ziehen“.

19.32 Uhr: Israels Militärchef: Befinden uns in einem Mehrfrontenkrieg

Israel befindet sich nach den Worten des Generalstabschefs Herzi Halevi in einem Mehrfrontenkrieg. Jedes Ereignis und jeder Zwischenfall an einer der Fronten könnten sich auf andere Regionen auswirken und dort eine Reaktion hervorrufen, sagte Halevi bei einem Besuch von Grenzpolizisten im Westjordanland am Freitag. Die israelische Armee veröffentlichte erst am Samstag die Worte des Militärchefs. Angesichts des muslimischen Fastenmonats Ramadan seien alle Sicherheitskräfte besonders wachsam, betonte er.

Halevi nannte in dem Zusammenhang den Libanon, Syrien, das Westjordanland, Gaza und „auch weiter weg“. Das Augenmerk der Armee und aller anderen Einsatzkräfte müsste auf dem gesamten Zeitraum des Ramadan und allen Fronten liegen. „In dieser Woche hat es bereits mehrere Anschlagsversuche an verschiedenen Orten gegeben, und die Herausforderung besteht darin, den gesamten Monat zu bewachen, und auch danach, denn es endet nicht mit dem Ramadan, aber wir sind in diesem Monat mehr im Einsatz,“ so Halevi.

19.11 Uhr: Scholz zu Gesprächen über Gaza-Krieg in Jordanien eingetroffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist am Samstag zu einem Besuch in Jordanien eingetroffen, wo er politische Gespräche über die Lage im Gaza-Krieg führen will. In der Stadt Akaba wird Scholz am Sonntag mit König Abdullah II. zusammentreffen, dessen Land die Luftbrücke zur Versorgung der Palästinenser im Gazastreifen initiiert hat. Auch die Bundeswehr beteiligt sich inzwischen am Abwurf von Hilfsgütern über dem Palästinensergebiet, Start- und Landepunkt der Hercules-Transportmaschinen der Luftwaffe ist ein Stützpunkt in Jordanien.

Anschließend stehen in Israel Gespräche des Bundeskanzlers mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, Präsident Isaac Herzog und weiteren Politikern an. Dabei wolle er auch über eine langfristige Perspektive reden, sagte Scholz vor seinem Abflug. Es gehe um „die Frage, wie ein friedliches Miteinander eines palästinensischen Staates und Israels gelingen kann“.

17.09 Uhr: Schüsse nahe Hebron im Westjordanland - Angreifer tot

Nach Schüssen nahe der Stadt Hebron im Westjordanland haben israelische Soldaten Militärangaben zufolge einen bewaffneten Palästinenser getötet. Der Angreifer habe unweit eines israelischen Siedlungsviertels am Samstag das Feuer eröffnet, teilte die Armee mit. Soldaten in der Nähe hätten den bewaffneten Mann dann „neutralisiert“. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas, die Kassam-Brigaden, reklamierte den Anschlag für sich.

15.52 Uhr: Scholz: Wichtig, dass es ganz schnell zu Waffenpause in Gaza kommt

Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Gaza-Krieg auf eine rasche Waffenpause gedrungen. „Wichtig wäre, dass es jetzt ganz schnell zu einer Verständigung kommt über eine Waffenpause, die es ermöglicht, dass die Geiseln freigelassen werden und die gleichzeitig auch humanitäre Hilfe nach Gaza kommen lässt“, sagte der SPD-Politiker am Samstag vor einer zweitägigen Reise nach Jordanien und Israel. „Wir haben eine schwierige Situation. Es ist notwendig, dass jetzt Hilfe in größerem Umfang nach Gaza gelangt.“ Es brauche eine Waffenruhe, die „die nächste Zeit“ anhalte, sagte Scholz. 

15.13 Uhr: Scholz warnt vor Nahost-Reise erneut vor israelischer Offensive in Rafah

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat erneut vor der von Israel angekündigten Offensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. „Wir machen uns Sorgen über den weiteren Fortgang der militärischen Entwicklung“, sagte Scholz am Samstag vor seinem Abflug zu politischen Gesprächen in Jordanien und Israel. Es bestehe die Gefahr, dass es bei einer umfassenden israelischen Offensive in Rafah zu „sehr vielen furchtbaren zivilen Opfern kommt“. Dies müsse „unbedingt vermieden werden“.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte am Freitag Pläne für eine Offensive in Rafah gebilligt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnte daraufhin, eine „großflächige Offensive“ in Rafah sei „nicht zu rechtfertigen“. Mehr als eine Million Geflüchtete hätten „dort Schutz gesucht und können nirgendwo hin“, erklärte die Ministerin, die erneut eine sofortige humanitäre Waffenruhe verlangte.

In Jordanien wird Scholz am Sonntag zu Gesprächen mit König Abdullah II. zusammentreffen. Jordanien ist Initiator der Luftbrücke, bei der mehrere Staaten Hilfsgüter über dem Gazastreifen abwerfen. Auch die Bundeswehr beteiligt sich inzwischen daran, am Samstag warf eine Hercules-Transportmaschine der Luftwaffe erstmals vier Tonnen Hilfsgüter über dem Palästinensergebiet ab.

12.04 Uhr: Luftwaffe setzt erste Hilfsgüter über Gazastreifen ab

Die Bundeswehr hat im Rahmen der Luftbrücke zur Versorgung der Menschen im Gazastreifen erste Hilfsgüter über dem Palästinensergebiet abgeworfen. Ein Transportflugzeug vom Typ C130 habe am Samstag vier Tonnen Lebensmittel über dem Norden des Gazastreifens abgeworfen, teilte die Luftwaffe im Onlinedienst X mit. Die vier Paletten seien aus einer Höhe von etwa tausend Metern „punktgenau geliefert“ worden.

11.30 Uhr: Bericht: Huthi-Vertreter haben sich mit Hamas getroffen

Hochrangige Vertreter der Huthi-Miliz im Jemen haben sich einem Medienbericht zufolge mit Mitgliedern der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas getroffen. Ziel sei die Abstimmung der Gruppen sowie die Vorbereitung auf eine mögliche Ausweitung der Eskalation während des muslimischen Fastenmonats Ramadan gewesen, berichtete der libanesische TV-Sender Al-Majadin. Die Huthi und die Hamas gehören zur sogenannten Achse des Widerstands, einem Geflecht von Gruppen im Kampf gegen Israel, die vom Iran unterstützt werden. 

8 Uhr: Streit zwischen Fatah und Hamas um Ernennung von palästinensischem Ministerpräsidenten

Die Ernennung von Mohammed Mustafa zum neuen palästinensischen Ministerpräsidenten hat zu weiterem Streit zwischen der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas geführt. Die Hamas und weitere Gruppierungen erklärten am Freitag, eine neue Regierung ohne „nationalen Konsens“ zu bilden, würde „eine Politik des Ausschlusses verstärken und Spaltungen vertiefen“.

Es gebe einen „riesigen Graben“ zwischen der palästinensischen Autonomiebehörde und der palästinensischen Bevölkerung, erklärten die Hamas, der Islamische Dschihad, die marxistischen Volksfront zur Befreiung Palästinas und die Palästinensische Nationale Initiative.

7Uhr UN-Vertreter: Humanitäre Situation im Gazastreifen „Albtraum“ für Mütter und Babys

Die humanitäre Situation im Gazastreifen ist nach Angaben eines Vertreters der Vereinten Nationen ein „Albtraum“ für Mütter und Babys. Er verlasse den Gazastreifen in dieser Woche in großer Sorge um die eine Million Frauen und Mädchen und besonders um die 180 Frauen am Tag, die ein Kind zur Welt bringen, sagte Dominic Allen vom Bevölkerungsfonds UNFPA am Freitag bei einer Videokonferenz in Jerusalem. Er sprach von einem „Albtraum“, der „viel mehr ist als eine humanitäre Krise“.

„Ärzte berichten, dass sie keine normal großen Babys mehr sehen“, sagte Allen nach dem Besuch von Krankenhäusern. „Was sie jedoch tragischerweise sehen, sind mehr Totgeburten (...) und mehr Todesfälle bei Neugeborenen.“ Diese seien teilweise auf Unterernährung, Dehydrierung und Komplikationen zurückzuführen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 15. März:

13.32 Uhr: Hamas erklärt sich zu sechswöchiger Feuerpause und Geisel-Austausch bereit

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen ist nach eigenen Angaben zu einer sechswöchigen Feuerpause und zu einem Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Gefangene bereit. Wie ein Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP am Freitag sagte, könnten im Zuge einer solchen Vereinbarung 42 israelische Geiseln - Frauen, Kinder, ältere Menschen und Kranke - gegen jeweils 20 bis 50 palästinensische Gefangene ausgetauscht werden.

Bisher hatte die Hamas einen dauerhaften Waffenstillstand vor jeglicher Freilassung von Geiseln verlangt. Den Angaben zufolge fordert die Hamas allerdings, dass die Feuerpause dann zu einem „vollständigen (israelischen) Abzug aus dem Gazastreifen und einem dauerhaften Waffenstillstand“ führt.

10.40 Uhr: Erstes Schiff mit Hilfsgütern erreicht Küste vor Gazastreifen

Nach mehrtägiger Fahrt ist ein mit Hilfsgütern beladenes Schiff vor der Küste des Gazastreifens angekommen. Wie Fotos und Videos der Nachrichtenagentur AFP zeigen, befand sich die „Open Arms“ der gleichnamigen spanischen Nichtregierungsorganisation mit 200 Tonnen Lebensmitteln der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) an Bord am Freitagmorgen in Sichtweite des Palästinensergebiets. Der Website Marine Traffic zufolge lag das Schiff rund fünf Kilometer vor der Küste.

Einige Bewohner des Gazastreifens versammelten sich bereits am Ufer, um auf die Hilfsgüter zu warten, wie weitere Fotos von AFP zeigten. Wann das Schiff entladen werden kann, war zunächst nicht bekannt. „Wir hoffen, die Hilfsgüter zu entladen, sobald wir anlegen können, aber viele Faktoren spielen bei dieser komplizierten Operation eine Rolle“, sagte WCK-Präsidentin Erin Gore am Donnerstag.

Ein Team von WCK, das sich im Gazastreifen aufhält, errichtet bereits seit mehreren Tagen eine schwimmende Anlegestelle. Das Schiff hat den Angaben zufolge demnach 300.000 Mahlzeiten geladen, darunter Reis, Mehl und Konserven.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 14. März:

21.03 Uhr: Tausende Israelis protestieren für Einberufung ultraorthodoxer Juden

Tausende Menschen haben in Israel am Donnerstagabend einem Medienbericht zufolge für die Einberufung ultraorthodoxer Juden in die Armee demonstriert. Der Protest fand in der Küstenmetropole Tel Aviv statt, wie die Zeitung „Haaretz“ meldete. Viele streng religiöse Männer in Israel versuchen, den Militärdienst zu vermeiden, was in anderen Bevölkerungsteilen für großen Ärger sorgt. 

Wegen des Kriegs im Gazastreifen wächst derzeit der Druck auf Israels Regierung, die Befreiung der ultraorthodoxen Gemeinschaft vom Wehrdienst zu beenden. Ein Gesetz, das ihre Befreiung erlaubt, lief im vergangenen Jahr aus. Seitdem gilt eine vorübergehende Regelung - allerdings nur noch bis Ende März. Israels Regierung, zu der auch streng religiöse Parteien gehören, arbeitet derzeit an einem neuen Gesetz für eine Ausnahmeregelung für die ultraorthodoxen Gläubigen.

20.38 Uhr: Palästinenserpräsident ernennt neuen Ministerpräsidenten

Im Rahmen der von den USA gewünschten Reformierung der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) hat Palästinenserpräsident Mahmud Abbas einen neuen Ministerpräsidenten ernannt. Mohammed Mustafa hat den Auftrag erhalten, eine neue palästinensische Regierung zu bilden, wie die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Donnerstag meldete. 

Washington setzt auf eine umgestaltete PA für die Zeit nach dem Gaza-Krieg. Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende Autonomiebehörde auch im Gazastreifen wieder die Kontrolle übernimmt - und damit auch eine Zweistaatenlösung als umfassenden Ansatz zur Befriedung des Nahen Ostens vorantreiben. Israel lehnt die Pläne ab. Die Hamas hatte die Autonomiebehörde 2007 gewaltsam aus dem Küstenstreifen vertrieben.

17.30 Uhr: Baerbock: Israel muss dringend mehr für Hilfe im Gazastreifen tun

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israel zu stärkeren Anstrengungen für Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufgefordert. „Die israelische Regierung muss hierfür dringend mehr tun“, sagte Baerbock am Donnerstag nach einem Treffen mit ihren norwegischen Kollegen Espen Barth Eide in Berlin: „Es kommt noch immer viel zu wenig Hilfe, hier müssen wir endlich vorankommen“.

Gebraucht werde jetzt eine „Einigung auf einen sofortigen humanitären Waffenstillstand“, sagte Baerbock: „Nur so können auch die Geiseln frei- und mehr humanitäre Hilfe nach Gaza hineinkommen.“

Baerbock sprach sich überdies für eine auskömmliche Finanzierung der Palästinenserbehörde aus. Eine „effektive palästinensische Behörde“ sei die „legitime Vertretung des palästinensischen Volkes“. Das Funktionieren der Behörde sei eine Voraussetzung für einen Frieden, der „wirklich auf Dauer ausgelegt ist“. Die Außenministerin dankte Norwegen für seine Vermittlung dabei, dass Gelder, die den Palästinensern zustünden, nun wieder an die Behörde flössen.

17.15 Uhr: US-Senator Schumer greift Netanjahu an und fordert Neuwahl in Israel

Der einflussreiche demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu scharf kritisiert und Neuwahlen in dem Land gefordert. Er glaube, „dass Premierminister Netanjahu vom Weg abgekommen ist, indem er sein politisches Überleben über die besten Interessen Israels gestellt hat“, sagte Schumer, der selbst jüdisch ist und sich als eisernen Unterstützer Israels bezeichnete, am Donnerstag im US-Senat in Washington. Netanjahu habe sich in eine Koalition mit Rechtsextremisten begeben und sei infolgedessen „zu sehr bereit, die zivilen Opfer im Gazastreifen zu tolerieren“. Dies lasse die Unterstützung für Israel weltweit auf einen historischen Tiefstand fallen. Israel könne aber nicht überleben, wenn es zu einem „Paria“ werde. 

„Ich glaube, dass Neuwahlen der einzige Weg sind, um einen gesunden und offenen Entscheidungsprozess über die Zukunft Israels zu ermöglichen, in einer Zeit, in der so viele Israelis ihr Vertrauen in die Vision und die Richtung ihrer Regierung verloren haben“, sagte Schumer weiter. „Die Netanjahu-Koalition passt nicht mehr zu den Bedürfnissen Israels nach dem 7. Oktober. Die Welt hat sich seither radikal verändert.“ Die Vision der aktuellen Regierung sei in der Vergangenheit verhaftet. Als Demokratie müsse Israel seine eigene Führung selbst auswählen. „Das Wichtigste ist jedoch, dass die Israelis eine Wahl haben.“

16.38 Uhr: Netanjahu: Werden trotz internationalen Drucks nach Rafah eindringen

Die israelische Armee wird nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu trotz internationaler Warnungen in die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vordringen. Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros am Donnerstag zu Soldatinnen und Soldaten: „Es gibt internationalen Druck, um uns daran zu hindern, nach Rafah einzudringen und die Arbeit abzuschließen.“ Er weise diesen Druck seit Monaten zurück und werde dies weiter tun. 

„Wir werden nach Rafah vordringen“, bekräftigte Netanjahu den Angaben zufolge. „Wir werden die Zerstörung der Hamas-Bataillone abschließen.“ Ziel sei es, die Sicherheit wiederherzustellen und einen „totalen Sieg für das israelische Volk und den Staat Israel“ zu erlangen. 

Wie andere internationale Spitzenpolitiker lehnt Bundeskanzler Olaf Scholz eine Militäroffensive Israels strikt ab. Er wird am Sonntag zum zweiten Besuch in Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als fünf Monaten erwartet. 

16.24 Uhr: Ägypten: Mehr Hilfslieferungen für Gaza auf dem Landweg ermöglichen

Ägypten fordert einen Ausbau der Hilfslieferungen in den Gazastreifen auf dem Landweg. Man begrüße jegliches Mittel, um für mehr Hilfslieferungen zu sorgen, sagte der ägyptische Außenminister Samih Schukri am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem spanischen Amtskollegen José Manuel Albares in Kairo. Er warnte gleichzeitig, die von den USA geplante Errichtung eines temporären Hafens dauere zu lange. „Wir müssen realistisch sein“, so der Ägypter. Zur Verfügung stünden derzeit die Land-Korridore.

Schukri zufolge gelangen am Grenzübergang Rafah derzeit etwa 200 Lastwagen täglich in den Gazastreifen. Das sei aber noch immer nicht ausreichend, um die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen zu versorgen. Auf ägyptischer Seite gebe es zudem eine lange Schlange an Lkw, die darauf warteten, hineingelassen zu werden. Israel trage Verantwortung dafür, die sechs Grenzübergänge unter seiner Kontrolle für Hilfstransporte zu öffnen.

14.57 Uhr: EU-Parlament: Israel muss Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza zulassen

Das EU-Parlament fordert Israel auf, sofort die vollständige Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen über alle bestehenden Grenzübergänge zu ermöglichen. Die Abgeordneten seien zutiefst besorgt über die katastrophale humanitäre Lage dort, teilte das Parlament am Donnerstag in Straßburg mit. Eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten stimmte für eine Resolution, in der es zudem hieß, dass es einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand brauche, um der drohenden Gefahr einer Hungersnot im Gazastreifen entgegenzuwirken. Zudem sollten alle Geiseln sofort bedingungslos freigelassen werden, hieß es weiter.

Hilfsorganisationen zufolge ist die Lage der rund 2,2 Millionen Menschen in dem abgeriegelten Küstenstreifen zunehmend verzweifelt. Nach UN-Angaben droht eine verheerende Hungerkrise, falls die Hilfslieferungen per Lastwagen nicht ausgeweitet werden. Aus vielen Ländern gibt es inzwischen zunehmend Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs.

10.58 Uhr: Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter - Dutzende Tote binnen eines Tages

Auch mehr als fünf Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs kommt es weiter zu Angriffen aus dem Gazastreifen auf israelische Grenzorte. Die israelische Armee teilte am Donnerstag mit, am Vortag sei vom zentralen Abschnitt des Küstenstreifens aus eine Mörsergranate in Richtung des grenznahen Kibbuz Nachal Oz abgefeuert worden. Das Geschoss sei noch innerhalb des Gazastreifens niedergegangen. Am Mittwoch hatte es in mehreren Grenzorten Raketenalarm gegeben. 

„Binnen Minuten wurden die Terroristen, die für den Angriffsversuch verantwortlich waren, von einem israelischen Kampfjet getroffen und ausgeschaltet“, hieß es weiter in der Mitteilung. Bei weiteren Vorfällen im Gazastreifen seien mehrere bewaffnete Palästinenser getötet worden. 

Auch im Süden des Gazastreifens habe die Armee ihre Einsätze fortgesetzt. In Chan Junis hätten Truppen in dem Viertel Hamad Raketenabschussrampen gefunden und zerstört. Zwei Terroristen seien dort von einem Kampfjet getötet worden. 

7.41 Uhr: Israel treibt Pläne für Offensive in Rafah voran

Israels Armee treibt die Pläne für eine umstrittene Militäroffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens voran. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Politico“ vom Mittwoch drängen die USA als Israels wichtigster Verbündeter jedoch darauf, dass der jüdische Staat von einer befürchteten Großinvasion auf die an Ägypten grenzende Stadt absieht. Dort suchen derzeit geschätzt 1,5 Millionen Menschen auf engstem Raum Schutz vor dem Krieg.

Israels Streitkräfte erklärten unterdessen laut der Zeitung „Times of Israel“ am Mittwoch, dass ein großer Teil der Menschen in Rafah, der südlichsten Stadt in Gaza, vor einer Militäroperation auf „humanitäre Inseln“ im Zentrum des abgeriegelten Küstengebiets gebracht würde. Ihre Umsiedlung in ausgewiesene Gebiete werde in Abstimmung mit internationalen Akteuren erfolgen, wurde Armeesprecher Daniel Hagari zitiert. Wann die Evakuierung stattfinden soll und wann die Offensive auf die Stadt beginnen werde, sagte er demnach nicht.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 13. März:

21.41 Uhr: Blinken: Schutz von Zivilisten muss für Israel "Aufgabe Nummer eins" sein

US-Außenminister Antony Blinken hat Israel zu verstärkten Anstrengungen aufgefordert, um Zivilisten im Gazastreifen zu schützen und die Versorgung mit Hilfsgütern zu ermöglichen. "Der Schutz der Zivilbevölkerung und die Versorgung der Menschen mit den benötigten Hilfsgütern müssen die Aufgabe Nummer eins sein", sagte Blinken am Mittwoch nach Gesprächen mit den Chefdiplomaten Großbritanniens, Zyperns, der EU, Katars und der Vereinigten Arabischen Emirate über einen Seekorridor für Hilfsgüter.

Israel müsse dafür sorgen, dass Zivilisten auch dann geschützt und versorgt würden, "während sie das Notwendige tun, um das Land zu verteidigen und der Bedrohung durch die Hamas zu begegnen", sagte Blinken: "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg." 

21.06 Uhr: Blinken ermahnt Israel: Schutz von Zivilisten muss Priorität haben

US-Außenminister Antony Blinken hat erneut an Israel appelliert, die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern und den Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen. US-Präsident Joe Biden habe bereits deutlich gemacht, dass dies Priorität haben müsse, sagte Blinken am Mittwoch in Washington. Dies dürfe keine zweitrangige Überlegung sein. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, sagte Blinken. 

Die US-Regierung schaue auf die israelische Regierung, um sicherzustellen, dass der Schutz der Zivilisten und die Versorgung der Menschen, die Hilfe brauchten, Vorrang hätten. „Das muss an erster Stelle stehen“, auch wenn Israel das Notwendige tue, um sich zu verteidigen und der Bedrohung durch die Terrororganisation Hamas zu begegnen, sagte Blinken. 

20.56 Uhr: Israels Armee: Hamas-Kommandeur in Rafah gezielt getötet

Die israelische Armee hat am Mittwoch nach eigenen Angaben einen wichtigen Kommandeur der islamistischen Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens gezielt getötet. Auf der Basis von Geheimdienstinformationen habe ein Kampfjet den „Terroristen in der Operationseinheit der Hamas im Bereich Rafah präzise angegriffen und ausgeschaltet“, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. 

17.26 Uhr: Mindestens ein Toter bei Angriff auf Lagerhaus von UN-Hilfswerk in Rafah

Bei einem israelischen Angriff auf ein Lagerhaus des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA im Gazastreifen ist nach Angaben der Organisation mindestens ein UN-Mitarbeiter getötet worden. Bei dem Treffer auf das Lagerhaus und Verteilzentrum für Hilfsgüter in Rafah am Mittwoch seien zudem mindestens 22 UNRWA-Mitarbeiter verletzt worden, erklärte das Palästinenserhilfswerk. Bundeswehr-Flugzeuge sollen derweil Ende der Woche mit dem Abwurf von Hilfsgütern über dem Palästinensergebiet beginnen. Auch auf dem Seeweg war eine Hilfslieferung auf dem Weg zum Gazastreifen.

Das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, durch das „Bombardement“ des Lagerhauses in Rafah seien vier Menschen getötet worden. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

17.01 Uhr: Zweites Schiff mit Hilfe für Gazastreifen zum Ablegen aus Zypern bereit

In Zypern liegt ein zweites Schiff mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen zum Ablegen bereit. Wenn es in dem Palästinensergebiet beim Abladen der Fracht eines ersten Hilfsschiffes keine Probleme gebe, dann könne das zweite in See stechen, sagte am Mittwoch der zyprische Außenminister Constantinos Kombos vor Journalisten in Larnaka. Dieses zweite Schiff habe ein größeres Ladevolumen als der am Dienstag aufgebrochene erste Frachter.

Das erste Schiff war am Dienstagmorgen mit 200 Tonnen Lebensmitteln an Bord in Larnaka losgefahren. Die Hilfsgüter sollen nach ihrer vermutlich mehrere Tage dauernden Fahrt im rund 370 Kilometer entfernten Gazastreifen von der Nichtregierungsorganisation World Central Kitchen verteilt werden, die über Teams vor Ort verfügt.

16.26 Uhr: Israelische Sicherheitskräfte erschießen drei Palästinenser im Westjordanland

Israelische Sicherheitskräfte haben bei Vorfällen im Westjordanland drei Palästinenser erschossen, darunter einen 15-Jährigen. Israelische Soldaten schossen nach Armeeangaben am Mittwochmorgen in Dschenin auf zwei „bewaffnete Verdächtige“. Der Direktor des Regierungskrankenhauses in Dschenin berichtete, der Vorfall habe sich auf dem Krankenhausgelände ereignet. Scharfschützen hätten auf eine Gruppe junger Männer vor dem Eingang zur Notaufnahme geschossen, dabei seien zwei Männer tödlich verletzt worden, sagte Krankenhauschef Wissam Bakr.

Ein israelischer Armeesprecher sagte, die Schüsse seien bei einem „Anti-Terroreinsatz“ gefallen. Soldaten hätten einen gesuchten Verdächtigen identifiziert und daraufhin Schüsse abgegeben. Zudem seien Sprengsätze unschädlich gemacht worden, die sich gegen die israelische Armee gerichtet hätten.

Die Leichen der beiden Getöteten wurden am Nachmittag eingehüllt in die grüne Fahne der radikalislamischen Hamas und mit dem Stirnband des bewaffneten Hamas-Arms ausgestattet auf einem Friedhof im Flüchtlingslager von Dschenin beigesetzt.

An einem Kontrollpunkt im Westjordanland wurde derweil ein 15-Jähriger erschossen, der nach israelischen Angaben zwei Sicherheitskräfte mit einem Messer angegriffen und verletzt hatte. Nur einen Tag zuvor war ein zwölfjähriger Palästinenser durch Schüsse der israelischen Grenzpolizei in einem Flüchtlingslager im von Israel annektierten Ostjerusalem ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei hatte das Kind Feuerwerkskörper auf sie geworfen.

15.15 Uhr: UN-Hilfswerk meldet Angriff auf Hilfsgüter-Lagerhaus in Rafah

Ein Lagerhaus des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA im Gazastreifen ist nach Angaben der Organisation bei einem Angriff getroffen worden. Bei dem Treffer auf das Lagerhaus und Verteilzentrum für Hilfsgüter in Rafah am Mittwoch seien „zahlreiche“ Menschen verletzt worden, sagte UNRWA-Sprecherin Juliette Touma der Nachrichtenagentur AFP. Genauere Informationen lägen noch nicht vor.

Das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, durch ein „Bombardement“ des Lagerhauses seien vier Menschen getötet worden. Ein AFP-Fotograf sah, wie Opfer des Vorfalls ins Al-Nadschar-Krankenhaus in Rafah eingeliefert wurden. Unter den Verletzten war nach Angaben von Umstehenden mindestens ein UN-Mitarbeiter.

14.37 Uhr: Luftwaffe soll Nahrung und Medikamente über dem Gazastreifen absetzen

Die deutsche Luftwaffe soll sich noch in dieser Woche mit Transportflugzeugen am Lastenabwurf dringend benötigter Hilfsgüter in den Gazastreifen beteiligen. „Den Menschen in Gaza fehlt es am Nötigsten. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen, dass sie Zugang zu Nahrung und Medikamenten bekommen“, teilte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit, nachdem er am Mittwoch grünes Licht für den Auftrag gegeben hatte. Dafür sollen in Frankreich stationierte C-130-Transportflugzeuge Hercules der Bundeswehr eingesetzt werden.

13.42 Uhr: Katar hofft auf Einigung im Gaza-Krieg bis zum Ende des Ramadan

Nachdem Gespräche über eine Feuerpause im Gaza-Krieg vor Beginn des Ramadans gescheitert waren, hofft der Vermittlerstaat Katar nun auf eine Einigung vor Ende des muslimischen Fastenmonats. „Wir hoffen noch immer auf eine Einigung (...) vor Eid al-Fitr“, postete der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid al-Ansari, am späten Dienstagabend auf X (ehemals Twitter). Eid al-Fitr, das Fest des Fastenbrechens nach dem Ende des Ramadan, beginnt voraussichtlich am 9. April im Gazastreifen. Katar bemühe sich, beide Parteien - gemeint sind Israel und die islamistische Hamas - zu einer Einigung zu drängen, hieß es weiter.

13.05 Uhr: Hamas-Mitglied bei Luftschlag im Libanon getötet

Bei einem Luftangriff ist israelischen Armeeangaben zufolge am Mittwoch nahe der libanesischen Küstenstadt Tyros ein Hamas-Mitglied getötet worden. Der Mann soll laut Armee für Terroranschläge gegen israelische und jüdische Ziele in mehreren Ländern verantwortlich gewesen sein. 

Die Islamistenorganisation bestätigte den Tod. Demnach handelte es sich um einen Palästinenser aus einem Flüchtlingslager nahe der Hafenstadt. Der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA zufolge kam bei dem Angriff noch ein weiterer Mann ums Leben. Dabei soll es sich um einen Syrer handeln, der zufällig an dem Ort des Luftangriffs war. 

10.52 Uhr: 15-Jähriger greift israelische Grenzposten im Westjordanland mit Messer an

Im Westjordanland hat ein 15-Jähriger auf einem Fahrrad zwei israelische Sicherheitskräfte mit einem Messer verletzt, bevor er „neutralisiert“ wurde. Nach Polizeiangaben ereignete sich der Angriff am Mittwochmorgen am Kontrollpunkt Tunnels südlich von Jerusalem. „Als die Sicherheitskräfte ihn (...) kontrollieren wollten, zog der Terrorist ein Messer und begann, auf die (...) Kräfte einzustechen“, erklärte die Polizei.

Ein bewaffneter Wachmann habe sich sofort eingeschaltet, gleichzeitig hätten Armeemitglieder vor Ort reagiert und den „Terroristen“ mit „präzisem“ Gewehrfeuer „neutralisiert“, hieß es weiter. Ob der 15-Jährige dabei getötet wurde, war zunächst unklar. Zwei Sicherheitsbeamte wurden den Angaben zufolge verletzt.

9.05 Uhr: Pistorius gibt grünes Licht für Abwurf von Hilfsgütern über Gaza

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat grünes Licht für den Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über dem Gazastreifen durch die Luftwaffe gegeben. Der SPD-Politiker erteilte am Mittwoch einen entsprechenden Auftrag an die Bundeswehr, wie die Deutsche Presse-Agentur in Berlin erfuhr. Aus dem Militär waren zuvor bereits entsprechende Vorbereitungen bestätigt worden, bei denen in Frankreich stationierte C130-Transportflugzeuge der Bundeswehr eingesetzt werden könnten.  

Damit beteiligt sich die Bundeswehr an der Luftbrücke für Gaza, die von Jordanien initiiert wurde. Auch andere Partner wie die USA oder Frankreich beteiligen sich an der Initiative. Den Auftrag übernimmt nach Militärangaben der deutsche Anteil der binationalen Lufttransportstaffel im französischen Evreux. Der Einsatz könnte demnach bereits Ende der Woche beginnen.

 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 12. März:

21.53 Uhr: Rund 100 Raketen aus dem Libanon Richtung Israel abgefeuert

Israel und die proiranische Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon haben sich erneut gegenseitig beschossen. Die Hisbollah erklärte am Dienstag, „mehr als 100“ Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Der Miliz zufolge wurden Stützpunkte des Luft- und Raketenabwehrkommandos sowie eine Raketenbasis in den von Israel besetzten Golanhöhen angegriffen. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Viele Geschosse seien abgefangen worden oder auf offenem Gelände eingeschlagen, hieß es in israelischen Medienberichten.

21.22 Uhr: UNO: Mutmaßlich mehr Kinder in Gaza getötet als in vier Jahren in Konflikten weltweit

Im Krieg zwischen Israel und der Hamas sind UN-Angaben zufolge im Gazastreifen mutmaßlich mehr Kinder getötet worden, als innerhalb von vier Jahren in allen Konflikten weltweit. „Erschütternd. Die Zahl der Kinder, die mutmaßlich in etwas mehr als vier Monaten im Gazastreifen getötet wurden, ist höher als die Zahl der Kinder, die zusammengerechnet in vier Jahren Krieg auf der ganzen Welt getötet wurden“, erklärte der Chef des Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, am Dienstag im Onlinedienst X.

Laut Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden zwischen Oktober und Ende Februar mehr als 12.300 Kinder in dem Palästinensergebiet getötet. Diese Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Vereinten Nationen registrierten ihrerseits zwischen 2019 und 2022 in den weltweiten Kriegen und Konflikten insgesamt 12.193 getötete Kinder.

17.53 Uhr: Israel: Seit Oktober 300 Hisbollah-Kämpfer im Libanon und in Syrien getötet

Israel hat seit Beginn des Krieges mit der radikalislamischen Hamas nach eigenen Angaben mehr als 4500 Ziele der mit ihr verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon und in Syrien angegriffen. Dabei seien in den vergangenen fünf Monaten 300 Hisbollah-Kämpfer getötet und mehr als 750 verletzt worden, erklärte die israelische Armee am Dienstag. Derweil gingen die gegenseitigen Angriffe weiter, die Hisbollah meldete den Abschuss von mehr als hundert Katjuscha-Raketen auf israelische Militärstellungen.

15.58 Uhr: Luftwaffe soll Hilfslieferungen über dem Gazastreifen abwerfen

Die Bundesregierung bereitet einen Einsatz der Luftwaffe für den Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über dem Gazastreifen vor. Das Auswärtige Amt habe eine entsprechende formale Bitte an das Verteidigungsministerium gestellt, berichtete der „Spiegel“ am Dienstag. Aus dem Militär wurden entsprechende Vorbereitungen bestätigt, bei denen in Frankreich stationierte C130-Transportflugzeuge der Bundeswehr eingesetzt werden könnten. Frankreich wirft bereits Hilfsgüter über dem Kriegsgebiet ab. 

14.59 Uhr: Israel beschränkt Zugang zu Ramadangebeten in Jerusalem

Die Besuche palästinensischer Muslime zu den Freitagsgebeten im Ramadan auf dem Jerusalemer Tempelberg (Haram al-Scharif) werden in diesem Jahr stärker eingeschränkt als im Vorjahr. Laut einer Videobotschaft der zuständigen israelischen Koordinationsstelle für Regierungsaktivitäten in den besetzten Gebieten (COGAT) sollen aus den besetzten palästinensischen Gebieten nur Männer über 55 Jahre, Frauen über 50 Jahre und Kinder bis zum Alter von 10 Jahren während des islamischen Fastenmonats freitags zu den Gebeten einreisen dürfen.

13.39 Uhr: Katar: Israel und Hamas immer noch weit von Einigung auf Feuerpause entfernt

Israel und die radikalislamische Hamas sind von einer Einigung auf eine Feuerpause und eine Geiselfreilassung nach Angaben des Vermittlers Katar immer noch weit entfernt. Die Lage sei weiterhin "sehr kompliziert", sagte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madsched al-Ansari, am Dienstag in Doha. Die Vermittler USA, Katar und Ägypten hatten zuvor erfolglos versucht, vor dem Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan am Montag eine Einigung herbeizuführen.

"Wir sind nicht in der Nähe einer Einigung", sagte al-Ansari nun. Die beiden Konfliktparteien könnten sich nicht "auf eine Sprache einigen", um ihre Differenzen bezüglich der "Umsetzung einer Einigung" beizulegen. Alle Seiten setzten sich in den Verhandlungen nun dafür ein, "hoffentlich" noch im Ramadan "eine Einigung zu erzielen", fügte der Sprecher hinzu. Einen Zeitplan könne er aber nicht nennen.

13.35 Uhr: Israel: Großteil der Hilfe für den Gazastreifen wird zugelassen

Israel hat sich gegen Kritik wegen der katastrophalen Versorgungslage im Gazastreifen gewehrt. Seit Kriegsbeginn seien mehr als 16 000 Lastwagen in den Gazastreifen gefahren und nur 1,5 Prozent nicht zugelassen worden, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter).  

Auslöser des Gaza-Krieges vor 158 Tagen waren der Terrorüberfall sowie die Massaker und Entführungen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen im Süden Israels. 

Die Gogat-Behörde reagierte auch auf einen Tweet des Chefs des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. Dieser hatte zuvor auf X kritisiert, dass zu wenig humanitäre Hilfe in den Gazastreifen komme und die Beschränkungen zunähmen. Israels Behörden verbieten demnach viele lebensrettende Produkte, die ihrer Ansicht nach auch für andere Zwecke verwendet werden könnten, darunter Sauerstoffflaschen, Krebsmedikamente und Beatmungsgeräte. „Die Freigabe humanitärer Hilfsgüter und die Lieferung grundlegender und kritischer Güter müssen erleichtert und beschleunigt werden“, forderte Lazzarini. 

11.19 Uhr: Hisbollah: Mehr als 100 Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert

Die vom Iran unterstützte islamistische Hisbollah-Miliz hat nach eigenen Angaben mehr als 100 Katjuscha-Raketen vom Libanon aus auf israelische Militärstellungen abgefeuert. Die Geschosse seien auf zwei Militärlager auf den israelisch besetzten Golanhöhen gerichtet gewesen, erklärte die mit der Palästinenserorganisation Hamas verbündete Hisbollah am Dienstag. Der Angriff geschehe in Reaktion auf israelische Luftangriffe auf die Hisbollah-Hochburg Baalbek im Osten des Libanon, bei denen mindestens ein Mensch getötet worden war.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober gibt es auch fast täglich Schusswechsel zwischen israelischen Soldaten und Hisbollah-Kämpfern an der Grenze zwischen Israel und dem nördlichen Nachbarn Libanon.

Ende Februar flog Israel erstmals seit Beginn des Gazakriegs Angriffe gegen Hisbollah-Ziele in der Region Baalbek, die rund hundert Kilometer nördlich der Grenze liegt. Die israelischen Angriffe vom Montag waren nun die zweiten in dieser Region seit Beginn des Gazakriegs.

Die mit der Hamas verbündete Hisbollah hat wiederholt erklärt, dass sie ihre Angriffe gegen Israel erst einstellen werde, wenn es eine Waffenruhe im Gazastreifen gibt. Der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant betonte aber kürzlich, dass eine Waffenruhe mit der Hamas nichts am Ziel Israels ändern würde, die Hisbollah mit Gewalt oder mit diplomatischen Mitteln von der Grenze im Süden des Libanon zurückzudrängen.

8.29 Uhr: NGO: Erstes Schiff mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen verlässt Zypern

Das erste Schiff mit Hilfsgütern für den Gazastreifen hat am Dienstagmorgen den Hafen Larnaka auf Zypern verlassen. Der Frachter mit 200 Tonnen Lebensmitteln sei gegen 8.50 Uhr Ortszeit (7.50 Uhr MEZ) aus dem Hafen der Küstenstadt ausgelaufen, teilte eine Sprecherin der an der Lieferung beteiligten Nichtregierungsorganisation (NGO) Open Arms der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Hilfsgüter sollen nach ihrer Ankunft im Gazastreifen von der NGO World Central Kitchen verteilt werden.

In der vergangenen Woche hatten sich zahlreiche Länder bereit erklärt, einen Seekorridor zur Versorgung des Gazastreifens mit dringend benötigten Hilfslieferungen einzurichten. Die EU-Kommission, die USA, Zypern, Großbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am Freitag die Öffnung eines solchen Korridors angekündigt, an dem sich auch Deutschland, Griechenland, Italien und die Niederlande beteiligen wollten.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 11. März:

18.35 Uhr: Kämpfe im Gazastreifen gehen auch zum Ramadan-Beginn weiter

Ohne Aussicht auf eine rasche Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat am Montag im Gazastreifen der muslimische Fastenmonat Ramadan begonnen. Saudi-Arabiens König Salman rief die internationale Gemeinschaft auf, den „abscheulichen Verbrechen“ im Gazastreifen ein Ende zu setzen. Beide Kriegsparteien meldeten derweil neue Gefechte: Die israelische Armee erklärte, 15 islamistische Kämpfer getötet zu haben. Die Hamas-Behörden sprachen von dutzenden Bombenangriffen auf verschiedene Regionen des Gazastreifens.

„Während wir in diesem Jahr den Beginn des Ramadan erleben, sind unsere Herzen voller Trauer über das anhaltende Leiden unserer palästinensischen Brüder, die einer unerbittlichen Aggression ausgesetzt sind“, erklärte der saudiarabische König Salman. „Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden, um diesen abscheulichen Verbrechen ein Ende zu setzen und die Einrichtung sicherer humanitärer Korridore und Hilfskorridore zu gewährleisten.“

16.50 Uhr: UN-Chef: Waffen in Gaza müssen über Ramadan schweigen

UN-Generalsekretär António Guterres hat zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan erneut eine Feuerpause im Gaza-Krieg gefordert. „Mein stärkster Appell heute besteht darin, den Geist des Ramadan zu ehren, indem die Waffen zum Schweigen gebracht werden – und alle Hindernisse beseitigt werden, um die Bereitstellung lebensrettender Hilfe in der erforderlichen Geschwindigkeit und im erforderlichen Umfang sicherzustellen“, sagte Guterres am Montag in New York. 

Gleichzeitig forderte er die Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. Guterres warnte Israel vor einem Angriff auf die Region um Rafah im Süden des Gazastreifens. Ein solcher könnte „die Menschen in Gaza noch tiefer in die Hölle stürzen.“

15.50 Uhr: Netanjahu über Hamas-Führer: „Wir kriegen sie alle!“

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seine Absicht bekräftigt, das Land im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen zum „absoluten Sieg“ führen zu wollen. „Auf dem Weg zum Sieg haben wir bereits die Nummer Vier der Hamas eliminiert“, sagte er in einer Video-Botschaft am Montag. „Nummer Drei, Zwei und Eins sind unterwegs“, fügte er hinzu. „Sie alle sind tote Männer, wir werden sie alle kriegen.“

Mit der Nummer Vier der Hamas-Hierarchie dürfte der israelische Regierungschef den Spitzenfunktionär Saleh al-Aruri gemeint haben, der Anfang Januar bei einem Luftangriff auf seine Räumlichkeiten in der libanesischen Hauptstadt Beirut ums Leben gekommen war. Die gezielte Tötung war damals Israel zugeschrieben worden, das sich aber bislang nicht dazu äußerte. Mit Netanjahus Video-Botschaft dürfte Israel erstmals die Urheberschaft für dieses Attentat eingeräumt haben. 

13.51 Uhr: Auswärtiges Amt: Mehr Hilfsgüter auf dem Landweg für Gaza nötig

Die Bundesregierung hält mehr Hilfsgüter auf dem Landweg für nötig, um den notleidenden Menschen im Gazastreifen zu helfen. Der geplante Aufbau einer Seebrücke und der derzeitige Abwurf von Lebensmitteln sind demnach nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“, um die akute Not zu lindern. „Wichtiger wäre, dass über den Landweg Hilfsgüter nach Gaza kommen“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin.

„Und das ist auch unsere klare Erwartung - zum einen an die israelische Regierung. Und gleichzeitig gilt natürlich auch, dass die Hamas es ermöglichen kann, mehr Hilfstransporte nach Gaza reinzulassen, indem sie ihre Waffen niederlegt“, sagte der Sprecher. Es müssten mehr Lastwagen mit humanitärer Hilfe nach Gaza kommen und dazu mehr Grenzübergänge geöffnet werden.  

13.34 Uhr: Biden: Leid im Gazastreifen zu Beginn des Ramadans im Vordergrund

US-Präsident Joe Biden hat zu Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan betont, wie wichtig er das Leid der Bevölkerung im Gazastreifen nimmt. „Wenn sich Muslime in den kommenden Tagen und Wochen auf der ganzen Welt versammeln, um ihr Fasten zu brechen, wird für viele das Leid des palästinensischen Volkes im Vordergrund stehen. Es steht für mich im Vordergrund“, erklärte er am Sonntag (Ortszeit) anlässlich des Beginns des Ramadan.

11.38 Uhr: Berichte: Israels Polizei verweigert Hunderten Zugang zu Tempelberg

Israels Polizei hat israelischen Medien zufolge Hunderte junge Palästinenser daran gehindert, den Tempelberg zum ersten Gebet des muslimischen Fastenmonats Ramadan zu betreten. Einsatzkräfte hätten am Sonntagabend auch Schlagstöcke eingesetzt, berichtete die Zeitung „Haaretz“ am Montag. Aufnahmen aus der Altstadt von Jerusalem von Sonntagabend, die in israelischen und sozialen Medien verbreitet wurden, sollen zeigen, wie Polizisten eine Menge mit Schlagstöcken zurückdrängt. Warum war zunächst unklar. Die Echtheit der Aufnahmen ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Medien meldeten starkes Gedränge und vereinzelte Zusammenstöße in Jerusalem. Mehreren jungen Menschen gelang es laut „Haaretz“ dennoch, auf den Tempelberg zu kommen. 

Israels Regierung hatte in der vergangenen Woche angekündigt, Muslimen im Fastenmonat Ramadan das Beten auf dem Jerusalemer Tempelberg vorerst ermöglichen zu wollen. 

11.27 Uhr: Containerschifffahrt im Roten Meer wegen Nahostkonflikts rückläufig

Die internationale Containerschifffahrt im Roten Meer und im Suezkanal ist wegen des anhaltenden Konflikts im Nahen Osten nach einer geringfügigen Erholung wieder zurückgegangen. Gegenwärtig fahren täglich noch etwa 40 Containerschiffe durch das Rote Meer, im vergangenen Jahr waren es durchschnittlich deutlich mehr als 100 Schiffe, wie das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) am Montag in seinem Trade Indicator mitteilte. Nachdem die Zahl der Schiffe zwischenzeitlich wieder auf rund 50 gestiegen sei, liege sie nun wieder nahe am Tiefpunkt von Mitte Januar.

9.33 Uhr: Israels Armee: Tote bei Einsätzen im Zentrum des Gazastreifens

Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im Gazastreifen fort. Soldaten hätten im Zentrum des Küstengebiets am Sonntag rund 15 „Terroristen“ getötet, teilte die Armee am Montag mit. Bei Razzien in Wohnungen in einem Viertel in der südlich gelegenen Stadt Chan Junis nahm das Militär demnach zudem Mitglieder der islamistischen Hamas fest und stellte unter anderem Waffen sicher. Bei dem Einsatz sei eine Rakete auf die israelischen Soldaten gefeuert worden. Verletzte gab es laut Armee aber nicht. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

7 Uhr: Saudi-Arabiens König fordert Ende von "abscheulichen Verbrechen" im Gazastreifen

Saudi-Arabiens König Salman hat die internationale Gemeinschaft in seiner Botschaft zum muslimischen Fastenmonat Ramadan dazu aufgerufen, den "abscheulichen Verbrechen" im Gazastreifen ein Ende zu setzen. "Während wir in diesem Jahr den Beginn des Ramadan erleben, sind unsere Herzen voller Trauer über das anhaltende Leiden unserer palästinensischen Brüder, die einer unerbittlichen Aggression ausgesetzt sind", erklärte der König am Sonntag. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 10. März:

20.52 Uhr: Hamas-Chef bekundet Verhandlungsbereitschaft und beschuldigt Israel

Die radikalislamische Hamas ist nach Angaben ihres Anführers Ismail Hanija weiterhin zu Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln bereit. "Ich sage ganz klar, dass der Besatzer (Israel) die Verantwortung dafür trägt, dass es zu keiner Einigung kommt, aber ich sage, dass wir offen für weitere Verhandlungen sind, in welcher Form auch immer", sagte Hanija am Sonntag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.

Israel sei aber weiterhin nicht bereit, die Forderungen der Hamas zu erfüllen, kritisierte Hanija. Er bekräftigte die Forderungen der Palästinenserorganisation nach einen dauerhaften Waffenstillstand, einem vollständigen Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen sowie der Rückkehr der Binnenvertriebenen in ihre Häuser. Sollte Israel dies zusagen, sei die Hamas bereit, "nach vorne zu schauen und Flexibilität beim Austausch (von Geiseln und Gefangenen) zu zeigen", sagte Hanija. 

19 Uhr: Schiff mit Hilfe für die Bevölkerung in Gaza bleibt noch im Hafen

Das Auslaufen des Schiffes „Open Arms“ der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation, das mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladen ist, verzögert sich. Wegen „technischer Themen“ laufe das Schiff allen Anzeichen nach wohl erst am Montagmorgen aus dem zyprischen Hafen Larnaka aus, berichtete der zyprische Rundfunk (RIK) am Sonntagabend.  Nach Angaben der zyprischen Regierung in Nikosia hat das Schiff, das eine Cargo-Plattform schleppen soll, rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamente dabei. 

Es handele sich um eine Probefahrt entlang der Route eines geplanten Hilfskorridors, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der zyprische Präsidenten Nikos Christodoulidis vergangenen Freitag angekündigt hatten. Zuvor hatte von der Leyen die Anlagen im Hafen inspiziert, die die kleine EU-Republik für die Hilfslieferungen verschiedener Staaten und Organisationen zur Verfügung stellt.

Larnaka liegt rund 400 Kilometer von Gaza entfernt. Experten schätzen, dass die Fahrt dorthin mindestens 48 Stunden dauert. Diese Route ist nicht ungefährlich: Im östlichen Mittelmeer wehen nämlich oft starke Winde.  

18.37 Uhr: Netanjahu weist Bidens Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen zurück

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Kritik von US-Präsident Joe Biden am israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen zurückgewiesen. "Wenn der US-Präsident damit meint, dass ich eine Privatpolitik gegen den Wunsch der Mehrheit der Israelis verfolge und das Israels Interessen schadet, dann liegt er in beiden Punkten falsch", sagte Netanjahu am Sonntag in einem Gespräch mit der "Bild"-Zeitung, Welt TV und "Politico" in Jerusalem. 

Seine Politik werde von einer "überwältigenden Mehrheit" der Israelis unterstützt, fügte Netanjahu hinzu. "Sie unterstützen die Maßnahmen, die wir ergreifen, um die übrig gebliebenen Bataillone der Hamas zu zerstören." Israel müsse eine "Wiederholung des Massakers vom 7. Oktober" verhindern. 

Netanjahu zeigte sich entschlossen, die Militäroffensive gegen die radikalislamische Hamas in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens trotz internationaler Warnungen bald zu beginnen. "Wir sind einem Sieg sehr nahe", sagte der israelische Regierungschef. Nach dem Beginn der Offensive gegen die letzten Hamas-Bataillone in Rafah werde die "intensive Phase" der Kämpfe vier bis sechs Wochen dauern. "Wir haben drei Viertel der Hamas-Bataillone vernichtet", betonte Netanjahu. Nun aufzugeben sei absurd. 

16.12 Uhr: Seekorridor für Gaza - Biden will keine weiteren 30.000 Todesopfer

Eine Waffenruhe im Gaza-Krieg vor Beginn des Ramadan erscheint nicht in Reichweite. US-Präsident Joe Biden rief den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu erneut zur Zurückhaltung und zum Schutz der Zivilbevölkerung auf. Derweil laufen die Vorbereitungen für Hilfstransporte für die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen auf dem Seeweg. Das Schiff „Open Arms“ der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation lag am Sonntag mit Hilfsgütern fertig beladen im Hafen des zyprischen Larnaka, um in See zu stechen. Es sollte nach Regierungsangaben bis Sonntagabend starten. Larnaka liegt rund 400 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. 

Das Schiff sei mit rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamenten und Lebensmittel beladen, sagte ein Sprecher der zyprischen Regierung der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um eine Probefahrt entlang der Route eines geplanten Hilfskorridors, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der zyprische Präsidenten Nikos Christodoulidis am Freitag angekündigt hatten. An den Hilfslieferungen über die kleine EU-Republik und auf dem Seeweg wollen sich mehrere Staaten, darunter auch Deutschland, sowie verschiedene Organisationen beteiligen.  

15.15 Uhr: Biden kritisiert offen Netanjahu - Weitere Eskalation im Ramadan befürchtet

Angesichts der verzweifelten Lage der Menschen im Gazastreifen hat US-Präsident Joe Biden Israels Vorgehen offen kritisiert. „Meiner Meinung nach schadet er Israel mehr, als dass er dem Land hilft“, sagte Biden mit Blick auf den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Derweil sanken am Sonntag die Chancen auf die erhoffte Feuerpause noch vor dem Ramadan weiter, im muslimischen Fastenmonat droht womöglich eine nochmalige Eskalation.

Biden sagte in einem am Samstagabend ausgestrahlten Interview mit dem US-Fernsehsender MSNBC, Netanjahu habe „ein Recht, Israel zu verteidigen, ein Recht, die Hamas weiter zu verfolgen“. Er müsse aber „den unschuldigen Menschen, die als Folge der ergriffenen Maßnahmen ums Leben kommen, mehr Aufmerksamkeit schenken“. Biden sagte aber auch, er werde Israel niemals im Stich lassen. Die Verteidigung des Lands bleibe sehr wichtig.

In Israel selbst gingen erneut zahlreiche Menschen bei Protesten gegen die Regierung Netanjahu in Tel Aviv auf die Straße. An ihrer Seite waren Familienangehörige von seit Monaten im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln.

14.36 Uhr: Israels Polizei nimmt vor Ramadan-Beginn 20 Verdächtige fest

Israels Polizei hat eigenen Angaben zufolge kurz vor Beginn des Ramadan 20 Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems festgenommen. Den Verdächtigen werde vorgeworfen, Terrorismus zu unterstützen oder dazu anzustiften, teilte die Polizei am Sonntag mit. Sie seien in den vergangenen zwei Wochen festgenommen worden. Gegen viele der Verdächtigen liefen noch Ermittlungen, gegen einige sei bereits Anklage erhoben worden, hieß es in einer Erklärung der Polizei weiter. Im Internet werden demnach derzeit vermehrt Hetze und Fake News verbreitet, um den muslimischen Fastenmonat Ramadan zu stören und die Region zu destabilisieren. Der Ramadan ist eine den Muslimen besonders heilige Zeit und beginnt voraussichtlich am Sonntagabend. 

12.09 Uhr: Israelische Armee greift im Süden des Gazastreifens an - Hamas meldet 85 Tote

Die israelische Armee hat nach übereinstimmenden Angaben am Sonntag Ziele im südlichen Teil des Gazastreifens angegriffen. Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Behörden wurden dabei insgesamt mindestens 85 Palästinenser getötet, darunter mindestens 13 durch Geschosse, die in einem Flüchtlingslager zwischen den im Süden des Gebiets gelegenen Städten Chan Junis und Rafah einschlugen. Die israelische Armee meldete ihrerseits 30 getötete palästinensische Kämpfer im Zentrum des Gazastreifens und in Chan Junis.

10.20 Uhr: Habeck fordert von Israel anderes Vorgehen im Gazastreifen

Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat Israel im Kampf gegen die islamistische Hamas aufgefordert, das Vorgehen im Gazastreifen zu ändern. „Was dort passiert, ist schlimm für die Zivilbevölkerung“, sagte er dem Fernsehsender Welt TV am Samstag. Er äußerte zwar Verständnis für die Position Israels, den Einsatz fortzusetzen, betonte jedoch: „Man muss es anders machen und mit mehr Schutz für die Zivilbevölkerung.“

Habeck äußerte sich besorgt, dass sich die Situation im Nahen Osten verschlechtern könnte. Er verwies darauf, dass der islamische Fastenmonat Ramadan anfange und dass die islamischen Staaten sich bisher sehr zurückgehalten hätten mit Kritik an Israel oder sogar gesprächsbereit seien. „Israel sollte aus eigenem Interesse sehen, dass das eine bessere Situation ist, als so weiterzumachen wie in den letzten Monaten.“

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 9. März:

21.53 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Geiseln und gegen Regierung

Tausende Menschen haben am Samstagabend in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas und gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Die Kundgebung der Geiselfamilien im Zentrum von Tel Aviv stand im Zeichen des Internationalen Frauentages, der weltweit am Vortag begangen worden war. Unter dem Motto „19 Frauen in der Gewalt der Hamas“ sprachen Verwandte von weiblichen Geiseln und Opfern der Hamas-Gewalt und eine junge Frau, die im November freigekommen war, zu den Teilnehmern der Kundgebung. 

21.10 Uhr: Israels Armee will Bau von Schiffsanlegestelle in Gaza koordinieren

Die israelische Armee hat sich bereiterklärt, zusammen mit den US-Streitkräften den Bau einer provisorischen Schiffsanlegestelle an der Mittelmeerküste des Gazastreifens zu koordinieren. Humanitäre Hilfe könne dann nach entsprechender Inspektion durch Israel auf dem Seeweg nach Gaza gelangen, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstagabend auf einer Pressekonferenz. Die Verteilung der Hilfsgüter würden anschließend internationale Organisationen übernehmen. Der Krieg gegen die islamistische Hamas gehe unabhängig davon bis zur Zerschlagung ihrer militärischen Fähigkeiten weiter, fügte er hinzu. 

Die US-Regierung hatte am Donnerstag angekündigt, angesichts der humanitären Notlage in Gaza einen temporären Hafen einrichten zu wollen, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen. Bis dieser einsatzfähig ist, werde es etwa 60 Tage dauern, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Freitag.

18.45 Uhr: Israel wirft Hamas Blockade von Geisel-Abkommen vor Beginn des Ramadan vor

Israel hat der radikalislamischen Hamas eine Blockadehaltung in den Verhandlungen über ein Abkommen zur Freilassung israelischer Geiseln vorgeworfen. Israel stehe weiterhin im Kontakt zu den Vermittlern, um „die Differenzen zu verringern und eine Einigung zu erreichen“, doch die Hamas sei daran offenbar nicht interessiert, teilte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu am Samstag mit. Die Palästinenserorganisation versuche stattdessen, die Stimmung in der Region während des muslimischen Fastenmonats Ramadan weiter anzuheizen.

Die Hamas versteife sich auf ihre Haltung „wie jemand, der nicht an einer Einigung interessiert ist“, hieß es in der Mitteilung weiter. Die islamistische Organisation sei stattdessen bestrebt, „die Region während des Ramadan auf Kosten der palästinensischen Bewohner des Gazastreifens zu entflammen“.

16.47 Uhr: Hamas-Regierung: Kriegsschäden belaufen sich auf 30 Milliarden Dollar

Die Kriegsschäden im Gazastreifen belaufen sich nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Regierung auf 30 Milliarden Dollar. Das teilte das Medienbüro der Regierung am Samstag mit. Die Schätzung beziehe sich auf die Schäden, die Israels Militär in mehr als fünf Monaten Krieg an Wohnhäusern, Wirtschaftsanlagen und Infrastruktureinrichtungen wie Straßen, Strom- und Wasserleitungen sowie Kanalisation angerichtet habe.

Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. UN-Organisationen gehen aber davon aus, dass 70 bis 80 Prozent der Bausubstanz in der Stadt Gaza durch die Kampfhandlungen zerstört wurden. Israel führt einen unerbittlichen Krieg gegen die Hamas, nachdem Terroristen der islamistischen Organisation sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober den Süden Israels überfallen und dabei rund 1200 Menschen getötet hatten. 

12.43 Uhr: Erdogan: Türkei steht fest hinter Hamas-Anführern

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Unterstützung seines Landes für die islamistische Palästinenserorganisation Hamas bekräftigt. „Niemand kann uns dazu bringen, die Hamas als Terrororganisation einzustufen“, sagte er am Samstag in Istanbul. Die Türkei sei ein Land, „das offen mit Hamas-Anführern über alles spricht und das fest hinter ihnen steht“.

Erdogan hatte sich in den vergangenen Monaten als besonders lautstarker Kritiker des israelischen Vorgehens im Gazastreifen gezeigt. Der Krieg war durch den beispiellosen Angriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden, durch den israelischen Angaben zufolge etwa 1160 Menschen getötet sowie rund 250 als Geiseln verschleppt wurden.

Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach jüngsten Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 30.900 Menschen getötet.

11.10 Uhr: Israels Militär: Dutzende Hamas-Kämpfer in Gaza getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Gazastreifen Dutzende Kämpfer der islamistischen Hamas getötet. In der südlichen Stadt Chan Junis schalteten israelische Truppen in Nahkämpfen und durch Luftschläge 20 Hamas-Milizionäre aus, teilte die Armee am Samstag mit. Bei gezielten Einsätzen seien militärische Einrichtungen des Gegners zerstört und eine nicht näher genannte Zahl von Kämpfern gefangen genommen worden. Im mittleren Gazastreifen töteten israelische Truppen der Mitteilung zufolge mindestens zehn Hamas-Terroristen. 

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Palästinensischen Quellen zufolge bombardierten israelische Kampfjets in der Nacht zum Samstag ein Hochhaus in Rafah, der am südlichsten gelegenen Ortschaft in dem abgeriegelten Küstenstreifen. Die Bewohner hätten im Vorfeld Warnungen erhalten und sich nicht in dem Gebäude im Zentrum der Stadt aufgehalten, das zerstört wurde, hieß es. Dennoch sei eine nicht näher genannte Zahl von Zivilisten bei dem Angriff auf den Al-Masri-Turm verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf örtliche Quellen. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 8. März:

21.34 Uhr: Fallschirm versagt: Fünf Menschen von Gaza-Hilfslieferung erschlagen

Bei Hilfslieferungen aus der Luft für die hungernden Menschen im Gazastreifen hat es am Freitag einen tragischen Unglücksfall gegeben. Fünf Menschen wurden von einer vom Himmel stürzenden Ladung erschlagen, weil sich der Fallschirm nicht richtig geöffnet hatte, wie das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium auf Anfrage eines dpa-Mitarbeiters vor Ort bestätigte. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie das große Hilfspaket praktisch ungebremst zu Boden stürzte. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden.  

17 Uhr: Hilfslieferungen über Seeweg nach Gaza sollen am Wochenende starten

Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal - viele Menschen haben keinen Zugang zu Trinkwasser, Nahrung und Medikamenten. Nun sollen Hilfsgüter per Schiff kommen. Deutschland macht mit.
 
Der geplante Seekorridor für zusätzliche Hilfslieferungen in den notleidenden Gazastreifen soll nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kürze starten. „Wir stehen jetzt kurz vor der Eröffnung des Korridors - hoffentlich diesen Samstag, diesen Sonntag“, sagte von der Leyen am Freitag bei einem Treffen mit dem zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulidis.
 
Von der Leyen und Christodoulidis trafen sich in der zyprischen Hafenstadt Larnaka. Von dort aus sollen die Hilfslieferungen in Richtung Gaza starten. Hinter dem Projekt stehen laut von der Leyen neben der EU auch die Vereinigten Arabischen Emirate und die USA, wobei das EU-Land Zypern eine tragende Rolle spielt. Auch Deutschland beteiligt sich. 

16.25 Uhr: Bundeswehr prüft laut Medienbericht Beteiligung an Seekorrridor für den Gazastreifen

Die Bundeswehr prüft einem Medienbericht zufolge, inwieweit sie sich an dem geplanten Seekorridor für den Gazastreifen beteiligen kann. Ob die Marine zum Einsatz komme, sei offen, berichtete der „Spiegel“ am Freitag. Die Militärs gingen derzeit davon aus, dass bei der Errichtung eines provisorischen Hafens an der Küste des Gazastreifens zunächst Pioniere und nicht die Marine gefragt seien.
 
„Jedes Hilfspaket, das in Gaza ankommt, zählt“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes der Nachrichtenagentur AFP. Zur Umsetzung des Korridors stehe Deutschland „in ständigem Kontakt“ mit Zypern, den Vereinigten Arabischen Emiraten, den USA und der EU-Kommission. Die Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen und Mittleren Osten, Deike Potzel, halte sich deshalb derzeit in Zypern auf, sagte die Sprecherin.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 7. März:

21.30 Uhr: Netanjahu: Werden gegen alle Hamas-Bataillone vorgehen – auch in Rafah

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu pocht trotz internationaler Kritik auf einen Militäreinsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Die Armee werde „weiterhin gegen alle Bataillone der Hamas im gesamten Gazastreifen vorgehen – und dazu gehört auch Rafah, die letzte Hochburg der Hamas“, sagte Netanjahu nach Angaben seines Büros am Donnerstagabend. „Wer uns sagt, dass wir in Rafah nicht operieren sollen, sagt uns, dass wir den Krieg verlieren sollen.“ Das werde nicht passieren, betonte Israels Regierungschef. Es gebe zwar internationalen Druck. „Doch gerade wenn der internationale Druck zunimmt, müssen wir uns zusammenschließen. Wir müssen den Versuchen, den Krieg zu beenden, gemeinsam entgegentreten.“

17.54 Uhr: US-Botschafter in Israel: Gespräche über Feuerpause im Gazastreifen „noch nicht gescheitert“

Trotz schwindender Hoffnungen auf eine Feuerpause und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen hält der US-Botschafter in Israel, Jack Lew, eine Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor Beginn des muslimischen Fastenmonats noch für möglich. „Die Differenzen werden abgebaut“, sagte Lew am Donnerstag auf einer Konferenz in Tel Aviv mit Blick auf die derzeit laufenden Verhandlungen. Es gebe zwar noch keine Einigung, die Gespräche seien aber „noch nicht gescheitert“.

Der gleichfalls bei der Konferenz anwesende israelische Ex-Armeechef Gadi Eizenkot, der dem fünfköpfigen israelischen Kriegskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört, sagte, die Hamas stehe unter „sehr intensivem Druck“ der Vermittler, ein „Gegenangebot“ zu machen. Dann könnte es möglich sein, „darauf aufzubauen und Stellung dazu zu beziehen“, sagte Eizenkot.

17.21 Uhr: Baerbock fordert Öffnung weiterer Grenzübergänge für Hilfslieferungen in den Gazastreifen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihr britischer Kollege David Cameron haben ihre Forderung nach der Öffnung weiterer Grenzübergange von Israel in den Gazastreifen für Hilfslieferungen bekräftigt. „Die israelische Regierung muss endlich mehr Grenzübergänge für humanitäre Lieferungen öffnen und sicherstellen dass diese Hilfe dann auch ankommt, das ist ihre Verantwortung“, sagte Baerbock am Donnerstag nach einem Treffen mit ihrem Amtskollegen in Berlin.

Cameron sagte, „wenn wir eine Hungersnot vermeiden wollen, ... brauchen wir 500 Lastwagen pro Tag“.

17.05 Uhr: US-Militär wirft zum dritten Mal Lebensmittel über Gazastreifen ab

Das US-Militär hat am Donnerstag zum dritten Mal binnen einer Woche aus Transportflugzeugen Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. In der Auslieferung humanitärer Hilfe spezialisierte Soldaten hätten aus C-130-Maschinen der US-Luftwaffe in Zusammenarbeit mit der jordanischen Armee mehr als 38.000 Mahlzeiten über dem Norden des Palästinensergebiets zu Boden gehen lassen, erklärte das für den Nahen Osten zuständige US-Zentralkommando (Centcom).

„Diese Abwürfe sind Teil nachhaltiger Maßnahmen, und wir planen weitere Lieferungen aus der Luft“, hieß es weiter. Am Samstag hatte die US-Armee bereits 38.000 Mahlzeiten und am Dienstag weitere 36.000 Mahlzeiten über dem Gazastreifen abgeworfen.

Diese Lieferungen reichen aber angesichts der Lage im Gazastreifen bei weitem nicht aus, um die Hungersnot dort zu lindern. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) befinden sich alle dort lebenden 2,2 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot.

In den vergangenen Tagen hatte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums Pat Ryder gesagt, die Möglichkeit eines Seekorridors für Hilfsgüter werde geprüft. Zudem spreche die US-Regierung weiter mit Israel darüber, wie Hilfsgüter schneller in den Gazastreifen gelangen könnten.

16.51 Uhr: Israel: Gegenseitiger Beschuss an Grenze zum Libanon

Die israelische Armee hat am Donnerstag nach eigenen Angaben Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon beschossen. Artillerie und Kampfjets hätten die Orte unter Feuer genommen, von denen aus Israel zuvor beschossen worden sei, teilte die Armee mit. Im israelischen Grenzgebiet, aus dem die meisten Zivilisten seit Monaten evakuiert sind, seien die Orte Rosch Hanikra und Jaara im Westen sowie Ziele im weiter östlich gelegenen Obergaliläa vom nördlichen Nachbarland aus angegriffen worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten Ziele in der Gegend der libanesischen Ortschaften Aitarun und Aita Asch Schaab bombardiert.

Bereits am Vorabend seien eine militärische Einrichtung der Hisbollah bei Matmura und ein Beobachtungsposten bei Jebbayn aus der Luft angegriffen worden. Die Hisbollah beschoss nach eigenen Angaben auch Ziele in Israel bei den Orten Liman und Awdon. Im Libanon habe es einen Toten gegeben. Aus Israel wurden keine Opfer gemeldet.

Seit Ausbruch des Gaza-Krieges kommt es an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel täglich zu gegenseitigem Beschuss. Seit längerem besteht die Sorge, dass sich der Krieg auf den Libanon ausweiten könnte. Bisher halten sich beide Seiten jedoch an die Regel „Wie du mir, so ich dir“ und eskalieren jeweils nicht stärker als die Gegenseite.

13.25 Uhr: Verhandlungen über Feuerpause im Gazastreifen: Delegationen reisen ab

Im Ringen um eine vorübergehende Waffenruhe im Gazastreifen verdichten sich die Anzeichen, dass die Gespräche auch nach Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan weitergehen. Am Donnerstag verließen Teilnehmer der Hamas und Katars, das als Vermittler fungiert, die ägyptische Hauptstadt Kairo, wie es aus Sicherheitskreisen am Flughafen hieß. Einige Stunden zuvor seien auch Vertreter der USA aus Ägypten abgereist. 

Katar, Ägypten und die USA hatten sich zu Gesprächen in Kairo getroffen, um mit der Hamas über eine vorübergehende Waffenruhe im Gazastreifen zu verhandeln. Israel war zunächst mit keiner eigenen Delegation vor Ort. Die Vermittler hoffen auf eine Einigung bis zum Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan, der um den 10. März beginnt.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 6. März: 

18.03 Uhr: Israel: Mehr Hilfslieferungen im Gazastreifen als vor Kriegsbeginn

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat Israel aufgefordert, mehr Hilfe in den Gazastreifen zu lassen. Ein Sprecher von Regierungschef Benjamin Netanjahu sieht die Vereinten Nationen in der Pflicht.

 Angesichts zunehmend schärferer Kritik an Israel wegen der katastrophalen Versorgungslage im Gazastreifen hat die Regierung in Jerusalem betont, es kämen derzeit mehr Hilfsgüter in den Küstenstreifen als vor Kriegsbeginn. „In den vergangenen zwei Wochen sind täglich durchschnittlich 102 Lebensmitteltransporte in den Gazastreifen gelangt. Das sind fast 50 Prozent mehr als vor dem Beginn des Krieges durch die Hamas am 7. Oktober“, sagte Regierungssprecher Eylon Levy am Mittwoch.

Es gebe eine „Flut von Falschmeldungen, Israel würde die Menge der Hilfslieferungen beschränken. „Es gibt keine Beschränkungen. Ich wiederhole: keine“, betonte der Sprecher. Israel ermutige die Geberstaaten sogar, so viele Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Ausrüstungen für Unterkünfte zu schicken, wie sie wollen.

15.26 Uhr: Mutmaßliche Messerattacke in Ost-Jerusalem - Verdächtiger 14 Jahre alt

 Nach einer mutmaßlichen Messerattacke mit einem Verletzten in einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem wurde nach Angaben der Polizei ein 14-jähriger Verdächtiger festgenommen. Bei dem Jungen soll es sich um einen Anwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems handeln, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Der Jugendliche wird verdächtigt, an einer Bushaltestelle in der israelischen Siedlung Neve Yaakov einen Mann mit einem Messer angegriffen zu haben. Das 64 Jahre alte Opfer wurde laut dem Rettungsdienst Magen David Adom mit Stichwunden am Oberkörper in ein Krankenhaus gebracht. Der mutmaßliche Angreifer sei zunächst vom Tatort geflüchtet, meldete die Polizei weiter. Israelischen Medien zufolge soll der Junge Palästinenser sein.

Erst am Dienstag hatte ein 16-jähriger Palästinenser an einer Straßenkreuzung im Westjordanland einen israelischen Soldaten mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Israelische Soldaten in der Nähe erschossen den Jugendlichen. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 5. März: 

22.25 Uhr: Von Israel abgewiesener Hilfskonvoi wird geplündert

Im Gazastreifen ist ein Hilfskonvoi mit 14 Lastwagen des UN-Welternährungsprogramms (WFP) nach dessen Angaben erst von der israelischen Armee abgewiesen und dann von einer Menschenmenge geplündert worden. Der Konvoi habe am Kontrollpunkt Wadi Gaza im Südosten des Palästinensergebiets zunächst drei Stunden stehenbleiben müssen und sei dann umgeleitet worden, erklärte das WFP am Dienstag. Daraufhin habe eine "große Menge verzweifelter Menschen" die Lastwagen gestoppt und etwa 200 Tonnen an sich gerissen.

Nach Schätzungen der UNO befinden sich im Gazastreifen derzeit 2,2 Millionen Menscehn am Rande einer Hungersnot - insbesondere im Norden des Gebiets, in den die israelische Armee bislang keinen Zugang für Hilfsgüter gewährt. Das WFP bezeichnete die Lage am Dienstag als "katastrophal".

19.56 Uhr: Drei Tote nach israelischem Angriff im Südlibanon

 Bei einem israelischen Angriff auf das Dorf Hula im Südlibanon sind libanesischen Angaben zufolge am Dienstag mindestens drei Menschen getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete am Abend, dass es sich dabei um ein Ehepaar und dessen 25-jährigen Sohn handelte. Der Angriff erfolgte libanesischen Sicherheitskreisen zufolge kurz nachdem die Hisbollah Stellungen des israelischen Militärs im Gebiet der Schebaa-Farmen angegriffen hatte.

Das israelische Militär teilte mit, Raketenabschussrampen der Hisbollah in Hula angegriffen zu haben. Außerdem seien weitere Ziele der proiranischen Schiitenorganisation im Südlibanon angegriffen worden. Die Hisbollah reklamierte neben dem Angriff auf Ziele im Gebiet der Schebaa-Farmen mehrere Angriffe auf Positionen der israelischen Armee für sich.

15.12  Uhr: WHO: 8000 Patienten müssen aus dem Gazastreifen evakuiert werden

Rund 8000 Patienten müssen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Gazastreifen evakuiert werden. Eine solche Verlegung würde eine gewisse Entlastung für die Mediziner und Krankenhäuser in dem Palästinensergebiet bedeuten, erklärte die WHO am Dienstag in Genf. 

Nach Angaben des WHO-Vertreters in den palästinensischen Gebieten, Rik Peeperkorn, müssen rund 6000 der Patienten infolge des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas behandelt werden, wegen schwerer Verletzungen, Verbrennungen, Traumata und anderer erlittener Schädigungen.

11.28 Uhr: Israels Armee: Größter Hamas-Tunnel im Gazastreifen zerstört

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge den größten bislang im Gazastreifen entdeckten Tunnel der Hamas zerstört. Der Mitte Dezember vergangenen Jahres im Norden des Küstengebiets gefundene Tunnel mit mehreren Abzweigungen sei in den vergangenen Wochen untersucht und zerlegt worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Die Armee veröffentlichte zudem Videos, die zeigen sollen, wie Teile des Tunnels gesprengt werden und Einsatzkräfte in andere Abschnitte Beton kippen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 4. März:

22.31 Uhr: Armee: Terroristen entführten Frauen am 7. Oktober als „Sklavinnen“

Die israelische Armee sieht klare Anzeichen dafür, dass Terroristen aus dem Gazastreifen bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober Frauen auch als „Sklavinnen“ verschleppt haben. Das Militär veröffentlichte dazu Tonaufnahmen, die von der Invasion stammen sollen. Auf den Aufnahmen sind die Stimmen von Männern zu hören. Nach israelischer Darstellung soll es sich dabei auch um Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA handeln.

20.50 Uhr: UN sehen Vergewaltigungen durch Hamas-Terroristen als wahrscheinlich

Ein Bericht der Vereinten Nationen sieht sexualisierte Gewalt bei dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober in Israel als wahrscheinlich an. Es gebe „berechtigten Grund zur Annahme“, dass es zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei, hieß es in dem Papier, das von der zuständigen UN-Vertreterin Pramila Patten nach einem Besuch in Israel angefertigt wurde. 

Unter diesen Orten sei das Gelände eines Musikfestivals, das von den Terroristen am 7. Oktober überfallen wurde. „Bei den meisten dieser Vorfälle wurden Opfer einer Vergewaltigung anschließend getötet, und mindestens zwei Vorfälle standen im Zusammenhang mit der Vergewaltigung von Frauenleichen“, hieß es weiter.

20.46 Uhr: Israel wirft UNRWA Beschäftigung von 450 "Terroristen" vor

Israel hat dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA vorgeworfen, hunderte Mitglieder der islamistischen Hamas und weiterer radikaler Organisationen zu beschäftigen. Das UNRWA beschäftige "mehr als 450 Terroristen", erklärte die israelische Armee am Montag.

Dazu verbreitete die Armee eine Aufnahme, auf der ihr zufolge ein "Terrorist" zu hören ist, der als Arabischlehrer an einer vom UNRWA betriebenen Schule arbeitet. Darin beschreibt der Mann demnach, wie er bei dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober nach Israel eingedrungen sei. Zudem sagt er demnach in der Aufnahme, er halte israelische Frauen als Geiseln. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Vorwürfe zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

20.15 Uhr: Israel ruft seinen UN-Botschafter für Konsultationen zurück

Israel ruft seinen Botschafter bei der UNO für Konsultationen zurück. Er habe Botschafter Gilad Erdan angewiesen, "für sofortige Konsultationen" nach Israel zurückzukehren, erklärte Außenminister Israel Katz am Montagabend im Onlinedienst X. Grund sei der Versuch, "Informationen über die von der Hamas und ihren Verbündeten am 7. Oktober verübten Massen-Vergewaltigungen totzuschweigen".

20.09 Uhr: UN: Hilfe aus Luft für Gazastreifen reicht nicht

Nach dem Start amerikanischer Hilfslieferungen aus der Luft für den Gazastreifen haben die Vereinten Nationen die humanitären Güter als unzureichend bezeichnet. Zwar helfe jede Lieferung, sagte Sprecher Stephane Dujarric am Montag in New York. „Aber es entspricht weder der Größe noch dem Umfang dessen, was wir brauchen.“ Es seien Hilfslieferungen mit Lastwagen über den Landweg nötig.

20.02 Uhr: WHO-Chef: Kinder in Krankenhäusern im Norden des Gazastreifens verhungert

Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) haben nach Angaben von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einem Hilfseinsatz in zwei Krankenhäusern im Norden des Gazastreifens verheerende Bedingungen vorgefunden. Im Krankenhaus Kamal Adwan, der einzigen Kinderklinik im Norden des Palästinensergebiets, seien wegen des Mangels an Nahrungsmitteln zehn Kinder verhungert, erklärte Tedros am Montag im Onlinedienst X.

17.38 Uhr: Israels UN-Botschafter zeigt Terror-Video mit angeblichem UN-Personal

Israel hat seine Terror-Vorwürfe gegen das UN–Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge  UNRWA vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen untermauert. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan zeigte während seiner Rede am Montag in New York ein Video, das einen UNRWA-Mitarbeiter am 7. Oktober in Israel zeigen soll. In dem Ausschnitt, den Erdan auf einem Tablet hochhielt, waren zwei Personen zu sehen, die einen scheinbar leblosen Körper in ein Fahrzeug heben. Der Diplomat sagte, bei einem der Männer handle es sich um eine Person, die als Sozialarbeiter für die UN-Organisation gearbeitet habe. „UN-Mitarbeiter entführen israelische Kinder!“, rief Erdan aus. 

17.17 Uhr: Containerschiff vor der Küste Jemens angegriffen und beschädigt

Vor der Küste Jemens ist am Montag erneut ein Containerschiff angegriffen und beschädigt worden. Wie die Stelle der britischen Marine für Handelsschifffahrt UKMTO mitteilte, gab es bei dem Vorfall südöstlich der Hafenstadt Aden zwei Explosionen. Nachdem sich die Erste mit einigem Abstand zu dem Schiff ereignet habe, sei das Schiff durch die zweite beschädigt worden. An Bord brach demnach ein Feuer aus. Der Fall werde von der westlichen Allianz zum Schutz der Handelsschifffahrt untersucht, so die Mitteilung weiter. Berichte über Tote oder Verletzte gab es zunächst keine.

15.26 Uhr: Rettungsdienst: Ausländischer Arbeiter in Israel durch Beschuss aus Libanon getötet

Durch Raketenbeschuss aus dem Libanon ist nach Angaben von Rettungskräften im Norden Israels ein ausländischer Arbeiter getötet worden. Eine Panzerabwehrrakete habe ausländische Arbeiter auf einer Plantage getroffen und einen von ihnen getötet, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom am Montag mit. Sieben weitere Arbeiter wurden demnach verletzt. Bei ihnen handelt es sich den Angaben nach um indische Staatsbürger, die Nationalität des Getöteten ist unbekannt.

14.17 Uhr: Palästinenser: 16-Jähriger stirbt bei Zusammenstößen mit Israels Armee

Bei Konfrontationen mit Israels Armee ist palästinensischen Angaben zufolge am Montag ein Jugendlicher im Westjordanland getötet worden. Dem 16-Jährigen sei in die Brust und in den Nacken geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. 

Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie habe einen „sechsstündigen Anti-Terror-Einsatz“ im Amari-Flüchtlingslager bei Ramallah durchgeführt. Dabei sei es zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Verdächtige hätten Steine und Molotowcocktails auf israelische Einsatzkräfte gefeuert, hieß es vom Militär weiter. Die Sicherheitskräfte hätten daraufhin scharf geschossen. Eine vom Militär nicht näher identifizierte Person wurde den Angaben nach getroffen. Bei Schusswechseln in der Gegend sei auch eine israelische Grenzpolizistin leicht verletzt worden. 

12.30 Uhr: Rettungsdienst: Eine Person bei Raketeneinschlag in Nordisrael getötet

In Israel ist einem Rettungsdienst zufolge eine Person im Norden des Landes von einer Panzerabwehrrakete getötet worden. Diese habe mehrere ausländische Arbeiter auf einem Feld in Galiläa getroffen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom am Montag mit. Sieben Menschen seien zudem durch Granatsplitter bei dem Raketeneinschlag verletzt worden. Zwei davon befinden sich den Angaben nach in ernstem Zustand. Mindestens zwei der Opfer sollen aus Thailand stammen. Israels Armee hatte zuvor Raketenalarm im Norden des Landes gemeldet. Das Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar.

8 Uhr: Israels Armee: Wieder Hisbollah-Stellungen im Libanon angegriffen

Das israelische Militär hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz angegriffen. Kampfflugzeuge hätten eine Militäranlage der Schiiten-Miliz in der Gegend von Aita asch-Scha'b und terroristische Infrastruktur in der Gegend des libanesischen Grenzortes Kfarkela getroffen, teilte die Armee am Sonntagabend mit. Im Laufe des Tages habe es eine Reihe von Raketenabschüssen aus dem Libanon in Richtung Nordisrael gegeben. Die Angaben des israelischen Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 3. März:

17.50 Uhr: Neue Verhandlungen in Kairo über Geisel-Freilassung und Feuerpause im Gazastreifen

 Die schwierigen internationalen Verhandlungen über eine Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind am Wochenende fortgesetzt worden. Es liege eine Vereinbarung „auf dem Tisch“, die Israel „mehr oder weniger akzeptiert“ habe, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Samstag in Washington.

16.24 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas am Dienstag bei türkischem Staatschef Erdogan

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas reist kommende Woche zu Gesprächen über den Krieg im Gazastreifen in die Türkei. Abbas sei am Dienstag in Ankara beim türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan zu Gast, erklärte der türkische Außenminister Hakan Fidan am Sonntag bei einem außenpolitischen Forum in Antalya. Themen ihrer Unterredung seien "die Entwicklungen in Palästina, der aktuelle Kriegsverlauf sowie der inter-palästinensische" Dialog. 

10.47 Uhr: Neue Verhandlungsrunde in Kairo über Geisel-Freilassung und Feuerpause im Gazastreifen

In Ägypten haben weitere Verhandlungen zwischen Israel und der islamistischen Hamas über die Freilassung von Geiseln und eine begrenzte Waffenruhe im Gazastreifen begonnen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Al-Kahera News am Sonntag meldete, trafen Delegationen der Vermittler Katar und USA sowie Hamas-Vertreter „zu einer neuen Verhandlungsrunde“ in der Hauptstadt Kairo ein. Ob Israel ebenfalls Vertreter zu den Gesprächen nach Kairo entsendet, war zunächst unklar.

Die Vermittler bemühen sich seit Wochen um ein Abkommen für eine Waffenruhe und die Freilassung von mehr als 130 Geiseln aus der Hand der Hamas noch vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan. Derzeit liegen ausgehandelte Vorschläge auf dem Tisch, wonach die Kämpfe im Gazastreifen für sechs Wochen unterbrochen werden sollen. Im Gegenzug soll die Hamas israelische Geiseln im Austausch für in Israel inhaftierte Palästinenser freilassen.

9.14 Uhr: Israelische Armee startet neue Angriffswelle in Chan Junis

Die israelische Armee hat in der Nacht zum Sonntag nach eigenen Angaben eine neue Angriffswelle in der südlichen Gaza-Stadt Chan Junis gestartet. Innerhalb von sechs Minuten hätten Luftwaffe und Artillerie rund 50 Ziele der islamistischen Hamas-Miliz im Westen der Stadt getroffen, teilte das Militär mit. Unter anderem hätten die Luft- und Artillerieschläge Tunnels, Bunker, Stützpunkte und Raketenabschussstellungen der Hamas zerstört. 

Ein Sprecher der Armee gab am späten Samstagabend bekannt, dass bei einem Einsatz im Osten von Chan Junis drei israelische Soldaten getötet worden sind. 14 weitere Soldaten erlitten demnach Verletzungen, als ihre Einheit am Freitag ein verdächtiges Gebäude untersuchte und eine von der Hamas platzierte Sprengfalle detonierte. 

3.10 Uhr: UN-Sicherheitsrat „zutiefst besorgt“ nach Vorfall mit Dutzenden Toten in Gaza

Der UN-Sicherheitsrat hat sich „zutiefst besorgt“ über den Tod von Dutzenden Menschen bei einer Hilfslieferung in der Stadt Gaza gezeigt. „Die Mitglieder des Rates heben die Notwendigkeit hervor, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schützen“, erklärte das mächtigste Gremium der UNO am Samstag in New York in einem Pressestatement. Alle Konfliktparteien müssten sich an das Völkerrecht halten und dürften der Zivilbevölkerung im Gazastreifen keine Lebensmittelhilfen vorenthalten.

In der Erklärung wird hervorgehoben, dass UN-Vertreter nach dem tödlichen Vorfall, „in den die israelischen Streitkräfte verwickelt waren“, Schusswunden bei Verletzten gesehen hätten. „Die Mitglieder des Rates nehmen zur Kenntnis, dass eine israelische Untersuchung läuft.“ Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zeigte sich auch „zutiefst besorgt“ über die Hungerkrise im Gazastreifen.

Nach Angaben der radikalislamischen Hamas waren am Donnerstagmorgen in der Stadt Gaza mehr als hundert Menschen getötet worden, als israelische Soldaten bei der Ausgabe von Hilfslieferungen das Feuer auf eine Menschenmenge eröffneten. Hunderte weitere Menschen wurden verletzt.

3.06 Uhr: Hamas: Gibt noch Hindernisse für Gaza-Feuerpause

Bei den indirekten Verhandlungen über eine befristete Feuerpause im Gaza-Krieg und eine Freilassung weiterer Geiseln gibt es nach Darstellung der islamistischen Hamas noch Hindernisse. Für diese sei die israelische Seite verantwortlich, sagte ein Vertreter der Hamas in Beirut, der namentlich nicht genannt werden wollte, in der Nacht zum Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Das Haupthindernis sei das Zeitlimit für eine Waffenruhe. Israel manövriere bei dem Thema herum, hieß es. Ranghohe Vertreter der US-Regierung, die zusammen mit Katar und Ägypten zwischen Israel und der Hamas vermittelt, hatten dagegen am Samstag gesagt, der Rahmen für eine mögliche Einigung stehe und die Israelis hätten diesen „mehr oder weniger akzeptiert“. Eine mögliche Einigung hänge allein an der Hamas.

0.50 Uhr: Israels Militär: Erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon angegriffen

Das israelische Militär hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben erneut Stellungen der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz angegriffen. Kampfflugzeuge hätten zwei Militäranlagen der Schiiten-Miliz in der Gegend von Labuneh und eine weitere Anlage in der Gegend von Ramyah getroffen, teilte die Armee am Samstagabend mit. In den vergangenen 48 Stunden habe die Armee „insgesamt zehn Terroristen“ getötet, darunter einen Kommandeur, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Abend mit. Am Morgen hatte Israels Luftwaffe nach Angaben des Militärs ein Auto mit Mitgliedern der Hisbollah im Südlibanon getroffen. In dem Fahrzeug seien „mehrere Terroristen“ unterwegs gewesen, die Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert hätten, hieß es. Die Angaben des israelischen Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.  

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 2. März:

21.51 Uhr: Protestmarsch für Freilassung von Geiseln erreicht Jerusalem

Nach einem viertägigen Protestmarsch quer durch Israel haben tausende Israelis am Samstagabend in Jerusalem für die Freilassung der von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln demonstriert. Die Demonstranten schwenkten Fahnen und hielten Plakate mit den Fotos der Verschleppten. Nach Angaben der Organisatoren beteiligten sich insgesamt 20.000 Menschen an dem Protestmarsch oder der Demonstration.

Er hoffe, dass die Proteste der israelischen Regierung klar machten, wie wichtig die Freilassung der Geiseln sei, sagte Ejal Kalderon, dessen Cousin Ofer Kalderon unter den Verschleppten ist. „Sie müssen jetzt um jeden Preis ein Abkommen treffen“, sagte er. „Ich weiß nicht, ob es noch eine weitere Chance geben wird. Es heißt jetzt oder vielleicht nie.“

20.15 Uhr: Hamas: Elf Tote bei israelischem Angriff nahe Krankenhaus in Rafah

Bei einem israelischen Angriff nahe einem Krankenhaus in Rafah im Süden des Gazastreifens sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums elf Menschen getötet worden. 50 Menschen seien bei dem Angriff in der Nähe der Emiratischen Geburtsklinik verletzt worden, erklärte Ministeriumssprecher Aschraf al-Kudra am Samstag. Das israelische Militär erklärte, der Vorfall werde geprüft.

Israelische Soldaten haben seit Beginn ihrer Offensive im Gazastreifen wiederholt Einsätze in und im Umkreis von Krankenhäusern durchgeführt. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser für militärische Zwecke zu missbrauchen. 

16.47 Uhr: Hamas-Behörde: Elf Tote bei Angriff in Rafah

 Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf die südliche Gaza-Stadt Rafah sind nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens elf Palästinenser getötet worden. Weitere 50 Menschen seien verletzt worden, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde sollen Zelte von Flüchtlingen getroffen worden sein, die sich vor dem Eingang zum Emiratischen Krankenhaus im Stadtteil Tal al-Sultan befunden haben. Unter den Todesopfern sind demnach ein Sanitäter und eine Krankenschwester der Klinik. 

15.53 Uhr: USA beginnen mit Abwurf von Hilfsgütern über Gazastreifen

 Die USA haben Medienberichten zufolge damit begonnen, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen aus der Luft mit Hilfsgütern zu versorgen. Die Sender CNN und NBC berichteten am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise, drei Transportflugzeuge des US-Militärs hätten insgesamt 66 Pakete mit Zehntausenden Mahlzeiten über dem Krisengebiet abgeworfen.

12.39 Uhr: Israels Militär: Auto mit Hisbollah-Kämpfern im Libanon zerstört

Das israelische Militär hat im Süden Libanons nach eigenen Angaben ein Auto mit Mitgliedern der vom Iran unterstützten Hisbollah-Milizen getroffen. „Heute Morgen haben Flugzeuge der Armee ein Fahrzeug im Südlibanon angegriffen, in dem mehrere Terroristen unterwegs waren, die Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert haben“, teilte die Armee am Samstag mit. Zudem hätten Kampfjets „terroristische Infrastruktur“ der Hisbollah in der Gegend von Labuneh und in der Nacht zwei Militärstützpunkte der Hisbollah in der Nähe des Ortes Blida angegriffen. 

Nach Angaben der Hisbollah wurden bei israelischen Angriffen insgesamt sechs ihrer Mitglieder getötet. Die Miliz berichtete zugleich, sie habe eine israelische Kaserne bei dem Ort Liman und israelische Soldaten nahe der gemeinsamen Grenze beschossen. Berichte über mögliche Opfer in Israel gab es zunächst nicht. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

11.26 Uhr: Tote bei Hilfslieferung im Gazastreifen: Afrikanische Union wirft Israel „Massentötung“ vor

Nach dem Tod Dutzender Menschen bei einer Hilfslieferung in der Stadt Gaza hat die Afrikanischen Union (AU) Israel die „Massentötung von Palästinensern“ vorgeworfen und eine internationale Untersuchung des Falls gefordert. „Der Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, verurteilt den Angriff der israelischen Streitkräfte, bei dem mehr als hundert Palästinenser auf der Suche nach lebensrettender humanitärer Hilfe getötet und verwundet wurden“, hieß es in einer Erklärung der AU im Onlinedienst X am Samstag.

Der AU-Chef fordere „eine internationale Untersuchung des Vorfalls, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen“, hieß es weiter. Zudem wird eine „sofortige und bedingungslose Waffenruhe“ verlangt.

10.48 Uhr: Israel: Abschussrampen für Raketen im Gazastreifen zerstört

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Samstag Abschussrampen für Raketen im Gazastreifen zerstört. Von dort seien am Donnerstag die israelische Stadt Sderot und am Freitag Zikim beschossen worden. Beide Orte liegen in unmittelbarer Nähe zu dem umkämpften Küstenstreifen. Zudem hätten Bodentruppen bei Kämpfen gegen die islamistische Hamas seit Freitag im Zentrum des Gazastreifens und in westlichen Bereichen der im Süden gelegenen Stadt Chan Junis mindestens 28 Gegner getötet sowie Waffen und militärische Ausrüstung gefunden. Dabei sei auch eine neuartige Waffe eingesetzt worden, zu der die Armee jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Details nennen wollte. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Die Lage für die Zivilisten im Gazastreifen ist desolat. Wegen der vielen zivilen Opfer und der massiven Zerstörungen in dem kleinen Küstengebiet steht Israel stark in der Kritik. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde gab die Zahl der Toten seit Kriegsbeginn am Samstag mit 30 320 an, mehr als 71 500 Menschen seien verletzt worden. Tausende werden noch unter Trümmern vermutet. Um die katastrophale Versorgungslage zu verbessern, wollen die USA Hilfsgüter aus der Luft abwerfen. 

5.46 Uhr: Humanitäre Katastrophe im Gazastreifen: Kriterien der UNO für eine Hungersnot

Die Menschen im Gazastreifen versuchen verzweifelt, an Nahrung und Wasser zu kommen, in ihrer Not essen manche von ihnen nach eigenen Angaben Blätter und Viehfutter. „Wenn sich nichts ändert, steht eine Hungersnot im nördlichen Gaza unmittelbar bevor“, warnt Carl Skau vom UN-Welternährungsprogramm (WFP). Die UNO hat strenge Kriterien, um eine Nahrungsmittelkrise zur Hungersnot zu erklären.

Die Einstufung der Lage stützt sich auf die Integrierte Klassifizierung der Ernährungssicherheitsphasen (IPC). Sie unterscheidet fünf Stufen: minimal, angespannt, Krise, Notfall und Katastrophe/Hungersnot.

Phase 5 ist erreicht, wenn ein Gebiet die folgenden Kriterien erfüllt: Mindestens 20 Prozent der Haushalte leiden unter extremer Nahrungsmittelknappheit, mindestens 30 Prozent der Kinder sind akut unterernährt und mindestens zwei von 10.000 Menschen oder mindestens vier von 10.000 Kindern unter fünf Jahren sterben täglich an Hunger oder seinen Folgen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 1 März:

20.24 Uhr: Hamas meldet Tötung von sieben Geiseln durch israelisches Militär

 Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat erneut die Tötung mehrerer Geiseln durch das israelische Militär gemeldet. Mehrere Hamas-„Mudschaheddin“ und sieben „feindliche Gefangene“ seien infolge von „Bombardierungen“ durch Israel in den vergangenen Wochen getötet worden, erklärte ein Sprecher der Essedin-al-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Flügels der Hamas, am Freitag.

20.11 Uhr: Berichte: Geiselverhandlungen mit Hamas vor neuen Schwierigkeiten

Die indirekten Verhandlungen Israels mit der Hamas über eine befristete Feuerpause und Freilassung von Geiseln stehen Medienberichten zufolge vor neuen Schwierigkeiten. Israel wolle an keiner neuen Runde der von Ägypten, Katar und den USA vermittelten Gespräche teilnehmen, solange die Hamas keine Liste der noch lebenden Geiseln vorlegt, berichtete das Nachrichtenportal „Axios“ am Freitagabend. Auch hätten die Islamisten aus dem Gazastreifen noch keine Antwort zu der von den Vermittlern vorgeschlagenen Zahl von palästinensischen Häftlingen in israelischen Gefängnissen erteilt, die Israel im Gegenzug für die Freilassung einer bestimmten Zahl von Geiseln in die Freiheit entlassen würde. 

All diese Fragen seien auch nach dreitägigen Gesprächen in der katarischen Hauptstadt Doha unbeantwortet geblieben, zitierte das Portal einen namentlich nicht genannten israelischen Beamten. Eine nächste Verhandlungsrunde sollte nächste Woche in Kairo über die Bühne gehen. Israel werde aber daran nicht teilnehmen, solange die Hamas keine Antwort auf die offenen Fragen gibt, so die israelische Quelle. 

13.29 Uhr: EU gibt 50 Millionen Euro Hilfsgelder für UNRWA frei

Die Europäische Kommission hat angekündigt, 50 Millionen Euro Hilfsgelder an das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA auszuzahlen, die wegen der Vorwürfe der Beteiligung von UNRWA-Mitarbeitern am Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel zurückgehalten wurden. Die Hilfsgelder sollten "Anfang nächster Woche" ausgezahlt werden, sagte Kommissionssprecher Eric Mamer am Freitag. Das UNRWA habe zu diesem Zweck einer "Reihe von Bedingungen" zugestimmt, darunter eine Untersuchung unter Leitung der EU. Eine weitere Tranche von 32 Millionen Euro soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. 

Die EU hatte ihre Unterstützung für das UNRWA so wie auch Deutschland und die USA zwischenzeitlich ausgesetzt. Grund dafür sind Vorwürfe gegen das UNRWA, die Ende Januar bekannt wurden: Zwölf Mitarbeiter stehen im Verdacht, am Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein. Die UNO entließ die zwölf UNRWA-Mitarbeiter und leitete eine Untersuchung ein.  

12.30 Uhr: Marsch nach Jerusalem: Angehörige fordern Geisel-Freilassung

Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln haben am Freitag ihren viertägigen Marsch nach Jerusalem fortgesetzt. Nach Angaben der Zeitung „Haaretz“ wanderten am dritten Tag rund Tausend Unterstützer mit den Angehörigen mit. Es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um die aus Israel entführten Menschen nach Hause zu bringen, sagte der Politiker Benny Gantz laut israelischen Medien. Der Minister im Kriegskabinett begleitete den Marsch am Samstag eine Zeit lang, wie die Organisatoren des Forums der Geiselfamilien mitteilten. 

Am dritten Tag des Marschs, der am Freitag in der Stadt Beit Schemesch fortgesetzt wurde, hatten die Angehörigen 134 Tragen dabei - symbolisch für alle noch im Gazastreifen verbliebenen Entführten. Israelischen Schätzungen zufolge dürften davon noch etwas mehr als 100 Geiseln am Leben sein. Die Angehörigen waren am Mittwochmorgen aus dem Ort Reim nahe dem Gazastreifen aufgebrochen. Der Marsch soll am Samstag in Jerusalem enden. 

12.24 Uhr: Baerbock fordert "lückenlose" Aufklärung zum Tod dutzender Menschen in Gaza

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat von Israel eine "lückenlose" Aufklärung des Todes dutzender Menschen in der Stadt Gaza bei der Ankunft von Lebensmittelhilfen gefordert. "Wie es zu der Massenpanik und den Schüssen kommen konnte, muss die israelische Armee lückenlos aufklären", erklärte Baerbock am Freitag im Onlinedienst X, früher Twitter. Sie forderte überdies mehr Lieferungen von humanitärer Hilfe für den Gazastreifen sowie eine Feuerpause. 

Die Menschen in dem Palästinensergebiet seien "näher am Sterben als am Leben", erklärte die Ministerin. "Es muss mehr humanitäre Hilfe rein. Sofort." Notwendig sei eine humanitäre Feuerpause, damit die aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freikämen, "nicht noch mehr Menschen in Gaza sterben" und "Hilfe sicher verteilt werden" könne. 

11.21 Uhr: China verurteilt blutigen Vorfall bei Hilfslieferung in Gaza

China will im Gaza-Krieg nach Außen hin neutral und Friedensvermittler sein. Der Tod zahlreicher Menschen bei einer Hilfslieferung gibt Peking nun Anlass für deutliche Worte.

China hat die blutigen Zwischenfälle bei der Ankunft einer Hilfslieferung im Gazastreifen scharf verurteilt. China sei „schockiert“ darüber und verurteile den Vorfall, sagte Außenamtssprecherin Mao Ning am Freitag in Peking. Die Volksrepublik fordere alle Seiten und besonders Israel auf, sofort das Feuer einzustellen und den Krieg zu beenden. Die Sicherheit von Zivilisten müsse gewahrt und eine noch ernstere humanitäre Katastrophe vermieden werden, sagte die Sprecherin.

9.35 Uhr: Frankreich fordert unabhängige Untersuchung zu tödlichem Vorfall in Gaza

Nach dem Tod Dutzender Menschen in der Stadt Gaza bei der Ankunft von Lebensmittelhilfen dringt Frankreich auf Aufklärung. „Wir werden Erklärungen verlangen und es muss eine unabhängige Untersuchung geben, um festzustellen, was passiert ist“, sagte der französische Außenminister Stéphane Séjourné am Freitag im Radiosender France Inter. Frankreich müsse offen ansprechen, wenn „in Gaza Gräueltaten geschehen“.

Der Vorfall am Donnerstag, bei dem nach Angaben der im Gazastreifen herrschenden Hamas 112 Menschen getötet wurden, sorgte international für Entsetzen. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron äußerte in der Nacht auf Freitag im Kurzbotschaftendienst X „große Empörung über die Bilder aus Gaza, wo Zivilisten von israelischen Soldaten ins Visier genommen wurden“. Er verurteile diese Schüsse scharf und verlange „Wahrheit, Gerechtigkeit und Respekt für das Völkerrecht“, erklärte Macron.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 29. Februar:

22.42 Uhr: Armee: Israels Militär hat Menschen in Gaza nicht gezielt angegriffen

Nach dem Tod Dutzender Menschen bei der Ankunft von Hilfsgütern im Gazastreifen hat Israels Armeesprecher erklärt, Soldaten hätten keine Menschen gezielt angegriffen. Vielmehr sei es bei der Ankunft der Lastwagen zu einem chaotischen Gedränge gekommen, das die Soldaten vor Ort mit Warnschüssen auflösen wollten, sagte Daniel Hagari am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz. „Unser Krieg richtet sich gegen die Hamas, nicht gegen die Menschen in Gaza.“

Der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen zufolge sollen bei dem Vorfall mehr als hundert Menschen getötet und mehrere Hunderte verletzt worden sein. Es gibt unterschiedliche Darstellungen von dem Vorfall. Die Hamas und mehrere arabische Staaten warfen Israel vor, das Feuer auf die wartende Menge gezielt eröffnet zu haben.

20.14 Uhr: Baerbock: Israel muss sicheren Zugang für humanitäre Hilfe ermöglichen

Angesichts der verzweifelten Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Israel aufgefordert, "umgehend sicheren und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe" zu ermöglichen. Die Ministerin kündigte an, dass Deutschland seine humanitäre Hilfe für den Gazastreifen erneut um weitere 20 Millionen Euro aufstocken wolle. Notfalls wolle sich Deutschland zusammen mit anderen Ländern, insbesondere Jordanien, auch an dem Abwurf von humanitärer Hilfe aus der Luft beteiligen.

Die israelische Armee müsse "nach dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung in weiten Teilen des Gazastreifens sicherstellen, dass die Verteilung von humanitärer Hilfe gelingen kann", erklärte Baerbock. Die Lage der Menschen im Gazastreifen sei mit Worten kaum noch zu fassen. Wer den Kämpfen im Gazastreifen entfliehe, "dem droht der Hungertod". Menschen prügelten sich unter Einsatz ihres Lebens um aus der Luft abgeworfene Lebensmittelpakete, weil nicht ausreichend Lastwagen in den Gazastreifen kämen. 

Es sei "nicht akzeptabel", dass die Zahl der Lastwagen, die lebensrettende Nahrungsmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter in das Gebiet bringen, in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen sei, kritisierte die Ministerin. Wenn nicht genügend Lkw durchkämen, müsse die Hilfe zur Not auch aus der Luft zu den Menschen kommen. Daher wolle Deutschland sich zusammen mit anderen Ländern, insbesondere Jordanien, auch an dem Abwurf von humanitärer Hilfe aus der Luft beteiligen. 

Zugleich brauche es jetzt "dringender als je zuvor eine humanitäre Feuerpause, damit die Geiseln aus den Händen der Hamas endlich freikommen und mehr humanitäre Hilfe zu den Menschen kommt", plädierte die Außenministerin.

19.41 Uhr: Demonstranten durchbrechen Kontrollpunkt an Grenzübergang nach Gaza

Bei einem Protest am Erez-Grenzübergang zum Gazastreifen haben israelische Demonstranten gewaltsam einen Militärkontrollpunkt durchbrochen und sind in das Gebiet des abgeriegelten Küstengebiets eingedrungen. An dem Übergang nördlich des Gazastreifens hätten sich zuvor etwa 100 Demonstranten versammelt, bestätigte Israels Militär auf Anfrage. Zuvor berichteten mehrere israelische Medien über den Vorfall. 

Bei den Demonstranten handelt es sich Medienberichten zufolge um radikale Siedleraktivisten. Sie schafften es demnach rund 500 Meter in den Gazastreifen hinein, bevor sie von israelischen Soldaten gestoppt wurden. Nach Angaben der Armee überwachten Soldaten die Menschen während des Vorfalls im Gazastreifens. Sie wurden schließlich zurück auf israelisches Gebiet gebracht und an die Polizei übergeben.

19.36 Uhr: USA: Vorfall mit Dutzenden Toten zeigt Dringlichkeit einer Waffenruhe

US-Präsident Joe Biden hat nach dem Tod Dutzender Menschen bei der Ankunft von Hilfsgütern im Gazastreifen auf eine schnelle Einigung über eine Waffenruhe gedrängt. Biden telefonierte am Donnerstag nach Angaben des Weißen Hauses mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und dem katarischen Emir Tamim bin Hamad al-Thani. In den Telefonaten hätten alle Beteiligten den Verlust von Menschenleben unter der Zivilbevölkerung bedauert, so das Weiße Haus. Es handle sich um einen „tragischen und alarmierenden Vorfall“.

Man sei sich einig, dass dieser Vorfall die Dringlichkeit unterstreiche, die Verhandlungen so bald wie möglich abzuschließen und die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen auszuweiten. Weiter hieß es, dass sich Biden mit dem ägyptischen Präsidenten und dem Emir von Katar mit Blick auf eine Waffenruhe darüber ausgetauscht habe, „wie eine solche längere Phase der Ruhe zu etwas Dauerhaftem ausgebaut werden könnte“.

19.31 Uhr: Israelischer Verteidigungsminister: „Wir kommen der Hamas immer näher“

Israel hält trotz aller Kritik an seiner geplanten Militäroffensive gegen die islamistische Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens fest. „Wir kommen der Hamas immer näher. Wir bereiten uns darauf vor, in Rafah und in den zentralen Lagern zu agieren, um die nächste Phase zu erreichen“, zitierte die Zeitung „Times of Israel“ am Donnerstag den israelischen Verteidigungsminister Joav Galant. Das Militär bereite seine Aktionen in Rafah und Gebieten im Zentrum des Gazastreifens vor, in denen die Armee bisher nicht operiert habe. 

In der Stadt Rafah haben nach Schätzungen von Hilfsorganisationen inzwischen 1,5 Millionen Menschen Schutz gesucht - das sind mehr als zwei Drittel der im Gazastreifen lebenden rund 2,2 Millionen Einwohner. Sie kampieren auf engstem Raum unter Plastikplanen oder in Zelten teils am Straßenrand. Ein Angriff auf Rafah könnte den Vereinten Nationen zufolge verheerende Folgen haben. 

18.40 Uhr: Zwei Israelis bei Angriff im Westjordanland getötet

Bei einem Schusswaffenangriff im Westjordanland hat ein Mann zwei Israelis getötet. Ein "Terrorist" habe an einer Tankstelle in der israelischen Siedlung Eli das Feuer eröffnet, erklärte die israelische Armee am Donnerstag. Die israelische Hilfsorganisation Magen David Adom bestätigte den Tod der Menschen.

Wie die Armee mitteilte, sei der "Terrorist neutralisiert" worden. Soldaten verfolgten weitere Verdächtige in der Gegend. Der Vorfall ereignete sich an derselben Tankstelle, an der im Juni vier Israelis von drei palästinensischen Angreifern erschossen wurden. 

17.22 Uhr: Biden rechnet nun doch nicht mit Waffenruhe im Gazastreifen ab Montag

US-Präsident Joe Biden rechnet nun doch nicht mit dem Inkrafttreten einer Waffenruhe im Gazastreifen am Montag. Biden sagte am Donnerstag zu Reportern in Washington, die Feuerpause zwischen der israelischen Armee und der radikalislamischen Hamas werde „wahrscheinlich nicht bis Montag“ kommen. Er hatte nach eigenen Angaben zuvor mit Staatenlenkern im Nahen Osten gesprochen.

Biden hatte selber zu Beginn der Woche die Hoffnung auf eine Feuerpause ab kommenden Montag geweckt. „Meine Hoffnung ist, dass wir bis zum nächsten Montag eine Feuerpause haben“, hatte er gesagt.

16 Uhr: Viele Tote nach Ansturm auf Hilfsgüter in Gaza

Bei Chaos und Schüssen rund um einen Hilfskonvoi im Gazastreifen sind am Donnerstagmorgen Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde warf Israels Armee vor, eine Menge in der Stadt Gaza angegriffen zu haben, die auf die Hilfsgüter gewartet habe. Dabei sollen 104 Menschen getötet und 760 verletzt worden sein. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Armee teilte mit, zahlreiche Anwohner hätten sich um einfahrende Lastwagen mit Hilfsgütern gedrängt, um diese zu plündern. Dutzende wurden demnach dabei etwa durch Rempeleien und Getrampel getötet und verletzt. Den Angaben zufolge wurden zudem auch Menschen von den Lastwagen überfahren. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Mehrere israelische Medien meldeten unter Berufung auf Armeekreise, ein Teil der Menge habe sich aus nicht genannter Ursache den Soldaten genähert, die die Einfuhr der Lkw koordinierten, und diese damit gefährdet. Demnach eröffnete das Militär deshalb das Feuer auf die Gruppe. Mehrere Medien meldeten unter Berufung auf die Armee zudem, dass bewaffnete Palästinenser auf einige der Lastwagen geschossen hätten. Das Militär habe zunächst Warnschüsse in die Luft abgegeben und auf die Beine derjenigen gefeuert, die sich den Soldaten trotzdem genähert hätten.

14.55 Uhr: Vermutlich Angriffe Israels: Toter und Verletzte in Syrien und Libanon

Bei mutmaßlich israelischen Angriffen auf Ziele in Syrien und dem Libanon ist am Donnerstag Menschenrechtsaktivisten zufolge ein Mensch getötet worden. Mehr als ein Dutzend soll verletzt worden sein. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung. Wie die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, wurde ein Lastwagen nahe der syrischen Stadt Homs unweit der Grenze zum Libanon durch einen mutmaßlich israelischen Drohnenangriff getroffen. Dabei sei ein Mensch ums Leben gekommen. Syrischen Regierungskreisen zufolge soll es sich wohl um ein Fahrzeug der Schiitenorganisation Hisbollah gehandelt haben. 

13.16 Uhr: Berichte über israelischen Angriff auf Hilfslieferung für Gaza

Bei einer Lieferung humanitärer Hilfe in den nördlichen Gazastreifen ist es am Donnerstag zu Toten und Verletzten gekommen. Die israelische Armee erklärte in einer Stellungnahme, man werde den Vorfall untersuchen. Sie sprach von Dutzenden Gaza-Bewohnern, die „durch Schubsen und Trampeln verletzt“ wurden. Palästinensische Quellen aus dem Gazastreifen sprachen von 70 Toten durch einen israelischen Militärschlag auf die wartende Menschenmenge. Eine unabhängige Prüfung der Berichte ist nicht möglich.

Nach Armeeangaben „umzingelten Bewohner des Gazastreifens die Lastwagen und plünderten die gelieferten Güter“. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf eine Armeequelle, die Soldaten hätten sich durch die „gewalttätige Versammlung“ bedroht gefühlt und auf die Menge geschossen.

11.47 Uhr: UN-Hochkommissar: Gaza-Krieg ist „Gemetzel“

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die anhaltenden Angriffe im Gazastreifen als „Gemetzel“ bezeichnet. Wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Donnerstag bekanntgab, wurden allein in den vergangenen 24 Stunden 81 Menschen getötet und 132 weitere verletzt. Seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Oktober seien nun 30.035 Menschen getötet und 70.457 verwundet worden. Türk zitierte die Opferzahlen vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf und sagte, Zehntausende würden zudem vermisst und seien vermutlich unter den Trümmern ihrer Häuser begraben. „Das ist ein Gemetzel.“ 

10.31 Uhr: Syrien meldet israelische Luftangriffe nahe Damaskus

Israel hat nach syrischen Angaben Ziele nahe der Hauptstadt Damaskus angegriffen. Die Luftangriffe seien am Mittwoch von den besetzten Golanhöhen aus gestartet worden, erklärte das syrische Verteidigungsministerium. Dabei seien „Orte in der Region Damaskus ins Visier genommen“ worden. „Unsere Luftabwehr reagierte auf die Raketen der Aggressoren und schoss die meisten von ihnen ab.“ Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP in Damaskus hörte heftige Explosionen.

8.21 Uhr: Hamas-Gesundheitsministerium: Mehr als 30.000 Tote im Gazastreifen seit Kriegsbeginn

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas nach Angaben des örtlichen Gesundheitsministeriums mehr als 30.000 Palästinenser getötet worden. „Die Anzahl der Märtyrer übersteigt 30.000“, erklärte die Behörde in dem von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiet. Darunter seien mindestens 79 Menschen, die in der Nacht zu Donnerstag getötet worden seien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

8 Uhr: Ägyptischer Präsident äußert Hoffnung auf Feuerpause

Ägyptens Präsident al-Sisi sagte bei einer vom Sender Al Qahera News TV übertragenen Veranstaltung am Mittwoch, eine baldige Feuerpause wäre wichtig, um den notleidenden Menschen im Gazastreifen echte Hilfe zukommen zu lassen. Er äußerte sich auch zu Vorwürfen, sein Land lasse die Menschen in Gaza im Stich, indem es ihnen nicht die Ausreise über die Grenze nach Ägypten erlaube. „Für uns war vom ersten Tag an sehr wichtig, dass der Grenzübergang Rafah eine Route für Hilfslieferungen sein wird“, sagte Al-Sisi. Sein Land habe den Grenzübergang auch nie geschlossen, müsse in der gegenwärtigen Situation aber vorsichtig sein. Ägypten ist besorgt über einen möglichen Massenexodus von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen in Richtung Ägypten.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 28. Februar: 

20.56 Uhr: Israel meldet Raketenbeschuss aus Libanon

Mehrere Raketen sind nach Angaben der israelischen Armee aus dem Libanon in Richtung Israel abgeschossen worden. Einige von ihnen seien noch im Libanon niedergegangen, die restlichen hingegen auf israelischem Gebiet, teilte das Militär am Mittwoch mit. Im Norden des Landes heulten am Nachmittag demnach die Sirenen. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte.

Zuvor griffen israelische Kampfflugzeuge eine Abschussrampe im Libanon an. Diese sei benutzt worden, um auf die Gegend des Ortes Kiriat Schmona fast unmittelbar an der Grenze zum nördlichen Nachbarland zu schießen. Bei den Angriffen wurde nach Armeeangaben zudem militärische Infrastruktur der Schiitenmiliz Hisbollah getroffen. Die Hisbollah äußerte sich zu den Vorfällen in der Grenzregion zunächst nicht.

15.08 Uhr: Palästinensischer Außenminister: keine Regierung mit Hamas-Beteiligung

Der palästinensische Außenminister Riad Malki schließt eine Regierungsbeteiligung der im Gazastreifen dominierenden Palästinenserorganisation Hamas im Moment aus. Es sei nicht der richtige Zeitpunkt für eine nationale Koalitionsregierung, sagte Malki am Mittwoch in Genf am Rande des UN-Menschenrechtsrates. 

Nach seinem Verständnis unterstütze Hamas die Bildung einer Regierung aus Technokraten, so Malki. Deren unmittelbare Aufgabe sei es, palästinensische Leben zu retten und den Krieg zu beenden. Wenn das geschehen sei, könne man über Wahlen nachdenken. Einen Zeitpunkt gebe es dafür nicht. 

Mit dem Rücktritt des Ministerpräsidenten der palästinensischen Autonomiegebiete, Mohammed Schtaje, am Montag hätten die Palästinenser gezeigt, dass sie für einen Neuanfang bereit seien, sagte Malki. Er selbst sei bereit, seinem Volk weiter zu dienen, stehe aber für die Nachfolge von Schtaje nicht zur Verfügung. 

Die neue Regierung solle volle Verantwortung sowohl für das besetzte Westjordanland als auch den Gazastreifen übernehmen, sagte Malki. Klar sei aber, dass jede Regierung scheitern werde, wenn die israelische Besatzung weitergehe. 

14.05 Uhr: Ägyptischer Präsident Al-Sisi äußert Hoffnung auf Feuerpause in Gaza

Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat die Hoffnung geäußert, dass es im Gazakrieg innerhalb von Tagen zu einer Vereinbarung über eine Feuerpause kommen könnte. Das werde erlauben, den Menschen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen in verschiedenen Bereichen echte Hilfe zukommen zu lassen, sagte der ägyptische Staatschef bei einer von dem Sender Al Qahera News TV übertragenen Veranstaltung am Mittwoch. 

Al-Sisi betonte zudem, sein Land habe den Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen niemals geschlossen. Man müsse aber in der gegenwärtigen Situation vorsichtig sein. „Für uns war vom ersten Tag an sehr wichtig, dass der Grenzübergang Rafah eine Route für Hilfslieferungen sein wird“, so Al-Sisi weiter. Ägypten, das im Jahr 1979 als erstes arabisches Land ein Friedensabkommen mit Israel schloss, ist besorgt über einen möglichen Massenexodus von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen in Richtung Ägypten.

12.10 Uhr: Hamas schießt Raketen aus dem Libanon auf Israel

Die islamistische Hamas hat eigenen Angaben zufolge am Mittwoch Dutzende Raketen aus dem Libanon auf Israel abgefeuert. Wie der bewaffnete Arm der Organisation, die Al-Kassam-Brigaden, mitteilte, sollen 40 Raketen auf die Orte Kiriat Schmona und Beit Hillel im Norden Israels geschossen worden sein. Es habe sich um eine Vergeltungsaktion für israelische Angriffe im Gazastreifen und im Libanon gehandelt, die militärischen Einrichtungen gegolten habe, hieß es in der Mitteilung.

Vonseiten des israelischen Militärs hieß es, in Kiriat Schmona sei Luftalarm ausgelöst worden. Etwa zehn Raketen seien über die Grenze vom Libanon nach Israel gelangt. Davon sei eine Reihe erfolgreich abgefangen worden. Als Reaktion seien die Abschussorte im Libanon unter Beschuss genommen worden. Zudem hätten israelische Kampfflugzeuge ein Waffenlager und andere militärische Einrichtungen der Schiitenorganisation Hisbollah angegriffen. Bereits in der Nacht sei eine Produktionsstätte für Waffen der Hisbollah bombardiert worden. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten die israelischen Angriffe. 

11.03 Uhr: Israels Armee: Tote bei Einsätzen in Chan Junis und Gaza

Die israelische Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im Gazastreifen in den Städten Chan Junis und Gaza fort. Bei einem Einsatz in Chan Junis seien fünf Terroristen durch das Abfeuern einer Rakete auf ein Fahrzeug getötet worden, teilte die Armee am Mittwoch mit. Zudem seien bei Luftangriffen zwei Militärgelände in Chan Junis getroffen und Terroristen, die sich dort aufhielten, getötet worden. In der größten Stadt im Süden des Gazastreifens habe zudem ein Kampfflugzeug Personen auf einem weiteren Militärgelände beschossen, die Armeeangaben zufolge einen Angriff auf israelische Soldaten geplant haben. Auch Fallschirmjäger seien in Chan Junis im Einsatz gewesen. Diese töteten Militärangaben zufolge „mehrere Terroristen mit Scharfschützenfeuer“. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Auch im Viertel Al-Saitun in der Stadt Gaza dauerte der Einsatz der israelischen Armee an. „Truppen töteten mehrere Terroristen und lokalisierten Waffen in der Gegend“, teilte das Militär mit. Zudem hätten israelische Soldaten im Gazastreifen acht Orte angegriffen, von denen aus in der Nacht zu Mittwoch Raketen Richtung Israel abgefeuert worden seien. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 27. Februar:

23.36 Uhr: Welternährungsprogramm warnt vor "allgemeiner Hungersnot" im Gazastreifen

Das Welternährungsprogramm (WFP) hat angesichts des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vor einer schweren Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. "Wenn sich nichts ändert, steht eine Hungersnot im nördlichen Gazastreifen unmittelbar bevor", sagte Carl Skau, stellvertretender Exekutivdirektor des WFP, am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat. Das WFP müsse "weiter auf der Höhe seiner Verantwortung" sein, um dies zu verhindern.

Für das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) warnte Vertreter Ramesh Rajasingham im Namen von dessen Leiter Martin Griffiths, eine "allgemeine Hungersnot" sei "fast unvermeidlich", sollte sich an der Lage nichts ändern.

Laut der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO waren Mitte Februar rund 46 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen im Gazastreifen zerstört, zudem seien rund 70 Prozent der Kühe und etwa 50 Prozent der Schafe und Ziegen getötet worden. Rund 97 Prozent des Grundwassers sei infolge des Krieges nicht mehr für den menschlichen Gebrauch nutzbar.

Das Ocha hatte zudem am Montag beklagt, dass israelische Streitkräfte nach Darstellung der UN-Organisation durch die Blockade des Zugangs zum Gazastreifen die Auslieferung von Hilfsgütern erschwerten.

23.18 Uhr: Fregatte „Hessen“ wehrt ersten Huthi-Angriff im Roten Meer ab

Die im Roten Meer zum Schutz von Handelsschiffen eingesetzte Fregatte „Hessen“ hat den ersten Angriff der aus dem Jemen agierenden Huthi-Miliz abgewehrt. Das an der EU-Militärmission „Aspides“ beteiligte Schiff hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend zwei feindliche Flugziele erfolgreich bekämpft. Es war der erste scharfe Waffeneinsatz der Deutschen Marine in dem am Freitag begonnenen Einsatz, der als gefährlichste Mission der Marine in der Geschichte der Bundeswehr gilt. 

Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz will mit dem Beschuss von Handelsschiffen im Roten Meer ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen. Der israelische Militäreinsatz ist eine Reaktion auf den Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober. 

Der Seeweg durch das Rote Meer und den Suezkanal ist eine der wichtigsten Handelsrouten weltweit. Wegen der Angriffe der vom Iran hochgerüsteten Huthi meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste See-Verbindung zwischen Asien und Europa - mit erheblichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.  

18.55 Uhr: USA und Katar äußern sich hoffnungsvoll zu Gaza-Feuerpause zum Ramadan

Die USA und Katar haben sich vorsichtig optimistisch zu einer möglichen Feuerpause im Gazastreifen geäußert. Ein Sprecher des Außenministeriums des Golfemirats sagte am Dienstag, seine Regierung sei „hoffnungsvoll, aber nicht unbedingt optimistisch“, dass noch vor Donnerstag hierzu etwas verkündet werden könne. US-Präsident Joe Biden hatte zuvor vom möglichen Abschluss einer Vereinbarung „bis zum Ende des Wochenendes“ gesprochen.

Katarischen Angaben zufolge soll eine mögliche Feuerpause vor dem Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan in Kraft treten. „Wir alle streben dieses Ziel an, aber die Situation vor Ort ist noch unklar“, sagte Außenamtssprecher Madsched al-Ansari. Der Ramadan beginnt in diesem Jahr am 10. oder 11. März.

18.36 Uhr: UNO: Israel verhindert Hilfslieferungen in den Gazastreifen

Israelische Streitkräfte blockieren nach Angaben der UNO den Zugang zum Gazastreifen und erschweren dadurch Hilfslieferungen für die Bevölkerung in dem Kriegsgebiet. Es sei beinahe unmöglich geworden, Kranke oder Verletzte in Sicherheit zu bringen und Hilfsgüter in den Norden - und zunehmend auch in den Süden - des Palästinensergebiets zu bringen, sagte Jens Laerke, Sprecher des UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) am Dienstag vor Journalisten in Genf.

Sämtliche für den Norden des Gazastreifens bestimmte Hilfslieferungen wurden in den vergangenen Wochen demnach verhindert. Die letzte Lieferung fand der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge am 23. Januar statt. Sogar zuvor von israelischen Beamten kontrollierte Lkw seien blockiert oder beschossen worden.

Laerke berichtete von einem Vorfall am Sonntag, bei dem ein Konvoi der WHO und des Palästinensischen Roten Halbmonds mit 24 Patienten aus dem belagerten Al-Amal-Krankenhaus in der südlichen Stadt Chan Junis sieben Stunden lang aufgehalten wurde. „Das israelische Militär zwang Patienten und Personal aus den Krankenwagen und zog allen Sanitätern die Kleidung aus“, sagte Laerke.

15.20 Uhr: Israels Militär geht weiter gegen Hamas in der Stadt Gaza vor

Die israelischen Streitkräfte haben ihren Einsatz in der Stadt Gaza ausgeweitet. Bodentruppen gingen mit Unterstützung der Luftwaffe im Stadtteil Seitun gegen Kampfeinheiten der Hamas und Einrichtungen der islamistischen Terrormiliz vor, teilte das Militär am Dienstag mit. Unter anderem stießen die Soldaten demnach auf eine Waffenmanufaktur, ein Waffenlager, Raketenabschussstellungen und militärische Ausrüstung. Zudem entdeckten sie eine Gruppe von Hamas-Kämpfern in einem Tunneleingang, worauf sie den Schacht zerstörten und die Hamas-Männer töteten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

13.48 Uhr: Israels Armee tötet im Westjordanland drei bewaffnete Palästinenser

Israelische Soldaten haben am Dienstag im besetzten Westjordanland drei bewaffnete Palästinenser erschossen, darunter einen örtlichen Kommandeur der Terrororganisation Islamischer Dschihad. Das palästinensische Gesundheitsministerium und die israelische Armee bestätigten den Tod der drei Männer im Alter von 26 bis 32 Jahren bei einem Einsatz im Bereich der Ortschaft Tubas im Norden des Westjordanlands.

Die Armee sprach von einem Anti-Terror-Einsatz einer Spezialeinheit in Tubas. Der 26-jährige Dschihad-Kommandeur sei an Anschlägen auf israelische Truppen mit Schusswaffen und Sprengsätzen beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung der Armee. Ein Soldat sei bei dem Einsatz verletzt worden. 

10.55 Uhr: Israelische Armee führt eigenen Angaben zufolge „gezielte“ Angriffe im Gazastreifen aus

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben „gezielte“ Angriffe im Gazastreifen ausgeführt. Mehrere Kämpfer seien in einem Tunnel in Seitun im Zentrum des Gazastreifens „eliminiert“ worden, erklärte die israelische Armee am Dienstag. Zudem sei „eine Reihe von Terroristen“ festgenommen worden, .

Das von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium erklärte, in der Nacht zum Dienstag seien im Gazastreifen 89 Menschen getötet worden. Israel habe mehr als 52 Angriffe ausgeführt, die sich unter anderem gegen Rafah und Chan Junis im Süden des Küstenstreifens gerichtet hätten.

9.32 Uhr: Hisbollah: "Große Raketensalve" auf israelische Luftwaffenbasis abgefeuert

Die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach eigenen Angaben erneut zur Vergeltung für tödliche israelische Luftangriffe im Ostlibanon eine Raketensalve auf eine israelische Militärbasis abgefeuert. Der "Luftkontrollstützpunkt Meron" sei mit einer "großen Raketensalve aus mehreren Abschussgeräten" angegriffen worden, erklärte die Schiiten-Miliz am Dienstagmorgen. Es handele sich um "Vergeltung für die israelische Aggression am Rande von Baalbek".

Die israelische Armee hatte am Montag erklärt, erstmals seit Beginn des Krieges im Gazastreifen Ziele im Osten des Libanon angegriffen zu haben. Zwei Hisbollah-Kämpfer seien bei dem Angriff auf Hisbollah-Ziele nahe der Stadt Baalbek getötet worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Die israelische Armee erklärte, es habe sich um "Vergeltung für den Abschuss einer Boden-Luft-Rakete auf eine israelische Drohne früher am Tag" gehandelt.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 26. Februar:

22.58 Uhr: UN-Hilfswerk: Humanitäre Lieferungen für Gaza im Februar halbiert

Die Menge der Hilfslieferungen für die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen hat sich nach UN-Angaben im Februar im Vergleich zum Vormonat halbiert. „Die Hilfe hätte gesteigert und nicht vermindert werden müssen, angesichts der enormen Bedürfnisse von zwei Millionen Palästinensern in furchtbaren Lebensbedingungen“, erklärte Philippe Lazzarini, der Chef des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), am Montag auf der Plattform X (vormals Twitter). Im Schnitt seien in diesem Monat pro Tag nur 98 Laster mit Hilfslieferungen in den abgeriegelten Küstenstreifen gelangt, erklärten die UN weiter.  

Israel, das seit dem 7. Oktober einen unerbittlichen Krieg gegen die islamistische Hamas führt, kontrolliert zusammen mit Ägypten die Grenzübergänge in den Gazastreifen. Ausreichende Hilfe scheitere an mehreren Hindernissen, führte Lazzarini aus. Dazu zählten fehlender politischer Wille, regelmäßige Schließungen der Grenzübergänge, der Mangel an Sicherheit infolge militärischer Kampfhandlungen und der Zusammenbruch von Recht und Ordnung.  Um lebensrettende Hilfslieferungen und kommerziellen Warenverkehr zu ermöglichen, bedürfe es eines Waffenstillstands sowie der Aufhebung der Belagerung des Gazastreifens, argumentierte Lazzarini.

21.25 Uhr: Israel reicht angeforderten Bericht beim Weltgerichtshof ein

Israel hat den vom Internationalen Gerichtshof (ICJ) angeforderten Bericht über Maßnahmen zur Vermeidung eines Völkermords im Gazastreifen am Sitz des UN-Gerichts eingereicht. Das berichtete die israelische Zeitung „Haaretz“ am Montagabend unter Berufung auf politische Kreise. Das Land kam damit einer vom Gericht gesetzten Frist nach. Über den Inhalt des Berichts machte die Zeitung keine Angaben. 

Südafrika hatte Israel wegen angeblich im Gaza-Krieg begangener Verstöße gegen die Völkermordkonvention angeklagt. Das UN-Gericht hatte in einem einstweiligen Entscheid verfügt, dass Israel Schutzmaßnahmen ergreifen müsse, um einen Völkermord zu verhindern. Außerdem müsse es mehr humanitäre Hilfe für die Not leidende Bevölkerung im Gazastreifen zulassen. Weiter forderte es Israel am 26. Januar auf, innerhalb eines Monats einen Bericht über die getroffenen Maßnahmen vorzulegen. 

Israel bestreitet die Völkermordvorwürfe entschieden. Es beruft sich auf sein Recht auf Selbstverteidigung, nachdem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober den Süden Israels überfallen und 1200 Menschen getötet hatten. Über den Vorwurf des Völkermords als solchen entscheidet der Internationale Gerichtshof in einem längeren Verfahren, das sich noch über Jahre hinziehen kann. 

14.43 Uhr: Hamas-Chef bespricht „neueste Entwicklungen in Gaza“ mit Katars Emir

Der katarische Emir Tamim bin Hamad al-Thani hat sich am Montag mit Hamas-Chef Ismail Hanija getroffen. Während des Treffens ging es um die „neuesten Entwicklungen im Gazastreifen“ und die aktuellen Bemühungen Katars, zwischen der islamistischen Hamas und Israel zu vermitteln, wie die staatliche Nachrichtenagentur QNA berichtete. Auch eine ägyptische Delegation ist am Montag laut informierten Kreisen nach Katar aufgebrochen. Israel hat Medienberichten zufolge eine Delegation mit begrenztem Mandat in das Emirat geschickt, um Fragen eher technischer Art zu besprechen. 

10.49 Uhr: Guterres: Israelische Offensive in Rafah wäre "Sargnagel" für humanitäre Hilfe

UN-Generalsekretär António Guterres hat eindringlich vor den Folgen einer israelischen Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. Ein solcher Militäreinsatz "wäre nicht nur schrecklich für mehr als eine Million palästinensische Zivilisten, die dort Schutz suchen, sondern würde auch den letzten Nagel in den Sarg unserer Hilfsprogramme schlagen", sagte Guterres am Montag zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. Die humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen sei schon jetzt "völlig unzureichend".

10 Uhr: Armee: Viele Tote bei Fortsetzung des Militäreinsatzes im Gazastreifen

Die israelische Armee hat ihre Angriffe im Gazastreifen nach eigenen Angaben verstärkt. Allein in einem Viertel der Stadt Gaza seien innerhalb eines Tages „mehr als 30 Terroristen getötet worden“, teilte das Militär am Montag mit. Hilfsorganisationen warnen vor katastrophalen humanitären Bedingungen in dem umkämpften Küstenstreifen. 

Die israelische Armee teilte mit, in mehreren Fällen seien bewaffnete Palästinenser, darunter auch ein Scharfschütze, identifiziert und getötet worden. In Chan Junis im Süden des Gazastreifens sei ein „Terrorist identifiziert worden, der mit einer Panzerrakete bewaffnet war“. Die israelische Luftwaffe habe ihn daraufhin gezielt getötet. In Chan Junis seien auch zahlreiche Waffenteile sowie Granaten, Munition und weitere Militärausrüstung gefunden worden. 

9.30 Uhr: Palästinensischer Regierungschef Schtaje reicht Rücktritt ein

Der Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiegebiete, Mohammed Schtaje, hat am Montag in Ramallah seinen Rücktritt eingereicht. Dies sei auf Wunsch des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas erfolgt, auf den arabische Länder der Region und die USA entsprechenden Druck ausgeübt haben, hieß es zuvor im Fernsehsender Watan TV unter Berufung auf Regierungsbeamte. Es hatte seit längerem Berichte über einen solchen Schritt Schtajes gegeben. 

Dahinter steht das Bestreben Washingtons, über eine grundlegend reformierte Palästinensische Autonomiebehörde die zuletzt nahezu bedeutungslos gewordene Zweistaatenlösung als umfassenden Ansatz zur Befriedung des Nahen Ostens erneut ins Spiel zu bringen. 

9.23 Uhr: Israelisches Militär legt Plan für Evakuierung von Zivilisten in Rafah vor

Vor der erwarteten Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens hat die israelische Armee einen Plan für die Evakuierung von Zivilisten aus Kampfgebieten vorgelegt. Das Militär unterbreitete dem israelischen Kriegskabinett „einen Plan für die Evakuierung der Bevölkerung aus Kampfgebieten im Gazastreifen und den weiteren Einsatzplan“, wie das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Montag mitteilte. Bei israelischen Angriffen in der Nacht wurden nach Angaben der Hamas mindestens 92 Menschen im Gazastreifen getötet.

In die an Ägypten grenzende Stadt Rafah sind seit Beginn der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen mehr als 1,4 Million Menschen geflüchtet. Die israelische Armee bereitet dort nach eigenen Angaben eine Bodenoffensive vor, um die „letzten verbliebenen Hamas-Bastionen“ zu zerstören und dort vermutete Geiseln zu befreien. Genaue Angaben darüber, wie und wann Zivilisten evakuiert werden sollen, erklärte die Regierung am Montag nicht.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 25. Februar:

16.27 Uhr: Gaza-Krieg: Gespräche über Geisel-Deal auf Beamtenebene in Katar

Die indirekten Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sollten am Sonntag in der katarischen Hauptstadt Doha auf Beamtenebene weitergeführt werden. Dies berichtete der regierungsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News unter Berufung auf Kairoer Regierungsbeamte. Ägypten, Katar und die USA vermitteln bei den schwierigen Gesprächen, die auch zu einer Freilassung der israelischen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas führen sollen. 

Eine hochrangigere israelische Delegation unter Führung des Auslandsgeheimdienst-Chefs David Barnea hatte am Samstag in Paris Vertreter der Vermittlerstaaten getroffen. Dabei soll es Berichten zufolge „bedeutende Fortschritte“ gegeben haben. Das israelische Kriegskabinett, das noch am Samstagabend unter Leitung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zusammentrat, genehmigte die Fortsetzung der Gespräche auf Beamtenebene, wie der israelische Rundfunksender Kan meldete. 

Israelischen Regierungsbeamten zufolge, auf die sich der Sender berief, könnten im Falle einer Vereinbarung in einer ersten Phase 35 bis 40 Geiseln freigelassen werden. Das wären vor allem Frauen, Kinder, ältere Männer und Männer mit schweren Krankheiten oder Verletzungen. Israel würde im Gegenzug dafür 300 Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freilassen. Die Hamas hält noch rund 100 Geiseln fest, von denen vermutet wird, dass sie am Leben sind. Die Waffenruhe würde etwa sechs Wochen dauern. Sie sollte vor dem muslimischen Fastenmonat Ramadan in Kraft treten. Dieser beginnt um den 10. März.

16.10 Uhr: Weißes Haus: Verhandler einig über Grundzüge für ein Geiselabkommen und Feuerpause für Gaza

Bei den Bemühungen um eine Feuerpause und um die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen haben die Verhandler nach US-Angaben eine Verständigungsbasis für ein mögliches Abkommen gefunden. Die Vertreter Israels, der Vereinigten Staaten, Ägyptens und Katars hätten sich bei ihrem Treffen in Paris „auf die Grundzüge eines Geiselabkommens für eine zeitweise Feuerpause“ verständigt, sagte der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, am Sonntag gegenüber dem Sender CNN.

Eine vom Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, angeführte israelische Delegation hatte am Freitag Gespräche in Paris geführt, um Möglichkeiten für eine neue Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen auszuloten. Im Gegenzug fordert die Hamas unter anderem die Freilassung inhaftierter Palästinenser aus israelischen Gefängnissen sowie den Rückzug Israels aus dem Gazastreifen.

Am Sonntag berichteten ägyptische Medien über die Fortsetzung der Verhandlungen in Doha. Die Gespräche zwischen „Experten aus Ägypten, Katar, den Vereinigten Staaten und Israel“ sowie Vertretern der Hamas seien in der Hauptstadt des Golfemirats Katar weitergegangen, berichtete am Sonntag der ägyptische Sender Al-Kahera News. Sie seien eine „Fortsetzung dessen, was in Paris besprochen wurde“ und würden „von Treffen in Kairo gefolgt“.

15.50 Uhr: Weiter Raketenangriffe: USA warnen vor Umweltkatastrophe im Roten Meer

Vor der Küste des Jemen gehen die Angriffe der jemenitischen Huthi-Milizen auf internationale Frachtschiffe weiter. Ein Sprecher der Miliz teilte mit, es seien mehrere Raketen auf die unter amerikanischer Flagge fahrende „Torm Thor“ im Golf von Aden geschossen worden. Zudem seien auch amerikanische Kriegsschiffe im Roten Meer mit Drohnen attackiert worden. Das US-Regionalkommando Centcom teilte mit, die „USS Mason“ habe eine Rakete abgefangen, die mutmaßlich auf die „Torm Thor“ abgefeuert worden sei. „Weder die "USS Mason" noch die "MV Torm Thor" wurden beschädigt und es gab keine Verletzten“, hieß es in einer Mitteilung des US-Militärs. Nach Daten des Tracking-Dienstes Vesselfinder lag der Tanker am Sonntag unweit des Golfs von Aden vor dem Hafen von Dschibuti. 

In der Nacht zu Sonntag hatten Streitkräfte der USA und Großbritanniens zusammen mit weiteren Verbündeten erneut Stellungen der vom Iran unterstützen Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Insgesamt seien 18 Ziele an acht Orten attackiert worden, teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington mit. Die USA und Großbritannien reagierten damit auf die anhaltenden Angriffe der Huthi auf die Schifffahrt im Roten Meer. Zu den Zielen hätten unterirdische Waffenlager der Huthi, Raketenlager, Drohnen, Luftverteidigungssysteme und Radaranlagen gehört.

Der Anführer der Gruppe, Abdel-Malik al-Huthi, hatte am Donnerstag in einer Fernsehansprache erklärt, man setze auf Eskalation als Antwort auf die Eskalation Israels im Gazastreifen. Zuvor sagten Huthi-Vertreter, dass neben Schiffen mit Verbindungen zu Israel auch US-amerikanische und britische Schiffe ins Visier genommen werden sollen

11.58 Uhr: Aktivisten: Zwei Hisbollah-Mitglieder bei israelischem Angriff in Syrien getötet

Bei einem israelischen Angriff in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten am Sonntag zwei Mitglieder der libanesischen Hisbollah-Bewegung getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, feuerte Israel eine Rakete auf einen Lastwagen ab, der sich zwischen der Provinz Homs und Vororten der Hauptstadt Damaskus nahe der Grenze zum Libanon befand.

Die syrischen Staatsmedien meldeten den Angriff zunächst nicht. Die Hisbollah erklärte, zwei ihrer Kämpfer seien "auf dem Weg nach Jerusalem" gestorben. Diese Formulierung nutzt die Hisbollah für Kämpfer, die von Israel getötet wurden.

9.19 Uhr: Israels Armee setzt Angriffe in Gaza fort - Berichte über zivile Opfer

Israels Armee ist in der Nacht zum Sonntag und am Sonntagmorgen mit weiteren Angriffen gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgegangen. In der südlichen Stadt Chan Junis habe das Militär mehrere Kämpfer der Terrormiliz gefangen genommen, teilte die Armeeführung am Sonntag mit.  Sie sollen sich unter Zivilisten versteckt haben, die sich anschickten, das Kampfgebiet zu verlassen. Weitere bewaffnete Männer seien in dem Gebiet getötet und Waffen gefunden worden. Außerdem habe ein Luftangriff eine Hamas-Zelle ausgeschaltet, die einen Drohnenangriff vorbereitete. 

Im Stadtteil Al-Saitun in der Stadt Gaza führte das Militär einen Großeinsatz durch. Dabei stieß es auf Waffenlager und zerstörte eine Raketenabschussstellung. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

2.42 Uhr: Israels Kriegskabinett gibt grünes Licht für weitere Verhandlungen für Feuerpause

Das israelische Kriegskabinett hat grünes Licht für eine Fortsetzung der Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas gegeben. Wie israelische Medien in der Nacht auf Sonntag berichteten, soll eine israelische Delegation dazu in den kommenden Tagen nach Katar reisen.

Zuvor hatte es Gespräche in der französischen Hauptstadt Paris mit den Chefs des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sowie Vertretern der USA, Ägyptens und Katars gegeben.

„Die Delegation ist aus Paris zurückgekehrt, es gibt offenbar Spielraum, um einem Abkommen näherzukommen“, sagte der nationale Sicherheitsberater des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, Tzachi Hanegbi, vor der Sitzung des Kriegskabinetts dem Fernsehsender N12. Die Telefonkonferenz des Kriegskabinetts wurde angesetzt, damit die Delegation die Regierungsmitglieder über die Ergebnisse des Treffens in Paris informieren kann.

Israel dringt auf die Freilassung aller Geiseln in der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, allem voran der Frauen. Hanegbi betonte, „so eine Vereinbarung bedeutet nicht das Ende des Krieges“.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 24. Februar:

21.16 Uhr: Netanjahu will Offensive in Rafah bald vom Kabinett billigen lassen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will trotz laufender Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg die Pläne für eine umstrittene Militäroffensive in der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets zügig auf den Weg bringen. Er werde zu Wochenbeginn das Kabinett einberufen, um den Einsatzplan genehmigen zu lassen, teilte er am Samstagabend auf X, vormals Twitter, mit. Der Plan werde auch die Evakuierung der betroffenen Zivilbevölkerung einschließen. Die Arbeitswoche beginnt in Israel am Sonntag. 

Ein Vorrücken des israelischen Militärs nach Rafah, der am südlichsten gelegenen Stadt des Gazastreifens, gilt als höchst problematisch, weil sich dort inzwischen rund 1,5 Millionen Palästinenser aufhalten. Die meisten von ihnen sind vor dem Krieg aus anderen Teilen des abgeriegelten Küstengebiets geflohen. Sie hausen in Rafah unter elenden Umständen, zumeist in Zelten oder auf der Straße. Ihre Evakuierung erscheint kaum durchführbar, weil die anderen Teile des Gazastreifens inzwischen zerstört sind oder nicht über die nötige Infrastruktur zur Beherbergung so vieler Menschen verfügen. 

11.05 Uhr: Israels Armee: Intensive Kämpfe in Chan Junis und in der Stadt Gaza

Die heftigen Kämpfe im Gazastreifen gehen israelischen Armeeangaben zufolge weiter. „Im Laufe des vergangenen Tages seien mehrere Terroristen bei Luftangriffen und Zusammenstößen am Boden getötet worden“, teilte das Militär am Samstag mit. Truppen hätten zudem zahlreiche Waffen und Dokumente der Hamas sichergestellt.

Intensive  Kämpfe gab es den Angaben nach etwa in Chan Junis, der größten Stadt im Süden des Küstengebiets. Soldaten hätten dort am Freitag „zahlreiche Terroristen mit präzisem Scharfschützenfeuer getötet“. In Al-Saitun, einem Viertel der Stadt Gaza, habe eine Gruppe versucht, eine Rakete auf die israelischen Soldaten zu feuern, teilte das Militär weiter mit. Ein „Fluggerät zielte auf die Terroristen und tötete sie.“ Die Truppen setzten ihre Aktivitäten in dem Gebiet fort, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 23. Februar:

14 Uhr: Bericht: Netanjahu schlägt Nachkriegsplan für Gazastreifen vor

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen Nachkriegsplan für den Gazastreifen vorgeschlagen, der die Verwaltung des Gebiets durch lokale palästinensische Beamte ohne Verbindung zur radikalislamischen Hamas oder dessen ausländische Unterstützer vorsieht. Nach dem Krieg sollen die zivilen Angelegenheiten des Gazastreifens von „lokalen Beamten mit Verwaltungserfahrung“ geleitet werden, die „keine Verbindungen zu Ländern oder Organisationen haben, die den Terrorismus unterstützen“, zitierte die Zeitung „Times of Israel“ aus dem Plan, den Netanjahu am späten Donnerstagabend dem israelischen Sicherheitskabinett vorlegte.

Nach dem Vorschlag hätte die israelische Armee auch nach dem Krieg „unbegrenzte Freiheit“ für Einsätze im gesamten Gazastreifen, um ein Wiederaufleben des Terrors zu verhindern, heißt es. Ebenso würde der Plan eine Fortsetzung des Vorgehens der israelischen Armee gegen die Hamas umfassen, bis das Ziel der israelischen Regierung erreicht ist, die islamistische Organisation und die ebenfalls militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad zu zerschlagen und alle aus Israel verschleppten Geiseln zu befreien.

12.10 Uhr: Hisbollah: Drei Tote bei israelischem Angriff im Libanon

Bei einem israelischen Luftangriff im Libanon sind nach Angaben der Hisbollah drei Menschen getötet worden. Wie die mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation am Freitag weiter mitteilte, soll es sich dabei um einen ihrer Kämpfer sowie zwei Sanitäter einer der Hisbollah nahestehenden Organisation gehandelt haben. Getroffen wurden bei dem Luftangriff am Donnerstag demnach ein Gesundheitszentrum und mehrere Rettungswagen in der Ortschaft Blida, die nahe der Grenze zu Israel liegt. 

Israels Armee hatte hingegen mitgeteilt, der Angriff habe sich gegen eine militärische Einrichtung der Hisbollah gerichtet. „Soldaten der IDF identifizierten Terroristen, die ein militärisches Gelände der Hisbollah in der Gegend von Blida betraten“, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Daraufhin seien Kampfjets aufgestiegen, die das Gelände beschossen. Zudem habe die Artillerie auf verschiedene Ziele im Süden des Libanon gefeuert, um Bedrohungen zu beseitigen.

9.42 Uhr: Israels Armee: Weitere Terroristen bei Einsatz in Gaza getötet

Die israelische Armee hat bei den seit Wochen andauernden Kämpfen im Westen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben weitere Gegner getötet. Wie das Militär am Freitag mitteilte, hätten Scharfschützen und Drohnen in den vergangenen 24 Stunden mehr als zehn Terroristen getötet. Während des Einsatzes hätten drei Terroristen eine Panzerfaust auf die israelischen Truppen abgefeuert. Sie seien eliminiert worden. Auf israelischer Seite habe es keine Verletzten gegeben, hieß es. Es seien zudem ein Waffenlager, eine Kommandozentrale und ein Gelände, auf dem sich mehrere Terroristen in unmittelbarer Nähe der Truppen aufhielten, zerstört worden. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Auch im Norden sowie im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens seien mehrere Terroristen getötet und Waffenlager gefunden worden, hieß es weiter. Zudem hätten die Truppen weitere Tunnelschächte freigelegt. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 22. Februar:

16.36 Uhr: Israels Militäranwältin warnt vor illegalem Verhalten von Soldaten

Israels oberste Militäranwältin hat Kommandeure vor möglichen illegalen Taten israelischer Soldaten im Gaza-Krieg gewarnt. Generalmajor Jifat Tomer-Jeruschalmi schrieb dies in einem Brief, wie die israelische Armee am Donnerstag auf Anfrage bestätigte. 

Insgesamt sei das Vorgehen der Truppen auch unter schwierigen Bedingungen zwar „professionell und legal“, schrieb sie darin. Es gebe aber auch „Fälle inakzeptablen Verhaltens, das von den Werten der Armee und den Befehlen abweicht“, schrieb sie. Dazu zählten „unangemessene Äußerungen, die zu inakzeptablen Phänomenen ermutigen, der ungerechtfertigte Einsatz von Gewalt, auch gegen Gefangene, Plünderungen, einschließlich des Gebrauchs oder der Entfernung von Privatbesitz ohne operative Notwendigkeit, und die Zerstörung zivilen Besitzes“. 

Einige der Vorfälle gingen über den disziplinarischen Bereich hinaus, „und überschreiten die kriminelle Schwelle“, warnte sie. Es handele sich um Taten Einzelner, die den Werten der israelischen Armee entgegengesetzt seien. Sie fügten aber dem internationalen Ansehen des Staates Israel und seiner Armee schwerwiegenden strategischen Schaden zu, warnte sie. 

12 Uhr: Handelsschiff vor der Küste Jemens angegriffen und in Brand geraten

Vor der Küste Jemens ist erneut ein Frachtschiff mit Raketen angegriffen worden und in Brand geraten. Das teilte die zur britischen Marine gehörende Behörde für Handelsschifffahrt UKMTO am Donnerstag mit. Demnach wurde das Schiff am Morgen etwa 70 Seemeilen südöstlich der jemenitischen Hafenstadt Aden mit zwei Raketen beschossen, worauf ein Feuer an Bord ausbrach. Streitkräfte der internationalen Allianz zum Schutz der Seewege seien im Einsatz, um auf den Vorfall zu reagieren, hieß es weiter. 

In einer weiteren UKMTO-Mitteilung hieß es später, der Schaden sei gering. Schiff und Besetzung seien in Sicherheit und auf dem Weg zum nächstgelegenen Hafen. Schiffe in der Region wurden zur Vorsicht aufgerufen und gebeten, verdächtige Aktivitäten zu melden.

10.28 Uhr: Israels Parlament stimmt gegen "einseitige Anerkennung" von Palästinenserstaat

Mit überwältigender Mehrheit hat sich das Parlament in Israel gegen die "einseitige Anerkennung" eines unabhängigen Palästinenserstaates ausgesprochen. Von den insgesamt 120 Abgeordneten der Knesset in Jerusalem stimmten am Mittwoch parteiübergreifend 99 für die von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eingebrachte Regierungserklärung, wonach sich Israel "weiterhin der einseitigen Anerkennung eines palästinensischen Staates widersetzen" werde. Die Parlamentarier reagierten damit auf zunehmende internationale Forderungen nach einer Wiederbelebung der Bemühungen um eine Zweistaatenlösung.

9.44 Uhr: Mutmaßlicher neuer Huthi-Angriff auf israelische Stadt Eilat abgewehrt

Nach Raketenalarm in der israelischen Küstenstadt Eilat an der Südspitze des Landes hat Israels Raketenabwehr Militärangaben zufolge am Donnerstag erfolgreich ein Geschoss über dem Roten Meer abgefangen. Nach Medienberichten handelte es sich um einen mutmaßlichen neuen Angriff der militant-islamistischen Huthi-Miliz im Jemen. Das Geschoss sei nicht auf israelisches Gebiet gelangt und habe keine Bedrohung für Zivilisten dargestellt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. 

8 Uhr: Ein Toter und mindestens acht Verletzte bei Anschlag auf Israelis im Westjordanland

Drei palästinensische Angreifer mit automatischen Schusswaffen haben nach israelischen Angaben nahe einer Siedlung im Westjordanland einen Menschen getötet und mindestens acht weitere zum Teil schwer verletzt. Nach dem Angriff nahe des an einer Autobahn zwischen Jerusalem und dem Toten Meer gelegenen Maale Adumim seien mehrere Verletzte in kritischem Zustand, erklärten Vertreter von Rettungsdiensten. Der Polizei zufolge fuhren die Angreifer in einem Fahrzeug zum Anschlagsort, stiegen aus und eröffneten das Feuer auf Autos, die im Stau auf der Straße nach Jerusalem standen. 

"Zwei Terroristen wurden am Tatort neutralisiert", erklärte die Polizei. Ein weiterer "Terrorist" habe versucht zu fliehen, sei aber ebenfalls "neutralisiert" worden. Nach Angaben des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet handelte es sich bei den drei Angreifern um palästinensische Männer aus der Gegend von Bethlehem. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 21. Februar:

22.28 Uhr: Bericht: Israelischer Minister sieht erste Anzeichen für Geisel-Deal

Der israelische Minister Benny Gantz sieht Berichten zufolge erste Anzeichen für ein neues Geisel-Abkommen mit der Hamas. Sollte die Vereinbarung nicht zustande kommen, sei Israel aber bereit, seine Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen zu beginnen, sagte der Minister im Kriegskabinett nach Angaben mehrerer israelischer Medien vom Mittwoch. Konkrete Details nannte er aber nicht. 

17.52 Uhr: Bericht: Israels ESC-Beitrag löst Diskussionen aus

 Der Song, mit dem die israelische Teilnehmerin Eden Golan im Mai beim Eurovision Song Contest (ESC) antreten will, soll bereits Diskussionen ausgelöst haben. Die israelische Nachrichtenseite „ynet“ berichtete am Mittwoch, die Organisatoren hätten den Beitrag mit dem Titel „Oktoberregen“ als politisch eingestuft und erwögen deshalb seine Disqualifizierung. Der Song bezieht sich Medienberichten zufolge auf das Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober, bei dem mehr als 1200 Menschen getötet worden sind. Das Lied ist allerdings bisher nicht offiziell vorgestellt worden. 

Der israelische öffentlich-rechtliche Sender Kan besteht jedoch dem Bericht zufolge darauf, dass der Text des Songs nicht geändert werde, selbst wenn dies Israel die Teilnahme kosten sollte.

16 Uhr: Israels Parlament gegen einseitige Gründung eines Palästinenserstaats

Israels Parlament hat sich gegen eine „einseitige Anerkennung“ eines palästinensischen Staates ausgesprochen. 99 der 120 Abgeordneten stimmten am Mittwoch für eine entsprechende Regierungserklärung, wie die konservative Likud-Partei des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mitteilte. „Die Knesset hat sich heute mit großer Mehrheit gegen den Versuch ausgesprochen, uns die Gründung eines palästinensischen Staates zu diktieren“, sagte Netanjahu nach Angaben seiner Partei. Er gratulierte den Abgeordneten, die für seinen Vorschlag gestimmt hätten.

13.39 Uhr: Weiter schwere Kämpfe im gesamten Gazastreifen zwischen Israel und Hamas

Im gesamten Gazastreifen gehen die schweren Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der radikalislamischen Hamas unvermindert weiter. Augenzeugen berichteten am Mittwoch von Gefechten in Chan Junis im Süden sowie in Seitun und Schejaija, zwei Vierteln der Stadt Gaza im Norden. Auf AFP-Aufnahmen waren zudem Palästinenser zu sehen, die nach einem Luftangriff auf Rafah im äußersten Süden des Gazastreifens die Ruinen eines Hauses in Augenschein nahmen.

Die israelische Armee teilte mit, am Dienstag in Seitun "dutzende Terroristen" getötet und "dutzende Ziele" zerstört zu haben. Zudem hätten die Streitkräfte ihren Einsatz in der als Hamas-Hochburg geltenden und zuletzt heftig umkämpften Stadt Chan Junis "verstärkt" und "etwa 20" Hamas-Kämpfer getötet.

11.47 Uhr: Israels Armee: Drei Palästinenser bei "Anti-Terror-Einsatz" im Westjordanland getötet

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem "Anti-Terror-Einsatz" in der Stadt Dschenin im Norden des besetzten Westjordanlands drei Palästinenser getötet. Zudem seien bei der gemeinsam mit israelischen Sicherheitskräften ausgeführten nächtlichen Razzia 14 Verdächtige festgenommen worden, erklärte die Armee am Mittwoch. Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte mindestens einen Getöteten in der als Hochburg bewaffneter palästinensischer Gruppen geltenden Stadt.

Bei ihrem Einsatz hätten die Soldaten Waffen gefunden und unter Straßen angebrachte, gegen Soldaten gerichtete Sprengsätze entdeckt, erklärte die israelische Armee. Die Soldaten seien während des Einsatzes unter Beschuss geraten, eines der israelischen Flugzeuge habe militante Palästinenser ins Visier genommen. Drei "Terroristen" seien bei dem Einsatz getötet worden.

10.52 Uhr: Israels Armee: „Dutzende Terroristen“ bei Einsatz in Gaza getötet

Die israelische Armee hat in einem Viertel der Stadt Gaza nach eigenen Angaben „Dutzende Terroristen bei Bodenkämpfen und gezielten Luftangriffen getötet“. Das Militär teilte am Mittwoch mit, es seien dort auch zahlreiche Waffen gefunden worden. Gleichzeitig hätten die Truppen auch ihren Einsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens verstärkt. Auch dort seien binnen 24 Stunden rund 20 bewaffnete Kämpfer getötet worden, hieß es in der Mitteilung. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

10.48 Uhr: Iran macht Israel für Explosionen an Pipelines verantwortlich

Irans Regierung hat Israel für Explosionen an wichtigsten Gaspipelines verantwortlich gemacht. Ölminister Dschawad Odschi bekräftigte am Mittwoch am Rande einer Kabinettssitzung, dass die Schäden inzwischen behoben seien. „Es war eine israelische Verschwörung, die nicht erfolgreich war“, sagte der Minister vor Journalisten.

Vor einer Woche war es im Iran an mehreren Gaspipelines im Landesinneren und im Süden zu Explosionen gekommen. Der iranische Chef des Zentrums für das nationale Gasleitungsnetz, Said Aghli, bezeichnete die Vorfälle im Staatsfernsehen als Terrorattacke. 

Das waren die Entwicklungen am Dienstag,  20. Februar:

21.35: Biden entsendet Nahost-Berater zu Gesprächen über Geiselfreilassungen und Rafah

Der Nahost-Berater von US-Präsident Joe Biden wird nach Angaben des Weißen Hauses in dieser Woche zu Beratungen in die Region reisen. Brett McGurk werde am Mittwoch Ägypten besuchen und am Donnerstag Israel, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Dienstag. McGurk werde Gespräche führen, „um zu sehen, ob wir diesen Geisel-Deal nicht doch noch zustande bringen können“.

20.20 Uhr: Netanjahu: "Lassen uns durch Druck nicht aufhalten"

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Entschlossenheit seines Landes bekräftigt, sich bei der Kriegsführung im Gazastreifen von Kritik nicht beirren zu lassen. „Es gibt im Inland wie im Ausland beträchtlichen Druck auf Israel, den Krieg zu beenden, bevor wir alle seine Ziele erreicht haben“, sagte Netanjahu am Dienstag bei einem Truppenbesuch in der Nähe der Gaza-Grenze. Der bewaffnete Kampf gegen die islamistische Hamas werde aber weitergehen, bis alle Geiseln freigelassen seien und Gaza für Israel nie mehr eine Bedrohung darstelle. „Kein Druck kann daran etwas ändern.“

17.52 Uhr: UN-Sicherheitsrat: USA legen Veto gegen Resolution zu Gaza-Feuerpause ein

Die USA haben im UN-Sicherheitsrat ein Veto gegen eine Resolution eingelegt, in der eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen gefordert wird. Der von Algerien vorgelegte Text erhielt am Dienstag in New York 13 Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme und eine Enthaltung von Großbritannien. Der Text sah eine „sofortige humanitäre Feuerpause“ vor, „die von allen Parteien respektiert werden“ müsse. Er beinhaltete zudem die Freilassung aller Geiseln, verurteilte jedoch nicht den beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober.

„Wir können keine Resolution unterstützen, die die sensiblen Verhandlungen gefährden würde“, sagte Washingtons UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield. Sie sprach sich stattdessen für eine alternative, von den USA ausgearbeitete Resolution aus. Darin wird unter anderem eine „temporäre Feuerpause“ im Gazastreifen befürwortet, „sobald dies machbar ist“.

13.36 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde: 103 Palästinenser binnen 24 Stunden getötet

Im Gaza-Krieg sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 103 weitere Palästinenser getötet worden. Es habe in dem Zeitraum zudem 142 Verletzte gegeben, teilte die Behörde am Dienstag mit. Damit seien seit Beginn des Krieges vor viereinhalb Monaten 29.195 Menschen im Gazastreifen getötet und 69.170 weitere verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Es wird auch davon ausgegangen, dass viele Leichen noch verschüttet sind. 

Nach UN-Schätzungen handelt es sich bei einem Großteil der Getöteten um Frauen und Minderjährige. Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hatte zuletzt gesagt, die Armee habe im Gazastreifen „bisher mehr als 10 000 Terroristen ausgeschaltet, darunter viele Kommandeure“. Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, in den vergangenen 24 Stunden seien bei intensiven Einsätzen in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens Dutzende Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas getötet worden. 

12.09 Uhr: Hamas-Chef Hanija trifft zu Gesprächen in Kairo ein

Hamas-Chef Ismail Hanija ist für Gespräche zum Gaza-Krieg in die ägyptische Hauptstadt Kairo gereist. Ägypten, Katar und die USA bemühen sich in Verhandlungen weiterhin darum, eine längere Feuerpause sowie einen Austausch weiterer Geiseln aus der Gewalt der Hamas gegen palästinensische Gefangene in Israel zu erreichen. Die islamistische Gruppe erklärte am Dienstag über ihren Telegram-Kanal, dass Hanija mit ägyptischen Funktionären über die politischen Bedingungen im Gaza-Krieg sprechen werde. Er soll gemeinsam mit einer Delegation nach Ägypten gereist sein.

09.14 Uhr: EU-Staaten fordern sofortige humanitäre Feuerpause für Gaza

Deutschland und 25 andere EU-Staaten fordern eine sofortige humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg. Diese soll zu einem nachhaltigen Waffenstillstand, zur bedingungslosen Freilassung der Geiseln und zur Bereitstellung von humanitärer Hilfe führen, wie aus einer gestern Abend nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel veröffentlichten Erklärung hervorgeht. «Wir bekräftigen, wie wichtig es ist, den Schutz aller Zivilisten jederzeit im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu gewährleisten», heißt es darin.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 19. Februar:

22.23 Uhr: Streit über Lula-Äußerung: Brasilien bestellt israelischen Botschafter ein

Im Streit mit Israel über eine Äußerung des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva hat Brasília den israelischen Botschafter in Brasilien einbestellt. Brasilien habe zudem seinen Botschafter zu „Konsultationen“ aus Tel Aviv zurückgerufen, erklärte das brasilianische Außenministerium am Montag. Zuvor hatte Israel den brasilianischen Botschafter einbestellt und Lula zur „persona non grata“ erklärt.

„Angesichts der Schwere der Äußerungen der israelischen Regierung von heute Morgen“ habe Außenminister Mauro Vieira den israelischen Botschafter Daniel Zonshine einbestellt, erklärte das Außenministerium. Zudem sei der brasilianische Botschafter in Tel Aviv, Frederico Meyer, zu „Konsultationen“ zurückgerufen worden. Er werde am Dienstag nach Brasilien abreisen.

21.45 Uhr: Israel greift Ziele im Südlibanon an - Mindestens 14 Verletzte

Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele im Südlibanon sind nach Angaben libanesischer Medien am Montag 14 Menschen verletzt worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten die Stadt Ghasije nahe der Küstenstadt Sidon angegriffen, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA. Die israelische Armee erklärte, sie habe „zwei Waffenlager“ der proiranischen Schiitenmiliz Hisbollah in Sidon ins Visier genommen.

19.57 Uhr: 26 EU-Länder fordern "sofortige humanitäre Pause" im Gazastreifen

Alle EU-Länder mit Ausnahme Ungarns haben eine "sofortige humanitäre Pause" im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen gefordert. 26 von 27 EU-Ländern verlangten eine "Einstellung der Kämpfe", um anschließend einen dauerhaften Waffenstillstand zu ermöglichen, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel.

Die EU-Länder forderten Israel zudem erneut auf, keinen Angriff auf die Stadt Rafah im Gazastreifen zu unternehmen, die zu einem wichtigsten Zufluchtsort in dem schmalen Küstenstreifen geworden ist. Israel bereitet eine Bodenoffensive in Rafah vor.

19.16 Uhr: Berichte über mutmaßliche israelische Übergriffe auf Palästinenserinnen

Sieben vom UN-Menschenrechtsrat ernannte Experten haben eine unabhängige Untersuchung mutmaßlicher Übergriffe israelischer Soldaten auf palästinensische Frauen und Mädchen gefordert. Es gebe „glaubwürdige Vorwürfe ungeheuerlicher Menschenrechtsverletzungen“ durch israelische Soldaten an Frauen und Mädchen im Gazastreifen und im Westjordanland, erklärten die sieben Sachverständigen am Montag. Israel wies die Vorwürfe als „abscheuliche und unbegründete Behauptungen“ zurück.

Die Experten zitierten Berichte über Frauen, die seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas „willkürlich im Gazastreifen hingerichtet“ worden seien, „oft zusammen mit Familienmitgliedern, einschließlich ihrer Kinder“. Hunderte palästinensische Frauen und Mädchen seien „willkürlich“ festgenommen worden und „unmenschlicher und erniedrigender Behandlung“ ausgesetzt worden, darunter Schlägen und der Verweigerung von Menstruationsprodukten, Nahrung und Medikamenten.

18.26 Uhr: Israel greift Ziele im Südlibanon an

Bei israelischen Luftangriffen auf Ziele im Südlibanon sind nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen am Montag acht Menschen verletzt worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten die Stadt Ghasije nahe der Küstenstadt Sidon angegriffen, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Montag. Die israelische Armee erklärte, sie habe „zwei Waffenlager der Hisbollah in Sidon“ ins Visier genommen.

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP hörte mindestens zwei aufeinanderfolgende Einschläge in Ghasije und berichtete von dunklen Rauchwolken. Demnach galt einer der Angriffe offenbar einem Hangar in der Nähe der Küstenstraße.

Ein Angriff habe einem Stahlwerk in einem Industriegebiet der Stadt gegolten, verlautete aus Sicherheitskreisen. Demnach waren unter den Verletzten sieben Syrer, die in der Nähe der Anlage gearbeitet hätten.

15.06 Uhr: Israel erklärt brasilianischen Präsidenten nach Holocaust-Vergleich zu „persona non grata“

Israel hat den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva wegen seines Vergleichs des Krieges gegen die radikalislamische Hamas mit dem Holocaust zur unerwünschten Person erklärt. Lula sei „persona non grata“ in Israel, „bis er seine Äußerungen zurücknimmt und sich entschuldigt“, erklärte Außenminister Israel Katz am Montag. Israel bestellte zudem den brasilianischen Botschafter für ein Treffen mit Katz an der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ein.

3.16 Uhr: Israel droht mit Rafah-Offensive zu Beginn des Ramadan

Israel hat mit einem Start der geplanten Offensive auf Rafah im Süden des Gazastreifens zum Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan gedroht. "Die Welt muss wissen und die Hamas-Führung muss wissen: Wenn die Geiseln bis zum Ramadan nicht zu Hause sind, werden die Kämpfe überall weitergehen, auch in der Region Rafah", sagte der israelische Minister und ehemalige Armeechef Benny Gantz, der dem Kriegskabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu angehört. Zahlreiche Länder, darunter Deutschland sowie Israels Nachbar Ägypten, warnten vor einer solchen Offensive.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 18. Februar:

21.44 Uhr: Lula wirft Israel „Genozid“ im Gazastreifen vor und zieht Vergleich zum Holocaust

Brasiliens Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva hat Israel einen „Genozid“ an den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen und Israels Vorgehen mit der Judenvernichtung durch das NS-Regime verglichen. „Was sich im Gazastreifen abspielt, ist kein Krieg, das ist ein Genozid“, sagte Lula am Sonntag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, wo er an einem Gipfel der Afrikanischen Union teilnahm. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte seine Äußerungen als „schändlich“.

„Das ist kein Krieg von Soldaten gegen Soldaten“, sagte der linksgerichtete brasilianische Staatschef über den Kampf der israelischen Armee gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas. „Das ist ein Krieg zwischen einer hochgerüsteten Armee und Frauen und Kindern.“

Netanjahu sagte, seine Regierung habe aus Protest gegen Lulas „schändliche und schwerwiegende“ Äußerungen den brasilianischen Botschafter einbestellt. Er bezeichnete Lulas Aussagen als „Verharmlosung des Holocaust“ und als Versuch, „dem jüdischen Volk und Israels Recht auf Selbstverteidigung“ zu schaden.

18.23 Uhr: Israelische Soldaten erschießen zwei Palästinenser bei Einsatz im Westjordanland

Israelische Soldaten haben bei einem Militäreinsatz im besetzten Westjordanland am Sonntag zwei Palästinenser erschossen, darunter ein Kämpfer einer militanten Gruppe. Das palästinensische Gesundheitsministerium erklärte, die beiden Männer im Alter von 19 und 36 Jahren hätten bei dem Einsatz in der Flüchtlingssiedlung Tulkarem tödliche Schussverletzungen erlitten.

Nach Angaben der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden war der ältere Mann ein örtlicher Kommandeur des bewaffneten Arms der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Der Palästinensische Rote Halbmond erklärte, fünf weitere Menschen seien bei dem israelischen Militäreinsatz verletzt worden.

Das israelische Militär erklärte, Ziel des Einsatzes sei die Festnahme eines Verdächtigen gewesen, der an Angriffen auf israelische Soldaten und an der Tötung von mutmaßlichen Kollaborateuren aus Tulkarem beteiligt gewesen sein soll.

Der Verdächtige sei von den Soldaten bei einem Schusswechsel getötet worden, erklärte die Armee. Anschließend hätten „bewaffnete Terroristen“ auf die Soldaten geschossen und Sprengsätze auf sie geworden, die Soldaten hätten mit scharfer Munition zurückgeschossen. Ein Beamter der israelischen Grenzpolizei sei bei dem Schusswechsel schwer verletzt worden.

13.09 Uhr: Israels Regierung stimmt gegen „diktierten Frieden mit Palästinensern“

Israels Regierung lehnt eine von internationalen Parteien aufgezwungene Friedensregelung mit den Palästinensern ab. Das Kabinett des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu billigte am Sonntag einstimmig eine entsprechende Erklärung. Eine Friedensregelung sei nur als Ergebnis direkter Verhandlungen beider Seiten ohne Vorbedingungen denkbar, hieß es darin weiter. 

„Israel lehnt die einseitige Anerkennung eines palästinensischen Staates weiter ab“, lautete die Regierungsentscheidung zudem. „Eine solche Anerkennung nach dem Massaker am 7. Oktober wäre ein riesiger Preis für den beispiellosen Terror und würde jede künftige Friedensregelung verhindern.“

Die Regierung folgte mit den Entscheidungen Vorgaben des Ministerpräsidenten. Netanjahu reagierte damit auf Medienberichte, denen zufolge die USA und andere Bündnispartner auch ohne israelische Zustimmung einen palästinensischen Staat anerkennen könnten. 

11.24 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde: 127 Tote bei neuen Angriffen in Gaza

Im Gazastreifen sind nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 127 Palästinenser getötet und 205 weitere verletzt worden. Damit seien seit Beginn des Krieges am 7. Oktober bislang 28.985 Palästinenser in dem Küstenstreifen bei israelischen Angriffen und Kämpfen ums Leben gekommen, teilte die Behörde am Sonntag mit. Mehr als 68.880 weitere hätten Verletzungen erlitten. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Nach UN-Schätzungen handelt es sich bei einem Großteil der Getöteten um Frauen und Minderjährige. Der israelische Generalstabschef Herzi Halevi hatte zuletzt gesagt, die Armee habe im Gazastreifen „bisher mehr als 10.000 Terroristen ausgeschaltet, darunter viele Kommandeure“.

9 Uhr: Netanjahu: Offensive in Rafah wird kommen - Die Nacht im Überblick

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will sich trotz internationaler Warnungen nicht von einer Ausweitung der militärischen Offensive auf Rafah im südlichen Gazastreifen abbringen lassen. Man werde sich in der Frage internationalem Druck nicht beugen, betonte er am Samstag in Jerusalem vor Journalisten. „Wer uns an dem Einsatz in Rafah hindern will, sagt uns letztlich "Verliert den Krieg".“ Das werde er nicht zulassen. Vor dem Beginn einer Offensive werde die israelische Seite es den Zivilisten in den Kampfgebieten aber ermöglichen, sich in sichere Gegenden zu begeben.

Israel bereitet eine Militäroffensive auf die an Ägypten angrenzende Stadt Rafah vor, um auch dort gegen die islamistische Hamas vorzugehen. In dem Ort im Süden des Gazastreifens haben Hunderttausende Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. Die Pläne für eine Ausweitung der israelischen Einsätze in der überfüllten Stadt stoßen international auf große Kritik. Auch die USA als wichtigster Verbündeter Israels warnen davor. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verlangt mit Blick auf Rafah die Einrichtung langfristig sicherer Orte für die Menschen dort. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 17. Februar:

21.03 Uhr: Israels Präsident: Normalisierung der Beziehungen zu Riad wäre "Sieg" über Hamas

Israels Präsident Isaac Herzog hat sich für eine Normalisierung der Beziehungen seines Landes mit Saudi-Arabien ausgesprochen. Sollte es mit Riad "vorangehen", wäre das "eindeutig ein Sieg über das, was Hamas getan hat", sagte Herzog am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Eines der Ziele des Hamas-Angriffs auf Israel am 7. Oktober sei es gewesen, die Gespräche über die Aufnahme von Beziehungen zu Saudi-Arabien zu stören, argumentierte Herzog. 

Herzog nannte das Hinarbeiten auf eine Normalisierung eine "sehr wichtige historische Gelegenheit", die alle Seiten nutzen sollten. 

20.15 Uhr Netanjahu bekräftigt: Offensive in Rafah wird kommen

 Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Samstag ungeachtet internationaler Warnungen bekräftigt, dass eine militärische Offensive Israels auch in Rafah im südlichen Gazastreifen kommen werde. „Natürlich erst, nachdem wir es den Zivilisten in den Kampfgebieten ermöglichen werden, sich in sichere Gebiete zu begeben“, sagte Netanjahu in Jerusalem vor Journalisten. Man werde sich in der Frage internationalem Druck nicht beugen, betonte er. „Wer uns an dem Einsatz in Rafah hindern will, sagt uns letztlich "Verliert den Krieg".“ Er werde dies nicht zulassen.

Israel bereitet eine Militäroffensive auf die an Ägypten angrenzende Stadt Rafah vor, um auch dort gegen die islamistische Hamas vorzugehen. In dem Ort im Süden des Palästinensergebiets haben Hunderttausende Binnenflüchtlinge Schutz gesucht. Die Pläne für eine Ausweitung der israelischen Einsätze in der überfüllten Stadt stoßen international auf große Kritik. Auch die USA hatten davor gewarnt. 

18.06 Uhr: Hamas droht mit Abbruch von Verhandlungen und verlangt mehr Hilfslieferungen

Die radikalislamische Hamas hat mit einem Rückzug aus den Verhandlungen über eine Waffenruhe im Krieg mit Israel gedroht. Die Hamas beabsichtige, „die Gespräche auszusetzen, bis Hilfe in den nördlichen Gazastreifen gebracht wird“, sagte eine hochrangige Quelle innerhalb der Palästinenserorganisation am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. „Verhandlungen können nicht geführt werden, solange das palästinensische Volk hungert.“

Im Bemühen um eine Waffenruhe sowie die Freilassung israelischer Geiseln aus der Gewalt der Hamas war am Dienstag in der ägyptischen Hauptstadt Kairo eine neue Verhandlungsrunde angelaufen. Bislang brachten die Gespräche unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars keine Ergebnisse.

15.28 Uhr: Hundert Terrorverdächtige in Krankenhaus im Gazastreifen festgenommen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben dutzende Terrorverdächtige in einem Krankenhaus im Süden des Gazastreifens festgenommen. Bei ihrem Einsatz im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis hätten die Soldaten hundert Menschen festgenommen, die „terroristischer Aktivitäten“ verdächtigt würden, teilte die Armee am Samstag mit. Zudem seien Waffen beschlagnahmt und „mit den Namen von israelischen Geiseln“ markierte Medikamente sichergestellt worden.

Israelische Soldaten hatten das Krankenhaus am Donnerstag gestürmt. Das Militär verwies auf „nachrichtendienstliche Erkenntnisse“, wonach in dem Gebäude zeitweise Geiseln festgehalten wurden und sich Leichen von Geiseln noch dort befinden könnten. Bei dem Einsatz fanden die Streitkräfte nach eigenen Angaben Mörsergranaten, Granaten und weitere Waffen der Hamas. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser als Kommandozentralen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu nutzen.

14.43 Uhr: Hamas-Chef besteht auf Forderung nach einem Waffenstillstand im Gazastreifen

Hamas-Chef Ismail Hanija hat seine Forderung nach einem umfassenden Waffenstillstand im Gazastreifen erneuert. Die radikalislamische Palästinenserorganisation werde nichts anderem zustimmen als einem Waffenstillstand, "dem Abzug der Besatzungsarmee, der Aufhebung der erdrückenden Blockade und der Bereitstellung sicherer Unterkünfte für die Vertriebenen", erklärte der in Kairo lebende Hanija am Samstag. 

Zudem forderte er die Freilassung weiterer in Israel inhaftierter Hamas-Mitglieder sowie eine Rückkehr der aus dem Norden des Gazastreifens vertriebenen Palästinenser. Bislang sind die in der ägyptische Hauptstadt Kairo stattfindenen Gespräche über eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas ohne Ergebnis geblieben.

14.07 Uhr: UNRWA-Chef wirft Israel Kampagne zur "Zerstörung" des Palästinenserhilfswerks vor

Der Chef des in die Kritik geratenen Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, hat Israel eine gezielte Kampagne gegen die UN-Agentur vorgeworfen. Diese ziele darauf ab, "die UNRWA zu zerstören", sagte Lazzarini in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit der Schweizer Mediengruppe Tamedia. 

"Es ist ein langfristiges, politisches Ziel, weil man glaubt, dass wenn das Hilfswerk abgeschafft wird, der Status des palästinensischen Flüchtlings ein für alle Mal geklärt sein wird - und damit auch das Rückkehrrecht", sagte er.

13.50 Uhr: Raketenalarm in israelischer Küstenstadt Aschkelon

In der israelischen Küstenstadt Aschkelon hat es am Samstag erneut Raketenalarm gegeben. Auch in einem anderen Ort nördlich des Gazastreifens heulten die Warnsirenen, wie die israelische Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern oder Sachschäden. 

Die israelische Armee teilte mit, das aus dem Norden des Gazastreifen abgefeuerte Geschoss sei von Israels Raketenabwehr abgefangen worden. „Israelische Truppen identifizierten den Terroristen, der für den Angriff verantwortlich war“, teilte das Militär weiter mit. Er sei daraufhin durch einen Luftangriff gezielt getötet worden. 

8 Uhr: UN-Gericht weist Antrag gegen Israels geplante Rafah-Offensive ab

Der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen lehnte unterdessen einen Eilantrag Südafrikas auf Überprüfung der Rechtmäßigkeit der von Israel geplanten Militäroffensive in Rafah ab. Die gefährliche Situation in dem Ort voller Flüchtlinge verlange „die unverzügliche und wirksame Umsetzung der Aufforderungen des Gerichts“, die dieses Ende Januar erlassen hatte, teilte der Gerichtshof am Freitag an seinem Sitz in Den Haag mit. Diese Aufforderungen hätten Geltung für den gesamten Gazastreifen, einschließlich Rafah. „Ein Erlass zusätzlicher Maßnahmen ist nicht erforderlich“, hielt das Gericht fest. Verbündete Israels wie die USA und Deutschland raten Israel von einem großangelegten militärischen Vorgehen in Rafah entschieden ab. Die Vereinten Nationen haben für den Fall einer solchen Offensive vor einer humanitären Katastrophe größten Ausmaßes gewarnt.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 16. Februar: 

21.33 Uhr:Gazastreifen: Ausschreitungen um Laster mit Hilfslieferungen in Rafah

Mehrere Dutzend Menschen haben am Grenzübergang Rafah im südlichen Gazastreifen versucht, einen Lastwagen mit Hilfslieferungen zu erstürmen. Die Polizei schritt ein und vertrieb die Menge, teilte die von der islamistischen Hamas kontrollierte örtliche Behörde am Freitag mit. Videoaufnahmen, die in sozialen Medien geteilt wurden, zeigten Menschen, die in den Abfertigungsbereich des Grenzübergangs eindrangen. Es sind Schüsse zu hören und schwarzer Rauch zu sehen. Augenzeugen berichteten, dass die von der Hamas gestellte Polizei in die Menge geschossen habe und einen Jugendlichen getötet habe. Die Behörde wollte dies zunächst nicht bestätigen. 

In Rafah unmittelbar an der ägyptischen Grenze drängen sich auf engstem Raum 1,3 Millionen Menschen zusammen. Die meisten von ihnen sind aus anderen Teilen des Gazastreifens geflohen, um dort Schutz vor dem Krieg zu suchen. Sie leben in riesigen Zeltlagern oder auf der Straße. Hilfsorganisationen können ihre Versorgung mit dem Notwendigsten kaum gewährleisten. 

17.33 Uhr: Israel: Womöglich weitere UNRWA-Helfer an Hamas-Massaker beteiligt

Israel hat weitere Vorwürfe gegen das UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten UNRWA erhoben. Es gebe bedeutende Geheimdienstinformationen, wonach mehr als 30 Mitarbeiter des Hilfswerks am Hamas-Massaker in Israel beteiligt gewesen sein könnten, sagte Israels Verteidigungsminister Joav Galant am Donnerstag. Sie hätten etwa Geiselnahmen ermöglicht und israelische Gemeinden geplündert. 

17.14 Uhr: Galant: 18 von 24 Hamas-Bataillonen im Gazastreifen zerschlagen

Israels Armee hat laut Verteidigungsminister Joav Galant im Gaza-Krieg den Großteil der militärischen Abteilungen der Hamas zerschlagen. „Es gab 24 regionale Bataillone in Gaza – wir haben 18 davon aufgelöst“, sagte Galant am Freitag. Das Militär geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass jedes dieser Bataillone jeweils rund 1000 Mitglieder hat. 

Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte kürzlich mitgeteilt, in Rafah nahe der ägyptischen Grenze gebe es noch vier Hamas-Bataillone. Die Armee plane derzeit Einsätze in der Stadt im Süden des Küstengebiets, sagte Galant weiter. 

13.49 Uhr: Krankenhaus: Zwei Tote durch Schüsse in Busbahnhof im Süden Israels

Durch Schüsse in einem kleinen Busbahnhof im Süden Israels sind nach Angaben eines Krankenhauses und der Polizei mindestens zwei Menschen getötet worden. Wie die Einsatzkräfte am Freitag mitteilten, wurden bei dem Vorfall in der Stadt Kirjat Malachi sechs Menschen verletzt und in zwei Krankenhäuser gebracht. Eine Sprecherin einer der beiden Kliniken sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass zwei von ihnen für tot erklärt worden seien.

Den Angaben zufolge eröffnete ein Schütze das Feuer. Die Polizei sprach von einem „mutmaßlichen Terroranschlag“. „Ein Terrorist kam, offenbar in einem Fahrzeug, an einem Busbahnhof an und schoss auf mehrere Menschen, bis er von einem Zivilisten (...) neutralisiert wurde“, hieß es in einer Erklärung der Polizei.

12.47 Uhr: Israelische Armee: Mehr als 20 Menschen bei Einsatz in Klinik im Gazastreifen festgenommen

Die israelische Armee hat bei ihrem Einsatz im Nasser-Krankenhaus im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge mehr als 20 Menschen festgenommen, die der Beteiligung am Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober verdächtigt werden. Die Truppen "entdeckten Waffen im Krankenhaus und nahmen Dutzende Terrorverdächtige fest, darunter mehr als 20 Terroristen, die an dem Massaker vom 7. Oktober beteiligt waren", teilte die Armee am Freitag mit.

Der Militäreinsatz in dem Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen dauere an, hieß es. Der Einsatz basiere auf "nachrichtendienstlichen Erkenntnissen" der Armee (IDF), die darauf hindeuten, dass von dem Krankenhaus aus "terroristische Aktivitäten der Hamas ausgeführt werden", hieß es.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation habe die Klinik als Abschussrampe für Mörsergranaten genutzt - auch während eines Angriffs der Hamas im vergangenen Monat, der auf Radarbildern der IDF zu sehen gewesen sei. Bei dem Einsatz fanden die Streitkräfte nach eigenen Angaben Mörsergranaten, Granaten und weitere Waffen der Hamas.

11.53 Uhr: Scholz „sehr besorgt“ über mögliche Folgen geplanter israelischer Offensive in Rafah

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich „sehr besorgt“ über die möglichen Folgen einer geplanten israelischen Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen gezeigt. „Erst wurde die palästinensische Zivilbevölkerung aufgefordert, in den Süden zu fliehen, um Sicherheit zu finden. Und jetzt gibt es keine guten Fluchtalternativen in Gaza mehr“, sagte Scholz der „Süddeutschen Zeitung“ laut Vorabmeldung vom Freitag.

Israel habe das Recht, sich gegen die Hamas zu verteidigen, fuhr der Kanzler fort. Das Land müsse sich jedoch „an die Regeln des Völkerrechts halten“.

Scholz mahnte zu einer Verbesserung der humanitären Situation im Gazastreifen. Er habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu „mehrfach aufgefordert, die humanitäre Lage erheblich zu verbessern“, sagte der Bundeskanzler weiter. „Nach wie vor gibt es aber zu wenige Hilfslieferungen.“ Mehr als eine Million Menschen müssten versorgt werden.

Der Bundeskanzler betonte, langfristig könne nur eine Zweistaatenlösung echten Frieden in der Region bringen. Diese sieht die Gründung eines friedlich neben Israel koexistierenden unabhängigen Palästinenserstaats vor.

10.56 Uhr: UN-Gericht: Israel fordert Abweisung von Südafrikas Antrag

Israel hat den Internationalen Gerichtshof aufgerufen, einen Eilantrag Südafrikas gegen die geplante Ausweitung der Militäroffensive in Rafah zurückzuweisen. Die Einwände Südafrikas seien haltlos, heißt es in einer Stellungnahme Israels, die der Gerichtshof am Donnerstagabend auf seiner Website veröffentlichte. 

Das Gericht hatte Israel Ende Januar aufgetragen, alles zu tun, um einen Völkermord im Gazastreifen zu verhindern. Dies war eine Vorentscheidung im Verfahren, das Südafrika gegen Israel vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen mit Sitz in Den Haag angestrengt hatte. Südafrika wirft Israel die Verletzung der Völkermordkonvention vor. 

Nach der Ankündigung einer Militäroffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens hatte Südafrika Anfang der Woche einen Eilantrag gestellt.  Das Weltgericht solle die Rechtmäßigkeit dieser Operation prüfen und klären, ob diese nicht gegen die Anordnung von Ende Januar verstoße. 

10.36 Uhr: Israelische Armee meldet Tod von weiterem Soldaten im Gazastreifen

Im Gazastreifen ist nach Angaben der israelischen Armee ein weiterer Soldat getötet worden. Damit stieg die Zahl der in dem Küstenstreifen getöteten israelischen Soldaten seit dem Beginn der Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas auf 233, erklärte das israelische Militär am Freitag.

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium teilte derweil mit, vier Menschen seien nach Sauerstoffmangel durch Stromausfälle in einem Krankenhaus gestorben, über das die israelische Armee die Kontrolle übernommen hatte.

Das israelische Militär hatte erklärt, Hinweise darauf gehabt zu haben, dass sich im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens „möglicherweise Leichen unserer Geiseln“ befinden. Es sprach von einer „präzisen und begrenzten Operation“, ohne dass Patienten oder Personal evakuiert werden müssten. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser als Kommandozentralen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu nutzen.

8.25 Uhr: Israels Armee: Wieder zahlreiche Hamas-Kämpfer im Gazastreifen getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seine Angriffe gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen fortgesetzt. Dabei seien in den vergangenen 24 Stunden im gesamten Küstenstreifen zahlreiche Kämpfer der Terrormiliz getötet worden, teilte die Armee am Freitagmorgen mit. Unter anderem seien Kommandozentralen, militärische Einrichtungen und Abschussrampen angegriffen worden. 

Allein in der seit Wochen heftig umkämpften südlichen Stadt Chan Junis seien ein Dutzend Kämpfer getötet worden, hieß es. Auch im Zentrum des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens seien mehrere Kämpfer getötet worden. Sämtliche Angaben des israelischen Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 15. Februar: 

21.33 Uhr: UN-Sprecherin: Israel scheint systematisch Kliniken anzugreifen

Nach dem jüngsten Militäreinsatz in einer palästinensischen Klinik hat das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen Vorwürfe gegen Israel erhoben. „Die Operation scheint Teil eines Musters zu sein: Israelische Streitkräfte greifen lebenswichtige zivile Infrastruktur an, insbesondere Krankenhäuser“, sagte UN-Menschenrechtssprecherin Ravina Shamdasani am Donnerstagabend in Genf. „Die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sind entsetzlich“, beklagte sie.

Israelische Soldaten drangen am Donnerstag in das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ein, um tote Geiseln zu bergen, wie das Militär mitteilte. Es seien mehrere Tatverdächtige festgenommen worden. Ein Militärsprecher sprach von einem „präzisen und begrenzten Einsatz“. Laut Armee gibt es glaubhafte Geheimdienstinformationen, wonach die Hamas in der Klinik Geiseln festgehalten habe.  Die Angaben ließen sich zunächst nicht überprüfen.

In Konflikten müssten medizinische Einrichtungen immer geschützt werden, betonte Shamdasani. Selbst wenn Israel argumentiere, dass eine Klinik vom Feind genutzt worden sei, müsse das israelische Militär laut internationalem Recht dennoch vorsichtig und verhältnismäßig vorgehen, betonte die Sprecherin. 

19.02 Uhr:Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Südlibanon - Vergeltungsangriffe der Miliz

Hisbollah feuert dutzende Raketen auf Israel ab, Israel bestätigt Angriff auf Hisbollah-Kämpfer, der libanesische Ministerpräsident Mikati verurteilt israelische Angriffe .

Als Reaktion auf die jüngsten Angriffe Israels hat die libanesische Hisbollah-Miliz nach eigenen Angaben dutzende Raketen auf das Nachbarland abgefeuert. Die Hisbollah sprach am Donnerstag von einer „ersten Antwort“ auf die israelischen Attacken auf den Süden des Libanon, bei denen nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehrere Hisbollah-Kämpfer und Zivilisten getötet worden waren, unter ihnen ein Kommandeur der pro-iranischen Schiiten-Miliz.

Bei den Opfern der Attacke vom Mittwoch handele es sich um den Kommandeur Ali al-Debs, zwei weitere Kämpfer der Miliz sowie sieben Mitglieder einer Familie, hieß es am Donnerstag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Drei weitere Zivilisten wurden in dem Dorf Sawaneh getötet.

15.41 Uhr: Israelische Armee vermutet Leichen von Geiseln in Nasser-Krankenhaus

Im Nasser-Krankenhaus im Süden des Gazastreifens könnten sich nach Angaben der israelischen Armee die Leichen weiterer Geiseln befinden. „Wir haben glaubwürdige Informationen aus mehreren Quellen, darunter auch von freigelassenen Geiseln, die darauf hindeuten, dass die Hamas Geiseln im Nasser-Krankenhaus in Chan Junis hielt und dass sich möglicherweise Leichen unserer Geiseln in der Einrichtung (...) befinden“, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung der Armee.

Die Armee erklärte, ihre Truppen seien nach heftigen Kämpfen in das Krankenhaus eingedrungen. Nach Angaben von Medizinern war das Nasser-Krankenhaus bereits seit Monaten von israelischen Truppen „belagert“ worden. Laut dem von der radikalislamischen Palästinenserorgansation kontrollierten Gesundheitsministerium wurden in den Krankenhaus-Komplex geflüchtete Menschen sowie Patienten bei dem Einsatz vertrieben. Eine Krankenschwester berichtete der Nachrichtenagentur AFP von tödlichen Gefechten, Abwässern in der Notaufnahme und Trinkwassermangel.

15.30 Uhr: Zahl der getöteten Journalisten durch Gazakrieg auf höchstem Stand seit Jahren

Infolge des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat die Zahl der getöteten Journalisten nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit Jahren erreicht. Insgesamt seien im vergangenen Jahr weltweit 99 Medienschaffende getötet worden, mehr als drei Viertel von ihnen im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Israel und der Hamas, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten CPJ-Bericht.

Dies war die höchste Zahl von weltweit getöteten Medienschaffenden seit 2015 und ein Anstieg der Zahl um 44 Prozent im Vergleich zu 2022, teilte die Nichtregierungsorganisation mit.

In den ersten drei Monaten des im Oktober begonnenen Krieges zwischen Israel und der Hamas seien mehr Journalisten getötet worden als jemals in einem einzelnen Land über ein ganzes Jahr hinweg, erklärte das CPJ. 77 Journalisten und andere Medienschaffende seien infolge des Gazakrieges getötet worden. 72 von ihnen seien Palästinenser gewesen, die bei israelischen Angriffen getötet worden seien. Hinzu kämen drei Libanesen und zwei Israelis.

14.48 Uhr: Sicherheitskreise: Hisbollah-Kommandeur unter Toten bei israelischem Angriff

Bei einem israelischen Angriff im Süden des Libanon ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen auch ein Kommandeur der pro-iranischen Schiiten-Miliz Hisbollah getötet worden. Er sei bereits eine Woche zuvor bei einem israelischen Angriff ins Visier genommen und verletzt worden, hieß es am Donnerstag aus Sicherheitskreisen. Bei dem Angriff am Mittwoch sei er schließlich getötet worden.

Die Zahl der Toten des Angriffs stieg damit auf zehn an. Insgesamt wurden libanesischen Angaben zufolge drei Hisbollah-Kämpfer und sieben Zivilisten getötet.

Die israelische Armee hatte am Mittwoch 

12.43 Uhr: Israelische Armee: „Gezielte Einsätze“ im Gazastreifen

In ihrem Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge „gezielte Einsätze“ in der Stadt Chan Junis im Gazastreifen ausgeführt. Die israelische Luftwaffe habe eine Reihe von Angriffen zur Unterstützung der Bodentruppen im gesamten Gebiet vorgenommen, erklärte die Armee am Donnerstag. Es seien unter anderem „unterirdische Einrichtungen“ und „ Militärstützpunkte“ getroffen und „eine Reihe von Terroristen“ getötet worden.

Derweil warnten Kanada, Australien und Neuseeland Israel vor den „verheerenden“ Folgen eines Einsatzes für die Menschen in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens. Es gebe keinen Ort für die Zivilisten, die an der geschlossenen Grenze zu Ägypten festsitzen, an den sie gehen könnten, erklärten die drei Länder. Sie forderten Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, „diesen Weg nicht zu beschreiten“.

10.55 Uhr: Mindestens fünf Tote nach israelischen Angriffen im Libanon

Bei israelischen Gegenangriffen auf Ziele im Libanon in der Nacht zu Donnerstag sind libanesischen Angaben zufolge mindestens fünf Menschen getötet worden. Das bestätigte das Nabih-Berri-Krankenhaus in Nabatäa im Süden des Landes der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sind unter den Getöteten auch eine Frau und ihre Tochter. Man gehe davon aus, dass es noch weitere Opfer gebe, sagten Hisbollah-Mitglieder von vor Ort. Ob es sich dabei um Kämpfer der Schiitenorganisation oder Zivilisten handelt, blieb unklar.

Der israelische Angriff auf das fünfstöckige Gebäude in Nabatäa erfolgte als Reaktion auf einen Raketeneinschlag in einer Militärbasis in Safed im Norden Israels am Mittwoch. Dabei wurde auch eine 20-jährige Soldatin getötet. Das israelische Militär hat daraufhin nach eigenen Angaben eine umfangreiche Angriffswelle auf libanesisches Gebiet eingeleitet. Bereits am Mittwoch wurden dabei im Libanon mindestens vier Menschen getötet. 

9.32 Uhr: Israel wirft Südafrika Zusammenarbeit mit Terroristen vor

Israel hat Südafrika für seinen erneuten Dringlichkeitsantrag an den Internationalen Gerichtshof IGH) in Den Haag kritisiert. „Die rechtlich und sachlich unbegründete Stellungnahme Südafrikas beweist einmal mehr, dass es der legale Arm der Terrororganisation Hamas ist“, schrieb der Sprecher des israelischen Außenministeriums, Lior Haiat, am Mittwochabend in einem Beitrag auf der Plattform X.

Südafrika vertrete die Interessen der terroristischen Hamas-Organisation und versuche, Israel das Grundrecht auf Selbstverteidigung zu verweigern, so Haiat. Während Hamas sich weiterhin hinter der palästinensischen Zivilbevölkerung verstecke und Geiseln halte, habe sich Israel zur Einhaltung des Völkerrechts verpflichtet. Diese Verpflichtung umfasse den Schutz der Zivilbevölkerung in Gaza sowie die Erleichterung humanitärer Hilfe.

8.47 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock trifft den israelischen Präsidenten

Außenministerin Annalena Baerbock hat am Donnerstag ihre Gespräche in Israel fortgesetzt. Die Grünen-Politikerin traf am Morgen in Jerusalem zunächst den israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog, wie ein Sprecher bestätigte. Zudem war ein Treffen mit Benny Gantz, Minister im israelischen Kriegskabinett, geplant. Bei den Gesprächen dürfte es auch um die von Israel geplante Militäroffensive gegen die Terrororganisation Hamas in Rafah im südlichen Gazastreifen sowie die humanitäre Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung vor Ort gehen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 14. Februar: 

21.26 Uhr: Baerbock fordert Orte für medizinische Versorgung von Menschen in Rafah

Angesichts der israelischen Pläne für einen großangelegten Militäreinsatz in Rafah hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sichere Orte für die medizinische Versorgung der Menschen im südlichen Gazastreifen gefordert. Es müsse nicht nur Sicherheits- und Schutzkorridore geben, sondern sichere Orte, an denen die Menschen auch medizinisch versorgt werden könnten, sagte Baerbock am Mittwoch nach Gesprächen mit Vertretern der israelischen Regierung in Jerusalem.

Die medizinische Hilfe für die Menschen in dem Palästinensergebiet sei aktuell ein wichtiger Aspekt der deutschen Unterstützung, betonte Baerbock. Ihren Angaben zufolge fehlen derzeit vor allem Narkosemittel; selbst Kinder müssten ohne Betäubung operiert werden. In den vergangenen zwei Tagen habe Deutschland daher weitere 600 Kilogramm an medizinischer Hilfe geliefert und werde dies auch weiter tun.

Für eine zuverlässige Lieferung der Hilfen in den Gazastreifen forderte Baerbock von Israel die rasche Öffnung weiterer Grenzübergänge sowie Sicherheitsgarantien bei der Verteilung von medizinischen Gütern.

20.54 Uhr: Baerbock fordert in Israel neue Feuerpause im Gaza-Krieg

Außenministerin Annalena Baerbock hat bei ihrem Israel-Besuch zu einer neuen Feuerpause im Gaza-Krieg aufgerufen. Diese würde ein Zeitfenster eröffnen, „um die Geiseln freizubekommen und um mehr humanitäre Hilfe hineinzubekommen“, sagte Baerbock am Mittwoch bei ihrem fünften Besuch in Israel seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober.  Sie rief die Kriegsparteien dazu auf, einen Vorschlag Katars und Ägyptens für eine Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln anzunehmen. 

Die Sicherheit der Menschen in Israel vor dem Terror der Hamas sei ebenso wichtig wie das Überleben der Menschen in Gaza, sagte die Ministerin. „Auch über Gaza hat der Terror der Hamas nichts als Tod und Leid gebracht.“ Hätten sie Mitleid mit der eigenen Bevölkerung, würden die Hamas-Kämpfer ihre Waffen unverzüglich niederlegen, sagte sie.

20.19: Baerbock zum fünften Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs in Israel

Außenministerin Annalena Baerbock ist von ihrem Amtskollegen Israel Katz zu ihrem fünften Besuch in Israel seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober empfangen worden. Katz habe ihr dafür gedankt, dass Deutschland Israel weiterhin zur Seite stehe, teilte sein Büro anschließend mit. 

„Wir haben uns auf die Notwendigkeit konzentriert, alle Geiseln zurückzubringen, und die Terrororganisation Hamas zu besiegen“, sagte Katz demnach. Man habe auch über Wege gesprochen, sicherzustellen, dass humanitäre Hilfe nicht in die Hände der Hamas gerate. Er habe Baerbock auch gesagt, dass das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA „auf keinen Fall mehr Teil der Hilfe sein kann und dass eine Alternative gefunden werden muss“. 

20.15 Uhr: Netanjahu kündigt „gewaltigen“ Militäreinsatz in Rafah an - nach Abzug von Zivilisten

Trotz aller internationalen Warnungen vor einem israelischen Angriff auf Rafah im Süden des Gazastreifens hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu einen „gewaltigen“ Einsatz der israelischen Armee in der Stadt angekündigt. „Wir werden bis zum Sieg kämpfen und das umfasst einen gewaltigen Einsatz auch in Rafah, nachdem wir der Zivilbevölkerung erlauben, das Kampfgebiet zu verlassen“, erklärte Netanjahu am Mittwoch auf Hebräisch in einer Erklärung auf seinem Kanal im Onlinedienst Telegram.

In einer weiteren Video-Erklärung bekräftigte er, dass militärischer Druck der einzige Weg, die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln zu erreichen. Die bisher 112 befreiten Geiseln seien durch eine Kombination aus „starkem militärischem Druck und standhaften Verhandlungen“ frei gekommen.

17.48 Uhr: Israelische Armee verstärkt Luftangriffe auf den Libanon

Die israelische Armee hat ihre Luftangriffe auf den Libanon eigenen Angaben zufolge verstärkt. Kampfflugzeuge hätten "eine Reihe von Angriffen auf den Libanon" gestartet, erklärte das Militär am Mittwoch. Eine Reihe von "Terrorzielen der Hisbollah"-Miliz seien in mehreren Gebieten ins Visier genommen worden. Die Angriffe erfolgten Stunden nach Beschuss aus dem Libanon, durch den nach Angaben von israelischen Rettungskräften mehrere Menschen verletzt wurden. International wächst die Sorge, dass es zu einer Eskalation zwischen beiden Ländern kommen könnte.

Israels Armeechef Herzi Halevi erklärte nach einem Treffen mit Kommandeuren nahe der Grenze zum Libanon, Israels "nächste Kampagne wird eine sehr starke Offensive sein und wir werden alle unsere Werkzeuge und Fähigkeiten einsetzen". Israel intensiviere die Angriffe ständig und die libanesische, pro-iranische Hisbollah-Miliz zahle "einen immer höheren Preis".

15.22 Uhr: Vier Tote und mehrere Verletzte bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon

Bei israelischen Luftangriffen im Süden des Libanon sind nach Angaben libanesischer Sicherheitskreise vier Zivilisten getötet worden, darunter zwei Kinder. Neun weitere Menschen seien bei den Angriffen am Mittwoch verletzt worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus libanesischen Sicherheitskreisen. Die israelische Armee hatte zuvor mitgeteilt, als Reaktion auf vorherigen Beschuss auf den Norden Israels mit Kampfjets „eine Reihe von Angriffen auf den Libanon“ zu fliegen.

Libanesische Medien berichteten von Luftangriffen auf Dörfer im südlichen Teil des Landes, darunter Adschit, Sawwaneh und Schehabije. Kurz zuvor hatte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom sieben Verletzte durch libanesische Angriffe im Norden Israels gemeldet, fünf von ihnen in der Stadt Safed. Zu den Raketenangriffen bekannte sich zunächst niemand.

14.40 Uhr: Linken-Chefin: Kinder von Gaza nicht verantwortlich für Hamas-Terror

Linken-Chefin Janine Wissler hat die Bundesregierung aufgefordert, sich für einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen einzusetzen. Die Kinder von Gaza seien nicht verantwortlich für den furchtbaren Terror der Hamas, sagte Wissler beim politischen Aschermittwoch in Passau. Die Hamas müsse sofort die aus Israel verschleppten Geiseln freilassen. Und durch internationale Vermittlung müsse es einen dauerhaften Frieden geben. „Wir brauchen sofort einen Waffenstillstand“, forderte Wissler. „Man muss das Sterben beenden.“

Friedensverhandlungen brauche es auch für ein Ende des Kriegs in der Ukraine, sagte die Parteivorsitzende. „Die immer weitere Aufrüstung sorgt doch nicht für einen Frieden.“ Es gelte, sich „diesem Aufrüstungswahnsinn in den Weg zu stellen“. Es werde über neue Sondervermögen für das Militär gesprochen, doch das von der Linken geforderte Sondervermögen für die Bildung werde abgelehnt. „Es läuft mir kalt den Rücken runter, wenn ein deutscher Verteidigungsminister sagt, Deutschland müsse kriegstüchtig werden“, sagte Wissler. 

13.12 Uhr: Baerbock zum fünften Mal seit Beginn des Gazakriegs in Israel

Außenministerin Annalena Baerbock ist von ihrem Amtskollegen Israel Katz zu ihrem fünften Besuch in Israel seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober empfangen worden. Bei dem Gespräch in Jerusalem am Mittwoch dürfte es auch um die angekündigte Bodenoffensive der israelischen Armee gegen die Hamas in Rafah im südlichen Gazastreifen gehen. Die Grünen-Politikerin hat angekündigt, erneut auch die humanitäre Lage der Zivilbevölkerung in Gaza zur Sprache zu bringen. Die Bundesaußenministerin fordert mehr Hilfslieferungen für die Menschen in Gaza.  

13.09 Uhr: Palästinenserpräsident Abbas ruft Hamas zu "schnellem" Abschluss von Abkommen auf

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat sich in einem seltenen direkten Appell an die islamistische Hamas gewandt, nach vier Monaten Krieg "schnell" einem Abkommen mit Israel zur Geiselfreilassung und einer Waffenruhe im Gazastreifen zuzustimmen. Die Palästinensische Autonomiebehörde rufe die Hamas auf, ein entsprechendes Abkommen "schnell abzuschließen, um unser palästinensisches Volk vor einer weiteren Katastrophe zu bewahren, nicht weniger gefährlich als die Nakba 1948", sagte Abbas am Mittwoch.

Mit Nakba bezeichnen die Palästinenser die Flucht und Vertreibung von geschätzt 760.000 Menschen im Zuge der Staatsgründung Israels 1948 und des darauffolgenden ersten arabisch-israelischen Krieges.

11.53 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde: 103 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Bei israelischen Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen sind nach Darstellung der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 103 Palästinenser getötet worden. Zugleich seien weitere 145 Menschen verletzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Seit Beginn des Krieges am 7. Oktober wurden den Angaben nach insgesamt 28.576 Einwohner des Küstenstreifens getötet und 68.291 verletzt. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

11.46 Uhr: Geisel-Familien ziehen gegen islamistische Hamas vor Haager Strafgericht

Angehörige der von der Hamas festgehaltenen israelischen Geiseln ziehen vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, um Klage gegen die islamistische Palästinenserorganisation wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ einzureichen. „Wir werden Anklage gegen Hamas-Mitglieder und ihre Kollaborateure erheben und sicherstellen, dass sie den höchsten Preis für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit zahlen, die sie weiterhin begehen“, sagte Chaim Rubinstein vom Forum der Geisel-Familien am Mittwoch in Tel Aviv vor dem Abflug von rund hundert Geisel-Angehörigen nach Den Haag.

9.27 Uhr: Sieben Verletzte nach Raketeneinschlag im Norden Israels

Bei einem Raketeneinschlag in der Stadt Safed im Norden Israels sind Sanitätern zufolge am Mittwoch sieben Menschen verletzt worden. Sie alle seien bei Bewusstsein und in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Israelische Medien meldeten Stromausfälle in dem Ort in Galiläa mit rund 40.000 Einwohnern. Das israelische Militär hatte am Mittwochmorgen mehrfach Raketenalarm im Norden des Landes gemeldet. Es war zunächst unklar, vom wem die Raketenangriffe ausgingen. 

08.40 Uhr: Baerbock will sich in Israel für humanitäre Hilfe und Geiselfreilassung einsetzen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will sich bei ihrem Besuch in Israel für humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen und die Freilassung der Hamas-Geiseln einsetzen. "Damit die Menschen in Gaza nicht verhungern und verdursten, muss dringend deutlich mehr humanitäre Hilfe nach Gaza kommen", erklärte Baerbock am Mittwoch vor ihrer Abreise in Berlin. "Hierfür braucht es auch Schutzgarantien für die UN-Organisationen."

Gleichzeitig gehe es darum, "wie der internationale Druck auf die Hamas so gesteigert werden kann, dass die Terroristen endlich ihre Waffen niederlegen", fügte die Ministerin hinzu. In Kairo laufen derzeit Verhandlungen über eine neue Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas und die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der radikalislamischen Palästinenserorganisation. Am Dienstag hatten sich Vertreter Israels, der USA, Ägyptens und Katars in der ägyptischen Hauptstadt getroffen. 

8.31 Uhr: Israels Armee zeigt mutmaßliches Versteck von Hamas-Anführer Al-Sinwar

Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben auf ein verlassenes Versteck des Anführers der islamistischen Hamas im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, gestoßen. In dem Tunnelabschnitt unter der südlichen Stadt Chan Junis habe Al-Sinwar mit seiner Familie und Hamas-Kämpfern gelebt, während über ihnen der Krieg tobte, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstagabend mit und veröffentlichte dazu ein kurzes Video von einem Rundgang durch das mutmaßliche Versteck. Darin zeigt ein israelischer Soldat einen Raum, in dem Al-Sinwar gewohnt habe, samt einem Tresor voller Banknoten in israelischer und US-Währung in Millionen-Höhe. Die Angaben zum Video ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen. Zu dem Komplex gehörten auch Toiletten und Duschen, eine Küche, wo sich Vorräte für eine lange Zeit befunden hätten, sowie ein Raum für Leibwächter samt Waffen und Munition. „Alles wurde hier zurückgelassen“, sagt der Soldat.

Al-Sinwar und seine Leute seien „weggelaufen“, als sie gehört hätten, dass sich Israels Militär näherte, heißt es in dem kurzen Video weiter. „Wir sind entschlossen, ihn zu fangen, und wir werden ihn fangen“, sagte Hagari. Das israelische Militär veröffentliche dazu ein weiteres kurzes Video, das Al-Sinwar und einige seiner Angehörigen zeigen soll. Das Video sei am 10. Oktober - also drei Tage nach Beginn des Gaza-Kriegs - von einer Überwachungskamera in einem der Tunnel der Hamas aufgenommen worden, hieß es. Es zeige angeblich, wie der Hamas-Kriegsherr mit seiner Frau und Kindern gerade „fliehe“, hieß es. Wo sich Al-Sinwar und sein Führungsstab heute aufhalten, ist nicht bekannt. Sollte die Videoaufnahme authentisch sein, wären dies seit Kriegsbeginn die ersten Bilder von ihm.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 13. Februar: 

14.02 Uhr: Al-Dschasira: Zwei Journalisten im Gazastreifen schwer verletzt

Bei einem israelischen Angriff im südlichen Gazastreifen sind zwei Journalisten des Fernsehsenders Al-Dschasira schwer verletzt worden. Ein Reporter schwebe nach der Amputation seines rechten Beins in Lebensgefahr, die Ärzte versuchten, sein linkes Bein zu retten, teilte der katarische TV-Sender unter Berufung auf einen Notarzt mit.

Auch der den Reporter begleitende Kameramann schwebe in Lebensgefahr, nachdem er von einer israelischen Drohne im Norden von Rafah getroffen worden sei, teilte der Sender weiter mit. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden die beiden Journalisten von einem israelischen Kampfflugzeug im Gebiet Moradsch getroffen.

9.42 Uhr: Neue schwere Kämpfe im Süden des Gazastreifens

Die schweren Kämpfe im Süden des Gazastreifens dauern an. Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, Soldaten hätten im Westen der Stadt Chan Junis „mehr als 30 Terroristen“ getötet. Sie habe die Kontrolle des Gebiets mit „gezielten Angriffen auf Terror-Infrastruktur, Scharfschützen-Angriffen und Patrouillen“ vertieft. 

Nach Angaben der Armee wurden zwei Bewaffnete getötet, nachdem sie versucht hatten, sich als Zivilisten zu tarnen. Einer von ihnen habe eine Pistole auf ein Armeefahrzeug gerichtet. In einem anderen Fall seien mehrere Männer aus der Luft angegriffen worden, nachdem sie versucht hätten, einen Sprengsatz mit einem Motorrad zu transportieren. Binnen 24 Stunden seien im mittleren Abschnitt des Gazastreifens „zehn Terroristen von israelischen Truppen getötet“ worden. 

Das waren die Entwicklungen am Montag, 12. Februar:

19.23 Uhr: Vereinte Nationen zu Rafah: Werden uns nicht an Vertreibung beteiligen

Die Vereinten Nationen sind skeptisch, bei einer Evakuierung von Zivilisten aus der Stadt Rafah im Gazastreifen wie von Israel gefordert zu helfen. Alles, was im südlichen Teil der Region an der Grenze zu Ägypten passiere, müsse unter voller Achtung des Schutzes der Zivilbevölkerung stattfinden, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag in New York. „Wir werden uns nicht an der Vertreibung von Menschen beteiligen.“ 

Zudem stellte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres infrage, dass es in anderen Gebieten des Gazastreifens sichere Zufluchtsstätten gebe - auch weil dort viele Blindgänger eine Gefahr darstellten: „Man kann Menschen nicht in Gebiete zurückschicken, die mit nicht explodierten Kampfmitteln übersät sind, ganz zu schweigen davon, dass es dort an Unterkünften mangelt.“

Zuvor hatte Israels Regierung die in der Region tätigen UN-Organisationen dazu aufgefordert, bei der Evakuierung von Zivilisten aus Rafah zu helfen. Im Krieg gegen die islamistische Hamas bereitet sich Israel derzeit auf eine Militäroffensive in der an Ägypten grenzenden Stadt vor. Zu diesem Zwecke soll das Militär Planungen ausarbeiten, die auch eine Evakuierung von Hunderttausenden Zivilisten vorsehen, die dort auf engstem Raum Schutz suchen. Das geplante Vorhaben in der überfüllten Stadt stößt international auf starke Kritik.

Terroristen der Hamas würden die palästinensischen Zivilisten in Rafah als „menschliche Schutzschilde“ missbrauchen wollen, sagte Regierungssprecher Eilon Levi am Montag. Deshalb müssten sie in Sicherheit gebracht werden, bevor das Militär seine Offensive starte. An die UN-Organisationen gewandt, deren Mithilfe Israel einfordere, sagte er: „Sagen Sie nicht, dass es nicht getan werden kann. Arbeiten Sie mit uns und finden Sie es heraus!“

16.22 Uhr: Iran warnt Israel vor Militäreinsatz in Rafah

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat Israel eindringlich vor einem Militäreinsatz in Rafah gewarnt. Die Ausweitung der „Kriegsverbrechen und des Genozids“ auf die Stadt im Süden des Gazastreifen werde „schwerwiegende Konsequenzen“ für Tel Aviv nach sich ziehen, drohte der Minister in einem Post auf der Plattform X (ehemals Twitter). Amirabdollahian landete unterdessen für Gespräche in der katarischen Hauptstadt Doha. Am Sonntag war Irans Außenminister im Libanon und traf dort auch den Chef der schiitischen Organisation Hisbollah, Hassan Nasrallah.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte der Armee am Freitag den Befehl erteilt, eine Offensive auf Rafah vorzubereiten. Ein Militäreinsatz in der Stadt an der Grenze zu Ägypten gilt als hochproblematisch. In dem Ort sollen sich inzwischen weit mehr als eine Million Palästinenser aufhalten. Die meisten von ihnen flohen vor dem Krieg aus anderen Teilen des Gazastreifens dorthin, zum Teil auf Anordnung des israelischen Militärs. Dutzende Menschen wurden bereits bei Luftangriffen in Rafah getötet.

15.00 Uhr: Israel rettet zwei Hamas-Geiseln - Dutzende Palästinenser getötet

Zum ersten Mal seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als vier Monaten ist es Israel gelungen, zivile Geiseln in einer dramatischen Rettungsaktion lebend aus der Gewalt der islamistischen Hamas zu befreien. Die beiden Männer im Alter von 60 und 70 Jahren kamen in der Nacht zum Montag bei einem waghalsigen Einsatz israelischer Spezialkräfte in der Grenzstadt Rafah im Süden des Gazastreifens frei. Direkt nach der Erstürmung des Gebäudes begann Israels Luftwaffe nach Militärangaben mit Angriffen im Raum Rafah, um den Rückzug der Einsatzkräfte zu ermöglichen.  Bei israelischen Angriffen und Kämpfen in Rafah wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde in der Nacht mindestens 67 Menschen getötet, darunter Kinder und Frauen.  Die Hamas sprach von einem „Massaker“.

14.43 Uhr: Türkei wirft Israel gezielte Vertreibung von Palästinensern vor

Die Türkei hat Israel nach Angriffen im Bereich der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens eine gezielte Vertreibung von Palästinensern vorgeworfen. „Wir betrachten diese Operation als Teil eines Plans zur Vertreibung der Menschen in Gaza aus ihrem eigenen Land“, teilte das Außenministerium in Ankara am Montag mit. Man sei „äußerst besorgt“ über die zunehmenden Angriffe in der Region Rafah. Damit werde die humanitäre Tragödie in Gaza noch verschärft und Bemühungen um einen dauerhaften Waffenstillstand in der Region untergraben.

Bei einer Serie von israelischen Angriffen in der Region Rafah im Süden des Gazastreifens in der Nacht zu Montag waren nach palästinensischen Angaben Dutzende Menschen getötet worden. Unabhängig waren die Angaben zunächst nicht zu überprüfen. Die Angriffe erfolgten nach Angaben Israels im Zuge der Befreiung zweier Geiseln. Israel bereitet in dem Gebiet zudem im Kampf gegen die islamistische Hamas eine Ausweitung der Militäreinsätze vor.

14.24 Uhr: Merz: Israel tut alles zum Schutz von Zivilisten im Gazastreifen

Israel tut nach Ansicht von CDU-Chef Friedrich Merz alles, um bei seinen Angriffen im Gazastreifen Zivilisten zu schützen. "Mein Eindruck ist, dass die israelische Regierung und die israelische Armee alles tun, um die Zivilbevölkerung zu schützen", sagte Merz am Montag nach einem Gespräch mit Regierungschef Benjamin Netanjahu in Jerusalem. "Aber wahr ist auch: Es gibt zivile Opfer, es wird auch weiter zivile Opfer geben."

"Das Ziel, den Hamas-Terror endgültig zu besiegen, ist ein ganz verständliches Ziel", sagte Merz weiter. "Ich persönlich habe dem Premierminister gesagt, dass ich das voll und ganz unterstütze und verstehe, dass die israelische Regierung und die israelische Armee diesen Weg gehen. Sie müssen jetzt wirklich den Terror besiegen." Israel sei auf dem Weg zu diesem Ziel, "aber dieser Weg ist noch nicht zu Ende".

Merz sprach nach eigenen Angaben mit Netanjahu auch über die Situation in der völlig mit palästinensischen Binnenflüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens, die zunehmend von der israelischen Armee unter Beschuss genommen wird. Auch da gelte seine Einschätzung, dass Israel alles tue, um die Zivilbevölkerung zu schützen, sagte der CDU-Chef. 

13.21 Uhr: EU stockt humanitäre Hilfe für Nahost auf

Die EU plant für dieses Jahr weltweite humanitäre Hilfeleistungen im Umfang von 1,8 Milliarden Euro. Das teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich das Gesamtvolumen leicht. Für den Bereich Nahost und Nordafrika sind unter Verweis auf die „extremen humanitären Bedürfnisse in Gaza und der palästinensischen Bevölkerung“ sowie anhaltende Krisen in Syrien, Libanon und Jemen rund 470 Millionen Euro vorgesehen, etwa 88 Millionen mehr als 2023.

Der für Nothilfe zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic sagte, die Lücke zwischen Bedarf und verfügbaren Ressourcen werde weiterhin größer. Dabei mehrten sich die Konflikte und die Klimakrise verschlimmere sich. 2023 seien von benötigten 56,7 Milliarden US-Dollar (52,3 Milliarden Euro) für humanitäre Unterstützung nicht einmal 40 Prozent finanziert worden; dies sei ein „beunruhigender Trend“, so Lenarcic.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 11. Februar: 

21.36 Uhr: Israel-Hilfspaket nimmt wichtige Hürde im US-Senat

Das milliardenschwere US-Hilfspaket für die Ukraine und Israel hat eine wichtige Hürde im US-Senat genommen. Die Mitglieder der Kongresskammer votierten am Sonntag mit 67 zu 27 Stimmen dafür, eine verfahrenstechnische Sperre für das Gesetzespaket aufzuheben. Die abschließende Abstimmung im Senat soll nun Mitte kommender Woche stattfinden, eine Zustimmung erscheint als wahrscheinlich.

Das Paket hat ein Gesamtvolumen von 95 Milliarden Dollar (88 Milliarden Euro) und enthält Militärhilfe für die Ukraine im Wert von rund 60 Milliarden Dollar (knapp 56 Milliarden Euro). Israel soll mit 14 Milliarden Dollar (13 Milliarden Euro) im Kampf gegen die islamistische Hamas unterstützt werden, weitere Mittel sind unter anderem für den US-Verbündeten Taiwan vorgesehen.

20.27 Uhr: Biden fordert von Netanjahu „glaubwürdigen Plan“ für Schutz von Zivilisten in Rafah

Angesichts der Pläne für eine Militäroffensive auf die Grenzstadt Rafah im Süden des Gazastreifens hat US-Präsident Joe Biden den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu zum Schutz von Zivilisten aufgerufen. Ein Militäreinsatz in Rafah sollte „nicht ausgeführt werden, ohne dass ein glaubwürdiger und umsetzbarer Plan zur Gewährleistung der Sicherheit und Unterstützung der mehr als eine Million Menschen, die dort Schutz suchen“ vorliege, sagte Biden Netanjahu am Sonntag in einem Telefonat laut einer Mitteilung des Weißen Hauses.

Biden habe Netanjahu gegenüber das „gemeinsame Ziel“ der USA und Israels bekräftigt, die radikalislamische Hamas zu besiegen und die „langfristige Sicherheit Israels und seiner Bevölkerung“ zu sichern. Der US-Präsident habe zudem zu „dringenden und konkreten Schritten“ zur Ausweitung und Verbesserung der „humanitären Hilfe für unschuldige palästinensische Zivilisten“ aufgerufen.

19.57 Uhr: Netanjahu: Zahl verbleibender Geiseln rechtfertigt Vorgehen in Gaza

Aus Sicht des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu rechtfertigt die Zahl der verbleibenden Geiseln Israels massives militärisches Vorgehen im Gazastreifen. Auf die Frage, wie viele Geiseln nach Netanjahus Kenntnisstand noch am Leben sind, antwortete dieser am Sonntag in einem Interview mit dem US-Sender ABC News: „Ich denke genug, um unsere Anstrengungen zu rechtfertigen, die wir unternehmen.“ Israel gebe sein Bestes, um alle lebenden Geiseln zurückzuholen, sagte Netanjahu, „und offen gestanden auch die Leichen“. Darauf werde er aber nicht näher eingehen.

17.37 Uhr: Armee: Israel greift erneut Ziele im Süden des Libanons an

Israelische Kampfflugzeuge haben nach israelischen Angaben am Sonntag erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Unter anderem seien eine Raketenstellung in Marwahin sowie Militäranlagen nahe den Orten Ramieh und Jarun getroffen worden, teilte das israelische Militär mit. Der von der Hisbollah kontrollierte TV-Sender Al-Manar berichtete, dass bei den israelischen Angriffen zwei Kämpfer getötet worden seien. Nähere Einzelheiten verlauteten aus Beirut zunächst nicht. Zuvor hatte die Hisbollah erklärt, dass sie am Sonntag drei Angriffe auf militärische Ziele im Norde Israels durchgeführt habe.  

12.42 Uhr: Mögliche Rafah-Offensive: Hamas warnt Israel vor Aus des Geisel-Deals

Die Hamas hat Israel für den Fall eines militärischen Vorgehens in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens mit einem Abbruch der Gespräche über ein Geisel-Abkommen gedroht. Jeder Angriff könne die Verhandlungen zunichtemachen, zitierte der palästinensische Fernsehsender Al-Aksa, der als Sprachrohr der Islamisten gilt, am Sonntag ein nicht näher genanntes hochrangiges Hamas-Mitglied. 

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte der Armee am Freitag den Befehl erteilt, auch eine Offensive auf Rafah vorzubereiten. Die Stadt nahe der Grenze zu Ägypten ist der einzige Ort in dem Küstengebiet, in dem die Hamas noch die Kontrolle ausübt. Eine Militäroffensive dort gilt allerdings als hochproblematisch. Vor dem Krieg hatte die Stadt rund 300 000 Einwohner, inzwischen sollen sich dort auf engstem Raum mindestens 1,3 Millionen Binnenflüchtlinge aufhalten.

11.10 Uhr: Großbritannien besorgt wegen geplanter Militäroffensive in Rafah

Großbritannien reiht sich in die Liste der Staaten ein, die vor einem militärischen Vorgehen Israels in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens warnen. Er sei „zutiefst besorgt über die Aussicht einer Militäroffensive in Rafah“, erklärte der britische Außenminister David Cameron am späten Samstagabend auf der Online-Plattform X, vormals Twitter. „Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Gazas sucht in der Gegend Zuflucht“, schrieb der frühere Premier. Die Priorität müsse auf einer sofortigen Feuerpause liegen, um Hilfslieferungen zu ermöglichen und Geiseln herauszubekommen. Danach müssten Fortschritte in Richtung einer dauerhaften Waffenruhe gemacht werden, forderte er.

05.36 Uhr: Netanjahu verspricht Zivilisten in Rafah „sicheren Korridor“

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat versichert, dass die israelische Armee den in der Stadt Rafah ausharrenden Zivilisten vor einem erwarteten Angriff einen sicheren Korridor einrichten wird. „Wir werden (...) der Zivilbevölkerung einen sicheren Weg aus der Stadt ermöglichen“, sagte Netanjahu in einem am Samstag im US-Sender ABC News ausgestrahlten Interview. „Wir arbeiten einen detaillierten Plan dafür aus. Wir sind in dieser Sache nicht leichtfertig“, betonte Netanjahu.

Gebiete nördlich von Rafah seien bereits geräumt worden und könnten als sichere Zonen für die Zivilbevölkerung genutzt werden, erklärte Netanjahu. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 10. Februar: 

21.17 Uhr: Israel: Hamas-Tunnel unter UNRWA-Zentrale in Gaza entdeckt

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen Tunnel der Hamas-Miliz entdeckt, der unter dem Hauptquartier des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in der Stadt Gaza verlaufen soll. Der unterirdische Gang sei 700 Meter lang, liege in 18 Metern Tiefe und habe als wichtige Einrichtung des Militärgeheimdienstes der Hamas gedient, teilte das Militär am Samstagabend mit. In dem - von der UNRWA in der Anfangsphase des Krieges verlassenen - Hauptquartier der UN-Organisation will das Militär in den vergangenen zwei Wochen zudem große Mengen von Waffen und Sprengstoff gefunden haben. Weiters würden Indizien darauf hindeuten, dass Büros und Räumlichkeiten der UNRWA-Zentrale von Hamas-Terroristen genutzt worden seien. Es gab keine Angaben dazu, wann genau diese Nutzung erfolgt sei, ob vor oder nach Kriegsbeginn. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. 

UNRWA-Chef Philippe Lazzarini erklärte zu den Berichten über die Entdeckung des Tunnels unter der Zentrale seiner Organisation in Gaza, dass das Hilfswerk keine Kenntnis davon hatte.

20.11 Uhr: Irans Außenminister warnt Israel vor Angriff auf den Libanon

Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hat Israel vor einem groß angelegten Angriff auf den Libanon gewarnt. "Jegliche Aktion" in Richtung eines solchen Angriffs würde "Netanjahus Ende bedeuten", erklärte Amir-Abdollahian mit Blick auf den israelischen Regierungschef bei seinem dritten Besuch im Libanon seit dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober. 

Der Iran ist ein zentraler Verbündeter der Hamas und der islamistischen Hisbollah-Miliz im Libanon. Die Hisbollah beschießt seit Monaten fast täglich Armeestellungen auf israelischem Gebiet - worauf die israelische Armee mit Angriffen auf die libanesische Seite der Grenze reagiert.

Anfang der Woche hatten libanesische Behörden unter Berufung auf den französischen Außenminister Stéphane Séjourné erklärt, Israel könnte einen Krieg gegen den Libanon beginnen, um den Zehntausenden wegen Hisbollah-Beschusses aus dem Norden Israels evakuierten Menschen die Rückkehr nach Hause zu ermöglichen.

17.35 Uhr: Huthis: 17 Kämpfer bei US-Angriffen auf Stellungen im Jemen getötet

Im Jemen sind 17 Kämpfer der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz nach deren Angaben bei Angriffen der US-Armee getötet worden. Die Leichen der getöteten Kämpfer wurden am Samstag in der Hauptstadt Sanaa in einer Prozession zu Grabe getragen. Ein offizieller Medienkanal der Huthis veröffentlichte die Namen der „Märtyrer“ der „amerikanisch-britischen Aggression“.

Die US-Armee hatte am Donnerstag Angriffe auf Stellungen der Huthis gemeldet, von denen aus die Miliz Angriffe auf Handelsschiffe und Kriegsschiffe der US-Marine vorbereitet habe. Die Nachrichtenagentur der Huthis hatte am Mittwoch über Angriffe in der jemenitischen Provinz Hodeida berichtet. Am Dienstag hatten die Huthis erneut britische und US-Handelsschiffe im Roten Meer angegriffen.

16.02 Uhr: Palästinenser: Zwei Tote bei gescheitertem Angriff auf Hamas-Funktionär im Libanon

Im Libanon ist nach palästinensischen Angaben ein hochrangiges Hamas-Mitglied einem israelischen Angriff entkommen. Nach Angaben örtlicher Sicherheitskräfte vom Ort des Vorfalls südlich der Hauptstadt Beirut wurden dabei am Samstag zwei Zivilisten getötet, die staatliche libanesische Nachrichtenagentur schrieb von Beschuss durch eine „feindliche“ Drohne. Der Angriff ereignete sich demnach in dem rund 40 Kilometer nördlich der Grenze zu Israel gelegenen Küstenort Dschadra.

Aus palästinensischen Sicherheitskreisen verlautete, es habe sich um einen „gescheiterten Mordanschlag auf ein hochrangiges Hamas-Mitglied“ gehandelt. Der nahe dem Meer gelegene Angriffsort liegt weit entfernt von den Schauplätzen der seit Monaten anhaltenden Kämpfe zwischen der mit der Hamas verbündeten islamistischen Hisbollah-Miliz und der israelischen Armee an der Grenze.

15.18 Uhr: US-Militär greift unbemannte Schiffe und Raketen der Huthi im Jemen an

Das US-Militär hat erneut Ziele der militant-islamistischen Huthi im Jemen angegriffen, um neue Attacken auf Schiffe im Roten Meer zu verhindern. Ziel der Angriffe am Freitag waren zwei unbemannte Wasserfahrzeuge und fünf Marschflugkörper der Miliz, teilte das zuständige US-Regionalkommando Centcom am Samstag auf der Plattform X, früher Twitter, mit. Die Schiffe und Raketen seien in von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen entdeckt und als direkte Gefahr für US-Marine-Schiffe und Handelsschiffe in der Region bewertet worden, hieß es. 

Die Huthi nehmen wegen des Gaza-Kriegs immer wieder Handelsschiffe auf dem Roten Meer ins Visier. Die Miliz agiert nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas. Sie richtet ihre Attacken vor der jemenitischen Küste auf Frachter mit angeblicher Verbindung zu Israel. 

14.49 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf über 28.000

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach palästinensischen Angaben auf über 28.000 gestiegen. In den vergangenen 24 Stunden kamen infolge israelischer Angriffe 117 Menschen ums Leben, wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte. Damit stieg die Zahl der Getöteten seit Kriegsbeginn auf 28.064. Weiterhin wurden den Angaben zufolge im Gaza-Krieg 67.611 Menschen verwundet, 152 von ihnen in den vorangegangenen 24 Stunden. 

Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten. Zugleich unterscheiden sie nicht zwischen Zivilisten und bewaffneten Kämpfern. Die Gesundheitsbehörde weist regelmäßig darauf hin, dass ein hoher Anteil der Opfer Frauen, Minderjährige und ältere Männer seien. 

14.04 Uhr: Zwei Tote bei Luftangriff im Libanon

Im Libanon sind bei einem Luftangriff zwei Menschen getötet worden. Der mutmaßlich israelische Angriff erfolgte etwa 30 Kilometer südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut in einer mehrheitlich sunnitischen Region, wie Sicherheitskreise am Samstag erklärten. Laut Augenzeugen war ein Auto Ziel des Drohnenangriffs in dem Nachbarland nördlich von Israel. Bei den Toten soll es sich um zwei unbeteiligte Zivilisten handeln.

Es war zunächst unklar, wem der Angriff galt. Zwei Fahrzeuginsassen sollen schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden sein, berichteten gut informierte Kreise im Libanon. Sowohl die schiitische Hisbollah als auch die Palästinenserorganisation Hamas dementierten, dass bei dem Angriff Mitglieder getroffen worden seien. Laut dem libanesischen Sender Al-Majadin handelte es sich um einen Anschlagsversuch auf einen palästinensischen Funktionär.

13 Uhr: UN zu Gaza-Krieg: Israel verweigert im Norden viele Hilfslieferungen

Im Gazastreifen gelingt es den Vereinten Nationen und anderen humanitären Organisationen nach eigenen Angaben nicht, die Menschen in Not ausreichend zu versorgen - auch wegen Behinderungen durch das israelische Militär. Seit Januar hätten israelische Behörden 39 von 76 geplanten Konvois in den Norden und Delegationsbesuche zur Abklärung der dortigen Bedürfnisse verweigert, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA am Samstag. 16 weitere seien behindert worden, zwei seien nur teilweise genehmigt worden. Nur zwölf Konvois oder Delegationsbesuche zur Abklärung der Bedürfnisse hätten wie geplant durchgeführt werden können, neun hätten von den Hilfsorganisationen selbst verschoben werden müssen. 

8.15 Uhr: Medien: Israel beschießt Ziele nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus

Die israelischen Streitkräfte haben laut Medienberichten Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen. Von den Golanhöhen aus habe das israelische Militär das Umland von Damaskus unter Beschuss genommen, berichtete die staatliche syrische Nachrichtenagentur (Sana) am Samstag unter Berufung auf eine Militärquelle. Westlich der syrischen Hauptstadt seien heftige Explosionen zu hören gewesen.

Die syrische Flugabwehr habe einige der Raketen abgeschossen. Es sei lediglich Sachschaden entstanden, berichtete Sana weiter. Die in Großbritannien ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte mit, ein Wohngebäude westlich der syrischen Hauptstadt sei getroffen worden. Dabei seien drei Menschen getötet worden. Am Freitagabend hatte die schiitische Hisbollah-Miliz einen Raketenangriff auf eine israelische Kaserne auf den Golanhöhen für sich reklamiert. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 9. Februar: 

16.50 Uhr: Roter Halbmond: Israelische Soldaten stürmen Krankenhaus in Chan Junis

Israelische Soldaten haben nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmondes ein Krankenhaus in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens gestürmt. Die israelischen Streitkräfte hätten das Krankenhaus Al-Amal gestürmt und mit einer Durchsuchung begonnen, erklärte die Organisation am Freitag. Das israelische Militär reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zu den Behauptungen.

Anfang der Woche hatte der Rote Halbmond mitgeteilt, dass rund 8000 Menschen, die in dem Krankenhaus Schutz gesucht hätten, evakuiert worden seien. Rund 40 Vertriebene, 80 Patienten und 100 Mitarbeiter seien nach der Evakuierung im Krankenhaus verblieben. 

Israel hat sein militärisches Vorgehen zuletzt auf Chan Junis im Süden des Gazastreifens konzentriert. Die Armee vermutet in der Stadt Verstecke hochrangiger Funktionäre der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sowie von ihr verschleppte Geiseln.

16.30 Uhr: Netanjahu: Armee soll Plan für Evakuierung von Rafah und „Zerstörung“ der Hamas vorlegen

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Armee angewiesen, einen Plan für die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens auszuarbeiten. Das Militär solle der Regierung einen „kombinierten Plan zur Evakuierung der Bevölkerung und zur Zerstörung der Bataillone“ der radikalislamischen Hamas in Rafah vorlegen, teilte das Büro des Ministerpräsidenten am Freitag mit. In Rafah haben seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas mehr als eine Million palästinensische Binnenflüchtlinge Zuflucht gesucht.

11.19 Uhr: Hamas-Gesundheitsbehörde: 107 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Bei israelischen Angriffen und Kämpfen im Gazastreifen sind laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 107 Palästinenser getötet worden. Die Behörde teilte am Freitag mit, 142 weitere Menschen seien in dem Zeitraum verletzt worden. 

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 8. Februar: 

22.45 Uhr: Demonstrationen in Israel zu möglichem Geisel-Abkommen mit der Hamas

In Israel haben etliche Menschen am Donnerstagabend für und gegen ein mögliches Geisel-Abkommen mit der Hamas demonstriert. In Jerusalem protestierten Tausende gegen Verhandlungen mit Israels Feinden und für eine Fortsetzung des Gaza-Kriegs, wie mehrere israelische Medien am Donnerstagabend berichteten. 

In Tel Aviv protestierten demnach zur gleichen Zeit Hunderte Menschen für einen Deal, um die Freilassung der noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erreichen. Medien zufolge blockierten die Demonstranten in Israels Küstenmetropole zeitweise auch Straßen. Das israelische Kriegskabinett traf sich am Donnerstagabend, um über ein mögliches Abkommen mit der Hamas zu sprechen.

21.36 Uhr: Israels Armee greift Hisbollah-Kommandeur im Libanon an

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge am Donnerstag einen hochrangigen Kommandeur der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Dies sei eine Reaktion auf Raketenstarts aus dem Libanon Richtung Israel gewesen, an denen dieser laut Militär beteiligt gewesen sein soll, teilte die Armee mit. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz meldete mehrere Verletzte durch den israelischen Luftangriff. Eine Person befinde sich in „kritischem Zustand“.

Eine israelische Drohne habe in der Stadt Nabatieh ein Auto direkt getroffen, hieß es aus libanesischen Sicherheitskreisen. In dem Wagen hätten zwei Menschen gesessen.

Israels Armee teilte weiter mit, sie habe am Donnerstag ein verdächtiges Fluggerät aus dem Libanon abgefangen und mehrere Ziele der Hisbollah im Nachbarland aus der Luft angegriffen. Zuvor hatte das Militär einen schwer verletzten israelischen Soldaten durch Beschuss aus dem Libanon gemeldet. Zwei weitere Soldaten hätten ebenfalls Verletzungen erlitten.

21.02 Uhr: UN-Chef frustriert: Kann Leid in der Welt nicht stoppen

Angesichts des großen Leids in der Welt, unter anderem wegen Kriegen wie im Gazastreifen, hat sich UN-Generalsekretär António Guterres frustriert gezeigt. „Es ist für mich die größte Enttäuschung, das Leid in so großem Ausmaß zu sehen und zu wissen, dass ich nicht die Macht habe, es zu stoppen“, sagte der 75-jährige Portugiese am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in New York. „Ich kann meine Stimme erheben und ich tue es. Ich kann manchmal Leute zusammenbringen. Aber die Leute müssen bereit sein, zusammenzukommen.“

Guterres war zuvor in Verbindung mit dem Gaza-Krieg über das Selbstverständnis seiner Rolle gefragt worden. Immer wieder hatte der Generalsekretär in den vergangenen Monaten einen Waffenstillstand und eine bessere Versorgung der Zivilbevölkerung in dem Konflikt verlangt. Der Einfluss der Vereinten Nationen ist aber gering. Hinzu wirft Israel der Weltorganisation vor, nicht neutral zu handeln.

20.30 Uhr: US-Senat stimmt für Prüfung von Milliardenpaket für Israel und die Ukraine

Der US-Senat hat einen ersten Schritt unternommen, um Hilfspakete für die Ukraine und Israel zu verabschieden. Nach monatelangen Verhandlungen stimmte die Kongresskammer am Donnerstag dafür, einen Gesetzentwurf zu prüfen, der 60 Milliarden Dollar (rund 56 Milliarden Euro) für die Ukraine und 14 Milliarden Dollar für Israel freigeben würde. Am Vortag war ein größeres Gesetzespaket, das neben den Milliardenhilfen auch Geld für die Sicherung der Grenze zu Mexiko vorsah, am Widerstand der Republikaner im Senat gescheitert.

20.27 Uhr: Bericht: Kontakt zu Hamas-Chef Sinwar soll abgebrochen sein

Hochrangige Hamas-Mitglieder sollen einem israelischen Medienbericht zufolge bereits seit mehreren Wochen keinen Kontakt mehr zum Anführer der Islamistenorganisation im Gazastreifen haben. Jihia al-Sinwar sei auch nicht an der kürzlich an Israel übermittelten Antwort der Hamas auf einen internationalen Vermittlungsvorschlag für ein Geisel-Abkommen beteiligt gewesen, berichtete der israelische Sender Kan am Donnerstagabend. Demnach fürchtet Sinwar, sein Versteck im Gazastreifen könne durch Kommunikation entdeckt werden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Hamas hatte am Mittwoch auf einen internationalen Vermittlungsvorschlag geantwortet. Sie forderte dabei im Gegenzug für eine weitere Freilassung von Geiseln, dass Israel mehr als 1500 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlässt - unter ihnen 500 Häftlinge, die zu lebenslangen oder sehr langen Haftstrafen verurteilt wurden. Die Hamas pocht zudem weiterhin auf einen Waffenstillstand, was Israel ablehnt. 

19.04 Uhr: Frankreich "sehr besorgt" über verstärkte israelische Angriffe auf Rafah

Frankreich hat sich besorgt über die verstärkten Angriffe Israels auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen geäußert. "Rafah ist ein wichtiger Ort für den Transport von Hilfsgütern in den Gazastreifen", sagte der Sprecher des französischen Auslandsministeriums, Christophe Lemoine, am Donnerstag in Paris. Es verstoße gegen internationales Recht, die Zivilbevölkerung daran zu hindern, humanitäre Hilfe zu erhalten. 

Die französische Regierung sei "sehr besorgt" angesichts der anhaltenden Kämpfe im Gazastreifen und insbesondere nahe dem Grenzübergang in Rafah, sagte Lemoine. Frankreich dringt auf eine dauerhafte Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

17.54 Uhr: Sicherheitskreise: Hisbollah-Funktionär bei israelischem Angriff im Libanon verletzt

Ein militärischer Funktionär der islamistischen Hisbollah-Miliz ist nach libanesischen Angaben bei einem israelischen Angriff schwer verletzt worden. Das Auto mit dem Funktionär und einem Begleiter an Bord sei am Donnerstag bei der Einfahrt in die südlibanesische Großstadt Nabatäa getroffen worden, hieß es aus Sicherheitskreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Eine Rakete sei gegen 16.15 Uhr Ortszeit (15.15 Uhr MEZ) von einer israelischen Drohne aus abgeschossen worden, meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur ANI.

16.58 Uhr: Türk: Zerstörungen an Gaza-Grenze könnten Kriegsverbrechen sein

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, ist besorgt über Berichte, dass das israelische Militär entlang der Grenze des Gazastreifens zu Israel sämtliche Häuser zerstört. Dabei geht es um einen Plan Israels, dort eine einen Kilometer breite Sicherheitszone einzurichten, um Angriffe auf Israel zu unterbinden. Er erinnere die israelische Führung daran, dass es einer Besatzungsmacht nach dem humanitären Völkerrecht verboten sei, Gebäude in Privatbesitz zu zerstören, außer, wenn dies für militärische Operationen absolut nötig sei. Zerstörungen zur Einrichtung einer Sicherheitszone gehörten nicht zu solchen „militärischen Operationen“. Dabei könne es sich um Kriegsverbrechen handeln.

Israel betrachtet sich seit dem Abzug aus dem Gazastreifen 2005 nicht mehr als Besatzungsmacht. Dem widersprechen die Vereinten Nationen, unter anderem, weil Israel weiterhin die Zugänge zu dem Küstenstreifen kontrolliert. 

15.09 Uhr: Israel verstärkt Angriffe auf Rafah - neue Verhandlungsrunde in Ägypten

Im Krieg mit der radikalislamischen Hamas hat die israelische Armee ihre Angriffe auf die Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen verstärkt. Wie ein AFP-Reporter berichtete, führte das Militär in der Nacht zum Donnerstag sieben Luftangriffe auf die Stadt aus, in der sich zahlreiche palästinensische Binnenflüchtlinge aufhalten. Am Vortag hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Ausweitung des Militäreinsatzes in Rafah angekündigt. US-Außenminister An

13.01 Uhr: Hamas-Behörde: 130 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bei israelischen Angriffen binnen 24 Stunden 130 Palästinenser getötet worden. Rund 170 weitere seien in dem Zeitraum verletzt worden, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober sei die Zahl der getöteten Menschen in dem Küstenstreifen damit auf mindestens 27 840 gestiegen. Mehr als 67 300 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee berichtete am Donnerstag von neuen schweren Kämpfen im Westen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens. In den vergangenen 24 Stunden seien Dutzende Terrorverdächtige bei Kämpfen an verschiedenen Orten im Gazastreifen getötet sowie Dutzende weitere festgenommen worden. 

11.48 Uhr: Israelischer Soldat durch Beschuss aus dem Libanon schwer verletzt

Bei Angriffen aus dem Libanon auf den Norden Israels ist am Donnerstag nach Militärangaben ein israelischer Soldat schwer verletzt worden. Zwei weitere Soldaten hätten Verletzungen erlitten, teilte die Armee mit. 

Als Reaktion auf die Angriffe hätten Kampfjets der israelischen Armee militärische Einrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah im Süden des Libanons angegriffen. Von dort aus sei zuvor die israelische Grenzstadt Kiriat Schmona beschossen worden.  Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, es habe schweren Beschuss israelischer Artillerie auf Ortschaften im Süden Libanons gegeben. Diese liegen unweit von Kiriat Schmona auf der anderen Seite der Grenze. 

10.20 Uhr: Fregatte „Hessen“ unterwegs zu geplantem EU-Militäreinsatz gegen Huthi

Um die Handelsschifffahrt im Roten Meer gegen die Huthi-Miliz zu sichern, ist die deutsche Fregatte „Hessen“ zu einem geplanten EU-Militäreinsatz ausgelaufen. Das Kriegsschiff mit rund 240 Soldatinnen und Soldaten an Bord verließ am Donnerstagvormittag den größten Stützpunkt der deutschen Marine in Wilhelmshaven. Mit der Verlegung des Kriegsschiffes will die Bundeswehr die Voraussetzungen für eine deutsche Beteiligung an einem EU-Einsatz schaffen. Ein EU-Beschluss und ein Mandat des Bundestages stehen dafür noch aus - sie werden im Laufe des Februars erwartet. Die „Hessen“ soll bis Ende des Monats in dem Einsatzgebiet ankommen. 

An dem Pier des Marinestützpunktes wurde die Besatzung von zahlreichen Kameraden, Familienangehörigen und Freunden verabschiedet. Verteidigungsstaatssekretärin Siemtje Möller (SPD) sprach vor dem Auslaufen der Fregatte von einem „denkwürdigen Tag“. „Dass der Auftrag unerlässlich ist, ist vollkommen klar“, sagte Möller. Das Rote Meer sei einer der wichtigsten Handelsrouten, die auch für die Bundesrepublik von großer wirtschaftlicher Bedeutung sei. Spätestens zum 19. Februar werde das EU-Mandat erwartet, an das sich dann der Bundestag anschließen könnte.

9 Uhr: Blinken: Israels Leid kein "Freibrief" zur Entmenschlichung der Bevölkerung im Gazastreifen

US-Außenminister Antony Blinken hat Israel aufgefordert, die Bevölkerung im Gazastreifen nicht zu "entmenschlichen". "Die Israelis wurden am 7. Oktober auf schrecklichstmögliche Art entmenschlicht. Seitdem werden die Geiseln jeden Tag entmenschlicht", sagte Blinken am Mittwoch vor Reportern in Tel Aviv. "Aber das kann kein Freibrief sein, andere zu entmenschlichen. Die überwältigende Mehrheit der Menschen in Gaza hatte mit den Angriffen am 7. Oktober nichts zu tun."

Blinken hatte einige Stunden zuvor den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu getroffen. Er habe Netanjahu und anderen Vertretern Israels gesagt, dass die Anzahl der Toten im Gazastreifen "weiterhin zu hoch" sei, gab Blinken weiter an.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 7. Februar: 

19.23 Uhr: Netanjahu: Israels Armee zur „Vorbereitung“ von Einsatz in Rafah angewiesen

 Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach eigenen Worten die israelische Armee angewiesen, einen Einsatz in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens „vorzubereiten“. In einer Fernsehansprache sagte Netanjahu am Mittwochabend, auf die „bizarren Forderungen“ der radikalislamischen Hamas für eine Waffenruhe einzugehen, werde nicht zu einer Rückkehr der Geiseln führen, sondern „nur zu einem weiteren Massaker einladen“. Ein Sieg über die Hamas sei „eine Frage von Monaten“.

Israels Verteidigungsminister Joav Gallant hatte in der vergangenen Woche bereits angedeutet, dass die Armee ihren Bodeneinsatz auf die südliche Stadt Rafah ausweiten werde. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) warnte daraufhin, dass eine Militäroffensive in Rafah „nicht zu rechtfertigen“ sei. UN-Generalsekretär António Guterres sagte am Mittwoch, ein Vorstoß Israels nach Rafah würde den bestehenden „humanitären Albtraum mit unabsehbaren regionalen Folgen exponentiell vergrößern“.

Nach UN-Angaben halten sich in der einst 200.000 Einwohner zählenden Stadt inzwischen mehr als 1,3 Millionen palästinensische Binnenflüchtlinge auf. US-Außenminister Antony Blinken befindet sich derzeit in Israel, um über ein Abkommen zur Freilassung weiterer israelischer Geiseln aus dem Gazastreifen zu sprechen.

15 Uhr: Israelische Armee: Hamas nutzte „strategischen Tunnel“ im Gazastreifen für Geiseln

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Süden des Gazastreifens einen von hochrangigen Hamas-Funktionären genutzten Tunnel entdeckt und zerstört, in dem auch Geiseln festgehalten worden seien. Der von Spezialeinheiten in der Stadt Chan Junis entdeckte „strategische Tunnel“ habe als Versteck für „hochrangige Mitglieder der Hamas-Terrororganisation“ gedient, teilte die Armee am Mittwoch mit. Zu verschiedenen Zeiten seien dort in einer Zelle zudem „etwa zwölf Geiseln festgehalten“ worden.

Drei der Geiseln seien inzwischen zurück nach Israel gebracht worden, die übrigen würden noch im Gazastreifen festgehalten. Um welche Geiseln es sich handelte, teilte die Armee zunächst nicht mit.

11.10 Uhr: Blinken nimmt Gespräche in Israel auf - Trifft Netanjahu

Im Rahmen der Bemühungen um eine Waffenruhe im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln in der Gewalt der Hamas hat US-Außenminister Antony Blinken Gespräche in Israel aufgenommen. Er traf am Mittwoch in Jerusalem zunächst den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, wie aus US-Kreisen verlautete. Die USA sind gemeinsam mit Katar und Ägypten an Vermittlungen über einen neuen Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas beteiligt. 

8.31 Uhr: Beobachter: Acht Tote bei israelischen Luftangriffen in Syrien

Bei israelischen Luftangriffen auf die syrische Stadt Homs sind nach Angaben von Beobachtern acht Menschen getötet worden. Bei den Toten des Angriffs auf ein Gebäude handele es sich um sechs Zivilisten und zwei Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, am Mittwoch. Unter den Zivilisten seien eine Frau und ein Kind. Das attackierte Gebäude in Homs sei komplett zerstört worden.

Die Beobachtungsstelle bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk verschiedener Quellen in Syrien. Die Angaben der Organisation sind von unabhängiger Seite oft kaum zu überprüfen.

8 Uhr:  Riad: Palästinenserstaat Voraussetzung für diplomatische Beziehungen zu Israel

Saudi-Arabien hat als Reaktion auf Äußerungen eines US-Regierungsvertreters bekräftigt, dass ein Palästinenserstaat Voraussetzung für eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen des Königreichs zu Israel ist. „Die Position des Königreichs Saudi-Arabien in der Palästinenserfrage hat sich nie geändert“, erklärte das saudiarabische Außenministerium am Mittwoch. „Es wird keine diplomatischen Beziehungen mit Israel geben, bevor ein Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt anerkannt wurde.“ Außerdem müsse die israelische „Aggression“ gegen den Gazastreifen enden, erklärte das Außenministerium. Alle israelischen Truppen müssten sich aus dem Palästinensergebiet zurückziehen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag 6. Februar:

21.01 Uhr: Katar: Hamas reagiert „positiv“ auf Waffenruhe-Vorschlag

Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat ihre Antwort auf den jüngsten Vorschlag internationaler Vermittler zur Herbeiführung einer befristeten Waffenruhe im Krieg mit Israel übermittelt. „Wir haben von der Hamas eine positive Antwort erhalten, sie beinhaltet mehrere Vorbehalte, aber ist im allgemeinen positiv“, sagte der katarische Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Dienstag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Antony Blinken in Doha. 

In einer Erklärung, die sie auf ihrem Telegram-Kanal veröffentlichte, teilte die Hamas mit, dass sie und ihre Verbündeten mit dem Vermittlungsvorschlag „in positivem Geiste“ umgegangen seien. Die Vereinbarung müsse aber zu einem vollständigen und umfassenden Waffenstillstand, einer Beendigung der Blockade des Gazastreifens, dem Wiederaufbau des vom Krieg zerstörten Küstengebiets und der vollständigen Freilassung palästinensischer Gefangener führen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 05. Februar:

19.36 Uhr: Scholz zu Netanjahu: Zweistaatenlösung einziger Weg aus Nahostkonflikt

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Zweistaatenlösung bei einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu als einzigen Weg aus dem Nahostkonflikt benannt. Scholz habe in dem Gespräch am Montag betont, "dass aus Sicht der Bundesregierung nur eine verhandelte Zweistaatenlösung die Perspektive einer nachhaltigen Lösung des Nahostkonfliktes öffnen würde", erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Dies müsse für den Gazastreifen und das Westjordanland gelten.

Netanjahu habe Scholz über die militärische Lage im Gazastreifen und an der israelisch-libanesischen Grenze nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vom 7. Oktober informiert. Der Kanzler habe "die dringende Notwendigkeit" unterstrichen, "den Zugang und die Versorgung mit humanitärer Hilfe" für die Bevölkerung des Gazastreifens zu verbessern, hieß es in der Erklärung weiter. Die Sicherheits- und Versorgungslage der Zivilbevölkerung des Palästinensergebiets nannte Scholz demnach "sehr besorgniserregend".

17.58 Uhr: Netanjahu will bei Abkommen nicht auf derzeitige Bedingungen der Hamas eingehen

Im Ringen um ein neues Abkommen für eine Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen will Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nicht auf die derzeit von der radikalislamischen Hamas gestellten Forderungen eingehen. "Die Hamas hat Forderungen, die wir nicht akzeptieren werden", sagte Netanjahu am Montag vor Abgeordneten seiner Likud-Partei. Die Bedingungen müssten denen des Abkommens vom vergangenen November ähneln, fügte er hinzu.

Nach gut vier Monaten Krieg zwischen Israel und der Hamas wächst international der Druck auf beide Seiten, ein neues Abkommen zu besiegeln, das von hochrangigen Vertretern der USA, Israels, Ägyptens und Katars Ende Januar in Paris aushandelt worden war. Dabei geht es um eine zunächst sechswöchige Feuerpause, die zu einer Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Palästinenserorganisation führen soll.  

17.47 Uhr: Nach Vorwürfen: UNO gründet unabhängigen Ausschuss zur Untersuchung des UNRWA

Nach den schweren Vorwürfen gegen Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) hat UN-Generalsekretär António Guterres die Gründung eines unabhängigen Ausschusses angekündigt, der die Neutralität der Organisation bewerten soll. Der Ausschuss werde von der ehemaligen französischen Außenministerin Catherine Colonna geleitet und arbeite mit drei Menschenrechtsorganisationen aus Schweden, Norwegen und Dänemark zusammen, hieß es am Montag in einer UN-Erklärung. 

Das Ziel der Evaluierungsgruppe sei es, "festzustellen, ob die Agentur alles in ihrer Macht Stehende tut, um ihre Neutralität zu gewährleisten und auf schwere Missbrauchsfälle zu reagieren, wenn solche vorliegen", hieß es weiter.

14.14 Uhr: UN-Palästinenserhilfswerk wirft Israels Marine Angriff auf Lebensmittelkonvoi vor

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) hat der israelischen Marine einen Angriff auf einen Lebensmittelkonvoi vorgeworfen, der auf dem Weg in den Norden des Gazastreifens war. „Glücklicherweise wurde niemand verletzt“, erklärte am Montag der UNRWA-Chef im Gazastreifen, Thomas White, im Onlinedienst X, vormals Twitter. Der Angriff sei vom Meer aus erfolgt. Die israelische Armee hat die vollständige Kontrolle über die Küstengewässer des Gazastreifens.

9.24 Uhr: Hamas: 128 Menschen bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in der Nacht zum Montag mindestens 128 Menschen bei israelischen Militäreinsätzen getötet worden. Die meisten von ihnen seien Frauen und Kinder, erklärte das Gesundheitsministerium. Die Hamas sprach zudem von anhaltenden israelischen Angriffen im Zentrum und im Süden des Gazastreifens.

Die israelische Armee erklärte, ihre Truppen führten weiterhin „gezielte“ Angriffe im Zentrum und im Norden des Küstenstreifens aus. In Chan Junis im Süden seien „Dutzende von Terroristen“ getötet worden, welche die Truppen in der ganzen Stadt aus einem Hinterhalt angegriffen hätten.

 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag 04. Februar:

20.12 Uhr: Israelische Armee stürmt mutmaßliche Hamas-Ausbildungsstätte in Chan Junis

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Ausbildungsstätte der Hamas im Gazastreifen gestürmt, in der sich die Kämpfer der radikalislamischen Palästinenserorganisation auf den Angriff auf Israel am 7. Oktober vorbereitet hätten. Die Einrichtung in Chan Junis habe über Modelle israelischer Militärstützpunkte, gepanzerte Fahrzeuge sowie Zugangspunkte zu Kibbuzen verfügt, erklärte die Armee am Sonntag.

Soldaten durchsuchten demnach auch das Büro von Mohammad Sinwar, einem hochrangigen Kommandeur des bewaffneten Flügels der Hamas, den Essedin al-Kassam-Brigaden. Sein Bruder ist Jahja Sinwar, der als Drahtzieher des Großangriffs auf Israel vom 7. Oktober gilt. Bei der Razzia auf dem Gelände hätten die Streitkräfte mehrere Kämpfer durch Scharfschützen, Panzerbeschuss und Luftangriffe „neutralisiert“, erklärte die Armee.

16.15 Uhr: Streit in israelischer Regierung um Unterstützung durch die USA

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat mit scharfen Worten den Vorwurf des rechtsextremen Sicherheitsministers Itamar Ben Gvir zurückgewiesen, die USA würden Israel im Krieg gegen die radikalislamische Hamas nicht voll unterstützen. "Wir schätzen die Unterstützung sehr, die wir von der Regierung Biden seit dem Ausbruch des Krieges bekommen haben", sagte Netanjahu am Sonntag am Rande einer Sitzung seines Kriegskabinetts in Tel Aviv.

Zuvor hatte Ben Gvir dem "Wall Street Journal" gesagt, US-Präsident Joe Biden leiste Israel keine ausreichende Unterstützung. Stattdessen sei "Biden damit beschäftigt, (dem Gazastreifen) humanitäre Hilfe und Treibstoff zu liefern, die an die Hamas gehen". Mit Blick auf Ex-US-Präsident Donald Trump sagte Ben Gvir: "Wenn Trump an der Macht wäre, wäre das Verhalten der USA völlig anders."

Netanjahu wies diese Aussagen zurück. Er wisse, "wie ich unsere Beziehungen zu den USA und der internationalen Gemeinschaft lenke, während ich bei unseren nationalen Interessen standhaft bleibe", betonte der Regierungschef. "Wir treffen unsere eigenen Entscheidungen, auch in jenen Fällen, in denen es keine Übereinstimmung mit unseren amerikanischen Freunden gibt." 

15.59 Uhr: Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

Im israelisch-libanesischen Grenzgebiet haben sich die Schiiten-Miliz Hisbollah und die israelischen Streitkräfte am Sonntag erneut Gefechte geliefert. Die Hisbollah schoss nach Angaben des israelischen Militärs mehrere Raketen auf den Norden Israels ab. Die Geschosse wurden demnach entweder von der israelischen Raketenabwehr abgefangen oder gingen über unbewohntem Gebiet nieder. 

Als Antwort auf den Angriff bombardierten israelische Kampfjets eine Raketenstellung sowie Beobachtungsposten der Hisbollah in den südlibanesischen Ortschaften Blida und Mais al-Dschabal, wie die Armee mitteilte.  Ein israelischer Panzer habe darüber hinaus einen Hisbollah-Trupp bei Blida angegriffen. 

Die Hisbollah gab in Beirut bekannt, dass sie am Sonntag drei Angriffe über die Grenze hinweg gestartet habe. Dabei seien israelische Positionen sowie die nordisraelische Ortschaft Manara attackiert worden. Die Schiiten-Miliz erklärte darüber hinaus, bei Gefechten mit dem israelischen Militär zwei ihrer Kämpfer verloren zu haben. 

14.30 Uhr: Pro-iranische Huthi-Miliz kündigt nach britischen und US-Angriffen Vergeltung an

Die pro-iranische Huthi-Miliz im Jemen hat nach den jüngsten Angriffen der USA und Großbritanniens Vergeltung angekündigt. Die Angriffe würden "nicht ohne Reaktion und Bestrafung bleiben", erklärte Miliz-Sprecher Jahja Saree am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas verurteilte die Angriffe und warnte, diese würden für "weitere Unruhen" im Nahen Osten sorgen. Streitkräfte der USA und Großbritanniens hatten am Samstag nach eigenen Angaben dutzende Ziele der Huthi-Miliz im Jemen beschossen.

Die Angriffe würden die Huthis "nicht davon abhalten", die Palästinenser im Gazastreifen "zu unterstützen", erklärte Saree weiter. Die im Gazastreifen herrschende Hamas bezeichnete ihrerseits die Bombardierung von Zielen der Huthi-Miliz als "eklatanten Angriff auf die Souveränität eines arabischen Bruderlandes und eine Eskalation, welche die Region in weitere Unruhen stürzen wird".  

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 03. Februar:

15:27 Uhr: Armee: Israel greift erneut Ziele im Süden des Libanons an

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Ziele der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon bombardiert. Die Luftangriffe erfolgten nach Artilleriebeschuss von Gebieten im Norden Israels, teilte die Armee am Samstag mit. Die von der Hisbollah abgefeuerten Geschosse seien auf unbewohntem Areal niedergegangen, hieß es. 

Israelische Kampfjets hätten daraufhin Beobachtungsposten der Hisbollah in den Orten Marwahin und Aita al-Schaab angegriffen. Im Dorf Jarun sei eine Kommandozentrale bombardiert worden, in der sich Hisbollah-Kämpfer aufgehalten hätten. Auch eine Artillerie-Abschussposition sei getroffen worden, von der aus Israel zuvor beschossen worden war. 

Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete am Samstag, dass israelische Kampfflugzeuge Raketen auf Gebiete am Rand von Jarun und Aita al-Shaab abgefeuert hätten. Menschen seien dabei nicht verletzt oder getötet worden. In Bezug auf den Beschuss Israels erklärte die Hisbollah, sie habe eine israelische Militärbasis angegriffen. 

14.09 Uhr: Israelische Armee beschießt in der Nacht Chan Junis und Rafah im Gazastreifen

Die israelische Armee hat am Samstag die Stadt Rafah ganz im Süden des Gazastreifens beschossen. Eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP hörte kurz nach Mitternacht heftige Luftangriffe in der an Ägypten grenzenden Stadt, in der mehr als eine Million Palästinenser Zuflucht vor den Kämpfen in dem Küstengebiet gesucht haben. Augenzeugen gaben an, dass bei einem Luftangriff auf das Haus einer Familie zwölf Menschen getötet worden seien.

Die ebenfalls südliche Stadt Chan Junis, auf die sich die israelische Offensive zuletzt konzentrierte und in der sich nach israelischen Angaben hochrangige Anführer der Hamas versteckt halten, wurde nach Angaben eines AFP-Journalisten in der Nacht von anhaltendem Panzerbeschuss und Luftangriffen erschüttert. Die israelische Armee erklärte ihrerseits, im Norden und um Zentrum des Gazastreifens in den vergangenen 24 Stunden „dutzende Terroristen“ getötet zu haben.

13.47 Uhr: Hamas-Behörde: Erneut über 100 Menschen im Gazastreifen getötet

Infolge der andauernden Kämpfe sind im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben in den letzten 24 Stunden mindestens 107 Menschen getötet worden. Das teilte die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Samstag mit. 165 weitere Menschen hätten Verletzungen erlitten. Am Tag zuvor hatte die Gesundheitsbehörde die Zahl der Toten während des vorangegangenen 24-Stunden-Zeitraums mit 112 und die der Verletzten mit 148 beziffert. 

Insgesamt seien in dem abgeriegelten Küstenstreifen seit Kriegsbeginn 27 238 Palästinenser getötet worden. 75 Prozent von ihnen seien Frauen, Kinder, Jugendliche oder ältere Menschen gewesen. 66 452 weitere Menschen seien verletzt worden, wie die Hamas-Behörde mitteilte. 

Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

12.08 Uhr: Iran verurteilt US-Vergeltungsangriffe in Syrien und im Irak

Der Iran hat die US-Luftangriffe auf Dutzende Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien scharf verurteilt. „Diese abenteuerlustigen Angriffe werden lediglich zu noch mehr Spannungen und Instabilität in der Region führen“, sagte Außenamtssprecher Nasser Kanaani am Samstag. Er warf den USA vor, damit israelische Kriegsverbrechen in Gaza vertuschen zu wollen. Dies sei eine „strategische Fehlkalkulation“ der US-Regierung und werde Washington nur noch weiter in den Konflikt zwischen Israel und Palästina hereinziehen, sagte der Sprecher laut dem Webportal des Außenministeriums.

Kritik kam auch aus dem Irak. Die Angriffe verletzten die Souveränität des Landes, mit unvorhersehbaren Konsequenzen für die ganze Region, sagte ein Sprecher der irakischen Streitkräfte.

10.04 Uhr: Israels Armee: Wieder Dutzende Hamas-Kämpfer im Gazastreifen getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seine Angriffe gegen Ziele der Hamas im Gazastreifen fortgesetzt. Dabei seien in den letzten 24 Stunden Dutzende Kämpfer der islamistischen Terrormiliz getötet worden, teilte die Armee am Samstagmorgen mit. Im Flüchtlingslager Al-Schati im Nordteil des Küstenstreifens entdeckte das Militär eine Gruppe Kämpfer, die Waffen transportieren wollten. Der Trupp sei durch einen gezielten Luftschlag ausgeschaltet worden. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

2.42 Uhr: Wieder Beschuss an libanesisch-israelischer Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Wie das israelische Militär am Freitagabend mitteilte, hätten Kampfflugzeuge eine militärische Anlage der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons angegriffen. Auch ein Lastwagen zur Lagerung von Waffen sei getroffen worden. Zuvor seien aus dem Libanon mehrere Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden, hieß es. Es habe dabei keine Verletzten gegeben. Israel will durch militärischen und diplomatischen Druck erreichen, dass sich die Hisbollah-Miliz wieder hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzieht - so wie es die UN-Resolution 1701 vorsieht. Die Hisbollah feuert derzeit immer wieder aus der Pufferzone heraus, die nach dem Ende des zweiten Libanon-Kriegs 2006 im Grenzgebiet im Süden eingerichtet worden war.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 02. Februar:

22.49 Uhr: Medien: USA reagieren mit Gegenschlägen auf tödlichen Drohnenangriff

Das US-Militär hat nach dem tödlichen Angriff proiranischer Milizen in Jordanien mit Gegenschlägen auf Ziele im Irak und in Syrien reagiert. Dies berichteten am Freitag (Ortszeit) mehrere US-Medien übereinstimmend unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, darunter die Sender CNN und Fox News.

Am Sonntag waren bei einem Drohnenangriff proiranischer Milizen in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze drei US-Soldaten getötet worden. Zahlreiche weitere Soldaten wurden verletzt. Biden machte „radikale, vom Iran unterstützte militante Gruppen“ für den Angriff verantwortlich und drohte mit Vergeltung. Am Mittwoch schrieb die US-Regierung die Attacke offiziell einer Gruppe mit dem Namen „Islamischer Widerstand im Irak“ zu, die den Angriff zuvor bereits für sich reklamiert hatte. 

15.33 Uhr: Israel deutet Ausweitung der Kämpfe auf Rafah an

Vor dem Hintergrund der Gespräche über eine mögliche neue Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas hat der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant eine Ausweitung der Kämpfe auf die Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten angedeutet. Die Hamas-Einheiten in Rafah würden ebenso „aufgelöst“ werden wie in Chan Junis, sagte Gallant bei einem Besuch israelischer Soldaten im Gazastreifen. Die Bundesregierung rief Israel am Freitag zur Mäßigung beim Vorgehen im südlichen Gazastreifen auf.

15.11 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf über 27 100

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Menschen ist seit Kriegsbeginn palästinensischen Angaben zufolge auf 27 131 gestiegen. Die Mehrheit von ihnen seien Frauen, Kinder oder Jugendliche gewesen, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Freitag mit. Demnach wurden 66 287 weitere Menschen verletzt. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 112  Palästinenser getötet und 148 verletzt worden.

Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten. 

14.07 Uhr: Aktivisten: Drei pro-iranische Kämpfer bei israelischem Angriff in Syrien getötet

Bei mutmaßlich israelischen Angriffen südlich der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben von Aktivisten mindestens drei pro-iranische Kämpfer getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag mitteilte, wurden eine Einrichtung der libanesischen Hisbollah auf der Straße nach Sajeda Seinab und eine mittlerweile geräumte Stellung der Miliz nahe des internationalen Flughafens von Damaskus angegriffen.

Unter den drei getöteten Mitgliedern „pro-iranischer und mit der syrischen Regierung verbündeter Gruppen“ waren nach Angaben der Beobachtungsstelle ein Iraner und ein Iraker. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Mehr handelte es sich bei einem der Toten um einen Berater der iranischen Revolutionsgarden.

13.24 Uhr: Bundesregierung fordert Israel erneut zu Schutz von Zivilisten im Gazastreifen auf

Die Bundesregierung hat Israel zur militärischen Mäßigung beim Vorgehen im südlichen Gazastreifen aufgerufen. „Sollten tatsächlich die Kämpfe in Rafah intensiviert werden, so gilt die Verpflichtung zum effektiven Schutz von Zivilisten“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin. Er verwies auf Schätzungen, wonach „ungefähr 1,1 bis 1,3 Millionen Menschen in Rafah auf engstem Raum und unter prekären Bedingungen“ lebten. „Es ist nicht offensichtlich, dass sie jetzt noch an einen anderen Ort fliehen könnten.“

Der Sprecher verwies darauf, dass viele der Menschen in Rafah aus dem nördlichen Gazastreifen stammen und der Aufforderung der israelischen Armee gefolgt waren, das Gebiet zu verlassen. „Die Menschen, die Israel zuvor aufgefordert hat, den Norden des Gazastreifens zu verlassen, können sich jetzt nicht einfach in Luft auflösen“, sagte er. Sie müssten geschützt werden.

12.13 Uhr: Terrorermittlungen nach Fund vor israelischer Botschaft in Stockholm

Nach dem Fund eines gefährlichen Gegenstandes vor der israelischen Botschaft in Stockholm hat der schwedische Nachrichtendienst Säpo Terrorermittlungen aufgenommen. Man ermittle nun wegen des Verdachts einer Terrortat, teilte die Behörde am Freitag mit. Einzelheiten zu dem Fall wollte sie nicht nennen. 

Der von offizieller Seite nicht näher beschriebene Gegenstand war am Mittwoch an der Innenseite des Zauns entdeckt worden, der die Botschaft im Stockholmer Stadtteil Östermalm umgibt. Das nationale Bombeneinsatzkommando kam nach Polizeiangaben zu dem Schluss, dass das Objekt scharf gewesen war. Es wurde direkt vor Ort zerstört. Mehrere schwedische Medien berichteten davon, dass es sich um eine Handgranate gehandelt habe. Festgenommen wurde nach dem Vorfall bislang niemand.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 1. Februar:

20.48 Uhr: Katar: Hamas reagiert "positiv" auf Vorschläge für Waffenruhe und Geiselfreilassung

Die radikalislamische Hamas hat nach Angaben des Vermittlers Katar "positiv" auf Vorschläge für ein Abkommen über eine Waffenruhe mit Israel und Geiselfreilassungen reagiert. Es gebe "eine erste positive Bestätigung von Seiten der Hamas", sagte ein Sprecher des katarischen Außenministeriums am Donnerstag. Aus Hamas-Kreisen hingegen verlautete, dass es noch keinen Konsens gebe. Unterdessen verhängten die USA Sanktionen gegen mehrere extremistische israelische Siedler im Westjordanland.

Vertreter der USA, Israels, Katars und Ägyptens hatten am Wochenende in Paris über ein Abkommen beraten, das im Gegenzug für eine Feuerpause die Freilassung von israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen vorsieht. Israel hatte die Gespräche als "konstruktiv" bezeichnet, verwies aber auf "bedeutende Differenzen".

19.30 Uhr: Zahl der Toten bei Hamas-Angriff auf Israel nach neuer Zählung auf 1163 gestiegen

Bei dem beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel im Oktober sind auf israelischer Seite einer neuen Zählung zufolge 1163 Menschen getötet worden. Die meisten von ihnen waren Zivilisten - Männer, Frauen und Kinder jeden Alters -, wie eine aktualisierte Bilanz der Nachrichtenagentur AFP auf Grundlage der neuesten offiziellen Zahlen am Donnerstag ergeben hat.

Für die Zählung berücksichtigte AFP Daten von der israelischen Sozialversicherung, der Armee, der Polizei, dem Heimatschutz und dem Büro des Ministerpräsidenten, die separat veröffentlicht worden waren.

15.15 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 27 000

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Menschen ist seit Kriegsbeginn laut palästinensischen Angaben auf mehr als 26 900 gestiegen. 75 Prozent von ihnen seien Frauen, Minderjährige oder ältere Menschen gewesen, teilte die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Mittwoch mit. Demnach wurden 65 949 weitere Menschen verletzt. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien rund 150 Menschen getötet und 300 weitere verletzt worden.

Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

10.09 Uhr: UN-Chefs warnen vor katastrophalen Folgen des Gaza-Zahlungsstopps

Die Chefs der UN-Hilfsorganisationen haben vor den „katastrophalen Konsequenzen des Zahlungsstopps für das Palästinenserhilfswerk UNRWA gewarnt. Die Regierungen müssten die Aussetzung der Finanzüberweisungen überdenken, betonten der Nothilfekoordinator Martin Griffiths und weitere Repräsentanten in einer Erklärung, die in der Nacht zum Mittwoch in Genf verbreitet wurde.

Nur das UNRWA könne die dringend benötigte humanitäre Unterstützung für 2,2 Millionen Menschen im umkämpften Gaza-Streifen leisten. Das UNRWA, die größte humanitäre Organisation im Gaza-Streifen, habe Lebensmittel, Unterkünfte und Schutz bereitgestellt, selbst als eigene Mitarbeiter vertrieben und getötet worden seien.

Die beiden größten Geberstaaten des Hilfswerks, die USA und Deutschland, sowie weitere Länder hatten mit einem Zahlungsstopp auf Terrorismus-Vorwürfe gegen UNRWA-Mitarbeiter reagiert. Israel beschuldigt UNRWA-Beschäftigte, an dem barbarischen Überfall am 7. Oktober auf den jüdischen Staat teilgenommen zu haben.

08.32 Uhr: Bericht: Mindestens Hälfte der Gaza-Gebäude beschädigt oder zerstört

Fast vier Monate nach Beginn des Krieges im Gazastreifen ist einem Medienbericht zufolge mindestens die Hälfte aller Gebäude in dem Küstenstreifen am Mittelmeer beschädigt oder zerstört. Wie der Sender BBC am Dienstag nach Auswertung von Satellitendaten berichtete, seien zwischen 144 000 und 175 000 Gebäude beschädigt oder zerstört. Das seien zwischen 50 und 61 Prozent aller Gebäude in dem Küstengebiet. Die Aufnahmen belegten zudem, dass sich die Bombardierung des südlichen und zentralen Gazastreifens seit Anfang Dezember intensiviert habe, wobei die weiter heftig umkämpfte Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets besonders stark betroffen sei.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 30. Januar:

21.09 Uhr: Israels Armee leitet Wasser in Hamas-Tunnel im Gazastreifen ein

In ihrem Kampf gegen die radikalislamische Hamas hat die israelische Armee nach eigenen Angaben "große Mengen Wasser" in die Tunnel der islamistischen Palästinenserorganisation im Gazastreifen eingeleitet. Auf diese Weise solle "die Bedrohung durch das unterirdische Tunnelnetz der Hamas ausgeschaltet werden", erklärte die Armee am Dienstag. Dem wegen mutmaßlicher Beteiligung mehrerer Mitarbeiter an Hamas-Gräueltaten massiv kritisierten UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA warf Israel derweil vor, "eine Fassade für die Hamas" zu sein.

Das Tunnelsystem unter dem Gazastreifen gilt als eine der größten Herausforderungen für die israelische Armee im Kampf gegen die Hamas. Seit deren beispiellosem Angriff auf den Süden Israels am 7. Oktober ist die Armee entschlossen, die Tunnel zu zerstören.

18.59 Uhr: Israels Armee: Wasser in Hamas-Tunnel im Gazastreifen geleitet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben „große Mengen Wasser“ in die Tunnel der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen geleitet, um gegen die unterirdische Infrastruktur der islamistischen Palästinenserorganisation vorzugehen. Die Methode gehöre zu einer „Reihe von Mitteln“, welche die Armee einsetze, „um die Bedrohung durch das unterirdische Tunnelnetz der Hamas zu auszuschalten“, hieß es am Dienstag in einer Erklärung.

Dabei sei darauf geachtet worden, „das Grundwasser in dem Gebiet nicht zu beeinträchtigen“, erklärte die Armee weiter. Der Zugang zu Trinkwasser für die Zivilbevölkerung sei nicht gefährdet. „Die Einleitung von Wasser wurde nur an geeigneten Tunnelrouten und Orten ausgeführt.“

18.30 Uhr: Biden wirft Iran Waffenlieferung für tödlichen Angriff auf US-Soldaten vor

US-Präsident Joe Biden hat den Iran beschuldigt, die Waffen für den tödlichen Drohnengriff auf US-Soldaten in Jordanien beschafft zu haben. "Ich mache sie insofern verantwortlich, als dass sie den Leuten, die das getan haben, die Waffen zur Verfügung gestellt haben", sagte Biden am Dienstag vor Journalisten. Er bejahte die Frage, ob er bereits entschieden habe, wie die Antwort der USA auf den Angriff aussehen werde.

Bei dem Angriff auf einen Stützpunkt nahe der Grenze zu Syrien waren in der Nacht zum Sonntag drei US-Soldaten getötet und dutzende weitere verletzt worden. Teheran hatte jegliche Verbindung zu dem Angriff von sich gewiesen. 

Der Angriff verstärkte die Furcht vor einer weiteren Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten. Biden versicherte am Dienstag jedoch, dass er keinen "größeren Krieg" im Nahen Osten anstrebe. "Das ist nicht mein Ziel", sagte der Demokrat.

17.34 Uhr: Protest im Libanon gegen Zahlungseinstellungen für UNRWA

Im Libanon haben Menschen gegen die Entscheidung westlicher Staaten demonstriert, ihre Zahlungen an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge vorerst einzustellen. Aufgerufen zu dem Protest am Dienstag vor der UNRWA-Zentrale in der libanesischen Hauptstadt Beirut hatte die islamistische Hamas. Vertreter palästinensischer Fraktionen, palästinensische und syrische Flüchtlinge im Libanon und Aktivisten nahmen teil.

Nach Angaben von UNRWA sind im Libanon derzeit rund 490 000 Menschen als palästinensische Flüchtlinge registriert. Ein Großteil davon ist auf die UN-Unterstützung angewiesen. Der libanesische Staat selbst sorgt nicht für sie. UNRWA betreibt im Libanon daher auch Kliniken und Schulen für die Menschen, die zum Teil schon seit Jahrzehnten mit nur eingeschränkten Rechten im Land leben.

Ein Demonstrant sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Entscheidung treibe die Palästinenser in den Tod. „Wir fordern die arabischen Staaten auf, auf die Menschen in Gaza zu achten, die vor Hunger sterben. Wir bitten sie, Druck auszuüben.“

16.55 Uhr: Israel: 13 UNRWA-Mitarbeiter in Hamas-Massaker verwickelt

Israel hat Details zur mutmaßlichen Verwicklung mehrerer Beschäftigter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA in das Hamas-Massaker vom 7. Oktober genannt. Insgesamt seien mindestens 13 Mitarbeiter der Organisation an den Terroranschlägen beteiligt gewesen, sagte Israels Regierungssprecher Eylon Levy am Dienstag. Zuvor war von zwölf Beschäftigten die Rede. Die Angaben seien aber noch nicht unbedingt vollständig, so Levy. „Es werden noch mehr Erkenntnisse ans Licht kommen.“

Zehn der 13 Beschuldigten sind den Angaben zufolge Mitglieder der Hamas, zwei des Islamischen Dschihads, einer gehöre keiner Terrororganisation an. Sechs der mutmaßlich am Massaker Beteiligten seien am 7. Oktober auch auf israelischem Gebiet gewesen.

Levy zufolge waren insgesamt vier UNRWA-Mitarbeiter an der Entführung von Israelis beteiligt, zwei davon auch auf israelischem Territorium. Mindestens zwei israelische Geiseln, die inzwischen von der Hamas freigelassen wurden, hätten ausgesagt, in Häusern von Lehrern des UN-Hilfswerks festgehalten worden zu sein.

16.25 Uhr: Netanjahu: Keine Freilassung „tausender Terroristen“ aus israelischer Haft

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Freilassung „tausender“ in Israel inhaftierter Palästinenser als Teil einer Vereinbarung mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen ausgeschlossen. „Ich möchte das klarstellen“, sagte Netanjahu am Dienstag bei einer Ansprache in der Siedlung Eli im besetzten Westjordanland mit Verweis auf aktuelle Verhandlungen zu einem entsprechenden Abkommen. „Wir werden die IDF (Armee) nicht aus dem Gazastreifen abziehen und wir werden nicht tausende Terroristen freilassen. Nichts davon wird geschehen.“

Vertreter der USA, Israels, Katars und Ägyptens hatten am Wochenende in Paris über ein Abkommen beraten, das im Gegenzug für eine Feuerpause die Freilassung von israelischen Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas im Gazastreifen vorsieht. Israel bezeichnete die Gespräche als „konstruktiv“, verwies aber auf „bedeutende Differenzen“.

Ende November waren im Zuge einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten einwöchigen humanitären Feuerpause 105 Hamas-Geiseln im Gegenzug für 240 in Israel inhaftierte Palästinenser freigekommen. Nach Angaben der israelischen Behörden sind 132 Geiseln noch immer in der Gewalt der Hamas, 28 von ihnen sollen tot sein.

14.20 Uhr: Hamas-Chef: Offen für Diskussionen über Waffenruhe im Gaza-Krieg

Die Hamas prüft nach Aussagen ihres Anführers Ismail Hanija einen Entwurf für eine Vereinbarung mit Israel, die zu einem Austausch von Geiseln gegen Häftlinge sowie zu einer längeren Feuerpause im Gaza-Krieg führen soll. Die islamistische Gruppe verbreitete am Dienstag auf ihrem Telegram-Kanal die Aussagen Hanijas.

Demnach ist die Hamas offen für Diskussionen, vorausgesetzt diese führten zu einer „Beendigung der Aggression (Israels)“. Ägypten habe die Hamas-Führung außerdem in die Hauptstadt Kairo eingeladen, um die Rahmenbedingungen des Pariser Entwurfs zu besprechen.

Die „New York Times“ hatte am Wochenende unter Berufung auf US-Regierungskreise berichtet, US-Verhandler hätten einen Entwurf auf Grundlage von Vorschlägen Israels und der Hamas ausgearbeitet. Der Deal könnte demnach vorsehen, dass die Hamas mehr als 100 Geiseln freilässt und Israel dafür seinen Militäreinsatz im Gazastreifen für etwa zwei Monate aussetzt.

In einer ersten Phase sollten die Kämpfe für 30 Tage pausieren, hieß es. In dieser Zeit solle die Hamas weibliche, ältere und verletzte Geiseln freilassen. Parallel dazu sollten beide Seiten über eine zweite Phase verhandeln, in der als Geiseln genommene israelische Männer und Soldaten im Gegenzug für weitere 30 Tage Feuerpause freigelassen würden.

12.18 Uhr: Hamas prüft Vorschläge der Vermittler für Waffenruhe im Gaza-Krieg

Die radikalislamische Hamas prüft nach eigenen Angaben die bei einem Treffen in Paris ausgearbeiteten Vorschläge für ein Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg. Die Hamas teilte am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit, dass sie die Vorschläge erhalten habe. Diese würden nun „geprüft“ und es werde eine Antwort vorbereitet.

Vertreter der USA, Israels, Katars und Ägyptens hatten am Wochenende in Paris über ein Abkommen beraten, das im Gegenzug für eine Feuerpause die Freilassung von israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen vorsieht. Israel bezeichnete die Gespräche als „konstruktiv“, verwies aber auf „bedeutende Differenzen“.

US-Außenminister Antony Blinken sprach von „sehr produktiven Beratungen“. Es gebe „echte Hoffnung“ auf eine Einigung. Der katarische Regierungschef Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani sagte, es seien „gute Fortschritte“ erzielt worden.

Ende November waren im Zuge einer von Katar, Ägypten und den USA vermittelten einwöchigen humanitären Feuerpause 105 Hamas-Geiseln im Gegenzug für 240 in Israel inhaftierte Palästinenser freigekommen. Nach Angaben der israelischen Behörden sind 132 Geiseln noch immer in der Gewalt der Hamas, 28 von ihnen sollen tot sein.

11.39 Uhr: Russland und China mahnen nach Angriff auf US-Soldaten in Jordanien zur Zurückhaltung

Russland und China haben nach der Ankündigung der USA, Vergeltung zu üben für einen tödlichen Angriff von mutmaßlich pro-iranischen Gruppen auf US-Soldaten in Jordanien, vor einer weiteren Gewalteskalation in der Region gewarnt. „Unserer Ansicht nach ist das allgemeine Spannungsniveau sehr besorgniserregend“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag in Moskau. Es seien jetzt „Schritte zur Deeskalation“ nötig, um zu verhindern, „dass sich andere Konflikte, insbesondere im Nahen Osten, ausweiten.“

China warnte vor einem „Teufelskreis der Vergeltung“. Es sei zu hoffen, „dass alle betroffenen Parteien ruhig und zurückhaltend bleiben“, sagte der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin in Peking.

8.15 Uhr: Gesundheitsbehörde: Israels Armee erschießt drei Palästinenser in Klinik im Westjordanland

Israelische Streitkräfte haben nach palästinensischen Angaben in einem Krankenhaus im Westjordanland drei Palästinenser erschossen. "Heute Morgen sind drei junge Männer durch die Kugeln der israelischen Besatzungstruppen zu Märtyrer gemacht geworden", erklärte das palästinensische Gesundheitsministerium am Dienstag in Ramallah. Die Soldaten seien in das Ibn-Sina-Krankenhaus in Dschenin eingedrungen und hätten die Männer erschossen, hieß es weiter. 

6.56 Uhr: Guterres setzt sich für weitere Finanzierung von UNRWA ein

Nach schweren Vorwürfen gegen Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) setzt sich UN-Generalsekretär António Guterres für eine weitere Finanzierung der unter massiven Druck geratenen Organisation ein. Guterres wird am Dienstag in New York Vertreter wichtiger Geberländern treffen, wie sein Sprecher Stéphane Dujarric ankündigte.

Der UN-Generalsekretär sei „persönlich entsetzt“ über die Vorwürfe, wonach zwölf UNRWA-Mitarbeiter in den Hamas-Angriff gegen Israel vom 7. Oktober verwickelt sein sollen, sagte Dujarric. „Aber seine Botschaft an Geber - insbesondere jene, die ihre Beiträge unterbrochen haben - ist es, zumindest die Kontinuität der Arbeit von UNRWA sicherzustellen.“ Das UN-Hilfswerk habe „zehntausende engagierte Mitarbeiter“ in der Region.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 29. Januar: 

19.30 Uhr: Katar: Hamas soll Rahmenwerk für Feuerpause und Geiselfreilassung übermittelt werden

Nach Verhandlungen um eine Feuerpause im Gazastreifen und Geiselfreilassungen soll der radikalislamischen Hamas nach katarischen Angaben ein entsprechendes Rahmenwerk zugestellt werden. Katars Regierungschef Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani sagte am Montag bei einer Veranstaltung in Washington, dass bei den Gesprächen mit Vertretern aus den USA, Israel und Ägypten „gute Fortschritte“ gemacht worden seien. Die verschiedenen Parteien hätten die Hoffnung, „diesen Vorschlag an die Hamas weiterzuleiten und sie dazu zu bringen, sich positiv und konstruktiv an dem Prozess zu beteiligen“.

Die Palästinenserorganisation habe „eine klare Forderung“ nach einem „dauerhaften Waffenstillstand im Vorfeld der Verhandlungen“ gestellt, fügte al-Thani hinzu. Der aktuelle Vorschlag „könnte in Zukunft zu einem dauerhaften Waffenstillstand führen“.

16.24 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv - Hamas-Arm reklamiert Attacken für sich

Erstmals seit mehr als einem Monat hat es am Montag in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv wieder Raketenalarm gegeben. Im Stadtzentrum waren dumpfe Explosionen zu hören. Nach Medienberichten wurden rund ein Dutzend Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen. Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas reklamierte die Angriffe auf Tel Aviv für sich. Dabei handele es sich um eine Reaktion auf „die Massaker an Zivilisten“ im Gaza-Krieg. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom gab es zunächst keine Berichte über mögliche Verletzte. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast vier Monaten sind Tausende Raketen vom Gazastreifen auf israelische Ortschaften abgefeuert worden.

15.41 Uhr: Hamas-Behörde: Seit Freitag mehr als 550 weitere Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach Angaben von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde infolge der Angriffe der israelischen Armee von Freitag bis Montag 554 weitere Menschen getötet worden. Die Zahl der Toten in dem Küstenstreifen seit dem blutigen Überfall der islamistischen Hamas und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober stieg demnach auf 26 637. Verletzt worden seien seither 65 387 Menschen. Damit kamen seit Freitag 900 Verletzte hinzu.

Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Angaben der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

13.55 Uhr: Scholz telefoniert mit Ägyptens Präsident über Lage im Gazastreifen

Bundeskanzler Olaf Scholz und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi haben sich telefonisch über die Lage im Gazastreifen ausgetauscht. Beide seien sich einig gewesen, dass der Zugang humanitärer Hilfe zum Gazastreifen und die Versorgung der Palästinenser deutlich verbessert werden müssten, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag mit. Zudem müssten Zivilisten in dem Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Terrormiliz Hamas besser geschützt werden.

Scholz bekräftigte der Mitteilung zufolge außerdem, dass die Bundesregierung eine Zweistaaten-Lösung für die richtige Perspektive für ein Leben in Frieden und Sicherheit von Palästinensern und Israelis hält. Er dankte al-Sisi demnach für die vermittelnde Rolle Ägyptens. In dem Gespräch seien sich der Kanzler und der ägyptische Präsident einig gewesen, dass eine regionale Ausweitung des Konflikts verhindert werden müsse.

13.52 Uhr: Hisbollah: Mehrere Orte in Israel getroffen - Armee schießt zurück

Die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben am Montag mindestens sechs verschiedene Orte im Norden Israel beschossen. Raketen vom Typ Burkan und Falaq hätten Ziele getroffen, teilte die Miliz - wie nach fast jedem ihrer Angriffe - mit. Angegriffen worden seien unter anderem die Kaserne Biranit sowie die Orte Birket Rischa und Metulla, der auf den von Israel annektierten Golanhöhen liegt.

12.51 Uhr: Fünf Palästinenser bei Konfrontationen im Westjordanland getötet

Bei israelischen Militäreinsätzen und Konfrontationen im besetzten Westjordanland sind mindestens fünf Palästinenser getötet worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurde am Montag in einem Ort nahe Dschenin ein 21-Jähriger getötet. Zwei weitere Palästinenser, darunter ein 18-Jähriger, seien bei Konfrontationen mit Soldaten in Dura bei Hebron tödlich verletzt worden. Ein 16-Jähriger sei bei einem weiteren Zwischenfall nahe Bethlehem und ein fünfter bei Konfrontationen mit israelischen Soldaten nahe Ramallah getötet worden.

Die israelische Armee teilte mit, nahe Dschenin hätten Soldaten versucht, einen Verdächtigen festzunehmen. Dieser habe das Feuer auf die Truppen eröffnet und sei dann erschossen worden.

10.54 Uhr: Israelischer Soldat bei mutmaßlichem Anschlag in Haifa verletzt

Bei einem mutmaßlichen Anschlag in der israelischen Hafenstadt Haifa ist am Montag ein Soldat schwer verletzt worden. Ein Autofahrer habe ihn nahe einer Marinebasis offenbar absichtlich mit dem Fahrzeug gerammt, berichteten israelische Medien.

Die Polizei teilte mit, der Angreifer sei „ausgeschaltet“ worden. Der Vorfall werde untersucht. Aufnahmen vom Ort des Vorfalls zeigten den mutmaßlichen Attentäter auf dem Boden liegend, neben ihm eine Axt. Nach Medienberichten wurde er getötet.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 28. Januar:

19.03 Uhr: Israelische Demonstranten blockieren Hilfslieferungen für den Gazastreifen

Israelische Demonstranten haben am Sonntag die Einfuhr von humanitärer Hilfe über den Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen blockiert. "Rund 200 Demonstranten" hätten sich im Bereich des Übergangs versammelt, erklärte Cogat, die israelischen Behörde für zivile Angelegenheiten in den besetzten Palästinensergebieten, am Sonntag. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, lehnen die Demonstranten Hilfslieferungen ab, solange nicht alle von der radikalislamischen Hamas und ihren Verbündeten in das Palästinensergebiet verschleppten Geiseln freigelassen worden sind.

Die israelische Armee erklärte am Sonntag, dass das Gebiet um den Übergang nun eine "geschlossene Militärzone" sei. Einige der Demonstranten sind Verwandte von Geiseln, wie der AFP-Reporter unter Berufung auf die Angaben der Protestierenden berichtete. "Wir sind nicht mit den Menschen im Gazastreifen befreundet, sie sind unsere Feinde und Feinden hilft man nicht", sagte die Demonstrantin Batia Cheremberg aus dem mehr als 100 Kilometer entfernten Bet Schemesch.

15.30 Uhr: Nach Blockade von Hilfsgütern: Gaza-Übergang zu Sperrgebiet erklärt

Nach anhaltenden Protesten von Geisel-Angehörigen gegen die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen hat Israel den Grenzübergang Kerem Schalom am Sonntag zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Der Zutritt zum umliegenden Gebiet sei nur noch mit schriftlicher Erlaubnis möglich, teilte die Armee mit. Damit wollte das Militär Demonstranten daran hindern, weiterhin die Einfuhr von Lastwagen in den Küstenstreifen zu blockieren. Die Veranstalter der Proteste kündigten jedoch nach Medienberichten an, sie wollten ihre Aktionen fortsetzen. Sie sind gegen die Einfuhr von Hilfsgütern, solange Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden.

Israel hatte den Übergang Kerem Schalom Mitte Dezember geöffnet, um die Einfuhr von mehr Hilfsgütern in das umkämpfte Gebiet zu ermöglichen. Vor dem Gaza-Krieg diente Kerem Schalom als Warenübergang in den Gazastreifen.
Hilfsorganisationen warnen jedoch weiter vor einer Hungerkatastrophe im Gazastreifen. Sie werfen Israel vor, die Verteilung von Hilfsgütern zu blockieren. Die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde dementiert dies jedoch. Israel kontrolliere mehr Lastwagen als letztlich von den Vereinten Nationen abgefertigt und weitergeleitet würden, lautet die Darstellung von Cogat. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 27. Januar: 

19.10 Uhr: Lafontaine wirft Israel Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor

Der frühere SPD- und Linken-Vorsitzende Oskar Lafontaine hat scharfe Kritik an der israelischen Kriegsführung seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas geübt. „Für mich ist das, was im Gazastreifen geschieht, ein Kriegsverbrechen“, sagte Lafontaine am Samstag beim Parteitag des Bündnis Sahra Wagenknecht, dem er inzwischen angehört.

Zwar sei das Gedenken an den von Deutschen verübten Holocaust Verpflichtung, gegen Antisemitismus, für den Staat Israel und für das Lebensrecht von Jüdinnen und Juden einzutreten, sagte Lafontaine. Das gelte aber auch für das Lebensrecht der Palästinenserinnen und Palästinenser. Die Bundesregierung genüge diesem moralischen Imperativ nicht, meinte Lafontaine.

11.00 Uhr: Israels Armee: Kämpfe in Chan Junis gehen weiter - Bewaffnete getötet

Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge die Kämpfe in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens fort. Bei einem Luftangriff seien dabei drei Palästinenser getötet worden, die in der Nähe israelischer Einsatzkräfte Sprengstoff platziert hätten, teilte das Militär am Samstag mit. Soldaten hätten zudem „zahlreiche bewaffnete Terroristen aus nächster Nähe“ getötet. Bei einem weiteren Vorfall in der größten Stadt des südlichen Teils des Küstenstreifens hätten sieben Personen Panzerfäuste auf die Armee gefeuert. Sie seien ebenfalls angegriffen und getötet worden.

10.21 Uhr: UN-Sicherheitsrat tagt Mittwoch zur Entscheidung von UN-Gericht über Gazakrieg

Nach der Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) zum israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen wird der UN-Sicherheitsrat in der kommenden Woche über mögliche weitere Schritte beraten. Das Gremium werde auf Antrag Algeriens am kommenden Mittwoch um 17.00 Uhr (MEZ) tagen, teilte der Ratsvorsitz am Freitag mit. Ziel ist es nach Angaben des algerischen Außenministeriums, der Entscheidung des höchsten UN-Gerichts "verbindliche Wirkung" zu geben.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 26. Januar:

17.17 Uhr: Hamas veröffentlicht Video von drei im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln

Die radikalislamische Hamas hat am Freitag im Onlinedienst Telegram ein Video veröffentlicht, das mutmaßlich drei als Geiseln im Gazastreifen festgehaltene israelische Frauen zeigt. Zwei der in dem fünfminütigen Video zu sehenden Frauen geben an, israelische Soldatinnen zu sein, bei der dritten handelt es nach ihren eigenen Angaben um eine Zivilistin. Die Frauen erklären, dass sie seit 107 Tagen festgehalten werden, was darauf schließen lässt, dass das Video bereits am vergangenen Sonntag aufgenommen wurde.

16.13 Uhr: Mehrere UNRWA-Mitarbeiter wegen möglicher Verwicklung in Hamas-Angriff entlassen

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat mehrere Mitarbeiter wegen des Verdachts einer Verwicklung in den Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober entlassen. Das teilte das UN-Hilfswerk am Freitag mit, während die USA zugleich ihre Zahlungen an UNRWA wegen der Vorwürfe aussetzten. Die radikalislamische Hamas hatte bei ihrem Großangriff auf mehrere Orte im Süden Israels nach israelischen Angaben etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

15.58 Uhr: Palästinenserbehörde und Hamas begrüßen IGH-Entscheid in „Völkermord“-Klage gegen Israel

Die Palästinensische Autonomiebehörde hat die Entscheidung des Internationalen Gerichtshofs (IGH) im Verfahren gegen Israel wegen des Vorwurfs des „Völkermords“ begrüßt. „Die Entscheidung des IGH ist eine wichtige Erinnerung daran, dass kein Staat über dem Gesetz steht“, sagte der palästinensische Chefdiplomat Riad al-Maliki am Freitag in einer Videobotschaft. Sie sei „ein Weckruf für Israel und die Akteure, die seine (...) Straflosigkeit ermöglicht haben“, fügte er hinzu.

Die den Gazastreifen kontrollierende radikalislamische Hamas bezeichnete die IGH-Entscheidung als „eine wichtige Entwicklung, die dazu beiträgt, Israel zu isolieren und seine Verbrechen in Gaza aufzudecken“, wie es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der Palästinenserorganisation hieß.

15 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf über 26.000

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach palästinensischen Angaben inzwischen auf 26.083 gestiegen. 75 Prozent von ihnen seien Frauen, Kinder oder ältere Männer gewesen, teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Freitag mit. Demnach wurden 64.487 weitere Menschen verletzt. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

13.58 Uhr: UN-Gericht: Gefahr von Völkermord in Gaza - Mehr humanitäre Maßnahmen

Der Internationale Gerichtshof hat eine Gefahr von Völkermord im Gazastreifen festgestellt, verpflichtet Israel aber nicht zum Ende des Militäreinsatzes. Das höchste Gericht der Vereinten Nationen beauftragte Israel aber am Freitag in Den Haag, mehr Schutzmaßnahmen für Palästinenser zu ergreifen, um Völkermord zu verhindern.

Zudem verlangten die Richter am Freitag in Den Haag von Israel, dass es humanitäre Hilfe für die Zivilisten in dem Palästinensergebiet zulassen müsse. Südafrika hatte die Klage gegen Israel beim IGH eingereicht, in der Hauptsache muss das Gericht erst noch entscheiden.

11.47 Uhr: Israel: Hisbollah verhindert Einigung im Grenzgebiet zu Libanon

Israels Verteidigungsminister Joav Galant hat der libanesischen Hisbollah vorgeworfen, die Spannungen an der Grenze zwischen den beiden Ländern weiter anzuheizen. Die vom Iran unterstützte Miliz weigere sich, ihre Kämpfer aus dem Grenzgebiet abzuziehen und verhindere damit auch die Möglichkeit, eine Einigung zu erreichen, sagte er nach Angaben seines Büros am Freitag in einem Gespräch mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Israel bevorzuge eine Verständigung auf diplomatischem Wege, sagte Galant demnach erneut. Auch die USA drängen in dem Konflikt auf eine diplomatische Lösung.

9.35 Uhr: Hamas: 120 Menschen über Nacht im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dort herrschenden islamistischen Hamas in der Nacht zum Freitag 120 Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden. Das teilte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium mit. Die radikalislamische Palästinenserorganisation sprach zudem von heftigen Kämpfen im Zentrum und im Westen der Stadt Chan Junis.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 25. Januar: 

18.44 Uhr: Weitere schwere Kämpfe in südlicher Gaza-Stadt Chan Junis 

Das israelische Militär und palästinensische Gesundheitsdienste berichten von weiteren schweren Kämpfen im Westen der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen. Israelische Einheiten hätten die Umgebung des Amal-Krankenhauses bombardiert und beschossen, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Donnerstag mit. Das Spital sei völlig umstellt. Rettungskräfte und Hilfesuchende könnten es nicht mehr erreichen. Auch in der Umgebung des Nasser-Krankenhaus trieb das israelische Militär Augenzeugen zufolge seine Vorstöße intensiv voran. Tausende Menschen seien auf der Flucht.

Die israelischen Streitkräfte teilten am Donnerstag mit, dass sie ihren Kampfeinsatz im Al-Amal-Viertel von Chan Junis ausgeweitet hätten. „Die Soldaten operieren in dicht bevölkerten, urbanen Gebieten, treffen auf Terroristen und eliminieren sie im Nahkampf“, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Dutzende Hamas-Kämpfer seien getötet oder verletzt worden. Beträchtliche Mengen an Waffen, darunter Sprengkörper für Drohnen, wurden gefunden. 

14.04 Uhr: Israels Armee ruft weitere Einwohner von Chan Junis zur Flucht auf

Die israelische Armee hat am Donnerstag weitere Einwohner der umkämpften Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen zur Flucht aufgerufen. Die Menschen aus vier Stadtvierteln sollten sich in eine ausgewiesene sichere Zone am Mittelmeer begeben, teilte ein Sprecher der Armee am Donnerstag auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Die Vereinten Nationen bemängeln allerdings, es gebe wegen der heftigen Kämpfe und fortwährenden israelischen Angriffe keine sicheren Gebiete mehr im Gazastreifen.

Der Militärsprecher kündigte zudem jeweils vierstündige Kampfpausen am Donnerstag, Freitag und Samstag an - in Deir al-Balah im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sowie in Rafah an der Grenze zu Ägypten. Dies solle die Versorgung der Menschen erleichtern. Helfer warnen vor einer Hungersnot im umkämpften Gazastreifen.

11.10 Uhr: Hamas fordert vor neuem Geisel-Deal Abzug der israelischen Armee

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas fordert vor jeglicher Einigung auf einen neuen Deal zur Freilassung weiterer Geiseln einen Abzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen. Hamas-Sprecher Ghasi Hamad sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag zudem, die Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, Ägypten und der USA seien zuletzt nur sehr schleppend verlaufen.

Aus Hamas-Kreisen in Beirut verlautete, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehne eine Waffenruhe als ersten Schritt ab. Die Hamas habe dagegen einen Vorschlag Israels über die Ausreise der Hamas-Führung aus dem Gazastreifen im Rahmen einer Verhandlungslösung zurückgewiesen.

7.30 Uhr: Israel setzt Angriffe im Süden des Gazastreifens fort

Israel hat seine Angriffe auf Ziele in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Augenzeugen berichteten am Donnerstag von nächtlichen Kämpfen in der Hamas-Hochburg sowie von Luftangriffen in der Region der weiter südlich gelegenen Stadt Rafah. Derweil wuchs die Kritik an dem Beschuss auf eine UN-Unterkunft für Geflüchtete in Chan Junis am Mittwoch mit laut UN-Angaben mindestens neun Toten.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 24. Januar: 

21.14 Uhr: Vereinte Nationen: Tote nach Brand in UN-Einrichtung im Gazastreifen 

Bei einem Brand in einer Einrichtung des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA im Gazastreifen sind nach Angaben der Vereinten Nationen mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das Trainingszentrum in der Stadt Chan Junis sei bei Kämpfen von zwei Panzergeschossen getroffen worden, teilte der Gaza-Direktor des Hilfswerks, Thomas White, am Mittwoch auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Es seien neun Tote und 75 Verletzte gemeldet worden. White zufolge hatten in der Einrichtung rund 800 Vertriebene Schutz gesucht. Nun stünden Gebäude in Flammen, erklärte er weiter.

White schrieb nicht, wer die Einrichtung seiner Einschätzung nach angegriffen hatte. Augenzeugen sagten der Deutschen Presse-Agentur, der Brand sei durch israelische Bombardierungen verursacht worden. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, sie schließe derzeit aus, dass der Vorfall auf einen israelischen Luft- oder Artillerieangriff zurückzuführen sei. Eine Untersuchung laufe. Die Armee prüft demnach auch, ob es sich um einen Beschuss der Hamas handeln könnte.

20.05 Uhr: Israelinnen fordern an „Tag des Zorns“ Freilassung von Gaza-Geiseln

Tausende Frauen haben am Mittwoch bei Demonstrationen in Israel einen raschen Deal zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert. Die Veranstalterinnen hatten einen landesweiten „Tag des Zorns“ verkündet. Die Demonstrantinnen blockierten an verschiedenen Orten Straßen und Kreuzungen, darunter Tel Aviv, Haifa und Jerusalem.

„Frauen gehen auf die Straße, um weibliche Geiseln zurückzuholen“, stand auf einem der Schilder, das Demonstrantinnen trugen. „Genug mit dem Blutvergießen, wir wollen einen Deal auf dem Tisch“, stand auf einem anderen.

Tausende Demonstrantinnen und Demonstranten blockierten Medien zufolge am Abend eine wichtige Autobahn in der Küstenmetropole Tel Aviv. Es sei zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen.

16.00 Uhr: Forderung nach Stopp von Waffenlieferungen an Israel und Hamas

Führende Menschenrechts- und Hilfsorganisationen haben zu einem Stopp von Waffenlieferungen an Israel und bewaffnete Palästinenserorganisationen aufgerufen. In einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme riefen sie dazu auf, „die Gaza-Krise nicht weiter anzuheizen und eine weitere humanitäre Katastrophe und den Verlust von Menschenleben abzuwenden“. Zu den Unterzeichnern gehörten Organisationen wie Save the Children, Ärzte der Welt, Oxfam und Amnesty International.

Die Gruppen rufen demnach „alle Staaten dazu auf, die Lieferung von Waffen, Waffenteilen und Munition an Israel und die bewaffneten palästinensischen Organisationen zu stoppen“, solange das Risiko bestehe, dass diese für schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht eingesetzt würden. Sie warfen Israel vor, der Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit den Angriffen die Lebensgrundlage zu rauben. Es gebe eine beispiellose humanitäre Krise.

14.58 Uhr: Israelische Armee: Erstmals kämpfen Frauen im Gazastreifen

Mit ihrem Sturmgewehr rennt Marom durch die Wüste an der Grenze zwischen Israel und Ägypten. An diesem Tag ist es nur Training, doch bis vor Kurzem kämpfte die 21-Jährige im Gazastreifen. Es war das erste Mal, dass Soldatinnen an einem Kampfeinsatz in dem Palästinensergebiet beteiligt waren - ein Zeichen für die wachsende Bedeutung von Frauen in der israelischen Armee.

„Es verändert sich etwas, die Akzeptanz für Mädels im Kampf steigt“, sagt Marom, die wie ihre Kameradinnen nur ihren Vornamen nennt. Marom gehört dem Bardelas-Bataillon an und hat gerade einen zweiwöchigen Einsatz in Chan Junis im Süden des Gazastreifens hinter sich.

Der Krieg gegen die radikalislamische Hamas habe gezeigt, dass Frauen im Kampf eine größere Rolle spielen können, sagt Schana, die Kommandeurin des Bataillons, bei der für Journalisten organisierten Begegnung in der Wüste. „Am Anfang gucken die Männer etwas komisch, wenn da ein Pferdeschwanz unter dem Helm hervorlugt“, erzählt die 23-Jährige. „Aber wir haben trainiert, wir sind zu allem bereit.“ Sie sei sehr stolz darauf, dass ihr Bataillon am Krieg gegen die Hamas beteiligt sei, sagt Schana.

11.59 Uhr: Hamas-Behörde: Mindestens 210 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Bei den israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden mindestens 210 Palästinenser getötet worden. Mehr als 380 weitere wurden laut der Mitteilung vom Mittwoch verletzt. Damit sei die Zahl der seit Beginn des Krieges am 7. Oktober getöteten Menschen in dem Küstenstreifen auf mindestens 25 700 gestiegen. Rund 63 740 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Ein Sprecher der Gesundheitsbehörde teilte am Mittwoch mit, zahlreiche Toten seien noch unter Trümmern begraben oder lägen auf den Straßen. Wegen der Kämpfe könnten Rettungskräfte und der Zivilschutz aber nicht zu ihnen gelangen.

In den letzten Tagen gab es besonders heftige Kämpfe im Bereich der Stadt Chan Junis. Israel vermutet dort die Führung der islamistischen Hamas im unterirdischen Tunnelnetzwerk. Es gilt auch als wahrscheinlich, dass dort Geiseln von der Hamas festgehalten werden.

09.14 Uhr: Bericht: Hamas offen für Gespräche über Geiselfreilassung

Im Gaza-Krieg soll sich die islamistische Hamas einem Medienbericht zufolge offen für Gespräche über eine Freilassung einiger israelischer Geiseln gezeigt haben. Die Hamas habe gegenüber Vermittlern erklärt, sie sei zu Gesprächen über die Freilassung der weiblichen Zivilisten und Kinder im Gegenzug für eine „signifikante“ Feuerpause bereit, berichtete das „Wall Street Journal“ am Dienstag unter Berufung auf ägyptische Beamte. Im Laufe einer einwöchigen Waffenruhe Ende November vergangenen Jahres hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug hatte Israel 240 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen entlassen.

Die Hamas hatte bislang jegliche weitere Geiselfreilassungen an ein Ende des Krieges geknüpft. Terroristen halten israelischen Regierungsangaben zufolge noch immer rund 130 Menschen fest, die sie am 7. Oktober aus Israel nach Gaza entführt hatten. Darunter seien auch israelische Soldatinnen, so das „Wall Street Journal“. Die israelische Regierung geht davon aus, dass noch 105 Geiseln am Leben sind und viele von ihnen in dem unterirdischen Tunnel-Netzwerk der Hamas festgehalten werden.

Israel soll nach Informationen des Nachrichtenportals „Axios“ eine zweimonatige Feuerpause im Gegenzug für die Freilassung sämtlicher Geiseln vorgeschlagen haben. Das Angebot sei den Vermittlern aus Ägypten und Katar übergeben worden, die sich derzeit bemühen, die Kluft zwischen den unterschiedlichen Forderungen zu überbrücken. Die jüngste Entwicklung sei zwar positiv, bedeute aber nicht, dass eine Einigung unmittelbar bevorstehe, schrieb das „Wall Street Journal“. Die Gespräche könnten laut ägyptischen Beamten immer noch scheitern.

08.22 Uhr: Israels Armee: Mehr als 100 Terroristen bei Chan Junis getötet

Israels Armee hat bei ihrem Vorstoß in der Gegend von Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach eigenen Angaben Dutzende weitere Terroristen getötet. Es seien am Dienstag mehr als 100 Terroristen im Westen der Stadt „eliminiert“ worden, teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Abend mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israel vermutet in dem Tunnelnetzwerk in der Gegend die Führung der Hamas sowie auch israelische Geiseln. Am Montag hatte die Armee eine Ausweitung ihrer Offensive im südlichen Gazastreifen verkündet. Im Westen von Chan Junis gab es Augenzeugen zufolge zuletzt heftige Kämpfe zwischen Mitgliedern der Hamas und den israelischen Soldaten. Die Kämpfe dauerten im gesamten Gazastreifen an, sagte Armeesprecher Hagari. So auch im Norden und im Zentrum des abgeriegelten Küstengebiets. Man sei weiterhin rund um die Uhr im Einsatz, um die Voraussetzungen für die Rückkehr der Geiseln zu schaffen, sagte er.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 23. Januar:

15.21 Uhr: UN-Organisation: Gefahr von Hungersnot im Gazastreifen nach wie vor "sehr groß"

Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen hat angesichts der anhaltenden Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. "Die Gefahr einer Hungersnot im Gazastreifen ist nach wie vor sehr groß", sagte WFP-Sprecherin Abeer Etefa am Dienstag. Die Situation in dem von der Hamas beherrschten Palästinensergebiet werde "von Tag zu Tag katastrophaler".

Mehr als eine halbe Million Menschen im Gazastreifen seien "mit einem katastrophalen Maß an Ernährungsunsicherheit konfrontiert", sagte die per Video zugeschaltete WFP-Sprecherin vor Journalisten in Genf. Die anhaltenden Kämpfe schränkten die Lieferung lebenswichtiger Lebensmittelhilfen für Bedürftige ein.
Zudem seien rund 70 Prozent der Anträge auf Lebensmittellieferungen in den nördlichen Gazastreifen von den israelischen Behörden abgelehnt worden, fügte die Sprecherin hinzu.

Die letzten Lieferungen in den nördlichen Gazastreifen mit 200 Tonnen Nahrungsmitteln für 15.000 Menschen seien am 11. und 13. Januar erfolgt. "Das sind wirklich sehr, sehr kleine Mengen", sagte Etefa. Seit Jahresbeginn kamen laut WFP gut 730 Lastwagen mit mehr als 13.000 Tonnen Lebensmitteln im Gazastreifen an.   

12.44 Uhr: 24 israelische Soldaten an einem Tag im Gazastreifen getötet 

 24 israelische Soldaten, unter ihnen 21 Reservisten bei einem einzelnen Einsatz, seien am Montag getötet worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstag. Derweil berichtete das Onlineportal „Axios“, Israel habe der Hamas eine zweimonatige Feuerpause im Gazastreifen im Gegenzug für die Freilassung aller von ihr festgehaltenen Geiseln angeboten.

Die 21 im Süden des Gazastreifens getöteten Reservisten befanden sich nach Angaben Hagaris in einem Einsatz gegen die Hamas-Infrastruktur. Dabei habe es einen Angriff mit einer Panzerabwehrwaffe auf einen israelischen Panzer gegeben, auch habe es eine Explosion in einem Gebäude gegeben, das die Armee zur Sprengung vorgesehen hatte.

Zudem starben am Montag drei weitere israelische Soldaten im Gazastreifen, so dass an einem einzigen Tag insgesamt 24 Soldaten getötet wurden. Dies ist die höchste Zahl seit Beginn der israelischen Bodenoffensive in dem von der Hamas beherrschten Palästinensergebiet vor drei Monaten.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 22. Januar:

22.55 Uhr: Israel: 200 israelische Soldaten bei Bodenoffensive im Gazastreifen getötet

Bei der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen sind nach Angaben der Armee bisher 200 israelische Soldaten getötet worden. Die Zahl der Gefallenen in dem Palästinensergebiet seit dem 27. Oktober belaufe sich auf 200, teilte ein israelischer Militärvertreter der Nachrichtenagentur AFP am Montag mit.

Israel hatte die Bodenoffensive als Reaktion auf den brutalen Überfall der radikalislamischen Hamas knapp drei Wochen zuvor begonnen. Hamas-Kämpfer hatten am 7. Oktober bei einem beispiellosen Angriff auf Israel etwa 1140 Menschen getötet und rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

21.25 Uhr: Zweistaatenlösung-Streit: Baerbock übt indirekt Kritik an Netanjahu

Außenministerin Annalena Baerbock hat indirekt Kritik an der ablehnenden Haltung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gegenüber einer Zweistaatenlösung geübt. „All diejenigen, die davon nichts wissen wollen, haben bisher keine andere Alternative auf den Weg gebracht“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag bei einem EU-Außenministertreffen in Brüssel.

Auch die militant-islamistische Hamas lehnt eine Zweistaatenlösung ab, wonach ein unabhängiger, demokratischer und entmilitarisierter Palästinenserstaat friedlich an der Seite Israels existieren soll. Die Hamas strebt stattdessen eine Zerstörung des Staates Israel an.

Baerbock sagte weiter, zentral sei es nun, deutlich zu machen, dass Israel nur in Sicherheit leben könne, wenn auch die Palästinenser in Sicherheit und in Würde leben könnten. Gleichzeitig gelte, dass Palästinenserinnen und Palästinenser nur in Würde, Sicherheit und Freiheit leben könnten, wenn Israel in Sicherheit lebe.

16.34 Uhr: Israels Armee: Dulden kein Fehlverhalten von Soldaten

Die israelische Armee hat bekräftigt, dass sie gegen jede Form von Fehlverhalten von Soldaten im Gaza-Krieg energisch vorgehe. „Die israelische Armee identifiziert ungewöhnliche Fälle, die davon abweichen, was von israelischen Soldaten erwartet wird“, teilte ein Sprecher am Montag auf Anfrage mit. „Diese Fälle werden geklärt und erhebliche Disziplinarmaßnahmen werden gegen involvierte Soldaten ergriffen.“ Genaue Schritte wurden dabei nicht genannt.

In sozialen Medien waren in den vergangenen Monaten immer wieder Videos kursiert, die Fehlverhalten israelischer Soldaten im Gazastreifen oder Westjordanland zeigten. In einem der Videos rief ein Soldat im Gazastreifen etwa: „Wir werden sie massakrieren!“ Auf anderen Aufnahmen war zu sehen, wie ein Soldat lachend Waren in einem Geschäft in dem Küstenstreifen zerstörte.

16.05 Uhr: Grünen-Chefin Lang appelliert an Hamas und Israel

Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang hat erneut an das Leid im Gaza-Krieg erinnert und an die islamistische Hamas sowie die israelische Regierung appelliert. „Für Frieden und Sicherheit in der Region muss die Hamas endlich ihre Waffen niederlegen und diese furchtbaren, diese menschenverachtenden Angriffe beenden“, verlangte Lang am Montag in Berlin. „Und gleichzeitig muss auch Israel sein militärisches Vorgehen anpassen, um mehr die Zivilbevölkerung zu schützen und auch um sicheren humanitären Zugang zu ermöglichen.“

Es sei kein Zustand, an den man sich gewöhnen könne, dass sich nach wie vor mehr als 130 Geiseln sich in den Händen der Hamas befänden, erklärte Lang. „Wir dürfen uns nicht an die verheerende humanitäre Situation in Gaza gewöhnen, wo die Zivilbevölkerung Tag für Tag vor der Herausforderung steht, sichere Orte oder auch sauberes Wasser, Lebensmittel, Medikamente zu finden.“

15.55 Uhr: Israelischer Sprecher: Hamas-Bedingungen für Geisel-Deal „lächerlich“

Ein israelischer Regierungssprecher hat eine Vereinbarung über die Freilassung von Geiseln zu Bedingungen der islamistischen Hamas strikt abgelehnt. Die Terrororganisation habe „lächerliche“ Forderungen wie einen vollständigen Abzug der Armee aus dem Gazastreifen und die Freilassung von „Vergewaltigern und Mördern“ verlangt, die beim Überfall auf Israel am 7. Oktober Gräueltaten verübt hätten, sagte Sprecher Avi Hyman am Montag.

„Und als ob das noch nicht genug wäre, wurde uns gesagt, dass wir auch einen palästinensischen Staat etablieren müssten“, fügte Hyman hinzu. Das käme einer Kapitulation vor der Hamas getarnt als „Friedensabkommen“ gleich. Für Israel sei es unumgänglich, „einen vollständigen Sieg“ zu erringen und die Hamas zu zerstören, betonte der Sprecher.

Angehörige der nach Hymans Angaben noch 136 Geiseln im Gazastreifen drängen massiv auf eine neue Vereinbarung zur Freilassung der am 7. Oktober Entführten. Der Sprecher bekräftigte jedoch erneut, nur militärischer Druck werde zum Erfolg führen. Dafür verwies er auf die einwöchige Waffenruhe im November, bei der 105 Geiseln im Austausch gegen 240 palästinensische Häftlinge freikamen. Nur mit militärischem Druck habe Israel damals die Hamas „in die Knie gezwungen“. Sie habe gebettelt: „Bitte, bitte, können wir eine Atempause bekommen, eine vorübergehende Beendigung der Gewalt?“, sagte Hyman.

12.46 Uhr: Hamas-Behörde: Mindestens 190 Palästinenser im Gazastreifen getötet

Bei fortwährenden israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden mindestens 190 Palästinenser getötet worden. 340 weitere wurden laut der Mitteilung vom Montag verletzt. Damit sei die Zahl der seit Beginn des Krieges vor dreieinhalb Monaten getöteten Menschen in dem Küstenstreifen auf 25.295 gestiegen. Rund 63.000 weitere seien verletzt worden. Die Zahlen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Der Sprecher der Gesundheitsbehörde teilte außerdem am Montag mit, 40 Tote seien wegen der Umstände in einem Massengrab im Bereich des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis beigesetzt worden.

Auch israelische Medien berichteten von heftigen Kämpfen im Bereich der Stadt Chan Junis. Israel vermutet dort die Führung der islamistischen Hamas im unterirdischen Tunnelnetzwerk. Es gilt auch als wahrscheinlich, dass dort Geiseln festgehalten werden.

12.27 Uhr: Israels Außenminister zeigt bei EU-Treffen Foto von entführtem Baby

Der israelische Außenminister Israel Katz hat bei einem Treffen der EU-Außenminister mit dem Bild eines verschleppten Babys an das Schicksal der Hamas-Opfer erinnert. Das Baby sei eine der Geiseln der Terrororganisation, erklärte Katz bei seiner Ankunft in Brüssel. Weitere von ihm präsentierte Bilder zeigten verletzte Frauen. Es sei nun wichtig, die Geiseln zurück nach Hause zu bringen, sagte er.

Die EU hatte für Montag zahlreiche Außenminister aus dem Nahen Osten zu Gesprächen nach Brüssel eingeladen. Neben Katz gehörten dazu die diplomatischen Spitzenvertreter arabischer Staaten sowie der palästinensischen Autonomiebehörde. Auf der Agenda stand insbesondere eine mögliche Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt.

9.39 Uhr: Drei in Syrien getötete Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden in Teheran beerdigt

Im Iran haben hunderte Menschen an der Beerdigung von drei Mitgliedern der iranischen Revolutionsgarden teilgenommen, die am Samstag bei einem Luftangriff in Syrien getötet worden waren. Die Trauerfeier fand am Montag in einem Wohngebiet im Norden der Hauptstadt Teheran statt, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Der Iran und Syrien machten Israel für den Angriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus verantwortlich.

Neben einer Bühne waren die Porträts der insgesamt fünf bei dem Angriff getöteten Mitglieder der Revolutionsgarden aufgestellt. Zudem war das Porträt von Kassem Soleimani zu sehen, des vor vier Jahren bei einem US-Angriff getöteten Befehlshabers der Al-Kuds-Brigaden, der für Auslandseinsätze zuständigen Abteilung der Revolutionsgarden.

Die fünf Mitglieder der Revolutionsgarden waren am Samstag bei einem Luftangriff auf ein Gebäude in Damaskus getötet worden. Iranischen Medienberichten zufolge waren unter den Getöteten der Geheimdienstchef der Revolutionsgarden in Syrien und sein Stellvertreter.

Die Revolutionsgarden selbst teilten mit, der Angriff sei mit Kampfflugzeugen ausgeführt worden. Fünf ihrer „Militärberater“ sowie mehrere „Mitglieder der syrischen Streitkräfte“ seien dabei getötet worden.

8.49 Uhr: EU dringt auf Zwei-Staaten-Lösung in Nahost

Im Gazakrieg hat die Europäische Union Israel erneut zu einer Zwei-Staaten-Lösung gedrängt. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte am Montag bei einem Außenministertreffen in Brüssel, Israel könne Frieden „nicht nur mit militärische Mitteln“ erreichen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt einen eigenständigen Palästinenserstaat ab.

Die belgische Außenministerin Hadja Lahbib, deren Land in diesem Halbjahr den EU-Ratsvorsitz hat, rief zu einem „sofortigen Waffenstillstand“ auf. Das hatte am Donnerstag auch das Europaparlament in einer nicht bindenden Resolution gefordert - allerdings unter Auflagen. Die Bundesregierung lehnt diese Forderung zum jetzigen Zeitpunkt ab und begründet dies mit dem Recht Israels auf Selbstverteidigung.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 21. Januar:

19.37 Uhr: Israel: Hamas hält Leiche eines getöteten Soldaten im Gazastreifen fest

Die Hamas hält nach Angaben der israelischen Armee die Leiche eines bei dem Großangriff auf Israel im Oktober gefallenen Soldaten im Gazastreifen fest. Der 19-jährige Unteroffizier Shay Levinson sei am 7. Oktober getötet worden und „sein Körper ist in den Händen der Hamas“, erklärte die Armee am Sonntag. Levinson lebte demnach in den nordisraelischen Ort Giv'at Avni und diente in einer Kampfeinheit.

Damit ist die Zahl der mutmaßlich toten israelischen Geiseln, deren Leichen sich in den Händen der radikalen Palästinenserorganisation Hamas befinden, auf 28 gestiegen, wie eine von der Nachrichtenagentur AFP anhand von israelischen Daten erstellte Bilanz ergab.

19.20 Uhr: Netanjahu lehnt Bedingungen der Hamas für Geisel-Freilassung ab

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt die von der Hamas gestellten Bedingungen für eine Freilassung israelischer Geiseln ab. Die islamistische Palästinenserorganisation verlange „ein Ende des Kriegs, den Rückzug unserer Streitkräfte aus dem Gazastreifen, die Freilassung aller Mörder“, sagte Netanjahu am Sonntag. „Wenn wir dies akzeptieren, sind unsere Soldaten umsonst gestorben (...) und wir können die Sicherheit unserer Bürger nicht mehr garantieren“, fügte er hinzu.

Die Hamas hatte am Sonntag einen Bericht veröffentlicht, in dem sie sich erstmals öffentlich zu dem brutalen Angriff auf Israel vom 7. Oktober äußert. Die Palästinenserorganisation nennt darin den Angriff einen „notwendigen Schritt“ angesichts „all der israelischen Verschwörungen gegen das palästinensische Volk“, räumt jedoch gleichzeitig mögliche „Fehler“ ein.

19.02 Uhr: EU-Außenminister treffen Amtskollegen aus Israel und von Palästinenserbehörde

Die Außenminister der Europäischen Union führen am Montag in Brüssel Gespräche mit ihren Kollegen aus Israel, von der Palästinensischen Autonomiebehörde und aus einer Reihe arabischer Staaten über den Gazakrieg und Aussichten auf eine künftige Friedensregelung. Der israelische Außenminister Israel Katz und der palästinensische Chefdiplomat Riad al-Maliki werden bei ihrem Besuch in Brüssel getrennt voneinander auf die EU-Minister treffen. Auch die Außenminister Ägyptens, Jordaniens und Saudi-Arabiens werden in Brüssel zu Gesprächen mit den Außenministern der EU-Staaten erwartet. 

EU-Diplomaten gaben an, im Gespräch mit allen Seiten Wege zur Beendigung der Gewalt und nächste Schritte zu einer langfristigen Lösung ausloten zu wollen. Die EU-Außenminister werden am Montag zudem voraussichtlich neue Sanktionen gegen die radikalislamische Hamas beschließen, deren Großangriff auf Israel am 7. Oktober den Gazakrieg ausgelöst hatte. Mehrere Mitgliedstaaten fordern überdies Sanktionen gegen extremistische israelische Siedler im Westjordanland, doch mehrere andere Länder sind in dieser Hinsicht zurückhaltender.

15.16 Uhr: Zwei Tote bei mutmaßlichem israelischen Drohnenangriff im Südlibanon

Beim Angriff einer vermutlich israelischen Drohne sind am Sonntag im Südlibanon mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Das Geschoss habe in der Ortschaft Kafra nahe der israelischen Grenze ein Fahrzeug getroffen, bestätigten Sicherheitskreise in Beirut. Nach Angaben des Fernsehsenders Al-Arabija handelte es sich bei den Getöteten um Angehörige der Schiitenmiliz Hisbollah. Einer von ihnen soll der Leibwächter eines höheren Hisbollah-Kaders gewesen sein, dem der Angriff möglicherweise gegolten hatte.

12.12 Uhr: Britischer Minister: Aussagen Netanjahus sind enttäuschend

Großbritanniens Verteidigungsminister Grant Shapps hat die ablehnende Haltung des israelischen Ministerpräsidenten zu einer Zweistaatenlösung kritisiert. „Ich denke, es ist enttäuschend, wenn man Benjamin Netanjahu sagen hört, dass er nicht an eine Zweistaatenlösung glaubt“, sagte Shapps am Sonntag dem Fernsehsender Sky News. Fairerweise müsse man sagen, dass Netanjahu das schon lange sage. „Ich glaube nicht, dass wir eine Lösung finden werden, bis wir eine Zweistaatenlösung haben“, sagte Shapps. Großbritannien werde daran festhalten.

Die USA drängen ebenfalls auf die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staates. Netanjahu wies jedoch am Samstagabend die Darstellung von US-Präsident Joe Biden zurück, eine Zweistaatenlösung nach dem Gaza-Krieg sei mit ihm als Regierungschef machbar.

„Ich werde keine Kompromisse eingehen, wenn es um die volle israelische Sicherheitskontrolle über das gesamte Gebiet westlich des Jordans geht - und das steht im Widerspruch zu einem palästinensischen Staat“, schrieb Netanjahu auf X (früher Twitter).

11.25 Uhr: Iran droht Israel nach Tötung von Mitgliedern der Revolutionsgarden in Syrien mit Vergeltung

In der syrischen Hauptstadt Damaskus sind bei einem Luftangriff am Samstag fünf Vertreter der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Unter den Opfern seien der Geheimdienstchef der Revolutionsgarden in Syrien und sein Stellvertreter, meldete die iranische Nachrichtenagentur Mehr. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gab es mindestens zehn Tote. Der Iran machte Israel für den Angriff verantwortlich und drohte mit Vergeltung. Die israelische Regierung lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Revolutionsgarden teilten mit, der Angriff sei mit Kampfflugzeugen ausgeführt worden. Fünf ihrer „Militärberater“ sowie mehrere „Mitglieder der syrischen Streitkräfte“ seien dabei getötet worden.

9.52 Uhr: Hamas-Behörde: Mehr als 25.000 Palästinenser im Gaza-Krieg getötet

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn vor dreieinhalb Monaten auf 25.105 gestiegen. Mehr als 62.680 Menschen seien verletzt worden, hieß es in der Mitteilung am Sonntag. Binnen 24 Stunden seien bei israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen 178 Menschen getötet worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden. Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

8.22 Uhr: Hamas-Chef spricht mit türkischem Außenminister über Zwei-Staaten-Lösung

Vor dem Hintergrund anhaltender Kämpfe im Gazastreifen hat der politische Anführer der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, bei einem Besuch in der Türkei über einen baldigen Waffenstillstand sowie eine Zwei-Staaten-Lösung „für einen dauerhaften Frieden“ gesprochen. Weitere Themen des Treffens mit dem türkischen Außenmister Hakan Fidan waren die Freilassung der Geiseln und eine Aufstockung der humanitären Hilfe, hieß es am Sonntag aus Diplomatenkreisen.

Demnach fand das Treffen zwischen Fidan und dem in Katar lebenden Hanija bereits am Samstag statt. Der letzte offizielle Kontakt zwischen den beiden Politikern war ein Telefonat am 16. Oktober - unmittelbar nach dem beispiellosen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober und dem Beginn des daraus folgenden Krieges.

6.23 Uhr: Israel verweist auf andauernde Hilfslieferungen für Gaza

Während die Vereinten Nationen im Gazastreifen einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe fordern und vor einer Hungersnot warnen, verweist Israel auf andauernde Lieferungen. Seit Beginn des Gaza-Krieges seien fast 10 000 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in das Küstengebiet gelangt, teilte die für die Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Samstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Das waren aber nicht mal 100 Lastwagen pro Tag. Vor Kriegsbeginn fuhren rund 500 Lkw täglich mit humanitären Gütern in das Gebiet.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 20. Januar:

22.44 Uhr: Stützpunkt der US-geführten Koalition im Irak mit Raketen beschossen

Im Westen des Irak sind am Samstag nach Angaben aus Sicherheitskreisen gut ein Dutzend Raketen auf einen Stützpunkt der von den USA angeführten internationalen Militärkoalition abgefeuert worden. Zwei von ihnen seien auf dem Luftwaffenstützpunkt Ain al-Assad in der Provinz Al-Anbar eingeschlagen, sagte ein Polizeibeamter aus der Region der Nachrichtenagentur AFP. 13 weitere Geschosse seien von der Luftabwehr abgefangen worden.

Ein Vertreter des US-Militärs bestätigte den Raketeneinschlag auf dem Stützpunkt. Eine „erste Bewertung der Schäden“ dauere noch an. Nach vorläufigen Informationen sei ein Mitglied der irakischen Sicherheitskräfte schwer verletzt worden, fügte er hinzu. Eine Gruppe mit dem Namen Islamischer Widerstand im Irak, die laut Washington mit dem Iran in Verbindung steht, reklamierte den Angriff für sich. Die Gruppierung

22.01 Uhr: Israelisches Militär: Geisel-Verlies in Gaza-Tunnel gefunden

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Tunnel gefunden, der in Teilen als Verlies für aus Israel verschleppte Menschen gedient hat. „Nach dem, was wir wissen, sind darin 20 Geiseln in stickiger Luft mit wenig Sauerstoff und furchtbarer Luftfeuchtigkeit, die das Atmen erschwert, festgehalten worden“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend auf einer Pressekonferenz.

Der Tunnel sei unter dem Haus eines Hamas-Terroristen in Chan Junis entdeckt worden. Zu der Verlies-Stelle seien israelische Soldaten gelangt, nachdem sie einen unterirdischen Gang in einer Tiefe von 20 Metern etwa einen Kilometer lang entlanggegangen waren. Die Geiseln hätten sich dort zu unterschiedlichen Zeiten befunden, einige von ihnen seien inzwischen durch einen Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigekommen.

20.02 Uhr: Guterres: Ablehnung eines eigenen Staats für Palästinenser ist "inakzeptabel"

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich im Konflikt zwischen Israel und der Hamas nachdrücklich für eine Zweistaatenlösung ausgesprochen. "Die Weigerung, eine Zweistaatenlösung für Israelis und Palästinenser zu akzeptieren, und die Verweigerung des Rechts auf Staatlichkeit für das palästinensische Volk sind inakzeptabel", sagte Guterres am Samstag beim Gipfeltreffen der Blockfreien Staaten in Uganda. 

Eine solche Haltung würde "einen Konflikt, der zu einer großen Bedrohung für den Weltfrieden und die Sicherheit geworden ist, auf unbestimmte Zeit verlängern". Das Recht der Palästinenser, ihren eigenen Staat aufzubauen, müsse "von allen anerkannt werden", betonte Guterres. 

Die Bewegung der Blockfreien Staaten hatte sich während des Kalten Krieges gegründet und umfasst etwa 120 Länder, unter ihnen der Iran, Indien, der Irak und Südafrika. 

17.01 Uhr: US-Militär: Erneuter Angriff auf Huthi-Miliz

US-Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge erneut eine Antischiffsrakete der jemenitischen Huthi-Miliz zerstört. Diese sei für den Abschuss auf den Golf von Aden vorbereitet gewesen, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Der Einsatz habe am frühen Samstagmorgen (Ortszeit) stattgefunden.

Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas greift die Huthi-Miliz immer wieder Frachter mit angeblich israelischer Verbindung im Roten Meer an. Als Reaktion darauf hatten die USA und Großbritannien in der Nacht zum 12. Januar mit der Unterstützung Verbündeter einen umfassenden Militärschlag gegen die Huthi ausgeführt. Seitdem greift das US-Militär weiterhin Huthi-Stellungen im Jemen an. Die militant-islamistische Gruppe attackiert im Gegenzug weiter Schiffe im Roten Meer.

14.41 Uhr: Beschuss an Israels Nordgrenze - Auto im Libanon von Rakete getroffen

Die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon und die israelische Armee haben sich auch am Samstag wieder gegenseitig unter Beschuss genommen. Im Südlibanon wurde ein Auto von einer Rakete getroffen, wie aus libanesischen Sicherheitskreisen zu erfahren war. Zwei der Insassen seien getötet worden. Um wen es sich handelte, war zunächst unbekannt. Die israelische Armee antwortete auf Anfrage, sie wolle den Bericht nicht kommentieren.

13.40 Uhr: Hamas: Bidens Äußerung zu Möglichkeit eines Palästinenserstaates ist „Illusion“

Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hat Äußerungen von US-Präsident Joe Biden zur Möglichkeit eines palästinensischen Staats als „Illusion“ zurückgewiesen, durch die sich die Palästinenser nicht „täuschen“ ließen. „Unser Volk lässt sich durch die Illusion eines Staats Palästina, die Biden predigt, nicht täuschen“, erklärte Issat al-Rischk, Mitglied des Politbüros der Palästinenserorganisation, am Samstag.

Der US-Präsident sei ein vollwertiger Partner im „völkermörderischen Krieg und unser Volk erwartet nichts Gutes von ihm“, erklärte der Hamas-Vertreter weiter.

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, hatte am Freitag vor Journalisten erklärt, Biden glaube immer noch an die Möglichkeit einer Zweistaatenlösung, sei sich jedoch bewusst, dass dies „viel harte Arbeit erfordert.“

13.01 Uhr: Iran bestätigt Tod von Revolutionswächtern bei Angriff in Syrien

Bei einem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach iranischen Angaben mehrere Mitglieder der Revolutionsgarde (IRGC) getötet worden. Das meldete der staatliche Rundfunk am Samstag. Die arabische Abteilung des Senders berichtete, dass zwei hochrangige Berater unter den Toten seien. Das Staatsfernsehen machte Israel für die Attacke verantwortlich.

Nach Informationen der iranischen Nachrichtenagentur Mehr handelte es sich bei den Iranern um Offiziere des IRGC-Geheimdienstes. Ein Verantwortlicher, sein Stellvertreter und zwei weitere Männer sollen bei der Attacke ums Leben gekommen sein. Laut der Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der IRGC gilt, wurden mindestens acht Menschen getötet.

11.34 Uhr: Medien: Zwei hochrangige Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden bei Angriff in Syrien getötet

Bei einem israelischen Angriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind Medienberichten zufolge unter anderem der Geheimdienstchef der iranischen Revolutionsgarden für Syrien und sein Stellvertreter getötet worden. Wie die iranische Nachrichtenagentur Mehr am Samstag mit Verweis auf informierte Kreise berichtete, kamen bei dem Angriff zudem zwei weitere Mitglieder der Revolutionsgarden ums Leben. Syrische Medien hatten zuvor einen israelischen Angriff auf ein vierstöckiges Gebäude in Damaskus gemeldet.

10.24 Uhr: Mindestens fünf Tote nach mutmaßlich israelischem Angriff in Damaskus

Bei einem mutmaßlich israelischen Angriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus sind nach Angaben von Aktivisten mindestens fünf Menschen getötet worden. Das angegriffene vierstöckige Gebäude sei völlig zerstört worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London am Samstag mit. Den Aktivisten zufolge waren dort Iran-treue Funktionäre zusammengekommen.

10.07 Uhr: Israelische Armee greift weiter Süden des Gazastreifen an

Israel hat in der Nacht zu Samstag mehrere Ziele im Norden und Süden des Gazastreifens bombardiert. Augenzeugen berichteten von verstärkten Angriffen auf die Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Palästinensische Medien meldeten am frühen Samstagmorgen zudem intensiven Beschuss rund um die Flüchtlingssiedlung Dschabalija im Norden. Nach Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bei den nächtlichen Angriffen mindestens 90 Menschen getötet.

Chan Junis, die größte Stadt im Süden des Gazastreifens, ist derzeit eines der Hauptziele der israelischen Armee. Ihren Angaben zufolge halten sich dort viele hochrangige Mitglieder der radikalislamischen Hamas versteckt. Jedoch kommt es auch im nördlichen Gazastreifen weiterhin zu vereinzelten Gefechten, obwohl die dortigen Strukturen der Hamas nach israelischen Angaben zerstört wurden.

5.18 Uhr: Biden: Zweistaatenlösung mit Netanjahu möglich - Nacht im Überblick

US-Präsident Joe Biden hält die von Israels Regierungschef abgelehnte Schaffung eines unabhängigen Palästinenserstaates auch mit Benjamin Netanjahu nach Ende des Gaza-Kriegs für möglich. Auf die Frage von Journalisten, ob eine Zweistaatenlösung unmöglich sei, solange der innenpolitisch angeschlagene Netanjahu im Amt sei, sagte Biden am Freitagnachmittag (Ortszeit): „Nein, ist sie nicht.“ Netanjahu hatte am Vortag eine Zweistaatenlösung, auf die der US-Verbündete drängt, mit den Worten abgelehnt: „Israels Ministerpräsident muss imstande sein, auch „nein“ zu sagen, wenn es nötig ist, selbst zu unseren besten Freunden.“

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