Bräunlingen – Nach fast dreijähriger Planung und knapp einjähriger Bauzeit haben die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) zusammen mit Vertretern des Bräunlinger Gemeinderats, des Ortschaftsrates Döggingen und den Beauftragten der beteiligten Firmen den EWS-Solarpark in Döggingen unterhalb der Bundesstraße 31 offiziell in Betrieb genommen. Die neue Photovoltaik-Freiflächenanlage wird für die nächsten 25 bis 30 Jahre klimafreundlichen Strom für gut 1650 Haushalte erzeugen.

Die 4,2 Hektar große Photovoltaikanlage ist im März erstmals ans Netz gegangen und produziert etwa fünf Gigawattstunden (GWh) Sonnenstrom im Jahr. Zuständig für die Projektentwicklung, Fachplanung und Errichtung war die Solarcomplex-AG aus Singen. Sehr zufrieden über Planung und Umsetzung des Bauprojekts zeigte sich Bürgermeister Micha Bächle bei seinem kurzen Rückblick. „Die Ziele, die wir uns als Stadt in Sachen Klima- und Naturschutz gesetzt haben, sind mit diesem Projekt einen wichtigen Schritt weitergekommen. In den nächsten Jahren werden weitere Solarflächen folgen.“

Die Stadt Bräunlingen habe im Jahr 2020 eine Potenzialanalyse erstellen lassen, in der die Möglichkeiten zur Erzeugung regenerativer Energien erfasst und gleichzeitig Aspekte des Landschaftsschutzes, der Landwirtschaft und des Naturschutzes einbezogen wurden. „Die Fläche des neuen Solarparks dient zuerst der Erzeugung regenerativer Energie, jedoch wurde auch der Natur- und Artenschutz stark berücksichtigt“, betonte Bächle. Beispiele dafür sind: Zwischen den Modulreihen sowie rund um den Solarpark werden Blühmischungen ausgesät, die künftig einen artenreichen Lebensraum für Insekten bilden. Die Schafherde eines lokalen Schafhalters wird mittels Stoßbeweidung den Bewuchs innerhalb des Solarparks im Zaum halten, ohne die Insektenpopulationen zu schädigen.

„Wir freuen uns, dass der Solarpark den Betrieb aufgenommen hat“, sagte Felix Kübler, Projektverantwortlicher der EWS-Energie-GmbH, die als Tochterunternehmen der Elektrizitätswerke Schönau für Bau und Betrieb von regenerativen Stromerzeugungsanlagen zuständig ist. „Der Solarpark wird für voraussichtlich drei Jahrzehnte etwa 5 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr erzeugen. Dies bringt die Energiewende ein kleines Stück voran und leistet einen Beitrag, die Stromerzeugung zukunftsfähig und klimafreundlich zu machen“, so Kübler.

„Von den ersten Gesprächen bis zur Inbetriebnahme konnten wir immer auf eine äußerst konstruktive und unterstützende Zusammenarbeit mit der Stadt, mit den Behörden und mit den beteiligten Unternehmen bauen“, so Kübler. Auch Jörg Dürr-Pucher von Solarkomplex lobte die gute Zusammenarbeit der Beteiligten. EWS-Vorstandsmitglied Sebastian Sladek hob die gesellschaftliche Bedeutung des Solarparks hervor. „Die heutige offizielle Inbetriebnahme unserer Photovoltaikanlage in Döggingen ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem langen Weg zu einer regenerativen Energieversorgung in der Region und in ganz Deutschland.“

„Als Energiegenossenschaft, die angetreten ist mit dem Ziel, Alternativen zu Atomstrom und dem klimaschädlichen Kohlestrom zu entwickeln, sehen wir uns auf einem guten Weg. Weitere Wind- und Solarparks sind in Planung“, so Sladek. Wichtig dabei sei, dass die Bevölkerung sich beteiligen könne. „Wer an der Energiewende partizipiert, ideell wie auch finanziell, kann die Projekte auch unterstützen. Daher bieten wir allen Interessierten an, Mitglied unserer Genossenschaft zu werden.“