Für viele Menschen gehört es zum Weihnachtsfest, die Liebsten zu beschenken. Wer ein Geschenk macht, möchte anderen eine Freude bereiten, Liebe oder Wertschätzung vermitteln. So ist es auch bei der 65-jährigen Maria Fritz, Gründerin des Kinderhilfswerks Ukraine in Bad Säckingen. Es ist ein Wunsch, der sie schon seit vielen Jahren begleitet: „Seit ich mit 18 Jahren eine Predigt über den barmherzigen Samariter gehört habe“, erklärt sie. Im Jahr 1996 sei sie erstmals in die Ukraine gereist: „Und dort habe ich das Elend gesehen – notleidende Kinder haben in den Großstädten in der Kanalisation geschlafen.“ Angesichts dessen sei es ihr wichtig gewesen, „etwas Eigenes zu machen, etwas, was es noch nicht gibt“, so Maria Fritz. Daher habe sie 2005 mit wenigen Mitstreitern das Kinderhilfswerk Ukraine gegründet.

Mitarbeiter in der Ukraine bei einem Hilfstransport des Kinderhilfswerkes Ukraine.
Mitarbeiter in der Ukraine bei einem Hilfstransport des Kinderhilfswerkes Ukraine. | Bild: Kinderhilfswerk Ukraine

Ihre Arbeit konzentriert sich auf die Region um Sarny in der Westukraine, erläutert Maria Fritz, die „vom Anblick der Hütten und Häuser auf dem Land“ erschüttert gewesen sei. „Eine Witwe nach der anderen mit ihren Kindern wurde mir dort vorgestellt.“ Daher entstand „mein erstes Projekt für Witwen und Waisen“, berichtet Maria Fritz, das bis heute 80 Patenschaften übernommen habe. Die Patenschaften und „der Lohn für die Mitarbeiter vor Ort“ werden von Spendern aus Deutschland und der Schweiz getragen.

Mit der vor Ort tätigen Mission Gloria haben sich die Aktivitäten des Kinderhilfswerks Ukraine ausgeweitet: In Zusammenarbeit mit der Mission können jährlich rund 120 junge Menschen eine Ausbildung beginnen, eine Kolchose mit 300 Hektar gepachtetem Land werde betrieben, eine Zahnarztpraxis sei eingerichtet worden und für ältere Menschen werde Geld gesammelt. „Es fehlen die Altenheime, sodass wir mittlerweile dort für ältere Bedürftige Essen auf Rädern anbieten und ein bis zwei Mal pro Woche Mitarbeiter zur Pflege nach Hause kommen“, so Maria Fritz.

Nun sei die Sorge um die Kriegswaisen hinzugekommen, daher seien vier große Gebäude eines einstigen Krankenhauses erworben und in Eigenarbeit saniert worden. „Da für die Behinderten dort gar nichts gemacht werde“, sei für die Zukunft die Aufnahme behinderter Kinder geplant. Das Wichtigste, das vor Ort benötigt wird, seien Lebensmittel, Kleider, Schuhe oder Möbel. Maria Fritz bringt sie mit einem eigenen 40 Tonnen schweren Lkw in die Ukraine – das gebrauchte Fahrzeug wurde über Spenden finanziert. Rund zehn Mal im Jahr mache sich der Laster mit rund 1200 gefüllten Bananenkisten auf den Weg in die Ukraine.

Magdalena von Schönau berichtet von vielen Hilfsangeboten des Malteser Hilfsdienstes und blickt dennoch mit Sorgen in die Zukunft.
Magdalena von Schönau berichtet von vielen Hilfsangeboten des Malteser Hilfsdienstes und blickt dennoch mit Sorgen in die Zukunft. | Bild: Alexander Jaser

Aber auch in Bad Säckingen gibt es Not. Magdalena von Schönau, Leiterin des Malteser Hilfsdienstes, berichtet von einem Erlebnis: „Ich saß vor dem Bahnhof in Bad Säckingen und da kamen die Helfer mit Herz und gaben den Obdachlosen zu Essen, ich war so begeistert, dass ich gesagt habe, da machen wir mit.“ Auf viele andere Aktionen können die Malteser verweisen, seien es Ausfahrten mit den Bewohnern des Marienhauses und des Seniorenzentrums St. Franziskus, die Rettungshundestaffel, den Hausnotrufdienst, das Kinder- und Jugendhospiz in Waldshut oder die Nikolaus-Aktion.

Was von Schönau kommen sieht: „Einen Krisenwinter, wir erwarten, dass die Not größer wird. Angesichts dessen versuchen wir, den Menschen in Not Türen zu öffnen“. Sie sagt: „Wir können gar nicht genug Ehrenamtliche haben, gerade für den Altenbesuchsdienst, denn die Einsamkeit in den Heimen ist groß.“ Doch: „Seit Corona sind die Menschen ein Stück weit egoistischer geworden.“ Dennoch vertraue sie auf Jesu Worte „Fürchtet euch nicht“ – Worte, die uns allen die Kraft geben können, ganz im Sinne der Malteser, „den Armen und Kranken zu helfen“.

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