Er möchte was bewegen. Yannick Werner ist erst 24 Jahre alt, hat sich aber schon viel vorgenommen. Der junge Mann, der für sein Studium 2019 von Stuttgart nach Konstanz gezogen ist, hat sich zum ersten Mal zur Kommunalwahl am 9. Juni aufstellen lassen. Er möchte einen Platz im Konstanzer Gemeinderat für die Freie Grüne Liste (FGL)/Grünen ergattern.

„Ich habe mich erst spät für einen lokalpolitischen Weg entschieden“, sagt der Ethnologie- und Soziologie-Student, denkt kurz nach und legt dann nach: „Ok, ich bin erst 24 und stelle mich zur Kommunalwahl auf. Vielleicht doch nicht so spät.“

Yannick Werner ist hochmotiviert. Zwei große Themen treiben ihn an: Erstens möchte er der Jugend eine Stimme geben. „Die Jugend vergisst man zu oft“, sagt er. Zwar gebe es in Konstanz eine Jugendvertretung, aber Angebote für junge Menschen gebe es in der Konzilstadt zu wenig.

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„Mit der Jugend und Subkultur wird viel zu restriktiv umgegangen“, findet er. ‚Man sollte sie nicht in künstlich geschaffene Räume wie Klein Venedig verscheuchen, sondern lieber das Gespräch mit ihnen suchen“, sagt er. Denn so würde die Jugend diese Plätze nicht annehmen. Es müsse auch eine gute Infrastruktur drumherum geben.

Bus und Seehas verstärken

Sein zweites großes Thema: Mobilität. „Ich bin leidenschaftlicher Bus- und Radfahrer. Auch wenn es manchmal ein Krampf ist“, sagt er. In diesem Punkt sieht er einigen Optimierungsbedarf. „Ein zweites Gleis zwischen dem Bahnhof und der Haltestation Petershausen könnte viel ändern. Auch eine Zughaltestelle Sternenplatz wäre gut“, sagt er und schließt damit an die Idee der Agglo-S-Bahn an.

„Eine bessere Durchbindung in die Schweiz wäre bereichernd. Vor allem auch für Menschen von außerhalb. Das hat auch Vorteile für die Konstanzer“, meint er. Doch warum? Weil alle, die über Konstanz mit dem Auto in die Schweiz fahren, mit einem besseren ÖPNV-Angebot auf die Schiene umsteigen könnten. „Dann gibt es weniger Autoverkehr in der Stadt“, erklärt er.

Yannick Werner ist dafür, den Fokus mehr auf den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel zu legen. „Wir sollten die Busse besser mit dem Seehas verknüpfen. Da steckt viel Potenzial drin“, sagt er. Der 24-Jährige ist überzeugt: Wenn am Haltepunkt Petershausen ein Stadtbus halten würde, könnte man bestimmt damit mehr Menschen zum Umstieg bewegen.

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An der Klimastrategie der Stadt würde er gerne als Gemeinderat weiter arbeiten. Öffentliche Parkplätze sollten verschwinden, dafür sollten Quartiersparkhäuser gebaut werden. Ein öffentlicher Parkplatz wie der Stephansplatz würde für mehr Lebensqualität sorgen, wenn er autofrei und entsprechend umgestaltet werde würde. Die Stadt könnte die E-Lade-Säulen-Infrastruktur weiter ausbauen. Die Marktstätte sollte mehr bepflanzt werden. „Da wird jetzt immerhin ein Anfang gemacht“, sagt er. In Konstanz stecke so viel Potenzial, man müsse es nur mutig herauskitzeln.