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Das waren die Entwicklungen am Freitag, 19. Januar:

21.05 Uhr: Israel und Verbündete uneins hinsichtlich künftigen Palästinenserstaats

Israel und enge Verbündete des Landes sind sich bei der Frage nach einem künftigen Palästinenserstaat uneinig. US-Präsident Joe Biden habe dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bei einem Telefonat am Freitag gesagt, dass er eine palästinensische Eigenstaatlichkeit weiter unterstütze, gab der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, an. Die Bundesregierung sah am Freitag in den von Israel erhobenen Sicherheitsansprüchen kein Hindernis für die Gründung eines palästinensischen Staates. 

Netanjahu hatte angegeben, sein Land werde künftig die Sicherheitskontrolle über „alle Territorien westlich des (Flusses) Jordan“ haben müssen - was der Vorstellung von einer palästinensischen Souveränität entgegenstehe. Kirby sagte dazu am Donnerstag, die USA und Israel würden dies „offensichtlich unterschiedlich ansehen“. Zuvor hatte bereits US-Außenminister Antony Blinken gesagt, nötig sei ein Weg hin zu einem Palästinenserstaat. Sonst könne es keine „echte Sicherheit“ geben.

17 Uhr: Israel fängt Drohne aus dem Libanon über dem Mittelmeer ab

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine aus dem Libanon kommende Drohne über dem Mittelmeer abgefangen. Das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel („Iron Dome“) habe das Geschoss über dem offenen Meer zerstört, teilte die Armee am Freitag mit.

Israelische Kampfflugzeuge griffen daraufhin Stellungen, Militäranlagen und „terroristische Infrastruktur“ der schiitischen Hisbollah-Miliz im Südlibnon an, hieß es weiter. Bereits davor sei das Militär mit Kampfjets, Panzern und Mörsern gegen Hisbollah-Stellungen in der Region vorgegangen.

16.30 Uhr: EU sanktioniert Unterstützer der Hamas

Die EU nimmt mit einem neuen Sanktionsinstrument Mitglieder und Unterstützer der islamistischen Hamas ins Visier. In einem ersten Schritt wurden am Freitag sechs Personen mit Strafmaßnahmen belegt, wie aus dem EU-Amtsblatt hervorgeht. Unter ihnen sind Geldgeber der Hamas aus dem Sudan und Algerien sowie Männer, die an Geldwäsche- und Geldtransfer-Aktivitäten zugunsten der Organisation beteiligt sein sollen. Zudem ist auch Musa Muhammad Salim Dudin betroffen. Er ist laut EU ein führender Akteur der Hamas und ein Mitglied des Politbüros der Gruppe.

Infolge der Sanktionsentscheidung der EU müssten in der EU nun alle Gelder sowie andere finanzielle Vermögenswerte und wirtschaftliche Ressourcen der betroffenen Personen eingefroren werden. Zudem dürfen sie nicht mehr in die EU einreisen und nicht mehr aus der EU mit Vermögenswerten und wirtschaftlichen Ressourcen versorgt werden.

13.15 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gazastreifen steigt auf über 24.700

Die Zahl der im Gazastreifen seit Kriegsausbruch vor mehr als drei Monaten getöteten Bewohner ist auf 24 762 gestiegen, wie die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde am Freitag mitteilte. Zudem seien insgesamt 62.108 Verletzte registriert worden.

Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten Mitglieder terroristischer Gruppen im Gazastreifen hatte die israelische Armee vor kurzem mit rund 9000 angegeben. Auf israelischer Seite starben 194 Soldaten, wie israelische Medien am Freitag berichteten.

11.26 Uhr: Israels Armee: Ranghohes Dschihad-Mitglied im Gazastreifen getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen getötet. Wael Abu Fanuna sei stellvertretender Chef der Propagandaeinheit des Islamischen Dschihad gewesen und am Donnerstag bei einem Luftangriff auf ein Haus getötet worden, teilte die Armee am Freitag mit. Dazu veröffentlichte sie eine Luftaufnahme von einer gewaltigen Explosion im oberen Bereich eines mehrstöckigen Gebäudes. Abu Fanuna sei unter anderem auch für Videos israelischer Geiseln im Gazastreifen verantwortlich gewesen. 

7.58 Uhr: Israel greift Ziele im Süden des Gazastreifens an - Hamas meldet mindestens 77 Tote

Israel hat am Freitag seine Angriffe auf Ziele im Süden des Gazastreifens fortgesetzt. Augenzeugen und der palästinensische Rote Halbmond sprachen von Luftangriffen und Artilleriebeschuss in den frühen Morgenstunden in der Stadt Chan Junis. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, in der Nacht habe es zahlreiche Tote und Verletzte gegeben.

Der palästinensische Rote Halbmond meldete „intensiven Artilleriebeschuss“ in der Nähe des al-Amal-Krankenhauses in Chan Junis. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurden bei den nächtlichen Angriffen mindestens 77 Menschen getötet.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 18. Januar:

22.30 Uhr:  Israels Armee meldet Raketenbeschuss aus Syrien auf Golanhöhen

Aus Syrien sind am Donnerstagabend nach israelischen Militärangaben drei Raketen auf die Golanhöhen abgefeuert worden. Die Geschosse aus dem Nachbarland seien sowohl auf offenem Gelände in der Nähe einer Gemeinde in dem Gebiet als auch auf einer Landstraße eingeschlagen, teilte Israels Armee auf Nachfrage mit. In der Gegend heulten im Zuge des Raketenbeschusses die Sirenen.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London feuerten Milizen, die mit der Hisbollah im Libanon zusammenarbeiten, die Geschosse von Syrien aus in Richtung des von Israel besetzten Teils der Golanhöhen.

19.40 Uhr: Netanjahu: Weiter militärische Kontrolle im Westjordanland nach Krieg

Mit Blick auf mögliche Szenarien nach dem Gaza-Krieg hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betont, dass jede Lösung in absehbarer Zukunft die militärische Kontrolle Israels über das gesamte Westjordanland beinhalten müsse. Er gestand bei einer Pressekonferenz am Donnerstag ein, dass dies der Idee der Souveränität eines palästinensischen Staates widerspreche, und fuhr fort: „Was soll man da machen“. Diese Wahrheit sage er auch seinen amerikanischen Freunden.

„Aus jedem Gebiet, aus dem wir uns zurückziehen, bekommen wir Terror, schrecklichen Terror“, sagte der Rechtspolitiker. Dies sei im Südlibanon, im Gazastreifen sowie in Teilen des Westjordanlandes geschehen. Deswegen sei die Kontrolle im Westjordanland so wichtig.

17.15 Uhr: Gaza-Krieg: EU-Parlament fordert unter Auflagen Waffenstillstand

Das Europaparlament hat einen „dauerhaften Waffenstillstand“ im Gazastreifen gefordert. Die Abgeordneten knüpften dies aber laut einer am Donnerstag in Straßburg angenommenen Entschließung an Bedingungen. Dazu gehört die sofortige und bedingungslose Freilassung aller israelischen Geiseln und die Auflösung der radikalislamischen Hamas-Miliz.

Der Text wurde mit 312 Stimmen bei 131 Gegenstimmen und 72 Enthaltungen angenommen. Die nicht bindende Entschließung spiegelt die widersprüchlichen Meinungen in der Europäischen Union zum Krieg zwischen Israel und der Hamas wieder.

12 Uhr: Hamas: Mehr als 90 Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben der dort herrschenden islamistischen Hamas bei nächtlichen israelischen Luftangriffen mehr als 90 Menschen getötet worden. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium gab die Zahl der Getöteten am Donnerstag mit 93 an. Allein 16 von ihnen seien bei einem Angriff in der südlichen Stadt Rafah getötet worden. Auch in Chan Junis sowie weiteren Orten im Zentrum des Gazastreifens habe es massiven Beschuss gegeben, hieß es weiter.

AFP-Reporter berichteten von schwarzem Rauch über Chan Junis am Morgen nach den Luftangriffen. In der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens sollen sich nach israelischen Angaben führende Hamas-Vertreter und von ihnen verschleppte Geiseln aufhalten.

8.49 Uhr: Medikamente für Hamas-Geiseln im Gazastreifen angekommen

Die Medikamente zur Versorgung der Hamas-Geiseln im Gazastreifen sind in dem Palästinensergebiet angekommen. Zeitgleich wurden auch humanitäre Hilfen für die palästinensische Zivilbevölkerung in den Gazastreifen gebracht, wie das Außenministerium von Katar am Mittwoch mitteilte. „In den vergangenen Stunden sind Medizin und Hilfen in den Gazastreifen gebracht worden, in Umsetzung des gestern verkündeten Abkommens zugunsten von Zivilisten im Gazastreifen, einschließlich Geiseln“, schrieb ein Ministeriumssprecher im Kurzbotschaftendienst X.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 17. Januar: 

22.09 Uhr: Hamas stellt neue Bedingungen für Medikamenten-Lieferung an Geiseln

Die radikalislamische Hamas hat am Mittwoch neue Bedingungen für die geplante Lieferung von Medikamenten zur Versorgung der israelischen Geiseln im Gazastreifen gestellt. Voraussetzung sei, dass die Lastwagen mit den Arzneimitteln "ohne israelische Inspektion" in das Palästinensergebiet gelassen werden, erklärte Musa Abu Marsuk vom Politbüro der Hamas am Mittwoch im Onlinedienst X, früher Twitter. Er verlangte zudem, dass für jede Kiste mit Medikamenten, die für die Geiseln bestimmt ist, "tausend Kisten für die Bewohner des Gazastreifens geliefert werden". 

Israel beharrte jedoch auf einer Kontrolle der Lieferungen. Die israelische Behörde für zivile Angelegenheiten in den besetzten Gebieten (Cogat) betonte am Mittwochabend, dass die fünf mit Medikamenten beladenen Lastwagen wie alle anderen Hilfslieferungen in den Gazastreifen vorab von israelischen Sicherheitskräften kontrolliert würden. 

20 Uhr: Israels Armee: Erneut Schusswechsel an Grenze zum Libanon

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es nach Angaben des israelischen Militärs abermals zu gegenseitigem Beschuss gekommen. Aus dem Nachbarland im Norden seien über den gesamten Mittwoch hinweg zahlreiche Raketenabschüsse festgestellt worden, teilte die israelische Armee mit. Im Laufe des Tages heulten in einigen Gegenden in Nordisrael die Sirenen, um vor Raketen zu warnen.

16.05 Uhr: Iran: Mit Ende des Gaza-Kriegs enden auch Angriffe in Region

Nach den Worten des iranischen Außenministers werden mit einem Ende des Gaza-Kriegs auch Angriffe in der Region aufhören. „Ein Ende des Genozids in Gaza wird dazu führen, dass Angriffe und Spannungen in der Region beendet werden“, sagte Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Er erwähnte in seiner Rede den Südlibanon, von wo aus die Hisbollah zuletzt verstärkt wieder Ziele in Israel angriff und das Rote Meer, wo die jemenitische Huthi-Miliz in den vergangenen Wochen immer wieder Handelsschiffe attackierte.

14.35 Uhr: Gaza-Krieg: Blinken wirbt in Davos für Zweistaatenlösung

US-Außenminister Antony Blinken hat beim Weltwirtschaftsforum in Davos erneut für eine Zweistaatenlösung im Gaza-Krieg geworben. Viele arabische und muslimische Länder hätten ihre Haltung zu Israel zuletzt geändert und nun Interesse an stabilen Beziehungen, sagte er am Mittwoch in dem Schweizer Skiort. Eine dauerhafte Lösung für die Region beinhalte aber die Vision eines palästinischen Staates. Andernfalls werde Israel keine echte Sicherheit bekommen.

„Natürlich erfordert das sehr schwierige und herausfordernde Entscheidungen“, sagte Blinken. Die USA erhöben nicht den Anspruch, diese Entscheidungen für andere zu treffen. Israel müsse entscheiden, in welche Richtung es sich entwickeln wolle. Die Region sei an einem geostrategischen Wendepunkt. „Und wenn du einen Wendepunkt erreichst, musst du schwere Entscheidungen treffen“, sagte Blinken. Natürlich sei eine solche Entwicklung nicht über Nacht möglich, sie müsse aber so schnell wie möglich angestoßen werden.

14.10 Uhr: Jordanien: Feldkrankenhaus in Gaza bei Beschuss stark beschädigt

Das von Jordanien errichtete Feldlazarett zur Behandlung von Verwundeten im Gazastreifen ist nach jordanischen Angaben durch israelischen Beschuss stark beschädigt worden. Ein Mitarbeiter sowie ein Mann, der auf der Intensivstation behandelt wurde, seien dabei verletzt worden, teilte die jordanische Armee am Mittwoch mit. Israel trage „die volle Verantwortung für die Sicherheit des Krankenhauspersonals“, hieß es weiter. Das israelische Militär teilte auf Nachfrage mit, den Vorfall zu prüfen.

11.01 Uhr: Nach Einigung zu Medikamenten für Geiseln im Gazastreifen: Weitere Kämpfe zwischen Israel und Hamas

Nach der von Katar vermittelten Einigung zwischen Israel und der islamistischen Hamas zur medizinischen Versorgung der israelischen Geiseln im Gazastreifen halten die Kämpfe in dem Palästinensergebiet unvermindert an. In der Nacht zu Mittwoch berichteten Augenzeugen von israelischen Luftangriffen in der Nähe des Nasser-Krankenhauses in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifens, wo sich nach israelischen Angaben führende Vertreter der Islamisten und die von ihnen verschleppten Geiseln aufhalten.

Katar hatte die Vereinbarung nach einer gemeinsamen Vermittlung mit Frankreich am Dienstag bekanntgegeben. „Arzneimittel sollen zusammen mit anderen humanitären Gütern zu den Zivilisten im Gazastreifen geliefert werden im Gegenzug zur Lieferung von Medikamenten an die israelischen Geiseln im Gazastreifen“, führte das katarische Außenministerium aus.

10.10 Uhr: Gazastreifen noch immer ohne Telekommunikationsdienste

Die Telekommunikationsdienste im Gazastreifen sind am Mittwoch bereits den sechsten Tag in Folge ausgefallen. Das im Westjordanland ansässigen palästinensischen Kommunikationsunternehmen Paltel hatte am Freitag gemeldet, dass alle Kommunikations- und Internetdienste in dem umkämpften Küstenstreifen nicht mehr funktionierten. Als Grund nannte Paltel die „anhaltende Aggression“ im Gazastreifen. Paltel machte bislang keine Angaben, wann die Dienste wieder in Betrieb gehen können.

Die Organisation NetBlocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, sprach von der am längsten anhaltenden Störung der Telekommunikation seit Beginn des Gaza-Kriegs. Die meisten Einwohner des Gazastreifens hätten seit dem 12. Januar keinen Kontakt mehr zur Außenwelt gehabt.

09.32 Uhr: Israels Armee: Anführer einer Terrorgruppe im Westjordanland getötet

Israels Armee hat nach eigener Darstellung den Anführer einer Terrorgruppe im von Israel besetzten Westjordanland getötet. Amed Abdullah Abu Schalal und weitere Mitglieder der Zelle hätten einen groß angelegten und unmittelbar bevorstehenden Anschlag geplant, teilte das Militär am Mittwoch mit. Der Palästinenser habe zudem mehrere Anschläge mit Verletzten im vergangenen Jahr begangen.

Die Armee habe die Terrororganisation in einem Fahrzeug in einem Flüchtlingslager nahe Nablus im Norden des Palästinensergebiets aus der Luft angegriffen, hieß es weiter. Im Wagen der Gruppe hätten Einsatzkräfte anschließend mehrere Waffen gefunden. Die Terrorzelle wurde den Angaben nach von „iranischen Quellen“ finanziert und angeleitet. Sie habe mit Kräften im Gazastreifen und im Ausland zusammen gearbeitet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 16. Januar:

20.13 Uhr: Armee: Wichtiger Hamas-Tunnel zwischen Nord- und Süd-Gaza zerstört

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen strategisch wichtigen Tunnel der Terrormiliz Hamas gefunden und zerstört. Die mehrere hundert Meter lange Anlage habe den Norden und den Süden des Gazastreifens miteinander verbunden, teilte die Armee am Dienstagabend mit. In einer Tiefe von neun Metern sei sie unter dem Wadi Gaza verlaufen, dem Flussbett, das Nord- und Süd-Gaza voneinander trennt.

Kämpfer der Hamas hätten sich mit Hilfe des Tunnels unentdeckt zwischen dem Nord- und Südteil des Küstenstreifens bewegen können, hieß es in der Mitteilung weiter. Pioniereinheiten der Streitkräfte sprengten demnach die Anlage. Israelische Soldaten hatten schon vor Wochen entlang des Wadi Gaza Stellung bezogen, um den Hamas-Kämpfern die oberirdische Passage zwischen beiden Gebietsteilen zu verwehren.

19.40 Uhr: Huthi-Miliz beschießt griechischen Frachter im Roten Meer

Die jemenitische Huthi-Miliz hat ihre Provokationen im Roten Meer fortgesetzt und am Dienstag einen griechischen Frachter beschossen. Die unter der Flagge Maltas fahrende „Zogravia“ sei auf dem Weg nach Israel gewesen und habe wiederholte Warnungen der Huthis ignoriert, teilte die Miliz mit und kündigte weitere Angriffe an. US-Streitkräfte schossen vier von der Miliz abgefeuerte Raketen ab.

Aus Kreisen des griechischen Ministeriums für Schifffahrt hieß es, der Frachter sei mit 24 Besatzungsmitgliedern an Bord von Vietnam nach Israel unterwegs gewesen. Bei dem Angriff sei niemand verletzt worden. Auch das Schiff habe nur „begrenzte Schäden“ erlitten.

Laut der vom Iran unterstützten Miliz wurden mehrere Raketen auf das Schiff abgefeuert. Die Huthi kündigten an, ihre Angriffe „zur Verteidigung des Jemens und aus Solidarität mit dem palästinensischen Volk“ fortzusetzen.

16.56 Uhr: Bericht: Tunnelnetz unter Gazastreifen wohl länger als vermutet

Das Tunnelnetz der islamistischen Hamas im Gazastreifen ist laut einem US-Medienbericht womöglich länger als bislang von Israel angenommen. Es sei schätzungsweise rund 560 bis 720 Kilometer lang, meldete die „New York Times“ unter Berufung auf hochrangige israelische Verteidigungsbeamte am Dienstag. Noch im Dezember gingen israelische Schätzungen dem Bericht zufolge davon aus, dass das Tunnelsystem unter dem Palästinensergebiet rund 400 Kilometer lang ist. Die Zahlen ließen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

16.09 Uhr: Armee: Israel greift erneut Ziele im Süden vom Libanon an

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Ziele im Südlibanon bombardiert. Die israelischen Streitkräfte führten kombinierte Luft- und Artillerieschläge gegen „Terrorziele“ der Schiiten-Miliz Hisbollah in Wadi Saluki aus, wie die Armee am Dienstag mitteilte. Dabei seien Dutzende Hisbollah-Posten, Militäranlagen und Waffenlager angegriffen worden, hieß es weiter. Die Schiiten-Miliz würde das waldreiche Gebiet unmittelbar an der israelischen Grenze nutzen, um dort militärische Stellungen zu verbergen. Von diesen aus greife sie israelische Zivilisten und Soldaten in Nordisrael an, teilte die Armee weiter mit.

Libanesischen Sicherheitskreisen zufolge flogen israelische Kampfjets 15 Angriffe auf Ziele im Südlibanon. Getroffen worden seien nicht nur Wadi Saluki, wo die Hisbollah Stellungen habe, sondern auch die Dörfer Hula und Aita al-Schaab. Angaben über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. Die meisten Bewohner hatten die Gebiete an der Grenze zu Israel zuletzt verlassen.

15.01 Uhr: Baerbock ruft Israelis und Palästinenser zur Überwindung von Gräben auf

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israelis und Palästinenser aufgerufen, ihre Gräben zu überwinden. Die derzeitigen gegenseitigen Schuldzuweisungen würden nicht weiterführen, sagte Baerbock am Dienstag beim Weltwirtschaftsforum im Schweizer Alpenort Davos. „Der einzige Weg da raus ist eine Zwei-Staaten-Lösung“, sagte Baerbock bei einer Diskussion mit anderen Teilnehmern auf Englisch. Der derzeitige Krieg sei ein „Desaster“ nicht nur für Israelis und Palästinenser, sondern für „die ganze Welt“.

14.30 Uhr: Israel und Hamas setzen Kämpfe im Gazastreifen fort

Israel und die radikalislamische Hamas haben ihre Kämpfe im Süden des Gazastreifens auch am Dienstag unvermindert fortgesetzt. Die islamistische Palästinenserorganisation sprach von einer Welle israelischer Luftangriffe im Gazastreifen, bei der 78 Menschen getötet worden seien. Nach Angaben der israelischen Armee feuerte die Hamas am Morgen rund 50 Raketen aus dem Gazastreifen auf den Süden Israels ab.

9.33 Uhr: Israels Armee: Wieder Dutzende Terroristen im Gazastreifen getötet

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge wieder Terroristen im Gazastreifen getötet. In Beit Lahia im Norden des Küstengebiets seien Dutzende Mitglieder palästinensischer Terrororganisationen bei einem Einsatz der Armee ums Leben gekommen, teilte das Militär am Dienstag mit. Soldaten hätten dabei zudem rund 100 Raketenwerfer und 60 einsatzbereite Raketen entdeckt. Die Hamas und andere extremistische Gruppen feuern noch immer hin und wieder Raketen in Richtung Israel ab.

Im ebenfalls im Norden gelegenen Flüchtlingslager Al-Schati griff Israels Armee den Angaben zufolge neun Terroristen an. In der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets habe das Militär zwei bewaffnete Terroristen getötet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

7.45 Uhr: Raketen aus Iran schüren Angst vor Flächenbrand 

Nach Raketenangriffen der iranischen Revolutionswächter auf Ziele im Irak und in Syrien wächst international die Sorge über eine Ausweitung des Gaza-Kriegs auf die gesamte Region. Angesichts wiederholter Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hatte zuvor bereits am Montag UN-Generalsekretär António Guterres vor einem Flächenbrand gewarnt.

Die iranischen Revolutionswächter (IRGC) feuerten nach eigenen Angaben mehrere ballistische Raketen auf Ziele im Irak und in Syrien ab. Die Angriffe seien Rache unter anderem für den verheerenden Anschlag in der südiranischen Stadt Kerman Anfang Januar sowie die Tötung eines hochrangigen IRGC-Offiziers Ende Dezember, teilte das IRGC-Webportal in der Nacht zum Dienstag (Ortszeit) mit.

Ziel der Attacke in der nordirakischen Stadt Erbil sei eine Spionagezentrale des israelischen Geheimdienstes Mossad gewesen. In der Nähe eines neuen im Bau befindlichen US-Konsulats schlugen Augenzeugen zufolge mehrere Raketen ein. Sicherheitskreisen zufolge kamen dabei vier Zivilisten ums Leben

Das waren die Entwicklungen am Montag, 15. Januar:

21.39 Uhr: Hamas veröffentlicht Geisel-Video - Sorge um Leben der Entführten

Die islamistische Hamas hat am Montagabend erneut grausame Videoaufnahmen von israelischen Geiseln veröffentlicht. In dem Video ist unter anderem eine junge Frau zu sehen, die über den angeblichen Tod zweier männlicher Entführter bei israelischen Angriffen im Gazastreifen spricht. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte anschließend, man sei in großer Sorge um das Leben der zwei männlichen Geiseln. Er wies die Darstellung der Hamas zurück, dass sie von der israelischen Seite getötet worden seien. Am Ende des Hamas-Videos ist eine blutige männliche Leiche zu sehen.

Das Schicksal der jungen Frau in dem Video bewegt seit dem 7. Oktober viele Menschen. Sie war damals von Terroristen auf einem Motorrad entführt worden und hatte verzweifelt weinend um Hilfe gerufen. Ihre chinesische Mutter leidet an Krebs im Endstadium. Die Frau hatte immer wieder darum gebeten, ihre Tochter vor ihrem Tod noch einmal sehen zu dürfen.

19.55 Uhr: Hamas verkündet Tod zweier weiterer Geiseln im Gazastreifen

Die radikalislamische Hamas hat den Tod von zwei weiteren im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln verkündet. Sie seien bei israelischen Bombenangriffen getötet worden, teilte der bewaffnete Arm der Palästinenserorganisation am Montag mit. Die Hamas veröffentlichte ein Video, in dem eine junge Frau, die ebenfalls als Geisel gefangengehalten wird, den Tod der beiden Männer bekanntgibt.

Die Hamas hatte am Sonntag ein Video veröffentlicht, in dem die Frau und ihre beiden noch lebenden Mitgefangenen zu sehen waren. Darin forderten die drei Geiseln die israelische Regierung auf, sich für ihre Freilassung einzusetzen. Unklar war, wann die beiden Videos aufgenommen wurde.

Israelischen Medienberichten zufolge handelt es sich bei der jungen Frau um die 26-jährige Noa Argamani, die beim Hamas-Angriff auf ein Musikfestival in der Negev-Wüste entführt worden war. Die beiden Männer wurden in Berichten als der 53-jährige Yossi Sharabi und der 38 Jahre alte Itay Svrisky identifiziert. Sie waren demnach aus dem Kibbuz Beeri verschleppt worden.

19.28 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Palästinenser werden Gazastreifen "in Zukunft regieren"

Der Gazastreifen wird nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant nach dem Ende des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas von Palästinensern regiert werden. "Palästinenser leben im Gazastreifen und daher werden Palästinenser ihn in Zukunft regieren", sagte Gallant am Montag bei einer Pressekonferenz. "Die künftige Regierung in Gaza muss aus dem Gazastreifen hervorgehen", sagte er.

19.15 Uhr: UN-Organisationen fordern von Israel Nutzung des Hafens in Aschdod für Gazastreifen-Hilfen

Drei UN-Organisationen haben Israel aufgefordert, für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen auch seinen Hafen Aschdod zur Verfügung zu stellen. Die Lieferung von Lebensmitteln und Hilfsgütern hänge auch von der Öffnung neuer Zugangswege in das Palästinensergebiet ab, erklärten das Welternährungsprogramm (WFP), das UN-Kinderhilfswerk Unicef und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag in einer gemeinsamen Mitteilung. Die Nutzung von Aschdod werde von den Hilfsorganisationen „dringend benötigt“.

18.59 Uhr: Behörde: Zwei Palästinenser bei Zusammenstößen nahe Hebron getötet

Bei einem Einsatz des israelischen Militärs im Westjordanland sind am Montag nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein Mann und eine Frau getötet worden. Weitere zehn Menschen sollen bei den Zusammenstößen in der Ortschaft Dura nahe der Stadt Hebron Verletzungen erlitten haben.

Die israelische Armee gab bekannt, dass es in Dura zu einem gewalttätigen Aufruhr gekommen sei, in dessen Verlauf rund 100 Palästinenser Brandsätze und Steinblöcke gegen israelische Soldaten geschleudert hätten. Die Armee bestätigte den Tod eines Palästinensers, der einen Molotow-Cocktail geworfen haben soll.

18.23 Uhr: UN-Generalsekretär in Sorge vor Ausweitung des Gaza-Kriegs

UN-Generalsekretär António Guterres hat sich in großer Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs auf die weitere Region gezeigt. „Ich bin zutiefst besorgt von dem, was sich da entfaltet“, sagte Guterres am Montag in New York. „Es ist meine Pflicht, allen Seiten diese einfache und direkte Botschaft zu überbringen: Hört auf, an der blauen Linie mit dem Feuer zu spielen, deeskaliert und bringt die Gewalt zu einem Ende.“

Die blaue Linie markiert die Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es an der Grenze immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der vom Iran unterstützten Hisbollah. Sie ist mit der Hamas verbündet, gilt aber als deutlich schlagkräftiger. Neben einem sofortigen Waffenstillstand forderte Guterres zudem erneut die Freilassung aller Geiseln und eine Untersuchung der von der Hamas und anderen bei dem Massaker am 7. Oktober verübten sexuellen Gewalt.

16.18 Uhr: Grünen-Chefin Lang verlangt von Israel mehr Schutz für Zivilisten

Grünen-Chefin Ricarda Lang hat an Israel appelliert, mehr für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun. „Der Terror muss aufhören. Die Hamas muss ihre Waffen niederlegen und Israel muss mehr tun, um Zivilisten zu schützen und den humanitären Zugang zu verbessern“, sagte Lang am Montag in Berlin.

15.33 Uhr: Eine Tote und mindestens 13 Verletzte bei mutmaßlichem Autoanschlag in Israel

Bei einem mutmaßlichen Anschlag mit mindestens einem Auto sind am Montag in der israelischen Stadt Raanana nördlich von Tel Aviv eine Frau getötet sowie mindestens 13 weitere Menschen verletzt worden. Nach Angaben der israelischen Polizei werden zwei Palästinenser aus dem besetzten Westjordanland verdächtigt, mindestens ein Auto gestohlen und an mehreren Orten in Raanana Passanten angefahren zu haben. Beide wurden demnach festgenommen.

Laut dem israelische Polizeichef Kobi Shabtai sind die beiden mutmaßlichen Täter verwandt und stammen aus der Stadt Hebron im Westjordanland. Sie gelangten demnach illegal an die verschiedenen Tatorte.

Das Meir-Krankenhaus in Kfar Saba nahe Raanana teilte mit, dass eine schwer verletzte Frau trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sei. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom meldete mindestens 13 weitere Verletzte, zwei davon lebensbedrohlich. Laut umliegenden Krankenhäusern waren auch neun Kinder unter den Verletzten.

Er soll mit mehreren gestohlenen Autos die Menschen gerammt haben. Sanitätern zufolge sollen zudem mehreren Menschen mit Stichverletzungen behandelt worden sein.

13.59 Uhr: UN-Organisationen warnen vor Hungerkatastrophe in Gaza

Den rund 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen drohen laut den Vereinten Nationen eine Hungersnot und Seuchen. Was an humanitären Transporten in die umkämpfte Enklave gelange, reiche bei weitem nicht aus, um „eine tödliche Kombination aus Hunger, Unterernährung und Krankheiten“ zu verhindern, teilten mehrere UN-Hilfswerke am Montag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Es müssten größere Mengen von Gütern nach Gaza gebracht und sicher an die Bedürftigen verteilt werden können. An dem Aufruf beteiligten sich die Weltgesundheitsorganisation WHO, das UN-Ernährungsprogramm WFP und das Kinderhilfswerk Unicef.

Für die Lage machten die Organisationen die Schließung der Grenzübergänge bis auf zwei, die langwierige Kontrolle der Lastwagen durch Israel sowie Bombardierungen und wechselnde Fronten verantwortlich. Menschen liefen Gefahr, „nur wenige Kilometer von Lastwagen mit Nahrungsmitteln entfernt zu verhungern“, sagte WFP-Direktorin Cindy McCain.

11:16 Uhr: Hamas-Behörde: Mehr als 130 Tote im Gazastreifen binnen 24 Stunden

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 132 Menschen getötet worden. Die Zahl der insgesamt seit Kriegsbeginn getöteten Palästinenser sei auf rund 24.100 gestiegen, teilte die Behörde am Montag mit. Demnach wurden zudem 60.834 Menschen verletzt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

10.02 Uhr: Islamistische Hamas: Mehr als 60 Menschen im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas in der Nacht zum Montag mehr als 60 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen getötet worden. Dutzende Menschen seien zudem verletzt worden, erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium. Es sprach von "intensiven" israelischen Angriffen und Artilleriebeschuss. Betroffen gewesen seien die Städte Chan Junis und Rafah im Süden des Palästinensergebiets, aber auch die Stadt Gaza.

Unter anderem zwei Krankenhäuser, eine Schule und "Dutzende" Häuser seien ins Visier genommen worden, hieß es. Krankenhäuser sind nach dem humanitären Völkerrecht geschützt, wurden seit dem Beginn des Krieges im Gazastreifen jedoch wiederholt von israelischen Angriffen getroffen. Das israelische Militär wirft der Hamas vor, Tunnel unter Krankenhäusern zu haben und sie als Kommandozentralen zu nutzen. Die islamistische Palästinenserorganisation weist das zurück.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 14. Januar:

19.18 Uhr: Israel nimmt zwei Schwestern von getötetem Hamas-Vizechef al-Aruri fest

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland zwei Schwestern des im Libanon getöteten Vizechefs der radikalislamischen Hamas, Saleh al-Aruri, festgenommen. Die israelische Armee erklärte, die beiden Frauen seien festgenommen worden, weil sie zu „Terrorismus gegen den Staat Israel“ aufgerufen hätten. Einzelheiten nannte die Armee nicht. Der Schwager des Hamas-Vizechefs, Auad al-Aruri, sagte, die zwei Frauen und mehrere andere Familienmitglieder seien in israelische Verwaltungshaft genommen worden.

Der Verein palästinensischer Gefangener erklärte, die 52-jährige Dalal al-Aruri und die 47-jährige Fatima al-Aruri seien an verschiedenen Orten in der Nähe von Ramallah festgenommen worden. Fatima al-Aruris Sohn Mohammed Sakr sagte, seine Mutter sei vor Tagesanbruch bei einem Armeeeinsatz in ihrem Wohnviertel festgenommen worden.

18.12 Uhr: Zwei Tote in Israel nach Raketenangriff aus dem Libanon

Nach einem Raketenangriff aus dem Libanon ist die Zahl der Toten in Israel auf zwei gestiegen. Eine Frau, deren Haus in einem Grenzort von der Rakete getroffen worden war, sei ihren schweren Verletzungen erlegen, teilten die örtlichen Behörden am Sonntag mit. Bei dem Angriff war nach Angaben von Rettungskräften und der Armee auch ihr Sohn, ein Soldat, getötet worden.

Das Militär hatte zuvor bestätigt, dass ein Geschoss ein Haus im Grenzort Kfar Yuval getroffen hatte. Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah, die mit der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und dem Iran verbündet ist, meldete am Sonntag sechs Angriffe auf Israel. Die israelische Armee bombardierte eigenen Angaben zufolge Positionen der Hisbollah-Miliz und tötete drei aus dem Libanon eingedrungene Bewaffnete.

12.05 Uhr: Israelische Armee: Raketenwerfer im Gazastreifen zerstört

In ihrem seit hundert Tagen andauernden Krieg gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen hat die israelische Armee weitere Erfolge gemeldet: Im Norden des von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiets seien mehrere Raketenwerfer zerstört, im gesamten Gebiet seien weitere Ziele getroffen worden, meldete sie am Sonntag. Dazu gehörten demnach auch Ziele in der im Süden gelegenen Stadt Chan Junis.

Die Hamas berichtete von Kämpfen mit israelischen Truppen in Chan Junis. Insgesamt seien in der Nacht über hundert Menschen bei israelischen Angriffen getötet worden, erklärte die radikalislamische Palästinenserorganisation am Sonntag. 

11.13 Uhr: Solidarität mit Geiseln: Israel streikt für 100 Minuten

Hunderte israelische Unternehmen sind am Sonntag als Zeichen der Solidarität mit mehr als 130 Geiseln im Gazastreifen in einen 100 Minuten langen Streik getreten. Sie folgten damit einem Aufruf des Dachverbands der Gewerkschaften (Histadrut) am 100. Tag nach Beginn des Gaza-Kriegs. Zu Beginn des Streiks schwiegen zum Zeichen der Verbundenheit Tausende von Teilnehmern einer Kundgebung von Angehörigen und Unterstützern der Geiseln 100 Sekunden lang. Die Kundgebung in Tel Aviv sollte insgesamt 24 Stunden lang bis zum Sonntagabend dauern.

Der Histadrut-Chef Arnon Ben-David sagte bei der Kundgebung: „Manchmal stehe ich morgens auf und frage mich: "Ist es wirklich passiert am 7. Oktober, ist es möglich, dass der Staat Israel diesen Zustand erreicht hat - dass Menschen aus ihren Häusern und ihren Betten entführt wurden? Dass Soldaten im Dienst geötet wurden?“ Israel befinde sich „mitten in einem schrecklichen Traum, und ich will aus diesem schrecklichen Traum aufwachen und ein neues Israel schaffen“, sagte er. „Wir streiken heute, um gemeinsam daran zu arbeiten, das Land Israel neu aufzubauen. Wir werden alles wieder aufbauen, was sie versucht haben zu zerstören, und es besser machen.“

8.16 Uhr: Baerbock betont Unterstützung zur Freilassung der Hamas-Geiseln

Zum 100. Tag im Krieg zwischen Israel und der Hamas hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihre Unterstützung zur Freilassung der von der islamistischen Palästinenserorganisation verschleppten Geiseln betont. „Seit 100 Tagen fehlen Kinder, Eltern, Brüder, Schwestern, Freunde in Israel. 100 Tage voll Ungewissheit, Verzweiflung, Trauer - und Hoffnung“, erklärte Baerbock am Sonntag im Onlinedienst X, ehemals Twitter. „Wir geben nicht auf, wir lassen in unserer Arbeit nicht nach, bis alle Geiseln der Hamas wieder zu Hause sind.“

7.32 Uhr: Israels Armee meldet erneuten Schusswechsel an Grenze zum Libanon

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es in der Nacht zum Sonntag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Eine Terrorzelle sei aus dem Libanon auf israelisches Gebiet eingedrungen und habe auf patrouillierende Soldaten geschossen, teilte die Armee am frühen Sonntagmorgen mit. Die Soldaten hätten das Feuer erwidert, vier Terroristen seien dabei getötet worden, hieß es. Während des Schusswechsels hätten die eigenen Truppen mit Artillerie und Mörsern auf das Gebiet gefeuert. Erst am Vortag war es an der Grenze zwischen den beiden Ländern zu gegenseitigem Beschuss gekommen.

Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte dabei nach Angaben des israelischen Militärs mehrere Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert. Die israelischen Armee habe die Stellungen unter Beschuss genommen. Darüber hinaus bombardierten israelische Kampfjets „terroristische Infrastruktur“ der Hisbollah im Süd-Libanon, hieß es.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 13. Januar: 

21.15 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Rücktritt Netanjahus

Mehrere Tausend Menschen haben bei einer Demonstration in der israelischen Metropole Tel Aviv den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gefordert. Redner der Kundgebung am Samstagabend warfen seiner Regierung vor, nicht genügend zu tun, um die zu Beginn des Gaza-Kriegs von Terroristen der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln wieder nach Hause zu bringen.

19 Uhr: Angehörige israelischer Geiseln enthüllen Nachbau eines Hamas-Tunnels

Fast 100 Tage nach der Verschleppung ihrer Angehörigen durch die radikalislamische Hamas haben Israelis in Tel Aviv den Nachbau eines Tunnels enthüllt. Der Künstler Roni Levavi sagte am Samstag der Nachrichtenagentur AFP, er habe mit der Installation "die getreueste Rekonstruktion" eines Hamas-Tunnels im Gazastreifen erschaffen wollen. Für die Konstruktion habe er sich an in den Medien veröffentlichten Abbildungen orientiert.

Das Innere des Tunnels ist spärlich beleuchtet, der Boden ist dreckig und ständig ist das Geräusch von Schusswechseln und Artilleriebeschuss zu hören. Es wird davon ausgegangen, dass viele der verbliebenen israelischen Geiseln in solchen Tunneln festgehalten werden. Die Installation steht vor dem Kunstmuseum in Tel Aviv, dessen Vorplatz von den Angehörigen in "Platz der Geiseln" umbenannt wurde. Angehörige erinnern dort an Ständen und mit Kunstinstallationen an das Schicksal der Verschleppten.

18.40 Uhr: Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es am Samstag erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Die libanesische Hisbollah-Miliz feuerte mehrere Geschosse auf den Norden Israels ab, teilte das israelische Militär mit. Sie seien über unbebautem Gebiet niedergegangen.

Die israelischen Armee habe die Stellungen unter Beschuss genommen, von denen die Angriffe ausgegangen waren. Darüber hinaus bombardierten israelische Kampfjets „terroristische Infrastruktur“ der Hisbollah im Süd-Libanon, hieß es in der Mitteilung weiter.

13.35 Uhr: Israelische Armee: Dutzende Raketenwerfer im Gazastreifen zerstört

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge dutzende "einsatzbereite" Raketenwerfer im Gazastreifen zerstört. Bei Luftangriffen auf die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens seien überdies vier "Terroristen" getötet worden, erklärte die Armee am Samstag. Aschraf al-Kudra, Sprecher des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Palästinensergebiet, sprach von "mehr als 60 Märtyrern", die bei israelischen Angriffen in der Nacht zu Samstag getötet worden seien. 

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete von intensivem nächtlichen Beschuss und Luftangriffen im Süden des Gazastreifens. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 12. Januar:

21.09 Uhr: Israel meldet Vereinbarung: Hamas-Geiseln bekommen Medikamente

Israel hat nach eigenen Angaben eine Vereinbarung zur Versorgung der im Gazastreifen festgehaltenen Hamas-Geiseln mit Medikamenten erzielt. Die Geiseln sollten „in den kommenden Tagen“ Arzneimittel erhalten, teilte am Freitag das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit. Die Abmachung sei unter Vermittlung Katars erzielt worden.

Die Einigung „wird die Einfuhr von Medikamenten für die von der Terrororganisation Hamas festgehaltenen Geiseln ermöglichen“, erklärte Netanjahus Büro.

Kritik übte die israelische Regierung am UN-Hochkommissariat für Menschenrechte (OHCHR), das am Freitag eine Erklärung zum Hamas-Großangriff auf Israel veröffentlichte. Darin wurde die „schreckliche“ Attacke verurteilt, zugleich aber auch Kritik am israelischen Militäreinsatz gegen die Hamas geäußert. Zudem rief das OHCHR zu einer Waffenruhe auf.

20.48 Uhr: Internet und Mobilfunk im Gazastreifen erneut ausgefallen

Im gesamten Gazastreifen sind erneut alle Internet- und Telekommunikationsdienste ausgefallen. "Gaza hat erneut einen Gesamtausfall", erklärte die palästinensische Telekommunikationsgesellschaft Paltel am Freitag im Onlinedienst X, vormals Twitter. "Die israelische Seite hat die Server abgeschaltet", hieß es weiter. 

19.46 Uhr: Israel meldet Vereinbarung: Hamas-Geiseln bekommen Medikamente

Israel hat nach eigenen Angaben eine Vereinbarung zur Versorgung der im Gazastreifen festgehaltenen Hamas-Geiseln mit Medikamenten erzielt. Die Geiseln sollten "in den kommenden Tagen" Arzneimittel erhalten, teilte am Freitag das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu mit. Die Abmachung sei unter Vermittlung Katars erzielt worden.

18.24 Uhr: Bundesregierung stellt sich in Völkermord-Verfahren an Seite Israels

Die Bundesregierung hat sich in dem Völkermord-Verfahren zum Gaza-Krieg nochmals klar an die Seite Israels gestellt. „Wir wissen, dass verschiedene Länder die Operation Israels im Gazastreifen unterschiedlich bewerten. Den nun vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel erhobenen Vorwurf des Völkermords weist die Bundesregierung aber entschieden und ausdrücklich zurück“, erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin. „Dieser Vorwurf entbehrt jeder Grundlage.“

Hebestreit sagte, die Bundesregierung beabsichtige auch vor Gericht entsprechend Stellung zu beziehen, wenn es zu einer Hauptverhandlung kommt. „Die Bundesregierung intendiert, in der Hauptverhandlung als Drittpartei zu intervenieren“, erklärte er.

11.08 Uhr: Israel verteidigt sich vor Internationalem Gerichtshof gegen "Völkermord"-Vorwurf

Israel hat sich vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) gegen den Vorwurf des "Völkermords" verteidigt und die Anschuldigungen Südafrikas als "völlig verzerrt" kritisiert. Südafrika habe dem Gericht "leider ein völlig verzerrtes" Tatsachen- und Rechtsbild vorgelegt, sagte Tal Becker, einer von Israels Anwälten vor dem IGH, am Freitag in Den Haag. Der Fall spiegele nicht die Realitäten der Situation im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen wider.

Israel versuche nicht, die Palästinenser im Krieg im Gazastreifen zu vernichten, betonte Becker. "Was Israel mit seinen Operationen im Gazastreifen bezweckt, ist nicht die Vernichtung eines Volkes, sondern der Schutz eines Volkes, seines Volkes, das von mehreren Fronten angegriffen wird."

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 11. Januar:

19.32 Uhr: Israel nimmt zu Völkermord-Klage vor UN-Gericht Stellung

Im Verfahren zum Gaza-Krieg vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag wird Israel am Freitag (10 Uhr) zum Vorwurf des Völkermordes Stellung nehmen. Rechtsvertreter des Landes wollen die von Südafrika eingereichte Klage entschieden zurückweisen. Südafrika wirft Israel systematische Taten von Völkermord gegen die Palästinenser im Gazastreifen vor. Als Beleg führten Rechtsvertreter Südafrikas am Donnerstag - dem ersten Tag der Anhörung vor dem höchsten UN-Gericht - Beispiele militärischer Gewalt sowie Äußerungen von israelischen Politikern und Militärs an.

Israel will sich auch auf sein Recht auf Selbstverteidigung nach den Attacken der Terrororganisation Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023 berufen. Dabei waren rund 1200 Menschen getötet und etwa 250 aus Israel entführt worden, von denen bislang etwa die Hälfte wieder freigelassen wurde. Die israelische Regierung sieht in den Angriffen ihrerseits den Versuch eines Genozids. Der Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stehe „in voller Übereinstimmung mit dem internationalen Recht“, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag.

17.30 Uhr: USA drängen auf diplomatische Lösung zwischen Israel und Hisbollah

Die USA drängen weiterhin auf eine diplomatische Lösung im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Der US-Gesandte und Vermittler, Amos Hochstein, sagte am Donnerstag nach Angaben der libanesischen Nachrichtenagentur NNA: „Wir müssen eine diplomatische Lösung finden, die es dem libanesischen Volk ermöglicht, in seine Häuser im Süden des Libanon zurückzukehren, genauso wie das Volk Israels in der Lage sein muss, in seine Häuser im Norden zurückzukehren.“ Amos war am Donnerstag in die libanesische Hauptstadt Beirut gereist, um Gespräche mit verschiedenen Vertretern im Libanon zu führen. Zuvor war er bereits in Israel.

16.40 Uhr: Zwei Tote bei Beschuss an Grenze zwischen Libanon und Israel

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist es am Donnerstag erneut zu Beschuss gekommen. Dabei wurden nach Angaben der proiranischen Hisbollah auch zwei Sanitäter der Schiitenorganisation getötet und weitere Menschen verletzt. Laut des Gesundheitsministeriums im Libanon und der Hisbollah griff das israelische Militär ein Zivilschutzzentrum im Grenzort Hanin an. Das Ministerium verurteilte den Angriff scharf. Die Hisbollah gab an, als Vergeltung auf das von ihnen finanzierte Zentrum den Ort Kirjat Schmona in Israel mit „dutzenden Raketen angegriffen“ zu haben.

15.50 Uhr: Israels Außenamt: Genozid-Verfahren ist „Schauspiel der Heuchelei“

Israels Außenministerium sieht in dem von Südafrika gegen das Land angestrengte Völkermord-Verfahren das „größte Schauspiel der Heuchelei in der Geschichte“. Ministeriumssprecher Lior Haiat schrieb am Donnerstag auf X, vormals Twitter: „Südafrika (...) hat die Realität in Gaza im Gefolge des Massakers am 7. Oktober krass entstellt.“ Es ignoriere die Tatsache, dass Hamas-Terroristen auf israelischem Boden Israelis ermordet, massakriert, vergewaltigt und entführt haben, „allein weil sie Israelis waren“. Dies stelle den den Versuch eines Genozids dar.

Wenige Stunden vor Haiats Tweet hatte vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag das Verfahren begonnen, in dem Südafrika Israel wegen angeblichen Völkermords an den Palästinensern im Gazastreifen anklagt. Das Land beruft sich auf die UN-Völkermordkonvention, die auch Israel unterzeichnet hat. Israel bestreitet, gegen die Konvention verstoßen zu haben.

14.50 Uhr: EuGH-Rechtsgutachter will Flüchtlingsschutz für staatenlose Palästinenser verbessern

Staatenlose Palästinenser aus dem Gazastreifen werden künftig wohl einfacher Flüchtlingsschutz in EU-Staaten erhalten können. Nach Ansicht des richterlichen Rechtsgutachters beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg, Nicholas Emiliou, müssen die zuständigen Behörden dabei insbesondere auch die aktuelle Situation im Gazastreifen berücksichtigen. Für sein Urteil ist der EuGH daran nicht gebunden, er folgt diesen sogenannten Schlussanträgen aber in den allermeisten Fällen. (Az. C-563/22)

Konkret geht es um zwei staatenlose Palästinenser, die im August 2022 in Bulgarien um Flüchtlingsschutz ersuchten. Ursprünglich lebten sie im Gazastreifen und waren beim UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) registriert. Den Schutzbereich des UNRWA mussten sie dann aber verlassen.

13.30 Uhr: Habeck ruft Israel zum Schutz von Zivilisten in Gaza auf

Vizekanzler Robert Habeck hat von der israelischen Regierung verlangt, mehr für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen zu tun. „Ich fordere die israelische Regierung auf, Opfer zu vermeiden, zivile Opfer im Kampf gegen die Hamas, und humanitäre Hilfe, Medizin, Nahrung sicherzustellen für die Menschen, besonders bei einem solchen Wetter“, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem israelischen Amtskollegen Nir Barkat im regnerischen Jerusalem. Es drohe nun die Ausbreitung von Seuchen im Gazastreifen. Der Gewinn des Krieges dürfe nicht zum Verlust der Chance auf Frieden führen.

10.14 Uhr: Israel erstmals wegen Völkermord-Klage vor UN-Gericht

Begleitet von Demonstrationen hat vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung zur Völkermord-Klage gegen Israel begonnen. Zum ersten Mal stellt sich Israel ab Donnerstag der Klage Südafrikas zum Gaza-Krieg. Die Rechtsvertreter Südafrikas beschuldigen Israel vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen, die Völkermordkonvention verletzt zu haben. Sie fordern im Eilverfahren einen sofortigen Rechtsschutz für die Palästinenser. Demnach sollen die Richter das Ende der militärischen Handlungen anordnen.

Vor dem Friedenspalast in Den Haag, dem Sitz des Gerichtshofes, hatten sich Anhänger der Palästinenser versammelt. Einige Dutzend Befürworter Israels waren zu einer Demonstration ebenfalls vor das Gericht gezogen.

Südafrika hatte die Klage Ende 2023 eingereicht. Es wirft Israel vor, die Auslöschung der Palästinenser zu beabsichtigen. Israel weist den Vorwurf entschieden zurück. Es wird am Freitag seine Position darlegen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 10. Januar: 

20.25 Uhr: Israels Kriegskabinett berät über Geisel-Frage

Israels Kriegskabinett hat sich am Mittwochabend zu einer Beratung über die Bemühungen zur Freilassung weiterer Geiseln im Gazastreifen versammelt. Nach unbestätigten israelischen Medienberichten soll Katar einen neuen Vorschlag für einen Deal vorgelegt haben. Darüber solle bei der Sitzung beraten werden, berichteten israelische Medien übereinstimmend.

Laut dem Vorschlag sollten alle Geiseln im Gegenzug für einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen freigelassen werden. Die Führung der islamistischen Hamas solle im Rahmen der Vereinbarung ins Exil gehen.

18.01 Uhr: Zeitung: Israelische Häuser werden mit Panzerabwehrraketen beschossen

Der Gaza-Krieg zieht die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Aber auch im israelisch-libanesischen Grenzgebiet wird gekämpft. Dort verbreitet der neuartige Einsatz einer altbekannten Waffe Angst und Schrecken.

Die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon setzt nach einem Bericht der israelischen Zeitung „Haaretz“ in ihrem Kampf gegen Israel ungewöhnlich viele Panzerabwehrraketen gegen Wohnhäuser ein. Diese Waffen wurden eigentlich zur Bekämpfung gepanzerter Fahrzeuge entwickelt und haben zwar nur eine relativ geringe Reichweite, können dafür aber sehr präzise vom Schützen ins Ziel gelenkt werden. Die israelische Armee habe große Probleme, diese Waffen abzufangen, schrieb die Zeitung am Mittwoch weiter. Die Hisbollah beschießt Israel seit den Massakern der islamistischen Hamas in Israel, die den Gaza-Krieg auslösten. Sie wird wie die Hamas vom Iran unterstützt. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit, sie wolle den Bericht nicht kommentieren.

17.50 Uhr: WHO warnt vor Krankheiten im Gazastreifen - Tote bei Angriff auf Krankenwagen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die humanitäre Lage im Gazastreifen als „unbeschreiblich“ bezeichnet und einen sicheren Zugang zu dem Gebiet für Hilfslieferungen gefordert. „Die Menschen stehen stundenlang an, um ein wenig Wasser zu bekommen, das vielleicht nicht sauber ist, oder Brot, das allein nicht nahrhaft genug ist“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch vor Journalisten in Genf.

Der Mangel an sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen schaffe ein ideales Umfeld für die Ausbreitung von Krankheiten, warnte Tedros und betonte, dass nur 15 Krankenhäuser noch teilweise funktionierten.

Indes wurden bei einem israelischen Angriff auf einen Krankenwagen des Roten Halbmonds nahe der Stadt Deir el-Balah im zentralen Gazastreifen vier Rettungshelfer getötet. „Vier Mitglieder des Rettungsteams des Palästinensischen Roten Halbmonds wurden getötet, als israelische Besatzer eine Ambulanz in der Salah al-Din Straße am Eingang von Deir al-Balah beschossen“, hieß es in einer Erklärung der Organisation. Das israelische Militär äußerte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht zu dem Vorfall.

17.03 Uhr: Internationaler Gerichtshof befasst sich mit „Völkermord“-Vorwurf gegen Israel

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag befasst sich ab Donnerstag mit „Völkermord“-Vorwürfen gegen Israel wegen des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen. Angerufen wurde das Gericht von Südafrika. Dessen Vorwürfen zufolge verfolgt Israel mit seinem Vorgehen „das Ziel, Palästinenser im Gazastreifen als Teil der größeren nationalen, rassischen und ethnischen Gruppe der Palästinenser zu vernichten“. Israel hat die Vorwürfe zurückgewiesen und von „Verleumdung“ gesprochen.

15.27 Uhr: Deutschland stockt Unterstützung für libanesische Armee auf

Deutschland stellt dem Libanon angesichts der wachsenden Spannungen zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah weitere 15 Millionen Euro zur Verfügung, um die Armee des Landes besser aufzustellen. Das Geld solle dafür sorgen, dass die libanesischen Soldaten an der Grenze zu Israel im Süden des Landes besser für Sicherheit sorgen könnten, sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Mittwoch beim Besuch der UN-Beobachtermission Unifil in der libanesischen Hauptstadt Beirut. Die Grünen-Politikerin rief sowohl die Hisbollah als auch Israel zur Deeskalation auf, um einen Flächenbrand in der Region zu vermeiden.

13.42 Uhr: Israelischer Politiker bekräftigt Forderung: Gaza niederbrennen

Einen Tag vor einer Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zum Gaza-Krieg und zu Völkermord-Vorwürfen gegen Israel hat ein israelischer Politiker erneut gefordert, Gaza niederzubrennen. Der rechte Knesset-Abgeordnete von der Regierungspartei Likud, Nissim Vaturi, verteidigte am Mittwochmorgen im Gespräch mit dem Radiosender Kol Barama seinen inzwischen gelöschten Beitrag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Vor knapp anderthalb Monaten schrieb Vaturi: „Gaza jetzt niederbrennen und nicht weniger!“

In dem Radio-Interview sagte Vaturi, dass er seinen X-Post, den er im November geschrieben hatte, nicht bereue und zu seinen Worten stehe. „Ich sagte "Gaza niederbrennen". Niederbrennen, was heißt das? Hineingehen und sie zerreißen.“  Vaturi bezog sich auf das Massaker der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober, bei dem in Israel 1200 Menschen getötet wurden. „Sie sind gekommen und haben uns verbrannt, unsere Kinder,“ sagte er.

12.33 Uhr: Blinken sichert Abbas US-Unterstützung für Palästinenserstaat zu

Auf seiner Nahostreise hat US-Außenminister Antony Blinken bei einem Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die Unterstützung der USA für „konkrete Schritte“ hin zu einem palästinensischen Staat zugesichert. Blinken habe Washingtons seit langem bestehende Haltung bekräftigt, dass ein palästinensischer Staat an der Seite Israels bestehen müsse, „wobei beide in Sicherheit und Frieden“ leben sollten, erklärte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller. Der Autokonvoi Blinkens war am Mittwoch in Ramallah im besetzten Westjordanland angekommen, wo Dutzende Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie „Stoppt den Genozid“ und „Blinken, du bist nicht willkommen“ hochhielten.

11.52 Uhr: Wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es am Mittwoch erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Das israelische Militär teilte mit, am Morgen ein Militärgelände in Nakura im Grenzgebiet angegriffen zu haben, nachdem sie von dort aus beschossen worden sei. Weiter hieß es, die Armee habe „terroristische Infrastruktur“ und ein Militärgelände nahe Labbouneh im Südlibanon angegriffen. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass auch Orte im westlichen Teil des libanesischen Grenzgebiets unter Beschuss genommen wurden.

9.25 Uhr: Israels Armee setzt Angriffe in Chan Junis und Zentrum von Gaza fort

Israels Armee setzt seine Angriffe in der Stadt Chan Junis und im Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Magasi im Zentrum des Gazastreifens fort. Die israelischen Truppen hätten im Laufe des vergangenen Tages rund 150 Ziele der islamistischen Terrororganisation Hamas angegriffen, teilte das Militär am Mittwoch mit. Insbesondere in Chan Junis, der größten Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, ist die Armee nach eigenen Angaben gegen Hamas-Terroristen vorgegangen und hat Dutzende getötet.

8.03 Uhr: Blinken beklagt vor Treffen mit Abbas „viel zu hohe“ Opferzahl im Gazastreifen

US-Außenminister Antony Blinken hat die hohe Zahl ziviler Opfer durch den israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen beklagt und Israel zu einem besseren Schutz der Bevölkerung in dem Palästinensergebiet aufgerufen. Die Opferzahlen seien „viel zu hoch“, sagte Blinken am Dienstag nach Gesprächen mit israelischen Regierungsvertretern in Tel Aviv. Am Mittwoch will der US-Chefdiplomat mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas über die Nachkriegsordnung im Gazastreifen sprechen.

Nach Angaben des US-Außenministeriums bekräftigte Blinken im Gespräch mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu die Unterstützung der USA für das Recht Israels, einen erneuten Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas zu verhindern. Dann habe der US-Außenminister „die Wichtigkeit betont, weiteren zivilen Schaden zu vermeiden und zivile Infrastruktur in Gaza zu schützen“, erklärte Außenministeriumssprecher Matthew Miller.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 9. Januar:

21.19 Uhr: Blinken: Israel stimmt Plan für UN-Mission im Gazastreifen zu

Israel stimmt nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken einer UN-Mission zur Einschätzung der Lage im nördlichen Gazastreifens für eine sichere Rückkehr von Palästinensern dorthin zu. „Wir haben uns heute auf einen Plan geeinigt, wonach die Vereinten Nationen eine Bewertungsmission ausführen sollen“, sagte Blinken am Dienstag nach Gesprächen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu vor Journalisten in Tel Aviv.

Die Mission werde festlegen, „was getan werden muss, damit vertriebene Palästinenser sicher in ihren Norden zurückkehren können“, sagte Blinken.

Zudem habe er Israel aufgefordert „keine Maßnahmen mehr zu ergreifen, die die Fähigkeit der Palästinenser untergraben, sich selbst zu regieren“. Israel müsse „Partner“ einer palästinensischen Führung sein, die bereit sei, ihr Volk dabei zu unterstützen, Seite an Seite mit Israel in Frieden zu leben, betonte der US-Außenminister.

17.30 Uhr: „Das Leben in Gaza ist die Hölle“: Baerbock fordert leichteren Einlass für Hilfen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat bei einem Besuch an der Grenze zum Gazastreifen eindringlich für einen leichteren Einlass für humanitäre Hilfe geworben. „Das Leben in Gaza ist die Hölle“, sagte Baerbock am Dienstag nach ihrer Visite am Grenzübergang Rafah, der Ägypten mit dem südlichen Gazastreifen verbindet. Baerbock forderte eine effizientere Abfertigung der mit Hilfslieferungen beladenen Lkw, die vor der Einfahrt in das Palästinensergebiet von Vertretern Israels kontrolliert werden.

„Es kann nicht sein, dass sich Trucks hier tagelang stauen“, sagte Baerbock. Allein in Rafah warteten 3000 Lkw mit dringend benötigten Hilfsgütern auf die Erlaubnis zur Weiterfahrt in den Gazastreifen. Die Außenministerin hatte bei der Anreise nach Rafah mit ihrem Wagenkonvoi selbst hunderte Lkw passiert, die im nördlichen Sinai am Straßenrand auf Einlass in den Gazastreifen warteten. „Es zerreißt einem das Herz, diese Trucks zu sehen“, sagte Baerbock.

Die Ministerin forderte die Einrichtung eines Grenzübergangs in Rafah, der „rund um die Uhr funktioniert“. Zudem bekräftigte sie ihre Forderung, dass Israel weitere Grenzübergänge für Hilfslieferungen in das Gebiet öffnen müsse.

16.44 Uhr: Blinken in Israel: „Schaden“ von Zivilbevölkerung im Gazastreifen abwenden

Bei seinem Besuch in Israel hat US-Außenminister Antony Blinken bei Regierungschef Benjamin Netanjahu darauf gedrungen, dass weiterer „Schaden“ von der Zivilbevölkerung im Gazastreifen abgewendet werden müsse. Bei seinem diplomatischen Bemühen um eine Eindämmung des Nahost-Konfliktes traf Blinken auch Präsident Isaac Herzog. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) besuchte unterdessen den Grenzübergang Rafah zwischen dem südlichen Gazastreifen und Ägypten.

Nach Angaben des US-Außenministeriums bekräftigte Blinken im Gespräch mit Netanjahu die Unterstützung der USA für das Recht Israels, einen erneuten Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas zu verhindern. Dann habe der US-Außenminister „die Wichtigkeit betont, weiteren zivilen Schaden zu vermeiden und zivile Infrastruktur in Gaza zu schützen“, erklärte Außenministeriumssprecher Matthew Miller.

15.27 Uhr: Baerbock mit Hilfspaket für Menschen im Gazastreifen

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat der Organisation Roter Halbmond rund zehn Tonnen Hilfsgüter für die Menschen im Gazastreifen übergeben. Bei ihrer Ankunft im ägyptischen Al-Arisch erklärte Baerbock am Dienstag, „wir brauchen mehr humanitäre Pausen, damit deutlich mehr Hilfe an die Menschen verteilt werden kann“. Die auf fast 40 Paletten transportierten Hilfsgüter wurden demnach aus Mitteln des Auswärtigen Amts finanziert und im niedersächsischen Wunstorf von der Bundeswehr eingeladen.

Dabei handelt es sich um Isomatten, Decken, Kinderschlafsäcke und Feldbetten für Menschen in Gaza, die in provisorischen Unterkünften leben. Die Güter werden vom Roten Halbmond ausgeladen und von der UN-Organisation für Migration (IOM) in den Küstenstreifen transportiert. Die Verteilung an die Menschen dort ist durch eine norwegische Flüchtlingsorganisation vorgesehen.

14.53 Uhr: Baerbock zu Besuch am Übergang Rafah an der Grenze zum Gazastreifen eingetroffen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat am Dienstag die Grenze zum Gazastreifen besucht. Am Grenzübergang Rafah zwischen dem südlichen Gazastreifen und Ägypten wolle sie auf das Leid der Zivilisten im Gazastreifen aufmerksam machen, sagte die Ministerin vor ihrer Ankunft. Baerbock forderte die Öffnung weiterer Grenzübergänge und neue humanitäre Feuerpausen, um Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen zu können.

In Rafah will die Außenministerin den Grenzübergang besichtigen und mit Vertretern der im Gazastreifen tätigen UN-Organisationen UNRWA und OCHA sprechen. Danach will Baerbock ein Krankenhaus im ägyptischen al-Arisch besuchen, in dem Verwundete aus dem Gazastreifen behandelt werden.

13.27 Uhr: WHO: Notlage zwingt im Gazastreifen zu unnötigen Amputationen

Im Gazastreifen müssen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zahlreiche Amputationen vorgenommen werden, obwohl die Gliedmaßen eigentlich gerettet werden könnten. Dafür gebe es viele Gründe, sagten der WHO-Vertreter für die Palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn, und der Koordinator der WHO-Notärzteteam, Sean Casey, am Dienstag. Sie sprachen über eine Videoschaltung aus Jerusalem und Rafah im Süden des Gazastreifens mit der Presse in Genf.

12.13 Uhr: Neun israelische Soldaten in Gaza getötet

Mindestens neun israelische Soldaten sind nach Militärangaben im Gazastreifen getötet worden. Die israelische Armee teilte am Dienstag mit, sie seien am Vortag bei drei verschiedenen Vorfällen ums Leben gekommen. Sechs der Soldaten seien bei der Explosion von Sprengstoff getötet worden, der zur Zerstörung einer Werkstatt der islamistischen Hamas zur Raketenherstellung eingesetzt werden sollte.

Der Sprengstoff sei mit einem Lastwagen in das Gebiet des Flüchtlingsviertels Al-Bureidsch gebracht worden, hieß es. Al-Bureidsch liegt im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens. Die „Jerusalem Post“ schrieb, es sei noch unklar, ob der Grund für die Explosion ein technischer Fehler oder ein Sprengsatz war.

Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind damit nach Militärangaben 185 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Mehr als tausend weitere wurden verletzt. Seit dem 7. Oktober sind demnach 519 Soldaten und Soldatinnen getötet worden.

11.46 Uhr: Weitere Hisbollah-Mitglieder bei Drohnenangriff im Südlibanon getötet

Bei einem weiteren mutmaßlich israelischen Angriff im Süden des Libanons sind am Dienstag mindestens drei Mitglieder der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah getötet worden. Nach Angaben der Hisbollah und libanesischer Sicherheitskreise wurde ihr Fahrzeug von einer israelischen Drohne beschossen.

Die Hisbollah teilte mit, als Reaktion auf die Tötung ihrer Mitglieder habe die Gruppierung eine Militärbasis in Safed im Norden Israels mit Drohnen angegriffen. Israelische Medien zeigten ein Video von dem Vorfall und schrieben, es sei bei der Explosion der Drohne nur Sachschaden entstanden.

10.13 Uhr: Israel steht hinter Tötung von Hisbollah-Kommandeur

Israel steht nach Aussagen seines Außenministers hinter der gezielten Tötung eines Kommandeurs der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Minister Israel Katz sagte dies am Montagabend dem israelischen Sender Kanal 14, obwohl Israel den Angriff nicht offiziell für sich reklamiert hatte. Der Minister von der rechtskonservativen Regierungspartei Likud reagierte dabei auf drängende Fragen der Moderatoren des Senders, der weit rechts auf dem politischen Spektrum verortet wird. In der Regel äußert sich Israel nicht zu Medienberichten über Auslandseinsätze.

„Was den Angriff in Südlibanon angeht, haben wir Verantwortung übernommen“, sagte Katz. Die gezielte Tötung von Wissam al-Tauil am Sonntag sei „Teil unseres Krieges“. Dieser schließe auch Angriffe auf Hisbollah-Milizionäre ein.

Al-Tauil wurde am Sonntag beim Angriff einer Drohne auf sein Auto im Südlibanon getötet. Laut der Staatsagentur NNA wurde dabei auch ein weiterer Mensch getötet. Sicherheitskreisen zufolge gehörte Al-Tauil den sogenannten Radwan-Truppen an. Dies ist eine Eliteeinheit der Hisbollah, die von den iranischen Revolutionsgarden (IGRC) zum Kampf ausgebildet wurden.

8.12 Uhr: Welternährungsprogramm warnt vor Hungersnot im Gazastreifen

Vor dem Hintergrund der Nahost-Reise von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat das Welternährungsprogramm (WFP) sofortige Maßnahmen gegen die drohende Hungersnot im Gazastreifen gefordert. „Wenn es so weitergeht wie gerade, dann sehen wir schon bald Hungertote in Gaza“, sagte der Leiter des Berliner Büros der UN-Organisation, Martin Frick, der Nachrichtenagentur AFP. „Wir dürfen nicht erst handeln, wenn eine Hungersnot erklärt wird, denn dann ist es zu spät.“

Das waren die Entwicklungen am Montag, 8. Januar: 

22.01 Uhr: Israelische Armee: Größte Hamas-Waffenfabrik im Gazastreifen seit Kriegsbeginn entdeckt

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen „die größte Waffenproduktionsstätte“ der Hamas seit Beginn des Krieges gegen die islamistische Palästinenserorganisation entdeckt. Einige der Tunnelschächte mit den darin lagernden Raketen und Granaten in Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens seien 30 Meter tief, erklärte die Armee am Montag. Die Tunnel seien Teil eines Netzwerks, das Hamas-Kämpfer im gesamten Gazastreifen verbinde.

Zuvor hatten Armeevertreter Journalisten zahlreiche Waffenfabriken und Tunnel in dem Palästinensergebiet gezeigt, welche die Hamas zu militärischen Zwecken nutzte. Scheinbare Zementfabriken und weitere Industrieanlagen würden in Wirklichkeit zur Herstellung von Raketen und Granaten verwendet, die in tiefen Schächten gelagert würden, sagten Armeevertreter bei einem Presserundgang in der Flüchtlingssiedlung Bureidsch südlich der Stadt Gaza.

In einer der Baracken zeigte Armeesprecher Daniel Hagari am Montag Zünder für Raketen, die aufgrund ihrer Reichweite von rund hundert Kilometern jederzeit den Süden und das Zentrum Israels treffen können. Den Reportern vor Ort sagte Hagari, dass „diese Fabrik in die Salah-al-Din-Straße eingebettet wurde“ - eine wichtige Nord-Süd-Route, die auch für den Transport humanitärer Hilfe in den Gazastreifen genutzt wird.

20.20 Uhr: Biden will Israel zu Reduzierung von Militäreinsatz im Gazastreifen bringen

US-Präsident Joe Biden will Israel nach eigenen Worten davon überzeugen, den Militäreinsatz im Gazastreifen stark herunterzufahren. Er setze sich in vertraulichen Gesprächen mit der israelischen Regierung dafür ein, die israelische Militärpräsenz in dem Palästinensergebiet zu verringern und einen "erheblichen" Teil der Soldaten abzuziehen, sagte Biden am Montag bei einem Besuch in Charleston im US-Bundesstaat South Carolina.

Protestierende störten Bidens Wahlkampfveranstaltung in einer Kirche in Charleston, in der ein weißer Rassist 2015 neun schwarze Gemeindemitglieder erschossen hatte. Als Demonstrantinnen und Demonstranten "Waffenruhe jetzt" riefen, sagte Biden: "Ich verstehe ihre Leidenschaft." Die Gemeindemitglieder der Mother Emanuel African Methodist Church übertönten schließlich aber die Proteste, indem sie in Sprechchören "Vier weitere Jahre" riefen, um Bidens Wahlkampf für eine zweite Amtszeit im Weißen Haus zu unterstützen.

19.50 Uhr. Israels Armee meldet Tötung von Raketen-Experten der Hamas in Syrien

Die israelische Armee hat am Montag eigenen Angaben zufolge einen Raketenexperten der islamistischen Hamas in Syrien getötet. Hassan Hakascha sei für Raketenbeschuss Israels aus Syrien in den vergangenen Wochen verantwortlich gewesen, teilte die Armee mit. Er habe Hamas-Terrorzellen dirigiert, die aus dem nördlichen Nachbarland Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert hätten.

Hakascha sei in dem Ort Beit Dschinn südwestlich von Damaskus in der Nähe der israelisch besetzten Golanhöhen getötet worden. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht mitgeteilt. Israel werde keinen Terrorismus von syrischem Territorium aus tolerieren und Syrien für alle Aktivitäten verantwortlich machen, die von seinem Territorium ausgehen, betonte die Armee in der Mitteilung weiter.

18.05 Uhr: Erneut Raketenalarm in Zentralisrael

In südlichen Vorstädten der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv und auch weiter östlich im Zentrum des Landes hat es am Montag nach Angaben der Armee erneut Raketenalarm gegeben. Die Sirenen heulten und auch in Tel Aviv selbst waren dumpfe Explosionen in der Ferne zu hören, Fensterscheiben klirrten. In den betroffenen Gebieten eilten Menschen in die Schutzräume. Angaben zu Schäden oder Opfern gab es zunächst nicht. Die Explosionen rührten vermutlich von Israels Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) her, das anfliegende feindliche Raketen noch in der Luft zerstört.

Militante Palästinenser aus dem Gazastreifen hatten zuletzt in der Neujahrsnacht Raketen Richtung Tel Aviv abgefeuert. Laut Militärangaben sind seit Beginn des Gaza-Krieges mehr als 13 000 Raketen von dem Küstenstreifen aus auf Israel abgefeuert worden. Rund ein Fünftel davon schlug noch im Gazastreifen selbst ein.

15.56 Uhr: Kämpfe im Gazastreifen gehen trotz intensiver diplomatischer Bemühungen weiter

Ungeachtet vielfältiger diplomatischer Bemühungen um eine Befriedung im Nahen Osten gehen die Kämpfe im Gazastreifen unvermindert weiter. Am Montag griffen israelische Streitkräfte unter anderem Ziele in Chan Junis an. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) forderte Israel beim Besuch eines Dorfes im Westjordanland auf, die Palästinenser in dem besetzten Gebiet besser vor Übergriffen israelischer Siedler zu schützen. Neben der deutschen Chefdiplomatin ist auch US-Außenminister Antony Blinken in der Region.

13.03 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 23.000

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn vor drei Monaten auf 23.084 gestiegen. Fast 59.000 Menschen seien verletzt worden, hieß es in der Mitteilung am Montag. Binnen 24 Stunden seien bei israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen 249 Menschen getötet worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden. Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

12.20 Uhr: Hochrangiger Hisbollah-Kommandeur durch israelischen Angriff im Libanon getötet

Ein hochrangiger Kommandeur der pro-iranischen Schiitenmiliz Hisbollah ist im Libanon nach Angaben aus Sicherheitskreisen durch einen israelischen Angriff getötet worden. Der Getötete sei für Militäreinsätze der Hisbollah im Südlibanon verantwortlich gewesen, hieß es am Montag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Er sei bei einem Angriff auf sein Auto in einem Dorf nahe der Grenze zu Israel gestorben.

11.28 Uhr: Baerbock fordert mehr Schutz vor Gewalt israelischer Siedler

Außenministerin Annalena Baerbock hat die israelische Regierung aufgefordert, die Palästinenser im Westjordanland besser vor Übergriffen israelischer Siedler zu schützen und Gewalttaten zu ahnden. „Es ist die Verantwortung der israelischen Regierung, bei Angriffen auf Menschen, die hier legitim wohnen und illegal angegriffen werden, den Rechtsstaat umzusetzen und durchzusetzen“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag beim Besuch einer palästinensischen Gemeinde im Westjordanland. Sie fügte hinzu, es sei die Verantwortung der israelischen Armee, die Palästinenserinnen und Palästinenser vor gewaltsamen Siedlern zu schützen.“

10.15 Uhr: Nach drei Monaten Krieg: Noch 136 Geiseln im Gazastreifen

Zu Beginn des vierten Monats im Gaza-Krieg geht Israel davon aus, dass noch 136 Geiseln im Gazastreifen festgehalten werden. 25 davon seien vermutlich nicht mehr am Leben, teilte eine israelische Regierungssprecherin am Montag mit. Zu den Geiseln zählt Israel auch die Leichen zweier Soldaten, die während des letzten großen Gaza-Kriegs 2014 entführt worden waren, sowie zwei weitere Israelis, die seit damals in dem Küstenstreifen festgehalten werden.

8.55 Uhr: Baerbock ruft in Israel zum Schutz von Zivilisten in Gaza auf

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat Israel dazu aufgerufen, mehr zum Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu tun. Die Menschen dort müssten die Möglichkeit haben, in Sicherheit und Würde leben zu können, sagte sie am Sonntagabend in Jerusalem bei ihrem vierten Israelbesuch seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober. Sie forderte eine „weniger starke Operationsführung“ im anhaltenden Krieg Israels gegen die Hamas.

Bei dem Gedanken an den 7. Oktober stocke „nach wie vor der Atem“, so Baerbock. Sie forderte eine unmittelbare Freilassung der Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten würden. Zugleich machte sie auf die „hochdramatische Lage“ im Gazastreifen aufmerksam. Kritik übte die Grünen-Politikerin daran, dass humanitäre Hilfe zu langsam bei den Menschen ankomme. Deutschland hat nach ihren Worten seine humanitäre Hilfe seit Kriegsbeginn auf rund 200 Millionen Euro verdreifacht.

08.03 Uhr: WHO: Hilfslieferungen für Nord-Gaza seit zwölf Tagen unmöglich

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist nach eigenen Angaben im laufenden Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas seit zwölf Tagen nicht mehr in den Norden des Gazastreifens gelangt. Eine geplante Mission zum Krankenhaus Al-Awda sei zum vierten Mal abgesagt worden, weil die Sicherheit nicht gewährleistet gewesen sei, teilte die WHO in der Nacht zum Montag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Schwere Bombardierungen, nur eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten und unterbrochene Kommunikation hätten es „nahezu unmöglich“ gemacht, medizinische Hilfsgüter in den isolierten Küstenstreifen und vor allem in dessen Norden zu liefern.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 7. Januar:

21.39 Uhr: Kritik an Hisbollah auf Bildschirmen: Cyberangriff gegen Flughafen von Beirut

Der Flughafen von Beirut ist am Sonntag Ziel eines Cyberangriffs geworden. Wie libanesische Medien berichteten, wurden auf Bildschirmen an den Terminals die Angaben zu Abflügen und Ankünften durch Botschaften ersetzt, in denen die mächtige Hisbollah kritisiert wurde. Die mit dem Iran und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verbündete Hisbollah wurde darin etwa davor gewarnt, „das Land in einen Krieg zu ziehen“.

Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, der Cyberangriff habe auch das Gepäckkontrollsystem des Flughafens gestört. Die Behörden arbeiteten daran, die Bildschirme neu zu starten „und den normalen Verkehr am Flughafen aufrechtzuerhalten“.

Auf Bildern, die von libanesischen Medien verbreitet wurden, war neben der Kritik an der Hisbollah das Emblem der christlichen Gruppe Soldaten Gottes zu sehen. Die Gruppe lehnte eine Stellungnahme auf Anfrage ab. In einer Videobotschaft bezeichnete sie den Cyberangriff später als „Werk des Teufels“.

21.06 Uhr: Baerbock ruft Israel zu militärischer Mäßigung im Gazastreifen auf

In ihren Gesprächen mit der israelischen Regierung hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zur Mäßigung beim Militäreinsatz im Gazastreifen aufgerufen. „Das Leid vieler unschuldiger Beteiligter kann so nicht weitergehen, wir brauchen eine weniger intensive Operationsführung“, sagte Baerbock am Sonntag nach Unterredungen mit Außenminister Israel Katz und Präsident Isaac Herzog in Jerusalem. Zugleich bekräftigte sie die deutsche Unterstützung für Israels legitime Selbstverteidigung.

„Es wird immer klarer: Die israelische Armee muss mehr tun, um die Zivilistinnen und Zivilisten in Gaza zu schützen“, sagte Baerbock. „Sie muss Wege finden, Hamas zu bekämpfen, ohne dass so viele palästinensische Menschen Schaden erleiden.“

Die Außenministerin warnte zugleich vor Gedankenspielen zu einer Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen, wie sie kürzlich von ultrarechten israelischen Ministern geäußert worden waren. Es sei „unumstößlich: Gaza gehört den Palästinensern“, sagte Baerbock. „Sie dürfen aus Gaza nicht vertrieben werden.“

20.33 Uhr: Blinken: Palästinenser müssen sobald wie möglich "nach Hause zurückkehren"

US-Außenminister Antony Blinken hat Israel aufgefordert, mehr für den Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu tun. Zudem müssten die durch den anhaltenden Krieg vertriebenen Palästinenser "nach Hause zurückkehren können, sobald es die Umstände erlauben", sagte Blinken am Sonntag in Doha an der Seite des katarischen Regierungschefs Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani. "Sie können und dürfen nicht gezwungen werden, den Gazastreifen zu verlassen".

Blinken warnte zudem davor, dass der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen "metastasieren" und die Sicherheit im gesamten Nahen Osten gefährden könnte. "Es handelt sich um einen Konflikt, der sich leicht ausweiten und noch mehr Unsicherheit und noch mehr Leid verursachen könnte", sagte Blinken in Katar. Der US-Außenminister bereist die Region derzeit, um eine weitere Eskalation der Krise zu verhindern und Wege für eine Beilegung zu sondieren.

20.03 Uhr: Israelische Polizisten erschießen dreijähriges Mädchen im Westjordanland

Israelische Polizisten haben im besetzten Westjordanland am Sonntag ein palästinensisches Kind erschossen. Die Polizei erklärte, die Beamten hätten an einem Kontrollpunkt auf „Terroristen“ gezielt, die versucht hätten, mit ihren Fahrzeugen einen Anschlag zu verüben. Ein kleines Mädchen, das in einem anderen Auto gesessen habe, sei dabei verletzt worden. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom erklärte, die Dreijährige sei gestorben.

19.24 Uhr: Al-Dschasira: Zwei Journalisten im Gazastreifen bei israelischem Angriff getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben des Fernsehsenders Al-Dschasira zwei palästinensische Journalisten bei einem israelischen Angriff getötet worden. Der Sender erklärte, der auch für die Nachrichtenagentur AFP tätige Videojournalist Mustafa Thuria und der Al-Dschasira-Journalist Hamsa Wael Dahduh seien am Sonntag bei einem „gezielten Angriff“ auf ihr Auto getötet worden. Auch das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen machte Israel für den Angriff verantwortlich.

Der etwa 30 Jahre alte Thuria hatte nach Angaben von Kollegen seit 2019 als Videojournalist für AFP gearbeitet, außerdem berichtete er für die Nachrichtenagenturen AP und Reuters sowie die Fernsehsender Al-Dschasira und CNN aus dem Gazastreifen. Der mit ihm getötete Dahduh ist der Sohn von Wael al-Dahduh, der das Al-Dschasira-Büro im Gazastreifen leitet und kurz nach Kriegsbeginn schon seine Frau und zwei weitere Kinder bei einem israelischen Angriff verloren hatte. Er selbst wurde kürzlich verletzt.

16.29 Uhr: Baerbock in Israel eingetroffen- Appell zu Mäßigung im Gazastreifen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist am Sonntag zu ihrem vierten Besuch in Israel seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas vor drei Monaten eingetroffen. Zum Auftakt ihrer Reise rief die Ministerin Israel zu mehr Rücksicht auf die Zivilisten im Gazastreifen auf. Die Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland benötigten „die Chance auf ein Leben in Sicherheit, Würde und Selbstbestimmung“, mahnte sie.

„Dafür muss Israel, das das Recht und die Pflicht hat, sich gegen den Terror zu verteidigen, bei seinem militärischen Vorgehen Zivilisten viel besser schützen“, fügte Baerbock hinzu. In Jerusalem, der ersten Station ihrer Nahost-Reise, wollte Baerbock mit Außenminister Israel Katz und Präsident Isaac Herzog zusammentreffen. In den kommenden Tagen sind weitere Stationen im palästinensischen Westjordanland, in Ägypten und im Libanon geplant.

Im Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas seien „schon viel zu viele Menschen gestorben - Menschen, die diesen Krieg nicht wollten und sich nach nichts mehr als Frieden sehnen“, erklärte Baerbock. Sie warb dafür, den jahrzehntelangen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern durch eine Zwei-Staaten-Lösung beizulegen - also durch die Einrichtung eines eigenen Palästinenserstaats an der Seite Israels.

15.15 Uhr: Außenministerin Baerbock warnt vor Flächenbrand in Nahost

Unmittelbar vor ihrer Nahostreise hat Außenministerin Annalena Baerbock vor einer Ausweitung der Konflikte in der Region gewarnt. Am Sonntag verwies sie neben der palästinensischen Hamas auf die Attacken der Hisbollah im Libanon und der Huthis im Roten Meer. „Die Region muss aus dem ewigen Zyklus der Gewalt herauskommen“, forderte die Ministerin. „Der Terror muss ein Ende haben. Die humanitäre Not der Menschen muss ein Ende haben.“ Zugleich verurteilte sie den Angriff der Hamas auf Israel. Dieser habe „unvorstellbares Leid über Kinder, Frauen, Männer in Nahost gebracht - in Israel und in Gaza“.

13.16 Uhr: Hamas-Behörde: Weitere 113 Tote im Gazastreifen binnen 24 Stunden

 Im Gaza-Krieg sind nach Darstellung der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden weitere 113 Menschen getötet und 250 verletzt worden. Die Zahl der seit dem brutalen Hamas-Terrorangriff in dem Küstenstreifen durch Gegenangriffe Israels getöteten Menschen stieg auf 22 835, wie die Behörde am Sonntag mitteilte. Zudem seien seitdem 58 416 Palästinenser verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Bei dem schlimmsten Massaker in der Geschichte Israels ermordeten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel mehr als 1200 Menschen. Israel fliegt seither schwere Luftangriffe auf das abgeriegelte Küstengebiet und geht seit Ende Oktober auch mit einer massiven Bodenoffensive im Gazastreifen gegen die Hamas vor.

12.20 Uhr: Deutsches Rotes Kreuz schickt Hilfsgüter in Gazastreifen

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) schickt rund 59 Tonnen Hilfsgüter für die Zivilbevölkerung in den Gazastreifen. Ein erster mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes organisierter Transportflug startete am Sonntag in Leipzig Richtung Ägypten, wie die Organisation mitteilte. Die Lieferung umfasst demnach 1020 Familienzelte, 1000 Planen für Notunterkünfte, sechs Hubwagen und 50 Rettungsrucksäcke. Ein zweites Flugzeug werde am Montag starten.

"Der Bedarf an humanitärer Hilfe im Gazastreifen ist enorm. Es braucht praktisch mehr von allem", erklärte DRK-Generalsekretär Christian Reuter. "Mit den Hilfsgüterflügen reagieren wir auf die dringendsten Bedarfe und unterstützen die Arbeit unserer Schwestergesellschaft, dem Palästinensischen Roten Halbmond, vor Ort." Der Ägyptischen Rote Halbmond werde die Hilfsgüter auf dem Landweg in den Gazastreifen transportieren.

Das DRK sprach von einer "katastrophalen" Lage der Zivilbevölkerung in dem Palästinensergebiet infolge der Kämpfe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. "Es fehlt an allem: an Medikamenten, an Trinkwasser, an Lebensmitteln, an warmen Decken, an Treibstoff und an Kleidung. Die meisten Menschen haben ihre Wohnung verloren oder befinden sich auf der Flucht."

11.19 Uhr: Israels Armee: Zivilist bei Angriff im Westjordanland erschossen

Im von Israel besetzten Westjordanland ist nach Angaben der Armee ein israelischer Zivilist bei einem Angriff erschossen worden. Soldaten suchten nach den Tätern, teilte die Armee am Sonntag mit. Bei dem Getöteten soll es sich israelischen Medienberichten zufolge um einen 33 Jahre alten arabischen Israeli handeln. Der Mann und seine Begleiterin seien am Sonntagmorgen in ihrem Auto in der Nähe einer israelischen Siedlung nördlich der Stadt Ramallah angegriffen worden. Den Berichten zufolge wurde die Frau, eine arabische Israelin, verletzt. Ein Palästinenser habe sie mit seinem Wagen in ein Krankenhaus in Ramallah gebracht.

Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, der getötete Mann habe Schusswunden an seinem Körper gehabt. Die genauen Umstände des Angriffs waren zunächst unklar.

8.52 Uhr: Israel: Hamas-Struktur im Norden demontiert - Die Nacht im Überblick

Israel hat mit seiner Offensive im Gazastreifen nach eigenen Angaben die militärische Struktur der islamistischen Terrororganisation Hamas im Norden des Küstengebiets demontiert. Bei den Einsätzen gelangte das Militär außerdem in den Besitz wichtiger geheimdienstrelevanter Informationen. Unterdessen arbeiten westliche Chefdiplomaten mit Ländern in der Region weiter an einer Deeskalation des Konflikts. Ein Deal über die noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln könnte aus Sicht des vermittelnden Golfemirats Katar nach der Tötung eines wichtigen Hamas-Anführer im Libanon schwieriger werden, wie es in einem Bericht heißt.
In der Nacht zum Sonntag griff die israelische Luftwaffe unterdessen die Stadt Dschenin im Westjordanland an. Ersten Berichten vom Morgen zufolge gab es dabei mehrere Todesopfer.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 6. Januar:

21.37 Uhr: Israel: Militärische Struktur der Hamas im nördlichen Gazastreifen zerschlagen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben „die Zerschlagung der militärischen Struktur der Hamas im nördlichen Gazastreifen abgeschlossen“. Die Streitkräfte würden sich nun auf die Zerschlagung der islamistischen Palästinenserbewegung „im Zentrum und im Süden des Gebiets“ konzentrieren, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend vor Journalisten. Im nördlichen Gazastreifen würden Hamas-Kämpfer nun nur noch „sporadisch“ und „ohne Kommandeure“ agieren.

17.14 Uhr: Baerbock startet weitere Nahost-Reise mit Besuch in Israel

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist am Sonntag zu ihrem vierten Besuch im Nahen Osten seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas. Erste Station ist Israel, wo Baerbock mit dem neuen Außenminister Israel Katz sowie mit Präsident Isaac Herzog zusammentreffen will. In den kommenden Tagen folgen Besuche bei Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland sowie in Israels Nachbarstaaten Ägypten und Libanon. Danach reist Baerbock weiter nach Südostasien.

08.44 Uhr: Hisbollah im Libanon: Raketen auf israelischen Militärstützpunkt abgefeuert

Nach der Tötung von Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri im Libanon hat die pro-iranische Hisbollah nach eigenen Angaben mehr als 60 Raketen auf einen israelischen Militärstützpunkt abgefeuert. „Als Teil der ersten Reaktion auf das Verbrechen der Ermordung“ von al-Aruri habe die Hisbollah „den Luftwaffenstützpunkt Meron mit 62 verschiedenen Raketentypen“ beschossen, erklärte die mit der Hamas verbündete Miliz am Samstag.

Das israelische Militär erklärte, es habe am Samstag rund 40 Raketenabschüsse vom libanesischen Territorium aus identifiziert. Israelische Streitkräfte hätten kurz darauf eine für einige Raketenstarts verantwortliche Zelle getroffen, erklärte die Armee. In Städten und Dörfern in Nordisrael ertönte Luftalarm, später auch in den von Israel besetzten Golan-Höhen.

Al-Aruri und sechs weitere Hamas-Mitglieder waren am Dienstag bei einem Angriff auf ein Büro der Palästinenserorganisation in einem südlichen Vorort von Beirut getötet worden. Israel hat nicht die Verantwortung für den Angriff übernommen - ein Vertreter der US-Verteidigung sagte der AFP jedoch, das Land habe den Angriff ausgeführt.

08.25 Uhr: NGO: "Beispiellose Zunahme" wilder israelischer Siedlungen im Westjordanland

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen hat es Aktivisten zufolge im Westjordanland eine "beispiellose Zunahme" israelischer Siedlungen gegeben. Laut einem Bericht der israelischen Nichtregierungsorganisation Peace Now wurden seit dem 7. Oktober neun sogenannte Außenposten in dem Palästinensergebiet errichtet. Neben diesem "Rekord" habe Peace Now auch eine "Rekordzahl" von "18 neuen gepflasterten oder von Siedlern autorisierten Straßen" gezählt. 

Im seit 1967 von Israel besetzten Westjordanland leben neben rund drei Millionen Palästinensern auch etwa 490.000 Israelis in Siedlungen, die von der UNO als völkerrechtswidrig eingestuft werden, von Israel aber anerkannt werden. Die wilden Siedlungen widersprechen internationalem Recht und sind auch aus israelischer Sicht illegal.  

08 Uhr: Israels Armee: Hinreichend Nahrungsmittel im Gazastreifen

Während Hilfsorganisationen im Gazastreifen von einer drohenden Hungersnot sprechen, stellt Israels Armee die Situation anders dar. „Nach unserer Einschätzung, die auf unseren Gesprächen mit den UN- und anderen humanitären Organisationen beruht, gibt es im Gazastreifen hinlänglich Nahrungsmittel“, sagte Elad Goren von der zuständigen Cogat-Behörde am Freitag. „Wir sehen auch einen verbesserten Zugang zu Wasser und Nahrung“. Damit aber mehr Hilfe in das von Israel abgeriegelte Küstengebiet gelangen könne, müssten die UN- und andere Hilfsorganisationen „dringend“ ihre eigenen Kapazitäten zum Empfang und zur Verteilung der Hilfsgüter aufstocken.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 5. Januar:

22.06 Uhr: UN-Nothilfekoordinator: „Gaza ist zu einem Ort des Todes“ geworden

Rund drei Monate nach Beginn des Gaza-Kriegs wird die Situation in dem Palästinensergebiet UN-Angaben zufolge immer dramatischer. „Gaza zu einem Ort des Todes und der Verzweiflung geworden“, sagte der Chef des UN-Nothilfebüros OCHA, Martin Griffiths, am Freitag. Selbst Gebiete, in denen sich Zivilisten nach israelischer Aufforderung aufhielten, seien bombardiert worden. Auch medizinische Einrichtungen würden „unerbittlich angegriffen“. Von wem die Attacken jeweils ausgingen, teilte er nicht mit.

Israels Armee hat in dem abgeriegelten Küstengebiet immer wieder Einsätze in und um Kliniken durchgeführt. Sie wirft der islamistischen Hamas vor, diese für Terrorzwecke zu missbrauchen.

Die wenigen Krankenhäuser, die noch teilweise funktionsfähig seien, würden von verzweifelten Schutzsuchenden überlaufen, sagte Griffiths. „Es bahnt sich eine gesundheitliche Katastrophe an.“ in den überfüllten Notunterkünften breiteten sich Infektionskrankheiten aus. Zugleich drohe den Menschen eine Hungersnot. Täglich brächten in dieser Situation noch rund 180 Frauen pro Tag ein Kind zur Welt.

21.05 Uhr: Hamas-Massaker: Militär verteidigt Untersuchung eigener Versäumnisse

Nach heftiger Kritik einiger rechtsextremer israelischer Minister hat Israels Armee eine geplante Untersuchung zur Aufarbeitung eigener Fehler, die das Hamas-Massaker vom 7. Oktober ermöglicht haben, verteidigt. Das Militär müsse aus seinen Fehlern lernen, sagte Sprecher Daniel Hagari am Freitagabend. Die Untersuchung habe noch nicht begonnen, betonte er. Es handelt sich den Angaben nach um eine interne Untersuchung, zu der auch ehemalige Verteidigungsbeamte herangezogen werden sollen. Ergebnisse der Aufarbeitung sollen Hagari zufolge öffentlich bekannt gegeben werden.

18.12 Uhr: Hisbollah-Chef: Mehr als 670 Einsätze gegen Israel ausgeführt

Die Hisbollah hat nach Aussagen ihres Generalsekretärs seit dem 08. Oktober mehr als 670 Einsätze im Grenzgebiet zu Israel ausgeführt. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sagte in einer Ansprache am Freitag, dass diese Angriffe ein „Gleichgewicht der Abschreckung“ hergestellt hätten. Mögliche Verhandlungen zu einer Einigung an der Grenze würden aber erst nach Beendigung der „Aggression gegen Gaza“ stattfinden. „Wir stehen vor einer echten Chance, jeden Zentimeter unseres Landes vollständig zu befreien“, sagte Nasrallah.

Der Chef der vom Iran unterstützen Schiitenorganisation forderte die Bewohner Nordisraels dazu auf, Druck auf die israelische Regierung auszuüben. Um die Front an der Grenze zum Libanon zu beruhigen, müsste die „Aggressionen gegen Gaza“ gestoppt werden. „Die Lösung für die Siedler im Norden besteht darin, sich an ihre Regierung zu wenden und zu fordern, dass sie die Aggression gegen Gaza stoppt.“

16.16 Uhr: Israels Verteidigungsminister stellt Nachkriegs-Plan für Gazastreifen vor

Kurz vor dem Nahost-Besuch von US-Außenminister Antony Blinken hat der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant seinen Plan für die Zeit nach dem Krieg im Gazastreifen vorgestellt. Für die Verwaltung in dem Gebiet sollen demnach Palästinenser zuständig sein - nicht jedoch die radikalislamische Hamas, die Israel vernichten will. Während die Kämpfe im Gazastreifen auch am Freitag unvermindert weitergingen, wurden Blinken und auch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu Besuchen in der Region erwartet.

Nach Angaben von AFP-Reportern setzte die israelische Armee ihre Luftangriffe im südlichen Gazastreifen nahe Chan Junis und Rafah in der Nacht zum Freitag fort. Die israelische Armee erklärte, sie habe in den vergangenen 24 Stunden „mehr als 100 Ziele“ im gesamten Gazastreifen ins Visier genommen, darunter Militärstellungen, Raketenabschussrampen und Waffenlager der Hamas.

15.07 Uhr: Wieder israelische Angriffe auf Südlibanon

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Kampfjets hätten Einrichtungen der mit dem Iran verbündeten Miliz bei den Orten Majdalsun und Aita al Schaab bombardiert, teilte die Armee am Freitag mit. Es habe sich um militärische Posten der Hisbollah und Orte gehandelt, von denen aus Terroristen ihre Angriffe vorbereitet hätten. Aus libanesischen Sicherheitskreisen wurden die Angriffe bei den beiden Orten bestätigt.

14.51 Uhr: Israelischer Kibbuz meldet Tod eines als Geisel im Gazastreifen vermuteten Einwohners

Der Kibbuz Nir Oz hat den Tod seines Einwohners Tamir Adar bekanntgegeben, der bislang als Geisel im Gazastreifen vermutet worden war. Entgegen bisheriger Annahmen, wonach der 38-Jährige noch am Leben sei, wurde Adar bereits am 7. Oktober bei der Verteidigung des Kibbuz gegen den Angriff der islamistischen Hamas getötet, wie der Kibbuz am Freitag unter Berufung auf eine entsprechende Bestätigung der israelischen Armee mitteilte. Seitdem werde seine Leiche im Gazastreifen festgehalten, hieß es weiter.

12.52 Uhr: IOM: Mehr als 76.000 Menschen im Libanon wegen Kämpfen an Grenze zu Israel vertrieben

Im Libanon haben zehntausende Menschen in den vergangenen drei Monaten aufgrund der anhaltenden Kämpfe an der Grenze zu Israel ihr Zuhause verlassen müssen. Wegen der zunehmenden Gefechte im libanesisch-israelischen Grenzgebiet seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas wurden im Libanon 76.018 Menschen vertrieben, insbesondere im Süden, hieß es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Internationalen Organisation für Migration (IOM).

Dem Bericht zufolge fanden mehr als 80 Prozent der vertriebenen Libanesen Zuflucht bei Verwandten, zwei Prozent sind demnach in Sammelunterkünften im Süden des Landes untergebracht, vor allem in der Küstenstadt Tyrus und in der Region Hasbaja. Die restlichen Einwohner des Grenzgebiets haben demnach Wohnungen angemietet oder sind in entlegeneren Regionen weitab vom Kampfgeschehen untergebracht, erklärte die UN-Organisation.

10.45 Uhr: Krieg im Nahen Osten: Deutsches Rotes Kreuz fordert Deeskalation im Gazastreifen

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat bessere Bedingungen für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert. "Es muss eine Deeskalation geben", sagte der DRK-Bereichsleiter für Internationale Zusammenarbeit, Christof Johnen, am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Humanitäre Hilfe, "so wie sie planvoll ablaufen sollte", sei derzeit im Gazastreifen nicht möglich, verdeutlichte Johnen.

Es müsse sich "eine Situation herausbilden, in der Hilfe sicher geleistet werden kann", forderte Johnen. Die Sicherheit der Helfer müsse gewährleistet sein.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 4. Januar:

22.16 Uhr: Netanjahu will „grundlegende Änderung“ an der Grenze zum Libanon

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angesichts der Spannungen an der Grenze zum Libanon auf eine Lösung gepocht, damit die von dort evakuierten Anwohner zurückkehren können. Israel bevorzuge, dass dies auf diplomatischem Weg geschehe, sagte der Ministerpräsident nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit dem US-Gesandten und Vermittler Amos Hochstein am Donnerstag. Es brauche dafür eine „grundlegende Änderung“ an der Grenze. Wie konkret diese aussehen soll, teilte er nicht mit. Israelischen Medien zufolge will das Land, dass die libanesische Hisbollah-Miliz ihre Kämpfer vollständig aus dem Grenzgebiet abzieht.

20.55 Uhr: Israels Armee: Noch 136 Geiseln im Gazastreifen

Die israelische Armee geht nach neuen Informationen von derzeit noch 136 aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Menschen aus. Wie viele Geiseln aber vielleicht tot sind, blieb nach diesen Armeeangaben unklar. Drei zuvor als vermisst gemeldete Zivilisten gelten Erkenntnissen des Militärs zufolge nun als entführt, wie Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend mitteilte. Zuletzt hatte das Militär die Zahl der noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln mit 133 angegeben.

17.02 Uhr: Hisbollah-Kreise: Al-Aruri wurde in Hamas-Büro getötet

Der Hamas-Anführer Saleh al-Aruri ist nach Angaben aus Kreisen der Hisbollah-Miliz im Libanon in einer Wohnung getötet worden, die die Hamas seit langem als Büro nutzt. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass die Räumlichkeiten eine Zeit lang weniger genutzt, aber seit kurzem wieder öfter verwendet worden seien.

Al-Aruri, der Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, war am Dienstagabend im südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden - mutmaßlich von Israel, das seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober Krieg gegen die islamistische Palästinenserorganisation führt.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es weiter, dass am Dienstagmorgen bereits israelische Überwachungsdrohnen in der Gegend des Büros gesichtet worden seien.

Die Hamas und die Hisbollah geben Israel die Schuld an der Tötung Al-Aruris. Israels Militär wollte Berichte über eine gezielte Tötung bisher nicht kommentieren. Insgesamt kamen bei dem Angriff sieben Mitglieder der Hamas und Verbündeter ums Leben.

15.44 Uhr: Hamas-Behörde: Mehr als 22.400 Tote im Gazastreifen

Die Zahl der im Gaza-Krieg zwischen der islamistischen Hamas und der israelischen Armee getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 22.438 gestiegen. Das waren 125 neue Todesopfer binnen 24 Stunden. Weitere 57.614 Menschen seien seit dem 7. Oktober durch israelische Angriffe verletzt worden, teilte die Behörde am Donnerstag weiter mit. 70 Prozent der Opfer seien Frauen sowie Kinder und Jugendliche. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen, gelten jedoch als glaubhaft.

13.37 Uhr: Krieg in Gaza: Linke fordern Behandlung verwundeter Palästinenser in Deutschland

Angesichts der humanitären Notlage in Gaza fordert die Linkspartei, verwundete Palästinenser nach Deutschland und andere EU-Länder zu bringen und hier zu versorgen. Nach dem "brutalen Angriff der Terrororganisation Hamas auf den Staat Israel und seine Menschen" leide die Zivilbevölkerung in Gaza heute "in unerträglichem Ausmaß unter den Folgen des Terrors der Hamas und der militärischen Antwort des Staates Israel", sagte die Linken-Abgeordnete Cornelia Möhring dem Magazin "Spiegel".

Um das "schwerste menschliche Leid" zu lindern, fordere sie für schwer verletzte und schwer kranke Zivilisten eine humanitäre Evakuierungsaktion aus Gaza über die Nachbarländer und deren Aufnahme in Deutschland und anderen EU-Ländern, sagte sie weiter. Möhring beschäftigt sich für ihre Partei im Bundestag mit humanitärer Hilfe, globaler Gesundheit und Entwicklungspolitik.

11.41 Uhr: Hamas: Erneut dutzende Menschen bei israelischen Luftangriffen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas bei israelischen Luftangriffen erneut dutzende Menschen getötet worden. Das Hamas-Gesundheitsministerium sprach am Donnerstag von "dutzenden Märtyrern und mehr als 100 Verletzten" durch anhaltende Luft- und Artillerieangriffe. Laut einem Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP kam es in der Nacht zu besonders heftigen Luftangriffen und Artilleriebeschuss in der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets.

Das israelische Militär griff nach eigenen Angaben zuletzt verstärkt in Chan Junis sowie in und rund um die Stadt Gaza an, die heute eine weitgehend zerstörte städtische Kampfzone ist. Von Bombardierungen ausgelöste Feuer wüteten im Gebiet Deir al-Balah und dem Flüchtlingslager al-Maghazi im Zentrum des Gazastreifens. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 3. Januar:

22.15 Uhr: US-Beamter: Hamas-Vize al-Aruri durch israelischen Angriff getötet

Der Angriff, bei dem der Vizechef der islamistischen Hamas Saleh al-Aruri getötet wurde, ist einem US-Beamten zufolge von Israel ausgeführt worden. „Der Angriff war ein israelischer Angriff“, sagte der US-Verteidigungsbeamte, der anonym bleiben wollte, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Die Nummer zwei der Hamas war am Dienstag in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden.

20.30 Uhr: Israels Armee bestätigt Tod einer Geisel bei versuchter Rettungsaktion

Bei einer versuchten Rettungsaktion der israelischen Armee ist eine der von der Hamas entführten Geiseln im Gazastreifen getötet worden. Die Familie von Sahar Baruch sei darüber informiert worden, dass ihr Sohn im Zuge einer Rettungsaktion mit Spezialkräften bereits Anfang Dezember getötet worden sei, erklärte die israelische Armee am Mittwoch. Es sei bisher nicht klar, ob der 25-Jährige „durch Schüsse unserer Streitkräfte getötet oder ob er von der Hamas ermordet wurde“.

20 Uhr: Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs

Nach einem Bombenanschlag im Iran mit mehr als hundert Toten und der Tötung von Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri im Libanon wächst die Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs. Der Iran und die Hisbollah-Miliz im Libanon sind erbitterte Feinde Israels.

Der Bombenanschlag im Iran ereignete sich in der Nähe der Saheb-al-Saman-Moschee in Kerman, in der sich das Grab des 2020 von den USA getöteten Generals Kassem Soleimani befindet. Dort hatten sich am Mittwoch an dessen viertem Todestag zahlreiche Menschen versammelt.

15.15 Uhr: Nach Tötung Al-Aruris: Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

Nach der Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut hat es am Mittwoch wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze gegeben. Die mit der Hamas verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod des Vize-Leiters des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, und kündigte Vergeltung an.

Israels Armee registrierte eigenen Angaben nach am Mittwoch mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland, die israelischen Zielen gegolten hätten. Das Militär griff demnach als Reaktion die Orte des Beschusses an. Soldaten hätten zudem Terroristen im Libanon sowie „die terroristische Infrastruktur der Hisbollah“ dort attackiert.

Die Schiitenmiliz teilte mit, Ziele in Israel angegriffen zu haben. Die Hisbollah meldete auch zwei weitere getötete Mitglieder. Sie teilte aber nicht mit, wann und wo genau diese ums Leben gekommen sind.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 2. Januar:

22.25 Uhr: Tod von Hamas-Anführer in Beirut: Hisbollah kündigt Vergeltung an

Nach der mutmaßlich von Israel veranlassten Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri im Libanon hat die Hisbollah-Miliz Vergeltung angekündigt. Das „Verbrechen“ in Beirut sei „eine gefährliche Attacke auf den Libanon“ und dessen Volk und Sicherheit, teilte die Miliz am Dienstagabend mit. „Dieses Verbrechen wird niemals ohne Antwort oder Strafe vorübergehen.“ Die Hisbollah habe „den Finger am Abzug“ und ihre Kämpfer seien „in höchster Stufe der Bereitschaft“. Israels Militär kommentierte Berichte über eine gezielte Tötung Al-Aruris auf Anfrage nicht.

Israel sei nach drei Monaten Krieg unfähig, Gaza zu „unterwerfen“, und greife deshalb zu Mitteln wie Attentaten, erklärte die schiitische Bewegung. Der Tod Al-Aruris sei eine Fortsetzung der Tötung des ranghohen iranischen Generals Sejed-Rasi Mussawi, der jüngst bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien ums Leben kam. 

21.55 Uhr: Hamas-naher Sender: Auch zwei Hamas-Kommandeure in Beirut getötet

Bei der Explosion in Beirut sind laut einem der Hamas nahestehenden Fernsehsender neben einem Anführer auch zwei weitere hochrangige Mitglieder der Islamistenorganisation getötet worden. Es handelt sich um die Kommandeure Samir Fandi Abu Amer und Assam al-Akra Abu Ammar des bewaffneten Arms der Gruppierung, wie der TV-Sender am Dienstagabend mitteilte. Die Hamas selbst sprach von zwei getöteten Anführern ihrer Kassam-Brigaden. Sie bestätigte auch den Tod eines ihrer Anführer, des stellvertretenden Leiters des Hamas-Politbüros, Saleh al-Aruri.

Insgesamt wurden laut Libanons staatlicher Nachrichtenagentur NNA sechs Menschen bei dem Vorfall am Dienstag getötet. Die genauen Hintergründe der Explosion blieben zunächst unklar. Schnell kam der Verdacht auf, dass es sich um eine gezielte Tötung handeln könnte - möglicherweise durch Israels Armee oder im Auftrag Israels. Israels Militär kommentierte die Berichte auf Anfrage nicht.

17.56 Uhr: Sicherheitsvertreter: Nummer zwei der Hamas bei israelischem Angriff in Beirut getötet

Bei einem israelischen Drohnenangriff in einem Vorort von Beirut ist nach Angaben von libanesischen Sicherheitsvertretern die Nummer zwei der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden. Saleh al-Aruri sei zusammen mit seinen Leibwächtern bei dem Angriff auf das Hamas-Büro südlich von Beirut getötet worden, sagte ein ranghoher Sicherheitsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Kurz darauf meldete der TV-Sender der Hamas die "Ermordung" al-Aruris.

17.30 Uhr: Staatsmedien: Vier Tote bei israelischem Drohnenangriff auf Hamas-Büro in Beirut

Bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Büro der radikalislamischen Hamas in einem Vorort von Beirut sind libanesischen Staatsmedien zufolge am Dienstag vier Menschen getötet worden. "Eine feindliche israelische Drohne hat ein Hamas-Büro in Al-Muscharrafija in der Nähe von Al-Schark Sweets getroffen", meldete die Nationale Nachrichtenagentur des Libanon (NNA). Das Gebiet ist eine Hochburg der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz. 

17.27 Uhr: Hamas-Chef: Israelische Geiseln kommen nur zu "Bedingungen" der Hamas frei

Die von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln sollen nach den Worten des Hamas-Chefs Ismail Hanija nur zu den "Bedingungen" der islamistischen Palästinenserorganisation freigelassen werden. "Die Gefangenen des Feindes werden nur zu den vom Widerstand festgelegten Bedingungen freigelassen", sagte Hanija am Dienstag in einer vom Fernsehsender Al-Dschasira übertragenen Ansprache. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

Der Hamas-Chef sagte zudem, er sei "offen" für eine gemeinsame Palästinenserregierung für das Westjordanland und den schon jetzt von der Hamas beherrschten Gazastreifen. "Uns haben zahlreiche Initiativen erreicht bezüglich der internen (palästinensischen) Situation und wir sind offen für die Idee einer nationalen Regierung für das Westjordanland und den Gazastreifen", sagte Hanija ebenfalls in der Fernsehansprache.

17.24 Uhr: Explosion in Beirut - mindestens ein Auto in Flammen

In der libanesischen Hauptstadt Beirut hat sich am Dienstagabend eine Explosion ereignet. Diese ereignete sich laut Polizeikreisen in einem südlichen Stadtteil, in dem die schiitische Hisbollah-Miliz besonders stark vertreten ist. Videos zeigten mindestens ein brennendes Auto nahe einer belebten Straße. Auch Sirenen von Krankenwagen waren zu hören. Die Hintergründe der Explosion und ob es Tote oder Verletzte gab, blieb zunächst unklar. Über der Gegend stieg weißer Rauch auf.

16.27 Uhr: Israels neuer Außenminister sieht sein Land im „Dritten Weltkrieg“

Der neue israelische Außenminister Israel Katz sieht sein Land „mitten in einem Dritten Weltkrieg“ gegen den Iran. „Dieser Feind erinnert an die dunkelsten Perioden in der Geschichte der Menschheit, und wir sind entschlossen, unser Ziel zu erreichen, die Hamas zu stürzen“, sagte Katz am Dienstag bei der Amtsübernahme von seinem Vorgänger Eli Cohen, wie die israelische Nachrichtenseite ynet und die Zeitung „Times of Israel“ berichteten. Unterdessen berichtete das palästinensische Bildungsministerium von bisher mehr als 4000 im Gazastreifen getöteten Schülern. Die Zahl der bei israelischen Angriffen auf die islamistische Hamas getöteten Bewohner des Gazastreifens steigt nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde derweil auf mehr 22.000.

15.00 Uhr: Israel setzt Angriffe im Gazastreifen fort - vier Tote auch im Westjordanland

Israel setzt seine Angriffe im gesamten Gazastreifen mit unverminderter Härte fort: Augenzeugen berichteten am Dienstag von nächtlichen Raketenangriffen auf die Stadt Rafah im Süden und von Granatenbeschuss der Flüchtlingslsiedlung Dschabalija im Norden des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Palästinensergebiets. Kämpfe wurden zudem aus Flüchtlingssiedlungen im Zentrum des Gazastreifens sowie im südlich gelegenen Chan Junis gemeldet.

13.41 Uhr: Israels Armee greift erneut Ziele im Libanon an - Luftalarm im Norden

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben als Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem Libanon erneut Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Wie die israelische Armee am Dienstag mitteilte, wurden Ziele in der Gegend der südlibanesischen Stadt Yaroun unter Feuer genommen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe israelische Einheiten bei dem nordisraelischen Dorf Sarit beschossen. Im Norden Israels gab es am Dienstagvormittag erneut Luftalarm. Über mögliche Opfer auf beiden Seiten der Grenze war zunächst nichts bekannt.

12.39 Uhr: Hamas-Behörde: Schon mehr als 22.000 Tote im Gazastreifen

Die Zahl der bei israelischen Angriffen auf die islamistische Hamas getöteten Bewohner des Gazastreifens ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 22.185 gestiegen. Das waren 207 mehr als am Vortag. Weitere 57.035 Menschen seien seit Kriegsbeginn verletzt worden, teilte die Behörde am Dienstag weiter mit. Es handele sich überwiegend um Zivilisten. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen.

12.07 Uhr: Israel: Armee ermittelt gegen Soldaten wegen Tötung eines Palästinensers

In Israel hat die Armee im Zusammenhang mit der Tötung eines festgenommenen Palästinensers im Gazastreifen Ermittlungen gegen einen ihrer Soldaten eingeleitet. Der Soldat werde verdächtigt, den Palästinenser erschossen zu haben, als sich dieser wegen Terrorismusverdachts in israelischem Gewahrsam befand, teilte die Armee am Dienstag in einer Erklärung mit.

Der Palästinenser war den Angaben zufolge als „mutmaßlicher Terrorist“ in der Stadt Gaza gefangen genommen und befragt worden. Dann wurde er laut Armee unter „Aufsicht eines Soldaten“ gestellt, der dann das Feuer auf den Mann eröffnet haben soll. Die Militärpolizei ermittelt demnach nun zu den Umständen, unter denen der Schuss abgegeben wurde.

Israels Armee greift Ziele in Syrien und Libanon an

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in Reaktion auf Raketenbeschuss aus Syrien und dem Libanon zurückgefeuert. Wie die israelische Armee am Montagabend mitteilte, seien fünf aus Syrien abgeschossene Raketen nach Israel geflogen und in offenem Gelände niedergegangen. Israelische Kampfflugzeuge hätten daraufhin die Abschussorte angegriffen.

An Israels nördlicher Grenze habe zudem ein Kampflugzeug „terroristische Infrastruktur“ der Hisbollah-Miliz im Libanon getroffen. Von dort aus seien am Montag Raketen in Richtung einer nordisraelischen Siedlung abgefeuert wurden, hieß es weiter.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 1. Januar:

18.30 Uhr: Oberstes Gericht Israels kippt Kernelement von Netanjahus Justizreform

Das Oberste Gericht Israels hat am Montag ein zentrales Element der umstrittenen Justizreform der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für ungültig erklärt. Wie das Gericht mitteilte, stimmten acht von 15 Richtern gegen eine im Juli vom Parlament verabschiedete Gesetzesänderung zur sogenannten Angemessenheitsklausel. Die Änderung der Klausel sollte dem Obersten Gericht die Möglichkeit nehmen, Entscheidungen der Regierung als „unangemessen“ einzustufen und diese außer Kraft zu setzen.

Die Pläne der rechtsreligiösen Regierung zum Umbau der Justiz haben das Land tief gespalten. Die Kläger gegen das Gesetz zur Einschränkung der sogenannten Angemessenheitsklausel hatten argumentiert, es schwäche die Justiz als Pfeiler der israelischen Demokratie. Sie befürchten, eine Entmachtung der Justiz könnte einem autoritären Staat den Weg ebnen.

15.10 Uhr: Hamas-Behörde: 156 Palästinenser in Gaza binnen 24 Stunden getötet

Binnen 24 Stunden sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 156 Palästinenser getötet worden. Rund 250 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte ein Sprecher am Montag mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten insgesamt 21 978 Menschen getötet und rund 57 700 weitere verletzt worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden.

Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Israel sprach von mehr als 8000 im Gaza-Krieg getöteten Terroristen.

11.23 Uhr: Ehemaliger palästinensischer Minister bei Luftangriff in Gaza getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen ist nach Medienberichten ein ehemaliger Minister der Palästinensischen Autonomiebehörde getötet worden. Scheich Jussef Salama, ehemaliger Minister für religiöse Angelegenheiten sowie Prediger in der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, sei am Sonntag durch einen Angriff auf sein Haus im Flüchtlingsviertel Al-Maghasi getötet worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Auch Angehörige des 68-Jährigen seien dabei verletzt worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte am Montag, ohne genaue Koordinaten des Vorfalls könne er sich nicht dazu äußern.

10.15 Uhr: 29 israelische Soldaten durch Unfall oder Eigenbeschuss getötet

Jeder Sechste der seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen gefallenen israelischen Soldaten ist versehentlich durch eigene Kameraden oder einen Unfall getötet worden. Die israelische Armee bestätigte am Montag entsprechende Medienberichte. Dies betreffe insgesamt 29 Soldaten. 18 davon seien durch Beschuss eigener Truppen - „friendly fire“ - ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden durch einen versehentlich gelösten Schuss getötet und neun weitere durch Unfälle etwa mit Munition.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 30. Dezember: 

19.28 Uhr: Palästinensische Terrororganisation: Geisel bei Luftangriff getötet

Nach Darstellung einer palästinensischen Terrorgruppe ist eine Geisel im Gazastreifen bei einem Luftangriff getötet worden. Zuvor habe Israels Armee versucht, den israelischen Soldaten zu befreien, hieß es vom bewaffneten Arm der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) am Samstag. Der Versuch sei gescheitert. Die von den USA und der EU als Terrororganisation eingestufte Gruppe behielt seine Leiche demnach. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Armee wollte auf Anfrage keinen Kommentar geben.

16.33 Uhr: Wieder Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es am Samstag erneut Beschuss gegeben. Israels Armee registrierte eigenen Angaben nach mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland. Ein verdächtiges Geschoss, das aus dem Libanon auf israelisches Gebiet gelangt sei, sei abgefangen worden. Israels Militär habe drei Terrorgruppen im Libanon aus der Luft angegriffen. Soldaten attackierten demnach auch „die operative Infrastruktur der Hisbollah“.

Die proiranische Schiitenmiliz teilte mit, israelische Soldaten angegriffen zu haben. Die Hisbollah habe auch eine israelische Stellung mit einer Drohne attackiert. Nach Angaben der Gruppe von Samstag wurden erneut mehrere ihrer Mitglieder getötet. Wann genau sie ums Leben kamen, war zunächst unklar.

15.58 Uhr: Israel: Verletzter nach Autoattacke nahe Hebron - Fahrer getötet

Bei einer mutmaßlichen Autoattacke nahe einem Militärposten im besetzten Westjordanland ist israelischen Angaben zufolge am Samstag ein Israeli verletzt worden. Der Terrorist sei nach dem Vorfall in der Nähe eines Flüchtlingslagers unweit von Hebron „neutralisiert“ worden, teilte die Armee mit. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah ist der Palästinenser tot. Israelische Medien meldeten unter Berufung auf Retter, der mutmaßliche Angreifer habe einen Israeli verletzt. Das Opfer soll demnach bei Bewusstsein sein.

Erst am Freitag waren mehrere Menschen bei einem ähnlichen Vorfall in der Nähe von Hebron verletzt worden. Israelischen Medien zufolge handelte es sich dabei um israelische Soldaten.

14.34 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 21.672

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 21.672 gestiegen. Zudem seien 56.165 Menschen verletzt worden, teilte ein Sprecher der Behörde am Samstag mit. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien bei insgesamt 14 israelischen Angriffen 165 Palästinenser getötet und weitere 250 verletzt worden. Zuletzt hatte die Behörde am Freitag 21.507 Tote gemeldet. Sie schlüsselt nicht auf, wie viele Zivilisten und wie viele Mitglieder von Terrororganisationen unter den Opfern sind.

12.30 Uhr: Israels Armee: Vierstündige Kampfpause in einem Lager in Rafah

Israels Militär hat für Samstag eine vierstündige taktische Kampfpause in einem Lager in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Militärische Aktivitäten würden dort aus humanitären Gründen vorübergehend eingestellt, teilte ein Sprecher der Armee auf der Plattform X (ehemals Twitter) am Samstag auf Arabisch mit. Dies solle es der Bevölkerung ermöglichen, Nachschub an Vorräten zu besorgen.

Israels Militär hatte zuvor die Einwohner der heftig umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets aufgefordert, sich in Rafah nahe der ägyptischen Grenze in Sicherheit zu bringen. Berichten zufolge sind dort Tausende Palästinenser in Zelten untergekommen.

11.40 Uhr: Israels Armee meldet Zerschlagung zweier Militäranlagen der Hamas im Gazastreifen

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge zwei Militäranlagen der radikalislamischen Hamas in Beit Lahia im Norden des Gazastreifen zerstört. In der Stadt Gaza seien zudem dutzende „Terroristen“ getötet worden, erklärte das Militär am Samstag. Die Armee sprach von „heftigen Kämpfen“ und Luftangriffen in mehreren Orten in dem Palästinensergebiet.

Der Einsatz der israelischen Bodentruppen gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas werde von der israelischen Marine durch Beschuss vom Meer aus unterstützt, hieß es weiter.

8.12 Uhr: Israelische Armee: Angriffe auf Syrien nach Raketenbeschuss aus dem Land

Nach Raketenbeschuss aus Syrien hat die israelische Armee nach eigenen Angaben Angriffe auf das Land ausgeführt. Vor kurzem seien nach dem Ertönen von Luftalarm "im Norden Israels" zwei Raketen auf offenem Gelände abgestürzt, erklärte die Armee in der Nacht auf Samstag. Das Militär gehe nun gegen den Ursprung des Beschusses vor. 

Die Armee gab gegenüber der Nachrichtenagentur AFP nicht an, wo genau die Raketen niedergingen. Israel sieht die annektierten Golanhöhen als Teil seines Nordbezirks an.

Nach Angaben des syrischen Verteidigungsministeriums und laut syrischen Staatsmedien hatte ein israelischer Angriff am Donnerstag die Hauptstadt Damaskus zum Ziel. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 29. Dezember: 

22 Uhr: Israels Militär: Eines der Verstecke von Hamas-Führer Sinwar gefunden

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eines der Verstecke des Hamas-Führers im Gazastreifen, Jihia Sinwar, gefunden und zerstört. Das Haus habe sich nahe der Stadt Gaza im nördlichen Teil des abgeriegelten Küstenstreifens befunden, teilte die Armee am Freitagabend mit. Sinwar wird heute in Chan Junis im Südosten des Gazastreifens vermutet. Die Hamas-Hochburg ist derzeit zugleich ein Brennpunkt der gegenwärtigen Bodenoffensive Israels im Gazastreifen.

Zu Fund und Zerstörung des mutmaßlichen Verstecks bei der Stadt Gaza sei es „in den vergangenen Wochen“ gekommen, hieß es in der Mitteilung, in der die Armee erstmals darüber berichtete. Im Keller des Hauses seien die israelischen Soldaten auf einen Tunneleingang gestoßen. Dieser habe zu unterirdischen Gängen in einer Tiefe von 20 Metern und mit einer Länge von 218 Metern geführt.

21 Uhr: Südafrika wirft Israel „Völkermord“ im Gazastreifen vor und ruft IGH an

Südafrika wirft Israel „Akte des Völkermords“ gegen die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen vor und hat deshalb den Internationalen Gerichtshof (IGH) angerufen. In einem am Freitag eingereichten Antrag argumentiert Südafrika nach Angaben des IGH, mit seinem Vorgehen im Gazastreifen verfolge Israel „das Ziel, Palästinenser im Gazastreifen als Teil der größeren nationalen, rassischen und ethnischen Gruppe der Palästinenser zu vernichten“. Die israelische Regierung wies die Vorwürfe „mit Abscheu“ zurück.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa hatte Israel schon im November Kriegsverbrechen und „Völkermord“ im Gazastreifen vorgeworfen. Er verwies dabei vor allem auf die „vorsätzliche Verweigerung von Medizin, Treibstoff, Lebensmitteln und Wasser für die Bewohner“ des Palästinensergebiets.

18 Uhr: Westjordanland: Palästinenser nach mutmaßlichem Angriff von Israels Armee getötet

Die israelische Armee hat im besetzten Westjordanland einen Palästinenser erschossen, der mit einem Fahrzeug einen Anschlag verübt haben soll. Soldaten hätten einen „Terroristen neutralisiert“, der mit dem Wagen in der Nähe eines Militärstützpunkts südlich der Stadt Hebron in eine Gruppe von Menschen gefahren sei, erklärte das israelische Militär am Freitag. Das palästinensische Gesundheitsministerium gab kurz darauf den Tod und die Identität des mutmaßlichen Angreifers bekannt.

16 Uhr: UN-Flüchtlingshilfswerk meldet israelischen Beschuss von Hilfskonvoi im Gazastreifen

Im Gazastreifen ist UN-Angaben zufolge ein Transport mit Hilfslieferungen unter israelischen Beschuss geraten. "Israelische Soldaten feuerten auf einen Hilfskonvoi, der aus dem nördlichen Gazastreifen auf einer von der israelischen Armee festgelegten Route zurückkehrte", erklärte der Chef des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) in Gaza, Thomas White, am Freitag im Onlinedienst X (vormals Twitter). Ihm zufolge wurde niemand verletzt, ein Fahrzeug wurde jedoch beschädigt.

14.30 Uhr: Vier Verletzte nach mutmaßlicher Autoattacke im Westjordanland

Bei einer mutmaßlichen Autoattacke nahe einer Siedlung im Westjordanland sind israelischen Angaben zufolge am Freitag vier Menschen verletzt worden. Die Fußgänger seien von einem Fahrzeug gerammt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Sanitäter behandelten vier Menschen in ihren Zwanzigern. Sie alle seien bei Bewusstsein, einer befinde sich „in mäßigem Zustand“. Drei weitere wurden demnach leicht verletzt. Israelischen Medien zufolge soll es sich bei den Opfern um Israelis handeln.

„Soldaten, die in der Gegend operierten, neutralisierten den Terroristen“, teilte die Armee mit. Medien zufolge wurde der Fahrer erschossen. Zu seiner Identität gab es zunächst keine Angaben. Die mutmaßliche Autoattacke ereignete sich den Angaben zufolge neben einem Militärposten nahe der israelischen Siedlung Otniel im Süden des besetzten Westjordanlands unweit der Stadt Hebron.

10 Uhr: Israels Armee weitet Einsätze in Chan Junis im Gazastreifen aus

Israels Armee weitet nach eigenen Angaben ihre Einsätze in der Gegend um die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens aus. Nähere Details zu den Plänen nannte das Militär in einer Erklärung am Freitag zunächst nicht. „Die Soldaten eliminierten Terrorzellen mit Hilfe von Artillerie-, Luft- und Panzertruppen“, hieß es von der Armee zu den Einsätzen in der Gegend.

In Wohnungen von Mitgliedern der islamistischen Hamas hätten israelische Einsatzkräfte dort zudem Sprengstoff gefunden. Mit Sprengsätzen versehene Gebäude seien zerstört worden. In der Gegend fanden Soldaten den Angaben nach auch etliche Tunnel und Waffen. Die Angaben des Militärs ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

9.45 Uhr: Justiz: Vier Todesurteile im Iran wegen Zusammenarbeit mit Israel vollstreckt

Im Nordwesten Irans sind nach Justizangaben vier Menschen hingerichtet worden, die wegen des Vorwurfs der Zusammenarbeit mit dem Erzfeind Israel verurteilt worden waren. Vier Mitglieder einer angeblich mit Israel in Verbindung stehenden „Sabotagegruppe“ wurden dem Justizportal Misan Online zufolge „heute Morgen in Irans nordwestlicher Provinz West-Aserbaidschan gehängt“.

Die drei Männer und eine Frau seien wegen „Krieges gegen Gott“ und „Korruption auf Erden“ aufgrund ihrer „Zusammenarbeit mit dem zionistischen Regime“ zum Tode verurteilt worden, hieß es auf Misan weiter. Die Gruppe habe unter der Leitung des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad „umfangreiche Aktionen gegen die Sicherheit des Landes begangen“.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 28. Dezember:

21.13 Uhr: Hamas-Delegation zu Gesprächen über Waffenruhe in Ägypten erwartet

Eine Delegation der radikalislamischen Hamas wird am Freitag zu Gesprächen über eine mögliche Waffenruhe im Krieg mit Israel in Ägypten erwartet. Wie ein Hamas-Vertreter am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP sagte, soll die hochrangige Delegation in Kairo die "Antwort" der Palästinensergruppen auf einen ägyptischen Friedensplan übermitteln, dessen endgültiges Ziel ein Waffenstillstand zur Beendigung des Gaza-Kriegs ist.

Ägypten hatte den Plan vergangene Woche den Anführern der Hamas und der mit ihr verbündeten militant-islamistischen Palästinenserorganisation Islamischen Dschihad vorgelegt. Der dreistufige Plan sieht nach Angaben aus Hamas-Kreisen verlängerbare Feuerpausen, eine schrittweise Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln im Austausch gegen palästinensische Häftlinge und letztendlich einen Waffenstillstand vor.

20.37 Uhr: Kibbuz: Als entführt geltende 70-Jährige bereits am 7. Oktober von Hamas getötet

Eine US-israelische Doppelstaatsbürgerin, die als Geisel der islamistischen Hamas galt, ist nach Angaben ihres Kibbuz' bereits am 7. Oktober getötet worden. Die 70-jährige Judith Weinstein Haggai sei bereits beim Überfall der Palästinenserorganisation auf Israel tödlich verletzt worden, erklärten die Behörden des damals verwüsteten Kibbuz' Nir Oz am Donnerstag. In der vergangenen Woche war bereits der Tod ihres Mannes Gad Haggai erklärt worden, der bis dahin ebenfalls als entführt gegolten hatte.

Judith Weinstein Haggai galt als die älteste Frau unter den Geiseln, die noch im Gazastreifen festgehalten werden. Die Frau, die sich als Englischlehrerin um förderbedürftige Kinder gekümmert habe, hinterlasse vier Kinder und sieben Enkelkinder, erklärte der Kibbuz Nir Oz.

Die sterblichen Überreste Weinstein Haggais und ihres Ehemanns befänden sich noch im Gazastreifen, hieß es weiter. Die Familie der beiden bat in einer Erklärung am Donnerstag um die baldige Überführung der Leichname und erklärte, ihre Tötung erinnere politische Führer weltweit daran, dass "die Geiseln wieder heimkehren müssen, bevor es zu spät ist".

14.55 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 21 320

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 21 320 gestiegen. Dies gab Aschraf al-Kudra, der Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums, am Donnerstag bekannt. Demnach wurden 55 603 weitere Menschen verletzt. Allein in den letzten 24 Stunden seien 210 Palästinenser getötet und weitere 360 verletzt worden, fügte der Sprecher hinzu. 

Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

10.43 Uhr: Sanitäter: Zehn Tote bei neuem Angriff nahe Klinik in Chan Junis

Bei einem weiteren mutmaßlichen israelischen Angriff auf ein Gebäude in der Nähe eines Krankenhauses im südlichen Gazastreifen soll es erneut Tote gegeben haben. Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond schrieb auf der Plattform X, es seien bei einem Angriff in der Nähe des Al-Amal-Krankenhauses in Chan Junis am Donnerstag zehn Menschen getötet und zwölf weitere verletzt worden.

Bereits am Mittwoch hatte es nach Angaben der Sanitäter und des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums beim Bombardement eines Wohngebäudes in dem Gebiet mehr als 20 Tote gegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein israelischer Armeesprecher sagte am Donnerstag, man gehe dem neuen Bericht nach.

10 Uhr: Israelischer Botschafter warnt vor Anschlägen der Hamas in Deutschland

Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, hat vor Anschlägen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Deutschland gewarnt. „Dass die deutschen Behörden (...) einen Anschlag früh verhindern konnten, mag beruhigend klingen“, sagte Prosor den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). Es zeige aber auch: „Die Handlanger der Hamas sind längst in Deutschland angekommen. Deutschland muss wachsam bleiben: Der internationale Terrorismus rüstet ständig auf - auch während der Feiertage.“

Mitte des Monates waren in Deutschland und den Niederlanden vier mutmaßliche Hamas-Mitglieder festgenommen worden. Die Verdächtigen sollen nach einem unterirdisch angelegten Waffenversteck gesucht haben. Die Waffen sollten nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe nach Berlin gebracht und für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa bereitgehalten werden.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 27. Dezember:

20.28 Uhr: WHO: Bevölkerung im Gazastreifen ist in „ernsthafter Gefahr“

Angesichts von Hunger und andauernden Kämpfen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einer „ernsthaften Gefahr“ für die Menschen im Gazastreifen gewarnt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus rief die internationale Gemeinschaft am Mittwoch dazu auf, diese Gefahr zu lindern, die auch die Arbeit der humanitären Helfer in dem Küstengebiet einschränke.

„Was wir jetzt dringend brauchen, ist ein Waffenstillstand, um die Zivilbevölkerung vor weiterer Gewalt zu bewahren und den langen Weg zu Wiederaufbau und Frieden zu beginnen“, betonte Ghebreyesus.

13 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gaza-Krieg steigt auf 21.100

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden 195 Menschen getötet worden. Der Sprecher teilte am Mittwoch mit, 16 Familien seien betroffen. Er sprach von „Massakern“. 325 weitere Menschen seien verletzt worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien 21.110 Menschen getötet worden. Mehr als 55.200 Palästinenser seien verletzt worden. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

10.53 Uhr: Drei Tote nach israelischen Angriff im Libanon

Im Libanon sind bei einem israelischen Angriff nach Medienberichten drei Menschen getötet worden. Darunter soll laut Angaben der proiranischen Hisbollah auch einer ihrer Kämpfer gewesen sein. Eine weitere Person soll verletzt worden sein, berichtete die libanesische Nachrichtenagentur NNA am Mittwoch. Israelische Kampfflugzeuge haben demnach in der Nacht zu Mittwoch den Grenzort Bint Dschubail angegriffen. Der Ort gilt als Hochburg der Hisbollah und war im Libanon-Krieg 2006 bereits Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen der Schiitenmiliz und dem israelischen Militär. Das israelische Militär prüft die Angaben derzeit.

8 Uhr: Israels Generalstabschef: Gaza-Krieg geht noch viele Monate weiter

Der Gaza-Krieg wird nach Einschätzung von Israels Generalstabschef noch viele Monate andauern. Die Kämpfe im dichtbesiedelten Gazastreifen gegen die islamistische Hamas erfolgten in einem „komplexen“ Umfeld. „Der Krieg wird also noch viele Monate andauern, und wir werden auf verschiedene Weise vorgehen, damit der Erfolg über die Zeit erhalten bleibt“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstagabend. „Es gibt keine magischen Lösungen oder Abkürzungen bei der grundlegenden Zerschlagung einer terroristischen Organisation, sondern nur einen beharrlichen und entschlossenen Kampf“, fügte Halevi hinzu.

Seine Streitkräfte seien „sehr, sehr entschlossen“, so der Generalstabschef. „Wir werden auch an die Hamas-Führung herankommen, ob es nun eine Woche oder Monate dauert“. Israels Militär stehe kurz vor dem Abschluss der Zerschlagung der Hamas-Bataillone im nördlichen Gazastreifen. „Derzeit konzentrieren wir unsere Bemühungen auf den südlichen Gazastreifen - Chan Junis, die zentralen Lager und darüber hinaus“, sagte Halevi.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 26. Dezember:

20.09 Uhr: Huthi-Miliz bekennt sich zu Attacke auf Schiff und Drohnenangriffen auf Israel

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat sich zu Angriffen auf ein Schiff im Roten Meer sowie auf Ziele im Süden Israels bekannt. Die Miliz erklärte am Dienstag, sie habe das Handelsschiff „MSC United“ attackiert und eine Reihe von Drohnen „gegen militärische Ziele“ in Südisrael eingesetzt.

Der britische Handelsschiffahrts-Verband hatte zuvor von Explosionen nahe dem jemenitischen Hafen Hodeida gemeldet. Ein durchfahrendes Schiff und dessen Besatzung seien jedoch in Sicherheit, das Schiff habe seine Fahrt unbeschadet fortgesetzt. Die israelische Armee wiederum hatte das Abfangen eines „feindlichen Luft-Zieles“ auf dem Weg nach Israel über dem Roten Meer gemeldet.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert. Laut dem US-Verteidigungsministerium griffen die mit der Hamas verbündeten Rebellen bislang insgesamt zehn Handelsschiffe mit Drohnen und Raketen an.

19.07 Uhr: Israel übergibt an Gaza-Übergang Leichen von 80 Palästinensern

Israel hat am Dienstag die Leichen von 80 Palästinensern übergeben, die bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen getötet worden waren. Die sterblichen Überreste wurden mit einem Lastwagen über den Grenzübergang Kerem Schalom zurück in den Gazastreifen gebracht, wie palästinensische Kreise bestätigten. Sie sollten in Rafah im südlichen Gazastreifen beigesetzt werden. Die Leichen waren nach Medienberichten während des Gaza-Kriegs im Norden des Gazastreifens und in der Stadt Gaza von der israelischen Armee mitgenommen und in Israel aufbewahrt worden.

18.05 Uhr: Israels Armeechef: Krieg im Gazastreifen wird noch „viele Monate“ dauern

Der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen wird nach den Worten des israelischen Armeechefs noch lange dauern: Der Krieg werde „noch viele Monate dauern“, sagte Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstag. Die israelische Armee werde dabei verschiedene Methoden einsetzen, „um unsere Errungenschaften für lange Zeit zu sichern“, betonte Halevi.

Bei der gründlichen Zerschlagung einer „Terrororganisation“ gebe es keine „Zauberlösung und keine Abkürzung, außer hartnäckig und entschlossen im Kampf zu sein“. Die Armee konzentriere sich derzeit auf den Süden des Gazastreifens, sagte Halevi. Viele „Terroristen“ seien getötet und hunderte weitere gefangen genommen worden.

17.19 Uhr: Israel: Neun Soldaten und ein Zivilist bei Raketenangriffen der Hisbollah verletzt

Neun israelische Soldaten und ein Zivilist sind nach Armeeangaben am Dienstag im Grenzgebiet zum Libanon bei Raketenangriffen der Hisbollah verletzt worden. Die Miliz habe vom Libanon aus eine griechisch-orthodoxe Kirche in dem Ort Ikrit beschossen, teilte das israelische Militär mit. Ein Zivilist sei dabei verletzt worden. Während eines Rettungseinsatzes für den Mann seien neun Soldaten durch eine weitere Rakete der Hisbollah verletzt worden. Einer von ihnen sei schwer verwundet worden.

Die Hisbollah bekannte sich am Dienstag zu mehreren Angriffen auf militärische Stellungen im Norden Israels. Die israelische Armee warf der vom Iran unterstützten Miliz vor, immer wieder „zivile und religiöse“ Einrichtungen in Israel ins Visier zu nehmen.

16.47 Uhr: Bericht: Israels Armee bereitet nächste Phase im Gaza-Krieg vor

Zwei Monate nach Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen bereitet sich die israelische Armee nach einem Medienbericht auf einen Strategiewechsel vor. Der israelische Sender N12 berichtete am Dienstag unter Berufung auf Militärkreise, die Truppen würden sich im nächsten Schritt überwiegend in eine etwa einen Kilometer breite Pufferzone im Gazastreifen in der Nähe des Grenzzauns zu Israel zurückziehen. In der neuen Phase - für die kein Zeitplan genannt wurde - seien eher punktuelle Einsätze von Boden- und Marinetruppen sowie der Luftwaffe gegen die Hamas geplant.

Die meisten Reservisten sollten in der Phase wieder in den Alltag entlassen werden. Den Krieg gegen die Hamas sollten dann vor allem die regulären Truppen fortsetzen, berichtete der Sender. Israel gehe inzwischen davon aus, dass ein Sieg über die islamistische Hamas nur im Rahmen eines „Zermürbungskriegs“ möglich sei. Dieser könne viele Monate oder sogar Jahre dauern. „Um eine neue Realität in Gaza zu schaffen, sind aber neben dem militärischen Kampf auch ein politischer und wirtschaftlicher Prozess notwendig“, hieß es weiter.

15.23 Uhr: Netanjahu stellt drei Bedingungen für Ende des Gaza-Kriegs

Israel geht weiter mit militärischer Macht gegen die islamistische Hamas im Gaza-Streifen vor. Die Hamas feuerte wieder Raketen auf das Grenzgebiet zu Israel. Dort heulten die Sirenen. Die humanitäre Lage für Hunderttausende Menschen im Gazastreifen bleibt prekär. Nach dem Tod eines iranischen Generals in Syrien droht der Konflikt sich auszuweiten.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte bei einem Besuch der in Gaza kämpfenden Truppen, Israel werde „den Kampf in den kommenden Tagen vertiefen“. In einem Gastbeitrag für das „Wall Street Journal“ (Dienstag) nannte er drei Bedingen für Frieden: „Die Hamas muss zerstört werden, der Gazastreifen muss entmilitarisiert und die palästinensische Gesellschaft muss entradikalisiert werden. Dies sind die drei Voraussetzungen für einen Frieden zwischen Israel und seinen palästinensischen Nachbarn im Gazastreifen.“

Netanjahu wies internationale Kritik zurück. Israel handele „weiterhin in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht“. Israel unternehme sein Bestes, um die Zahl ziviler Opfer „so gering wie möglich“ zu halten.

13.18 Uhr: Israelische Armee: Abgeordnete von radikaler Palästinensergruppe in Ramallah festgenommen

Die palästinensische Parlamentsabgeordnete Chalida Dscharrar von der radikalen Palästinensergruppe Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP) ist am Dienstag nach Angaben ihrer Familie von der israelischen Armee im Westjordanland festgenommen worden. Die israelischen Soldaten seien um fünf Uhr morgens in das Haus der Familie in Ramallah eingedrungen und hätten seine Frau festgenommen, sagte ihr Ehemann Ghassan Dscharrar der Nachrichtenagentur AFP.

Die israelische Armee bestätigte die Festnahme der 60-Jährigen in einer Erklärung. Zur Begründung hieß es, sie sei die "Chefin der PFLP" im Westjordanland und werde "wegen Terrorismus gesucht".

Die von den USA und der EU als terroristisch eingestufte PFLP erklärte, die israelische Armee habe "am Dienstagmorgen eine groß angelegte Verhaftungswelle unter PFLP-Führern und -Mitgliedern im besetzten Westjordanland ausgeführt".

11.51 Uhr: Jordanien wirft zu Weihnachten Hilfsgüter über Kirche in Gaza ab

Die jordanische Luftwaffe hat zu Weihnachten eine Hilfslieferung für Christen im Gazastreifen abgeworfen. Es sei bereits die siebte derartige Aktion auf Anweisung von König Abdullah, meldeten jordanische Medien am Montagabend. Ein Flugzeug der Royal Air Force habe die Hilfsgüter transportiert, um den in der orthodoxen Porphyrius-Kirche eingeschlossenen Menschen beizustehen, hieß es in einer offiziellen Erklärung.

Den Angaben zufolge wurden Pakete für die rund 900 Christen per Fallschirm über dem Gotteshaus abgeworfen. Damit wolle Jordanien „eine Botschaft der Solidarität mit unseren christlichen Brüdern“ senden. Der eskalierende Krieg Israels gegen Gaza habe einen Schatten auf die Weihnachtsfeierlichkeiten geworfen, hieß es.

10.50 Uhr: Iran wirft Israel Tötung von General in Syrien vor und kündigt Vergeltung an

Ein hochrangiger General der iranischen Revolutionsgarden ist nach Angaben Teherans in Syrien bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. General Rasi Mussawi sei am Montag bei einem Angriff des "zionistischen Regimes" in einem südlichen Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden, meldete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Während Israel zunächst keine Stellungnahme abgab, kündigte der iranische Präsident Ebrahim Raisi Vergeltung an.

Israel werde "mit Sicherheit für dieses Verbrechen bezahlen", sagte Raisi. Die Revolutionsgarden kündigten ebenfalls Vergeltung an.

10.44 Uhr: Nach Tod iranischen Generals: Israel warnt Hisbollah

Nach dem Tod eines iranischen Generals bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien hat Israel eine scharfe Warnung an die mit dem Iran verbündete Hisbollah im Libanon gerichtet. „Wir treffen die Hisbollah sehr hart - sie hat rund 150 Kämpfer verloren, ihre Infrastruktur ist beschädigt, sie wurde weit von der Grenze zurückgedrängt und die (israelische) Luftwaffe fliegt ungehindert über dem Libanon. Wir werden unsere Anstrengungen verstärken“, sagte Israels Verteidigungsminister Joav Gallant am Montagabend.

Zuvor war das ranghohe Mitglied der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), General Sejed-Rasi Mussawi, bei einer Explosion in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden.

9.47 Uhr: Israelische Armee: Auto von getöteter Geisel belegt Hamas-Verbindung zu Klinik

Die israelische Armee hat am Montag neue Beweise für die Nutzung ziviler Einrichtungen durch die radikalislamische Hamas vorgelegt. Im indonesischen Krankenhaus im Norden des Gazastreifens sei das Auto einer getöteten Geisel gefunden worden, teilte die Armee mit. Der Fund bringe das Krankenhaus „direkt mit den brutalen Ereignissen vom 7. Oktober in Verbindung“.

Der Toyota Corolla mit israelischem Kennzeichen gehört nach Angaben der Armee der Familie von Samer El-Talalka, eine von drei versehentlich von israelischen Soldaten getöteten Geiseln. Die drei jungen Männer im Alter zwischen 25 und 28 Jahren waren Mitte Dezember im Gazastreifen getötet worden, obwohl sie eine weiße Fahne trugen und auf Hebräisch um Hilfe riefen.

„In dem Fahrzeug wurden Reste einer Panzerfaust und Blutspuren gefunden, die als die einer anderen Geisel identifiziert wurden“, erklärte die Armee. Weitere Angaben zu der anderen Geisel machte die Armee zunächst nicht.

8 Uhr: Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Dutzende Kampfflugzeuge hätten im Verbund mit den Bodentruppen erneut mehr als 100 Ziele angegriffen, teilte die Armee am Dienstagmorgen mit. Es seien unter anderem Tunnelschächte der islamistischen Hamas und Militäranlagen attackiert worden. In der Nacht sei eine Terrorzelle in Dschabalia ausgeschaltet worden, die versucht habe, Sprengstoff nahe eines israelischen Panzers zu platzieren. Die Truppen hätten die Terroristen bekämpft. Ein Kampfflugzeug habe sie dann getötet. Die Angaben des Militärs konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 25. Dezember:

20.20 Uhr: Hamas lehnt kurze Feuerpause ab und will dauerhaften Waffenstillstand

Die islamistische Hamas hat eine nur vorübergehende Feuerpause im Gaza-Krieg abgelehnt und einen dauerhaften Waffenstillstand gefordert. „Wir bekräftigen, dass es keine Verhandlungen ohne eine umfassende Einstellung der Aggression geben wird“, teilte die Terrororganisation am Montagabend mit. Die Führung der Hamas setze sich mit „aller Kraft für ein vollständiges und nicht nur vorübergehendes Ende der Massaker an unserer Bevölkerung“ ein, stand in der Mitteilung weiter.

Die Hamas reagierte damit auf einen arabischen Medienbericht, Ägypten habe einen Entwurf zur Beendigung des Gaza-Krieges in mehreren Stufen erarbeitet. Wie der saudische TV-Kanal Aschark News am Sonntag berichtete, ginge es in der ersten Phase darum, eine mindestens zwei Wochen andauernde Feuerpause durchzusetzen. In dieser Zeit sollten auch 40 im Gazastreifen festgehaltene Geiseln gegen 120 in Israel inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden.

In einer zweiten Phase solle es einen palästinensischen Dialog unter der Schirmherrschaft Ägyptens geben, um die „Spaltung zu beenden“ und eine technokratische Regierung zu bilden, hieß es. Dieser Passus bezieht sich auf die Rivalität zwischen den beiden größten Palästinensergruppen, der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und der islamistischen Hamas. Erst in einer dritten Phase solle es um einen vollständigen Waffenstillstand und ein umfassendes Abkommen zum Austausch von Geiseln und Gefangenen gehen, der in einen vollständigen Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen münden solle.

19.07 Uhr: Iran wirft Israel Tötung von General in Syrien vor und kündigt Vergeltung an

Ein hochrangiger General der iranischen Revolutionsgarden ist nach Angaben Teherans in Syrien bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. General Rasi Mussawi sei am Montag bei einem Angriff des „zionistischen Regimes“ in einem südlichen Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet worden, meldete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi erklärte, Israel werde „mit Sicherheit für dieses Verbrechen bezahlen“. Die Revolutionsgarden kündigten ebenfalls Vergeltung an.

Mussawi sei in Syrien einer der „erfahrensten Berater“ der Al-Kuds-Brigaden, der für Auslandseinsätze zuständigen Abteilung der iranischen Revolutionsgarden gewesen, berichtete Irna weiter. Den Angaben zufolge war er ein Wegbegleiter des 2020 bei einem US-Angriff im Irak getöteten Generals Kassem Soleimani. Der Tod des Kommandeurs der Al-Kuds-Brigaden jährt sich am 3. Januar zum vierten Mal.

16.56 Uhr: Gegenseitiger Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze

Die mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah und die israelische Armee haben sich am Montag erneut gegenseitig an Israels Nordgrenze unter Beschuss genommen. Die Hisbollah betonte, sie habe vom Südlibanon aus israelische Einheiten unter anderem in den Orten Misgaw und Beit Hillel auf den von Israel annektierten Golanhöhen beschossen.

Die israelische Armee teilte mit, in der Nacht und am frühen Montagmorgen hätten israelische Kampfjets militärische Anlagen der Hisbollah, terroristische Infrastruktur sowie operative Ziele angegriffen. Später am Tag ergänzte die Armee, israelische Panzer hätten weitere Hisbollah-Ziele im Südlibanon beschossen. Am Nachmittag gab es laut Armee Luftalarm in dem israelischen Grenzort Rosch Hanikra an der Mittelmeerküste. Über mögliche Opfer auf beiden Seiten der Grenze gab es zunächst keine Angaben.

16.13 Uhr: Netanjahu kündigt Verstärkung der Kämpfe im Gazastreifen an

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat eine Verstärkung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen angekündigt. Netanjahu sagte am Montag laut einer Erklärung seiner Partei Likud bei einem Treffen mit Likud-Parlamentsabgeordneten, die Armee werde ihre Kämpfe "in den kommenden Tagen intensivieren". Der Krieg werde "lang sein" und sei "nicht nah am Ende". Der Regierungschef war demnach eigenen Angaben zufolge zuvor selbst in den Gazastreifen gereist.

Bei einer Rede vor der Knesset versprach Netanjahu später, die noch im Gazastreifen befindlichen Geiseln der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu befreien. Die israelische Armee brauche jedoch "mehr Zeit", um den militärischen Druck auf die  Hamas zu erhöhen. 

Angehörige der Geiseln buhten Netanjahu während seiner Rede mehrfach aus und skandierten "Sofort! Sofort!", um ihre Forderungen nach mehr Bemühungen für eine schnellere Freilassung der Geiseln zu untermauern.

11. 59 Uhr: Hamas und Islamischer Dschihad wollen Kampf gegen Israel fortsetzen

Die militanten Palästinenserorganisationen Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen wollen den Kampf gegen Israel fortsetzen. Der Hamas-Chef im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, schrieb nach Angaben der Organisation vom Montag in einem Brief an den Vorsitzenden des Hamas-Politbüros, Ismail Hanija, sowie andere Mitglieder des Gremiums: „Die Kassam-Brigaden (der bewaffnete Arm der Hamas) führen einen erbitterten, brutalen und beispiellosen Kampf gegen die israelischen Besatzungstruppen.“ Auch der Islamische Dschihad teilte nach Angaben des Nachrichtensenders Al-Dschasira am Montag mit, man werde als Reaktion auf das Blutvergießen im Gazastreifen weiterkämpfen.

Sinwar behauptete, man habe der israelischen Armee schwere Verluste an Leben und Ausrüstung zugefügt. Die Kassam-Brigaden hätten mindestens 5000 israelische Soldaten angegriffen und davon ein Drittel getötet, ein weiteres Drittel schwer verletzt und ein weiteres Drittel dauerhaft außer Gefecht gesetzt. Diese Zahlen widersprechen eindeutig den Angaben der israelischen Armee, die von mehr als 150 im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten berichtet.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 24. Dezember:

16.58 Uhr: Netanjahu beklagt „schweren Morgen“ und spricht von langem Krieg

Angesichts von 14 im Gazastreifen getöteten israelischen Soldaten hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Sonntag von einem „schweren Morgen“ gesprochen und zugleich einen noch lange andauernden Krieg vorhergesagt. „Unsere Herzen sind bei den Familien und unser Mitgefühl gilt den jungen Leben, die aus der Blütezeit ihres Lebens gerissen wurden“, sagte Netanjahu. Die Soldaten waren am Freitag und Samstag bei Gefechten mit Terroristen der islamistischen Hamas getötet worden.

9.53 Uhr: Israel: Für Kinder angepasste Sprengstoffgürtel in Gaza gefunden

Das israelische Militär hat in einem Waffenlager der islamistischen Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben für Kinder angepasste Sprengstoffgürtel gefunden. Wie die Armee am Sonntagmorgen weiter mitteilte, hat sich das Waffenlager in einem zivilen Gebäude im Norden des abgeriegelten Küstengebiets befunden, das an Schulen, einer Moschee und einer Klinik angrenze. In dem Waffenlager seien außer den Sprengstoffgürteln auch Dutzende Mörsergranaten, Hunderte von anderen Granaten und Geheimdienstdokumente gefunden worden.

9.27 Uhr: Sprecher: Israels Armee verstärkt Offensive gegen Hamas im südlichen Gazastreifen

Die israelische Armee verstärkt eigenen Angaben zufolge am Sonntag ihre Offensive gegen die radikalislamische Hamas im südlichen Gazastreifen. Nach der Stadt Gaza „schwenken wir nach Süden und wir konzentrieren unsere Hauptoperationen auf eine andere Bastion der Hamas, Chan Junis“, sagte der israelische Militärsprecher Jonathan Conricus dem US-Sender Fox News. Die Kämpfe im Norden würden weitergehen, „vielleicht mit einer geringeren Intensität“. Die islamistische Hamas meldete am Sonntag neue Angriffe. Dabei seien Dschabalija und die Stadt Gaza im Norden sowie Chan Junis im Süden getroffen worden.

8.30 Uhr: Israelische Armee: 152 Soldaten seit Kriegsbeginn getötet

Die Zahl der getöteten israelischen Soldaten im Krieg gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen ist israelischen Angaben zufolge auf 152 gestiegen. Das israelische Militär erklärte am Sonntag, neun Soldaten seien am Samstag getötet worden - einer der höchsten Werte an einem Tag getöteter Soldaten seit dem Beginn des israelischen Bodeneinsatzes.

Auslöser des Kriegs war ein Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober. Hunderte Kämpfer der von EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Palästinensergruppe waren in israelische Orte eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden rund 1140 Menschen getötet und etwa 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 23. Dezember:

19.30 Uhr: Israelische Armee: Fünf Soldaten im Gazastreifen seit Freitag getötet

Im Krieg gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der israelische Armee seit Freitag fünf Soldaten getötet worden. Vier der Soldaten seien am Freitag im Süden und ein weiterer am Samstag im Norden des von der Hamas kontrollierten Palästinensergebiets gefallen, teilte die Armee am Abend mit. Damit stieg die Zahl der getöteten Soldaten seit Beginn der Bodenoffensive des israelischen Militärs am 27. Oktober auf 144.

18.22 Uhr: Israel: Verantwortlichen für Hamas-Waffennachschub in Gaza getötet

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der Hamas getötet, der demnach für den Waffennachschub der Terrororganisation verantwortlich war. Hassan al-Atrasch sei am Freitag bei einem gezielten Luftangriff in Rafah im südlichen Gazastreifen getötet worden, teilte die israelische Luftwaffe am Samstag auf X, vormals Twitter, mit.

Al-Atrasch habe die Produktion und Verteilung von Waffen im Gazastreifen sowie den Schmuggel von Rüstungsgütern aus dem Ausland organisiert, hieß es in der Mitteilung. Auch militante Palästinenser im israelisch besetzten Westjordanland habe er mit Waffen versorgt. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Palästinensische Medien hatten am Freitag berichtet, dass bei einem Luftschlag in Rafah drei Menschen ums Leben gekommen seien.

17.17 Uhr: Hamas will Kontakt zu Kampftruppe mit fünf Geiseln verloren haben

Die islamistische Hamas hat eigenen Angaben zufolge den Kontakt zu einem Kampftrupp verloren, der fünf Geiseln in seiner Gewalt haben soll. Zum Abbruch der Kommunikation sei es infolge eines israelischen Luftangriffs im Gazastreifen gekommen, teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas, am Samstag in Gaza mit. Die Terrororganisation glaubt demnach, dass die fünf Geiseln bei den israelischen Angriffen ums Leben gekommen seien. Belege dafür legte der Sprecher keine vor. Die Angaben der Hamas ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

14.21 Uhr: Israel setzt Offensive im Gazastreifen auch nach UN-Resolution zu Hilfen fort

Israel hat seine massiven Angriffe im Gazastreifen auch nach der Resolution des UN-Sicherheitsrats zu humanitären Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet fortgesetzt. Die islamistische Hamas meldete am Samstag schweren Beschuss in mehreren Städten. Die israelische Armee veröffentlichte Aufnahmen, die Soldaten beim Einsatz in Ruinen zeigten. Israel hatte nach dem Votum des UN-Sicherheitsrates angekündigt, an seinem Vorgehen gegen die Hamas festzuhalten.

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium teilte mit, bei einem Angriff auf ein Haus in der Flüchtlingssiedlung Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens seien 18 Menschen getötet worden. Die israelische Armee setze den „schweren Artilleriebeschuss“ in der Stadt Gaza und in Dschabalija im Norden sowie Deir al-Bala im Zentrum fort. Auch im Bereich Chan Junis im Süden gab es Angriffe, wie Bilder der Nachrichtenagentur AFP zeigten.

10.10 Uhr: Israels Armee: Weitere Terroristen im Gazastreifen getötet

Israels Militär hat eigenen Angaben zufolge bei Angriffen im Gazastreifen wieder Dutzende Terroristen getötet. Die Armee habe ein Haus, das als Hamas-Hauptquartier diene, aus der Luft angegriffen und die Mitglieder der Islamistenorganisation dabei eliminiert, teilte die Armee am Samstag mit. Zuvor hätten Bodentruppen das Feuer eröffnet, um die Terroristen dazu zu bringen, sich in das Gebäude zurückziehen. Auch weitere Häuser in der Umgebung, die die Hamas den Angaben nach als militärische Standorte nutzte, hätten Soldaten zerstört. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Auch andernorts seien bewaffnete palästinensische Terroristen angegriffen worden, hieß es von der Armee weiter. Im Süden der Stadt Gaza fanden israelische Einsatzkräfte den Angaben nach zudem Mörsergranaten, Sprengsätze und Raketen in einem Kindergarten. Das Militär veröffentlichte ein Foto der Waffen. Auch diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig verifiziert werden.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 22. Dezember:

21.01 Uhr: Israel zu UN-Resolution: Gaza-Transporte werden weiter inspiziert

Israel hat die Resolution des Weltsicherheitsrates, die eine Aufstockung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen verlangt, zur Kenntnis genommen. „Israel wird den Krieg in Gaza fortsetzen, bis alle Geiseln freigelassen sind und die Hamas im Gazastreifen eliminiert ist“, schrieb Außenminister Eli Cohen am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter.

Auch an der Kontrolle der Lieferungen soll sich aus israelischer Sicht nichts ändern. „Israel wird die gesamte humanitäre Hilfe für Gaza weiterhin aus Sicherheitsgründen inspizieren“, schrieb Cohen. Kurz zuvor hatte das mächtigste UN-Gremium in New York einen deutlich aufgeweichten Kompromisstext ohne die Forderung nach einer Waffenruhe verabschiedet. Die USA hatten sich enthalten.

19.32 Uhr: Israelische Armee: Ein Soldat durch Beschuss aus dem Libanon getötet

In Nordisrael ist nach Angaben des israelischen Militärs ein Soldat von einer aus dem Libanon abgefeuerten Rakete getötet und ein weiterer schwer verletzt worden. Die Soldaten seien während „operativer Aktivitäten“ im Gebiet Shtula getroffen worden, erklärte die Armee am Freitag. Die libanesische, mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas verbündete Hisbollah-Miliz bekannte sich ihrerseits zu mehreren Angriffen auf israelische Stellungen und erklärte, zwei ihrer Kämpfer seien durch israelischen Beschuss getötet worden.

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seit dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vermehrt zu Feuergefechten, zumeist zwischen der israelischen Armee und der Hisbollah-Miliz. Die vom Iran unterstützte Hisbollah hatte am Montag angekündigt, israelische Angriffe auf Zivilisten „vergelten“ zu wollen.

15.55 Uhr: Nach Beschuss aus Libanon: Israel greift Hisbollah-Stellungen an

Israelische Kampfjets haben am Freitag nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Die Attacke erfolgte als Reaktion auf mehrere Raketenangriffe der Miliz auf Ziele im Norden Israels, teilte die Armee mit. 

Die israelische Artillerie habe zunächst die Stellungen beschossen, aus denen heraus die Raketen abgefeuert worden waren. Anschließend stiegen israelische Kampfjets auf, die die Raketenstellungen angriffen. Darüber hinaus seien „Terror-Infrastruktur“ sowie militärische Einrichtungen der Hisbollah getroffen worden.

Das israelische Militär machte zunächst keine Angaben, ob es bei den Raketenangriffen auf israelischer Seite Tote oder Verletzte gab. Die Schiitenmiiliz gab bekannt, dass ihre Angriffe israelischen Kasernen und Truppenkonzentrationen im Norden Israels gegolten hatten.

12.11 Uhr: Israel fordert weitere Anwohner im Gazastreifen zur Flucht auf

Israels Militär hat die Anwohner des Flüchtlingslagers Al-Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens zur Flucht aufgerufen. Die Menschen sollen in Schutzräume in Deir al-Balah rund sechs Kilometer weiter südlich aufsuchen, wie ein Sprecher der Armee am Freitag auf der Plattform X auf Arabisch mitteilte. Die Aufforderung gilt demnach auch für Menschen aus anderen Vierteln im Norden sowie im Zentrum des Küstengebiets. Ein Zeitrahmen dafür nannte die Armee nicht. Israel hatte kürzlich angekündigt, die Bodenoffensive auf weitere Gebiete im Gazastreifen ausdehnen zu wollen.

Der Armee-Sprecher kündigte für Freitag eine vierstündige humanitäre taktische Kampfpause in einem Viertel Rafahs im Süden des Gazastreifens an. Diese solle die Versorgung der Menschen erleichtern.

11.35 Uhr: Hamas-Behörde: Mehr als 20 000 Tote seit Kriegsbeginn im Gazastreifen

Nach Darstellung der von der islamistischen Hamas im Gazastreifen kontrollierte Gesundheitsbehörde sind seit Kriegsbeginn 20 057 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. Allein in den vergangenen zwei Tagen seien 390 Menschen getötet worden, teilte die Behörde am Freitag mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht überprüfen.

Den Angaben nach sollen insgesamt 53 320 Menschen verletzt worden sein. Zuletzt hatte die Hamas-Behörde von mindestens 20 000 Toten gesprochen, die Zahl aber nicht konkret benannt. Unter den Todesopfern sollen demnach auch Tausende Minderjährige sein. Auch diese Angaben können derzeit nicht überprüft werden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 21. Dezember:

13.45 Uhr: Israel nennt UN-Bericht über Tötung unbewaffneter Palästinenser „Verleumdung“

Israel hat einen UN-Bericht über die mutmaßliche Tötung unbewaffneter Palästinenser in der Stadt Gaza als „Verleumdung“ zurückgewiesen und dem Hochkommissariat für Menschenrechte Parteilichkeit vorgeworfen. Der Bericht basiere auf „ungeprüften“ und „unbegründeten“ Fakten, sagte ein israelischer Regierungsvertreter am Donnerstag. Die jüngsten Äußerungen seien ein weiteres Beispiel für die „parteiische und voreingenommene“ Herangehensweise, die das Gremium seit Jahren gegen Israel an den Tag lege.

12.47 Uhr: Raketenangriffe auf Tel Aviv und andere israelische Städte

In der Küstenmetropole Tel Aviv und anderen israelischen Städten hat es am Donnerstag erneut Raketenalarm gegeben. Im Stadtzentrum von Tel Aviv waren dumpfe Explosionen zu hören. Die Nachrichtenseite ynet berichtete, es seien rund 30 Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden.

Der bewaffnete Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, bekannte sich zu den Angriffen. Die islamistische Terrororganisation hatte zuvor auch israelische Grenzorte in der Nähe des Gazastreifens beschossen. Die Kassam-Brigaden sprachen in einer Stellungnahme von einer „Reaktion auf die zionistischen Massaker an Zivilisten“ im Gazastreifen.

12.13 Uhr: Großbritannien drängt auf Hilfslieferungen per Schiff nach Gaza

Der britische Außenminister David Cameron drängt auf mehr Hilfslieferungen per Schiff nach Gaza. Man arbeite daran, dass künftig britische Schiffe Hilfslieferungen von Zypern aus nach Gaza bringen können, sagte Cameron nach einem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri am Donnerstag. Alles was getan werden könne, müsse auch getan werden, um den Menschen im Gazastreifen zu helfen, betonte Cameron. „Humanitäre Hilfen sind die absolute Priorität.“

12.08 Uhr: Israel untersucht Tod eines palästinensischen Häftlings

Die israelische Polizei hat im Zuge einer Untersuchung des Todes eines palästinensischen Häftlings, der infolge mutmaßlicher Gewalttätigkeiten gestorben war, 19 Gefängniswärter verhört. Nach Abschluss ihrer Verhöre seien die Wärter "unter strengen Auflagen" freigelassen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Hintergrund der Untersuchung sei ein "mutmaßlich gewalttätiger Vorfall", der sich vor etwa einem Monat in einem Gefängnis im Süden des Landes ereignet habe.

10.40 Uhr: Israels Armee: Suchhund-Kamera zeichnete Stimmen von Geiseln auf

Beim Einsatz eines Suchhundes der israelischen Armee im Gazastreifen sind Hilferufe von drei Geiseln aufgezeichnet worden, die fünf Tage später versehentlich von Soldaten erschossen wurden. Der Hund sei während eines Gefechts mit einer Körperkamera in ein Gebäude geschickt worden, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari laut einer in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichen Mitschrift.

9.21 Uhr: Libanon: Frau bei israelischem Artilleriebeschuss in Grenzort getötet

Bei israelischem Artilleriebeschuss im Südlibanon ist am Donnerstag nach libanesischen Angaben eine Frau getötet worden. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, bei einem direkten Treffer in ihrem Haus in dem Grenzort Marun al-Ras sei auch ihr Ehemann verletzt worden. Beide seien ältere Leute in ihren 70ern.

Die israelische Armee bestätigte am Donnerstag Artillerieangriffe im Libanon. In der Nacht und am Morgen habe die Luftwaffe erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Es seien „Terror-Infrastruktur“ sowie eine Raketen-Abschussrampe getroffen worden. Diese sei am Mittwoch bei Raketenangriffen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet eingesetzt worden.

5.51 Uhr: UNO: Israel ordnet weitere Evakuierungen in Chan Junis an

Israel hat nach Angaben der Vereinten Nationen weitere großflächige Evakuierungen der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens angeordnet. Das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) erklärte, Israel habe am Mittwoch Karten veröffentlicht, in denen rund 20 Prozent des Stadtgebiets neu als zu räumendes Gebiet ausgezeichnet würden.

In dem Gebiet lebten nach Angaben der UNO vor Beginn der Kämpfe zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas mehr als 110.000 Menschen. Außerdem befinden sich in dem Gebiet demnach 32 Notunterkünfte, in denen mehr als 140.00 Binnenflüchtlinge lebten, die meisten von ihnen aus dem Norden des Gazastreifens.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 20. Dezember:

22.48 Uhr: Israel: Von Hamas-Führung benutztes Tunnel-Netzwerk entdeckt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen ein von der Führungsspitze der radikalislamischen Hamas benutztes Tunnel-Netzwerk entdeckt. Das Militär veröffentlichte am Mittwoch Aufnahmen, die den Angaben zufolge „ein großes Netzwerk von Tunneln“ zeigen, „das Terroristenverstecke, Büros und Wohnungen der Hamas-Führung miteinander verbindet“.

Die Tunnel rund um den Palästina-Platz im Zentrum der Stadt Gaza seien von hochrangigen Hamas-Vertretern wie „Ismail Hanija, Jahja Sinwar, Mohammed Deif und anderen“ genutzt worden, sagte Armee-Sprecher Peter Lerner.

21.54 Uhr: Hoffnungen auf Feuerpause im Gazakrieg

 Im Gazakrieg deutet sich eine grundsätzliche Bereitschaft zu einer erneuten Feuerpause sowohl auf Seiten Israels als auch der radikalislamischen Hamas an. Hamas-Chef Ismail Hanija traf am Mittwoch zu Gesprächen in Ägypten ein. Zuvor hatte Israels Staatschef Isaac Herzog erklärt, sein Land sei „bereit zu einer neuen humanitären Pause und zusätzlicher humanitärer Hilfe, um eine Freilassung der Geiseln zu ermöglichen“. Unterdessen vertagte der UN-Sicherheitsrat abermals die geplante Abstimmung über eine Resolution zum Gazakrieg.

Es handele sich bei den Gesprächen zwischen Israel und Hamas um „sehr ernsthafte Diskussionen und Verhandlungen“, gab der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, an. Indes schloss der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu einen Waffenstillstand vor der „Eliminierung der Hamas“, der Freilassung der Geiseln und dem „Ende der Bedrohung durch den Gazastreifen“ aus.

17.46 Uhr: Netanjahu: Kein Waffenstillstand im Gazastreifen vor „Eliminierung“ der Hamas

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen Waffenstillstand für den Gazastreifen vor der „Eliminierung“ der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ausgeschlossen. „Wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis wir alle Ziele erreicht haben, die wir uns gesetzt haben“, erklärte Netanjahu am Mittwoch. Dies seien „die Eliminierung der Hamas, die Freilassung unserer Geiseln und das Ende der Bedrohung durch den Gazastreifen“.
Netanjahu erklärte, israelische Streitkräfte würden Hamas-Angehörige „überall“ im Gazastreifen angreifen. „Jeder, der glaubt, wir würden aufhören, hat keinen Bezug zur Realität“, fügte Netanjahu hinzu. „Wir greifen die Hamas mit Feuer an - ein Inferno“, fuhr er fort. „Wir greifen auch ihre Komplizen nah und fern an.“

15.29 Uhr:  Israel bombardiert erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon

Die israelische Luftwaffe hat am Mittwoch nach Angaben der Armee erneut Stellungen der Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon bombardiert. Es seien „Terror-Infrastruktur“ sowie militärische Einrichtungen der Hisbollah getroffen worden. Anders als sonst üblich betonte die Armee, Israel sei zuvor nicht vom Libanon aus unter Beschuss genommen worden. Warum die Luftwaffe dennoch im Einsatz war, erklärte die Armee auf Nachfrage nicht.
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es hingegen, die Hisbollahmiliz habe mehrere Geschosse auf Israel abgefeuert. Auch die Hisbollah betonte, sie habe israelische Soldaten bei dem Grenzort Metulla beschossen. Über Opfer auf beiden Seiten der Grenze wurde zunächst nichts bekannt.

14.50 Uhr: Erste Hilfslieferungen aus Jordanien kommen in Gaza an

Zum ersten Mal seit Beginn der Kämpfe im Gazastreifen hat ein Konvoi aus Jordanien Hilfsgüter nach Gaza gebracht. Nach wochenlangen Gesprächen sei dies ein entscheidender Schritt, um nachhaltigere Hilfe über Jordanien in den Gazastreifen zu bringen, teilte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) am Mittwoch mit. Hilfsgüter wurden bislang überwiegend über einen Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten transportiert.

10.06 Uhr: Hamas-Chef Hanijeh zu Gesprächen über Feuerpause in Kairo eingetroffen

Der in Katar lebende Chef der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanijeh, ist nach Angaben der Palästinenserorganisation zu Gesprächen über eine mögliche Feuerpause im Krieg mit Israel in Kairo eingetroffen. Das teilte die Hamas am Mittwoch mit. Demnach soll es in den Gesprächen auch über einen möglichen Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge gehen.

Zuvor war bereits aus Hamas-Kreisen verlautet, dass Hanijeh mit einer "hochrangigen" Delegation nach Ägypten reisen werde. Geplant sind demnach unter anderem Gespräche mit dem mächtigen ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel.

7.30 Uhr: Israel und Hamas signalisieren Bereitschaft zu neuer Feuerpause

Im Gazakrieg signalisieren Israel und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas eine grundsätzliche Bereitschaft zu einer weiteren humanitären Feuerpause. Israels Staatschef Isaac Herzog sagte am Dienstag, sein Land sei bereit „zu einer neuen humanitären Pause und zusätzlicher humanitärer Hilfe, um eine Freilassung der Geiseln zu ermöglichen“. Hamas-Chef Ismail Hanijeh wurde derweil in Ägypten zu Gesprächen über eine Feuerpause und einen Gefangenenaustausch erwartet.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 19. Dezember:

20.42 Uhr: Israels Armee: Kontrolle über Hamas-Hochburg Dschabalia übernommen

Israels Armee hat nach eigener Darstellung die zuvor heftig umkämpfte Hamas-Hochburg Dschabalia im Norden des Gazastreifens erobert. Seine Division habe „die operative Kontrolle“ über den Ort erlangt, teilte Itzik Cohen, ranghoher Kommandeur des israelischen Militärs, am Dienstag laut einer Presseerklärung mit.

Soldaten hätten bei Gefechten in Dschabalia „Hunderte Terroristen getötet“. 500 Terrorverdächtige hätten sich zudem dort ergeben. Einige davon seien an dem Massaker in Israel am 7. Oktober beteiligt gewesen. Die Armee zerstörte eigenen Angaben zufolge unter anderem Kommandozentralen und Produktionsstätten für Raketen in der Gegend. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

17.19 Uhr: Israel: Palästinenser gesteht Nutzung von Krankenhaus durch Hamas

Die israelische Armee hat am Dienstag ein Video veröffentlicht, in dem ein als Krankenhausdirektor bezeichneter Mann die Nutzung seines Spitals im Gazastreifen durch die islamistische Hamas gesteht. In dem Video wird der Mann, der als Ahmed Kahalot, Direktor des Krankenhauses Kamal-Adwan im umkämpften Stadtteil Dschabalia im Norden des Küstenstreifens bezeichnet wird, in einem Raum von einem nicht sichtbaren Interviewer auf Arabisch befragt, dessen Stimme verzerrt ist.

Das Video ist mit englischen Untertiteln versehen, die den Inhalt der Befragung korrekt wiedergeben. Es wird nicht mitgeteilt, wo und wann die Befragung stattfand und unter welchen Bedingungen der Mann zu seiner Aussage bereit war. Er sei am 12. Dezember im Gazastreifen festgenommen worden. Die Angaben zu dem Video und dessen Inhalt konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

16.57 Uhr: Präsident: Israel zu humanitärer Pause und mehr Hilfe bereit

Israel ist nach Worten von Staatspräsident Isaac Herzog zu einer neuen humanitären Pause und zu weiterer humanitärer Hilfe in Gaza bereit, um eine Freilassung von mehr Geiseln zu ermöglichen. Die Verantwortung dafür liege ganz bei Yahya Sinwar und der Führung der Hamas, sagte er am Donnerstag bei einem Empfang für das in Israel akkreditierte Diplomatische Corps.

Sein Land kämpfe „nicht gegen die Menschen von Gaza; sie sind nicht unsere Feinde“, so Herzog vor Botschaftern aus mehr als 80 Ländern; „wir bekämpfen die Hamas, sie ist der Feind“. Unter den Geiseln gebe es noch Dutzende humanitäre Fälle, darunter Babys, Senioren, Kranke, Verwundete und viele Frauen„.

15.41 Uhr: Hamas-Behörde: Mindestens 214 weitere Tote im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mindestens 214 weitere Menschen getötet und rund 300 verletzt worden. Viele Opfer seien auch noch unter Trümmern verschüttet, sagte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, am Dienstag weiter. Bei einem Luftangriff in der heftig umkämpften Flüchtlingssiedlung Dschabalia im Norden des Küstenstreifens habe es mindestens 13 Tote gegeben. Weitere 75 Menschen seien dort verletzt worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

15.20 Uhr: Israel setzt trotz Forderungen nach Waffenruhe Angriffe auf Gazastreifen fort

Vor einer erneuten Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine Waffenruhe im Gazakrieg gerät die israelische Regierung zunehmend unter Druck. Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna bekräftigte am Dienstag nach einem Treffen mit ihrem britischen Amtskollegen David Cameron ihre Forderung nach einer „sofortigen und anhaltenden Waffenruhe“. Zuvor hatte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei einem Besuch in Israel auf zusätzliche Hilfe für die Menschen im Gazastreifen gedrängt. Ungeachtet der internationalen Forderungen setzte Israel seine massiven Angriffe in dem Palästinensergebiet fort.

15.10 Uhr: Nach Raketenbeschuss: Israels Armee greift Ziele im Libanon an

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge nach Raketenbeschuss Ziele im Nachbarland Libanon angegriffen. Der Ursprungsort des Abschusses sei getroffen worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Zuvor habe Israels Artillerie „mehrere Gebiete im Libanon“ beschossen.

Später teilte das israelische Militär mit, Kampfjets hätten „terroristische Infrastruktur“, militärische Einrichtungen, ein Waffenlager und Abschussvorrichtungen für Raketen im Libanon angegriffen. Über mögliche Opfer in Israel oder im Libanon wurde zunächst nichts bekannt.

14.04 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 19 600

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 19 667 gestiegen. Das sind 214 Tote mehr als noch am Vortag, wie der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, am Dienstag mitteilte. 52 586 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die Zahlen der Behörde lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen darauf hin, dass sie sich in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

13.49 Uhr: Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in Gaza stellt laut Klinikleiter seinen Betrieb ein

Eines der letzten funktionierenden Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens hat nach Angaben seines Leiters am Dienstag seinen Betrieb eingestellt. Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus in der Stadt Gaza könne nach seiner Erstürmung durch die israelische Armee „weder Patienten noch Verletzte aufnehmen“, sagte Klinikleiter Fadel Naim der Nachrichtenagentur AFP. Die israelische Armee habe mehrere Ärzte, Krankenschwestern und Verletzte festgenommen und einen Teil des Klinikkomplexes zerstört. sagte Naim.

Das Al-Ahli-Arab-Krankenhaus war bereits am 17. Oktober durch eine Explosion auf seinem Parkplatz beschädigt worden. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas machte damals Israel verantwortlich und sprach von mehr als 400 Todesopfern. Israel sprach dagegen von einer Explosion durch eine fehlgeleitete Rakete des mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad.

12.56 Uhr: Huthi-Rebellen wollen trotz internationaler Koalition weitere Angriffe starten

Die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen haben angekündigt, trotz der Bildung einer internationalen Militärkoalition zum Schutz der Seefahrt im Roten Meer ihre Angriffe auf Schiffe in der Region fortzusetzen. „Selbst wenn es den USA gelingt, die gesamte Welt zu mobilisieren, werden unsere Militäreinsätze nicht enden“, erklärte der hochrangige Huthi-Vertreter Mohammed al-Buchaiti am Dienstag im Online-Dienst X (vormals Twitter). Die USA hatten am Montag die Bildung der Militärkoalition „Operation Prosperity Guardian“ bekannt gegeben, an der neben den USA neun weitere Länder beteiligt sind - Deutschland war zunächst nicht dabei.

Es sei „egal, welche Opfer es uns kostet“, betonte Huthi-Vertreter Buchaiti weiter. Ein Huthi-Sprecher erklärte, Ziel der von den USA gebildeten Koalition sei der Schutz Israels und die „Militarisierung der See“. Jeder der den Konflikt ausweite, müsse „die Konsequenzen dieser Handlungen tragen“.

12.03 Uhr: Frankreich fordert „sofortige, dauerhafte Waffenruhe“ in Nahost

Frankreichs Außenministerin Catherine Colonna hat ihren Aufruf zu einer sofortigen Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas bekräftigt. „Wir fordern eine sofortige, anhaltende Waffenruhe, um zu einem Waffenstillstand zu kommen“, sagte Colonna nach einem Treffen mit ihrem britischen Amtskollegen David Cameron am Dienstag in Paris. Sie sprach sich auch dafür aus, die EU-Sanktionen gegen die Hamas und die „Finanzierung des Terrorismus“ zu verschärfen.

Auf nationaler Ebene kündigte sie Sanktionen gegen gewalttätige israelische Siedler an, die im Westjordanland gegen Palästinenser vorgehen. „Ich habe die von manchen Siedlern begangenen Gewaltakte mit eigenen Augen gesehen, das ist inakzeptabel“, sagte Colonna, die zuvor Israel, das Westjordanland und den Libanon besucht hatte. Frankreich werde die Sanktionen gegen einzelne Siedler „auf der Basis dokumentierter Informationen“ verhängen, fügte sie hinzu.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 18. Dezember:

22.03 Uhr: Israels Militär greift nach Raketenbeschuss Ziele in Syrien an

Israels Militär hat nach Raketenbeschuss Stellungen in Syrien angegriffen. Ziel sei der Abschussort der Flugkörper sowie ein Militärposten der syrischen Armee gewesen, teilte das israelische Militär am Montagabend mit. Die Raketen aus Syrien landeten demnach auf offener Fläche. An der Grenze gab es zuvor Raketenalarm. Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London soll eine mit dem Iran verbundene Miliz drei Raketen abgeschossen haben.

20.35 Uhr: Hamas veröffentlicht Video von drei älteren israelischen Geiseln

 Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat ein Video veröffentlicht, das drei ältere israelische Geiseln lebend im Gazastreifen zeigt. Das am Montag von den Essedin al-Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Hamas, veröffentlichte Video zeigt drei auf Stühlen sitzende bärtige Männer und trägt den Titel „Lasst uns hier nicht alt werden“. Eine der Geiseln ruft die israelische Regierung darin auf, alles zu tun, um ihre Freilassung zu erreichen.

Israelischen Medienberichten handelt es sich bei den in dem Video gezeigten Geiseln um Bewohner des Kibbuz Nir Os im Alter zwischen 79 und 84 Jahren. Armeesprecher Daniel Hagari sprach von einem „Video des kriminellen Terrors“. Es zeige „die Brutalität der Hamas gegenüber unschuldigen, älteren Zivilisten, die medizinische Hilfe brauchen“.

12.43 Uhr: Hamas: 110 Palästinenser bei Angriffen im Gazastreifen getötet

Im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben der Hamas 110 Palästinenser bei israelischen Angriffen getötet worden. In einer am Montag veröffentlichten Mitteilung schrieb die islamistische Palästinenserorganisation von „50 Märtyrern“ infolge eines Angriffs auf Häuser in der Siedlung Dschabalia. Somit seien seit Sonntag insgesamt in der Stadt 110 Menschen getötet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Die israelische Armee teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, ohne genaue Angaben nicht wissen zu können, um welches Gebäude es sich handele. „Die Hamas platziert absichtlich und systematisch militärische Ziele inmitten der Zivilbevölkerung und setzt damit ihre Bürger einer Gefahr aus.“

Das israelische Militär erklärte, bei den Militäreinsätzen im Gazastreifen „großen Wert auf Präzision und die Minimierung von Schäden an Zivilisten“ zu legen - und verwies auf mehrere Techniken zur Vorwarnung von Zivilisten.

Die israelische Armee erklärte außerdem, dass am Sonntag fünf Soldaten getötet worden seien. Demnach steigt die Zahl der seit Beginn des Kriegs im Gazastreifen getöteten Soldaten auf 126.

12.41 Uhr: Deutsche Geisel: Wurde in Gaza als Trophäe durch die Straßen geführt

Eine von der Hamas freigelassene deutsch-israelische Frau hat im US-Fernsehen über ihre Entführung und die Zeit ihrer Geiselhaft im Gazastreifen gesprochen. Sie sei nach der Verschleppung wie eine Trophäe durch die Straßen in dem palästinensischen Küstengebiet geführt worden. „Ich war kein Mensch“, sagte Yarden Romann-Gat in einem am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Interview dem US-Sender CBS. Viele Leute hätten ihre Zurschaustellung gefeiert.

Später sei die Deutsch-Israelin ohne andere Geiseln in einem Haus festgehalten und dort rund um die Uhr von einer männlichen Wache beobachtet worden, sagte sie in der Sendung „60 Minutes“ weiter. Romann-Gat habe einen Hidschab zum Anziehen bekommen, sich aber dennoch nicht geschützt gefühlt. Ihre Entführer hätten ihr alles antun können. „Du kannst keiner Sache widersprechen, es könnte dich dein Leben kosten.“

Sie habe Angst vor den israelischen Bombardierungen gehabt, sagte sie. „Es ist eine sehr beängstigende Erfahrung, in einem Kriegsgebiet zu sein. Man kann es nicht ignorieren. Es ist sehr intensiv.“ Ihre Schwägerin wird noch immer im Gazastreifen festgehalten. Einige Details aus der Zeit ihrer Gefangenenschaft wollte sie laut CBS nicht teilen.

8.05 Uhr: WHO wirft Israel „Zerstörung“ von Krankenhaus im Gazastreifen vor

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel vorgeworfen, ein Krankenhaus im Norden des Gazastreifens de facto zerstört zu haben. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus äußerte sich am Sonntag im Kurzbotschaftendienst X „entsetzt über die faktische Zerstörung des Kamal-Adwan-Krankenhauses im nördlichen Gazastreifen in den vergangenen Tagen“. Das Krankenhaus sei jetzt nicht mehr einsatzfähig, außerdem seien mindestens acht Patienten ums Leben gekommen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 17. Dezember:

20.45 Uhr: Deutsche Hamasgeisel spricht im US-Fernsehen über Gefangenschaft

In der Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas haben laut Angaben einer befreiten deutsch-israelischen Geisel vor allem Frauen besondere Ängste durchzustehen. „Als Frau hast du nie die Angst ganz aus dem Kopf bekommen, vergewaltigt oder Teil einer Reihe von Taten zu werden, niemals“, sagte Yarden Romann in einem Interview dem US-Sender CBS.

„Es ist einfach keine Option, weil du so lange du da bist, hoffnungslos bist. Du hast keinen Schutz, du kannst nie widersprechen, es könnte dich dein Leben kosten“, sagte Romann in einem am Sonntag bei der Plattform X vorab veröffentlichten Ausschnitt der Sendung „60 Minutes“. Die Angst sei nicht immer extrem gewesen, aber nie verschwunden, sagte sie.

19.41 Uhr: Israels Armee: Größtes Hamas-Tunnelnetz im Gazastreifen freigelegt

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge das größte Tunnelsystem der Hamas im Gazastreifen freigelegt. Es befinde sich 400 Meter vom Erez-Grenzübergang zwischen Israel und dem Küstengebiet entfernt, teilte das Militär am Sonntag mit. Das verzweigte Netz aus unterirdischen Gängen erstrecke sich rund 50 Meter unter der Erde über mehr als vier Kilometer. Es diene der Hamas dazu, Israel anzugreifen, hieß es von der Armee weiter. Die Tunnel seien groß genug, dass Fahrzeuge sie passieren könnten. Soldaten hätten auch Waffen in den Tunneln gefunden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

17.46 Uhr: Erster Hilfskonvoi über Israels Grenzübergang Kerem Schalom in Gazastreifen gelangt

Ein erster Hilfskonvoi ist am Sonntag über den israelischen Grenzübergang Kerem Schalom in den Gazastreifen gelangt. 79 Lastwagen seien auf dem Weg in das Palästinensergebiet, sagte ein Vertreter des ägyptischen Roten Halbmondes. Israel hatte am Freitag erklärt, "vorübergehend" die Lieferung humanitärer Güter in den Gazastreifen über den Grenzposten zuzulassen. 

16.28 Uhr: Israels Armee soll Menschen mit Bulldozer getötet haben

Nach Vorwürfen über einen angeblich tödlichen Einsatz mit einem Bulldozer durch Israels Armee in Gaza hat die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila Ermittlungen gefordert. Israels Armee habe mit einem Bulldozer im Hof des Kamal-Adwan-Krankenhauses die Zelte von Vertriebenen zerstört und dabei auch Menschen getötet, berichtete der Nachrichtensender Al-Dschasira am Sonntag unter Berufung auf Ärzte und Augenzeugen. Dem Bericht zufolge sollen etwa 20 Menschen getötet worden sein, darunter auch Verwundete.

Israels Armee äußerte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorwürfen, die sich unabhängig nicht überprüfen ließen.

14.30 Uhr: Katholiken: Israels Armee tötete zwei Frauen in Kirche in Gaza

Ein Scharfschütze der israelischen Armee hat im Gazastreifen nach Darstellung einer katholischen Kirche zwei Frauen erschossen. Eine Frau und ihre Tochter, die Schutz in der Kirche gesucht hätten, seien „kaltblütig“ getötet worden, teilte das lateinische Patriarchat von Jerusalem am Samstag mit.

Der Scharfschütze habe sie auf dem Gelände der Kirchengemeinde erschossen, „wo sich keine Kriegsteilnehmer aufhalten“ und die meisten christlichen Familien Zuflucht vor den Kämpfen suchten. Die Frau sei getötet worden, während sie versucht habe, die andere in Sicherheit zu bringen. Israels Armee habe vorher keine Warnung ausgesprochen. Sieben weitere Menschen seien durch das Feuer verletzt worden.

13.53 Uhr: Israel öffnet Grenzübergang für Hilfslieferungen nach Gaza

Israel hat den Grenzübergang Kerem Schalom für Hilfslieferungen in den Gazastreifen geöffnet. „Ab heute werden die UN-Hilfsgütertransporter einer Sicherheitskontrolle unterzogen und über Kerem Shalom direkt nach Gaza gebracht, um unsere Vereinbarung mit den USA einzuhalten“, teilte die zuständige israelische Cogat-Behörde am Sonntag mit. Dazu teilte die Behörde ein Bild mit aufgereihten Lastwagen. Unklar war zunächst, ob die Lastwagen den Übergang am Sonntag bereits überquert hatten.

Durch die Öffnung im Südosten des Gazastreifens nahe der Grenze zu Ägypten soll die tägliche Menge an humanitärer Hilfe, die in das Gebiet gelangt, erhöht werden, hieß es von der israelischen Behörde. Angesichts der katastrophalen humanitären Lage in dem abgeriegelten Küstengebiet war Israel zuletzt international immer mehr unter Druck geraten - auch aus den USA.

12.15 Uhr: Behörden: Fünf Palästinenser bei israelischem Einsatz im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im besetzten Westjordanland sind nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums fünf Palästinenser getötet worden. Der Vorfall ereignete sich demnach am Sonntag im Flüchtlingslager Nur Schams in der Stadt Tulkarem. Ein Sprecher des israelischen Militärs erklärte, die Luftangriffe hätten sich gegen „terroristische Gruppen“ gerichtet, die das Feuer eröffnet und Sprengstoffsätze geworfen hätten.

Durch den Angriff seien israelische Soldaten in Gefahr geraten, sagte der Armeesprecher. „Mindestens vier Terroristen“ seien bei dem Einsatz getötet und weitere verletzt worden. Zudem habe es vier Festnahmen gegeben.

10.51 Uhr: Noch immer mehr als hundert Geiseln in den Händen der Hamas

Von den rund 250 Geiseln, die bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel Anfang Oktober verschleppt wurden, befinden sich nach jüngsten israelischen Angaben noch 129 in der Gewalt der Palästinenserorganisation und ihrer Verbündeten im Gazastreifen. 110 Geiseln wurden mittlerweile freigelassen, zudem brachte die israelische Armee die Leichen von elf Verschleppten zurück ins Land. Unter ihnen sind auch die sterblichen Überreste der drei Männer, die am Freitag im Norden des Gazastreifens "versehentlich" von israelischen Soldaten getötet wurden.

Nach von der Nachrichtenagentur AFP zusammengestellten Informationen handelt es sich bei den verbliebenen Geiseln größtenteils um Zivilisten und dabei um Männer. Die Hamas hält aber auch 16 Frauen sowie Soldaten in ihrer Gewalt. Zudem sind vermutlich einige der 129 Verschleppten, die Israel offiziell als Geiseln zählt, bereits tot.

10.09 Uhr: Hamas: Zwölf Tote bei Angriffen auf Deir al-Bala im Zentrum des Gazastreifens

Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Deir al-Bala im Zentrum des Gazastreifens sind nach Angaben der dort herrschenden islamistischen Hamas am Sonntag mindestens zwölf Menschen getötet worden. Augenzeugen berichteten zudem von Luftangriffen auf die Gemeinde Bania Suhaila nahe der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets.  

8 Uhr: Israels Armee meldet Tod von zwei weiteren Soldaten in Gaza

Bei den Kämpfen im Gazastreifen zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Armeeangaben zwei weitere israelische Soldaten getötet worden. Wie die israelische Armee am Sonntagmorgen bekanntgab, wurde einer der beiden Soldaten bei Kämpfen im Norden des von Israel abgeriegelten Küstenstreifens getötet. Der andere sei im Süden gefallen. Damit wurden seit Beginn der israelischen Bodenoffensive Ende Oktober schon 121 Soldaten getötet.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 16. Dezember:

21.22 Uhr: Israels Militärchef: Bei weißer Flagge darf nicht geschossen werden

Israels Generalstabschef Herzi Halevi hat die Verantwortung für die versehentliche Tötung von drei israelischen Geiseln im Gazastreifen durch israelische Soldaten übernommen. „Die Armee und ich als ihr Kommandeur sind für das, was passiert ist, verantwortlich und wir werden alles tun, um zu verhindern, dass sich solche Fälle in der Zukunft der Kämpfe wiederholen“, sagte er in einem am Samstagabend auf der Plattform X veröffentlichten Video. Zugleich stellte er klar, dass auf Menschen mit weißer Flagge, die sich ergeben wollen, nicht geschossen werden darf. Bei der Tötung der Geiseln seien Einsatzregeln verletzt worden, betonte Halevi.

19.14 Uhr: Armee: Israelischer Soldat durch „feindliches Fluggerät“ im Norden des Landes getötet

Im Norden Israels ist nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat durch ein „feindliches Fluggerät“ getötet worden. Zwei weitere Soldaten wurden im Gebiet Margaliot an der Grenze zum Libanon verletzt, wie die Armee am Samstag erklärte. Bei dem Toten handele es sich um einen 53-jährigen Reservisten aus Petah Tikva in der Nähe Tel Avivs, hieß es weiter.

19.09 Uhr: US-Zerstörer im Roten Meer schießt 14 vom Jemen aus abgefeuerte Drohnen ab

Ein US-Kriegsschiff im Roten Meer hat mehr als ein Dutzend vom Jemen aus abgefeuerte Drohnen abgefangen. Die 14 „Einweg-Angriffsdrohnen“ seien abschossen worden, ohne dass es Berichte über Schäden an Schiffen oder Verletzte gegeben habe, erklärte das US-Militärkommando für den Nahen Osten (Centcom) am Samstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Die Drohnen seien aus Gebieten im Jemen abgefeuert worden, die von den Huthi-Milizen kontrolliert werden, hieß es weiter.

18.46 Uhr: Israel: Angehörige verbliebener Geiseln fordern Stopp der Kampfhandlungen

Die Angehörigen der weiter im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln der Hamas haben Israel aufgefordert, mit den Kampfhandlungen aufzuhören. „Wir nehmen nur Leichen in Empfang“, sagte Noam Perry, deren Vater Haim Perry sich noch in der Händen der radikalislamischen Hamas befindet. „Wir wollen, dass Sie den Kampf beenden und Verhandlungen beginnen“, sagte sie bei einer Veranstaltung des Forums für Geiseln und vermisste Familien in Tel Aviv am Samstag.

In Israel hat die versehentliche Tötung dreier Geiseln durch israelische Soldaten Trauer und Proteste ausgelöst. Die Männer waren während Kämpfen in Schudschaija im Norden des Gazastreifens erschossen worden. Erste Untersuchungen ergaben, dass die Männer mit einer behelfsmäßigen weißen Fahne auf die Soldaten zugegangen waren, was von letzteren aber als Bedrohung wahrgenommen wurde.

17.05 Uhr: Bericht: Tote bei israelischem Militärschlag vor Kirche in Gaza

Bei einem israelischen Angriff auf dem Gelände der katholischen Pfarrei der „Heiligen Familie“ in Gaza sind nach kirchlichen Angaben am Samstagmittag zwei Frauen getötet und sieben weitere Menschen verletzt worden. Trotz Aufforderung des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, sei der Angriff nicht gestoppt worden, kritisierte das Patriarchat.

Israel rechtfertigte die Militäraktion demnach mit der Behauptung, in der Gemeinde sei ein Raketenwerfer stationiert. Israelische Soldaten seien deshalb auf das Gelände vorgedrungen. Das Militär soll dabei auf Personen gezielt haben, die das Gotteshaus verlassen wollten. Bei den Toten handelt es sich den Angaben zufolge um eine ältere Frau und ihre Tochter.

14.47 Uhr: Britisches Kriegsschiff schießt mutmaßliche Angriffsdrohne im Roten Meer ab

Ein britisches Kriegsschiff hat eine mutmaßliche Angriffsdrohne im Roten Meer abgefangen. Der Zerstörer „HMS Diamond“ habe in der Nacht eine Flugabwehrrakete vom Typ Sea Viper auf die Drohne abgefeuert und diese „erfolgreich zerstört“, erklärte der britische Verteidigungsminister Grant Shapps am Samstag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Demnach hatte das unbemannte Fluggerät die Handelsschifffahrt im Roten Meer zum Ziel.

Großbritannien hatte angesichts der jüngsten Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer die „HMS Diamond“ in die Golfregion entsandt. Bei dem Zerstörer der Daring-Klasse handelt es sich um eines der modernsten Schiffe der britischen Marine. Seine Aufgabe sei es, „die Freiheit der Schifffahrt zu gewährleisten“ und „den sicheren Fluss des Handels zu garantieren“, erklärte das britische Verteidigungsministerium.

14.21 Uhr: Noch immer mehr als hundert Geiseln in den Händen der Hamas

Von den rund 250 Geiseln, die bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel Anfang Oktober verschleppt wurden, befinden sich nach jüngsten israelischen Angaben noch 129 in der Gewalt der Palästinenserorganisation und ihrer Verbündeten im Gazastreifen. 110 Geiseln wurden mittlerweile freigelassen, zudem brachte die israelische Armee die Leichen von elf Verschleppten zurück ins Land. Unter ihnen sind auch die sterblichen Überreste der drei Männer, die am Freitag im Norden des Gazastreifens "versehentlich" von israelischen Soldaten getötet wurden.

Nach von der Nachrichtenagentur AFP zusammengestellten Informationen handelt es sich bei den verbliebenen Geiseln größtenteils um Zivilisten und dabei um Männer. Die Hamas hält aber auch 16 Frauen sowie Soldaten in ihrer Gewalt. Zudem sind vermutlich einige der 129 Verschleppten, die Israel offiziell als Geiseln zählt, bereits tot.

AFP-Recherchen zufolge sind rund 110 der verbliebenen Geiseln im Gazastreifen mutmaßlich noch am Leben. Die anderen wurden entweder während ihrer Gefangenschaft getötet oder bei dem brutalen Großangriff der Hamas am 7. Oktober bereits als Leichen verschleppt. Unter den Überlebenden befinden sind demnach 100 israelische Staatsbürger oder Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Die weiteren mutmaßlich noch lebenden Geiseln sind Ausländer: acht Thailänder, ein Nepalese und eine Franko-Mexikanerin.

14 Uhr: Versehentlich getötete Geiseln waren ohne Hemd und mit weißer Flagge

Das israelische Militär hat neue Details zur versehentlichen Tötung von drei Geiseln durch israelische Soldaten bekannt gegeben. Die getöteten Männer seien mehrere Dutzend Meter entfernt von den Truppen aus einem Gebäude gekommen, sagte ein Vertreter des israelischen Militärs am Samstag. Dabei seien sie ohne Hemd gewesen, einer habe einen Stock mit einem weißen Stück Stoff in der Hand gehalten. Ein Soldat habe sich den Angaben nach bedroht gefühlt und das Feuer eröffnet.

Zwei der Männer seien direkt getötet worden. Ein dritter Mann sei zurück in das Haus geflüchtet. Ein Kommandeur habe zwar angeordnet, das Feuer zu stoppen, doch als der dritte Mann zurück ins Freie getreten sei, sei erneut geschossen worden. Dabei sei auch dieser getötet worden. „Ich möchte sehr deutlich sagen, dass dieses Vorgehen gegen unsere Einsatzregeln war“, sagte der Militärvertreter. Den Angaben nach war auch ein Hilferuf auf Hebräisch zu hören.

Gleichwohl machte der Militärvertreter deutlich, dass es sich bei dem Gebiet um eine aktive Kampfzone handelte. Truppen seien dort bereits in Hinterhalte gelockt worden. Zudem seien Angreifer oft in „Jeans und Sneakers“ unterwegs.

13.32 Uhr: Trittin für mehr humanitäre Hilfe und Feuerpausen für Gaza

Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Jürgen Trittin, fordert mehr humanitäre Hilfe, mehr Zugänge für Hilfsorganisationen und mehr Kampfpausen für Gaza. Dies sei auch im Interesse Israels, sagte der zum Jahresende aus dem Bundestag ausscheidende Politiker im „Interview der Woche“ im Deutschlandfunk.

Am Ende des Krieges müsse eine politische Lösung stehen, betonte Trittin - „nicht mit der Hamas, aber für den Gazastreifen“. Und eine solche politische Lösung sei nicht vorstellbar ohne eine aktive Beteiligung der arabischen Staaten in der Nachbarschaft: „Und deswegen ist es im Interesse Israels, diesen Krieg so zu führen, dass diese Bereitschaft nicht schwindet. Und deswegen bedarf es mehr humanitärer Hilfe, mehr humanitärer Zugänge und es bedarf auch humanitärer Kampfpausen.“

12.26 Uhr: Verband fordert Aufklärung zu Tod von Kameramann in Gaza

Nach dem Tod eines Kameramanns des Fernsehsenders Al-Dschasira im Gazastreifen hat der Verband der Auslandspresse (FPA) das israelische Militär zu einer Untersuchung aufgefordert. „Wir halten dies für einen schweren Schlag gegen die bereits eingeschränkte Pressefreiheit in Gaza und fordern die Armee zu einer sofortigen Untersuchung und Erklärung auf“, teilte der Verband mit, der Auslandsjournalisten in Israel und den palästinensischen Gebieten vertritt. Demnach handelte es sich bei dem getöteten Kameramann Samer Abu Dakka um das erste FPA-Mitglied, das seit Kriegsbeginn im Gazastreifen getötet wurde. Er wurde am Samstag beerdigt.

11.54 Uhr: Israels Armee: Mehr Vorsicht nach versehentlicher Geiseltötung

Israels Streitkräfte sind nach der versehentlichen Tötung von drei Geiseln im Gazastreifen zu erhöhter Vorsicht angewiesen worden. „Wir haben unseren Soldaten gesagt, dass sie zusätzliche Vorsicht walten lassen sollen, wenn sie mit Personen in Zivilkleidung konfrontiert werden“, sagte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus dem US-Fernsehsender CNN. Noch sei ungeklärt, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Der Sprecher wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Kämpfer der islamistischen Hamas in Zivilkleidung gegen Israels Armee kämpften.

8.15 Uhr: Netanjahu nennt versehentliche Tötung von drei Geiseln „unerträgliche Tragödie“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die versehentliche Tötung von drei Geiseln im Gazastreifen durch die israelische Armee als „unerträgliche Tragödie“ bezeichnet. „Der gesamte Staat Israel trauert an diesem Abend“, erklärte Netanjahu am Freitag. Er bekundete sein Mitleid mit den Angehörigen der drei Geiseln.

Armeesprecher Daniel Hagari hatte zuvor im Fernsehen gesagt, israelische Soldaten hätten die drei von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln während Kämpfen in Schudschaija im Norden des Gazastreifens „versehentlich als Bedrohung identifiziert“. Daraufhin hätten die Soldaten auf die Geiseln geschossen, „und sie wurden getötet“.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 15. Dezember:

21.17 Uhr: Al-Dschasira-Journalist bei israelischem Angriff in Gaza getötet

Bei einem israelischen Drohnenangriff in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ist nach Angaben von Al-Dschasira ein Kameramann des Fernsehsenders am Freitag getötet worden. Der Kameramann Samer Abudaqa sei während der Arbeit mit dem in der arabischen Welt bekannten Al-Dschasira-Korrespondenten Wael al-Dahdu bei dem Angriff schwer verletzt worden und starb wenig später, teilte der Fernsehsender mit. Wegen des anhaltenden Bombardements konnten Rettungskräfte zunächst nicht zu Abudaqa vordringen - letztlich konnten sie nur noch seine Leiche bergen, hieß es weiter.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sind nach Angaben des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) 63 Journalisten getötet worden. Unter ihnen seien 56 Palästinenser und vier Israelis sowie drei Libanesen, teilte die Nichtregierungsorganisation am Freitag mit. Journalisten sind im Gazastreifen wegen der verheerenden Luftangriffe, unterbrochenen Kommunikationswege, Versorgungsengpässe sowie Stromausfälle besonders gefährdet.

20.03 Uhr: Israelische Soldaten töten im Gazastreifen versehentlich drei Geiseln

Israelische Soldaten haben im Gazastreifen versehentlich drei von der radikalislamischen Hamas verschleppte Geiseln getötet. Die Geiseln seien von den Soldaten im Norden des Palästinensergebietes „versehentlich als Bedrohung identifiziert“ worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitagabend im Fernsehen. „Die Soldaten eröffneten das Feuer auf sie, und sie wurden getötet.“

Die Hamas hatte am 7. Oktober Israel überfallen. Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation drangen in israelische Städte und Dörfer ein und verübten Gräueltaten an Zivilisten. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 130 von ihnen befinden sich nach israelischen Angaben weiterhin in der Gewalt der Hamas.

Als Reaktion auf den Hamas-Angriff begann die israelische Armee, Ziele im Gazastreifen zu bombardieren und startete eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 18.700 Menschen getötet.

16.45 Uhr: Baerbock: Arabische Staaten müssen Hamas zum Niederlegen der Waffen auffordern

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat an die arabischen Länder appelliert, die radikalislamische Hamas zum Niederlegen ihrer Waffen aufzufordern. Der Terror gegen Israel „geht von Seiten der Hamas tagtäglich weiter“, sagte Baerbock am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem libanesischen Außenminister Abdallah Bou Habib in Berlin. „Ich fordere daher auch von allen arabischen Ländern, dass sie den Terror der Hamas klar benennen.“

Zudem müssten die arabischen Länder „ihre Gesprächskanäle benutzen, um die Geiseln freizubekommen“, fuhr Baerbock fort. „Und die arabischen Länder müssen Hamas klar auffordern, ihre Waffen niederzulegen, damit Israel nicht gezwungen ist, sich weiterhin so massiv selbst zu verteidigen.“

14.16 Uhr: Baerbock verteidigt deutsche Außenpolitik im Gaza-Krieg

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die deutsche Politik mit Blick auf den Gaza-Krieg verteidigt. Verantwortung heiße aus ihrer Sicht nicht, einfach nur die eigene Haltung in die Welt hinauszuposaunen, sagte die Politikerin beim Gemeindetag des Zentralrats der Juden am Freitag in Berlin. „Ich muss bereit sein, mich einmal in die Situation des anderen hineinzuversetzen, auch wenn ich sie absolut nicht teile, weil ich ansonsten nie verstehen werde, woher die Gedanken kommen.“ Deswegen sei es ihr wichtig, dort hinzugehen, wo die heftigen Diskussionen geführt werden, nicht mit Israel, sondern über Israel - beispielsweise am Rande der Klimakonferenz in Dubai. „Ja, die Haltung, die ich dort gehört habe, die ist, um es diplomatisch zu sagen, mehr als herausfordernd gewesen“, sagte Baerbock. „Aber diese Debatten und dort zu sein, war wichtig.“ Ansonsten hätte sie die arabischen Partner nicht fragen können, warum sie die Hamas nicht dazu aufrufen, die Waffen niederlegen.
Die Außenministerin sprach auch über UN-Resolutionen.

13.23 Uhr: Washington: Langfristige israelische Besetzung des Gazastreifens nicht richtig

Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, hat eine langfristige Besetzung des Gazastreifens durch Israel als unangemessen zurückgewiesen. „Wir glauben nicht, dass es sinnvoll für Israel ist, oder richtig ist für Israel, Gaza zu besetzen, Gaza langfristig wieder zu besetzen“, sagte Sullivan am Freitag vor Journalisten in Tel Aviv. Letztendlich müsse die Kontrolle über den Gazastreifen, seine Verwaltung und die Sicherheit in dem Küstengebiet „an die Palästinenser übergehen“, sagte Sullivan nach einem Treffen mit hochrangigen israelischen Vertretern. Die USA und Israel seien sich einig, dass der Krieg noch Monate andauern werde, fuhr Sullivan fort. Es gebe jedoch „intensive Diskussionen“ über die künftigen Phasen des Konflikts und die Folgen.

Als Reaktion begann die israelische Armee Ziele im Gazastreifen zu bombardieren und startete eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 18.780 Menschen getötet.

13.15 Uhr: Bundesregierung hält an Zweistaatenlösung in Nahost fest

 Die Bundesregierung hält ungeachtet der aktuellen Absage von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Präsident Izchak Herzog an einer Zweistaatenlösung zwischen Israel und den Palästinensern fest. „Wir sind weiterhin der Überzeugung, dass die Zweistaatenlösung der beste, der einzig gangbare Weg ist, um zu einem dauerhaften Frieden und zu einer Lösung dieses Konflikts in der Region zu kommen“, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag in Berlin. Sie ergänzte: „Wir werden auch weiterhin daran arbeiten, dieses Projekt zu verfolgen und in diese Richtung das umzusetzen.“

Netanjahu und führende andere israelische Politiker bis hin zu Präsident Herzog sind sich einig, dass eine Zweistaatenlösung zurzeit nicht zur Disposition steht.

12.56 Uhr: Warnung vor Unterstützung der Hisbollah: Israel wirft Flugblätter über Libanon ab

Die israelische Armee hat erstmals Flugblätter über einem Dorf im Süden des Libanons abgeworfen, um vor einer Unterstützung der Hisbollah-Miliz zu warnen. Eine Drohne habe am Freitagmorgen Flugblätter über dem Ort Kfar Tschouba abgeworfen, sagte ein Einwohner, der anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP. Seit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober haben die Spannungen im israelisch-libanesischen Grenzgebiet deutlich zugenommen.
Ein anderer Einwohner sagte, die Flugblätter seien zweimal abgeworfen worden, da sie durch den Wind weggeweht worden seien. In dem Flugblatt heißt es: "Wir teilen den Bewohnern des Südlibanons mit, dass die terroristische Hisbollah Ihre Häuser und Ihr Land infiltriert. Sie müssen diesen Terrorismus zu Ihrer eigenen Sicherheit stoppen." Die Unterstützung der Hisbollah setze die Bevölkerung einer "Gefahr" aus.

8.19 Uhr: Israels Armee: Haben neue Methoden zur Tötung von Hamas-Terroristen

Israels Armee tötet nach Angaben eines Sprechers Hamas-Terroristen in den Tunneln unter dem Gazastreifen nun gezielt mit Sprengstoff. „Wir haben neue Kampfmethoden, die wir einsetzen werden, um Terroristen zu töten“, erklärte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend. Hamas-Terroristen und insbesondere ihre Anführer versteckten sich in ihren Tunneln im Untergrund. „Wir werden eindringen, Sprengstoff an Orten anbringen, von denen wir wissen, dass die Terroristen sie häufig aufsuchen, und auf den richtigen Moment warten, um sie unterirdisch zu töten“, sagte Hagari. „Die Terroristen werden im Untergrund nicht sicher sein.

7.13 Uhr: Israels Armee: Weitere Leiche einer Geisel im Gazastreifen geborgen

Israels Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche einer weiteren aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geisel geborgen. Der tote Körper sei nach Israel zurückgebracht und dort identifiziert worden, teilte die Armee am Freitagmorgen mit. Demnach handelt es sich um einen 28 Jahre alten Mann, der beim Massaker der islamistischen Hamas und anderer Gruppen in Israel von der Hamas entführt und nach Gaza verschleppt worden war. Seine Familie sei informiert worden, hieß es. Zur Todesursache machte die Armee zunächst keine Angaben.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 14. Dezember:

15 Uhr: Netanjahu bekräftigt militärisches Vorgehen Israels „bis zum Sieg“

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die Entschlossenheit seiner Regierung bekräftigt, an dem harten militärischen Vorgehen gegen die radikalislamische Hams im Gazastreifen festzuhalten. Sein Land werde „bis zum Sieg“ über die Hamas weiterkämpfen, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft kurz vor einem Besuch des Nationalen Sicherheitsberaters des Weißen Hauses, Jake Sullivan, am Donnerstag in Jerusalem. Derweil gingen die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der Hamas weiter.

13.40 Uhr: Israel: Dutzende Terroristen bei Krankenhaus in Gaza festgenommen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben Dutzende Terroristen rund um das Krankenhaus Kamal Aduan im Norden des Gazastreifens festgenommen. Das Militär veröffentlichte am Donnerstag Aufnahmen, die bewaffnete palästinensische Männer zeigen, die mit erhobenen Händen das Krankenhaus verlassen. Auf Fotos und Videos waren mehrere Männer mit freiem Oberkörper zu sehen, die Waffen über den Kopf halten und diese sowie ihre Ausrüstung daraufhin niederlegen.

Israelische Truppen hätten zuvor in Zusammenarbeit mit dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet in den vergangenen Tagen ein von Hamas-Terroristen genutztes Gebäude in der Nähe des Krankenhauses ausfindig gemacht, hieß es in einer Mitteilung. Das Militär fand bei dem Einsatz zudem Waffen.

11.50 Uhr: Israel: Vierstündige „taktische“ Kampfpause in Rafah-Viertel

Israels Armee hat eine vierstündige „taktische“ Kampfpause in einem Viertel in Rafah im Süden des Gazastreifens verkündet. Diese Pause aus humanitären Gründen solle dazu dienen, der Zivilbevölkerung die Möglichkeit zu geben, Vorräte wie Nahrungsmittel und Wasser aufzufüllen, teilte die für Kontakte mit den Palästinensern zuständige israelische Cogat-Behörde am Donnerstag auf X (ehemals Twitter) mit.

Die Kampfpause beschränkt sich demnach auf das Al-Salam-Viertel in der Stadt mit einem Grenzübergang zu Ägypten, über die die Transporte von Hilfsgütern für die notleidende Zivilbevölkerung in dem abgeriegelten Küstenstreifen transportiert werden. Sie soll von 10.00 bis 14.00 Uhr (9.00 bis 13.00 Uhr MEZ) anhalten.

8.23 Uhr: Palästinenser: Drei Tote bei israelischem Militäreinsatz in Dschenin

Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Nacht zum Donnerstag sind in Dschenin im Westjordanland nach palästinensischen Angaben zwei Menschen getötet worden. Sie seien bei einem Drohnenangriff auf ein Haus in der Stadt getroffen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Ein dritter Mensch erlag demnach wenig später seinen schweren Verletzungen. Unter den Toten war auch ein Minderjähriger. Von der israelischen Armee gab es zu dem Vorfall zunächst keine Informationen.

Der Militäreinsatz des israelischen Militärs läuft nach palästinensischen Angaben bereits seit Dienstag. Insgesamt seien dabei nunmehr zehn Menschen getötet sowie mehrere Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium weiter mit.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 13. Dezember:

22.17 Uhr: Hamas-Chef nennt Zukunft des Gazastreifens ohne seine Organisation eine „Illusion“

Der Chef der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat eine Zukunft des Gazastreifens ohne die Einbindung seiner Organisation als eine „Illusion“ bezeichnet. „Jede Vereinbarung in Gaza oder im Hinblick auf die palästinensische Sache ohne die Hamas oder die Widerstandsbewegungen ist eine Illusion“, sagte Ismail Hanija am Mittwoch in einer Fernsehansprache.

Er sei bereit, über ein „Ende der Angriffe in Gaza“ zu diskutieren, betonte der Hamas-Chef. Seine Organisation sei offen für Gespräche, die zu einem „politischen Weg“ führten, welcher „das Recht des palästinensischen Volkes auf einen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt“ sichere.

22.11 Uhr: Weißes Haus erwartet „äußerst ernste Gespräche“ in Israel

Das Weiße Haus erwartet bei einem anstehenden Besuch eines ranghohen US-Regierungsvertreters in Israel „äußerst ernste Gespräche“ mit der Führung des Landes. Der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, will am Donnerstag und Freitag unter anderem mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und dem Kriegskabinett zusammenkommen. In den Gesprächen werde es auch um die nächste Phase der militärischen Operationen im Gazastreifen gehen und um die israelischen Bemühungen, präziser vorzugehen und den Schaden für die Zivilbevölkerung zu verringern, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Mittwoch in Washington.

17.52 Uhr: Hamas: Impfstoffvorräte für Kinder im Gazastreifen „komplett erschöpft“

Die Impfstoffvorräte für Kinder im Gazastreifen sind nach Angaben der islamistischen Hamas „komplett erschöpft“. Dies werde „katastrophale gesundheitliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern und die Ausbreitung von Krankheiten haben“, erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Mittwoch. Seit dem Krieg zwischen der Hamas und Israel, der durch den Großangriff der Palästinenserorganisation auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde, wächst die Sorge um die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

Welche Arten von Impfstoffen nicht mehr verfügbar sein sollen, gab die Hamas nicht an. Die UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten, Lynn Hastings, bezeichnete Impfstoffe als eines der „vorrangigen Produkte, die wir versuchen (in den Gazastreifen) zu bringen“. Damit solle die Impfkampagne fortgesetzt werden. Nähere Angaben machte sie nicht.

17.30 Uhr: Söder besucht zerstörten Kibbuz unweit des Gazastreifens

Rund zwei Monate nach dem Beginn des Gaza-Krieges will Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)am Donnerstag einen Kibbuz im militärischen Sperrgebiet nahe des Gazastreifens besuchen. Den genauen Namen wollte die Staatskanzlei zunächst unter Verweis auf die angespannte Sicherheitslage im Land nicht veröffentlichen.

Im Anschluss steht ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem auf dem Programm, bevor am späteren Nachmittag politische Gespräche mit Staatspräsident Izchak Herzog geplant sind. Im Kibbuz will Söder auch eine Geldspende zur Unterstützung eines Hilfsprojektes für traumatisierte Jugendliche durch den Terror-Angriff der Hamas in der Grenzregion übergeben.

15.58 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 18.600

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 18.608 gestiegen. Fast 50.600 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, am Mittwoch. Die Zahl der Toten lag zuletzt bei 18.412.

Die Zahlen der Behörde lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sie sich in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

15.40 Uhr: USA und Großbritannien verhängen weitere Sanktionen gegen Mitglieder der Hamas

Vor dem Hintergrund der andauernden Kämpfe in Nahost haben die USA und Großbritannien am Mittwoch neue Sanktionen gegen Mitglieder der radikalislamischen Hamas und ihre Verbündeten angekündigt. Diese richteten sich gegen „Schlüsselfiguren, welche die gewalttätige Agenda der Hamas umsetzen, indem sie die Interessen der Gruppe im Ausland vertreten und ihre Finanzen verwalten“, erklärte das US-Finanzministerium in Washington. Sowohl die USA als auch Großbritannien stufen die im Gazastreifen herrschende Hamas als Terrororganisation ein.

Die USA seien entschlossen, gemeinsam mit Verbündeten und Partnern die Möglichkeiten der Hamas einzuschränken „neue Anschläge zu finanzieren und die Region weiter zu destabilisieren“, sagte der im US-Finanzministerium für den Kampf gegen Terrorfinanzierung zuständige Staatssekretär Brian Nelson.

14.33 Uhr: Bundesregierung: Waffenstillstand beendet Hamas-Raketenangriffe nicht

Die Bundesregierung hat die UN-Resolution für einen Waffenstillstand im Gazastreifen auch nicht unterstützt, weil sie ihrer Ansicht nach das Selbstverteidigungsrecht Israels berührt. Der Terror der Hamas vom 7. Oktober sei darin in keiner Form erwähnt worden, wodurch das Selbstverteidigungsrecht Israels implizit in Frage gestellt werde, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes am Mittwoch vor Presse in Berlin. Sie fügte hinzu: „Eine Forderung nach einem Waffenstillstand, wo man davon ausgehen muss, dass die eine Seite ihre Angriffe aus Gaza mit Raketen weiterführen wird, erschließt sich dann uns nicht.“

Man habe gleichwohl Israel darauf hingewiesen, „dass das Leid der Zivilisten in Gaza unerträglich ist“. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) habe sehr deutlich gemacht, dass Israel die palästinensische Zivilbevölkerung schützen müsse, sagte die Sprecherin.

12.53 Uhr: Bundeswehr bringt Hilfsgüter für Gaza-Patienten nach Ägypten

Die Bundesregierung bereitet eine Lieferung von medizinischem Gerät und Hilfsgütern nach Ägypten vor. Das Material solle am Samstag mit einem A400M der Luftwaffe nach Kairo geflogen werden und sei zur dortigen Behandlung von Patienten aus dem Gazastreifen bestimmt, erfuhr die Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin. Bei dem Material handele es sich vor allem um Beatmungsgeräte sowie Brutkästen für Säuglinge. Insgesamt geht es um mehrere Tonnen Hilfsmaterial.

Nach weiteren Informationen hat die Hilfslieferung, die die Luftwaffe im Auftrag des Auswärtigen Amts durchführt, einen Wert von rund 1,4 Millionen Euro. Damit werde auf Anfragen der ägyptischen Regierung reagiert. In der kommenden Woche sollen weitere Bundeswehrflüge in Zusammenarbeit mit der sogenannten EU-Luftbrücke stattfinden. Dann sollen vor allem Zelte und andere Hilfsgüter für Menschen in Gaza geliefert werden, die ihre Bleibe verloren haben. Weiteres medizinisches Material solle auch in Zusammenarbeit mit Jordanien für Gaza zur Verfügung gestellt werden. Der Wert der späteren Lieferungen beläuft sich nach diesen Informationen auf etwa zwei Millionen Euro.

10.58 Uhr: Ein Toter nach israelischen Angriff an der Grenze zum Libanon

Im Libanon ist ein Mensch einem Bericht zufolge bei einem israelischen Angriff getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass die Person bei einem israelischen Luftangriff in der Nacht zu Mittwoch getötet worden sei. Es soll weitere Verletzte gegeben haben. Auch das Gebäude in dem sich die Menschen aufgehalten hatten, sei zerstört worden. Am Morgen wurde demnach außerdem der Ort Blida nahe der Grenze vom israelischen Militär beschossen.

Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht. Die proiranische Hisbollah meldete am Mittwoch den Tod eines Kämpfers, ohne auszuführen, wo und wann er gestorben ist.

10.00 Uhr: Israel kritisiert Votum der UN-Vollversammlung für Waffenstillstand

Israel hat die Forderung der UN-Vollversammlung nach einem sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen kritisiert. „Die Hamas hat schreckliche Verbrechen begangen und diejenigen, die einen Waffenstillstand unterstützen, ermöglichen es der Hamas, weiter zu überleben und mehr Gräueltaten zu begehen“, sagte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan während der Sitzung der UN-Vollversammlung.

Er forderte die Anwesenden auch dazu auf, den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia Sinwar, anzurufen und von ihm zu verlangen, die Waffen niederzulegen, sich zu stellen und alle Geiseln freizulassen. „Dann wird es einen echten Waffenstillstand geben, der für immer gelten wird.“ Erdan hielt dabei auch ein Schild mit der Telefonnummer des Hamas-Büros in der Hand.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 12. Dezember: 

22.40 Uhr: UN-Vollversammlung verlangt per Resolution Waffenstillstand in Gaza

Die UN-Vollversammlung hat per Resolution einen sofortigen humanitären Waffenstillstand im Gazastreifen verlangt. Das Papier erreichte am Dienstag in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit, Deutschland enthielt sich. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch.

20.00 Uhr: Ägypten schickt 80 Lastwagen zu wieder eröffnetem Grenzposten Kerem Schalom

Ägypten hat einen Hilfskonvoi aus 80 Lastwagen zum wiedereröffneten Grenzposten Kerem Schalom zwischen Israel und dem Gazastreifen geschickt. Das verlautete am Dienstag aus Kreisen ägyptischer Hilfsorganisationen. Zusätzliche hundert Lastwagen wurden zum ägyptisch-israelischen Grenzposten Nitzana geschickt, wo die gesamte internationale Hilfe abwickelt wird, die über den ägyptischen Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen gelangt. Israel hatte sich am Dienstag zur Wiedereröffnung von Kerem Schalom bereit erklärt. Vor dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vor mehr als zwei Monaten wurden 60 Prozent der Waren für das Palästinensergebiet über den Kontrollpunkt abgewickelt, der im Dreieck zwischen den Grenzen zum Gazastreifen und Ägypten liegt.

16.35 Uhr: Irans Außenminister warnt vor Ausweitung des Gazakriegs

Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian hat erneut vor einer Ausweitung des Konfliktes zwischen Israel und der islamistischen Hamas auf die ganze Region gewarnt. „Es besteht zu jedem Moment die Möglichkeit, dass es eine Explosion in der Region gibt“, sagte der Außenminister am Montag in Doha. Bereits jetzt sei der Konflikt auf andere Länder übergetreten. „Mindestens einmal wöchentlich erhalten wir eine Botschaft von den USA, dass eine US-Basis in Syrien oder Irak durch irgendwelche Gruppen angegriffen wurde“, sagte Amirabdollahian.

14.58 Uhr: Hamas-Behörde: Todeszahl in Gaza steigt auf mehr als 18.400

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 18 412 gestiegen. Mehr als 50 000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Zuletzt war die Zahl der Toten auf rund 18 200 beziffert worden.

Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

11.40 Uhr: Vereinte Nationen: Weitere Kämpfe nahe Krankenhäusern im Gazastreifen

Die Vereinten Nationen berichten weiter von Kämpfen nahe Krankenhäusern im Gazastreifen. Es habe Todesopfer gegeben, als Gesundheitseinrichtungen getroffen worden seien. Das Al-Auda-Krankenhaus in Dschabalia sei seit sechs Tagen von israelischen Truppen und Panzern umgeben, berichtete das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Dienstag. Laut Berichten sitzen etwa 250 Ärzte, Patienten und deren Angehörige in dem Krankenhaus fest. Zwei medizinische Mitarbeiter seien dort im Dienst bei Kämpfen in vergangenen Tagen getötet worden.

Am Montag sei auch die Geburtsabteilung im Krankenhaus Kamal Aduan im Norden Gazas getroffen worden. Unter anderem seien dabei Berichten zufolge zwei Mütter getötet worden. Auch dieses Krankenhaus sei seit Tagen von Israels Truppen umgeben. Zusätzlich zu den mehr als 60 Patienten, darunter sechs Neugeborene in Brutkästen, würden 3000 Vertriebene dort Schutz suchen. Wasser, Essen und Strom seien „extrem knapp“.

10.15 Uhr: Vier militante Palästinenser in Dschenin im Westjordanland getötet

Bei einem israelischen Militäreinsatz in der Stadt Dschenin im Westjordanland sind mindestens vier militante Palästinenser getötet worden. Sie seien bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte den Tod.

Nach Angaben der Al-Aksa-Brigaden handelte es sich um Mitglieder der bewaffneten Gruppierung, die der Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahesteht. Die israelische Armee äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 11. Dezember:

16.58 Uhr: Ein Toter nach Beschuss an Grenze zwischen Libanon und Israel

Bei Angriffen an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel ist nach libanesischen Informationen am Montag ein Zivilist ums Leben gekommen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass der Bürgermeister des libanesischen Grenzortes Taibe ums Leben gekommen sei, nachdem das israelische Militär den Außenbezirk des Ortes unter Beschuss genommen hatte.

Israels Armee teilte mit, als Reaktion auf Angriffe einen Stützpunkt der Schiitenmiliz Hisbollah attackiert zu haben. Zudem seien mehrere Raketenabschüsse aus dem Nachbarland registriert worden. Das Militär habe auf die Orte gefeuert, aus denen der Beschuss gekommen sei. Am Morgen seien nach dem Angriff mehrerer Raketen auf Israel bereits Ziele im Libanon attackiert worden. Den Angaben nach fing Israels Raketenabwehrsystem sechs Geschosse aus dem Libanon ab.

15.12 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 18.200

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 18.205 gestiegen. Fast 50.000 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, am Montag. Die Zahl der Toten lag zuletzt bei 17.700.
Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

14.47 Uhr: Gesandte des UN-Sicherheitsrats besuchen Grenzübergang Rafah

Botschafter der im UN-Sicherheitsrat vertretenen Staaten sind nach Ägypten gereist, um den Grenzübergang Rafah zum Gazastreifen zu besuchen. Rund zwölf Gesandte nahmen auf Einladung der Vereinten Arabischen Emirate und Ägyptens an dem eintägigen Besuch in der Region am Montag teil, darunter Botschafter aus Großbritannien und Russland. Vertreter der Veto-Mächte USA und Frankreich waren nicht unter den Teilnehmern.

Hintergrund für die Reise ist die humanitäre Krise im Gazastreifen, den UN-Generalsekretär Antonio Guterres kürzlich als „Friedhof“ bezeichnet hatte.

„Es gibt keine Rechtfertigung dafür, die Augen vor dem Schmerz und dem Leid der palästinensischen Bevölkerung in Gaza zu verschließen“, sagte ein Vertreter des ägyptischen Außenministeriums nach der Ankunft der Botschafter. Die Botschafterin der Vereinigten Arabischen Emirate bei den Vereinten Nationen, Lana Nusseibeh, sagte, der Besuch solle den Gesandten helfen, „nicht nur das Leid und die Zerstörung der Menschen im Gazastreifen zu verstehen, sondern auch ihre Hoffnung und ihre Stärke“.

Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, informierte die Gesandten über die humanitäre Situation im Gazastreifen. Er äußerte seine „tiefe Frustration“ und eine „gewisse Empörung“ darüber, „dass wir uns nicht einmal auf eine Feuerpause einigen können“. Die Lage der Palästinenser sei verzweifelt, immer mehr Menschen hätten seit Tagen nichts zu essen bekommen, sagte Lazzarini.

12.44 Uhr: Israels Armee wirft Ausrüstung für Soldaten über Gazastreifen ab

Israels Armee hat in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben mehrere Tonnen Ausrüstung für Soldaten über dem Gazastreifen abgeworfen. Darunter seien etwa sieben Tonnen Wasser für die Einsatzkräfte im südlichen Teil des Küstengebiets gewesen, teilte das Militär am Montag mit. Es sei der erste Abwurf aus der Luft für israelische Truppen seit dem zweiten Libanonkrieg 2006. Die Ausrüstung ist den Angaben nach per Fallschirm an die Bodentruppen gelangt. Die Technik werde verwendet, wenn ein Zugang zu den Soldaten über den Landweg nicht möglich sei, hieß es weiter.

Hunderttausende Palästinenser waren nach Anweisungen des israelischen Militärs aus dem umkämpften Norden des abgeriegelten Küstengebiets in den Süden geflohen - wo es nun teilweise zu heftigen Gefechten zwischen israelischen Soldaten und der islamistischen Hamas kommt. Die humanitäre Lage der Menschen vor Ort ist nach UN-Angaben verheerend. Laut den Vereinten Nationen hungert inzwischen die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen.

11.48 Uhr: Soldaten in Israel dürfen christliches Emblem tragen

Christliche Soldaten in Israels Armee dürfen auf ihrer Uniform neben der Landesflagge nun auch ein christliches Emblem anbringen. Das teilte eine Gruppe arabischer Christen in Galiläa mit. Christen sind in Israel nicht zum Wehrdienst verpflichtet, können aber freiwillig dienen. Aus Sorge über die Bedrohung durch die Hamas hätten sich etliche Reservisten freiwillig gemeldet, so die Nachricht auf dem Kanal X.

Beobachter verweisen auf unterschiedliche Positionen unter den Christen in Galiläa, wo das Gros der insgesamt 180.000 arabischen Christen Israels lebt. Ein Teil stehe solidarisch zum Staat. Allerdings säßen auch Christen in israelischen Gefängnissen, etwa wegen kritischer Social-Media-Einträge.

11.39 Uhr: Nahost-Konflikt: Hilfsorganisation ruft zu Waffenstillstand auf

Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) zieht eine vorläufige Bilanz zu Israels Vergeltungsschlägen gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Explosivwaffen hätten in Wohngebieten mehr als 16.000 Menschen getötet und mehr als 46.000 weitere verletzt, heißt es in einer am Montag in München veröffentlichten Mitteilung. Hinzu kämen zerstörte Wohn- und Krankenhäuser oder Wasserleitungen. Zudem verseuchten Blindgänger und nicht explodierte Bombenreste die Wohngebiete. HI ruft alle Konfliktparteien auf, den Einsatz von Explosivwaffen in Wohngebieten einzustellen und zu einem Waffenstillstand zu kommen.

Laut der Hilfsorganisation wurden bislang mehr als 12.000 Bomben zwischen 150 und 1.000 Kilo abgefeuert. Nach dem Ende der militärischen Auseinandersetzung werde es langer und komplexer Räumungsarbeiten bedürfen, damit die Menschen wieder sicher in ihre Häuser zurückkehren oder die betroffenen Gebäude wieder aufgebaut werden können, erklärte die HI-Landesdirektorin für die palästinensischen Gebiete, Daniela Zizi.

6.19 Uhr: Israel: Mehr als 100 Soldaten seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen getötet

Seit dem Beginn der Bodenoffensive gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sind nach Armeeangaben mehr als hundert israelische Soldaten getötet worden. Nach dem Tod von drei weiteren Soldaten habe sich die Zahl der Todesopfer in den Reihen der Streitkräfte auf 101 erhöht, teilte die Armee am Montag mit. 

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas war am 7. Oktober durch den Großangriff der Hamas auf Israel ausgelöst worden. An dem Tag waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation vom Gazastreifen aus nach Israel eingedrungen und hatten Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1200 Menschen getötet und rund 240 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 10. Dezember: 

19.38 Uhr: Netanjahu fordert Hamas-Kämpfer zur Niederlegung der Waffen auf

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Kämpfer der Terrororganisation Hamas aufgefordert, ihre Waffen niederzulegen. „In den letzten Tagen haben sich Dutzende Hamas-Terroristen unseren Streitkräften ergeben“, sagte der Politiker in einer Video-Botschaft, die am Sonntagabend verbreitet wurde. Der Krieg werde noch andauern, „aber das ist der Anfang vom Ende der Hamas“, fügte er hinzu.

„Zu den Terroristen der Hamas sage ich: Es ist aus. Sterbt nicht für (den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia) Sinwar. Ergebt euch - jetzt.“ Israels Armee ist dabei, öffentlich den Eindruck zu vermitteln, dass die Hamas ins Schwanken geraten ist.

19.14 Uhr: WHO-Generaldirektor: Gesundheitssystem in Gaza bricht zusammen

Die Weltgesundheitsorganisation hat von den Konfliktparteien im Nahen Osten die sofortige, dauerhafte und ungehinderte Lieferung von medizinischer und humanitärer Hilfe in den umkämpften Gaza-Streifen verlangt. Patienten müssten das umkämpfte Gebiet ohne Behinderung verlassen dürfen. Auch medizinischem Personal müsse die uneingeschränkte Einreise erlaubt werden, forderte der WHO-Exekutivrat auf einer Dringlichkeitssitzung am Sonntag in Genf.

Zuvor hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus einen Waffenstillstand zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel verlangt. Das Gesundheitssystem des Gaza-Streifens breche zusammen, sagte er bei der Dringlichkeitssitzung.

16.17 Uhr: Bisher 3500 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen

Im Gazastreifen sind seit Wiederöffnung der Grenze zu Ägypten am 21. Oktober etwa 3500 Lastwagen mit Hilfsgütern in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Das teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Sonntag mit. 100 Lkw seien am Samstag über den Grenzübergang Rafah nach Gaza gekommen. Sie hätten wie zuvor Essen, Wasser und Arzneimittel geladen. Die Gesamtzahl von 3500 Lastwagen entspricht 70 Lkw pro Tag. Vor Beginn des Gaza-Kriegs fuhren rund 500 Lastwagen täglich mit humanitären Gütern in das Gebiet.

15.08 Uhr: Israels Armee: Aufnahmen halbnackter Palästinenser zeigen Kapitulation von Hamas-Kämpfern

Nach der Veröffentlichung von Bildern halbnackter palästinensischer Männer im Gazastreifen durch israelische Medien hat Israels Armee die in Onlinediensten geäußerte Empörung darüber zurückgewiesen. Es handele sich um Routinekontrollen, erklärte die israelische Armee am Sonntag. Bei ihrem seit zwei Monaten andauernden Militäreinsatz gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen sei es "notwendig, dass Terrorverdächtige ihre Kleidung abgeben, damit sie durchsucht werden können und um sicherzustellen, dass sie keine Sprengstoffwesten oder andere Waffen verstecken", hieß es. 

Die israelischen Streitkräfte im Gazastreifen würden an "terroristischen Aktivitäten" beteiligte Verdächtige festnehmen und verhören, erklärte die Armee weiter. Die Gefangenen würden im Einklang mit dem Völkerrecht behandelt. Personen, die nachweislich nicht an "terroristischen Aktivitäten" beteiligt seien, würden freigelassen.

14.40 Uhr: Netanjahu will Krieg bis zur Eliminierung der Hamas fortsetzen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den USA für ihr Veto im UN-Sicherheitsrat gegen einen sofortigen Waffenstillstands-Beschluss gedankt. Gleichzeitig kündigte er eine Fortsetzung „unseres gerechten Krieges zur Eliminierung der Hamas“ an. Auch die anderen Staaten müssten verstehen, dass ohne den Krieg die Beseitigung der Terrorgruppe nicht möglich sei, heißt es in einem Statement des Premiers vom Samstagabend. Aus Protest gegen das US-Veto ist hingegen im Westjordanland für Montag ein Generalstreik ausgerufen worden.

Unterdessen schreiben israelische Medien unter Berufung auf die US-Zeitung „Politico“, dass US-Präsident Joe Biden dem israelischen Militär noch drei Wochen zu Fortsetzung des derzeitigen Militäreinsatzes gebe. Danach solle Israel mit Blick auf die humanitäre Situation seine Truppen abziehen, könne jedoch weiterhin kleinere Razzien gegen verbliebene Hamas-Hochburgen durchführen. Andere Quellen rechnen mit einer Kriegsdauer bei Ende Januar, Einzelstimmen hoffen bereits für Weihnachten auf ein Kriegsende.

11.58 Uhr: Baerbock ruft zu mehr Hilfslieferungen für den Gazastreifen auf

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat zu mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen aufgerufen und die Versorgung der Menschen mit Lebensnotwendigem als „zentrales Sicherheitsinteresse von Israel“ bezeichnet. Bei einem Besuch in einem Warenlager für Hilfsgüter des UN-Welternährungsprogramm (WFP) in Dubai sagte Baerbock am Sonntag, die internationale Gemeinschaft müsse „alles dafür tun, dass dieses Leid gelindert wird, dass endlich wieder mehr Versorgung nach Gaza reinkommt, insbesondere in den Norden von Gaza, wo derzeit kaum irgendeine Hilfe überhaupt ankommt“.

„Wir brauchen dafür humanitäre Pausen“, fuhr die Außenministerin fort. Es seien deutlich mehr Transporter nötig, die humanitäre Hilfe von Ägypten über den Rafah-Grenzübergang in den Gazastreifen brächten sowie mehr geöffnete Grenzübergänge.

Besonders Frauen und Kinder im Gazastreifen litten am meisten, sagte Baerbock. „Sie bekommen Essen zuletzt und sterben als Erste.“

Zugleich müsse Israel die Zivilisten in dem Palästinensergebiet besser schützen. „Es reicht nicht aus, allein theoretisch zu sagen, dass sie sich in Schutz begeben sollen, wenn de facto keinen Schutz vor Ort möglich ist“, gab Baerbock an. Nicht nur das Leid, sondern auch der Hunger nährten weiteren Terrorismus. „Deswegen ist es im zentralen Sicherheitsinteresse von Israel, dass die Menschen mit Lebensmitteln, mit Wasser, mit Medikamenten versorgt werden können.“

10.44 Uhr: Bericht: Tod von sechs palästinensischen Häftlingen seit Gaza-Krieg

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als zwei Monaten sind nach einem Zeitungsbericht sechs Palästinenser in israelischer Haft gestorben. Die israelische Gefängnisbehörde teilte am Sonntag mit, die Todesfälle würden untersucht, die Prüfung sei aber noch nicht abgeschlossen.

Die Zeitung „Haaretz“ hatte am Samstag geschrieben, vier Palästinenser seien in israelischen Gefängnissen und zwei in Militärhaft unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen. Mindestens zwei der Leichen sollen Anzeichen von Gewalteinwirkung aufgewiesen haben. Die israelische Gefängnisbehörde hatte in ihren regelmäßigen Mitteilungen über den Tod palästinensischer Häftlinge am 23. und 24. Oktober sowie am 13. und 18. November Angaben zu Todesfällen gemacht. Es hieß jeweils, die Umstände des Todes würden untersucht.

Palästinensische Organisationen, die Häftlinge unterstützen, bestätigten den Bericht von „Haaretz“. Andere palästinensische Häftlinge hatten sich demnach über Gewalt gegen sie beschwert. Ähnliche Vorwürfe kamen von Seiten palästinensischer Häftlinge, die im Rahmen eines Deals zwischen Israel und der islamistischen Hamas freigekommen waren. Diese wurden jedoch von der Gefängnisbehörde zurückgewiesen.

10.17 Uhr: Katar: Bemühungen um neue Feuerpause im Gaza-Krieg halten an

Die Vermittlungsbemühungen um eine neue Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln aus dem Gazastreifen gehen nach Angaben aus Katar weiter. „Unsere Bemühungen als Staat Katar zusammen mit unseren Partnern gehen weiter. Wir werden nicht aufgeben“, sagte Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Sonntag beim Doha Forum in der katarischen Hauptstadt. Er fügte hinzu, dass die Fortsetzung der israelischen Luftangriffe das Zeitfenster für ein erfolgreiches Ergebnis „verkleinert“.

Katar war ein wichtiger Vermittler der Verhandlungen, die zu einer siebentägigen Feuerpause im Gaza-Krieg, der Freilassung zahlreicher von der islamistischen Hamas verschleppter Geiseln sowie palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen und humanitären Hilfslieferungen in den Gazastreifen geführt hatten. Am 1. Dezember lief die Feuerpause aus.

„Wir werden weitermachen, wir setzen uns für die Freilassung der Geiseln ein, aber wir setzen uns auch dafür ein, den Krieg zu beenden“, sagte al-Thani. Aber „wir sehen nicht dieselbe Bereitschaft von beiden Parteien“, fügte er hinzu.

8.52 Uhr: Freigelassene Israelis über Hamas-Geiselhaft: Jeder Tag ist die Hölle

Nach ihrer Freilassung aus der Gewalt der islamistischen Hamas haben Israelis die schlimmen Umstände ihrer Geiselhaft beschrieben. „Jeder Tag dort ist wie die Hölle“, erzählte die 21-jährige Mia Regev in einem Video, das am Samstagabend bei einer Solidaritätskundgebung für die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln in Tel Aviv gezeigt wurde. Sie habe ständig „schreckliche Angst“ gehabt und nachts kaum geschlafen. Wegen einer schweren Beinverletzung bei der Entführung musste sie nach ihrer Freilassung operiert werden.

Ihr Bruder Itai Regev (18) erzählte, er sei 54 Tage lang Geisel der Hamas gewesen. „Jeder Tag fühlt sich an wie eine Ewigkeit.“

Die 72-jährige Adina Mosche, die nach 49 Tagen freigelassen worden war, erzählte, viele ihrer älteren Freunde seien immer noch Geiseln. „Sie sind alt, haben schwere Krankheiten und keine passenden Medikamente.“ Wie andere Geiseln berichtete sie von starkem Hunger, weil sie kaum etwas zu essen bekommen habe.

6.53 Uhr: Israel treibt Offensive im Süden des Gazastreifens voran

Die israelische Armee treibt ihre Offensive gegen die radikalislamische Hamas im Süden des Gazastreifens weiter voran. Ein AFP-Reporter berichtete am Sonntagmorgen über neuerliche Angriffe in dem Gebiet. Die Hamas meldete „sehr heftige Luftangriffe“ auf Ziele in der Nähe von Chan Junis und auf die Straße Richtung Rafah. Während Hilfsorganisationen weiter vor einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen warnten, zeigte sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu entschlossen, den „gerechten Krieg“ zur Vernichtung der Hamas fortzusetzen.

Eine Quelle aus dem Umfeld der Hamas und des Islamischen Dschihad sagte der Nachrichtenagentur AFP, Kämpfer beider Islamistengruppen lieferten sich rund um Chan Junis „heftige Kämpfe“ mit der israelischen Armee. Nach Angaben von Israels Generalstabschef Herzi Halevi „intensivierte“ die Armee dort ihre Offensive. „Wir müssen den Druck erhöhen“, sagte Halevi am Samstagabend. Israels Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi sagte im Fernsehen, seit Kriegsbeginn seien mehr als 7000 Hamas-Kämpfer getötet worden.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 9. Dezember: 

20.06 Uhr: Scholz plädiert in Gespräch mit Netanjahu für mehr humanitäre Hilfe

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in einem Telefonat mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für mehr humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen ausgesprochen. Der Kanzler habe in dem Gespräch am Samstag betont, dies müsse „auf verlässlicher Grundlage geschehen“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit.
In dem erneuten Telefonat habe Netanjahu über die israelische Bodenoffensive gegen die Hamas im Süden des Gazastreifens berichtet. Die beiden Regierungschefs hätten zudem „die notwendigen Bemühungen zum größtmöglichen Schutz von Zivilisten und einer substanziellen Verbesserung der humanitäre Lage der Menschen im Gazastreifen“ besprochen. Auch die Lage in der Westbank und Gewaltakte von Siedlern waren demnach Thema. Scholz habe Netanjahu außerdem von seinen Bemühungen berichtet, ein regionales Ausweiten des Konflikts zu vermeiden. 

17.42 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf 17.700

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde inzwischen auf 17.700 gestiegen. Dies gab Aschraf al-Kudra, der Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums, am Samstag bekannt. Demnach wurden 48.780 weitere Menschen verletzt.

Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

17.04 Uhr: Krankenhaus in Gaza von Zahl der Toten und Verletzten überwältigt

Das Nasser-Krankenhaus in der umkämpften Stadt Chan Junis im Gazastreifen ist nach Darstellung seines Direktors wegen der vielen Kriegsopfer nicht mehr Herr der Lage. „Wir haben die Kontrolle verloren“, sagte Nahe Abu Taima der britischen BBC. „In der Notaufnahme kommen Hunderte Verletzte und Märtyrer (Tote) an“, fügte er hinzu. Aufgrund der Notlage sei das Krankenhauspersonal gezwungen, Verletzte auf den Gängen zu behandeln. Außerdem fehle es an medizinischem Bedarf.

16.44 Uhr: Familie von israelischer Geisel bestätigt deren Tod nach misslungener Befreiung

 Die Familie einer in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geisel hat deren Tod bei einem misslungen Armee-Einsatz zu ihrer Befreiung bestätigt. „Mit großer Trauer und gebrochenem Herzen geben wir bekannt, dass Sahar Baruch ermordet wurde“, teilten das Forum der Familien der Geiseln und der Kibbuz Beeri am Samstag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Ein Bruder des 25-Jährigen wurde demnach bereits bei dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober getötet.

14.05 Uhr: 25-jährige Geisel im Gazastreifen für tot erklärt

Ein 25-jähriger Israeli ist nach Informationen der Geiselfamilien in der Gefangenschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen ermordet worden. Das Forum der Geiselfamilien sowie der Ortschaft Kibbuz Beeri, aus der der junge Mann stammte, teilten dies am Samstag mit. Der Student war am 7. Oktober von Terroristen aus dem Grenzort in den Gazastreifen verschleppt worden. Seine Großmutter und sein Bruder wurden bei dem Massaker der Hamas ermordet.

Der bewaffnete Hamas-Arm, die Kassam-Brigaden, hatten am Freitag ein Video veröffentlicht. Es zeigte den 25-Jährigen zunächst lebend. Am Ende ist eine blutige Leiche zu sehen. Die Kassam-Brigaden behaupteten, er sei bei einem israelischen Befreiungsversuch getötet worden.

10.40 Uhr: Bundesregierung geht von getöteter deutscher Familie in Gaza aus

Im Gaza-Krieg sind nach Angaben der Bundesregierung wohl auch deutsche Staatsbürger getötet worden. „Wir müssen zum jetzigen Zeitpunkt leider davon ausgehen, dass unter den Opfern der Kämpfe in Gaza auch eine deutsche Familie ist“, hieß es am Samstag auf Anfrage aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete unter Berufung auf Informationen von Angehörigen, dass eine sechsköpfige deutsche Familie am 25. Oktober bei einem israelischen Bombenangriff in ihrem Wohnhaus in Gaza getötet worden sei.

10.29 Uhr: Hamas-Behörde: 133 Todesopfer in Gaza binnen 24 Stunden

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 133 weitere Menschen getötet worden. 71 Tote und 160 Verletzte seien in das Al-Aksa-Krankenhaus gebracht worden, 62 Tote und rund 100 Verletzte in die Nasser-Klinik, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die meisten der Angriffe sind nach palästinensischen Angaben im zentralen und südlichen Teil des Küstenstreifens erfolgt. Israelische Bodentruppen sind vor allem im Norden und Süden des Gazastreifens im Einsatz und werden dabei von der Luftwaffe unterstützt. Es gibt Berichte über heftige Kämpfe in Chan Junis im Süden. Der Ort gilt als eine Hochburg der islamistischen Terrororganisation Hamas.

09.01 Uhr: Neuer Beschuss an Israels Grenze zum Libanon

Der Beschuss an Israels Grenze zum Libanon geht weiter. Nach neuen Raketenangriffen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet habe die Armee auf die Orte zurückgefeuert, von denen aus die Angriffe erfolgt seien, teilte das israelische Militär am Samstag mit.

In der Nacht hätten israelische Kampfjets außerdem eine Reihe von Zielen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Das Militär sprach von „Terrorzielen“, darunter Kommando- und Kontrollzentralen der Hisbollah. Es gab zunächst auf beiden Seiten keine Berichte über mögliche Opfer.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 8. Dezember:

20.35 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 17 490

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 17 487 gestiegen. Mehr als 46 000 Menschen seien verletzt worden, teilte ein Ministeriumssprecher am Freitag mit. Zahlreiche Menschen würden zudem weiter vermisst - viele werden unter Trümmern vermutet. Am Donnerstag hatte die Behörde noch von fast 17 200 Toten gesprochen.

Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

17.52 Uhr: Kaum noch Nahrung und Wasser: Humanitäre Lage in Gaza immer prekärer

Aufgrund der massiven Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen wird die humanitäre Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung immer dramatischer. In Rafah an der Grenze zu Ägypten und Al-Mawasi an der Mittelmeerküste gibt es Augenzeugenberichten zufolge kaum noch Lebensmittel, Trinkwasser und Unterkünfte für die Schutzsuchenden. Angesichts des Leids und der Vertreibung von Zivilisten wächst international die Kritik am Vorgehen der israelischen Armee.
 
Die islamistische Hamas missbraucht nach Angaben des israelischen Militärs immer wieder zivile Einrichtungen für Angriffe. So entdeckten Soldaten auf dem Gelände der Al-Azhar-Universität im Gazastreifen Waffen und Tunnel, wie die Streitkräfte am Freitag mitteilten. Auch aus der von Militärangriffen ausgenommenen „humanitären Zone“ in Al-Mawasi feuere die Hamas Raketen Richtung Israel ab. Das israelische Militär setzte seinen Einsatz in der Hamas-Hochburg Chan Junis fort und tötete Dutzende mutmaßliche Kämpfer der islamistischen Organisation.

14.42 Uhr: Baerbock erwartet von Israel mehr Schutz von Zivilisten

Außenministerin Annalena Baerbock verlangt von der israelischen Regierung einen stärkeren Einsatz für den Schutz von Zivilisten im Gazastreifen. „Wir erwarten, dass Israel sein militärisches Vorgehen anpasst, um ziviles Leid zu lindern, dass es mehr humanitäre Hilfe zulässt, gerade auch in den Norden, dass es militärisch gezielter vorangeht und weniger zivile Opfer in Kauf nimmt“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag am Rande der Weltklimakonferenz in Dubai. „Der Kampf gilt der Hamas und nicht den unschuldigen Palästinenserinnen und Palästinensern.“

Dem Konflikt seien schon zu viele Zivilisten in Gaza zum Opfer gefallen, betonte Baerbock. Wie Israel den Kampf führe, sei auch zentral, „um die Perspektive auf eine politische Lösung zu erhalten“. Sie erklärte: „Es gehört zur Wahrheit dazu: Der Krieg ist nicht gewonnen, wenn man den Frieden dabei verliert.“

10.30 Uhr: Wieder Raketenalarm an Israels Grenze zum Gazastreifen

Während Israels Armee weiter gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vorgeht, hat es in Israel erneut Raketenalarm gegeben. An der Grenze zum Gazastreifen heulten am Freitagmorgen wieder die Sirenen, wie die israelische Armee meldete. Die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen nähmen aber inzwischen spürbar ab, meldeten israelische Medien. Den letzte Angriff hatte es Armeeangaben zufolge 15 Stunden zuvor am Donnerstagabend gegeben.

Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten. Auf israelischer Seite sind in der Folge mehr als 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 7. Dezember:

15.26 Uhr:  Israelische Armee liefert sich in Chan Junis schwere Kämpfe mit der Hamas

Im Gazastreifen verlagern sich die schweren Gefechte zwischen israelischen Soldaten und Kämpfern der radikalislamischen Hamas immer mehr nach Süden. In Chan Junis, der größten Stadt im Süden des Küstenstreifens, drangen israelische Soldaten mit Panzern bis ins Stadtzentrum vor. Die israelische Armee erklärte am Donnerstag, sie habe in Chan Junis mehrere „Hamas-Terroristen getötet “und Dutzende Terrorziele angegriffen„. Nach Angaben der israelischen Regierung wurde auch das Haus von Hamas-Anführer Jahja Sinwar umstellt.

Die israelische Armee hatte ihre Bodenoffensive zunächst auf die Städte Gaza und Dschabalija im Norden des Gazastreifens konzentriert und die dortige Bevölkerung aufgerufen, sich im Süden des Küstenstreifens in Sicherheit zu bringen. Zahlreiche Menschen waren daher nach Chan Junis geflohen. Die israelische Armee erklärte weiter, ihre Marine habe „Militärgelände und Infrastruktur der Hamas mit Präzisionsmunition und Granatenbeschuss angegriffen“.

Die Hamas teilte über den Onlinedienst Telegram mit, dass ihr bewaffneter Arm, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, „gewaltsam gegen die Besatzungstruppen“ vorgehe. Es wurden auch weiter Raketen auf Israel abgeschossen und von der Luftabwehr abgefangen.

14.55 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 17 200

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Beginn des Gaza-Kriegs nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 17 177 gestiegen. 46 000 Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Am Dienstag hatte die Behörde noch von 16 248 Toten gesprochen.

Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

9 Uhr: Nahost-Krieg: UN-Generalsekretär appelliert an Weltsicherheitsrat

UN-Generalsekretär António Guterres hat in einem dringlichen Appell den Weltsicherheitsrat zum Handeln im Nahost-Konflikt aufgefordert. Das mächtigste UN-Gremium müsse eine humanitäre Waffenruhe erklären, verlangte Guterres in einem am Mittwoch geschickten Brief. Der Konflikt zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel bedrohe den Weltfrieden und die internationale Sicherheit. „Ich fordere die Mitglieder des Sicherheitsrates auf, sich dafür einzusetzen, dass eine humanitäre Katastrophe abgewendet wird“, schrieb Guterres. Im Gaza-Streifen sei niemand nirgendwo sicher. Das ständige Bombardement der israelischen Streitkräfte werde bald zu einem kompletten Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung führen, selbst begrenzte humanitäre Hilfe sei dann unmöglich.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 6. Dezember:

20.31 Uhr: Israels Armee: Größte Stadt im Süden Gazas umstellt

Nach Angaben der israelischen Armee haben Soldaten die größte Stadt im Süden des Gazastreifens eingekesselt. Sie hätten innerhalb weniger Stunden die Verteidigungsanlagen der islamistischen Hamas in Chan Junis durchbrochen, teilte das Militär am Mittwochabend mit. Die Armee habe dort Angriffe gegen zentrale Stellungen der Hamas gestartet und dringe nun tiefer in die Stadt vor. Israels Generalstabschef Herzi Halevi hatte bereits am Dienstag mitgeteilt, dass Soldaten dabei seien, Chan Junis einzukreisen.

19.44 Uhr: Netanjahu: Israelische Armee hat Haus des Hamas-Chefs umstellt

Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat Israels Armee das Haus des Chefs der islamistischen Hamas im Gazastreifen umstellt. Jihia al-Sinwar könne fliehen, sagte Netanjahu am Mittwochabend nach Angaben seines Büros, „aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn finden“. Sinwars Haus befindet sich Berichten zufolge in Chan Junis. Israels Armee hat ihre Angriffe im Gazastreifen kürzlich auch auf die größte Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, ausgeweitet. Sie gilt als eine Hochburg der Hamas.

16.55 Uhr: Plünderungen von UN-Hilfslieferungen im Gazastreifen

Aufgebrachte Zivilisten im Gazastreifen haben am Mittwoch nach Augenzeugenberichten UN-Hilfslieferungen geplündert. Die Menschen seien in vier Lagerräume eingedrungen und hätten Mehl, Reis und andere Grundnahrungsmittel mitgenommen, hieß es. Sie hätten dem UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA vorgeworfen, notleidenden Gaza-Einwohnern nicht ausreichend zu helfen und stattdessen Hilfsgüter zu horten.

Augenzeugen hatten zuvor bereits berichtet, Mitglieder der islamistischen Hamas hätten Hilfslieferungen von Lastwagen gestohlen und in ihren Autos mitgenommen, teilweise mit Waffengewalt. Israel hatte mehrmals die Sorge geäußert, humanitäre Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen könnten auch der Terrororganisation in die Hände gelangen.

15.12 Uhr: Israels Armee berichtet von erneutem Beschuss aus dem Libanon

Israel ist am Mittwoch erneut vom Libanon aus angegriffen worden, wie die israelische Armee (IDF) mitteilte. „Vor kurzem wurden mehrere Abschüsse aus dem Libanon in Richtung eines IDF-Postens neben Arab al-Aramsche sowie eines IDF-Postens in der Gegend des Berges Hermon identifiziert“, schrieb die Armee auf Telegram. Die Armee habe die Abschussorte im Libanon unter Feuer genommen. Zudem seien am Morgen bereits mehrere Orte im Nachbarland angegriffen worden und Kampfflugzeuge hätten eine militärische Kommandozentrale und militärische Infrastruktur der Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Über mögliche Opfer wurde zunächst nichts offiziell mitgeteilt.

Am Vortag hatte es bei israelischem Beschuss an der Grenze nach libanesischen Angaben mehrere Verletzte und einen Toten gegeben. Die libanesische Armee erklärte, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort im Grenzgebiet mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es ist der erste libanesische Soldat, der in dem aktuellen Konflikt getötet wurde. Drei weitere Soldaten wurden demnach verletzt.

14.19 Uhr: Palästinenser: Zehntausende in Zelten in Chan Junis in Süd-Gaza

Die humanitäre Situation im umkämpften Süden des Gazastreifens wird nach palästinensischen Angaben immer dramatischer. Zehntausende Menschen lebten in Zelten in den Straßen der Stadt Chan Junis, berichteten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur dpa am Mittwoch. Es fehle an Nahrungsmitteln, Wasser und Unterkünften. Die Lage habe sich besonders zugespitzt, nachdem die israelische Armee die Menschen im Osten der Stadt zur Flucht in westliche Viertel sowie nach Rafah an der Grenze zu Ägypten aufgefordert habe.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte das israelische Militär mit Beginn seiner Bodenoffensive im Gazastreifen die Bevölkerung im nördlichen Teil des Küstengebietes zur Evakuierung aufgefordert. Die Menschen sollten in den Süden gehen - und vor allem nach Al-Mawasi, einer als „humanitäre Zone“ ausgewiesenen Gegend nahe dem Mittelmeer.

13.16 Uhr: UN-Kommissar fordert Untersuchung mutmaßlicher sexueller Hamas-Gewalt

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat eine gründliche Untersuchung mutmaßlicher sexueller Gewalt von Hamas-Terroristen gefordert. Die Opfer sexueller Gewalt, für die teilweise auch andere bewaffnete palästinensische Gruppen in Israel verantwortlich seien, hätten ein Anrecht darauf, erklärte Türk am Mittwoch in Genf. Die möglichen Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Nach Türks Worten kommen mehr und mehr Informationen über geschlechtliche Gewalt als Teil des Terrorangriffs auf Israel am 7. und 8. Oktober ans Tageslicht. Nach israelischen Angaben vergewaltigten Islamisten bei ihrem Überfall zahlreiche Menschen oder begingen andere sexuelle Gewaltverbrechen. Viele der Opfer seien getötet worden.

Der Menschenrechtskommissar betonte weiter seine große Sorge über Kommentare von israelischen Politikern und Ex-Politikern sowie von Hamas-Funktionären, die zum Hass aufriefen und Gegner entmenschlichten. Ein Gericht müsse sich mit diesen Aussagen befassen.

Es sei von entscheidender Bedeutung, dass alle schwerwiegenden Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht rigoros untersucht würden, betonte der Hochkommissar. Türk rief erneut zu einem humanitären Waffenstillstand im Nahost-Konflikt auf, um den notleidenden Menschen im Gaza-Streifen dringend benötigte Güter zu liefern.

12.35 Uhr: Israels Armee: „eines der größten Waffenlager“ in Gaza entdeckt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Norden des Gazastreifens ein riesiges Waffenlager nahe eines Krankenhauses und einer Schule entdeckt. Dort hätten sich Hunderte Panzerfaustgeschosse und Panzerfäuste befunden, Dutzende Panzerabwehrraketen, Dutzende Sprengsätze, Raketen mit längerer Reichweite, Dutzende Granaten sowie Drohnen, teilte die Armee am Mittwoch mit. Es handele sich „um eines der größten Waffenlager“, die bisher im Gazastreifen entdeckt worden seien.

Die Waffen seien von den Soldaten mitgenommen worden, manche würden weiter untersucht, andere seien direkt vor Ort zerstört worden. „Die gesamte Terrorinfrastruktur hat sich direkt neben Wohngebäuden im Herzen der zivilen Bevölkerung befunden“, schrieb der Sprecher. „Dies ist ein weiterer Beweis der zynischen Verwendung der Bewohner des Gazastreifens durch die Terrororganisation Hamas als menschliche Schutzschilde.“

12.20 Uhr: Israel: Rotes Kreuz muss Zugang zu Hamas-Geiseln erhalten

Israel hat dazu aufgerufen, dass das Rote Kreuz Zugang zu den im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln erhält. "Die internationale Gemeinschaft muss handeln. Das Rote Kreuz muss Zugang zu den Geiseln erhalten, die sich in den Händen der Hamas befinden", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Mittwoch. Jede Minute in Gefangenschaft gefährde das Leben der Geiseln. 

"Die internationalen Organisationen kennen ihr Mandat und auch die Fakten: Die Hamas hindert sie daran, ihre Arbeit zu tun", fügte der Armeesprecher hinzu. 

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), das in Israel in die Kritik geraten ist, hatte Ende November erklärt, keine Informationen über den Aufenthaltsort der Geiseln zu haben. Die Hamas lasse keine Besuche bei den Gefangenen zu. 

08.18 Uhr: Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt. Im Laufe des vergangenen Tages seien etwa 250 „Terrorziele“ angegriffen worden, teilte die Armee am Mittwochmorgen mit. Die Truppen seien weiter dabei, Waffen, Tunnelschächte, Sprengstoff und weitere militärische Infrastruktur zu lokalisieren. Ein Kampfflugzeug habe im Verbund mit den Bodentruppen zwei Raketenabschussrampen getroffen, von denen aus Terroristen ein Sperrfeuer von Raketen auf das Zentrum Israels abgeschossen hätten.

Bei weiteren Angriffen seien Terroristen der islamistischen Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad ausgeschaltet und eine Reihe terroristischer Infrastrukturen zerstört worden, erklärte die Armee. Ferner hätten die Truppen eine „Terrorzelle“ attackiert, die in der Nähe einer Schule im nördlichen Gazastreifen operiert habe. Anschließend habe man dort einen Tunnelschacht gesprengt. In einer weiteren Schule im Norden seien Waffen und Munition gefunden worden.

01.08 Uhr: USA: Israel muss mehr Hilfsgüter für Gazastreifen ermöglichen

Israel muss sich aus Sicht der USA mehr um Hilfsgüter für den Gazastreifen bemühen. „Im Moment wird nicht genug getan“, sagte US-Außenministeriumssprecher Matthew Miller am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington. „Der Umfang der Hilfe, die hineinkommt, ist nicht ausreichend. Sie muss erhöht werden, und das haben wir der israelischen Regierung deutlich gemacht“, sagte Miller. „Es gibt nicht genug Treibstoff, es gibt nicht genug Lebensmittel, es kommt nicht genug Wasser rein“, erklärte der Sprecher weiter.

Unterdessen hat Israels Armee die Angriffe im Gazastreifen ausgeweitet und kreist die größte Stadt im Süden des abgeriegelten Küstenstreifens, Chan Junis, ein. Nach Aufforderung der israelischen Armee waren zuvor Hunderttausende Schutzsuchende aus dem bislang heftiger umkämpften Norden in den Süden des Gebiets geflüchtet.

Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung wächst international die Kritik am Vorgehen der Armee. Die UN beklagen, dass wegen der intensiven Kämpfe weniger Hilfe in den Süden des Gebiets gelange. Die Zahl der Lastwagen, die derzeit ankomme, belaufe sich in etwa auf 100 pro Tag. Die Zahl sei geringer als während der am vergangenen Freitag abgelaufenen Feuerpause, erklärte auch Miller. „Sie muss höher sein.“

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 5. Dezember:

22.24 Uhr: Netanjahu: Hälfte aller Bataillonskommandeure der Hamas getötet

Nach Darstellung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat die Armee im Gaza-Krieg rund die Hälfte aller Bataillonskommandeure der Hamas getötet. Das sagte er auf einer Pressekonferenz am Dienstagabend. Die israelische Armee geht davon aus, dass die Terrororganisation insgesamt 24 dieser militärischen Abteilungen mit jeweils rund 1000 Mitgliedern hat. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. „Wir werden nicht vergessen und wir werden nicht vergeben“, sagte Netanjahu weiter.

Es werde kein einziges Bataillon mehr geben, das eine Bedrohung für Israel darstellen könne, sagte Verteidigungsminister Joav Galant bei der Pressekonferenz. Die Hamas verliere allmählich die Kontrolle über den Gazastreifen. Die Terrororganisation verstehe inzwischen, dass niemand sie rette, weder die Iraner noch die libanesische Hisbollah.

21.54 Uhr: Hamas setzte Geiseln vor ihrer Freilassung unter Drogen

Die radikalislamische Hamas hat die von ihr verschleppten Geiseln nach israelischen Angaben vor ihrer Freilassung unter Drogen gesetzt. Kurz vor der Übergabe der Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz hätten ihnen die Islamisten Beruhigungsmittel vom Typ Rivotril verabreicht, sagte die Leiterin der allgemeinmedizinischen Abteilung im israelischen Gesundheitsministerium, Hagar Mizrachi, am Dienstag vor dem Gesundheitsausschuss des israelischen Parlaments. Ziel der Drogeneinnahme war es demnach, die Geiseln nach 50 Tagen in Geiselhaft „beruhigt und glücklich erscheinen“ zu lassen.

Darüber hinaus hätten die Geiseln kurz vor ihrer Freilassung auch „etwas mehr zu essen bekommen, damit sie in besserem Zustand aus der Geiselhaft kommen“.

20.25 Uhr: Israels Armee: Noch 138 Geiseln im Gazastreifen

Nach Angaben der israelischen Armee vom Dienstag sind derzeit noch 138 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Gazastreifen. Eine seit dem Hamas-Massaker vermisste Person wurde neuen Erkenntnissen zufolge am 7. Oktober ebenfalls aus Israel in das palästinensische Küstengebiet verschleppt, wie Armeesprecher Daniel Hagari mitteilte. Zuvor war die Zahl der noch dort verbleibenden Geiseln mit 137 angegeben worden.

18.47 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf fast 16.250

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Beginn des Gaza-Kriegs nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 16.248 gestiegen. Mehr als 42.000 Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Tausende Menschen würden zudem weiter vermisst. Am Montag hatte die Behörde noch von fast 15.900 Toten gesprochen.

Die Opferzahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, die Vereinten Nationen und andere Beobachter weisen aber darauf hin, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

18.03 Uhr: Israels Militär: Soldaten kesseln Chan Junis im Süden Gazas ein

Nach Angaben der israelischen Armee umstellen Soldaten die größte Stadt im Süden des Gazastreifens. „Unsere Kräfte kreisen nun den Raum Chan Junis ein“, sagte Israels Generalstabschef Herzi Halevi am Dienstag. Die Armee gehe nun auch gegen Hochburgen der islamistischen Hamas im Süden des Küstengebiets vor. Vor einigen Tagen hatte Israels Militär bereits angekündigt, seine Bodeneinsätze auf den gesamten Gazastreifen auszuweiten.

Zuvor waren nach Aufforderung der israelischen Armee Hunderttausende Schutzsuchende aus dem bislang heftiger umkämpften Norden in den Süden des abgeriegelten Küstengebiets geflüchtet. Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung im Gazastreifen wächst international die Kritik am Vorgehen der Armee. Ganze Stadtteile liegen in Schutt und Asche. Israels Soldaten fänden in fast jedem Gebäude Waffen und in vielen Häusern auch kämpfende Terroristen, sagte Halevi über den Grund für die große Zerstörung des Küstengebiets. Die Armee unternimmt seinen Worten nach „große Anstrengungen, um den Schaden für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten“.

17.58 Uhr: Netanjahu und Geisel-Angehörige geraten bei Treffen aneinander

Bei einem Treffen zwischen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Angehörigen von israelischen Hamas-Geiseln ist es Medienberichten zufolge zu harschen Wortgefechten gekommen. Wie die israelische Zeitung Haaretz und der TV-Sender N12 berichteten, sagte Netanjahu bei der Begegnung mit den Angehörigen am Dienstag: „Im Moment gibt es keine Möglichkeit, alle zurückzuholen. Kann sich irgendjemand vorstellen, dass wir es ablehnen würden, wenn das eine Option wäre?“ Diese Aussage löste bei den Angehörigen Empörung aus.

An dem Treffen mit Netanjahu und seinem Kriegskabinett nahmen den Berichten zufolge auch einige bereits freigelassene Geiseln teil und berichteten von den Schrecken, die sie während ihrer Gefangenschaft im Gazastreifen erlebt hatten. Die Tochter einer von der islamistischen Hamas in den Küstenstreifen verschleppten Geisel habe gesagt, dass die Geiseln von geliehener Zeit lebten und betont, dass ihre Rückkehr nach Israel eine höhere Priorität haben solle als der andauernde Krieg gegen die Terrororganisation Hamas.

Netanjahu hingegen las demnach seine Ausführungen von einem Papier ab und ließ keine Fragen an ihn zu, was die Anwesenden verärgert haben soll. Die Diskussion sei dann immer hitziger geworden und auch „Schande“-Rufe seien zu hören gewesen. Die Geisel-Angehörigen forderten seit geraumer Zeit ein erneutes Treffen mit Netanjahu mit der Begründung, sie fühlten sich seit Ende der Feuerpause ignoriert.

17.45 Uhr: UN: Not der Binnenflüchtlinge in Gaza übersteigt Kapazitäten

Angesichts der heftigen Kämpfe und einer neuen Massenflucht im Süden des Gazastreifens sieht sich das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA nicht mehr im Stande, alle Schutz suchenden Menschen zu versorgen. Israel fordere die Menschen in Chan Junis, der größten Stadt im Süden, auf, „nach Rafah zu ziehen, um Hilfe zu erhalten - aber wir sind nicht in der Lage, Hunderttausende Binnenflüchtlinge zu versorgen“, schrieb der UNRWA-Direktor für Gaza, Thomas White, am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter.

Israels Armee ist nach der Ausweitung ihrer Bodeneinsätze in dem abgeriegelten Küstenstreifen nun auch nach Chan Junis vorgedrungen. Zivilisten wurden dazu aufgerufen, Teile der Stadt zu verlassen, weil diese nun Kampfgebiet seien. Hunderttausende waren zuvor aus dem bereits seit Wochen umkämpften Norden in den Südteil des Gazastreifens geflohen. White schrieb, seine Organisation werde am Dienstag ihre letzten 300 Zelte verteilen. „Tausende leben ohne Obdach im Freien.“ Es werde noch mehr Tote geben, warnte er.

17.27 Uhr: Helfer: Angriffe in Gaza zählen zu den schlimmsten unserer Ära

Das israelische Bombardement des Gazastreifens zählt nach Ansicht der Norwegischen Flüchtlingshilfe (NRC) zu den „schlimmsten Angriffen auf eine Zivilbevölkerung unserer Zeit“. NRC-Generalsekretär Jan Egeland teilte am Dienstag mit: „Jeden Tag sehen wir mehr tote Kinder und neues Leid für unschuldige Menschen, die diese Hölle ertragen müssen.“ Inmitten unerbittlicher Luft-, Land- und Seeangriffe seien Tausende Familien gezwungen, von einer Gefahrenzone in eine andere umzusiedeln. Die Situation in Gaza sei ein „völliges Versagen unserer gemeinsamen Menschlichkeit“, sagte Egeland. „Das Töten muss aufhören“, so der NRC-Chef.

Zehntausende Menschen lebten auf den Straßen, darunter auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hilfsorganisation - „eine von ihnen mit ihrem zwei Monate alten Baby“, sagte Egeland. Der stark begrenzte Zugang zu Hilfsgütern hätte die ohnehin schon schlimme humanitäre Krise noch verschärft und zu „Hunger innerhalb Bevölkerung Gazas geführt“.

16.38 Uhr: Mehrere Verletzte bei Beschuss an libanesisch-israelischer Grenze

Bei erneutem Beschuss an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es nach libanesischen Angaben am Dienstag mehrere Verletzte und einen Toten gegeben. Die libanesische Armee erklärte, dass bei einem israelischen Angriff auf einen Militärstandort im Grenzgebiet mindestens ein Soldat getötet worden sei. Es ist der erste libanesische Soldat, der in dem aktuellen Konflikt ums Leben gekommen ist. Aus Sicherheitskreisen im Libanon hieß es weiterhin, dass eine Person bei einem Angriff auf ein Wohnhaus verletzt worden sei. Das israelische Militär äußerte sich bisher nicht zu dem Vorfall. Der Beschuss folgte auf eine Reihe von Angriffen der libanesischen Hisbollah auf israelisches Gebiet. Weiter hieß es, dass eine Person für beide unter Verdacht stehenden Firmen verantwortlich sei.

16.17 Uhr: Israels Armee: Kämpfe „im Herzen von Chan Junis“ im Süden Gazas

Israels Armee kämpft nach der Ausweitung ihrer Bodeneinsätze auf den gesamten Gazastreifen nun eigenen Angaben zufolge auch „im Herzen von Chan Junis“, der größten Stadt im Süden des Küstengebiets. Soldaten lieferten sich dort heftige Gefechte mit Hamas-Terroristen, erklärte das Militär am Dienstag.
In den Süden des Küstengebiets waren nach Aufforderung der israelischen Armee Hunderttausende Schutz suchende Zivilisten aus dem bereits zuvor heftig umkämpften Norden geflüchtet.

Zuvor hatten bereits israelische Medien von intensiven Angriffen israelischer Soldaten in Chan Junis berichtet. Das Militär kämpft eigenen Angaben nach aber nicht nur in Chan Junis, sondern weiterhin auch in Hochburgen der Hamas im Norden des Gazastreifens. In Bezug auf die Zahl der getöteten Terroristen und die Anzahl der Gefechte fänden derzeit die intensivsten Kämpfe seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober statt, hieß es weiter.

15.59 Uhr: Heftige Kämpfe zwischen israelischer Armee und Hamas im Süden des Gazastreifens

Nach dem Vorrücken israelischer Panzer in den Gazastreifen haben sich die Armee und die radikalislamische Hamas im südlichen Gazastreifen am Dienstag heftige Gefechte geliefert. Augenzeugen zufolge gab es Luftangriffe und Artilleriefeuer rund um Chan Junis und Rafah sowie in Deir al-Balach. Eine UN-Vertreterin warnte vor einem „noch höllischeren Szenario“ für die Zivilbevölkerung im dicht besiedelten Gazastreifen.

Zivilisten flohen zu Fuß, auf Motorrädern, Karren oder in überladenen Autos vor den Gefechten um Chan Junis, dem neuen Zentrum der Kämpfe. Am Montag waren nach Angaben von Augenzeugen dutzende israelische Panzer, Truppentransporter und Bulldozer in den Süden des Palästinensergebiets vorgedrungen.

Die militant-islamistische Hamas erklärte im Onlinedienst Telegram, ihre Kämpfer hätten in der Nähe von Chan Junis zwei Truppentransporter und einen Panzer angegriffen. Der bewaffnete Arm der Hamas feuerte unterdessen nach eigenen Angaben Raketen auf die südisraelische Stadt Beerscheba ab.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von „mehreren“ Toten bei einem Angriff auf die Stadt Gaza im Norden des Palästinensergebiets. Die israelische Armee veröffentlichte Bilder von Angriffen, die sie von Schiffen im Mittelmeer aus führte.

15.46 Uhr: Behörden: Ein Palästinenser im Westjordanland bei israelischem Armee-Einsatz getötet

Bei einem israelischen Armee-Einsatz im besetzten Westjordanland ist nach Angaben palästinensischer Behörden und Aktivisten am Dienstag ein Palästinenser getötet worden. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ereignete sich der Vorfall am Dienstagmorgen im Flüchtlingslager Kalandija in der Nähe von Jerusalem. Die israelische Armee erklärte ihrerseits, in Kalandija "zwei gesuchte Personen" festgenommen zu haben.

Wie die Behörden in Ramallah und die Vereinigung palästinensischer Gefangener der Nachrichtenagentur AFP mitteilten, wurden seit Sonntag zudem mehrere dutzend Verdächtige im Westjordanland festgenommen. Insgesamt habe die israelische Armee in der Nacht zum Dienstag 40 Palästinenser im Westjordanland festgenommen, hieß es. 

Die israelische Armee meldete ihrerseits 21 Festnahmen in dem Palästinensergebiet seit Montagabend. Im Flüchtlingslager Dschenin fahndete die Armee nach eigenen Angaben nach dem mutmaßlichen Mörder eines 31-jährigen Israeli, der bei einem Schusswaffenangriff in der Nähe von Dschenin getötet worden war.

15.20 Uhr: Erneut Raketenalarm in Tel Aviv und Zentrum Israels - ein Verletzter

Erneut haben palästinensische Extremisten aus dem Gazastreifen Raketen in Richtung Tel Aviv und dem Zentrum Israels abgefeuert. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen, die von dem Küstengebiet aus auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert worden seien. Ein Mann wurde nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom von einem Raketensplitter leicht verletzt. Der TV-Sender N12 berichtete zudem, eine Schule im Norden Tel Avivs sei von Raketenteilen getroffen worden. Auf Bildern im israelischen Fernsehen war zu sehen, dass auch in anderen Teilen der Stadt Raketenteile eingeschlagen waren. Berichte über weitere größere Schäden gab es zunächst nicht.

14.45 Uhr: WHO: Alle zehn Minuten wird in Gaza Kind oder Jugendlicher getötet

Wegen der permanenten israelischen Angriffe im Gazastreifen wird die Lage dort nach Angaben des Repräsentanten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in dem Küstengebiet, Richard Peeperkorn, immer unerträglicher. „Die Situation verschlechtert sich von Stunde zu Stunde“, berichtete er am Dienstag aus Rafah an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten. Er sprach über eine Videoverbindung mit Reportern in Genf. „Alle zehn Minuten wird ein Kind oder Jugendlicher in Gaza getötet“, sagte Peeperkorn.

Der Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, James Elder, kritisierte die Aufrufe Israels, die Menschen sollten Stadtviertel verlassen und in sichere Zonen gehen. Es gebe keine sicheren Zonen im Gazastreifen, sagte Elder über Videolink aus Kairo. Solche Zonen müssten Gesundheitseinrichtungen haben, Wasser und Essen, es handele sich aber lediglich um kleine Brachflächen, oder manchmal nur Bürgersteige. „Ich glaube die Behörden wissen dies, und ich finde das herzlos. Es untermauert die Gleichgültigkeit gegenüber Kindern und Frauen, und diese Gleichgültigkeit ist tödlich.“

14.33 Uhr: Sexuelle Gewalt der Hamas: Israelische Frauen werfen UNO unerträgliches Schweigen vor

„Schande über die UNO“ und „Vergewaltigung ist Vergewaltigung“ skandieren die Frauen vor dem UN-Sitz in New York. Einige der etwa 150 Demonstrantinnen tragen bei der Protestaktion am Montag lediglich Unterwäsche und sind mit Kunstblut beschmiert. Sie werfen den Vereinten Nationen vor, die sexuellen Gräueltaten der Hamas zu verschweigen. Die israelische Polizei hat hunderte Beweise für entsetzliche Gewalttaten der radikalislamischen Angreifer gegen Frauen gesammelt.

Die Verbrechen beim Angriff der Hamas am 7. Oktober reichten von Gruppenvergewaltigungen bis hin zur Schändung von Frauenleichen, sagte die Ermittlerin Shelly Harush vergangene Woche bei einer Anhörung vor dem israelischen Parlament. Sie hätten „mehr als 1500 schockierende und schmerzhafte Aussagen“ von Zeugen, Medizinern und Pathologen zusammengetragen.

14.32 Uhr: Katar bemüht sich weiter um Feuerpause im Gaza-Krieg

Bemühungen zur Wiederherstellung einer Feuerpause und zur Freilassung von im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und von palästinensischen Häftlingen laufen nach katarischen Angaben weiter. „Leider standen wir vor einigen Herausforderungen, die dazu führten, dass die Feuerpause gestoppt und nicht verlängert wurde“, sagte der katarische Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Dienstag beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs des Golf-Kooperationsrats in der Hauptstadt Doha.

Diplomatische Bemühungen sowohl mit Ägypten als auch mit den USA seien weiter im Gang. „Eine humanitäre Feuerpause und die Freilassung von Geiseln haben Priorität“, sagte er. Das finale Ziel sei aber eine nachhaltige Beendigung des Kriegs.

14.15 Uhr: Baerbock: Israel muss humanitäres Völkerrecht in Gaza einhalten

Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen zur Einhaltung des Völkerrechts aufgerufen. „Israel hat das Recht, seine Bevölkerung im Rahmen des Völkerrechts zu schützen. Entscheidend ist aber, wie Israel in dieser neuen Phase vorgeht“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstag nach einem Treffen mit der slowenischen Außenministerin Tanja Fajon in der Hauptstadt Ljubljana. „Israel hat die Verantwortung, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten, ziviles Leid zu lindern und die zivile Bevölkerung dabei zu schützen“, ergänzte Baerbock. „Denn diesem Konflikt sind schon zu viele Palästinenserinnen und Palästinenser zum Opfer gefallen.“

Man arbeite „mit vereinten Kräften für eine erneute Feuerpause“, sagte Baerbock. Nötig sei vor allem der Schutz der Menschen. Zugleich brauche es „das Eintreten von arabischen Ländern, dass die andauernde Sicherheitsgefahr auf Israel durch Hamas so nicht weitergehen kann“. Deswegen sei es wichtig, dass immer wieder auch der politische Horizont einer Zweistaaten-Lösung aufgezeigt werde.

13.55 Uhr: Nach Huthi-Angriffen im Roten Meer - Iran weist Verwicklung zurück

Nach erneuten Angriffen auf Schiffe im Roten Meer durch jemenitische Huthi-Rebellen hat der Iran eine Verwicklung erneut zurückgewiesen. Die Islamische Republik erteile keine Befehle an Rebellengruppen in der Region, um auf Israels Angriffe im Gazastreifen zu reagieren, erklärte am Dienstag der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Naser Kanaani, auf der Plattform X (vormals Twitter). „Diese Gruppen handeln und entscheiden nach ihren eigenen Prinzipien und Prioritäten“, schrieb er weiter.

Britische Vorwürfe einer iranischen Beteiligung an den Angriffen entbehrten jeder Grundlage, erklärte er. Neben London hat auch die US-Regierung Iran als Drahtzieher hinter den Angriffen der von ihm unterstützen schiitischen Rebellengruppe bezeichnet.

13.39 Uhr: Emir von Katar: Untätigkeit angesichts des Gazakriegs ist "beschämend"

Der Emir von Katar hat eine nach seinen Worten "beschämende" Untätigkeit der internationalen Gemeinschaft angesichts des anhaltenden Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen angeprangert. "Es ist beschämend für die internationale Gemeinschaft, zuzulassen, dass dieses abscheuliche Verbrechen seit fast zwei Monaten andauert, währenddessen die systematische und vorsätzliche Tötung von unschuldigen Zivilisten, einschließlich Frauen und Kindern, fortgesetzt wird", sagte Scheich Tamim bin Hamad bin Khalifa Al-Thani am Dienstag zur Eröffnung des Golf-Kooperationsrats in Doha.

Sein Land arbeite unentwegt an einer Erneuerung der am Freitagmorgen ausgelaufenen Feuerpause, fuhr das katarische Staatsoberhaupt fort. Diese sei aber "keine Alternative zu einem dauerhaften Waffenstillstand". Al-Thani rief zu einer "internationalen Untersuchung zu den von Israel begangenen Massakern" auf und verurteilte gezielte Angriffe auf Zivilisten aller Nationalitäten und Religionen. 

13.29 Uhr: Klimaaktivistin Thunberg bekundet erneut Solidarität mit Palästinensern

Die schwedische Gruppierung der weltweiten Klimabewegung Fridays for Future um die bekannte Aktivistin Greta Thunberg hat erneut ihre Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen bekundet. "Die Solidarität mit den Palästinensern und allen betroffenen Zivilisten stand für uns nie in Frage", schrieb die Gruppe in Gastbeiträgen, die am Dienstag in der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" und im britischen "Guardian" veröffentlicht wurden.  

"Im Gegensatz zu dem, was viele behaupten, ist Fridays for Future weder 'radikalisiert' noch 'politisch geworden'", hieß es in dem Artikel. "Wir waren schon immer politisch, weil wir immer eine Bewegung für Gerechtigkeit waren." Der Kampf für Klimagerechtigkeit hänge eng mit dem Schutz der Menschen und ihrer Rechte zusammen. "Das bedeutet, sich zu Wort zu melden, wenn Menschen leiden, zur Flucht gezwungen werden oder getötet werden – egal aus welchem Grund", schrieb Fridays for Future Sweden.

13.19 Uhr: UNO: „Sichere Zonen sind im Gazastreifen nicht möglich

Die Vereinten Nationen haben gewarnt, dass die Einrichtung von sicheren Zonen für Zivilisten im Gazastreifen zur Flucht vor den Kämpfen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas unmöglich sei. „Diese Zonen können weder sicher noch humanitär sein, wenn sie einseitig erklärt werden“, sagte James Elder, Sprecher des UN-Kinderhilfswerks Unicef, am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz aus Kairo. „Die sogenannten sicheren Zonen (...) sind nicht wissenschaftlich, sie sind nicht rational, sie sind nicht möglich, und ich denke, dass die Behörden sich dessen bewusst sind.“

Das sei „herzlos und zeigt eine Verstärkung der Gleichgültigkeit gegenüber den Kindern und Frauen“ im Gazastreifen, fuhr Elder fort, der gerade mehrere Tage in dem Palästinensergebiet verbracht hat.

12.27 Uhr: Greta Thunberg bezichtigt Israel des Völkermordes

Im Oktober hatte Thunberg im Internet einen Beitrag geteilt, der Israel Völkermord unterstellte. Jetzt macht sie sich den Vorwurf selbst zu eigen.

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg und weitere Mitglieder des schwedischen Ablegers der Klimaschutzgruppe Fridays for Future haben Israel Völkermord im Gazastreifen vorgeworfen. Dass die in Gaza herrschende islamistische Hamas bei „einem schrecklichen Angriff israelische Zivilisten ermordet“ habe, könne die „anhaltenden Kriegsverbrechen Israels“ nicht legitimieren, schrieben Thunberg und fünf weitere Unterzeichner in einem Meinungsbeitrag, der am Dienstag in den Zeitungen „Aftonbladet“ (Schweden) und „Guardian“ (Großbritannien) veröffentlicht wurde. „Völkermord zu begehen, ist weder Selbstverteidigung noch in irgendeiner Weise verhältnismäßig“, schrieben sie.

12.07 Uhr: Bericht: Israel verfügt über Pumpen zur Flutung von Gaza-Tunnel

srael hat einem Medienbericht zufolge ein System aus großen Pumpen zusammengebaut, mit denen es das ausgedehnte Tunnelnetz der islamistischen Hamas unter dem Gazastreifen mit Meerwasser fluten könnte. Wie das „Wall Street Journal“ am Montag (Ortszeit) unter Berufung auf Beamte der US-Regierung berichtete, sei nicht bekannt, ob die israelische Regierung diese Taktik anwenden wolle. Israel habe weder eine endgültige Entscheidung dazu getroffen, noch einen solchen Plan ausgeschlossen, wurden die Beamten zitiert. Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte dazu am Dienstag lediglich: „Wir verwenden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um gegen das Tunnelsystem vorzugehen.“

Die israelischen Streitkräfte hätten Mitte November die Montage großer Meerwasserpumpen nördlich des Flüchtlingslagers Al-Shati abgeschlossen, hieß es in dem Bericht. Jede der mindestens fünf Pumpen könne Wasser aus dem Mittelmeer entnehmen und Tausende von Kubikmetern Wasser pro Stunde in die Tunnel leiten, so dass diese innerhalb weniger Wochen überflutet wären, berichtete die Zeitung.

12.03 Uhr: Frankreich friert Vermögen des Hamas-Anführers Jahja Sinwar ein

Die französische Regierung hat das in Frankreich vorhandene Vermögen des Hamas-Anführers Jahja Sinwar eingefroren. Die von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire in der vergangenen Woche angekündigte Sanktion trat am Dienstag in Kraft. Zur Höhe des Vermögens gab es zunächst keine Angaben. Der 61-Jährige gilt als Drahtzieher des brutalen Hamas-Angriffs auf Israel mit 1200 Toten am 7. Oktober.

Frankreich hatte im November bereits das Vermögen eines weiteren Hamas-Anführers, Mohammed Deif, eingefroren. Die französische Staatssekretärin Laurence Boone setzte sich zudem für Sanktionen gegen die Hamas auf EU-Ebene ein. Die USA und Großbritannien haben ebenfalls Sanktionen gegen führende Hamas-Vertreter verhängt. London sprach unter anderem ein Waffen-Embargo und ein Reiseverbot für sechs Hamas-Vertreter und -Unterstützer aus.

Sinwar steht schon seit Jahren auch auf der US-Terror-Liste. Wegen der Tötung zweier israelischer Soldaten wurde er vier Mal zu lebenslanger Haft verurteilt und saß insgesamt 23 Jahre in Israel im Gefängnis. Dort lernte er Hebräisch und setzte sich als Anführer der Gefangenen durch.

9.37 Uhr: Heftige Kämpfe zwischen israelischer Armee und Hamas im Süden des Gazastreifens

Im Krieg gegen die radikalislamische Hamas hat die israelische Armee ihre Offensive im südlichen Gazastreifen deutlich ausgeweitet. In der Nacht zum Dienstag gab es Augenzeugen zufolge heftige Kämpfe in der Nähe von Chan Junis und Luftangriffe bei Rafah ganz im Süden des Palästinensergebiets. Der bewaffnete Arm der Hamas feuerte nach eigenen Angaben Raketen auf die südisraelische Stadt Beerscheba ab. Eine UN-Vertreterin warnte vor einem „noch höllischeren Szenario“ im Gazastreifen.

7 Uhr: Israel bombardiert wohl Ziele im Süden Gazas

Israels Armee stößt im Süden des Gazastreifens weiter vor und hat einem Medienbericht zufolge Ziel im Raum der Stadt Chan Junis unter Beschuss genommen. Die «Times of Israel» zitierte in der Nacht palästinensische Berichte, wonach es intensive Angriffe der israelischen Streitkräfte in der größten Stadt des südlichen Teils des abgeriegelten Küstengebiets gebe. Nach der Ausweitung des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas auf den Süden des abgeriegelten Küstengebiets wächst angesichts des Leids der Zivilbevölkerung die Kritik am Vorgehen der Armee.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 4. Dezember:

13.52 Uhr: Save the Children zu Gaza: Kein einziger sicherer Ort mehr für Kinder

Nach der Ausweitung der israelischen Militäroffensive im Süden des Gaza-Streifens sieht „Save the Children“ mehr als eine Million Kinder in extremer Gefahr. „Es gibt keinen einzigen sicheren Ort mehr für Kinder in Gaza“, erklärte Jason Lee, Länderdirektor der Kinderrechtsorganisation in den palästinensischen Gebieten, am Montag aus dem Gaza-Streifen.

Die Flüchtenden seien angewiesen, in Gebiete zu gehen, die bereits völlig überlaufen seien. Familien müssten auf immer engerem Raum Schutz suchen. „Orte, an denen es kein Wasser, keine Plätze in Notunterkünften und keine Sanitärversorgung mehr gibt“, sagte Lee. „Orte, die ebenfalls Luftangriffen und Granatenbeschuss ausgesetzt sind.“ Kleine Kinder, alte und kranke Menschen könnten dies kaum verkraften. Für die Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen werde eine beispiellose humanitäre Krise zur Katastrophe.

13.30 Uhr: Erdogan will Netanjahu wegen Gaza vor Kriegsverbrechertribunal sehen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu wegen der Offensive im Gazastreifen vor dem Kriegsverbrechertribunal sehen. Netanjahu werde „nicht nur als Kriegsverbrecher, sondern darüber hinaus bestimmt auch als Schlächter von Gaza vor Gericht gestellt werden, wie auch Milosevic vor Gericht gestellt wurde“, sagte Erdogan am Montag in Istanbul.

Er nahm damit Bezug auf den früheren serbischen Machthaber Slobodan Milosevic, der vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal für Ex-Jugoslawien in Den Haag angeklagt worden war. Milosevic starb vor dem Ende seines Prozesses 2006 im UN-Gefängnis an einem Herzinfarkt.

13.11 Uhr: Berlin fordert Israel zum Schutz von Zivilisten in Gaza auf

Die Bundesregierung hat Israel nach der Ausweitung der Militäroffensive im Gazastreifen eindringlich zum Schutz der Zivilbevölkerung ermahnt. Die Ausweitung des Einsatzes auf den südlichen Gazastreifen „erhöht natürlich nochmal das Risiko, dass Zivilistinnen und Zivilisten bei Militäroperationen zu Schaden kommen“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. „Daher ist es uns besonders wichtig, dass Israels Vorgehen diesem Umstand Rechnung trägt und ziviles Leid vermeidet.“

Weiter sagte der Sprecher: „Es ist genauso wichtig, dass sich Israel an das humanitäre Völkerrecht hält.“ Er forderte Israel auf, die Zivilbevölkerung in den betroffenen Gebieten vor bevorstehenden Kampfeinsätzen zu warnen - und ihr die Möglichkeit zu geben, sich in Sicherheit zu bringen.

10.30 Uhr: Augenzeugen: Dutzende israelische Panzer in südlichen Gazastreifen vorgedrungen

Dutzende israelische Panzer, Truppentransporter und Bulldozer sind am Montag nach Angaben von Augenzeugen in den südlichen Gazastreifen vorgedrungen. Sie seien auf der Höhe der Stadt Chan Junis in das Palästinensergebiet gefahren, sagten die Zeugen der Nachrichtenagentur AFP. Die Panzer erreichten demnach die Salaheddin-Straße, die vom Norden in den Süden des Gazastreifens führt.

9.27 Uhr: Israels Militär: 200 Hamas-Ziele in der Nacht zu Montag angegriffen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zu Montag im Gazastreifen 200 Ziele der islamistischen angegriffen. Soldaten attackierten etwa die „Terror-Infrastruktur“ in einer Schule in dem Ort Beit Hanun im Norden des Gazastreifens, wie das Militär am Montag mitteilte. Soldaten seien aus der Schule heraus angegriffen worden. Auf dem Gelände sollen sich demnach zwei Tunnelschächte befunden haben, einer sei unter anderem mit Sprengfallen versehen gewesen. Israel wirft der Hamas immer wieder vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Terrororganisation weist dies zurück.

9.10 Uhr: Israels Armeesprecher: Haben Hamas im Norden noch nicht besiegt

Israels Bodentruppen stoßen nun im Süden des Gazastreifens vor, doch der seit Wochen andauernde Einsatz gegen die islamistische Hamas im Norden ist noch nicht beendet. „Wir haben sie im Norden noch nicht vollständig militärisch besiegt, aber wir haben gute Fortschritte gemacht“, erklärte der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus am Montag dem US-Sender CNN. Man habe von Anfang gesagt, dass der Kampf gegen die Hamas nicht leicht werde und Zeit benötige. Man habe es mit einem Feind zu tun, „der kein Problem damit hat, Zivilisten für seine militärische Sache zu opfern“, so Conricus.

8 Uhr: Israel weitet Bodenoffensive im gesamten Gazastreifen aus

Die israelische Armee hat im Kampf gegen die radikalislamische Hamas ihre Bodenoffensive im „gesamten Gazastreifen“ ausgeweitet. „Die Armee operiert überall dort, wo die Hamas Hochburgen hat“, erklärte Armee-Sprecher Daniel Hagari am späten Sonntagabend. Nach Ende der Feuerpause am Freitag hatte sich das israelische Militär zunächst auf Luftangriffe in dem Palästinensergebiet konzentriert.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 03. Dezember:

20.46 Uhr: Huthi-Miliz bekennt sich zu Angriffen auf zwei Schiffe vor jemenitischer Küste

Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz hat sich zu den Angriffen auf zwei Schiffe vor der Küste des Jemen bekannt. Sie habe einen Einsatz gegen „zwei israelische Schiffe“ in der Bab-al-Mandeb-Meerenge ausgeführt, erklärte die schiitische Miliz am Sonntag in Online-Netzwerken. Die Schiffe „Unity Explorer“ und „Number Nine“ seien mit einer Rakete und einer Drohne angegriffen worden, nachdem sie „Warnungen“ der Huthi zurückgewiesen hätten.

Die Bab-al-Mandeb-Enge verbindet das Rote Meer mit dem Indischen Ozean und hat große Bedeutung für den weltweiten Seehandel, insbesondere für den Transport von Erdöl. Die Huthi erklärten, sie würden auch weiterhin israelische Schiffe ins Visier nehmen, solange die „israelische Aggression gegen unsere Brüder im Gazastreifen nicht aufhört“.

20.23 Uhr: Israels Armee: Bodeneinsätze auf gesamten Gazastreifen ausgeweitet

Gut fünf Wochen nach dem Beginn der israelischen Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens weitet das Militär seine Einsätze am Boden auf das gesamte Palästinensergebiet aus. Die Soldaten gingen gegen Ziele der islamistischen Hamas vor, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Hunderttausende Palästinenser sind nach Anweisungen des israelischen Militärs aus dem umkämpften Norden des abgeriegelten Küstengebiets in den Süden geflohen - wo es nun auch verstärkt Kämpfe am Boden geben dürfte.

Die Armee habe im nördlichen Gazastreifen stark und gründlich gekämpft und tue dies nun auch im südlichen Gazastreifen, hatte Israels Generalstabschef Herzi Halevi kurz zuvor gesagt - ohne dabei explizit von einer Bodenoffensive zu sprechen. Israelische Bodentruppen sind bereits seit Ende Oktober im Norden im Einsatz.

19.55 Uhr: Bericht: Dreijährige in Hamas-Gewalt tagelang von Familie getrennt

Ein Angehöriger mehrerer von der Hamas in den Gazastreifen verschleppter Geiseln hat mit einem israelischen Fernsehsender über deren schlimme Erlebnissen gesprochen. Seine drei Jahre alte Enkeltochter sei zehn Tage lang von ihrer Familie getrennt worden, sagte der Mann dem Sender Channel 12 zufolge am Sonntag. Das Mädchen, ihre Zwillingsschwester sowie deren Mutter waren kürzlich im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der Hamas freigelassen worden. Der Vater der Kinder sowie weitere Verwandte seien noch immer in Gewalt palästinensischer Terroristen im Gazastreifen, sagte er.

19.25 Uhr: Berichte: Israels Bodentruppen im Süden des Gazastreifens im Einsatz

Israels Armee ist örtlichen Medienberichten zufolge mit Bodentruppen in den Süden des Gazastreifens vorgerückt. Das Militär habe dort am Boden Einsätze begonnen, meldeten mehrere israelische Medien am Sonntag unter Berufung auf die Armee. Das israelische Militär kommentierte die Berichte auf Anfrage nicht.

Augenzeugen hatten der Deutschen Presse-Agentur zuvor berichtet, israelische Bodentruppen seien in ein Gebiet östlich der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens vorgerückt. Die Berichte ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Israelische Bodentruppen sind bereits seit Wochen im Norden des Gazastreifens im Einsatz. Das Militär führte eigenen Angaben zufolge seit dem Ende der mehrtägigen Feuerpause am Freitag im Süden massive Luftangriffe durch.

18.34 Uhr: Israels Militär: 10.000 Luftangriffe auf Gaza seit Kriegsbeginn

Die israelischen Streitkräfte haben seit Beginn des Gaza-Kriegs eigenen Angaben zufolge rund 10 000 Luftangriffe auf Ziele in dem abgeriegelten Palästinensergebiet durchgeführt. Im Gazastreifen seien unter anderem Kommandozentralen, Tunnel und Waffenlager palästinensischer Terrororganisationen Ziele gewesen, teilte das Militär am Sonntag mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vor gut drei Wochen hatte die Armee bereits mitgeteilt, das Militär habe seit Kriegsbeginn insgesamt mehr als 15 000 Ziele in dem Küstengebiet angegriffen.

Wegen der hohen Opferzahl in der Zivilbevölkerung im Gazastreifen infolge der massiven Angriffe wächst international die Kritik am Vorgehen der israelischen Armee. Das Militär wiederum wirft der islamistischen Hamas vor, Angriffe aus Wohngebieten und Krankenhäusern heraus zu verüben und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.

17.35 Uhr: Augenzeugen: Israelische Bodentruppen im Süden des Gazastreifens

Augenzeugenberichten zufolge sollen israelische Bodentruppen inzwischen auch in den Süden des Gazastreifens vorgerückt sein. Sie befänden sich in einem Gebiet östlich der Stadt Chan Junis, sagten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Die Berichte ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär kommentierte sie auf Anfrage nicht.

Israelische Bodentruppen sind bereits seit Wochen im Norden des Gazastreifens im Einsatz. Das Militär führte eigenen Angaben zufolge seit dem Ende der mehrtägigen Feuerpause am Freitag im Süden massive Luftangriffe durch. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte erst kürzlich, ein Bodeneinsatz sei der einzige Weg, die islamistische Hamas zu zerstören.

Hunderttausende Palästinenser sind auf Anweisung des israelischen Militärs aus dem bislang stärker umkämpften Norden des abgeriegelten Küstengebiets in den Süden geflohen. Rund 80 Prozent der rund 2,2 Millionen Einwohner im Gazastreifen sind nach UN-Angaben inzwischen Binnenflüchtlinge.

17.09 Uhr: Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze - Verletzte in Israel

An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es erneut Beschuss gegeben. Aus dem Libanon seien mehrere Raketen Richtung Israel abgefeuert worden, teilte das israelische Militär am Sonntag mit. Mehrere Soldaten seien bei einem Raketenangriff auf ein Armeefahrzeug im Norden des Landes verletzt worden. Medien berichteten unter Berufung auf eine behandelnde Klinik von zwölf Verwundeten. Demnach wurden sie von Granatsplittern getroffen. Der von der proiranischen Hisbollah-Miliz geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete den Beschuss auf das israelische Militärfahrzeug von libanesischem Boden aus.

Israels Armee reagierte eigenen Angaben zufolge mit Gegenbeschuss und griff Ziele der Hisbollah im Nachbarland an.

16.19 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 15.500

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor rund acht Wochen nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 15.523 gestiegen. 41.316 Menschen seien zudem verletzt worden, wie ein Sprecher am Sonntag mitteilte. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Es handelt sich den Angaben nach um die mit Abstand höchste Zahl getöteter Palästinenser während eines Kriegs in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Am Freitagmorgen war eine einwöchige Kampfpause zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas ausgelaufen. Nach Darstellung der Hamas-Behörde sollen seitdem bei israelischen Angriffen Hunderte getötet worden sein.

16.10 Uhr: US-Regierung ermahnt Israel zunehmend zum Schutz von Zivilisten

Die US-Regierung schlägt gegenüber Israel zunehmend ermahnende Töne an und fordert einen wirksameren Schutz von Zivilisten im Krieg gegen die Hamas in Gaza. „Wir glauben, dass Israel mehr tun muss, um unschuldige Zivilisten zu schützen“, sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris am Samstag (Ortszeit) am Rande der Weltklimakonferenz in Dubai. „Die Vereinigten Staaten sind unmissverständlich der Meinung, dass das humanitäre Völkerrecht eingehalten werden muss. Zu viele unschuldige Palästinenser sind getötet worden.“

15.25 Uhr: Israel weitet Militäroffensive auf Süden des Gazastreifens aus

Israel hat seine Militäroffensive auf den Süden des Gazastreifens ausgeweitet und dabei die Luftangriffe auf Ziele der islamistischen Hamas massiv verstärkt. Führende US-Politiker mahnten Israel, Zivilisten bei den Kampfhandlungen besser zu schützen. Zuvor waren Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas über eine neue Feuerpause und einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vorerst abgebrochen worden. Die Hamas erklärte daraufhin, dass sie erst wieder Geiseln freilassen wolle, wenn Israel seine „Aggression“ beende und ein dauerhafter Waffenstillstand herrsche. Ein Unicef-Sprecher zeigte sich nach einem Besuch im Gazastreifen erschüttert.

In der Nacht zu Sonntag griffen israelische Kampfflugzeuge und Hubschrauber „Terrorziele“, darunter Tunnelschächte, Kommandozentralen und Waffenlager an, wie das Militär mitteilte. Am Vortag hätten auch Israels Marineeinheiten „Terrorziele“ der Hamas angegriffen und den Einsatz der Bodentruppen flankiert, hieß es.

14 Uhr: Israels Armee: 800 Tunnelschächte im Gazastreifen gefunden

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Kriegs mehr als 800 Tunnelschächte gefunden. Rund 500 davon seien bereits zerstört worden, teilte das Militär am Sonntag mit. Dabei sei unter anderem Sprengsatz eingesetzt worden. Einige der Tunnelschächte hätten strategische Einrichtungen der islamistischen Terrororganisation Hamas unterirdisch miteinander verbunden, hieß es in der Mitteilung. Viele Kilometer der unterirdischen Tunnelrouten seien zerstört worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Nach Darstellung der Armee befanden sich die Tunnelschächte in zivilen Wohngebieten, teilweise neben Schulen, Kindergärten und Moscheen. In einigen seien Waffen gefunden worden. Israel wirft der Hamas vor, Zivilisten als Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas weist dies zurück.

11.40 Uhr: Hamas-Behörde: Hunderte Tote bei neuen israelischen Gaza-Angriffen

Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es nach palästinensischen Angaben Hunderte von Toten gegeben. Ein Sprecher der Hamas-Behörde teilte am Sonntag mit, bei Angriffen im gesamten Gazastreifen seien binnen 24 Stunden rund 700 Menschen getötet worden. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Der Sprecher berichtete von zahlreichen Leichen unter Trümmern. Es gebe auch große Schwierigkeiten bei der Bergung von Verletzten und deren Transport in Krankenhäuser. Kein Ort im Gazastreifen sei gegenwärtig sicher.

7.46 Uhr: Israels Armee setzt Bombardement im Gazastreifen fort

Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen am Sonntag fortgesetzt. Kampfflugzeuge und Hubschrauber hätten in der Nacht „Terrorziele“ angegriffen, darunter Tunnelschächte, Kommandozentralen und Waffenlager, teilte das israelische Militär am Morgen mit. Zudem habe eine von den Bodentruppen gesteuerte Kampfdrohne fünf Terroristen der islamistischen Hamas ins Visier genommen und ausgeschaltet. Am Vortag hätten auch Israels Marineeinheiten „Terrorziele“ der Hamas angegriffen und den Einsatz der Bodentruppen flankiert, hieß es. Zu diesen Zielen gehörten terroristische Infrastruktur, Schiffe der Hamas-Marine sowie Waffen.

7.32 Uhr: Israel will bis zum „totalen Sieg“ kämpfen

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte, man werde den Krieg gegen die islamistische Hamas „bis zum Ende“ und bis zum „totalen Sieg“ über die Terrororganisation fortsetzen, wie die „Times of Israel“ meldete. Er machte demnach am Samstagabend deutlich, dass ein Bodeneinsatz der einzige Weg sei, die Hamas zu zerstören. Während Bodentruppen bereits im Norden im Einsatz sind, führte die Armee am Samstag im Süden massive Schläge aus der Luft aus. Allein in der Gegend der Stadt Chan Junis wurden mehr als 50 Ziele bombardiert.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 02. Dezember:

21.33 Uhr: Netanjahu: Israel setzt Krieg gegen Hamas bis zum Erreichen aller Ziele fort

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat angekündigt, den Krieg gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen solange fortzusetzen, "bis wir alle Ziele erreicht haben". Dazu gehörten die Freilassung aller israelischen Geiseln und die Auslöschung der Hamas, sagte Netanjahu am Samstag. Die Fortsetzung der Bodenoffensive im Gazastreifen sei dafür "unabdingbar".

"Unsere Soldaten haben sich in den Tagen des Waffenstillstands auf einen totalen Sieg gegen die Hamas vorbereitet", sagte Netanjahu bei seiner ersten Pressekonferenz seit dem Auslaufen einer siebentägigen Kampfpause mit der Hamas am Freitag.

Am Samstagabend demonstrierten erneut hunderte Angehörige von Geiseln in Tel Aviv. Viele von ihnen hielten Fotos der Verschleppten hoch. Nach israelischen Angaben befinden sich noch immer 136 Geiseln, darunter 17 Frauen und Kinder, in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen. Israel tauschte bislang 80 israelische Geiseln gegen 240 palästinensische Häftlinge aus. 

21.31 Uhr: Erstmals seit Ende der Feuerpause Raketenalarm in Tel Aviv

In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es am Samstagabend wieder Raketenalarm gegeben. Im Zentrum waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. Es war der erste Raketenangriff auf Tel Aviv seit dem Ende der Feuerpause im Gaza-Krieg am Freitag. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, bekannte sich zu der Attacke. Das israelische Fernsehen berichtete von insgesamt zehn Geschossen, die vom Gazastreifen aus auf den Großraum Tel Aviv abgefeuert worden seien. Nach Angaben von Sanitätern wurde in der Stadt Cholon südlich von Tel Aviv ein 22-Jähriger von Raketensplittern verletzt. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober wurden israelischen Angaben zufolge rund 10 000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen.

19.37 Uhr: Hamas: Weitere Verhandlungen über Geisel-Freilassung erst nach Krieg

Die islamistische Hamas will nach eigenen Angaben Verhandlungen über die Freilassung weiterer Geiseln erst nach Ende des Gaza-Kriegs fortsetzen. Saleh al-Aruri, ein Hamas-Anführer, sagte am Samstag, unter den verbliebenen Geiseln seien nur Männer, die in der Armee gedient hätten und Soldaten. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte dagegen, es seien noch 15 Frauen und zwei Kinder unter den Geiseln in der Gewalt der Hamas.

Vorige Woche hatten Israel und die Hamas unter Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA erstmals eine Feuerpause vereinbart, die zwei Mal kurz verlängert wurde. In der Zeit ließ die Hamas 105 Geiseln frei, darunter 14 Deutsche, und Israel im Gegenzug 240 palästinensische Häftlinge. Die israelische Armee hat am Wochenende sechs israelische Familien von Geiseln darüber informiert, dass ihre Angehörigen nicht mehr leben.

Die einwöchige Kampfpause lief am Freitagmorgen aus. Israel warf der Terrororganisation Hamas vor, sie sei ihrer Verpflichtung, alle weiblichen Geiseln freizulassen, nicht nachgekommen. Die Hamas warf Israel vor, Angebote abgelehnt zu haben. Al-Aruri, der in Beirut lebt, sagte, es werde keine Verhandlungen unter Feuer geben.

18.30 Uhr: Hilfslieferungen erreichen Gazastreifen - 100 Lastwagen

Dringend benötigte Hilfslieferungen sind nach Angaben von Helfern im Gazastreifen eingetroffen. 100 Lastwagen mit Hilfsgütern seien am Samstag über den Grenzübergang Rafah in das abgeriegelte Küstengebiet gefahren, teilte der Palästinensische Rote Halbmond auf X (ehemals Twitter) mit. Die Laster seien mit Lebensmitteln, Wasser, medizinischen Hilfsgütern und Medikamenten beladen gewesen.

Zuvor hatten Hilfsorganisationen mitgeteilt, dass Israel seit dem Ende der Feuerpause am Freitagmorgen keine Einfuhr von Hilfslieferungen aus Ägypten in den Gazastreifen erlaubt habe. Hilfsorganisationen seien darüber informiert worden. Die zuständige israelische Cogat-Behörde war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

18.06 Uhr: Medien: Arabische Partei fordert Entwaffnung militanter Palästinenser

Die konservativ-islamische Raam-Partei in Israel fordert Medienberichten zufolge die Entwaffnung extremistischer Palästinensergruppen wie der Hamas. Die Waffenabgabe solle aber erst nach der Gründung eines Palästinenserstaates passieren, betonte die Partei am Samstag israelischen Medien zufolge. Zuvor hatte der Parteivorsitzende Mansur Abbas in einem CNN-Interview verlangt, dass militante Palästinensergruppen ihre Waffen niederlegen und zusammen mit der Palästinensischen Autonomiebehörde daran arbeiten sollen, einen palästinensischen Staat an der Seite Israels anzustreben.

Mansur habe gemeint, dass ein palästinensischer Staat selbst die militanten Gruppen entwaffnen werde, stellte seine Partei Medien zufolge am Samstag klar. Berichten zufolge hatte seine ursprüngliche Forderung in dem am Donnerstag veröffentlichten CNN-Interview Wut unter Palästinensern und Arabern ausgelöst. Den Medienberichten zufolge ist er der erste arabische Politiker in Israel, der extremistische Palästinenserorganisationen öffentlich zu einer Waffenabgabe aufgefordert hat.

16.33 Uhr: Israel bestätigt Berichte über geplante Gaza-Pufferzone

Israel will nach dem Gaza-Krieg eine Pufferzone im Grenzgebiet zum Gazastreifen einrichten. „Israel wird eine Sicherheitshülle brauchen“, sagte der Sicherheitsberater der israelischen Regierung, Mark Regev, am Samstag vor Journalisten in Tel Aviv. „Es wird keine Situation mehr geben, in der sich Hamas-Leute an der Grenze aufhalten, die sie überqueren und unsere Zivilisten töten können.“ Er nannte keine genaueren Details zu der geplanten Sicherheitszone. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese auf Kosten des Gazastreifens gehen dürfte.

Regev erklärte, Israel habe kein Interesse daran, den Gazastreifen erneut zu besetzen oder dauerhaft zu beherrschen. Gleichzeitig sagte er, Israel müsse nach dem Krieg die Kontrolle über die Sicherheit des Küstenstreifens bewahren. Er bekräftigte das Ziel, die Herrschaft der Hamas im Gazastreifen nach 16 Jahren zu beenden und die militärischen Fähigkeiten der Terrororganisation zu zerstören. Man wolle „eine neue Realität in Gaza schaffen, damit israelische Zivilisten nicht mehr in ständiger Angst vor der Hamas leben müssen, in Angst, dass sie über die Grenze kommen und ihre Kinder abschlachten“. Regev gab zu, dass die Hamas noch lange nicht besiegt sei. „Sie schießen immer noch Raketen auf Israel und kontrollieren immer noch große Teile des Gazastreifens.“ Israel habe noch „viel Arbeit vor sich“.

15.30 Uhr: Macron warnt Israel: Zerstörung der Hamas könnte zehn Jahre Krieg erfordern

Die von Israel zum Ziel erklärte Zerstörung der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas könnte nach Ansicht von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron einen jahrelangen Krieg in Nahost bedeuten. Die „totale Zerstörung der Hamas“ würde mindestens „zehn Jahre“ Krieg erfordern, sagte Macron am Samstag am Rande der UN-Klimakonferenz in Dubai. Israel müsse deshalb sein Ziel „präzisieren“.

„Die totale Zerstörung der Hamas, denkt jemand, dass das möglich ist?“, fragte Macron vor Journalisten. „Wenn das das Ziel ist, dann dauert der Krieg zehn Jahre.“ Es gebe sogar die Gefahr eines „Kriegs ohne Ende“, warnte der französische Präsident.

Nach dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober hatte Israel der islamistischen Palästinenserorganisation den Krieg erklärt und deren Zerstörung als Ziel des derzeit laufenden massiven Militäreinsatzes im Gazastreifen ausgerufen.

14.28 Uhr: Israelische Angriffe in Syrien - Beobachter: Vier pro-iranische Kämpfer getötet

Israel hat Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen und dabei nach Angaben einer Beobachterorganisation vier pro-iranische Kämpfer getötet. Es seien zwei ausländische und zwei syrische pro-iranische Kämpfer getötet worden, teilte am Samstag die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Bei den ausländischen Kämpfern handelte es sich nach Angaben der in dem Bürgerkriegsland aktiven iranischen Revolutionsgarden um zwei ihrer Mitglieder.

13.55 Uhr: Gespräche über Feuerpause: Israel beklagt "Sackgasse" und zieht Unterhändler ab

Die israelische Regierung hat eine Blockade in den Verhandlungen über eine erneute Feuerpause im Nahost-Krieg beklagt und seine Unterhändler zurück nach Israel beordert. Die Gespräche in Katar befänden sich in einer "Sackgasse", erklärte das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Samstag. Der Chef des israelischen Geheimdienstes Mossad, David Barnea, habe daher auf Anweisung des Ministerpräsidenten sein Verhandlungsteam aus Doha abgezogen. 

Am Freitagmorgen war eine siebentägige Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas ausgelaufen, die für die Freilassung von Geiseln der Hamas sowie für Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen genutzt worden war. Die israelische Armee setzte daraufhin ihren Militäreinsatz gegen die Hamas fort, während die radikalislamische Palästinenserorganisation wieder Raketen auf Israel abfeuerte. 

Die israelische Armee griff seit dem Ende der Feuerpause nach eigenen Angaben mehr als 400 Ziele im Gazastreifen an. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums, die sich unabhängig nicht überprüfen lassen, wurden seit Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen 240 Menschen getötet.

13.42 Uhr: Israels Armee setzt Angriffe auf Hamas im gesamten Gazastreifen fort

Israel meldet Angriffe auf mehr als 400 Ziele im Gazastreifen; Menschen in Chan Junis und anderen Orten zur Evakuierung aufgerufen; Lkw mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen; Krankenhaus in Gaza-Stadt laut NGO unter Beschuss geraten +++ Gazastreifen (AFP) - Einen Tag nach dem Ende der Feuerpause ist die israelische Armee im Gazastreifen erneut massiv gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas vorgegangen. „Wir beschießen zur Zeit militärische Ziele der Hamas im gesamten Gazastreifen“, erklärte Armeesprecher Jonathan Conricus am frühen Samstagmorgen. Kampfjets nahmen unter anderem Ziele in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets unter Beschuss. Laut der Hamas wurden seit Wiederaufnahme der Kämpfe 240 Menschen im Gazastreifen getötet.

Am Freitagmorgen war eine siebentägige Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ausgelaufen, die für die Freilassung von Geiseln der Hamas sowie für Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen genutzt worden war. Seitdem setzte die israelische Armee ihre Angriffe auf die Hamas fort, während die radikalislamische Palästinenserorganisation wieder Raketen auf Israel abfeuerte.

8.34 Uhr: Israels Armee: Erneut Geschosse aus dem Libanon abgefeuert

Israel ist erneut aus dem nördlichen Nachbarland Libanon nach eigenen Angaben beschossen worden. Die israelische Armee gab am Samstagmorgen bekannt, dass die eigene Artillerie in Reaktion darauf das Gebiet angegriffen habe, von wo aus die Geschosse Richtung Israel abgefeuert worden seien. Ein israelisches Kampfflugzeug habe das Ziel im Libanon getroffen, hieß es. Zu möglichen Opfern gab es keine Angaben. Erst am Vortag hatte es an der Grenze zwischen den beiden Ländern wieder Gefechte gegeben.

Die vom Iran unterstütze Hisbollah-Miliz griff dabei nach eigenen Angaben mehrfach israelische Stellungen nahe der Grenze an. Bei einem Gegenangriff Israels wurden nach Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen ein Hisbollah-Mitglied sowie dessen Mutter getötet. Das israelische Militär hatte mitgeteilt, eine „Terrorzelle“ im Libanon angegriffen zu haben. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kam es auch an Israels Nordgrenze immer wieder zu Angriffen mit Toten.

7.46 Uhr: Israelische Luftangriffe in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus

Israel hat nach Angaben der syrischen Regierung in der Nacht zu Samstag Luftangriffe in der Nähe der Hauptstadt Damaskus verübt. Der "israelische Feind" habe den Luftangriff von den besetzten Golanhöhen aus gestartet, erklärte das syrische Verteidigungsministerium, ohne Angaben zu möglichen Verletzten zu machen. Zuvor hatte das syrische Staatsfernsehen eine "israelische Aggression nahe der Hauptstadt" gemeldet. 

Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP in der Gegend von Damaskus hörte Explosionslärm. Die israelische Armee teilte auf Anfrage zunächst nichts zu dem Beschuss mit. Generell äußert sich Israel kaum zu einzelnen Angriffen in Syrien, betont aber immer wieder, dass es nicht zulassen werde, dass sein Erzfeind Iran seine Präsenz in Syrien ausweite.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 01. Dezember:

21.19 Uhr: Israel bestätigt Tod von fünf Geiseln der Hamas - Drei Journalisten getötet

Die israelische Armee hat am Freitag den Tod von fünf Geiseln bestätigt, die von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Die Angehörigen seien informiert worden und der Leichnam einer Geisel sei nach Israel zurückgekehrt, teilte Armeesprecher Daniel Hagari mit.

16.55 Uhr: Nach Ende der Feuerpause Raketenalarm im Zentrum Israels

Die islamistische Hamas hat nach Ende der Kampfpause im Gazastreifen eigenen Angaben zufolge erstmals wieder Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert. Dort wurde Alarm ausgelöst, wie die israelische Armee am Freitag mitteilte. Im Zentrum der Küstenstadt Tel Aviv waren aus der Ferne dumpfe Explosionen zu hören. Auch in einer israelischen Siedlung im Westjordanland südlich von Jerusalem heulten am Abend die Warnsirenen. Zudem kam es mehrfach in den Orten in der Nähe des Gazastreifens sowie dem Norden Israels zu Raketenalarm.

16.45 Uhr: Nach Ende der Feuerpause keine Hilfslieferungen in Gaza angekommen

Seit Auslaufen der Feuerpause im Gaza-Krieg sind offiziellen Angaben zufolge keine Hilfslieferungen mehr über den Grenzübergang Rafah im abgeriegelten Küstenstreifen angekommen. Das bestätigte der palästinensische Sprecher des Grenzübergangs zwischen dem Gazastreifen und Ägypten der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Aus Sicherheitskreisen in Ägypten hieß es, dass Ägypten bereit sei, Hilfe zu leisten. Dies sei aber wegen der israelischen Bombenangriffe im Gazastreifen nicht möglich, hieß es weiter. Zur Frage der Hilfslieferungen gab es aus Israel zunächst keine Reaktion.

15.12 Uhr: Israel: Noch 137 Geiseln im Gazastreifen

Im Gazastreifen werden nach Angaben eines israelischen Regierungssprechers noch 137 Geiseln festgehalten. Darunter seien 115 Männer, 20 Frauen sowie zwei Kinder, sagte Eylon Levy am Freitagnachmittag. Dabei zählt die israelische Regierung auch eine Frau und ihre beiden kleinen Söhne mit, die die islamistische Hamas vor wenigen Tagen als getötet angegeben hatte. Nach Angaben eines Militärsprechers ist ihr Tod jedoch nicht bestätigt. Die Hamas hatte behauptet, sie seien bei israelischen Angriffen getötet worden - die israelische Armee erklärte daraufhin, die Angaben auf ihre Glaubwürdigkeit zu prüfen.

Unter den Geiseln sind laut Levy 126 Israelis sowie 11 Ausländer. Bei den Ausländern handelt es sich demnach um acht Thailänder und jeweils einen Staatsbürger aus Nepal und Tansania. Eine Geisel habe zudem die französische sowie die mexikanische Staatsbürgerschaft. Nach Angaben der Familien haben acht israelische Geiseln auch den deutschen Pass.

13.44 Uhr: Hamas: Mehr als 60 Tote seit Ende der Feuerpause

Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas seit Ende der Feuerpause mehr als 60 Menschen getötet worden. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium erklärte am Freitag, es habe zudem „dutzende Verwundete bei Luftangriffen auf Zivilisten“ gegeben. 

ee veröffentlicht Karte mit Evakuierungszonen

Angesichts der Fortsetzung des Militäreinsatzes gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen hat die israelische Armee eine Karte mit sogenannten Evakuierungszonen für Zivilisten in dem Gebiet veröffentlicht. Die am Freitag auf der Website der Armee online gestellte Karte in arabischer Sprache teilt das Palästinensergebiet in hunderte nummerierte Sektoren ein. Dies soll es den Bewohnern ermöglichen, bei Bedarf „die sie betreffende Zone zu finden und zu reagieren, wenn sie zur Evakuierung aufgefordert werden“, erklärte die Armee.

10.05 Uhr: Katar: Erneute Kämpfe im Gazastreifen erschweren Verhandlungen

Nach Aussagen des Vermittlers Katars laufen die Verhandlungen zu einer möglichen Fortsetzung der Feuerpause im Gaza-Krieg trotz der erneuten Kämpfe weiter. „Das Außenministerium bestätigt, dass die Verhandlungen zwischen der palästinensischen und der israelischen Seite mit dem Ziel der Rückkehr zur Feuerpause fortgesetzt werden“, hieß es in einer Erklärung am Freitag. Die „anhaltenden Bombardierungen des Gazastreifens in den ersten Stunden nach Ende der Feuerpause“ erschwerten jedoch die Verhandlungen. Katar forderte die internationale Gemeinschaft auf, schnell zu handeln, um die Kämpfe zu beenden.

Unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA hatten sich Israel und die islamistische Hamas auf eine kurzzeitige Feuerpause geeinigt. Sie lief am Freitagmorgen aus und wurde nicht verlängert. Seitdem wird im abgeriegelten Küstenstreifen wieder gekämpft.

08.05 Uhr: Israel setzt Angriffe auf Hamas nach Auslaufen von Feuerpause fort

Nach dem Auslaufen einer einwöchigen Feuerpause hat Israel den Militäreinsatz gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen am Freitagmorgen wieder aufgenommen. Die Palästinenserorganisation habe die Waffenruhe verletzt und zudem in Richtung des israelischen Gebiets geschossen, erklärte die Armee. Das Militär habe „den Kampf gegen die Hamas-Terrororganisation im Gazastreifen wieder aufgenommen“. Kampfjets griffen demnach Ziele in der Stadt Gaza an. AFP-Journalisten berichteten von Luft- und Artillerieangriffen im Norden und Süden des Gazastreifens.

In mehreren israelischen Orten in der Nähe des Gazastreifens ertönten die Alarmsirenen. Etwa eine Stunde vor Ablauf der Feuerpause hatte Israel nach eigenen Angaben eine aus dem Gazastreifen abgefeuerte Rakete abgefangen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 30. November:

22.47 Uhr: Armee: Sechs israelische Geiseln auf dem Weg nach Israel

Sechs weitere israelische Geiseln sind nach Angaben der israelischen Armee auf dem Weg nach Israel. Das teilte das israelische Militär am Donnerstag unter Berufung auf Angaben des Roten Kreuzes mit. Die islamistische Hamas erklärte, sechs Israelis seien dem Roten Kreuz übergeben worden.

22.32 Uhr: Sprecher: Israels Armee zur Wiederaufnahme der Kämpfe bereit

Das israelische Militär ist nach eigenen Angaben „jederzeit“ zur Wiederaufnahme der Kämpfe mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen bereit. „Wir sind jederzeit bereit anzugreifen, auch heute Nacht“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Donnerstag. Das Militär erwarte noch am Abend die Freilassung weiterer Geiseln, die im Rahmen der Vereinbarung zur Verlängerung der Feuerpause um einen Tag mit der Hamas freikommen sollten.

Am späten Nachmittag hatte die Hamas bereits zwei israelische Geiseln freigelassen. Medienberichten zufolge sollte am Abend die Freilassung von acht weiteren Verschleppten an das Rote Kreuz folgen. Die Übergabe verzögerte sich jedoch. Israelischen Medienberichten zufolge könnte ein Grund für die Verzögerung sein, dass die Geiseln an unterschiedlichen Orten im Gazastreifen festgehalten werden.

22.08 Uhr: Blinken wirbt für Verlängerung von Feuerpause im Gazastreifen

US-Außenminister Antony Blinken hat sich für eine weitere Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen und für Schutzzonen für die Zivilbevölkerung in dem Palästinensergebiet ausgesprochen. „Wir wollen ganz klar, dass dieser Prozess weitergeht“, sagte Blinken am Donnerstag bei einem Besuch in Tel Aviv mit Blick auf die seit vergangenem Freitag geltende Feuerpause. „Wir wollen einen achten Tag und mehr.“

Blinken forderte zugleich, Israel müsse Schutzzonen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen schaffen, bevor es seinen Militäreinsatz gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas fortsetze. Israel müsse „humanitäre Schutzpläne für Zivilisten umsetzen, die weitere Todesopfer unter unschuldigen Palästinensern minimieren“, sagte der US-Außenminister. Im Süden und im Zentrum des Gazastreifens müssten „klar und präzise“ Gebiete festgelegt werden, in denen Zivilisten „sicher und aus der Schusslinie“ seien.

16.01 Uhr: Armee: Zwei Geiseln im Gazastreifen dem Roten Kreuz übergeben

Im Gazastreifen sind zwei weitere israelische Geiseln der Armee zufolge dem Roten Kreuz übergeben worden. Sie seien auf dem Weg nach Israel, teilte das Militär am Donnerstag mit. „In den nächsten Stunden sollen weitere israelische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben werden“, hieß es. Unklar war zunächst, wie viele weitere Geiseln am Abend freikommen sollten. Israelische Medien hatten zuvor von der bevorstehenden Freilassung von mindestens acht israelischen Geiseln berichtet. Zudem war demnach über die Aushändigung von drei Leichen verhandelt worden.

12.39 Uhr: Hamas bekennt sich zu Anschlag in Jerusalem und ruft zu "Eskalation" auf 

Die militant islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat sich zu dem Schusswaffenangriff in Jerusalem mit mindestens drei Toten bekannt und zu einer "Eskalation des Widerstands" aufgerufen. Der Angriff zweier Brüder, die getötet wurden, sei "eine natürliche Antwort auf die beispiellosen Verbrechen der Besatzer im Gazastreifen und gegen Kinder in Dschenin", erklärte die Hamas am Donnerstag. In der Mitteilung rief die Hamas zu einer "Eskalation des Widerstands" auf.

11.52 Uhr: Baerbock: Aus Feuerpause Brücke für politischen Prozess schlagen

Außenministerin Annalena Baerbock hat die Verlängerung der Feuerpause im Gaza-Krieg als „enorm wichtig“ begrüßt und eine politische Lösung des Konflikts gefordert. „Klar ist, dass wir aus der Feuerpause hinaus eine Brücke zu einem politischen Prozess schlagen müssen“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag am Rande einer Konferenz der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje.

Israel könne nur in Sicherheit leben, wenn die Palästinenser in Sicherheit leben - „genauso gilt, dass Palästinenserinnen und Palästinenser nur in Sicherheit leben können, wenn Israel sicher ist“, sagte Baerbock. Mit Blick auf weitere Feuerpausen sei „genauso wichtig, dass die Terrororganisation Hamas sich nicht regruppiert“, so die Ministerin. Zentral sei die Sicherheit für alle Menschen in der Region. „Das bedeutet auch, dass der Terrorismus keine Chance haben darf.“

10.42 Uhr: Polizei: Drei Tote bei Schusswaffenangriff in Jerusalem

Bei einem Schusswaffenangriff im Westen von Jerusalem sind israelischen Angaben zufolge drei Menschen getötet worden. Sechs weitere Menschen wurden bei dem Vorfall in der israelischen Siedlung Ramot verletzt, drei von ihnen schwer, wie die israelische Polizei am Donnerstag mitteilte. Bei den Angreifern handele es sich um „zwei Bewohner aus Ost-Jerusalem“, die getötet worden seien. Die Polizei erklärte, zwei „Verdächtige“ seien „neutralisiert“ worden.

8.52 Uhr: Israelische Armee und Hamas verkünden Fortsetzung der Feuerpause

Die Feuerpause im seit Wochen andauernden Krieg zwischen Israel und der Hamas wird zunächst fortgesetzt. Das verkündeten sowohl das israelische Militär als auch die radikalislamische Palästinenserorganisation am Donnerstag nur Momente vor Auslaufen der Waffenruhe um 7.00 Uhr (Ortszeit, 6.00 Uhr MEZ). „Angesichts der Bemühungen der Vermittler, den Prozess der Geiselbefreiung fortzusetzen, und vorbehaltlich der Bedingungen des Rahmenabkommens“ werde die Feuerpause fortgesetzt, hieß es von Seiten der israelischen Armee.

Während die israelische Armee keine Angaben über die Dauer machte, erklärte die Hamas, es gebe eine Vereinbarung, „die Waffenruhe um einen siebten Tag zu verlängern“.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 29. November:

23.06 Uhr: Armee: Freigelassene Gaza-Geiseln in Israel angekommen

Eine sechste Gruppe freigelassener Geiseln ist am Mittwoch auf israelischem Staatsgebiet angekommen. Die israelische Armee teilte mit, die zehn Israelis und vier Thailänder sollten zunächst medizinisch untersucht werden. Anschließend könnten sie ihre Familien treffen. Zuvor hatte die islamistische Hamas zwei Israelis mit zusätzlich russischer Staatsbürgerschaft freigelassen. Diese Freilassungen waren wie die der Thailänder nicht Teil der Vereinbarung über einen Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.

22.39 Uhr: Katar: Hamas lässt 16 Geiseln frei - darunter drei Deutsche

Wenige Stunden vor dem Auslaufen der Feuerpause mit Israel hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas nach Angaben von Vermittlerstaat Katar am Mittwoch insgesamt 16 Geiseln freigelassen, darunter drei Deutsche. Wie ein Sprecher des Außenministeriums in Doha erklärte, waren unter den Freigelassenen zehn israelische Staatsbürger - darunter drei deutsche, ein niederländischer und ein US-Doppelstaatler - sowie zwei Russen und vier Thailänder. Im Gegenzug seien 30 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freigelassen worden. 

Angesichts der in Kürze auslaufenden Feuerpause ließ die Hamas unterdessen ihre Unzufriedenheit mit den bisherigen Vorschlägen für eine Verlängerung durchblicken. Die vorgelegten Angebote seien "nicht optimal", erklärte ein Hamas-Vertreter am Mittwochabend der Nachrichtenagentur AFP. "Jeglicher Diskussion" über einen Austausch gefangengenommener Soldaten und Offiziere müsse ein "Ende der israelischen Aggression" sowie der "Blockade" des Gazastreifens vorausgehen, hieß es weiter. 

22.24 Uhr: Katar: Drei Deutsche unter den freigelassenen Geiseln

In der Gruppe der am Mittwoch aus der Gewalt der Hamas freigelassenen Geiseln sind auch drei Deutsche. Es seien Doppelstaatler, die auch den israelischen Pass hätten, teilte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, am Mittwochabend mit.

22.17 Uhr: Armee: Hamas übergibt weitere Gruppe von Gaza-Geiseln an Rotes Kreuz

Die islamistische Hamas hat am Mittwoch nach Angaben des israelischen Militärs zehn weitere in den Gazastreifen entführte Israelis dem Roten Kreuz übergeben. Zusätzlich seien vier Bürger Thailands übergeben worden, wie die Armee weiter auf X mitteilte.

20.11 Uhr: Hamas-Kreise: Weitere Gruppe an Geiseln an das Rote Kreuz übergeben

Die radikalislamische Hamas hat nach Angaben aus ihr nahestehenden Kreisen eine weitere Gruppe von aus Israel entführten Geiseln an das Rote Kreuz übergeben. Die Betroffenen seien im Gazastreifen an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Mittwochabend aus den Kreisen. Es wäre die sechste Geisel-Freilassung im Rahmen eines Abkommens, das auch eine derzeit anhaltende Feuerpause im Gazastreifen umfasst.

In dem seit mehr als sieben Wochen andauernden Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas war am vergangenen Freitag eine Waffenruhe in Kraft getreten. Seitdem hat die Hamas jeden Abend eine Gruppe von Geiseln freigelassen; im Gegenzug entließ Israel palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen.

Die Waffenruhe ist bis Donnerstagfrüh vereinbart. Es laufen fieberhafte internationale Bemühungen, diese zu verlängern.

19.31 Uhr: Palästinenser: Achtjähriger Junge und Teenager im Westjordanland getötet

Israelische Soldaten haben im besetzten Westjordanland nach palästinensischen Angaben einen achtjährigen Jungen und einen Teenager getötet. Die Vorfälle hätten sich am Mittwoch in Dschenin ereignet, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Die beiden Opfer seien acht und 15 Jahre alt. Die israelische Armee erklärte ihrerseits, ihre Soldaten hätten das Feuer eröffnet, nachdem Sprengstoff auf sie geschleudert worden sei. Zu möglichen Opfern machte sie keine Angaben.

Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie ein Junge von einer Kugel getroffen wird und auf die Straße stürzt, während andere Kinder fliehen. Auf anderen Aufnahmen wiederum ist ein Teenager zu sehen, der ebenfalls von einem Schuss getroffen auf die Straße fällt. Während er offenbar um Hilfe ruft, schlagen rings um ihn weitere Kugeln ein und Menschen flüchten. 

19.15 Uhr: Hamas: Fünf Frühgeborene tot in Krankenhaus in Gaza aufgefunden

In einem Krankenhaus in der Stadt Gaza sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas fünf frühgeborene Babys tot aufgefunden worden. Die Leichen der Frühchen seien am Dienstagabend in der Intensivstation der Al-Nasr-Kinderklinik entdeckt worden, sagte der Sprecher des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Israelische Soldaten hätten den Zugang zur Intensivstation für Ärzte und Familien bis zu diesem Zeitpunkt blockiert.

Die israelische Armee war auf Anfrage zunächst nicht in der Lage, die Aussagen zu kommentieren.

Vor Inkrafttreten der zeitlich begrenzen Feuerpause zwischen Israel und der Hamas am Freitag hatten israelische Soldaten auf der Suche nach Stellungen der radikalislamischen Palästinenserorganisation mehrere Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens durchsucht.

Im größten Krankenhaus des Gazastreifens, dem Al-Schifa-Krankenhaus, starben nach Hamas-Angaben acht Frühgeborene aufgrund mangelnder Stromversorgung für ihre Inkubatoren. Etwa 30 weitere wurden evakuiert und zur Behandlung nach Ägypten gebracht.

19.08 Uhr: Israelisches Militär prüft Information zu angeblicher Tötung von entführtem Baby

Die israelische Armee prüft nach eigenen Angaben eine Hamas-Mitteilung, derzufolge ein von der radikalislamischen Palästinenserorganisation entführtes Baby getötet wurde. Es werde geprüft, ob die Informationen zutreffen, erklärte das israelische Militär am Mittwoch. Zuvor hatte der bewaffnete Arm der Hamas erklärt, das zehn Monate alte Baby Kfir Bibas sei gemeinsam mit seiner Mutter Shiri und seinem vierjährigen Bruder Ariel bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.

18.09 Uhr: USA: Hamas-Gefahr entbindet Israel nicht von Schutz der Zivilisten

Die Vereinigten Staaten haben Israel im Gaza-Krieg eindringlich zum Schutz von Zivilisten aufgefordert. „Wir wissen, dass die Hamas weiterhin Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzt, um palästinensische Zivilisten gezielt und grausam in Gefahr zu bringen“, sagte die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield am Mittwoch im Weltsicherheitsrat in New York. „Dies mindert jedoch nicht die Verantwortung Israels, Zivilisten im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht zu schützen.“ Die Diplomatin betonte dabei, dass Israel sich gegen den Terror der Hamas verteidige, der den Krieg erst ausgelöst habe.

17.38 Uhr: Hamas meldet Freilassung zweier russischer Geiseln

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach eigenen Angaben zwei russische Geiseln freigelassen. Die beiden Frauen seien am Mittwoch dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden, erklärte die Hamas am Mittwoch. Die Befreiung habe außerhalb der Abmachungen im Rahmen der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas stattgefunden. Sie gehe vielmehr auf „Bemühungen des russischen Präsidenten“ Wladimir Putin zurück, erklärte die Hamas weiter.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation hatte bereits am Sonntag eine israelisch-russische Geisel freigelassen. In der Erklärung dazu hatte sich die Hamas für die „Unterstützung der palästinensischen Sache“ durch Putin bedankt.

Unterdessen erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, das am 7. Oktober entführte Baby Kfir Bibas sei gemeinsam mit seiner Mutter Shiri und seinem vierjährigen Bruder Ariel bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Die israelische Armee erklärte daraufhin, die Mitteilung der Hamas werde „geprüft“.

17.16 Uhr: Guterres fordert von Israel humanitäre Grenzöffnung nach Gaza

UN-Generalsekretär António Guterres hat die Öffnung von Grenzübergängen von Israel in den Gaza-Streifen für die Lieferung von mehr humanitärer Hilfe gefordert. Der einzige offene Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza könne alleine die dringend benötigten großen Lieferungen nicht abfertigen, sagte Guterres am Mittwoch vor dem UN-Sicherheitsrat.

Zudem dauerten die Sicherheitsinspektionen der Lastkraftwagen in Rafah zu lange, sagte Guterres bei einer Sitzung des Rates zum Nahostkrieg zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Die notleidenden Menschen im Gaza-Streifen brauchten eine sofortige und dauerhafte Aufstockung der humanitären Hilfe, einschließlich Nahrungsmitteln, Wasser, Brennstoff, Decken, Medikamenten und medizinischer Versorgung.

16.54 Uhr: Israel erteilt Waffenstillstand vor UN-Sicherheitsrat Absage

Israel hat den Forderungen nach einem dauerhaftem Waffenstillstand im Gaza-Krieg vor dem Weltsicherheitsrat eine Absage erteilt. „Jeder, der einen Waffenstillstand unterstützt, unterstützt grundsätzlich die fortgesetzte Terrorherrschaft der Hamas in Gaza“, sagte der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan am Mittwoch vor dem mächtigsten UN-Gremium in New York. Israel könne seine Bürgerinnen und Bürger mit einem Waffenstillstand nicht schützen.

Man könne keinen Waffenstillstand fordern und gleichzeitig behaupten, eine Lösung für den Konflikt zu suchen. Die militante Hamas sei kein Partner für einen verlässlichen Frieden. „Erkennen Sie hier nicht den Widerspruch - dass die Forderung nach Waffenstillstand und Frieden ein Paradoxon ist?“, so Erdan weiter. Ein Ende der Gewalt könne es nur dann geben, wenn die Hamas alle Geiseln übergebe sowie alle beteiligten Terroristen des Angriffs auf Israel am 7. Oktober.

15.40 Uhr: Deutschland stockt humanitäre Hilfe für Gaza um 18 Millionen Euro auf

Die Bundesregierung stockt ihre humanitäre Hilfe für den Gazastreifen um 18 Millionen Euro auf. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts verwies am Mittwoch zur Begründung auf die "katastrophale humanitäre Lage" in dem palästinensischen Gebiet. "Die Menschen in Gaza brauchen weiterhin wirklich alles: Wasser, Essen, Medikamente, Kleidung", sagte er. Mit den deutschen Geldern solle "zur Versorgung der Zivilbevölkerung mit den überlebenswichtigen Gütern beigetragen werden".

Die Gelder sollten über das Welternährungsprogramm und das Rote Kreuz eingesetzt werden, sagte der Außenamtssprecher weiter. Mit der Aufstockung steige die humanitäre Hilfe Deutschlands für die Palästinensergebiete in diesem Jahr auf insgesamt 179 Millionen Euro. 

14.55 Uhr: WHO warnt: Viele Tote durch Krankheiten im Gazastreifen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) davor gewarnt, dass Atemwegsinfektionen, Durchfall und anderen Krankheiten im Gazastreifen zu einem drastischen Anstieg Todesfälle führen können. Grund seien die Ballung von Menschen, fehlende Medikamente und Nahrungsmittel sowie die schlechten hygienischen Zustände, schrieb Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter.

Aktuell gebe es bereits 111 000 Fälle von Atemwegsinfektionen, 75 000 Menschen mit Durchfall, darunter fast die Hälfte Kinder unter fünf Jahre. Hinzu kämen 12 000 Fälle von Krätze, 11 000 von Läusen, 2500 von Impetigo, einem ansteckenden Hautausschlag, 2500 von Windpocken und 1100 von Gelbsucht. „Angesichts der Lebensumstände und fehlender Gesundheitsversorgung könnten mehr Menschen an einer Krankheit sterben, als durch Bomben“, schrieb Ghebreyesus.

11.46 Uhr: Hamas kündigt Freilassung von zwei russischen Staatsbürgerinnen an

Ein ranghohes Mitglied der islamistischen Hamas hat am Mittwoch die Freilassung zweier weiblicher Geiseln mit russischer Staatsangehörigkeit angekündigt. Hamas-Anführer Mussa Abu Marsuk sagte einem Radiosender im Gazastreifen, die Freilassung erfolge außerhalb des Abkommens mit Israel und als Geste an den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Frauen sollen demnach am Mittwoch zusätzlich zu zehn israelischen Geiseln freigelassen werden.

Die israelischen Geiseln sollen im Gegenzug zur Entlassung von 30 weiteren palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen freikommen. Die Hamas hatte bereits am Sonntag einen 25-jährigen israelisch-russischen Doppelstaatsbürger ohne Gegenleistung entlassen. Bislang hat die Hamas 81 Israelis und Ausländer im Austausch für 180 palästinensische Häftlinge freigelassen.

Unter den mehrheitlich israelischen Geiseln waren bislang elf mit deutsch-israelischer Doppelstaatsbürgerschaft. Nach israelischen Angaben werden noch mehr als 150 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, darunter ein zehn Monate altes Baby.

11.22 Uhr: Hilfslieferung erreicht UN-Notunterkunft im Norden des Gazastreifens

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs ist eine Hilfslieferung an eine UN-Notunterkunft im Flüchtlingsviertel Dschabalia im Norden des Gazastreifens angekommen. Sechs Laster seien dort am Montag angekommen, teilte das UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA am Mittwoch mit. Die Gegend sei fast 50 Tage lang von Hilfen abgeschnitten gewesen. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas habe UNRWA im Norden mehrere UN-Notunterkünfte beliefert, darunter mit Zelten, Decken, Weizen, Wasser, Arznei- sowie verzehrfertigen Lebensmitteln, hieß es weiter. 

Thomas White, UNRWA-Direktor für Gaza, beschrieb düstere Szenen während seines Besuchs im Norden: „Gebäude sind einfach aufgespalten worden. Ein Chaos aus Mauerwerk, verbogenem Metall und Eisenblech ist überallhin gesprengt worden. Als wir durch die Stadt Gaza fuhren, war es wie eine Geisterstadt, alle Straßen verlassen. Die Folgen schwerer Luftangriffe und von Beschuss sind so sichtbar. Die Straßen sind von Kratern durchlöchert, was Hilfslieferungen erschwert.“

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 28. November:

21.44 Uhr: Baerbock: Eine Deutsche unter freigelassenen Geiseln

Unter den am Dienstag im Gazastreifen freigelassenen Geiseln ist auch eine Deutsche. Das teilte Außenministerin Annalena Baerbock am Abend im Netzwerk X (vormals Twitter) mit. „Bange Wochen haben für weitere Familien endlich ein Ende“, schrieb die Grünen-Politikerin mit Blick auf die Freilassung 12 weiterer Geiseln. „Ich bin erleichtert für sie alle“, so Baerbock weiter. „Gleichzeitig erinnert jede einzelne Befreiung daran, für wie viele der schlimmste Albtraum noch andauert.“

Damit erhöht sich die Zahl der freigelassenen Geiseln mit deutschem Pass auf elf. Bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober hatte die Hamas insgesamt etwa 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt, darunter rund 20 Menschen, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben.

Die islamistische Hamas hatte am Abend eine weitere Gruppe von Geiseln im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg dem Roten Kreuz übergeben. Nach Angaben der israelischen Armee handelte es sich um zehn Israelis sowie zwei Ausländer.

20.41 Uhr: Netanjahu beharrt auf militärischer Zerstörung der Hamas

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat das Ziel der militärischen Zerstörung der islamistischen Hamas im Gazastreifen bekräftigt, sobald die derzeitige Feuerpause beendet ist. Wie lange die Feuerpause dauern könne, sagte er nicht. „Wir haben vereinbart, dass die Frauen und Kinder und die ausländischen Geiseln zuerst freigelassen werden. Nachdem das geschehen ist, werden wir die Kämpfe fortsetzen“, sagte Netanjahu dem Sender Welt TV in einem am Dienstag veröffentlichten Interview, das auf Englisch geführt und von Welt TV ins Deutsche übersetzt wurde.

Die Hamas habe die schlimmsten Morde verübt und werde das wieder tun, sagte der konservative Regierungschef. Die Terrororganisation hatte Israel am 7. Oktober überfallen und Massaker unter der Zivilbevölkerung angerichtet. Israel hat rund 1200 Tote, überwiegend Zivilisten, zu beklagen. „Wir haben überhaupt keine Wahl, als die Hamas zu vernichten“, sagte Netanjahu. Dabei werde Israel weiter alles dafür tun, Zivilisten im Gazastreifen möglichst zu schonen. Allerdings sind dort nach Hamas-Angaben schon fast 15 000 Menschen getötet und rund 36 000 Menschen verletzt worden. Weitere 7000 Bewohner des Küstenstreifens gelten als vermisst.

20.22 Uhr: Zwölf freigelassene Hamas-Geiseln auf dem Weg nach Israel

Am fünften Tag der Feuerpause mit Israel hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas am Dienstagabend nach israelischen Angaben zwölf weitere Geiseln freigelassen. Wie ein AFP-Fotograf beobachtete, wurden die allesamt weiblichen Geiseln nahe dem Grenzübergang Rafah an Mitarbeiter des Roten Kreuzes übergeben und bestiegen Fahrzeuge der Hilfsorganisation.

Die israelische Armee erklärte kurz darauf, die Geiseln - zehn Israelis und zwei ausländische Staatsbürger - seien auf dem Weg nach Israel. Zuvor hatte die Hamas erklärt, im Gegenzug für die zehn israelischen Geiseln sollten am Dienstag 30 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen freikommen.

16.40 Uhr: Schusswechsel im Norden des Gazastreifens trotz Waffenruhe

Trotz einer mehrtägigen Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas ist es am Dienstag zu einem Schusswechsel im nördlichen Gazastreifen gekommen. Nach Angaben der israelischen Armee wurden israelische Soldaten beschossen. Diese hätten zurückgeschossen. Zudem seien insgesamt drei Sprengsätze neben Soldaten an zwei Standorten explodiert. Damit sei der Rahmen der Waffenruhe „verletzt worden“, hieß es.

Die Hamas bestätigte eine Konfrontation mit der israelischen Armee. Die Terrororganisation warf Israel eine Verletzung der Waffenruhe im Norden des Gazastreifens vor. Die Hamas betonte allerdings, sie fühle sich weiter an die Vereinbarung gebunden, solange Israel sich ebenfalls verpflichtet fühle. Die Hamas rief die Vermittler Katar und Ägypten dazu auf, Israel zur Einhaltung der Waffenruhe zu drängen.

Laut Armee wurden mehrere Soldaten leicht verletzt. Die Soldaten hätten sich an den im Rahmen der Waffenruhe vereinbarten Standorte aufgehalten.

16.25 Uhr: Tante: Zwölfjährige französische Geisel hat in Gewalt der Hamas „Schreckliches“ erlebt

Ein aus der Gewalt der radikalislamischen Hamas freigelassener minderjähriger Franzose hat nach Angaben seiner Tante während der mehrwöchigen Gefangenschaft „Schreckliches“ erlebt. Ihr Neffe Eitan sei im Gazastreifen geschlagen worden, „obwohl er ein zwölfjähriges Kind ist“, berichtete Deborah Cohen am Dienstag im französischen Sender BFMTV unter Berufung auf Gespräche mit der Mutter des Jungen. Die Hamas hätte ihn zudem gezwungen, Videos der bei dem Angriff auf Israel am 7. Oktober begangenen Gräueltaten anzusehen.

„Jedes Mal, wenn ein Kind weinte, bedrohten sie es mit einer Waffe, um es zum Schweigen zu bringen“, sagte Cohen. Sie habe hoffen wollen, dass ihr Neffe in der Gefangenschaft gut behandelt wurde. „Offensichtlich nicht“, sagte die Tante. Die Kämpfer der Hamas seien „Monster“.

Der zwölfjährige Eitan sowie zwei weitere minderjährige französisch-israelische Geiseln waren am Montagabend im Zuge der zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vereinbarten Feuerpause freigelassen worden.

15.59 Uhr: Palästinenser kritisieren Haftbedingungen in Israel

Nach der Entlassung aus israelischen Gefängnissen haben ehemalige palästinensische Häftlinge die dortigen Haftbedingungen kritisiert. Während seiner elfmonatigen Haft in einem Gefängnis in der Negev-Wüste sei er manchmal geschlagen und beschimpft worden, berichtete der 18 Jahre alte Dadschane der Deutschen-Presse Agentur am Dienstag. Er war am Montagabend im Rahmen eines Abkommens zwischen Israel und der islamistischen Hamas aus israelischer Haft entlassen worden.

Bei der Überstellung in das Ofer-Gefängnis im Westjordanland, in das die Häftlinge kurz vor ihrer Freilassung verlegt wurden, sei er eine Treppe hinunter gezerrt und dabei auch geschubst worden. Während seines kurzen Aufenthalts im Ofer-Gefängnis hätten israelische Sicherheitskräfte ihn getreten und geschlagen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die israelische Gefängnisbehörde war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

14.12 Uhr: Katar will „tragfähige Waffenruhe“ für Gazastreifen erreichen

Nach der Verlängerung der Feuerpause will Vermittler Katar nach eigenen Angaben eine „tragfähigen Waffenruhe“ für den Gazastreifen erreichen. „Unser wichtigstes Ziel jetzt, und unsere Hoffnung, ist das Erreichen einer tragfähigen Waffenruhe, die zu weiteren Verhandlungen und letztlich zu einem Ende dieses Krieges führt“, sagte ein Sprecher des katarischen Außenministeriums bei einer Pressekonferenz in Doha. Katar arbeite „mit dem, was wir haben“.

Unterdessen trafen die Geheimdienstchefs der USA und Israels in Katar ein, um über die „nächste Phase“ der Verhandlungen zum Gazakrieg zu beraten, wie es aus mit den Vorgängen befassten Kreisen am Dienstag hieß. Der CIA-Chef und der Mossad-Chef seien in Doha, um dort den katarischen Regierungschef zu treffen, „um die Fortschritte beim Abkommen zur verlängerten Feuerpause zu konsolidieren“, hieß es. Es sollten weitere Gespräche über „die nächste Phase eines potenziellen Abkommens“ geführt werden.

13.16 Uhr: Gazakrieg: Unterstützung für die Hamas im Westjordanland wächst

"Wir sind alle Hamas", ruft die Menge und schwenkt die grüne Fahne der Islamisten. Seit Freitag feiern Menschen in Ramallah im von Israel besetzten Westjordanland Abend für Abend die Freilassung von Palästinensern aus israelischer Haft. Der Austausch von palästinensischen Gefangenen gegen aus Israel verschleppte Geiseln aus dem Gazastreifen verschafft der radikalislamischen Hamas auch im Westjordanland, das von der rivalisierenden, gemäßigteren Palästinenserorganisation Fatah regiert wird, wachsenden Zuspruch.

"Ich weiß zu schätzen, was die Hamas getan hat", sagt der 63 Jahre alte Ahmed Abdelasis bei der Jubelfeier am Sonntagabend. "Zu sehen, wie junge Menschen dank ihres Widerstands aus dem Gefängnis entlassen werden, macht mich überglücklich. Die Freude ihrer Familien, die Mobilisierung der Menschen, bringt mich dazu, die Hamas zu unterstützen."

12.09 Uhr: US-Militärflugzeuge bringen humanitäre Hilfe für den Gazastreifen nach Ägypten

Die USA wollen die verlängerte Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas für humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen nutzen. Ab Dienstag würden drei mit medizinischer Hilfe, Lebensmitteln und Winterausrüstung beladene Militärflugzeuge nach Ägypten fliegen, sagten US-Regierungsvertreter aus dem Weißen Haus. Die erste Maschine soll demnach am Dienstag eintreffen, die beiden anderen sollen „in den nächsten Tagen“ folgen. Es sind die ersten Hilfslieferungen der US-Armee für den Gazastreifen seit dem brutalen Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober.

Vor Ort sollen die Hilfen von UN-Organisationen verteilt werden. Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden erklärt, er werde eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas für mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen nutzen. Ihm zufolge ermöglichte die Feuerpause einen „erheblichen Anstieg“ der Hilfslieferungen.

11.54 Uhr: Verband: Drastischer Anstieg antisemitischer Vorfälle seit dem Hamas-Angriff

Die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland ist seit dem Hamas-Angriff auf Israel drastisch angestiegen. Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) dokumentierte einem am Dienstag veröffentlichten Bericht zufolge vom 7. Oktober, dem Tag des Angriffs, bis zum 9. November 994 solcher Vorfälle. Dies sind im Schnitt 29 Fälle am Tag und damit mehr als vier Mal so viele wie der Vorjahresdurchschnitt von sieben täglich.

Die Rias-Stellen berichten den Angaben zufolge zudem von einem anhaltend hohen Meldeaufkommen. Unter den 994 antisemitischen Vorfällen sind laut Bericht drei Fälle extremer Gewalt, 29 Angriffe und 72 gezielte Sachbeschädigungen. Bei der Mehrheit von 854 Fällen handelte es sich um „verletzendes Verhalten“, also zum Beispiel antisemitische Äußerungen. 177 davon waren laut Rias antisemitische Versammlungen.

Vermehrt von antisemitischen Vorfällen betroffen waren Jüdinnen und Juden demnach an Orten ihres Alltags wie der Nachbarschaft, ihrem Arbeitsplatz oder an Hochschulen. So wurden den Rias-Meldestellen allein im direkten Wohnumfeld 59 Fälle bekannt. Diese reichen dabei von antisemitischen Schmierereien über abgelegte antisemitische Flugblätter bis hin zu körperlichen Angriffen.

10.32 Uhr: Scholz über Freilassung von Geiseln: "Nur erster Schritt"

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich erleichtert über die Freilassung von Geiseln gezeigt, die von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Angriff auf Israel in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Er sei glücklich, dass die Betroffenen nun wieder in Freiheit und Sicherheit seien, sagte Scholz am Dienstag im Bundestag. "Dass unter den Freigelassen auch mehrere Deutsche sind, ist ein weiterer Grund zur Freude."

Scholz dankte allen, die sich in den vergangenen Wochen für die Geiseln eingesetzt haben. Die bisher erfolgten Freilassungen könnten aber "nur ein erster Schritt" sein, sagte Scholz weiter. "Noch immer hält die Hamas mehr als hundert Frauen, Männer und Kinder in ihrer Gewalt. Auch sie müssen nun unverzüglich freigelassen werden."

7.30 Uhr: Baerbock: Zwei deutsche Teenager unter freigelassenen Geiseln

Unter den elf freigelassenen Geiseln waren zwei deutsche Teenager, wie Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Montag im Onlinedienst X, ehemals Twitter, erklärte. „Nach 52 Tagen Leid und Verzweiflung kann ihre Mutter sie wieder in die Arme nehmen“, so Baerbock. Sie denke an die Familien, die weiter um ihre Angehörigen bangen müssten. „Wir tun alles dafür, dass auch sie ihre Liebsten wieder in die Arme schließen können“, betonte die Außenministerin. Am Dienstagmorgen erhielt Israel örtlichen Medien zufolge eine Liste mit den Namen der zehn Geiseln, die als nächstes freigelassen werden sollen, gab deren Namen jedoch noch nicht bekannt.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 27. November:

22.12 Uhr: Elf weitere Hamas-Geiseln auf dem Weg nach Israel 

Elf weitere von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas entführte Geiseln sind nach Angaben der israelischen Armee und Katars auf dem Weg nach Israel. "Nach Informationen des Roten Kreuzes befinden sich derzeit elf Geiseln auf dem Weg in israelisches Gebiet", teilte das israelische Militär am Montagabend mit. Unter den freigelassenen israelischen Geiseln waren nach Angaben des katarischen Außenministeriums auch zwei deutsche Doppelstaatler - sowie drei Franzosen und sechs Argentinier mit doppelter Staatsbürgerschaft.

17.18 Uhr: Katar: Feuerpause zwischen Israel und der Hamas wird um zwei Tage verlängert

Die Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas wird nach Angaben des Vermittler-Landes Katar um zwei Tage verlängert. Es sei eine Einigung erzielt worden "zur Verlängerung der humanitären Waffenruhe im Gazastreifen um zwei weitere Tage", teilte das katarische Außenministerium im Onlinedienst X, ehemals Twitter, am Montag mit. Die Hamas bestätigte die Verlängerung der Feuerpause, die laut dem bisherigen Abkommen auf vier Tage begrenzt war und am Dienstagmorgen ausgelaufen wäre.

12.40 Uhr: Nato-Generalsekretär fordert Verlängerung der Feuerpause im Gazastreifen

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat eine Verlängerung der Waffenruhe zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen gefordert. Eine solche Verlängerung würde „die dringend benötigte Hilfe für die Menschen in Gaza und die Freilassung weiterer Geiseln ermöglichen“, sagte Stoltenberg am Montag in Brüssel, einen Tag vor dem Nato-Außenministertreffen.

Israel und die Hamas hatten sich nach langwierigen Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten auf eine viertägige Feuerpause verständigt, die nach derzeitigem Stand in der Nacht zu Dienstag endet. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass insgesamt 50 israelische Geiseln sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden. Die Vereinbarung sieht aber auch die Möglichkeit einer Verlängerung der Feuerpause vor, wenn an jedem zusätzlichen Tag jeweils zehn weitere Geiseln freikommen.

12.10 Uhr: UN-Experten fordern Untersuchung von Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg

Zwei unabhängige UN-Experten haben im Zusammenhang mit dem Gaza-Krieg eine Untersuchung über mögliche Kriegsverbrechen und mögliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit gefordert. „Unabhängige Ermittler müssen die nötigen Mittel, die Unterstützung und den Zugang erhalten, um rasche, gründliche und unparteiische Untersuchungen von Verbrechen durchzuführen, die von allen Konfliktparteien begangen worden sein sollen“, teilten sie am Montag in Genf mit.

10.56 Uhr: Israelis nach Hamas-Geiselhaft: Keine Misshandlungen, wenig Essen

Israelische Geiseln sind nach Angaben ihrer Angehörigen während ihrer Gefangenschaft bei der islamistischen Hamas im Gazastreifen nicht misshandelt worden. „Es ist sehr tröstlich, das zu wissen“, sagte Osnat Meiri, ein Cousin der freigelassenen Geisel Keren Munder, der israelischen Zeitung „Yedioth Achronot“ (Montag).

Keren war gemeinsam mit ihrem neunjährigen Sohn Ohad und der Großmutter Ruti bei dem blutigen Hamas-Überfall am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden. Am Freitag waren sie im Rahmen des Austausches israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge freigekommen. Aber man wisse natürlich nicht, ob alle in den Küstenstreifen verschleppten Geiseln unter denselben Bedingungen festgehalten würden, fügte Meiri hinzu.

9.02 Uhr: Israel erhält Liste: Weitere Geiseln sollen freikommen

Israel hat eine Liste mit den Namen weiterer Geiseln erhalten, die demnach an diesem Montag freikommen sollen. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am frühen Morgen mit. Die über Nacht eingegangene Liste werde überprüft. Wie viele Geiseln am vorerst letzten Tag der vereinbarten viertägigen Feuerpause im Gazastreifen freikommen könnten, wurde nicht mitgeteilt.

Unbestätigten Medienberichten zufolge soll es sich um elf Menschen handeln. Auch die islamistische Hamas in Gaza bestätigte, dass sie Vertretern Katars und Ägyptens eine Liste der am Montag freizulassenden Geiseln übergeben habe. Beide Staaten vermitteln in dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas.

7.55 Uhr: Hoffen auf Verlängerung der Gaza-Feuerpause 

Im Gaza-Krieg deutet sich nach der Freilassung Dutzender Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas eine Verlängerung der bis Dienstagmorgen befristeten Feuerpause an. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu signalisierte am Sonntagabend grundsätzlich Bereitschaft dazu. Und auch die Hamas strebt nach eigener Darstellung eine Verlängerung an, um im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus Israel zu bekommen.

An diesem Montag wird zunächst die Freilassung zehn weiterer Geiseln erwartet. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzt unterdessen seinen Besuch in Israel fort. Nach einem Besuch in einem Kibbuz und einem Gespräch mit Netanjahu will er eine Klinik in Ost-Jerusalem aufsuchen, wo palästinensische Patienten behandelt werden, die jetzt nicht zu ihren Angehörigen zurück können.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 26. November:

20.55 Uhr: Medien: Freigelassene Geisel schwebt in Lebensgefahr

Eine am Sonntag von der islamistischen Hamas freigelassene Geisel schwebt Medienberichten zufolge in Lebensgefahr. Die 84-jährige Frau sei in einem lebensbedrohlichen Zustand in eine israelische Klinik gebracht worden, berichteten mehrere israelische Medien unter Berufung auf das Krankenhaus in Beerscheba.

Mitarbeiter des Roten Kreuzes hatten die Frau zuvor aus dem Gazastreifen zur Grenze nach Israel transportiert. Von dort wurde sie wegen ihres schlechten Zustands mit einem israelischen Hubschrauber direkt ins Krankenhaus geflogen.

20.50 Uhr: Steinmeier sichert Israel bei Gespräch mit Präsident Herzog Solidarität zu

Nach seiner Ankunft in Israel hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dem Land bei seinem Krieg gegen die radikalislamische Hamas Deutschlands fortgesetzte Solidarität zugesichert. "Solidarität nicht nur mit Israel als Opfer des Terrors, sondern auch mit Israel, das sich wehrt", schrieb die Sprecherin des Bundespräsidenten im Onlinedienst X, vormals Twitter, am Sonntag nach einem Treffen mit Israels Präsident Isaac Herzog in Jerusalem. 

Herzog seinerseits bezeichnete den Besuch Steinmeiers und seiner Frau Elke Büdenbender als "Symbol für das feste Bündnis zwischen unseren Ländern". Er dankte dem deutschen Staatsoberhaupt sowie der Bundesregierung für ihre "unmissverständliche Unterstützung des Rechts und der Pflicht Israels, sich entschlossen, energisch und verantwortungsbewusst zu verteidigen". Deutschlands moralische und ethische Verantwortung zeigten sich "in dieser Zeit in Worten und Taten", erklärte Herzog auf X.

19.53 Uhr: Biden: Vierjähriges Mädchen mit US-Staatsbürgerschaft unter freigelassenen Geiseln

Unter den freigelassenen Geiseln aus dem Gazastreifen ist nach den Worten von US-Präsident Joe Biden auch ein vierjähriges Mädchen, das neben der israelischen auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt. „Sie ist frei und sie ist jetzt in Israel“, sagte der Präsident am Sonntag bei einer Rede im US-Bundesstaat Massachusetts. Er fügte aber hinzu: „Sie hat ein schreckliches Trauma erlitten.“

Die kleine Abigail war am 7. Oktober zusammen mit etwa 240 weiteren Menschen von der radikalislamischen Hamas aus Israel als Geisel in den Gazastreifen verschleppt worden. Bei dem brutalen Überfall der Islamisten auf israelische Dörfer musste das Mädchen laut dem Berater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, „mit ansehen, wie seine Eltern vor seinen Augen getötet wurden“. In Geiselhaft wurde das Mädchen am Freitag vier Jahre alt, wie der Präsident sagte.

Biden hob hervor, dass sich die US-Regierung für eine Verlängerung der Feuerpause zwischen Israel und der Hamas einsetze, die am Montagabend endet. „Und wir werden nicht ruhen, bis alle Geiseln zu ihren Lieben zurückgekehrt sind.“ Nach Angaben des Weißen Hauses waren zehn US-Bürger - sieben Männer, zwei Frauen und die kleine Abigail - vermutlich von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt worden.

18.44 Uhr: Kreise: Hamas zu Verlängerung von Feuerpause und Freilassung weiterer Geiseln bereit

Die radikalislamische Hamas und weitere bewaffnete Gruppen im Gazastreifen sind nach Angaben aus dem Hamas-Umfeld zu einer Verlängerung der Feuerpause mit Israel um „zwei bis vier Tage“ bereit. Das sei den Vermittlern aus Katar und Ägypten übermittelt worden, hieß es am Sonntagabend weiter. Dadurch könnte „die Freilassung von zusätzlichen 20 bis 40 israelischen Gefangenen sichergestellt“ werden.

17.41 Uhr: Armee: 17 von der Hamas verschleppte Geiseln freigelassen

Am dritten Tag der Geiselfreilassungen in Nahost hat die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas wieder mehr als 15 Verschleppte freigelassen. Die israelische Armee nahm nach eigenen Angaben am Sonntagabend 13 israelische Geiseln in Israel in Empfang, die zuvor dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) im Gazastreifen übergeben worden waren. Vier weitere Geiseln waren demnach auf dem Weg nach Ägypten.

17.02 Uhr: Aktivisten: Flughafen Damaskus nach israelischen Luftangriffen außer Betrieb

Israelische Luftangriffe haben nach Angaben von Aktivisten den Flughafen von Damaskus außer Betrieb gesetzt. Israelische Kampfflugzeuge hätten am Sonntagnachmittag „einen neuen Angriff auf den internationalen Flughafen von Damaskus geflogen“, erklärte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Der wichtigste Flughafen des Landes sei damit „wieder außer Betrieb“.

Die Angriffe vom Sonntag erfolgten nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle nur wenige Stunden, nachdem der Flugbetrieb nach einem ähnlichen Angriff im vergangenen Monat wieder aufgenommen worden war.

16.55 Uhr: Israels Armee: 14 israelische Geiseln und drei Ausländer an Rotes Kreuz übergeben

14 von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Angriff auf Israel verschleppte israelische Geiseln und drei ausländische Staatsangehörige sind am Sonntag im Gazastreifen dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben worden. "Nach Informationen des Roten Kreuzes wurden 14 israelische Geiseln und drei ausländische Geiseln an das Rote Kreuz übergeben", erklärte die israelische Armee. Bereits am Freitag und Samstag waren insgesamt 26 israelische Geiseln zusammen mit mehreren thailändischen Staatsbürgern freigekommen.

15.50 Uhr: Bewaffnete Angreifer kapern mit Israel verbundenen Öltanker im Roten Meer

Im Roten Meer ist ein Öltanker einer mit Israel verbundenen britischen Firma von bewaffneten Angreifern gekapert worden. Es gebe "Hinweise darauf, dass eine unbekannte Anzahl von bewaffneten Personen die 'M/V Central Park' am 26. November im Golf von Aden in ihre Gewalt gebracht hat", erklärte ein US-Marinevertreter am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Bereits am Samstag hatte das US-Militär von einem Angriff auf ein weiteres israelisches Schiff im Indischen Ozean gesprochen. 

15.14 Uhr: Ägypten: Freilassung von 13 Israelis und 39 Palästinensern am Sonntag

Im Rahmen der Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen nach Angaben Ägyptens am Sonntag weitere 13 israelische Geiseln und 39 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Die ägyptischen Behörden hätten eine Liste mit Namen der 13 Israelis und der 39 Palästinenser erhalten, teilte der Leiter des Staatsinformationsdiensts (SIS), Diaa Raschwan, mit. Ob unabhängig von der Vereinbarung wie zuvor auch nicht-israelische Geiseln aus Gewalt der Hamas freikommen sollten, sagte Raschwan nicht.

14.35 Uhr: Steinmeier beginnt zweitägigen Solidaritätsbesuch in Israel

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen zweitägigen Besuch in Israel begonnen. Er traf am Sonntagnachmittag zusammen mit Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) in Tel Aviv ein. Dass die beiden höchsten Repräsentanten des deutschen Staates mitten im Gaza-Krieg in das von der terroristischen Hamas angegriffene Land reisen, soll ein besonderes Zeichen der Solidarität setzen.

Sie folgen einer Einladung des israelischen Präsident Izchak Herzog. Die beiden Staatsoberhäupter und ihre Frauen sind eng miteinander befreundet. Steinmeier wird auch von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet. Sie werden anschließend Oman und Katar besuchen. Noch für den Sonntag waren politische Gespräche Steinmeiers mit Herzog geplant.

13.07 Uhr: Bewaffneter Hamas-Arm bestätigt Tod von vier Kommandeuren

Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas hat am Sonntag den Tod von vier seiner Kommandeure im Gaza-Krieg vor der Feuerpause bestätigt. Darunter sei auch Ahmed al-Ghandur, Kommandeur der Brigade Nord-Gaza und Mitglied des Hamas-Militärrats, teilten die Kassam-Brigaden am Sonntag bei Telegram mit. Die israelische Armee hatte bereits vor zehn Tagen mitgeteilt, Al-Ghandur sowie Aiman Siam, verantwortlich für die Raketenangriffe, seien bei dem Bombardement unterirdischer Tunnel im Gazastreifen getötet worden. Die Hamas bestätigte ihren Tod sowie den zweier weiterer Kommandeure nun erstmals offiziell.

11.53 Uhr: Gazastreifen: Hamas meldet Tod von vier Anführern

Der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas hat den Tod von vier Anführern während des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen bestätigt. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden bestätigten am Sonntag den Tod von Ahmed Al-Gandur, militärischer Anführer im Norden des Gazastreifens, sowie von drei weiteren hochrangigen Kämpfern. Israelischen Medien zufolge war unter den Getöteten auch Ayman Sijjam, Anführer der Raketeneinheit der Brigaden.

11.46 Uhr: 61 Lastwagen mit Hilfsgütern im Norden des Gazastreifens angekommen

Bei dem Transport von Hilfsgütern nach Gaza sind nach UN-Angaben auch 61 Lastwagen in dem bis zur Feuerpause heftig umkämpften Norden des Küstenstreifens eingetroffen. Es sei die größte Lieferung dieser Art seit Beginn des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel in den nördlichen Gazastreifen. Der Palästinensische Rote Halbmond habe die Lastwagen erfolgreich dorthin gefahren, teilte die Hilfsorganisation am Samstagabend mit. An vier Verteilungspunkten im Norden sollen die Menschen damit unter anderem Wasser, Arzneimittel und medizinische Ausrüstung erhalten.

Am Samstag seien insgesamt bis zum Abend 187 Lastwagen mit Hilfsgütern im Gazastreifen eingetroffen, teilte das UN-Nothilfebüro OCHA in der Nacht zum Sonntag mit. Für den Samstag sei zunächst die Einfahrt von 200 Lastwagen geplant gewesen. Weil die Güter vorher aber genau kontrolliert werden, verzögert sich die Einfahrt teilweise. Am Samstag seien auch 129 000 Liter Diesel und vier Tanks mit Gas zum Kochen nach Gaza geliefert worden, teilte OCHA mit.

11.15 Uhr: Israel: Millionengelder der Hamas im Gaza-Krieg beschlagnahmt

Die israelische Armee hat im Krieg mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt. Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums teilte am Sonntag mit, das Bargeld in israelischer Währung (Schekel) sei „in Hamas-Stützpunkten und in den Häusern gesuchter Personen, in denen die Hamas aktiv war“, gefunden worden. Darüber hinaus seien irakisches und jordanisches Geld sowie US-Dollar beschlagnahmt worden. Die Beträge sollten nun in die israelische Staatskasse eingezahlt werden.

Israel wirft der Hamas vor, ihre Terroraktivitäten mit den Geldern zu finanzieren. Zu welchem Zweck die Finanzmittel nun Israel dienen soll, konnte die Sprecherin zunächst nicht sagen.

9.48 Uhr: Hamas lässt zweite Gruppe von aus Israel verschleppten Geiseln frei

Nach stundenlanger Verzögerung endlich frei: Die radikalislamische Hamas hat am Samstagabend eine zweite Gruppe von Geiseln freigelassen. Wie die israelische Armee mitteilte, kehrten die 17 Freigelassenen über Ägypten nach Israel zurück. Nach Angaben der israelischen Regierung handelt es sich um 13 Israelis und vier Thailänder. Unter den freigelassenen Israelis sind vier deutsche Doppelstaatler. Im Gegenzug ließ Israel 39 palästinensische Gefangene frei.

Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, es habe seitdem von der Hamas eine Liste über die Geiseln erhalten, die am Sonntag freigelassen würden. Die Liste werde von Sicherheitsbeamten geprüft, die Angehörigen der Geiseln seien informiert worden.

8.41 Uhr: Bericht: Am Sonntag sollen 13 weitere Gaza-Geiseln freikommen

Am dritten Tag der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen einem Medienbericht zufolge 13 weitere Geiseln der Hamas freikommen. Wie die Nachrichtenseite „Ynet“ am Sonntagmorgen unter Berufung auf israelische Beamte berichtete, hat die Hamas Israel eine Liste von 13 Geiseln vorgelegt, die am Sonntag freigelassen werden sollen. Demnach sei zu erwarten, dass sich diesmal auch amerikanische Staatsbürger darunter befinden, hieß es. Am Vorabend war eine zweite Gruppe von 17 Geiseln freigekommen, darunter vier deutsche Doppelstaatler. Im Gegenzug wurden 39 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag 25. November:

20.21 Uhr: Katar: 13 israelische Geiseln und sieben Ausländer werden „heute Abend“ freigelassen

Insgesamt 13 israelische und sieben ausländische von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen verschleppte Geiseln sollen nach Angaben des Vermittlers Katar noch am Samstagabend freigelassen werden. Mit Hilfe Ägyptens und Katars seien nach einer Verzögerung mit beiden Seiten die „Hindernisse für die Freilassung“ der Geiseln überwunden worden, erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Doha, Madsched Al-Ansari im Onlinedienst X, vormals Twitter. Im Gegenzug würden 39 palästinensische Gefangene „heute Abend“ freigelassen.

19.09 Uhr: Medien: Israel droht ohne Geisel-Freilassung mit Ende der Feuerpause

Israel hat Medienberichten zufolge ein Ende der Feuerpause um Mitternacht (Ortszeit) angedroht, sollte die islamistische Hamas die zweite Gruppe von Geiseln nicht wie geplant freilassen. „Die Hamas ist sich bewusst, dass das israelische Militär die Bodenoffensive im Gazastreifen fortsetzen wird, wenn die Geiseln nicht bis Mitternacht freigelassen werden“, sagte ein israelischer Sicherheitsbeamter am Samstag der Nachrichtenseite „ynet“ - und warf der Hamas vor, bereits am Vortag „dasselbe Spiel“ gespielt zu haben. Demnach seien kurzfristig die Reiseroute und der Transport der Geiseln geändert worden sein. Dem Beamten zufolge sollen auch, anders als von der Hamas angegeben, mehr als 61 von 200 für den Tag geplanten Hilfstransporte in den nördlichen Gazastreifen gelangt sein.

Auch mehrere weitere israelische Medien berichteten unter Berufung auf Sicherheitskreise von dem Ultimatum bis Mitternacht, eine offizielle Bestätigung stand jedoch zunächst aus.

18.20 Uhr: Hamas verzögert Übergabe zweiter Gruppe israelischer Geiseln

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat die Übergabe einer weiteren Gruppe der bei ihrem brutalen Überfall auf Israel verschleppten Geiseln verzögert. Die Geiseln seien noch nicht an das Rote Kreuz übergeben worden, sagten israelische Beamte der Nachrichtenagentur AFP am Samstag. Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, bestätigte, dass die in einer Vereinbarung mit Israel ausgehandelte Übergabe verzögert werde.

17.03 Uhr: Hamas: Übergabe von weiteren 14 israelischen Geiseln an das Rote Kreuz

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat eigenen Angaben zufolge weitere bei ihrem brutalen Überfall auf Israel verschleppte Geiseln freigelassen. Ihr bewaffneter Arm, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, hätten "mit der Übergabe der zweiten Gruppe" israelischer Geiseln "an das Rote Kreuz in Chan Junis begonnen", erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Hamas-Kreisen. Demnach handelt es sich um 14 Personen.

14.08 Uhr: Bericht: Hamas will 14 weitere Geiseln freilassen

Am zweiten Tag der Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen nach einem Medienbericht weitere 14 Geiseln im Gegenzug für 42 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Der US-Nachrichtensender CNN berichtete die Zahl am Samstag unter Berufung auf einen israelischen Beamten. Zuvor war nur von 13 Geiseln die Rede gewesen, deren Freilassung aus dem Gazastreifen erwartet wurde.

CNN berichtete ferner unter Hinweis auf seine Quellen, dass unter den Geiseln, die am Samstag freikommen sollen, wieder keine US-Bürger sein dürften. Es wird davon ausgegangen, dass unter den insgesamt 50 Geiseln, deren Freilassung zunächst im Rahmen der Abmachung zwischen Israel und der Hamas erwartet wird, drei US-Amerikanerinnen sein sollen - zwei Frauen und ein Kind.

12.09 Uhr: Berichte: Israel will 42 palästinensische Häftlinge entlassen

Im Rahmen des Abkommens zwischen Israels Regierung und der islamistischen Hamas sollen am Samstag 42 weitere palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Das berichteten israelische Medien unter Berufung auf die Gefängnisbehörde des Landes. Demnach werden die Betroffenen zunächst für medizinische Untersuchungen von Mitarbeitern des Internationalen Roten Kreuzes in das Ofer-Gefängnis im Westjordanland verlegt.

Bedingung für ihre Freilassung sei, dass zuvor die israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen freikämen, hieß es weiter. Die Palästinenser sollen nach ihrer Entlassung an die Orte zurückkehren, in denen sie zuvor gelebt haben, etwa im Westjordanland oder in Ost-Jerusalem.

11.12 Uhr: Lieferung von Hilfsgütern und Treibstoff nach Gaza geht weiter

Am zweiten Tag der Feuerpause im Gazastreifen gehen die Lieferungen von Hilfsgütern und Treibstoff dorthin weiter. 100 weitere Lastwagen hätten am Samstag Lebens- und Arzneimittel nach Gaza gebracht, teilte der Ägyptische Rote Halbmond am Samstag mit. Zudem hätten sieben Tankwagen den Grenzübergang Rafah von Agypten in den Gazastreifen durchfahren, vier davon mit Gas zum Kochen und drei weitere mit Diesel. Am selben Tag sollten noch 260 weitere Lastwagen Hilfsgüter nach Gaza bringen. 

10.45 Uhr: Angehöriger deutscher Geiseln: Glücklich über Freilassung der Familie

Der Mann einer aus Geiselhaft im Gazastreifen freigelassenen Deutschen hat sich glücklich über die Rückkehr seiner Frau und ihrer gemeinsamen zwei kleinen Töchter geäußert. Er werde aber nicht feiern, ehe nicht alle Entführten zurückkehrten, sagte der Angehörige in einer Videobotschaft auf Hebräisch im sozialen Netzwerk Facebook am späten Freitagabend. „Ich bin glücklich, dass ich meine Familie zurückbekommen habe.“ Er wolle ihnen helfen, sich von dem schrecklichen Trauma, das sie erlitten hätten, zu erholen. „Es liegen noch schwierige Tage vor mir.“

8.24 Uhr: Neue Geisel-Liste: Weitere 13 Israelis sollen Samstag freikommen

Israel erhielt Medienberichten zufolge am Freitagabend eine weitere Namensliste mit Geiseln, die an diesem Samstag freigelassen werden sollen. Die Familien von 13 Geiseln seien informiert worden, berichtete unter anderem das israelische Portal Ynet am Freitagabend unter Berufung auf das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Israelische Beamte bestätigten demnach, dass acht dieser 13 israelischen Geiseln Kinder seien. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 24. November

21.29 Uhr: Baerbock "unendlich erleichtert" über Freilassung von vier deutschen Geiseln

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat die Freilassung von vier deutschen Hamas-Geiseln bestätigt und begrüßt. "Ich bin unendlich erleichtert, dass soeben 24 Geiseln aus Gaza freigekommen sind, darunter vier Deutsche", erklärte die Ministerin am Freitagabend. "Die Freilassung aller verbliebenen Geiseln, insbesondere auch der Deutschen unter ihnen, bleibt für uns oberste Priorität", fügte sie hinzu.

"Es ist jetzt zentral, dass sich alle an die getroffenen Absprachen halten und dass in den nächsten Tagen weitere Geiseln freikommen", erklärte Baerbock. "Und es ist zentral, dass das Internationale Komitee des Roten Kreuzes Zugang zu den Geiseln bekommt, um sie auch medizinisch versorgen zu können." Die Ministerin dankte dem katarischen Außenminister Mohammed bin Abdurrahman al-Thani und Ägypten für ihre Vermittlungsbemühungen.

Angesichts der "unvorstellbaren Not der Menschen" im Gazastreifen forderte Baerbock mehr humanitäre Hilfe. Die Feuerpause müsse so lange wie möglich halten, um die Menschen im Gazastreifen mit Medizin, Lebensmitteln, Wasser und anderen Hilfsgütern zu versorgen. 

20.32 Uhr: Armeesprecher: Freigelassene nicht in Lebensgefahr

Den 24 aus dem Gazastreifen freigelassenen Menschen sind nach Angaben der israelischen Armee in „gutem Zustand“. Die 13 Israelis und 11 Ausländer seien ersten medizinische Tests unterzogen worden, teilte Militärsprecher Daniel Hagari israelischen Medien zufolge am Freitagabend mit. Ihr Leben sei nicht in Gefahr.

22 der Betroffenen seien zunächst zu einem Luftwaffenstützpunkt in der Negev-Wüste gebracht worden, teilte der Sprecher laut einer Erklärung weiterhin mit. Danach würden sie mit Hubschraubern der Luftwaffe in Krankenhäuser gebracht. Dort werden sie den Angaben nach auch mit ihren Angehörigen wiedervereint. Zwei israelische Staatsbürger seien aus zunächst nicht genannten Gründen direkt in Krankenhäuser gefahren worden.

19 Uhr: Vier deutsche Staatsbürgerinnen unter freigelassenen Hamas-Geiseln

Unter den von der Hamas freigelassenen israelischen Geiseln sind nach israelischen Angaben auch vier Doppelstaatler mit deutscher Staatsbürgerschaft. Laut einer am Freitag von der israelischen Regierung veröffentlichten offiziellen Liste gehören zu den Freigelassenen die 77-jährige Margalit Moses, die 34-jährige Doron Katz-Asher sowie deren zwei kleinen Töchter. Alle vier waren am 7. Oktober von der Hamas aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt worden.

17.27 Uhr: Erste Gruppe von Geiseln aus dem Gazasteifen wieder frei

Nach Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg ist eine erste Gruppe von 24 Geiseln freigekommen, die vor sieben Wochen in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Sie überquerten am Freitag die Grenze nach Ägypten, wie ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf mitteilte.

10.55 Uhr: Berichte über Verletzte bei Konfrontationen mit Armee in Gaza

Die israelische Armee soll nach Beginn einer Feuerpause gewaltsam gegen Palästinenser vorgegangen sein, die entgegen militärischer Anordnungen unterwegs in den Norden des Gazastreifens waren. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden im zentralen Bereich des Gazastreifens mehrere Menschen durch Schüsse verletzt. Augenzeugen berichteten außerdem, die Armee habe Tränengas eingesetzt. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe die Berichte.

Ein israelischer Armeesprecher bekräftigte am Freitag auf Arabisch, man werde unter keinen Umständen die Reise von Menschen aus dem Süden in den Norden erlauben. „Wir rufen Sie dazu auf, sich den Streitkräften oder den Gebieten nördlich von Wadi Gaza nicht zu nähern“, hieß es in der Mitteilung. Er forderte die Menschen dazu auf, die mindestens viertägige Feuerpause dazu zu nutzen, sich mit notwendigen Vorräten zu versorgen. „Der nördliche Gazastreifen ist eine Kampfzone und es ist verboten, sich dort aufzuhalten.“ Der Krieg sei nicht vorbei, betonte er.

10.24 Uhr: Krankenwagen unterwegs zu Evakuierung von Patienten aus Stadt Gaza

Nach Beginn der Feuerpause im Gaza-Krieg sind nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes Roter Halbmond zehn Krankenwagen unterwegs zur Evakuierung von Patienten aus der Stadt Gaza. Der Einsatz sei mit den Vereinten Nationen abgestimmt, teilte die Organisation am Freitag bei X, vormals Twitter, mit. Die Rettungswagen seien in Chan Junis im Süden des Küstenstreifens aufgebrochen. Sie sollten Kranke und Verletzte aus dem Al-Ahli-Krankenhaus in der Stadt Gaza abholen.

Die Klinik ist eines der Krankenhäuser, die wegen der verheerenden Zustände im Gazastreifen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um Evakuierung gebeten hatten. Das UN-Nothilfebüro OCHA hatte zuletzt mitgeteilt, das Al-Ahli-Krankenhaus sei angesichts von Gefechten zwischen Israels Armee und der islamistischen Hamas nur noch im Minimalbetrieb. Nach WHO-Angaben haben 22 der insgesamt 36 Krankenhäuser im Gazastreifen ihren Betrieb inzwischen eingestellt.

9 Uhr: Große Explosion am Schifa-Krankenhaus - Israels Armee zerstört Tunnel

Die israelische Armee hat am Freitag eigenen Angaben zufolge einen unterirdischen Tunnelkomplex im Bereich des Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza zerstört. Auf einer Videoaufnahme war eine starke Explosion in einem Gebäudekomplex zu sehen. Mindestens eines der mehrstöckigen Gebäude schien durch die Explosion schwer beschädigt zu werden, wie der nur wenige Sekunden lange Videoclip zeigte.

7.09 Uhr: Viertätige Waffenruhe offiziell in Kraft getreten

Im Gazastreifen ist eine viertägige Waffenruhe zwischen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel offiziell in Kraft getreten. Die Feuerpause begann am Freitag um 07.00 Uhr (Ortszeit; 06.00 Uhr MEZ). Während der Feuerpause sollen insgesamt 50 israelische Geiseln der Hamas sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden. Die ersten Geiseln, 13 Frauen und Kinder, sollen gegen 16.00 Uhr (Ortszeit; 15.00 Uhr MEZ) freikommen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 23. November: 

21.30 Uhr: Gazastreifen: Arzt spricht nach Angriff auf UN-Schule von mindestens 27 Toten

Bei einem Angriff auf eine von der UNO betriebene Schule im Gazastreifen sind nach Angaben eines palästinensischen Arztes mindestens 27 Menschen getötet worden. Mindestens 93 weitere Menschen seien in der Schule verletzt worden, erklärte der im Al-Awda-Krankenhaus in Dschabalia im Norden des Gazastreifens tätige Arzt. Er machte Israel für den Angriff verantwortlich.
Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Herkunft des Angriffs nicht feststellen. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

20.50 Uhr: Minister: Israels Armee wird noch zwei weitere Monate in Gaza kämpfen

Auch nach der angekündigten Feuerpause wird Israels Armee ihre intensiven Kämpfe im Gazastreifen nach Darstellung des israelischen Verteidigungsministers für mindestens zwei weitere Monate fortsetzen. Die Soldaten sollen sich während der kurzen Feuerpause, die laut dem Vermittlerstaat Katar am Freitagmorgen in Kraft treten soll, organisieren, Waffen nachliefern und sich für die kommenden Kämpfe vorbereiten, sagte Joav Galant israelischen Medien zufolge am Donnerstagabend. Nach der „kurzen Atempause“ werde die Armee weiter Druck machen, um mehr im Gazastreifen festgehaltene Geiseln nach Israel zurückzubringen.

15:28 Uhr: Katar: Feuerpause im Gaza-Krieg soll am Freitag um 6 Uhr MEZ beginnen

Die angekündigte Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas soll nach Angaben des Vermittlers Katar am Freitag um 7.00 Uhr Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) beginnen. Das sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des katarischen Außenministeriums, am Donnerstag in Doha.

14.20 Uhr: Feuerpause im Nahost-Krieg und Freilassung der Geiseln frühestens am Freitag

Die zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vereinbarte Feuerpause sowie Freilassung von Geiseln und Häftlingen hat sich am Donnerstag verzögert. Ein israelischer Sicherheitsberater erklärte, die ersten der von der Hamas gehaltenen Geiseln würden nicht vor Freitag freigelassen. Von palästinensischer Seite hieß es, es gebe Diskussionen über die „Namen von israelischen Geiseln und die Modalitäten ihrer Übergabe“. Die israelischen Angriffe im Gazastreifen dauerten unterdessen an.

11.22 Uhr: Palästinenser-Vertreter: Waffenruhe verzögert sich wegen Details zur Liste der Geiseln

Die zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ausgehandelte Waffenruhe verzögert sich nach Angaben eines Palästinenser-Vertreters wegen noch zu klärender Einzelheiten zur Freilassung von Geiseln. Die Feuerpause sei aufgrund von Diskussionen "in letzter Minute" über die "Namen von israelischen Geiseln und die Modalitäten ihrer Übergabe" an eine dritte Partei verschoben worden, sagte der den Verhandlungen nahestehende Palästinenser-Vertreter, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Katar solle laut dem Vertreter am Donnerstag in Abstimmung mit Ägypten und den USA den Zeitpunkt des Beginns der Waffenruhe bekanntgeben. "Die Hamas wird zehn weibliche Geiseln und Kinder unter 19 Jahren freilassen, während gleichzeitig 30 palästinensische Gefangene freigelassen werden, und die Vereinbarung wird so fortgesetzt", sagte der Palästinenser-Vertreter.

8.35 Uhr: Leiter von Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza laut Arzt von israelischen Soldaten festgenommen

Der Leiter des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen ist nach Angaben eines Arztes der Klinik am Donnerstag von israelischen Soldaten festgenommen worden. "Doktor Mohammed Abu Salmija wurde zusammen mit mehreren anderen leitenden Ärzten festgenommen", sagte der Arzt und Abteilungsleiter Chalid Abu Samra.

Seit rund einer Woche befindet sich die israelische Armee auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses, unter dem sie eine Einsatzzentrale der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vermutet. Am Sonntag erklärte die Armee, einen 55 Meter langen Tunnel in zehn Metern Tiefe unter der Klinik sowie ein Waffenlager gefunden zu haben.

7.12 Uhr: Durchsuchungen in mehreren deutschen Bundesländern bei Hamas und Samidoun

Sicherheitskräfte haben im Zusammenhang mit dem Verbot der Terrororganisation Hamas und des internationalen Netzwerks Samidoun in Deutschland am Donnerstag mehrere Objekte in Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein durchsucht. Das teilte das Bundesinnenministerium am Morgen mit. Das Ministerium hatte Anfang November ein Betätigungsverbot für die Hamas und ein Vereinsverbot für Samidoun ausgesprochen.

Die Maßnahmen seien zur Durchsetzung der Verbote und zur weiteren Aufklärung der verbotenen Strukturen dieser Gruppierungen von den zuständigen Verwaltungsgerichten angeordnet worden, hieß es. Insgesamt seien 15 Objekte durchsucht worden. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurden allein in Berlin an elf Orten Durchsuchungen durchgeführt, um Beweismittel und Vermögenswerte sicherzustellen.

7 Uhr: Israel: Keine Geisel-Freilassung und keine Waffenruhe vor Freitag

Die zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ausgehandelte Freilassung einer größeren Zahl von Geiseln sowie die daran geknüpfte vereinbarte Waffenruhe wird nach israelischen Angaben nicht vor Freitag beginnen. Die Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln dauerten an, erklärte Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am Mittwochabend. Sie werde „gemäß der ursprünglichen Abmachung beider Seiten und nicht vor Freitag beginnen“.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 22. November:

22.54 Uhr: Armee: Prozess der Geisel-Freilassung komplex und nicht abgeschlossen

Der Prozess der Geisel-Freilassung aus dem Gazastreifen nach Israel ist nach Angaben des israelischen Armeesprechers komplex und noch nicht abgeschlossen. Das Militär bereite die Umsetzung dieser ersten Phase der Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas zwar vor, sagte Daniel Hagari am Mittwochabend. Die Rückführung der in den abgeriegelten Küstenstreifen verschleppten Menschen könne allerdings Zeit in Anspruch nehmen und in mehreren Etappen ablaufen.

22.08 Uhr: Israels Armee: Hamas-Tunnelsystem unter Schifa-Krankenhaus freigelegt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben weitere Teile eines mutmaßlichen Hamas-Tunnelsystems unter dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen freigelegt. Das Militär veröffentlichte am Mittwochabend Videos und Bilder, auf denen weitere Eingänge zu Tunneln sowie unterirdische Räume und Verstecke zu sehen waren. Das israelischen Streitkräfte vermuten unter dem größten Krankenhaus im Gazastreifen eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas. Auch Gebäude in der Umgebung der Klinik zählten dazu.

21.59 Uhr: Netanjahu: Vereinbarung mit Hamas „richtige Entscheidung“

Vor der erwarteten Feuerpause in Israel und im Gazastreifen hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Vereinbarung mit der islamistischen Hamas als „richtige Entscheidung“ bezeichnet. Der Krieg werde allerdings auch nach der Umsetzung einer Vereinbarung mit der Hamas fortgesetzt, betonte er am Mittwochabend erneut bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv. Die Kampfhandlungen würden so lange andauern, bis Israel alle seine Ziele erreicht habe.

20.25 Uhr: Israels Armee: Geheimdienst-Einrichtungen der Hamas in Gaza zerstört

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben Einrichtungen des militärischen Geheimdienstes der Hamas im Gazastreifen zerstört. Bei der Operation seien mehrere Hamas-Terroristen getötet sowie Anlagen zur Waffenproduktion freigelegt worden, teilte das Militär mit. Bei dem Einsatz in den Vierteln Issa und Tel el-Hawa konnten außerdem Geheimdienstmaterial, technische Instrumente sowie wichtige Informationen über die Untergrundinfrastruktur der Terrororganisation gesammelt werden, wieß es in der Mitteilung weiter hieß. Es seien israelische Streitkräfte der Fallschirmjäger-Brigade gewesen, die die Zentrale sowie einen Außenposten der Hamas angegriffen hätten.

15.42 Uhr: Israelische Armee: Marschflugkörper mit Ziel Südisrael abgefangen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Mittwoch einen Marschflugkörper abgefangen, der den Süden Israels zum Ziel gehabt habe. Nach Informationen über "das Eindringen eines feindlichen Fluggeräts" in den Luftraum in der Nähe der Stadt Eilat am Roten Meer habe ein israelisches Kampfflugzeug "erfolgreich einen Marschflugkörper abgefangen, der auf Israel abgefeuert wurde", teilte die Armee mit.

12.48 Uhr: Israel: Armee hat rund 400 Tunnelschächte in Gaza zerstört

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges am 7. Oktober rund 400 Tunnelschächte im Gazastreifen zerstört. Viele der Tunnel der islamistischen Hamas seien unter zivilen Krankenhäusern, Schulen und Häusern gewesen, teilte das Militär am Mittwoch mit.

Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gibt es nach israelischen Angaben ein Netz an unterirdischen Tunneln.

11.46 Uhr: Palästinenser: Sechs Tote bei Armeeeinsatz im Westjordanland

Sechs Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei einem Einsatz der israelischen Armee im nördlichen Westjordanland getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigte am Mittwoch den Tod der Palästinenser in Tulkarem. Unklar war zunächst, ob die Toten Mitglieder extremistischer Gruppen gewesen waren. Die israelische Armee teilte zunächst nur mit, man warte auf weitere Details zu dem Vorgang.

11.27 Uhr: Berichte: Kampfpause im Gazastreifen wird maximal zehn Tage dauern

Israel hat Medienberichten zufolge weitere Details zu dem Abkommen mit der Hamas über eine Feuerpause sowie den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge veröffentlicht. Für den gesamten Austausch von bis zu 300 palästinensischen Häftlingen gegen bis zu 100 lebende Geiseln aus Israel sind maximal zehn Tage vorgesehen, berichtete die „Times Of Israel“ am Mittwoch unter Berufung auf einen von der israelischen Regierung veröffentlichten Kabinettsbeschluss. Spätestens danach soll der Anti-Terror-Einsatz der israelischen Armee gegen die Hamas und andere islamistische Extremisten im Gazastreifen weitergehen.

9.48 Uhr: Baerbock und Biden zu Waffenruhe und Geiselabkommen

Das Abkommen zwischen Israel und Hamas zur Freilassung von 50 Geiseln ist international mit großer Erleichterung aufgenommen worden. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) nannte die Einigung am Mittwoch im Online-Dienst X (vormals Twitter) einen „Durchbruch“ und forderte, die damit verbundene Waffenruhe für humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu nutzen.

US-Präsident Joe Biden erklärte, er sei "außerordentlich erfreut darüber, dass einige dieser tapferen Menschen" nach Anwendung des Abkommens "wieder mit ihren Familien vereint sein" würden. Biden dankte insbesondere den Staatschefs von Ägypten und Katar für deren „zentrale Führungsrolle“ beim Erreichen des Abkommens. Auch die EU-Kommission, Frankreich, China und Russland begrüßten die Einigung.

8.28 Uhr: EU erleichtert über Waffenruhe in Gaza - mehr Hilfe angekündigt

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Waffenruhe und die geplante Freilassung von Geiseln in Gaza begrüßt. Jeder Tag, den Mütter und Kinder durch Terroristen gefangengehalten würden, sei zu viel, erklärte sie am Mittwoch in Brüssel. Sie rief die Hamas zur Freilassung aller Entführten auf.

Zugleich kündigte von der Leyen an, die Europäische Union werde ihr Möglichstes tun, um die Waffenpause für eine Verstärkung der humanitären Hilfe zu nutzen. Der zuständige Kommissar Janez Lenarcic solle so schnell wie möglich weitere Lieferungen nach Gaza veranlassen, um die Krise dort zu lindern.

7.35 Uhr: Hamas und Israel vereinbaren Feuerpause – Geiseln gegen Häftlinge

Die islamistische Hamas und Israel haben sich nach Darstellung Katars auf eine viertägige Feuerpause und den Austausch von 50 Geiseln gegen palästinensische Gefangene geeinigt. Der Beginn der Kampfpause werde innerhalb von 24 Stunden bekannt gegeben, teilte das Außenministerium des Golfemirats am Mittwochmorgen mit. Der Vereinbarung nach sollen mit der „humanitären Pause“ auch eine „größere Zahl“ an Hilfskonvois sowie mehr Treibstoff in den Gazastreifen kommen.

Die Hamas soll dem Deal zufolge 50 Frauen und Minderjährige unter den rund 240 Geiseln freilassen, die beim Terrorangriff am 7. Oktober aus Israel verschleppt wurden. Im Gegenzug soll eine nach Angaben Katars noch unbestimmte Zahl an weiblichen und minderjährigen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Laut Hamas handelt es sich um 150 Häftlinge, die freikommen sollen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 21. November:

21.50 Uhr: Netanjahu wirbt im Kabinett für Geisel-Abkommen

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat in seinem Kabinett um Zustimmung für ein Abkommen über die Freilassung von durch die radikalislamische Hamas verschleppten Geiseln geworben. Es sei "eine schwierige Entscheidung, aber die richtige Entscheidung", sagte Netanjahu am Dienstagabend bei einer Kabinettssitzung, bei der über das Abkommen entschieden werden sollte.
 
US-Präsident Joe Biden habe dazu beigetragen, den "Rahmen" des Abkommens zu verbessern, um die Freilassung von "mehr Geiseln zu einem niedrigeren Preis" zu umfassen, sagte Netanjahu. 

21.45 Uhr: Netanjahu: Krieg wird nach Feuerpause weitergehen

Die Kampfhandlungen im Gazastreifen sollen nach Angaben von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer möglicherweise bevorstehenden Feuerpause fortgesetzt werden. Der Krieg werde auch nach Umsetzung einer Vereinbarung mit der Hamas weitergehen, „bis wir alle unsere Ziele erreicht haben“, sagte Netanjahu am Dienstagabend vor einer Abstimmung im Kabinett über einen Entwurf des Deals. Zu den Zielen Israels gehörten die Eliminierung der Hamas sowie die Rückkehr aller Geiseln. Zudem dürfe es in Gaza keine Bedrohung für Israel mehr geben.
 
Der Entwurf der Vereinbarung mit der Hamas sieht Medienberichten zufolge eine viertägige Feuerpause sowie einen Austausch von 50 Geiseln der Hamas gegen mindestens 140 Häftlinge in Israel vor. Es geht auf beiden Seiten um die Freilassung von Frauen und Minderjährigen. Die Hamas hatte zuvor mitgeteilt, ihre Zustimmung bereits an die Vermittler in Ägypten und Katar übermittelt zu haben.

17.46 Uhr: Biden: „Sehr nah dran“ an Abmachung zur Freilassung von Geiseln

US-Präsident Joe Biden rechnet mit einer baldigen Freilassung von Geiseln im Gazastreifen n Gaza. Man sei „sehr nah dran“ an einer Abmachung, sagte Biden am Dienstag in Washington. „Wir könnten also einige dieser Geiseln sehr bald nach Hause bringen. Aber ich will nicht ins Detail gehen.“ Biden mahnte allerdings, dass nichts erreicht sei, bevor es tatsächlich erreicht sei. Im Moment sehe es aber „gut“ aus.

Die Hamas hatte bei ihrem beispiellosen Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober etwa 240 Menschen in den Gazastreifen entführt und 1200 Menschen getötet. Eine Einigung zum Austausch von Geiseln und palästinensischen Gefangenen in Israel nahm am Dienstag konkretere Formen an. Nach Darstellung der islamistischen Hamas sieht eine Abmachung auch ein fünftägige Kampfpause sowie die Einfahrt Hunderter Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen vor. Israel muss dem Deal noch zustimmen.

15.10 Uhr: Hoffnungen auf Einigung bei Verhandlungen zu Geisel-Freilassung wachsen

In den Verhandlungen um die von der radikalislamischen Hamas aus Israel verschleppten Geiseln gibt es Anzeichen für eine bevorstehende Einigung. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte am Dienstag, es gäbe „Fortschritte“ in dem Bemühen, die Geiseln nach Hause zu bringen. Zuvor hatte bereits Vermittler Katar angegeben, eine Einigung sei „so nah wie nie zuvor“. Auch Hamas-Chef Ismail Hanijeh erklärte, dass ein Abkommen über eine Waffenruhe mit Israel in Sicht sei.

Er hoffe, dass es bald „gute Nachrichten“ geben werde, sagte Netanjahu beim Besuch eines Militärstützpunkts im Norden des Landes. Er halte es jedoch nicht für sinnvoll, „zu viel zu sagen“. Nach Angaben des Sprechers des katarischen Außenamts haben die Gespräche zwischen den Konfliktparteien eine „kritische und letzte Phase“ erreicht. „Wir sind optimistisch und hoffnungsvoll“, erklärte er.

14.42 Uhr: Israel erlaubt Rückkehr in evakuierte Orte nahe Gazastreifen

Rund sechs Wochen nach Beginn des Gaza-Krieges erlaubt Israel laut Medienberichten Einwohnern die Rückkehr in ihre Heimatorte in der näheren Umgebung des Gazastreifens. Israelis, die bis zu vier Kilometer vom Gazastreifen entfernt gewohnt hätten, dürften wieder in ihre Häuser zurückkehren, berichtete der Rundfunksender Kan am Dienstag und veröffentlichte ein entsprechendes Schreiben der Armee auf der Plattform X, vormals Twitter. Hintergrund sei der Fortschritt der Kämpfe im Gaza-Krieg. Das Militär äußerte sich zunächst nicht dazu.

Laut der Nachrichtenseite ynet waren nach dem Massaker der islamistischen Hamas im Süden des Landes am 7. Oktober Orte bis zu sieben Kilometer von der Grenze entfernt evakuiert worden. Bei dem Massaker waren nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet worden, rund 240 Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt.

13.20  Uhr: Israelische Polizei: Zwei Eindringlinge des Hamas-Angriffs festgenommen

Die israelische Polizei hat Berichte über die Festnahme von zwei beim Hamas-Angriff am 7. Oktober nach Israel eingedrungenen Bewohnern des Gazastreifens bestätigt. Einer der beiden sei ein Kämpfer der radikalislamischen Hamas, sagte ein Sprecher der israelischen Grenzpolizei am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP.

Die zwei wurden demnach im südisraelischen Rahat festgenommen, einem vornehmlich von arabischen Beduinen bewohnten Ort in etwa 30 Kilometern Entfernung zur Grenze zum Gazastreifen. Die Festgenommenen seien unbewaffnet in einem leeren Haus gefunden worden.

Am 7. Oktober waren Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas über die Grenze des Gazastreifens nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt. Dabei wurden nach israelischen Angaben etwa 1200 Menschen getötet, rund 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

13.07 Uhr: Medien: Zwei Journalisten im israelisch-libanesischen Grenzgebiet getötet

Bei israelischem Beschuss sind im Süden des Libanon nach Angaben libanesischer Medien am Dienstag zwei Journalisten und ein weiterer Zivilist getötet worden. Der tödliche Vorfall ereignete sich laut der offiziellen libanesischen Nachrichtenagentur Ani in der Region von Tair Harfa. Das israelische Militär gab an, die „Einzelheiten“ des Vorfalls prüfen zu wollen.

Wie der libanesische TV-Sender Al-Majadeen mitteilte, handelt es sich bei den getöteten Journalisten um seinen Reporter Farah Omar und Kameramann Rabih Maamari. Der ebenfalls getötete Zivilist ist laut Al-Majadeen-Chef Ghassan bin Dschiddo ein „Mitarbeiter“ des Senders.

„Es war ein direkter Angriff, es war kein Zufall“, sagte bin Dschiddo in einem Interview seines Senders. Ihm zufolge hatte Israel in diesem Monat bereits den Zugang zur Website von Al-Majadeen gesperrt.

12.32 Uhr: Faeser: Muslimischer Antisemitismus muss auch benannt werden

nnenministerin Nancy Faeser hat bei der Deutschen Islam Konferenz gefordert anzuerkennen, dass es in Deutschland ein Problem mit Antisemitismus gebe, der auch von Muslimen ausgehe. „Wir erleben derzeit, dass bei Einigen nur ein Funke genügt, damit auf Worte des Hasses Taten der Gewalt folgen“, sagte die SPD-Politikerin zur Eröffnung der Veranstaltung am Dienstag in Berlin. „Auch darüber müssen wir hier und heute in aller Offenheit sprechen.“ Jüdinnen und Juden hierzulande zu schützen, sei unverrückbarer Bestandteil der deutschen Staatsräson. Das ergebe sich aus den Verbrechen der Schoah. Daraus erwachse eine Verantwortung, die Existenz jüdischen Lebens niemals wieder gefährden zu lassen. „Es ist aber nicht nur die Verantwortung des Staates, sondern auch die Verantwortung der gesamten deutschen Gesellschaft. Jeder einzelne Mensch in Deutschland lebt in dieser Verantwortung“, sagte Faeser. „Das gilt auch für diejenigen von uns, die die deutsche Staatsbürgerschaft erst nach der Geburt bekommen haben.“

10.28 Uhr: Dschabalia vollständig umstellt

Israels Armee hat nach eigener Darstellung die Stadt Dschabalia im nördlichen Gazastreifen vollständig umstellt. Die Einkreisung sei am Montagabend abgeschlossen worden, teilte die Armee am Dienstag mit. Soldaten griffen demnach auch drei Schächte an, in denen mutmaßliche Terroristen verschanzt waren. Es habe in der Gegend zudem weitere Kämpfe gegen mutmaßliche Terroristen gegeben.

In dem Ort Dschabalia nördlich der Stadt Gaza liegt auch das gleichnamige Flüchtlingsviertel. Dschabalia ist nach UN-Angaben das größte Flüchtlingslager im von Israel abgeriegelten Gazastreifen. Es handelt sich um ein sehr dicht besiedeltes Wohngebiet, das aber nicht wie andere Flüchtlingslager durch einen Zaun oder ähnliches von der Umgebung abgetrennt ist. Das Gebiet ist nach UN-Angaben 1,4 Quadratkilometer groß und zählt 116 000 als Flüchtlinge registrierte Einwohner.

9.33 Uhr: Israels Armee: 250 Hamas-Ziele aus der Luft beschossen

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb eines Tages 250 Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen aus der Luft angegriffen. Unter den am Montag beschossenen Stellungen seien unter anderem Raketenwerfer und Dutzende Mitglieder der Hamas, teilte das Militär am Dienstag mit. Zudem sei in der Nacht auf Dienstag ein Posten beschossen worden, von dem aus am Montag Raketen auf das Zentrum Israels abgefeuert wurden. Der „Raketenabschusspunkt“ befand sich den Angaben nach in der Nähe eines Wohngebiets.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 20. November:

22.17 Uhr: Mehr als 10 000 israelische Soldaten im Gazastreifen

Israels Militär hat im Krieg gegen die islamistische Hamas einem israelischen Medienbericht zufolge aktuell mehr als 10.000 Soldaten im Gazastreifen im Einsatz. Diese befinden sich vor allem in Vierteln der Stadt Gaza und in Dschabalia im Norden des Küstengebiets, wie die Zeitung „Haaretz“ am Montagabend unter Berufung auf die Armee berichtete. Seit Beginn der Bodenoffensive Ende Oktober gab es demnach auch mehrere Fälle, in denen israelische Soldaten versehentlich eigene Kameraden durch Beschuss getötet hätten. Die Vorfälle würden untersucht, um daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen.
 
Seit Beginn der Bodenoffensive sind israelischen Medien zufolge bislang insgesamt 66 Soldaten im Gazastreifen getötet worden.

19.48 Uhr: Israels Armee: 40 Minderjährige unter Hamas-Geiseln

Unter den rund 240 aus Israel in den Gazastreifen entführten Menschen sollen nach Angaben der israelischen Armee 40 Kinder und Jugendliche sein. Das Militär verbreitete am Montag eine Zusammenstellung von Bildern entführter Kinder auf der Plattform X, vormals Twitter. Sie hätten zusehen müssen, "wie ihre Familien vor ihren Augen ermordet wurden", und würden noch immer "von brutalen Schlächtern als Geiseln gehalten", hieß es in dem Post.

17.50 Uhr: Steinmeier reist nach Israel - Treffen mit Präsident Herzog

Inmitten des Gaza-Krieges will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am kommenden Sonntag zu einem offiziellen Besuch nach Israel reisen. Er werde dort mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog politische Gespräche führen, hieß es am Montag in einer Mitteilung des Bundespräsidialamts. Bei dem Besuch am Sonntag und Montag seien auch Termine im Süden Israels und in Ostjerusalem vorgesehen. Anschließend werde der Bundespräsident zunächst in das Sultanat Oman und von dort aus in das Emirat Katar weiterreisen. Steinmeier wird von seiner Frau Elke Büdenbender begleitet.

14.46 Uhr: Israel weitet Kämpfe im Gazastreifen aus - Hamas meldet Ankunft von erstem Feldlazarett

Inmitten vorsichtiger Hoffnungen auf eine Geisel-Freilassung im Gegenzug zu einer Feuerpause will Israel seinen Einsatz im Gazastreifen ausweiten. Bei einem Angriff auf ein Krankenhaus wurden am Montag nach nicht überprüfbaren Angaben der radikalislamischen Hamas mindestens zwölf Menschen getötet, darunter auch Patienten. Die israelische Armee hatte am Vortag erklärt, die Kämpfe gegen die islamistische Hamas in „zusätzliche Gebiete“ des Palästinensergebiets ausdehnen zu wollen.

Weiter teilte die israelische Armee am Montag mit, dass seit dem brutalen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 65 israelische Soldaten im Gazastreifen getötet worden seien.

13.43 Uhr: Laut Medienberichten: 29 Frühchen aus Al-Schifa-Krankenhaus erreichen Ägypten

Nach der Evakuierung aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza sind Medienberichten zufolge 29 Frühchen nach Ägypten gebracht worden. Der staatsnahe ägyptische Sender Al Kahera News meldete am Montag die Ankunft der Babys über den Grenzübergang in Rafah im Süden des Gazastreifens. Demnach befanden sich alle Säuglinge in Brutkästen, die an medizinische Geräte angeschlossen waren.

Die Frühchen, von denen sich einige in einem kritischen Zustand befinden, waren am Samstag aus dem Al-Schifa-Krankenhaus evakuiert worden und zunächst auf einer Neugeborenen-Intensivstation in Rafah versorgt worden.

11 Uhr: Erneut Raketenbeschuss aus Gazastreifen auf den Süden Israels

Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Es sei mehrfach Raketenalarm ausgelöst worden, unter anderem im Kibbuz Ein Haschloscha, teilte die Armee am Montag mit.

Seit Beginn des Kriegs am 7. Oktober sind israelischen Armeeangaben zufolge Tausende Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen worden.

10.21 Uhr: Hamas-Behörde: Zwölf Menschen bei Beschuss von Klinik in Gaza getötet

Beim Beschuss einer Klinik im nördlichen Gazastreifen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums der islamistischen Hamas zwölf Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien mehrere Patienten sowie deren Begleiter, teilte der Sprecher der Behörde, Aschraf al-Kudra, am Montag mit. Dutzende weitere seien verletzt worden. Das Ministerium machte Israel für den Angriff auf das indonesische Krankenhaus im Norden des Küstengebiets verantwortlich. Das israelische Militär äußerte sich auf Nachfrage zunächst nicht. Die Angaben Al-Kudras waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen.

Augenzeugen berichteten von israelischen Panzern, die unweit des Krankenhauses stationiert seien. Nach Angaben von Al-Kudra sollen sich in der Klinik noch 200 Mitarbeiter sowie tausende Vertriebene befinden. Eine genaue Zahl nannte er nicht. „Wir haben die Weltgesundheitsorganisation gebeten, die Patienten zu evakuieren“, sagte Al-Kudra.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 19. November: 

22 Uhr: Israel: 64 Soldaten seit Beginn von Bodeneinsätzen in Gaza getötet

Seit Beginn der Bodeneinsätze Israels im Gazastreifen am 27. Oktober sind nach Militärangaben 64 Soldaten getötet worden. Seit dem Massaker von Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet seien es insgesamt 385 getötete israelische Soldatinnen und Soldaten, sagte ein Armeesprecher am Sonntag. Diese Zahl beinhaltet auch Soldaten, die an der Grenze zum Libanon ums Leben kamen.

Zum Vergleich: Während des 50-tägigen Gaza-Kriegs 2014 waren auf israelischer Seite 66 Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden. Während des damaligen Konflikts wurden nach UN-Angaben 2251 Palästinenser getötet.

21.36 Uhr: Militär: Geiseln der Hamas waren zeitweise in Schifa-Krankenhaus

Mehrere Geiseln der islamistischen Hamas waren nach israelischer Darstellung zeitweise in das Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen gebracht worden. Israels Armee veröffentlichte am Sonntagabend Aufnahmen von Überwachungskameras der Klinik, die einen entführten nepalesischen sowie einen thailändischen Staatsbürger in der Einrichtung am 7. Oktober zeigen sollen. „Diese Erkenntnisse beweisen, dass die Terrororganisation Hamas den Komplex des Schifa-Krankenhauses am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte“, teilte die Armee mit.

Auf den Aufnahmen ist eine mutmaßliche Geisel zu sehen, wie sie auf einem Krankenhausbett mit einer sichtbaren Verletzung am Arm in ein Zimmer geschoben wird. Die zweite mutmaßliche Geisel wird von mehreren bewaffneten Männern durch die Gänge des medizinischen Zentrums gezerrt. Die Aufnahmen waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Aus Thailand und Nepal stand eine Reaktion aus.

20.50 Uhr: Israelische Armee: Aufnahmen vom 7. Oktober zeigen Hamas-Geiseln in Al-Schifa-Klinik

Die israelische Armee hat Aufnahmen von Überwachungskameras veröffentlicht, die zeigen sollen, dass die Hamas am Tag ihres Großangriffs auf Israel Geiseln in das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza gebracht hat. Die Videos seien ein Beleg dafür, dass die radikalislamische Palästinenserorganisation das Klinikgelände "am Tag des Massakers als terroristische Infrastruktur nutzte", teilten das israelische Militär und die Geheimdienste am Sonntag in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die Nachrichtenagentur AFP konnte die Aufnahmen zunächst nicht verifizieren.

20 Uhr: Huthi-Rebellen wollen israelisches Schiff gekapert haben - Israel dementiert

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben nach eigenen Angaben ein israelisches Schiff im Roten Meer gekapert. Die Rebellen hätten das Schiff beschlagnahmt und an die jemenitische Küste gebracht, erklärte der Militärsprecher der Huthis, Jahya Saree, am Sonntag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. Das israelische Militär wies die Darstellung umgehend zurück und erklärte auf X, es handele sich nicht um ein israelisches Schiff.

Die Huthi-Rebellen sehen sich als Teil der selbsternannten "Achse des Widerstands" gegen Israel, zu der auch weitere vom Iran unterstützte Gruppen wie die radikalislamische Hamas und die libanesische Hisbollah-Miliz gehören.

19 Uhr: Hamas: 41 Mitglieder einer Familie bei israelischem Angriff im Gazastreifen getötet

Bei einem israelischen Angriff sind im Gazastreifen nach Angaben der Hamas am Sonntag 41 Mitglieder einer Familie getötet worden. Das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation geleitete Gesundheitsministerium im Gazastreifen veröffentlichte eine Liste mit den Namen von 41 Mitgliedern der Familie Malka, die demnach bei dem Angriff im Morgengrauen in der Stadt Gaza getötet wurden.

Einem AFP-Journalisten zufolge hatten sich in dem Stadtteil Seitun am Morgen israelische Soldaten und palästinensische Kämpfer heftige Gefechte geliefert. Er berichtete zudem über israelische Luftangriffe.

18.26 Uhr: Israel: „Terrortunnel“ unter Al-Schifa-Krankenhaus freigelegt

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen 55 Meter langen „Terrortunnel“ in 10 Metern Tiefe unter dem Al-Schifa-Krankenhauskomplex in Gaza-Stadt freigelegt. Die israelischen Streitkräfte (IDF) teilten am Sonntagabend mit, dass eine tiefe Treppe zum Eingang des Tunnelschachts führe, der verschiedene Verteidigungsmaßnahmen beinhalte, darunter eine explosionssichere Tür und ein Schießschacht.

„Diese Art von Tür wird von der Terrororganisation Hamas verwendet, um israelischen Streitkräften den Zutritt zu den Kommandozentralen und den Untergrundanlagen der Hamas zu verwehren“, hieß es. Der Tunnelschacht sei im Bereich des Krankenhauses unter einem Schuppen neben einem Fahrzeug freigelegt worden, in dem zahlreiche Waffen gefunden worden seien, darunter Sprengstoffe und Kalaschnikow-Gewehre. Israelische Truppen seien weiterhin damit beschäftigt, „die Route des Tunnels aufzudecken“.

16.26 Uhr: Völkerrechtler verteidigt Israel: Keine Schranke bei Opferzahl

Das Vorgehen Israels in Gaza ist nach Einschätzung des Bonner Völkerrechtlers Matthias Herdegen trotz vieler ziviler Opfer juristisch gerechtfertigt. Ein angegriffener Staat dürfe sich prinzipiell auch gegen einen Angreifer zur Wehr setzen, der Zivilisten als Schutzschilde benutze, sagte Herdegen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Montag).

„Das Völkerrecht zwingt den Angegriffenen nicht dazu, seine Kampfhandlungen so zu beschränken, dass die Zahl der Opfer beim Angreifer nicht die Zahl der Getöteten im eigenen Land übersteigt“, sagte Herdegen. „Eine solche Schranke würde das Recht auf Selbstverteidigung gerade gegenüber solchen Konfliktparteien aushöhlen, die Opfer unter der eigenen Bevölkerung zum Mittel ihres Kampfes machen.“

Herdegen sagte, die von der Hamas betriebene Einrichtung von Waffenlagern unter Kliniken, Wohnhäusern und Schulen sei ein Kriegsverbrechen: „Schon in dieser Form der Vorbereitung auf einen Konflikt liegt ein eklatanter Verstoß gegen Regelungen des humanitären Völkerrechts.“ Ein Krankenhaus verliere in diesem Fall seinen absoluten völkerrechtlichen Schutz.

16.08 Uhr: Huthi-Rebellen greifen Frachtschiff im Roten Meer an

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste des Jemens ein Frachtschiff entführt und mehrere Geiseln genommen. Die Rebellen hätten an Bord des Autotransporters „Galaxy Leader“ die Kontrolle übernommen, berichtete der Nachrichtensender Al-Hadath am Sonntag. An Bord sind nach Angaben Israels 25 Besatzungsmitglieder, darunter aus der Ukraine, Bulgarien und Mexiko sowie aus den Philippinen.

Die Huthis teilten mit, sie hätten bei einem „Militäreinsatz“ im Roten Meer ein israelisches Schiff gekapert und zur jemenitischen Küste gebracht. Hintergrund sei eine „moralischen Verpflichtung gegenüber dem unterdrückten palästinensischen Volk“, hieß es in einer Mitteilung bei X von Huthi-Militärsprecher Jahja Sari.

15.53 Uhr: Konkrete Hoffnung auf Freilassung Dutzender Geiseln in Gaza

Gut sechs Wochen nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel scheint die erhoffte Freilassung von Geiseln im Gazastreifen näher zu rücken. Es gebe nur noch sehr niedrige Hürden für eine Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas, sagte Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, dessen Emirat eine wichtige Vermittlerrolle hat. Die ungelösten Punkte seien jetzt eher „praktisch und logistisch“, berührten aber nicht den Kern des Deals, sagte Al Thani am Sonntag in Doha.

Unterdessen schritt die Evakuierung der umkämpften Schifa-Klink in Gaza, die Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach einem Besuch am Wochenende als „Todeszone“ bezeichneten, voran. Rund 30 Frühchen wurden in den Süden des Gazastreifens verlegt.

15.47 Uhr: Irans geistliches Oberhaupt sieht "Niederlage" Israels im Kampf gegen Hamas

Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei sieht eine "Niederlage" Israels im Krieg gegen die vom Iran unterstützte radikalislamische Hamas als eine "Tatsache" an. In einer Rede in der iranischen Hauptstadt Teheran sagte Chamenei am Sonntag, die Niederlage "des zionistischen Regimes (Israel) in Gaza" sei eine Tatsache. "Vorzurücken und in Krankenhäuser oder Häuser der Menschen einzudringen, ist kein Sieg, weil Sieg bedeutet, die andere Seite zu besiegen", fuhr er fort.

Israel sei bei seinem Versuch, die islamistische Palästinenserorganisation Hamas zu zerstören, "trotz der massiven Bombardierungen" des Gazastreifens "bislang gescheitert". "Diese Unfähigkeit spiegelt das Unvermögen der Vereinigten Staaten und westlicher Länder wider", die Israel unterstützten, führte Chamenei aus. 

15.01 Uhr: Huthi-Rebellen: Werden alle israelischen Schiffe angreifen

Die Huthi-Rebellen im Jemen haben mit Angriffen auf „sämtliche Schiffe“ mit Bezug zu Israel gedroht. Ab sofort seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, teilte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari am Sonntag bei X mit. Alle Staaten der Welt seien aufgerufen, keine Landsleute mehr in die Besatzungen dieser Schiffe zu schicken und mit diesen keine Geschäfte mehr zu machen. Grund für den Schritt sei die „israelisch-amerikanische Aggression“ im Gazastreifen.

In den vergangenen Wochen hatten die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen eigenen Angaben nach mehrfach Drohnen und Raketen vom Süden der Arabischen Halbinsel Richtung Israel abgefeuert. Die Huthis haben ihr Waffenarsenal in vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Rebellenführer Abdel-Malik al-Huthi drohte in vergangenen Tagen in einer Rede bereits damit, „nach jedem israelischen Schiff im Roten Meer“ Ausschau halten zu wollen.

14.58 Uhr: Schwedens Kronprinzessin mahnt zum Respekt des Völkerrechts

Bei der Gedenkstunde zum Volkstrauertag im Berliner Bundestag hat Schwedens Kronprinzessin Victoria an das Leid durch den Krieg in der Ukraine und den Konflikt in Nahost erinnert. „Die Stimmung in der Welt ist so eisig wie seit langem nicht mehr“, sagte sie bei ihrer Rede am Sonntag.

„Es ist ein Krieg, der uns an die dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte erinnert“, sagte Victoria über den Ukraine-Krieg. Hinzu kämen die Entwicklungen nach den „schrecklichen Angriffen“ der Hamas auf israelische Zivilisten. „Wir sehen entsetzliche Bilder aus Gaza mit großem menschlichem Leid.“ Natürlich habe Israel das Recht, sich in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht zu verteidigen. „Der Schutz aller Zivilisten sowohl in Israel als auch in Gaza muss garantiert und das humanitäre Völkerrecht respektiert werden, zu jeder Zeit unter allen Umständen.“

12.28 Uhr: Hamas-Behörden melden Evakuierung von 31 Frühgeborenen aus Al-Schifa-Klinik

Aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza sind nach Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde alle 31 noch verbliebenen Frühgeborenen evakuiert worden. Die Babys würden von "drei Ärzten und zwei Krankenschwestern" begleitet, sagte der Generaldirektor für die Krankenhäuser im Gazastreifen, Mohammed Zakut, der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag. Es seien "Vorbereitungen im Gange", um die Frühchen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten zu bringen.

11.36 Uhr: Katar: Nur noch „geringfügige“ Hindernisse vor Abkommen zu Geisel-Freilassung

Bei den Verhandlungen über die Freilassung der von der islamistischen Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln stehen nach Angaben der katarischen Regierung nur noch „geringfügige“ Hindernisse einem Abkommen im Weg. Die jetzt noch verbliebenen Fragen seien eher „logistischer und praktischer“ Natur, sagte Katars Regierungschef Mohammed bin Abdulrahman Al Thani am Sonntag bei einer Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in Doha. Einen Zeitplan nannte Al Thani nicht.

8.13 Uhr: WHO: Lage in Al-Schifa-Krankenhaus auch nach weitgehender Räumung dramatisch

 Auch nach der weitgehenden Räumung des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) über dramatische Zustände in der Klinik berichtet. Nach einem einstündigen Besuch von WHO-Personal im größten Krankenhaus des Gazastreifens erklärte die Organisation am Sonntag, dieses sei eine „Todeszone“, die Lage dort „verzweifelt“. Unterdessen dementierte die US-Regierung einen Bericht über eine angeblich bevorstehende Einigung auf eine mehrtägige Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Für das Al-Schifa-Krankenhaus erarbeiteten die WHO und ihre Partnerorganisationen zügig Pläne für die sofortige Evakuierung der verbleibenden Patienten, des Personals und ihrer Familien„, schrieb die WHO. Es fehlten dort Wasser, elektrischer Strom, Medikamente und medizinische Ausrüstung sowie Lebensmittel.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 18. November: 

19.52 Uhr: Bericht: Hamas-Führer aus Gaza in Süden des Gazastreifens geflohen

Die Führungsspitze der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas ist nach israelischen Informationen aus der Stadt Gaza in den Süden des Gazastreifens geflohen. Der israelische TV-Sender Kan berichtete am Samstag, Israel gehe davon aus, dass die Hamas-Führer Jihia al-Sinwar und Mohammed Deif während des Kriegs in den Süden entkommen seien. Sie würden dort im Bereich der Stadt Chan Junis vermutet, wo Sinwar geboren ist. Der Sender nannte allerdings keine Quelle für diese Information.

Sinwar ist der Chef der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen, Deif Kommandeur des bewaffneten Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden. Beide stehen seit dem Massaker am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet ganz oben auf der Abschussliste Israels.

18.59 Uhr: Marsch für Geiseln in Hamas-Gewalt erreicht Jerusalem

Zehntausende Teilnehmer eines Protestmarsches für die Geiseln in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas haben am Samstag Jerusalem erreicht. Sie demonstrierten dort vor dem Amtssitz des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Der Marsch hatte am Dienstag in der rund 70 Kilometer entfernten Küstenmetropole Tel Aviv begonnen. Die Demonstranten trugen blau-weiße israelische Flaggen und gelbe Luftballons bei sich. Viele hielten Schilder mit Bildern der Entführten in die Höhe.

Sie forderten von der Regierung einen sofortigen Deal zur Freilassung der Geiseln, die seit sechs Wochen im Gazastreifen festgehalten werden. „Jetzt, jetzt, jetzt“, skandierten sie immer wieder. „Humanitäre Hilfe nur im Gegenzug für die Freilassung aller Geiseln“, stand auf einem Banner.

Die Farbe Gelb symbolisiert die Solidarität mit den verschleppten Kindern, Frauen, Männern und alten Menschen. Zahlreiche Israelis tragen seit Wochen gelbe Bänder an ihren Handgelenken und binden sie an gut sichtbaren Orten fest.

17.03 Uhr: Telefonat mit Netanjahu: Scholz fordert „humanitäre Feuerpausen“ im Gazastreifen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich in einem Telefonat mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu für „humanitäre Feuerpausen“ im Gazastreifen ausgesprochen. Diese „könnten zu einer wesentlichen Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung beitragen“, sagte Scholz nach Angaben seiner Sprecherin bei dem Gespräch am Samstag. Netanjahu habe daraufhin die „israelischen Bemühungen zum Schutz von Zivilisten“ erläutert, diese würden aber weiterhin „von der Hamas konterkariert“.

Das Vorgehen der israelischen Armee und in den vergangenen Tagen vor allem die Erstürmung des Al-Schifa-Krankenhauses in der Stadt Gaza hatten international Kritik hervorgerufen. Israel vermutet das Hauptquartier der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in Tunneln unter dem Krankenhauskomplex.

„Der Bundeskanzler erneuerte die volle Solidarität Deutschlands mit den Menschen in Israel“, erklärte die Regierungssprecherin weiter. Scholz habe Netanjahu zudem über seine „fortgesetzten diplomatischen Kontakte“ unterrichtet, die darauf abzielten, eine regionale Ausweitung des Konflikts zu verhindern.

16.22 Uhr: Palästinenser: Schifa-Krankenhaus in Gaza weitgehend evakuiert

Das von israelischen Soldaten eingenommene Schifa-Krankenhaus in Gaza ist nach palästinensischen Angaben weitgehend evakuiert worden. In der größten Klinik des Gazastreifens befänden sich nur noch 32 Frühgeborene und 126 Verletzte, die sich nicht selbst in Sicherheit bringen könnten, sagte die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila am Samstag vor Journalisten in Ramallah im Westjordanland. Die „zurückgelassenen“ Patienten müssten nun in andere Kliniken verlegt werden, entweder nach Ägypten oder ins Westjordanland, forderte die Ministerin. Nach der Evakuierung seien nur noch fünf Ärzte in dem Krankenhaus verblieben.

Die genauen Umstände der weitgehenden Evakuierung am Samstag blieben zunächst unklar: Nach palästinensischen Angaben wurden Patienten, Schutzsuchende und Mitarbeiter am Samstagmorgen gezwungen, die Klinik innerhalb einer Stunde zu verlassen. Israels Armee hingegen erklärte, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben. Die Ausweitung der Evakuierung geschehe auf Wunsch des Klinik-Direktors, erklärte das Militär.

Augenzeugen im Gazastreifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass zahlreiche Menschen das Gelände der Klinik verließen.

14.49 Uhr: Ministerin fordert Verlegung verbliebener Patienten in Schifa-Klinik

Die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila fordert von Israel, im Schifa-Krankenhaus „zurückgelassene“ Patienten in andere Kliniken zu verlegen. In der größten Klinik des Gazastreifens seien noch 32 Frühchen und 126 Verletzte, sagte sie in einer Pressekonferenz in Ramallah im Westjordanland am Samstag. Die Betroffenen könnten nicht laufen und sich in Sicherheit bringen. Sie verlangte, die Patienten nach Ägypten oder ins Westjordanland verlegen zu lassen. Es seien nur noch fünf Ärzte in dem Krankenhaus.

Alle anderen Menschen wurden nach ihrer Darstellung am Samstagmorgen dazu gezwungen, die Klinik innerhalb einer Stunde zu verlassen. Israels Armee hingegen erklärte, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben. Die Ausweitung der Evakuierung geschehe auf Wunsch des Klinik-Direktors.

14.33 Uhr: Tanklaster mit fast 130 000 Litern Diesel erreichen Gazastreifen

Einen Tag nach der Zusage Israels, für humanitäre Zwecke täglich die Einfuhr einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen zu erlauben, sind nach Angaben von Helfern mit Diesel befüllte Tankwagen angekommen. Der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes (ECR), Raed Abdel Nasser, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass drei mit rund 129 000 Litern Diesel beladene Lastwagen eingetroffen seien. Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) erklärte, für humanitäre Einsätze sei viel mehr nötig als die Menge, die angekommen sei.

Nach UNRWA-Angaben erlaubten die Israelis nur die Einfuhr von rund 120 000 Litern aus Ägypten in das abgeriegelte Küstengebiet - also etwas weniger, als vom Roten Halbmond angegeben. Wieso die Mengenangaben etwas unterschiedlich ausfielen, ließ sich zunächst nicht abschließend klären. UNRWA erklärte, die aktuelle Lieferung „ist viel zu wenig, um den Bedarf der Entsalzungsanlagen, Kläranlagen, Krankenhäuser, Wasserpumpen in Unterkünften, Lastern für Hilfsgüter, Krankenwagen, Bäckereien und für das Kommunikationsnetzwerk ohne Unterbrechung zu decken“.

14.13 Uhr: Fünf militante Palästinenser im Westjordanland getötet

Im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben fünf militante Palästinenser bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Wie der Palästinensische Rote Halbmond am Samstag mitteilte, traf der Angriff am Samstagmorgen das örtliche Hauptquartier der Fatah-Bewegung im Flüchtlingslager Balata nahe Nablus. Fatah-nahe Quellen bestätigten den Tod von fünf Mitgliedern ihres bewaffneten Arms, der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden. Unter den Getöteten war nach Angaben der israelischen Armee mit Muhammad Sahed auch einer der „meistgesuchten Terroristen in der Stadt Nablus“.

Das Flüchtlingslager Balata im Westen des besetzten Westjordanlandes gilt als Unterschlupf für Kämpfer der radikalislamischen Hamas, der mit ihr verbündeten islamistischen Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad sowie des bewaffneten Arms der im Westjordanland regierenden Fatah-Partei von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

13.55 Uhr: Hamas-Ministerium meldet mindestens 50 Tote bei Angriff auf UN-Schule

Bei einem israelischen Angriff auf eine als Flüchtlingsunterkunft genutzte Schule im Norden des Gazastreifens sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens 50 Menschen getötet worden. Die von der UNO betriebene Al-Fachura-Schule im Flüchtlingslager Dschabalia sei am frühen Samstagmorgen beschossen worden, sagte ein Ministeriumsvertreter der Nachrichtenagentur AFP. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Online verbreitete Aufnahmen zeigten mit Staub und Blut befleckte Leichen in dem Gebäude, wo Matratzen unter Schulbänken ausgebreitet waren.

12.56 Uhr: Jordanien hält Auslöschung der Hamas für unrealistisch

Der jordanische Außenminister Aiman Safadi sieht Israels Ziel einer Auslöschung der islamistischen Hamas im Gazastreifen als unrealistisch an. „Ich verstehe einfach nicht, wie dieses Ziel verwirklicht werden kann“, sagte Safadi am Samstag beim jährlichen Manama-Dialog in Bahrain. „Hamas ist eine Idee“, so der Außenminister. Eine Idee könne nicht durch Bomben ausgemerzt werden. Die Palästinenser müssten stattdessen davon überzeugt werden, dass es für sie eine Zukunft gebe und dass „Hamas zwischen ihnen und dieser Zukunft“ stehe. Das sei bisher nicht passiert. Aktuell habe das palästinensische Volk nichts mehr zu verlieren.

Er warf Israel außerdem Kriegsverbrechen vor. „Die Verweigerung von Nahrungsmitteln, Treibstoff und Medikamenten für die Bevölkerung Gazas ist ein Kriegsverbrechen. Wir müssen es als Kriegsverbrechen bezeichnen, denn das ist es“, sagte Safadi. Das Völkerrecht müsse für alle gelten. „Wenn wir darüber reden wollen, was in Zukunft mit Gaza gemacht werden sollte, sollten wir die Zerstörung von Gaza jetzt stoppen“, sagte Safadi. In Jordanien leben sehr viele Menschen palästinensischer Abstammung.

12.06 Uhr: Israel fordert erneut zum Verlassen mehrerer Stadtviertel in Gaza auf

Israels Armee hat die Bewohner mehrerer Viertel der umkämpften Stadt Gaza erneut zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten Anwohner zu ihrer eigenen Sicherheit aus den Stadtteilen im nördlichen Gazastreifen in den Süden fliehen, schrieb ein Sprecher der Armee am Samstag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Zur Evakuierung aufgerufen waren auch Bewohner des Flüchtlingsviertels Dschabalia. Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram an die israelische Armee wenden, hieß es.

Die Armee kündigte zudem eine vierstündige „taktische“ Kampfpause im Flüchtlingslager Schabura in Rafah im Süden des Gazastreifens aus humanitären Gründen an. In der Gegend liegt auch der Grenzübergang nach Ägypten.

10.52 Uhr: Israels Armee: Evakuierung des Schifa-Krankenhauses wird ausgeweitet

Seit Tagen sind israelische Soldaten an der größten Klinik im Gazastreifen im Einsatz. Das Militär vermutet dort Hamas-Terroristen. Nun scheint die Evakuierung der Klinik Fahrt aufzunehmen.

Das israelische Militär will einen Einsatz zur Evakuierung der größten Klinik im Gazastreifen nach eigenen Angaben ausweiten. Dies geschehe auf Wunsch des Direktors des Schifa-Krankenhauses in Gaza, teilte das Militär am Samstag mit. Die Armee betonte gleichzeitig, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung von Patienten oder medizinischem Personal angeordnet zu haben.

Es gehe darum, weiteren Menschen, die in der Klinik Schutz gesucht hätten, zu ermöglichen, „dies über den sicheren Weg zu tun“. Augenzeugen im Gazastreifen bestätigten der Deutschen Presse-Agentur, dass zahlreiche Menschen das Gelände der Klinik verließen.

Das Militär bot nach eigenen Angaben an, auch die Evakuierung von Patienten zu ermöglichen. Medizinisches Personal werde im Krankenhaus bleiben, um sich um Patienten zu kümmern, die die Klinik nicht verlassen könnten, hieß es weiter. Arabische Medien hatten zuvor berichtet, Israels Armee habe auch Ärzten und Patienten befohlen, die Klinik innerhalb einer Stunde zu verlassen.

10.20 Uhr: Gazastreifen: Hunderte verlassen Al-Schifa-Krankenhaus in Stadt Gaza

Hunderte Menschen haben nach einer Evakuierungsaufforderung der israelischen Armee das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza verlassen. Die Menschen flohen zu Fuß auf einer Straße in Richtung Süden, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag berichtete. Vertreter des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen erklärten, es befänden sich noch 450 Patienten in der Einrichtung.

Der Angaben zufolge handelt es sich bei den zurückgelassenen Patienten um Verletzte und Menschen mit chronischen Krankheiten, die nicht transportfähig seien. Für ihre Betreuung verblieb demnach auch eine nicht näher genannte Zahl von Krankenhausmitarbeitern vor Ort. In einer Erklärung des Hamas-geführten Gesundheitsministeriums hieß es, im Al-Schifa-Krankenhaus befänden sich noch 120 Verletzte sowie eine nicht spezifizierte Anzahl an frühgeborenen Säuglingen. Die Angaben der Hamas lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israelische Truppen hatten zuvor die Evakuierung des Krankenhauses in Gaza-Stadt „binnen einer Stunde“ angeordnet. Krankenhausleiter Mohammed Abu Salmija sagte der AFP, er sei angewiesen worden, „die Evakuierung von Patienten, Verletzten, Vertriebenen und medizinischem Personal“ sicherzustellen.

8.02 Uhr: Israelische Truppen ordnen schnelle Evakuierung des Al-Schifa-Krankenhauses an

Israelische Soldaten haben während eines Einsatzes im Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen über einen Lautsprecher die Evakuierung der Einrichtung "binnen einer Stunde" angeordnet. Das berichtete ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Samstag von vor Ort. Krankenhausleiter Mohammed Abu Salmija sagte der AFP, er sei angewiesen worden, "die Evakuierung von Patienten, Verletzten, Vertriebenen und medizinischem Personal" sicherzustellen. Die Menschen sollten demnach das Krankenhaus in Richtung der nahe gelegenen Küstenstraße verlassen.

Die israelische Armee durchsuchte den vierten Tag infolge das Al-Schifa-Krankenhaus, unter dem sie eine Kommandozentrale der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas vermutet. UN-Angaben zufolge befinden sich derzeit rund 2300 Patienten, Verletzte und Vertriebene in dem Krankenhaus in Gaza-Stadt.

3.58 Uhr: Netanjahu: Hamas-Zentrale unter Klinik gefunden

Israelische Soldaten haben nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu unter der größten Klinik des Gazastreifens eine unterirdische Hamas-Zentrale entdeckt. Die Streitkräfte hätten im zweiten Untergeschoss des Schifa-Krankenhauses eine Kommando- und Kontrollzentrale gefunden, sagte er dem US-Radiosender NPR am Freitag. Das Militär, das regelmäßig Fotos und Videos zum Beispiel von Waffenvorräten der Hamas im Gazastreifen veröffentlicht, legte zunächst keine Belege für Netanjahus Aussage vor. Der Regierungschef sagte weiter, Terroristen seien vor der Ankunft der Soldaten aus der Klinik geflüchtet. Die Armee habe dort auch Waffen und Bomben entdeckt.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 17. November: 

18.40 Uhr: Scholz betont bei Erdogan-Besuch Selbstverteidigungsrecht Israels

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat beim Deutschland-Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan das Selbstverteidigungsrecht Israels betont. "Das Existenzrecht Israels ist für uns unumstößlich", sagte Scholz am Freitagabend vor seinem Treffen mit Erdogan vor Journalisten. Israel habe "das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich zu verteidigen".

13.32 Uhr: Kreise: Israel erlaubt zwei Tanklaster nach Gaza pro Tag

Angesichts der dramatischen Zustände im Gazastreifen will Israel täglich zwei Treibstoff-Lastwagen die Zufahrt zu dem Palästinensergebiet erlauben. Dies sei vom Kriegskabinett nach Forderungen der USA einstimmig beschlossen worden, hieß es am Freitag in einer offiziellen Erklärung. Die Lieferungen sollten UN-Organisationen im Gazastreifen zugute kommen, um die Wasser- und Abwasser-Infrastruktur zu unterstützen. Voraussetzung sei, dass der Treibstoff „nicht die Hamas erreicht“, hieß es weiter.

13.21 Uhr: Wieder Gefechte an libanesisch-israelischer Grenze

An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es wieder Gefechte gegeben. Das israelische Militär meldete am Freitag, mehrere „Terrorziele der Hisbollah“ angegriffen zuhaben. Darunter sei auch ein Waffenlager gewesen. Darüber hinaus sei im Grenzgebiet eine „im Libanon identifizierte Terrorzelle angegriffen“ worden. Das Militär habe mehrere Abschüsse aus der Grenzregion identifiziert. Die pro-iranische Hisbollah erklärte, israelische Ziele mit „angemessenen Waffen“ attackiert zu haben und „direkte Treffer“ erzielt zu haben.

11.01 Uhr: Israel fordert erneut zum Verlassen mehrerer Stadtviertel in Gaza auf

Israels Armee hat erneut Bewohner in mehreren Stadtvierteln Gazas zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten die drei Wohngebiete unverzüglich“ verlassen werden, schrieb ein Sprecher der Armee am Freitag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Zudem kündigte er im Süden des Gazastreifens für mehrere Stunden eine „taktische Pause“ westlich der Stadt Rafah für „humanitäre Zwecke“ an. In der Gegend liegt auch der Grenzübergang nach Ägypten.

7 Uhr: Leiche von Geisel im Gazastreifen geborgen

Fast sechs Wochen nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel haben Soldaten nahe dem Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen die Leiche einer Geisel geborgen. Die tote Frau sei in einem Nebengebäude des Hospitals entdeckt, nach Israel gebracht und identifiziert worden, teilte Israels Militär gestern mit. Die Frau war demnach am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas in Israel aus dem Grenzort Beeri entführt worden. In dem Gebäude seien auch Waffen wie Maschinenpistolen und Panzerfäuste gefunden worden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 16. November:

22.38 Uhr: Bericht: Netanjahu sieht Hinweise für Geisel-Aufenthalt in Klinik

Israels Regierungschef sieht einem US-Medienbericht zufolge „starke Hinweise“ darauf, dass Geiseln von der Hamas im größten Krankenhaus des Gazastreifens festgehalten wurden. Das sei einer der Gründe für den Einmarsch israelischer Soldaten in die Schifa-Klinik gewesen, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstag (Ortszeit) dem amerikanischen Fernsehsender CBS. Falls sie in dem Krankenhaus gewesen seien, seien sie herausgeholt worden.

21.28 Uhr: Armee: Hamas-Tunnel auf Gelände der Schifa-Klinik entdeckt

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Tunnel der islamistischen Hamas auf dem Gelände der größten Klinik des Gazastreifens freigelegt. Das Militär veröffentlichte am Donnerstagabend ein Video, das den Schacht zwischen Gebäuden des Schifa-Krankenhauses zeigen soll.

Außerdem sei auf dem Gelände ein mit Sprengfallen versehenes Fahrzeug mit einer großen Menge an Waffen, Munition und Handschellen entdeckt worden, wurde mitgeteilt. Es sei für das Massaker der Hamas am 7. Oktober in Israel und die Geiselnahmen vorbereitet worden, vermutet die Armee diesen Angaben nach.

Auch im Rantisi-Krankenhaus sei ein Tunnel entdeckt worden, berichtete das israelische Militär weiter. Zudem seien im Al-Kuds-Krankenhaus Waffen und Munition aufgespürt worden. Das Militär veröffentlichte Fotos der Funde. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

19.37 Uhr: Armee: Leiche einer israelischen Geisel in der Nähe des Schifa-Krankenhauses geborgen

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die Leiche einer Geisel aus einem Nachbargebäude des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen geborgen. Die tote Frau wurde den Angaben vom Donnerstag zufolge nach Israel gebracht und dort identifiziert. Sie sei am 7. Oktober bei dem Massaker der Hamas aus dem israelischen Grenzort Beeri entführt worden.

18.45 Uhr: Israelischer Soldat bei Angriff nahe Jerusalem getötet - Hamas bekennt sich

Bei einem Angriff auf einen Kontrollposten nahe Jerusalem sind am Donnerstag nach Angaben der israelischen Armee ein Soldat getötet und fünf weitere Sicherheitskräfte verletzt worden. Die radikalislamische Hamas reklamierte den Angriff auf einen Kontrollpunkt zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland für sich. Die drei Angreifer hatten laut israelischer Polizei Äxte und Munition für „einen größeren Angriff oder ein Massaker in Israel“ bei sich - sie seien getötet worden.

11.53 Uhr: Israel greift erneut Hisbollah-Ziele im Libanon an

Israel hat erneut Ziele der Hisbollah-Miliz im Libanon angegriffen. Israelische Kampfflugzeuge hätten mehrere Stellungen der schiitischen Bewegung angegriffen, teilten Israels Streitkräfte am Donnerstag mit. Zudem hätten Soldaten einen „Terroristen“ beschossen, der im Libanon nahe der nordisraelischen Ortschaft Schlomi aktiv gewesen sei.

Der arabische Fernsehsender Al-Majadin berichtete, ein israelisches Kampfflugzeug habe im Libanon mehrere Ziele im Bereich der gemeinsamen Grenze angegriffen. Libanesische Sicherheitskreise bestätigten Angriffe Israels mit Kampfflugzeugen sowie mit Artillerie. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, Israel habe weitere Ziele im östlichen Gebiet der Grenze angegriffen.

11.05 Uhr: Israels Präsident: Kein "Vakuum" in Gaza nach dem Krieg

Im Gazastreifen darf nach dem Krieg nach Auffassung des israelischen Präsidenten Izchak Herzog kein "Vakuum" entstehen. Herzog sagte der "Financial Times" (Donnerstagsausgabe), es müsse dort in Zukunft eine "sehr starke Kraft" verbleiben, um ein Wiedererstarken der islamistischen Terrororganisation Hamas zu verhindern. Wie diese Kraft aussehen könnte, ließ er jedoch offen. Herzog sagte, er gehe davon aus, dass die USA und "unsere Nachbarn in der Region" in der Nachkriegsordnung eine Rolle spielen werden.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte gesagt, Israel werde nach dem Krieg die Kontrolle über die Sicherheit in Gaza behalten.

9.02 Uhr: Fünf Verletzte bei bewaffnetem Angriff nahe Jerusalem

Bei einem bewaffneten Angriff auf einen Kontrollposten in der Nähe von Jerusalem sind am Donnerstagmorgen israelischen Angaben zufolge fünf Menschen verletzt worden. Die Polizei teilte mit, es habe einen "Schusswechsel" in der Nähe eines Kontrollpostens zwischen Jerusalem und dem von Israel besetzten Westjordanland gegeben, der Angreifer sei "neutralisiert" worden. Nach Angaben des Rettungsdienstes schwebte einer der fünf Verletzten in Lebensgefahr.

7.49 Uhr: Biden "leicht hoffnungsvoll" bezüglich Befreiung der Geiseln aus Gaza

US-Präsident Joe Biden hat sich mit Blick auf die Befreiung der von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln vorsichtig optimistisch gezeigt. „Ich bin leicht hoffnungsvoll“, sagte Biden am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz nahe der US-Metropole San Francisco. Man habe in dieser Frage großartig mit dem Golfstaat Katar kooperiert.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 15. November:

21.50 Uhr: Weltsicherheitsrat nimmt Gaza-Resolution mit Waffenruhe-Forderung an

Der Weltsicherheitsrat hat eine völkerrechtlich bindende Resolution mit der Forderung nach tagelangen Feuerpausen im Gazastreifen angenommen. Nach langem Ringen einigte sich das mächtigste UN-Gremium am Mittwoch in New York auf den gemeinsamen Beschluss - die USA verzichteten auf ein Veto und enthielten sich.

21.21 Uhr: Israel: Geisel brachte in Hamas-Gefangenschaft Baby zur Welt

Eine weibliche Geisel in der Gewalt der islamistischen Terrororganisation Hamas hat nach israelischen Informationen ein Baby zur Welt gebracht. Sara Netanjahu, die Frau des israelischen Ministerpräsidenten, schrieb dies am Mittwoch in einem Brief an die Ehefrau des US-Präsidenten, First Lady Jill Biden. Sie schreibe von Mutter zu Mutter, hieß es in dem Brief von Netanjahu.

20.20 Uhr:  Israels Armee: Waffen im Schifa-Krankenhaus gefunden

Die israelische Armee hat nach Darstellung eines Militärsprechers im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen Waffen gefunden. Der Einsatz in der Klinik dauere noch an, sagte Hagari am Mittwochabend. In einer Abteilung der Klinik sei ein Zimmer mit spezieller Technologie und Kampfausrüstung der islamistischen Hams gefunden worden, sagte er. In einer anderen Abteilung sei ein Einsatzzentrum der Hamas entdeckt worden. Die Funde bewiesen „eindeutig, dass Schifa für militärische Zwecke missbraucht wurde, im absoluten Gegensatz zu internationalem Recht“, sagte Hagari. Der Einsatz werde so lange weitergehen, wie nötig.

17.15 Uhr: Reporter: Israelische Armee zieht sich aus Al-Schifa-Klinik zurück

Die israelische Armee hat sich nach Angaben eines vor Ort anwesenden Journalisten aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza zurückgezogen, das sie in der Nacht zum Mittwoch gestürmt hatte. Soldaten und Panzer der israelischen Armee hätten das Gelände des Krankenhauses am Mittwochabend verlassen und um die Anlage herum Stellung bezogen, berichtete der Journalist, der mit der Nachrichtenagentur AFP zusammenarbeitet. Die israelische Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.

Nach Angaben des Journalisten verhörte die Armee dutzende Zivilisten in dem Krankenhaus. Diese seien inzwischen wieder freigelassen worden. 

Das israelische Eindringen hatte international Sorge um die Menschen in dem Krankenhaus ausgelöst. Nach UN-Angaben befinden sich mindestens 2300 Patienten, Mitarbeiter und vertriebene Zivilisten in der Einrichtung, die nach tagelangen heftigen Kämpfen und Luftangriffen komplett abgeriegelt ist. Laut Augenzeugen herrschen in dem Krankenhaus fürchterliche Zustände.

16.12 Uhr: WHO-Chef: Israels Militäraktion in Gaza-Klinik „völlig inakzeptabel“

Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat den israelischen Militäreinsatz in einer Klinik im Gazastreifen scharf verurteilt. „Israels militärisches Eindringen in das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza ist völlig inakzeptabel“, sagte Tedros am Mittwoch zu Beginn einer Pressekonferenz in Genf.

Das israelische Militär ist davon überzeugt, dass sich unter dem Krankenhaus eine Kommandozentrale der islamistischen Palästinenser-Organisation Hamas befindet.

Selbst wenn Gesundheitseinrichtungen vom Gegner für militärische Zwecke genutzt würden, gälten die Grundsätze des humanitären Völkerrechts, wonach Zivilisten geschützt werden müssten und keine unverhältnismäßige Gewalt angewendet werden dürfe, betonte Tedros. „Krankenhäuser sind keine Schlachtfelder“, sagte er.

15.27 Uhr: Bundesregierung: Erstürmung von Gaza-Krankenhaus besser als Bombardierung

Angesichts internationaler Kritik an der Erstürmung des größten Krankenhauses im Gazastreifen durch die israelischen Streitkräfte hat sich die Bundesregierung eher zurückhaltend geäußert. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hob am Mittwoch in Berlin hervor, „dass es keine Bombardierung des Krankenhauses gegeben hat“. International sei ein „weniger einschneidendes“ Vorgehen gefordert worden. Er sehe nun, dass Israel „auch auf diese Mahnungen aus der internationalen Gemeinschaft zu reagieren scheint“.

Die israelische Armee hatte nach tagelangen Kämpfen rund um die Einrichtung das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza gestürmt. Die USA hatten zuvor Angaben Israels gestützt, wonach die islamistische Hamas dort ein Kommandozentrum eingerichtet habe. Die UNO und das Rote Kreuz zeigten sich dennoch äußerst besorgt und übten Kritik an dem israelischen Vorgehen gegen eine Klinik. Auch aus Jordanien, Spanien und Frankreich kam Kritik an dem israelischen Vorgehen.

Die Bundesregierung wolle das nicht bewerten, sagte hingegen Regierungssprecher Hebestreit. Ob Israel gegen das Völkerrecht verstoße, darüber könne er sich auch mit Blick auf die Informationslage derzeit „kein Urteil anmaßen“. „Die Situation in Gaza ist furchtbar, die Zivilbevölkerung dort leidet“, fügte er hinzu. Das liege auch daran, dass die Hamas Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauche.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes bekräftigte, dass im Sinne des Völkerrechts „zivile Einrichtungen gerade auch Krankenhäuser und Personal in solchen bewaffneten Konflikten grundsätzlich unter einem besonderen Schutz stehen“. Allerdings sei es auch so, „dass wenn zivile Einrichtungen für militärische Zwecke missbraucht werden, sie im Einzelfall halt eben zu legitimen militärischen Zielen werden können“.

15.12 Uhr: UNRWA warnt vor akutem Wassermangel im Gazastreifen

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA hat angesichts fehlenden Treibstoffs vor einem akutem Mangel an sauberem Wasser im Gazastreifen gewarnt. „Bis zum Ende dieses Tages werden rund 70 Prozent der Menschen in Gaza kein sauberes Wasser haben“, teilte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Mittwoch mit. Zentrale Versorgungseinrichtungen wie Wasserentsalzungs- und Abwasseraufbereitungsanlagen seien eingestellt worden.

Lazzarini verwies in der Mitteilung auf die Lieferung von rund 23 000 Liter Treibstoff in den Gazastreifen, die Israel zuvor genehmigt hatte. Allerdings durfte der Treibstoff demnach nur für die Lastwagen der Vereinten Nationen verwendet werden, aber nicht etwa für die Aufbereitung von Wasser, hieß es.

Knapp 1,6 der rund 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind nach UN-Angaben seit Beginn der israelischen Angriffe am 7. Oktober vertrieben worden. 

15 Uhr: Auswärtiges Amt: Ruf nach Abwanderung aus Gaza „nicht akzeptabel“

Das Auswärtige Amt hat den Vorschlag des rechtsextremen israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich einer freiwilligen Abwanderung von Palästinensern aus dem Gazastreifen kritisiert. „Wir haben diese Äußerungen zur Kenntnis genommen. Die sind nicht hilfreich, sie sind auch nicht akzeptabel“, sagte ein Sprecher am Mittwoch in Berlin. Er verwies auf eine frühere Erklärungen von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dazu, wie eine Zwei-Staaten-Lösung eine Zukunft haben könne. Er sagte: „Und einer der Punkte da war ja ganz explizit auch, dass die Palästinenserinnen und Palästinensern nicht aus Gaza vertrieben werden dürfen.“

Smotrich am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter, geschrieben: „Die freiwillige Abwanderung und die Aufnahme von arabischen Gaza-Bewohnern durch die Länder der Welt ist eine humanitäre Lösung, die dem Leiden von Juden und Arabern gleichzeitig ein Ende setzen wird.“ Auf Facebook fügte er in einer längeren Erklärung hinzu, die Aufnahme der Flüchtlinge könne mit „großzügiger finanzieller Hilfe der internationalen Gemeinschaft - inklusive Israels -“ geschehen. Dabei verwies er auf einen ähnlichen Meinungsbeitrag zweier Parlamentsmitglieder im „Wall Street Journal“.

Aus Sorge vor einer Massenflucht haben sowohl Ägypten als auch Jordanien die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Gazastreifen abgelehnt. Das hat auch mit der Befürchtung zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung werden könnte.

14.25 Uhr: UN-Nothilfekoordinator legt Zehn-Punkte-Plan für Gaza vor

Entsetzt über die jüngsten Berichte zum Einsatz des israelischen Militärs im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen hat der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths einen Zehn-Punkte-Plan für Gaza vorgelegt. „Das Gemetzel im Gazastreifen erreicht täglich neue Dimensionen des Grauens“, teilte Griffiths am Mittwoch in Genf mit. „Die Welt erlebt schockiert, wie Krankenhäuser unter Beschuss geraten, Frühgeborene sterben und eine ganze Bevölkerung ihrer Lebensgrundlagen beraubt wird. Das darf nicht so weitergehen.“

Kernpunkt des Plans ist eine humanitäre Feuerpause. Es seien kontinuierliche Hilfslieferungen nötig. Er appellierte an Israel, weitere Grenzübergänge dafür zu öffnen. Humanitäre Helfer im Gazastreifen müssten Zugang zu Treibstoff bekommen. Es müssten mehr Auffanglager für Vertriebene gebaut werden und sie müssten vor allen Angriffen geschützt werden. Er rief „alle Seiten und diejenigen, die Einfluss auf sie haben“ dazu auf, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um den Plan umzusetzen. Für die humanitäre Hilfe seien 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd Euro) nötig.

13.38 Uhr: Erneut Raketenalarm im Süden und Norden Israels

Nach einer rund 18-stündigen Pause haben extremistische Palästinenser aus dem Gazastreifen erneut den Süden Israels beschossen. In der Küstenstadt Aschkelon sei Raketenalarm ausgelöst worden, teilte die Armee am Mittwoch auf Telegram mit. Laut israelischem Rettungsdienst gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Auch im Norden wurde demnach Raketenalarm in mehreren Orten ausgelöst.

11.50 Uhr: Unicef-Chefin besucht Gazastreifen und fordert Ende des „Grauens“

Die Chefin des UN-Kinderhilfswerks Unicef, Catherine Russell, hat den Gazastreifen besucht und die Konfliktparteien aufgefordert, das „Grauen“ in dem Küstengebiet zu beenden. „Was ich gesehen und gehört habe, war erschütternd“, erklärte Russell am Mittwoch nach einem Besuch unter anderem in einem Krankenhaus. Es handelte sich um einen seltenen Besuch seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor mehr als einem Monat.

10.31 Uhr: Israel fordert zur Evakuierung mehrerer Stadtviertel in Gaza auf

Israels Armee hat Zivilisten in mehreren Vierteln der umkämpften Stadt Gaza im Gazastreifen dringend zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) sollten Bewohner zu ihrer eigenen Sicherheit in „die humanitäre Zone“ im Süden des Küstenstreifens fliehen, schrieb ein Sprecher der Armee am Mittwochmorgen auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Dabei nannte er auch das Flüchtlingsviertel Dschabalia. Zusätzlich veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute.

Zudem nannte der Sprecher zwei Viertel der Stadt Gaza, in denen es tagsüber eine humanitäre Kampfpause geben solle. Diese sollten die Bewohner zur Flucht in den Süden nutzen. Alle Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram an die israelische Armee wenden, hieß es.

8.10 Uhr: Israelische Armee stürmt Al-Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen

 israelische Armee hat am Mittwoch das größte Krankenhaus im Gazastreifen gestürmt. Im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt fand ein Militäreinsatz statt, wie israelische und palästinensische Behörden am Mittwoch erklärten. Die USA bestätigten indes Angaben Israels, wonach die islamistische Hamas ein Kommandozentrum auf dem Klinikgelände eingerichtet hat. Nach der Stürmung bekräftigte das Weiße Haus die Forderung, dass Krankenhäuser und Patienten geschützt werden müssen. 

Das israelische Militär erklärte, es habe einen "gezielten" Einsatz in dem Krankenhaus ausgeführt. "Auf der Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen (...) führen israelische Verteidigungskräfte eine präzise und gezielte Operation gegen die Hamas in einem bestimmten Bereich des Al-Schifa-Krankenhauses aus", hieß es in einer Erklärung. Der Einsatz ziele auf eine mutmaßliche Kommandozentrale der Hamas auf dem Gelände ab.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 14. November:

21.39 Uhr: Angehörige von Hamas-Geiseln fordern sofortiges Abkommen über Freilassung

Angehörige von Geiseln der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas haben die israelische Regierung aufgefordert, unverzüglich ein Abkommen mit der Hamas über die Freilassung der Verschleppten zu treffen. „Wir wissen, dass eine Entscheidung noch heute Abend gefällt werden kann“, erklärte eine Interessengruppe von Angehörigen am Dienstagabend. Die Regierung dürfe eine Abmachung zur Geisel-Freilassung „nicht blockieren“.

US-Präsident Joe Biden hatte sich zuvor optimistisch über die Aussichten auf eine Vereinbarung zur Freilassung von Hamas-Geiseln im Gazastreifen gezeigt. „Ich spreche jeden Tag mit Menschen, die darin involviert sind“, sagte Biden am Dienstag im Weißen Haus zu Journalisten. „Ich glaube, es wird passieren, aber ich will nicht ins Detail gehen.“

21.09 Uhr: Auch USA halten Al-Schifa-Krankenhaus für Hamas-Kommandozentrum

Die US-Regierung hat sich der israelischen Darstellung angeschlossen, wonach die islamistische Hamas ein Kommandozentrum auf dem Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen eingerichtet hat. Die Hamas und die militante Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad betrieben einen "Kommando- und Kontrollknoten von Al-Schifa in der Stadt Gaza" aus, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Dienstag zu Journalisten.

"Sie haben dort Waffen gelagert und sie sind darauf vorbereitet, auf einen israelischen Militäreinsatz gegen die Einrichtung zu antworten", sagte Kirby an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One weiter. Er sprach von einem "Kriegsverbrechen". Die Einschätzung zur Nutzung des Krankenhauses als Hamas-Kommandozentrale fußt nach Angaben Kirbys auf eigenen Erkenntnissen der USA.

20.07 Uhr: Israel meldet Besetzung von Hamas-Regierungsgebäuden

Mehr als fünf Wochen nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat die israelische Armee nach eigenen Angaben die Kontrolle über mehrere Hamas-Regierungsgebäude im Gazastreifen übernommen. Dazu gehörten das Hamas-Parlament und das Hauptquartier der Polizei in Gaza, erklärte das israelische Militär am Dienstag. Unterdessen war die Lage am Al-Schifa-Krankenhaus, der größten Gesundheitseinrichtung im Gazastreifen, nach Augenzeugenberichten weiter dramatisch.

Die israelische Armee erklärte zu ihrem Vordringen im Gazastreifen weiter, auch die Kontrolle über eine Ingenieursfakultät übernommen zu haben. Diese habe als „Institut für die Produktion und Entwicklung von Waffen“ gedient.

19.35 Uhr: Hamas bestreitet Nutzung von Al-Rantisi-Kinderklinik als Geiselversteck

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat Vorwürfe der israelischen Armee bestritten, im Keller eines Kinderkrankenhauses im Gazastreifen Geiseln versteckt zu haben. Die am Montagabend von der israelischen Armee in einem Video aus dem Keller der Al-Rantisi-Kinderklink gezeigten Gegenstände wiesen lediglich darauf hin, dass sich dort geflüchtete Einwohner aufgehalten hätten, erklärte das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Dienstag.

Israels Armeesprecher Daniel Hagari hatte am Montag in einem Video unter anderem ein Babyfläschchen und ein an einem Stuhl befestigtes Seil gezeigt, die von israelischen Soldaten in dem Krankenhaus-Keller gefunden worden seien. Zudem zeigte er ein Motorrad mit Einschlusslöchern, das zum Transport von Geiseln aus Israel verwendet worden sei.

17.47 Uhr: Erneuter Raketenbeschuss in Tel Aviv - Drei Verletzte

Die israelische Küstenmetropole Tel Aviv ist am Dienstag erneut vom Gazastreifen aus mit Raketen beschossen worden. In der Stadt heulten die Alarmsirenen. Ein Mann wurde nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, eine Frau habe minderschwere Verletzungen erlitten, ein dritter Mann sei leicht verletzt worden. Zuletzt war die Stadt am Freitag Ziel von Raketen aus dem umkämpften Küstenstreifen geworden.

Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas im Gazastreifen, die Kassam-Brigaden, bekannten sich zu dem Angriff auf Tel Aviv. Es sei eine Vergeltung für „die zionistischen Massaker an Zivilisten“, hieß es in einer Erklärung. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

16.26 Uhr: Lage im Gazastreifen spitzt sich weiter zu - Schifa-Klinik noch offen

Wie erfolgreich die israelischen Bodentruppen im Kampf gegen die islamistische Hamas bisher agiert haben, bleibt schwer abzuschätzen. Gleichzeitig wird die Versorgung der Bewohner des Gazastreifens in Krankenhäusern und mit überlebenswichtigem Wasser immer schwieriger.

Die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen spitzt sich nach Angaben internationaler Organisationen weiter zu. Das Schifa-Krankenhaus, die größte Klinik des von Palästinensern bewohnten Küstengebiets, ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) trotz Stromausfalls und den israelischen Angriffen auf Gaza zwar weiter in Betrieb. Helfer können jedoch im Gazastreifen nach UN-Angaben nicht mehr auf Notrufe reagieren. Die Wasserversorgung für Hunderttausende Menschen ist wegen Treibstoffmangels bereits unterbrochen.

16.19 Uhr: Angehörige von Hamas-Geiseln starten fünftägigen Marsch von Tel Aviv nach Jerusalem

In Israel sind Angehörige der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln am Dienstag zu einem fünftägigen Marsch von Tel Aviv nach Jerusalem aufgebrochen, um von der Regierung einen stärkeren Einsatz für deren Freilassung zu fordern. An dem 63 Kilometer langen Fußmarsch zum Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beteiligten sich zunächst mehr als hundert Menschen. Auf schwarzen T-Shirts und Plakaten waren Fotos von einigen der Geiseln abgebildet.

Zu dem Protestmarsch hatte das Forum der Familien von Geiseln und Verschwundenen aufgerufen, das nach dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel gegründet worden war, um die öffentliche Aufmerksamkeit für damals rund 240 in den Gazastreifen Verschleppten wach zu halten. Auf mehreren Spruchbändern stand „Ein Deal für die Geiseln, sofort“.

Netanjahu hatte am Sonntag im US-Sender NBC von einer möglichen Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln gesprochen. Am Montag warf der bewaffnete Arm der Hamas Israel vor, von Katar vermittelte Gespräche über einen möglichen Austausch von Geiseln gegen in Israel Inhaftierte zu verschleppen.

15.50 Uhr: SPD fordert strafrechtliche Verfolgung von Anti-Israel-Parole

Der bei propalästinensischen Demonstrationen oft verwendete Slogan „From the river to the sea“ („Vom Fluss bis zum Meer“) soll aus Sicht der SPD-Fraktion auch im Südwesten künftig strafrechtlich verfolgt werden. So steht es in einem am Dienstag beschlossenen Positionspapier zum Antisemitismus, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die baden-württembergischen Strafverfolgungsbehörden sollten demnach dem Beispiel Bayerns und des Saarlands folgen und den Ausruf „From the River to the sea, Palestine will be free“ als Parole strafrechtlich verfolgen.

Der Satz geht zurück auf die 1960er Jahre, er wurde damals von der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO verwendet. Er soll ausdrücken, dass die vollständige Befreiung Palästinas vom Fluss Jordan bis zum Mittelmeer angestrebt wird - darunter würde auch das Gebiet Israels fallen.

15.13 Uhr: Gezielte Desinformation im Krieg zwischen Israel und der Hamas

Der Krieg zwischen der islamistischen Hamas und Israel wird auch mit Falschinformationen geführt. Mohammed Sendik kann davon aus eigener Erfahrung berichten: Der 16-jährige Palästinenser, dem vor Monaten ein Bein amputiert wurde, entdeckte jetzt ein Video von sich im Internet, in dem er fälschlich im einen Zusammenhang mit dem Krieg gestellt wurde. Sendik ist eines von vielen Opfern des Propagandakrieges auf beiden Seiten. 

Sowohl Palästinenser als auch Israelis werden teils als "Krisendarsteller" verunglimpft, die Verletzungen und Todesfälle vortäuschten, um Mitgefühl zu gewinnen und die jeweils andere Seite zu dämonisieren. So ist es auch Mohammed Sendik passiert. Ein altes Video, das ihn nach der Amputation im Krankenhaus zeigt, wurde im Internet als Aufnahme präsentiert, die angeblich einen palästinensischen Blogger zeigt, der über die israelischen Angriffe im Gazastreifen berichtet.

Die Posts verbreiteten die Falschbehauptung, der Blogger habe die Verletzungen nur inszeniert, sei kurz danach aber unverletzt herumgelaufen - was ein anderes Video belegen sollte. "Palästinensischer Blogger 'wundersam' nach einem Tag von 'israelischer Bombardierung' geheilt", schrieb ein israelischer Influencer in einem millionenfach angeklickten Beitrag auf X (ehemals Twitter) zu den Aufnahmen. "Gestern lag er noch im Krankenhaus, heute kann er wieder gehen, als wäre nichts passiert."

14.57 Uhr: Scholz nennt Vorwürfe Erdogans gegen Israel „absurd“

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Israel gegen Verbalattacken des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Schutz genommen. Erdogan hat Israel unter anderem „Faschismus“ vorgeworfen und das Existenzrecht des israelischen Staates angezweifelt. Auf eine Frage danach sagte Scholz am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis, Israel sei eine Demokratie und habe jedes Recht sich gegen die Terrororganisation Hamas zu verteidigen.

Israel sei außerdem ein Land, „das sich den Menschenrechten, das sich dem Völkerrecht verpflichtet fühlt und in seinen Aktionen auch dementsprechend handelt“, verteidigte Scholz das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen. „Und deshalb sind die Vorwürfe, die da gegen Israel erhoben werden, absurd. Und daran kann es gar keinen Zweifel geben.“

13.58 Uhr: Minister Israels für „freiwillige Abwanderung“ von Gaza-Bewohnern

Israels rechtsextremer Finanzminister hat sich für eine „freiwillige Abwanderung“ von Palästinensern aus dem Gazastreifen in mehrere Länder ausgesprochen. „Die freiwillige Abwanderung und die Aufnahme von arabischen Gaza-Bewohnern durch die Länder der Welt ist eine humanitäre Lösung, die dem Leiden von Juden und Arabern gleichzeitig ein Ende setzen wird“, schrieb Bezalel Smotrich am Dienstag auf der Plattform X, vormals Twitter.

Auf Facebook fügte er in einer längeren Erklärung hinzu, die Aufnahme der Flüchtlinge könne mit „großzügiger finanzieller Hilfe der internationalen Gemeinschaft - inklusive Israels -“ geschehen. Dabei verwies er auf einen ähnlichen Meinungsbeitrag zweier Parlamentsmitglieder im „Wall Street Journal“.

12.59 Uhr: Israels Armee bestätigt Tod einer von der Hamas entführten Soldatin

Israels Armee hat am Dienstag den Tod einer Geisel in der Gewalt der Hamas bestätigt. Das Militär listete die 19-jährige Soldatin, die den Angaben nach in den Gazastreifen entführt worden war, unter den seit dem 7. Oktober Gefallenen. Ein Datum sowie die genauen Umstände ihres Todes wurden nicht mitgeteilt. Es war zunächst auch unklar, woher das Militär die Information über den Tod der Frau hatte und ob ihre Leiche in der Obhut der Armee war.

Am Montag hatte der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas über Telegram ein Video der Frau veröffentlicht. Darin berichtete sie auf Hebräisch von schweren Bombardements und forderte ein Ende der Angriffe. Es war unklar, ob sie von ihren Geiselnehmern zu den Aussagen gezwungen worden war. Später wurden Aufnahmen gezeigt, die sie nach Angaben der Kassam-Brigaden mit schwersten Verletzungen zeigten. Der bewaffnete Arm der Hamas behauptete, sie sei am 9. November bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen getötet worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Es war das erste Mal, dass Israel einen zuvor von der Hamas behaupteten Todesfall unter den Geiseln bestätigte.

12.05 Uhr: Israel bestätigt Tod von als Geisel genommener Soldatin

Die israelische Armee hat am Dienstag den Tod der 19-jährigen Hamas-Geisel Noa Marciano bestätigt. Die Soldatin aus der Stadt Modiin "wird von der Armee für tot erklärt", teilte das Militär mit. "Sie war von der Terrororganisation Hamas entführt worden." Marcianos Familie sei über den Tod der 19-Jährigen informiert worden. 

Am Montag hatten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der radikalislamischen Hamas, ein Video von Marciano veröffentlicht, in dem sie sich selbst identifiziert. Dazu veröffentlichten sie ein Foto, das Marciano offenbar tot zeigt. Ein Sprecher der Brigaden, Abu Obeida, erklärte, Marciano sei bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. 

Die israelische Armee machte keine Angaben zur Todesursache. Mit dem Tod der 19-Jährigen steigt die Zahl der im Gazastreifen seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas getöteten israelischen Soldaten auf 47.

11.52 Uhr: Israel nennt neues Zeitfenster zur Flucht in südlichen Gazastreifen

Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen am Dienstag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Der Fluchtkorridor bleibe zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) für humanitäre Zwecke geöffnet, teilte ein Sprecher der Armee auf der Plattform X, vormals Twitter, auf Arabisch mit. Dazu veröffentlichte er eine Karte mit der eingezeichneten Fluchtroute.

Zudem nannte der Sprecher zwei Viertel der Stadt Gaza, in denen es tagsüber eine humanitäre Kampfpause geben sollte. Dies solle den Menschen dort die Flucht in den Süden ermöglichen. Alle Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegram an die israelische Armee wenden, hieß es.

8.04 Uhr: US-Präsident Biden ruft Israel zu Schutz von Al-Schifa Krankenhaus auf

Nach dem Vorrücken israelischer Panzer zum Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza hat US-Präsident Joe Biden Israel dazu aufgerufen, im Kampf gegen die radikalislamische Hamas Rücksicht auf die Klinik zu nehmen. "Das Krankenhaus muss geschützt werden", sagte Biden am Montag im Weißen Haus vor Journalisten. Nach UN-Angaben harren in dem Gebäude bis zu 10.000 Menschen aus.

Augenzeugen berichteten von heftigen Gefechten rund um den riesigen Komplex des Al-Schifa-Krankenhauses. Israelische Panzer stehen demnach nur wenige Meter von der Zufahrt entfernt. Die israelische Armee wirft der Hamas vor, ihr militärisches Hauptquartier in Tunneln unter dem größten Krankenhaus des Palästinensergebiets errichtet zu haben.

7.12 Uhr: Israels Militär meldet Waffenfunde in Kinderkrankenhaus in Gaza

Israelische Soldaten haben nach Darstellung der Armee zahlreiche Waffen im Keller eines Krankenhauses in der Stadt Gaza gefunden. Es gebe auch Anzeichen dafür, dass im Keller des Rantisi-Krankenhauses Geiseln festgehalten worden sein könnten, sagte Armeesprecher Daniel Hagari gestern Abend. Das Rantisi-Krankenhaus, das am Sonntag evakuiert worden sei, ist spezialisiert auf die Behandlung krebskranker Kinder.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 13. November:

22.30 Uhr: UN-Hilfswerk fürchtet Totalausfall der Kommunikation im Gazastreifen

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) fürchtet einen Totalausfall der Telekommunikation. Der Treibstoff der Telekomunternehmen reiche noch bis Donnerstag, um Strom für die Datenzentren und den Betrieb von Servern zu produzieren, berichtete UNRWA am Montagabend. Angesichts zahlreicher Dienstunterbrechungen sei es jetzt schon zunehmend schwierig, um Menschen zu erreichen und akkurate Informationen über die Lage vor Ort zusammenzutragen, hieß es.

Etwa die Hälfte der 1,6 Millionen Vertriebenen habe Zuflucht in UNRWA-Einrichtungen gefunden, teilte das Hilfswerk mit. Insgesamt leben in dem dicht bevölkerten Landstreifen rund 2,3 Millionen Menschen. Eines der UNRWA-Gästehäuser für Mitarbeiter und Besucher aus dem Ausland nahe dem Grenzübergang Rafah im Süden sei bei Angriffen getroffen worden. Es sei zwar niemand verletzt, aber das Gebäude sei schwer beschädigt worden. UNRWA habe den Konflikt-Parteien die Standorte aller Einrichtungen mitgeteilt in der Hoffnung, dass sie verschont werden. „Der Angriff zeigt erneut: nirgends im Gazastreifen ist es sicher“, teilte das Hilfswerk mit.

19.44 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Hamas hat „Kontrolle in Gaza verloren“

 Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach den Worten des israelischen Verteidigungsministers Yoav Gallant „die Kontrolle in Gaza“ verloren. Die Hamas-Kämpfer seien dabei, in den Süden des Palästinensergebiets zu flüchten, Zivilisten plünderten Hamas-Stützpunkte, sagte Gallant am Montag in einem von israelischen Fernsehsendern ausgestrahlten Video. Die Zivilbevölkerung habe „kein Vertrauen mehr in die Regierung“ der Hamas im Gazastreifen, sagte der Minister. 

17.55 Uhr: Israels Armee: 21 Terroristen am Al-Kuds-Krankenhaus getötet

Bei Kämpfen am Al-Kuds-Krankenhaus im Gazastreifen sind nach israelischen Armeeangaben etwa 21 Terroristen getötet worden. Israelische Soldaten seien von Terroristen mit zwei Panzerfäusten und kleineren Waffen aus dem Eingangsbereich des Krankenhauses in der Stadt Gaza beschossen worden, teilte die Armee am Montag mit. Die Angreifer hätten sich unter eine Gruppe von Zivilisten gemischt.

Die israelische Armee habe keine Verluste erlitten. Ein Panzer sei beschädigt worden. Israel wirft der Hamas vor, das Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen.

16.25 Uhr: Laut UN-Hilfswerk: Wegen Treibstoffmangel droht in zwei Tagen Ende der Hilfe im Gazastreifen

Im Gazastreifen droht nach Angaben des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) wegen Treibstoffmangels binnen zwei Tagen ein Zusammenbruch der humanitären Versorgung der Bevölkerung. Da kein Treibstoff in das Palästinensergebiet geliefert werden könne, müsse "der humanitäre Einsatz binnen Stunden eingestellt werden", warnte der UNRWA-Chef im Gazastreifen, Thomas White, am Montag im Onlinedienst X, vormals Twitter.

Am Morgen hätten zwei Subunternehmen für die Trinkwasserversorgung ihre Arbeit mangels Treibstoff einstellen müssen, erklärte White. Damit hätten 200.000 Menschen kein Trinkwasser mehr.

15.33 Uhr: Bundesregierung sieht Forderungen nach Waffenruhe weiter kritisch

Die Bundesregierung steht Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der Hamas weiter ablehnend gegenüber. Regierungssprecher Steffen Hebestreit bezeichnete am Montag in Berlin mit Verweis auf die Bedrohungslage die Vorstellung als "naiv", dass man über eine Waffenruhe oder einen Waffenstillstand Frieden in Nahost und vor allem Frieden und Sicherheit für Israel gewährleisten könnte. Er betonte, dass Deutschland aber gemeinsam mit der Europäischen Union zu Feuerpausen aufrufe, die humanitäre Hilfe in den Gazastreifen ermöglichen und den Menschen in Kampfgebieten die Möglichkeit geben sollten, von dort zu flüchten.

Hebestreit sagte, eine einseitige Waffenruhe würde es der Hamas ermöglichen, Waffen zu beschaffen und den Krieg fortzusetzen.

13.54 Uhr: Palästinensischer Ministerpräsident fordert Abwurf von Hilfen über Gazastreifen

Der im Westjordanland regierende palästinensische Regierungschef Mohammed Schtajeh hat die EU und die Vereinten Nationen aufgefordert, aus der Luft Hilfsgüter über dem Gazastreifen abzuwerfen. Besonders über dem Norden des Palästinensergebiets sollten Hilfslieferungen abgeworfen werden, „wie das schon unzählige Male in aller Welt getan wurde“, sagte Schtajeh am Montag bei einer Kabinettssitzung der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah.

Auch zu Lande müsse mehr humanitäre Hilfe geliefert und dafür weitere „Hilfskorridore“ neben dem Grenzübergang Rafah nach Ägypten eingerichtet werden, forderte der palästinensische Ministerpräsident.

13.09 Uhr: Knapp 300 Deutsche seit Hamas-Angriff aus Gazastreifen ausgereist

Knapp 300 deutsche Staatsbürger haben nach Angaben des Auswärtigen Amts seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen ausreisen können. Aktuell befinde sich noch eine „sehr niedrige dreistellige Zahl“ von Deutschen im Gazastreifen auf der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts, sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. „Wir setzen uns dafür ein, dass auch in den nächsten Tagen deutsche Staatsbürger ausreisen können“, fügte er hinzu.

Nach Angaben des Sprechers konnten inzwischen „über 290“ deutsche Staatsbürger einschließlich ihrer Familien aus dem Gazastreifen ausreisen. Die Zahl der Deutschen, die sich noch in den Palästinensergebieten einschließlich des Westjordanlands betrage aktuell knapp 400 Menschen.

12.55 Uhr: Israels Armee: 4300 Angriffe seit Beginn der Bodeneinsätze

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben seit Beginn der Bodeneinsätze im Gazastreifen vor rund zwei Wochen insgesamt 4300 Angriffe ausgeführt. Daran seien die Luftwaffe und Bodentruppen beteiligt gewesen, teilte die Armee am Montag auf Telegram mit. Dabei seien unter anderem Hunderte Abschussstellungen für Panzerabwehrraketen getroffen worden sowie rund 300 Tunnelschächte. Bei rund 3000 Zielen habe es sich um „terroristische Infrastruktur“ gehandelt. Mehr als 100 jener Ziele seien mit Sprengsätzen versehen gewesen.

12 Uhr: Nach Beschuss: Israel greift Ziele im Süden des Libanons an

Israels Militär hat nach Angriffen aus dem Libanon erneut Ziele in dem nördlichen Nachbarland beschossen. „Terroristen haben eine Panzerabwehrrakete aus dem Libanon auf das Gebiet von Netua im Norden Israels abgefeuert“, teilte das Militär am Montag mit. Zudem seien mehrere Mörsergranaten nach Israel geschossen worden, die in offenem Gelände eingeschlagen seien. Es gebe keine Berichte über Verletzte. Die Internetseite „Haaretz“ berichtete auf Hebräisch dagegen von mehreren Verletzten.

Die Armee habe als Reaktion darauf unter anderem die Ausgangspunkte des Beschusses angegriffen, teilte das Militär mit. Zudem habe das Militär eine „bewaffnete Terrorzelle“ im Süden des Libanons beschossen und getroffen.

10.50 Uhr: Baerbock äußert sich düster zur Lage im Nahen Osten

Außenministerin Annalena Baerbock hat sich nach ihren jüngsten Krisengesprächen im Nahen und Mittleren Osten äußerst pessimistisch zum Gaza-Krieg und den Aussichten für die Zukunft geäußert. „Die Lage in der Region ist zum Zerreißen. Die Gräben scheinen tiefer zu werden“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag am Rande eines EU-Außenministertreffens in Brüssel. Man spüre an allen Orten, wie groß die Verzweiflung sei. Sowohl im Gazastreifen und im Westjordanland als auch in Israel litten die Menschen. „Die bittere Realität ist, dass wir nur in kleinsten Schritten vorankommen.“

Zu den anhaltenden Forderungen nach einem Waffenstillstand erklärte Baerbock: „Ich verstehe total den Impuls in dieser furchtbaren Situation, wo unschuldige Kinder, Menschen, Frauen, Mütter, Familien nicht nur so furchtbar leiden, sondern ums Leben kommen“. Aber Impulse reichten eben nicht aus, um Menschen zu helfen. Diejenigen, die solche Dinge forderten, müssten auch Fragen beantworten. So zum Beispiel die Frage, wie Israels Sicherheit gewährleistet werden könne und was mit den Geiseln der Hamas passiere.

10.06 Uhr: Hamas-Regierung: Alle Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens „außer Betrieb“

Im Norden des Gazastreifens ist wegen der massiven Kämpfe nach Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas kein Krankenhaus mehr arbeitsfähig. „Alle Krankenhäuser“ im Norden des Palästinensergebietes seien „außer Betrieb“, sagte Jussef Abu Risch, stellvertretender Gesundheitsminister der Hamas-Regierung, am Montag der Nachrichtenagentur AFP.

Unter anderem fehlt den Kliniken Treibstoff für den Betrieb von Generatoren, weshalb sie keinen Strom mehr haben. Nach Angaben des Vize-Gesundheitsministers starben in der Al-Schifa-Klinik mittlerweile sechs Frühgeborene und neun schwerkranke Patienten. Auf dem Krankenhausgelände haben auch tausende Menschen Zuflucht gesucht.

8 Uhr: Israel beschießt nach Angriffen aus Libanon Hisbollah-Ziele

Die israelische Luftwaffe hat nach Angriffen aus dem Libanon Ziele in dem nördlichen Nachbarland beschossen. Es seien militärische Einrichtungen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah und ein Waffenlager angegriffen worden, teilte die Armee gestern mit. Aus dem Libanon waren zuvor nach israelischen Militärangaben 15 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 12. November:

16.55 Uhr: Netanjahu deutet mögliches Abkommen über Freilassung von Geiseln an

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat in einem Interview mit dem US-Fernsehsender NBC die Möglichkeit eines Abkommens über die Freilassung von der Hamas verschleppter Geiseln angedeutet. Auf die Frage einer Journalistin nach einem möglichen Abkommen über die Freilassung von Frauen, Kindern und alten Menschen sagte Netanjahu am Sonntag: "Das könnte sein." Er fügte hinzu: "Je weniger ich mich zu diesem Thema äußere, desto mehr erhöhe ich die Chancen, dass dies Wirklichkeit wird".

12.36 Uhr: Israels Armee: Mehrere Verletzte durch Panzerabwehrrakete aus Libanon

Bei einem Angriff aus dem Libanon sind nach Angaben des israelischen Militärs in der Grenzregion mehrere Zivilisten verletzt worden. Die Streitkräfte reagierten mit Artilleriebeschuss auf den Ort, von dem die Attacke ausgegangen war, wie die Armee am Sonntag mitteilte.

Medienberichten zufolge wurden bei dem Vorfall in Israel mehrere Fahrzeuge durch eine Panzerabwehrrakete getroffen. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken kursierten, war zu sehen, wie Autos in Flammen standen. Wie viele Menschen verletzt wurden und welche Gruppierung im Libanon für den Angriff verantwortlich war, blieb zunächst unklar.

11.20 Uhr: Hisbollah-Chef spricht von verstärkten Angriffen auf Israel mit neuen Waffen

Die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach den Worten ihres Anführers Hassan Nasrallah ihre Angriffe auf Israel verstärkt und setzt dabei neue Waffentypen ein. In den vergangenen Tagen sei die Zahl der Angriffe ebenso erhöht worden wie die der angegriffenen Ziele, sagte Nasrallah am Samstag in einer Fernsehansprache. Zudem habe die Hisbollah erstmals Kampfdrohnen und „Burkan-Raketen“ mit einer Bombenlast von 300 bis 500 Kilogramm eingesetzt und Überwachungsdrohnen weit in den Norden Israels gelenkt.

10.23 Uhr: Israel Armee nennt neues Zeitfenster zur Flucht in den Süden Gazas

Israels Armee hat den Zivilisten im umkämpften nördlichen Gazastreifen am Sonntag ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Zudem soll ein Durchgang zwischen der größten Klinik in Gaza, dem Schifa-Krankenhaus, und einer Verbindungsstraße in Richtung Süden geschaffen werden, teilte die Armee am Sonntag auf der Plattform X mit. Der Fluchtkorridor sei zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) geöffnet. Israels Armee wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, das Schifa-Krankenhaus als Kommando- und Kontrollzentrum zu missbrauchen.

Für zwei Gebiete im Norden kündigte das Militär zudem wieder eine „taktische Pause“ der Kämpfe zu „humanitären Zwecken“ an. Den Angaben nach soll dadurch die Evakuierung in den Süden ermöglicht werden.

9.30 Uhr: WHO: Kein Kontakt mehr zu Schifa-Krankenhaus in Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu Mitarbeitern des Schifa-Krankenhauses im heftig umkämpften Gazastreifen verloren. „Da immer wieder erschreckende Berichte über wiederholte Angriffe auf das Krankenhaus auftauchen, gehen wir davon aus, dass sich unsere Kontakte den Zehntausenden Vertriebenen angeschlossen haben und aus der Gegend fliehen“, teilte das Regionalbüro der WHO am Sonntagmorgen mit und rief erneut zu einem „sofortigen Waffenstillstand“ auf.

Die WHO mache sich „große Sorgen um die Sicherheit des medizinischen Personals, Hunderter kranker und verletzter Patienten“. Darunter seien auch Säuglinge, die lebenserhaltende Maßnahmen benötigten, sowie Vertriebene, die in dem Gebäude Schutz suchten. „Berichten zufolge ist die Zahl der stationären Patienten fast doppelt so hoch wie die Kapazität des Krankenhauses, selbst wenn die Leistungen auf lebensrettende Notfallversorgung beschränkt werden“, hieß es von der WHO weiter.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 11. November:

21.23 Uhr: Netanjahu: Hamas hat Kontrolle über Norden des Gazastreifens verloren

Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hat nach israelischer Darstellung die Kontrolle über den nördlichen Teil des Gazastreifens verloren. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Samstagabend, Hamas-Kämpfer hätten „keinen sicheren Ort mehr, um sich zu verstecken“. Auch das Militär hatte zuvor mitgeteilt, die Hamas kontrolliere den Norden des Küstenstreifens nicht mehr.

Netanjahu sagte, von Hamas-Chef Jihia al-Sinwar „bis zum letzten Terroristen“ seien alle todgeweiht. Die Armee habe bereits Tausende Terroristen getötet, darunter auch „Kommandeure, die das schreckliche Massaker am 7. Oktober angeführt haben“.

Es werde keine Waffenruhe ohne Rückführung der Geiseln geben, bekräftigte Netanjahu. Zu diplomatischen Bemühungen um eine Freilassung sagte er, man werde die Familien informieren, sobald es etwas Konkretes gebe. Bis dahin sei es besser, zu schweigen.

20.53 Uhr: Baerbock bekräftigt in Israel deutsche Forderung nach Zweistaatenlösung

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat zum Abschluss ihrer Nahost-Reise in Israel die Forderung Deutschlands nach einer Zweistaatenlösung zur Bewältigung des Nahostkonflikts bekräftigt. Das friedliche Nebeneinander Israels und eines Palästinenserstaates sei „das einzige nachhaltige Modell, das dauerhaft Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser garantieren kann“, sagte Baerbock am Samstag nach einem Treffen mit ihrem israelischen Amtskollegen Eli Cohen in Tel Aviv.

Mit Blick auf die Zeit nach dem Ende des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sagte Baerbock, die Hamas müsse „bekämpft werden“, aus dem Gazastreifen dürfe „keine Terrorgefahr mehr für Israel ausgehen“. Es dürfe aber auch „keine Vertreibung aus Gaza, keine Besatzung oder territoriale Reduzierung von Gaza geben“.

Eine Lösung des Konflikts dürfe „nicht über die Köpfe der Palästinenserinnen und Palästinenser hinweg erfolgen“, betonte die Außenministerin. Am Ende müsse die „Rückbesinnnung auf die Zweistaatenlösung stehen“. Die „Brückenköpfe“ auf beiden Seiten für eine Bewältigung des Nahostkonflikts seien „klar erkennbar“, sagte Baerbock: „Die Herkulesaufgabe ist es nun, die Brücke darüber zu bauen.“

20.25 Uhr: Israels Armee kündigt Evakuierung von Babys aus Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza an

Die israelische Armee hat ihre Hilfe bei der Evakuierung von Säuglingen aus dem größten Krankenhaus im Gazastreifen, dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza, angekündigt. Das Personal der Klinik habe das Militär gebeten, „dass wir morgen dabei helfen, die Babys auf der Pädiatrischen Station in ein sichereres Krankenhaus zu bringen“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. „Wir werden die notwendige Unterstützung leisten.“

Zuvor hatte die israelische Ärzteorganisation Physicians for Human Rights Israel berichtet, wegen Stromausfällen auf der Neonatologie-Intensivstation des Al-Schifa-Krankenhauses seien zwei Frühchen gestorben, 37 weitere Frühchen seien „in echter Lebensgefahr“.

20.07 Uhr: Baerbock: Zwischen zivilen und militärischen Zielen unterscheiden

Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts der sich zuspitzenden Lage der Krankenhäuser im Gazastreifen auf das humanitäre Völkerrecht hingewiesen. „Das humanitäre Völkerrecht kennt zivile Opfer. Es beinhaltet jedoch zugleich klare Leitplanken“, sagte die Grünen-Politikerin am Samstagabend nach einem Treffen mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen in Tel Aviv. „Dazu gehört sowohl das Gebot, die Zivilbevölkerung zu schützen, als auch die Unterscheidung zwischen zivilen und militärischen Zielen.“ Es gelte, immer zwischen den angestrebten Zielen und den eingesetzten Mitteln abzuwägen. „Die Antwort auf die Frage, wie Israel in Gaza vorgeht, berührt auch die langfristige Sicherheit Israels“, sagte Baerbock.

19.15 Uhr: Palästinensischer Regierungschef fordert deutsche Haltung gegen Krieg

Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtaje hat Deutschland dazu aufgerufen, klarer gegen den Krieg im Gazastreifen Stellung zu beziehen. In einer Stellungnahme Schtajes nach einem Treffen mit Außenministerin Annalena Baerbock in Ramallah hieß es am Samstagabend, Deutschland müsse „hinsichtlich israelischer Kriegsverbrechen im Gazastreifen eine Position einnehmen, die mit internationalem Menschenrecht in Einklang steht“.

„Kein Ende des Krieges zu fordern, Israel mit Waffen zu unterstützen, ermutigt es, seine Aggression gegen unser Volk in Gaza fortzusetzen“, kritisierte Schtaje. Man sehe den Gaza-Krieg als einen Krieg gegen das gesamte palästinensische Volk an, erklärte er.

18.53 Uhr: Hisbollah-Chef spricht von verstärkten Angriffen auf Israel mit neuen Waffen

Die islamistische Hisbollah-Miliz im Libanon hat nach den Worten ihres Anführers Hassan Nasrallah ihre Angriffe auf Israel verstärkt und setzt dabei neue Waffentypen ein. In den vergangenen Tagen sei die Zahl der Angriffe ebenso erhöht worden wie die der angegriffenen Ziele, sagte Nasrallah am Samstag in einer Fernsehansprache. Zudem habe die Hisbollah erstmals Kampfdrohnen und „Burkan-Raketen“ mit einer Bombenlast von 300 bis 500 Kilogramm eingesetzt und Überwachungsdrohnen weit in den Norden Israels gelenkt.

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant warnte die Hisbollah unterdessen davor, einen Krieg gegen Israel zu beginnen. „Wenn sie diese Art von Fehler macht, werden es vor allem die libanesischen Bürger sein, die den Preis dafür bezahlen“, sagte Gallant nach Angaben seines Büros am Samstag bei einem Truppenbesuch an der israelischen Nordgrenze: „Was wir in Gaza tun, können wir auch in Beirut tun.“

18.22 Uhr: Arabische und muslimische Länder fordern UN-Resolution zu Stopp von Gaza-Angriffen

Vertreter arabischer und muslimischer Länder haben eine „bindende“ UN-Resolution zu einem Stopp der israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen gefordert. In einer am Samstag bei einem Gipfeltreffen in Riad verabschiedeten gemeinsamen Erklärung erklärten die Arabische Liga und die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), sollte keine derartige UN-Resolution verabschiedet werden, wäre dies eine „Komplizenschaft“, mit der Israel erlaubt werde, „seine brutale Aggression fortzusetzen, die unschuldige Menschen tötet und Gaza in Ruinen verwandelt“.

Die Gipfelteilnehmer betonten in ihrer Abschiedserklärung, das israelische Vorgehen im Gazastreifen könne nicht als Selbstverteidigung bezeichnet „oder unter irgendeinem Vorwand gerechtfertigt“ werden. Sie betonten zudem die Bedeutung eines mit dem Westjordanland vereinten Gazastreifens „als Territorium des Palästinenserstaates“ mit Ost-Jerusalem als dessen Hauptstadt.

17.31 Uhr: Polizei: 300.000 Menschen bei pro-palästinensischer Demonstration in London

Rund 300.000 Menschen sind nach Polizeiangaben am Samstag bei einer pro-palästinensischen Demonstration in London auf die Straße gegangen. Der „Nationale Marsch für Palästina“ in der britischen Hauptstadt hatte am Mittag begonnen, Teilnehmer schwenkten palästinensische Flaggen und riefen Slogans wie „Waffenstillstand jetzt“ und „Freies Palästina“. Die Polizei hatte mit bis zu 100.000 Teilnehmern gerechnet. Begleitet wurde die Veranstaltung von 1850 Polizisten.

Die Sicherheitslage wurde im Vorfeld als heikel eingeschätzt - auch, weil ebenfalls am Samstag die alljährlichen Feierlichkeiten zum Armistice Day stattfanden, an dem in Großbritannien der Toten des Ersten Weltkriegs gedacht wird.

17.30 Uhr: Baerbock sagt weitere 38 Millionen Euro Hilfe für palästinensische Gebiete zu

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat auf ihrer zweiten Nahostreise seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas weitere 38 Millionen Euro für die Palästinensergebiete zugesagt. Insgesamt betrügen die humanitären Leistungen Deutschlands für die palästinensischen Gebiete im Jahr 2023 damit 160 Millionen Euro, sagte Baerbock am Samstag bei ihrem Besuch in Ramallah im Westjordanland, wo die Palästinenserbehörde ihren Sitz hat. Baerbock pochte erneut auf eine Zweistaatenlösung, um den Nahostkonflikt zu befrieden.

16.13 Uhr: Hisbollah-Chef lobt propalästinensische Proteste in Europa

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat propalästinensische Proteste in westlichen Ländern gelobt. Diese übten Druck auf deren Regierungen aus, sagte Nasrallah bei einer Rede am Samstag in Beirut. Die Führungen westlicher Länder, die sich zu Beginn noch gegen eine Waffenruhe im Gazastreifen ausgesprochen hätten, forderten inzwischen auch einen „vollständigen Waffenstillstand“. Außer der Regierung der USA unterstütze niemand mehr die israelische „Aggression“, meinte der Chef der im Süden des Libanons aktiven schiitischen Miliz.

Angesichts des Leids der Zivilbevölkerung während des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hatte zuvor der französische Präsident Emmanuel Macron eine Waffenruhe im Gazastreifen gefordert. Es gebe keine Rechtfertigung für die Tötung von Zivilisten, Babys, Frauen und alte Menschen, hatte Macron argumentiert.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübt hatten.

15.44 Uhr: Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza weiter unter massivem Beschuss

Im Krieg gegen die radikalislamische Hamas sieht sich Israel zunehmend Forderungen nach einem Schutz der Zivilisten im Gazastreifen ausgesetzt, während in dem Palästinensergebiet die Kämpfe rund um Krankenhäuser zunehmen. Das Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza sei in der Nacht zum Samstag unter heftigen Artilleriebeschuss geraten und stundenlang ohne Strom gewesen, sagte dessen Direktor Mohammad Abu Salmija. Auch weitere Krankenhäuser seien betroffen gewesen. Unterdessen traf Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zu Gesprächen in Israel und dem Westjordanland ein.

14.06 Uhr: Baerbock trifft in Ramallah palästinensischen Ministerpräsidenten

Außenministerin Annalena Baerbock ist in die Palästinensischen Autonomiegebiete im Westjordanland gereist, um ein Zeichen der Solidarität auch an die palästinensische Zivilbevölkerung zu senden. Die Grünen-Politikerin traf am Samstagnachmittag in Ramallah den palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtaje. Am Abend wollte die Bundesaußenministerin in Tel Aviv mit dem israelischen Außenminister Eli Cohen und Oppositionsführer Jair Lapid sprechen.

12 Uhr: Arzt in Gaza: Schifa-Krankenhaus nicht mehr im Betrieb

Die größte Klinik im Gazastreifen ist nach Angaben eines Arztes und des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums außer Betrieb. „Es gibt keinen Strom mehr“, sagte der Arzt des Schifa-Krankenhauses, Ghassan Abu Sitta, am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Es seien auch Raketen auf dem Gelände eingeschlagen. „Die Mehrheit des Personals hat das Krankenhaus verlassen.“ Die Verletzten, die konnten, seien gegangen. Schwerverletzte werden nach seinen Angaben noch von einem medizinischen Kernteam betreut. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Nach Angaben des Mediziners soll inzwischen nur noch eine Klinik im Gazastreifen, das Al-Ahli-Krankenhaus, im Betrieb sein. Dort sei das Gelände in ein Lazarett umfunktioniert worden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Freitag schon mitgeteilt, es seien derzeit nur noch 20 der 36 Krankenhäuser in dem Küstengebiet nicht mehr im Einsatz. Die übrigen Kliniken liefen unter anderem wegen Treibstoffmangels nur im Notbetrieb. Die Kliniken brauchen Treibstoff für Generatoren, um Strom zu erzeugen.

10.50 Uhr: Israel verkündet „taktische“ Pause und zwei Fluchtrouten in Gaza

Israels Armee hat den Bewohnern im Norden des heftig umkämpften Gazastreifens am Samstag erneut zwei sichere Fluchtkorridore in Richtung Süden in Aussicht gestellt. Für das Flüchtlingsviertel Dschabalia wurde zudem eine „taktische“ Pause der Kämpfe verkündet. Die „militärischen Aktivitäten“ sollen in dem Viertel im Norden des Küstenstreifens zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr (9.00 Uhr bis 13.00 Uhr MEZ) für „humanitäre Zwecke“ ausgesetzt werden, teilte das Militär am Samstag auf der Plattform X mit. Die Bewohner sollen das Zeitfenster den Angaben zufolge auch dafür nutzen, um sich in den Süden des Küstengebiets zu begeben.

Die Armee will den Angaben nach auf einer bereits in der Vergangenheit genutzten Route sicheres Geleit für insgesamt sieben Stunden gewähren. „Bitte schließen Sie sich zu Ihrer Sicherheit den Hunderttausenden Einwohnern an, die in den letzten Tagen in den Süden gezogen sind“, schrieb ein Armeesprecher auf Arabisch auf X. Außerdem könnten die Menschen auch einen zweiten Weg an der Küste für die Flucht in den Süden nutzen, hieß es weiter.

9.16 Uhr: Armee: Kontrolle über elf Militärposten der Hamas übernommen

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodeneinsätze im Gazastreifen die Kontrolle über elf Militärposten der Hamas übernommen. Die Armee habe in dem Küstengebiet erneut Tunnel und mutmaßliche Terroristen angegriffen, teilte das Militär weiter mit. Die unterirdischen Tunnel hätten sich in der Nähe einer Schule befunden und seien zerstört worden. Die israelische Marine habe in der Nacht auf Samstag zudem auch Waffenlager der Hamas attackiert.

8.58 Uhr:  Hamas und Klinikleitung: Tödlicher Beschuss von Krankenhaus und Schule in Gaza

Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas sowie eines Klinikdirektors am Freitag der größte Krankenhauskomplex des Gebiets und ein Schulgebäude beschossen worden. Dutzende Menschen wurden diesen Angaben zufolge dabei getötet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte, das Gesundheitssystem im nördlichen Gazastreifen sei "am Boden". Frankreichs Präsident Emmanuel Macron forderte Israel auf, die Bombardierung zu stoppen. Israel korrigierte indes die Zahl der Toten durch den Hamas-Angriff auf das Land nach unten - von rund 1400 auf 1200.

Die Hamas und der Leiter des Al-Schifa-Krankenhauses im Zentrum der Stadt Gaza machten Israel für die Angriffe verantwortlich. Zur Lage am Al-Schifa-Krankenhaus sagte Klinikdirektor Mohammed Abu Salmija, israelische Panzer hätten das Gelände und die Entbindungsstation beschossen. Die Hamas sprach von 13 Toten und "dutzenden Verletzten" durch diesen Beschuss.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 10. November:

22.32 Uhr: WHO: Alle zehn Minuten kommt ein Kind im Gazastreifen ums Leben

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Situation im Gazastreifen als äußerst desaströs beschrieben. „Im Durchschnitt wird in Gaza alle zehn Minuten ein Kind getötet“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat. „Es ist nirgendwo sicher und niemand ist sicher“, sagte er, da immer mehr Menschen in immer kleinere Räume fliehen würden. Im vergangenen Monat habe es mehr als 250 Angriffe auf Krankenhäuser im Gazastreifen gegeben, zudem über 25 in Israel. Tedros forderte mehr Zugang für humanitäre Hilfe.

Seit den Hamas-Terrorangriffen auf Israel vom 7. Oktober lässt Israel nur begrenzt Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu. Treibstoff für die Generatoren unter anderem der Kliniken durfte bislang gar nicht eingeführt werden.

20.37 Uhr: Israel korrigiert Zahl der Toten durch Hamas-Angriff vom 7. Oktober auf 1200

Die israelische Regierung hat ihre Angaben zur Zahl der beim Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober getöteten Menschen nach unten korrigiert. Bei dem Angriff seien etwa 1200 Menschen in Israel getötet worden, nicht 1400 wie bisher vermutet, sagte Außenministeriumssprecher Lior Haiat am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Es handle sich um eine „aktualisierte Schätzung“.

18.05 Uhr: Rotes Kreuz alarmiert über Zustand des Gesundheitssystems im Gazastreifen

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat sich alarmiert über den Zustand des Gesundheitssystems im Gazastreifen gezeigt. "Überlastet, knappe Vorräte und zunehmend unsicher: Das Gesundheitssystem in Gaza hat einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt und das Leben tausender Verletzter, Kranker und Vertriebener gefährdet ist", erklärte das IKRK am Freitag.

"Die Zerstörung von Krankenhäusern in Gaza wird unerträglich und muss aufhören", forderte die Organisation. IKRK-Teams hätten in den vergangenen Tagen "entsetzliche Bilder" gesehen, die "aufgrund der verschärften Feindseligkeiten noch schlimmer geworden" seien. Dies habe erhebliche Auswirkungen auf Krankenhäuser und Rettungswagen.

Das IKRK betonte, gemäß dem Völkerrecht seien Krankenhäuser besonders geschützte Einrichtungen. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas vor etwas mehr als einem Monat waren wiederholt medizinische Einrichtungen und medizinisches Personal getroffen worden.

Die israelische Armee führt als Reaktion auf den brutalen Angriff der Hamas auf Israel Militäreinsätze im Gazastreifen aus. Israel wirft der Hamas vor, unter Krankenhäusern ihre "Kommandozentralen" versteckt zu haben und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Die Hamas weist das zurück.

15.06 Uhr: Israels Armee: 15 000 Terror-Ziele im Gazastreifen angegriffen

Nach Darstellung der israelischen Armee haben die Streitkräfte seit Beginn des Gaza-Kriegs gegen die islamistische Hamas mehr als 15 000 Ziele der Terroristen angegriffen. Das Militär habe zudem mehr als 6000 Waffen, darunter Raketen, Munition und Sprengstoff, im Gazastreifen ausfindig gemacht, teilte die Armee am Freitag mit. Die Soldaten attackierten demnach unter anderem Kommandozentralen, Waffenlager und Tunnel der Hamas sowie auch die Terroristen selbst.

14.54 Uhr: Israel: Zehntausende fliehen wieder in den Süden des Gazastreifens

Aus dem umkämpften Norden des Gazastreifens sind israelischen Angaben zufolge auch am Freitag wieder Zehntausende in den Süden des Küstengebiets geflüchtet. Den sechsten Tag in Folge sei wieder für mehrere Stunden eine sichere Flucht für die palästinensischen Zivilisten möglich, teilte die israelische Cogat-Behörde, die für palästinensische Angelegenheiten zuständig ist, mit. Armeeangaben zufolge ist der Fluchtkorridor tagsüber für sechs Stunden passierbar.

13.23 Uhr: Hamas: 13 Tote nach Angriff auf größtes Krankenhausgelände im Gazastreifen

Bei einem Angriff auf das größte Krankenhausgelände im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas 13 Menschen getötet worden. Zudem seien bei dem „israelischen Angriff auf das Gelände des Al-Schifa-Krankenhauses“ im Zentrum der Stadt Gaza dutzende Menschen verletzt worden, erklärte ein Sprecher der im Gazastreifen herrschende Palästinenserorganisation am Freitag.
Der Direktor der Al-Schifa-Krankenhauses, Abu Salmiya, erklärte, das Gebäude sei von „israelischen Panzern beschossen“ worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah mindestens sieben abgedeckte Leichen außerhalb des Krankenhauses.

9.54 Uhr: Israel stimmt täglichen Feuerpausen zu 

Israel hat nach Angaben der US-Regierung täglichen Feuerpausen im Gazastreifen zugestimmt. Ab Donnerstag sollten im Kampf gegen die radikalislamische Hamas jeweils für vier Stunden in Gebieten im Norden des Palästinensergebiets „keine militärischen Einsätze“ stattfinden, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu versicherte unterdessen im US-Fernsehen, Israel habe nicht die Absicht, den Gazastreifen zu regieren oder zu besetzen und betonte, die Armee leiste dort „außergewöhnlich gute Arbeit“.

9.52 Uhr: Israels Armee greift Ziel in Syrien an - Reaktion auf Drohnenangriff

Als Reaktion auf einen Drohnenangriff auf ein Schulgebäude in der südisraelischen Stadt Eilat hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge ein Ziel in Syrien angegriffen. Die Armee habe die Organisation, die den Angriff durchgeführt habe, getroffen, teilte das Militär am Freitag auf X (vormals Twitter) mit. Die Armee mache Syrien „für jede terroristische Aktivität, die von seinem Territorium ausgeht, voll verantwortlich“. Am Donnerstag war eine Schule durch eine Drohne beschädigt worden. Die Herkunft der Drohne sowie der Vorfall insgesamt würden überprüft, hatte es zunächst geheißen. Berichte über Verletzte gab es nicht.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 9. November:

22.45 Uhr: Israelische Luftabwehr: Zahl der auf Israel abgefeuerten Raketen deutlich zurückgegangen

Seit dem Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen ist die Zahl der auf Israel abgefeuerten Raketen laut israelischen Angaben deutlich zurückgegangen. Seit der am 27. Oktober gestarteten Offensive sei die Zahl „erheblich“ gesunken, erklärte die israelische Luftabwehr am Donnerstag.

Demnach wurden seit dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober rund 9500 Raketen von militanten Palästinensern auf Israel abgefeuert. Die meisten von ihnen seien abgefangen worden. Rund 3000 der etwa 9500 gestarteten Raketen seien alleine in den ersten vier Stunden des brutalen Angriffs der Hamas abgefeuert worden. Die Hamas selbst hatte von mehr als 5000 abgefeuerten Raketen an jenem Tag gesprochen.

18.50 Uhr: Feuerpause laut Israel nur gegen Geiseln – Kämpfe gehen weiter

Die israelische Regierung beharrt auf ihrer Forderung, dass es ein Waffenstillstand mit der Hamas nur gegen die Freilassung der von den Islamisten festgehaltenen Geiseln geben wird. „Die Kämpfe gehen weiter und es wird keine Feuerpause ohne die Freilassung unserer Geiseln geben“, hieß es am Donnerstag in einer Mitteilung des Büros des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.

Zuvor hatte das Weiße Haus verkündet, Israel habe täglichen vierstündigen „humanitären Pausen“ bei den Kämpfen im nördlichen Gazastreifen zugestimmt. Auf die Frage, ob es sich bei der Stellungnahme des Büros des Ministerpräsidenten um ein Dementi der US-Ankündigung handele, ging ein Sprecher Netanjahus am Donnerstag nicht ein. Netanjahus Büro verwies auf einen Fluchtkorridor für Zivilisten im Gazastreifen vom Norden in den Süden, auf dem Israel den Menschen zurzeit täglich für einige Stunden eine sichere Passage zusagt.

17.36 Uhr: Hamas-Chef Hanijeh zu Gesprächen über Gaza-Krieg in Ägypten

Hamas-Chef Ismail Hanijeh ist nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation zu Gesprächen über den Krieg mit Israel nach Ägypten gereist. Wie die Hamas am Donnerstag mitteilte, kam eine Delegation unter der Leitung von Hanijeh mit dem ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel zusammen, um „über die aktuelle Lage im Gazastreifen“ zu beraten.

16.51 Uhr: Washington: Israel stimmt regelmäßigen humanitären Pausen in Gaza zu

Israel hat nach Angaben der US-Regierung täglichen Feuerpausen im Gazastreifen zugestimmt. Solche „Pausen“ sollten von Donnerstag an jeweils für vier Stunden für Gebiete im Norden des Palästinensergebiets gelten, sagte ein Vertreter des Weißen Hauses in Washington. „Die Israelis haben uns gesagt, dass es in diesen Gebieten während des Zeitraums der Pause keine militärischen Einsätze geben wird.“

16.44 Uhr: Israels Armee: Drohne trifft Zivilgebäude in Eilat - Herkunft unklar

Eine Drohne hat in der südisraelischen Stadt Eilat Armeeangaben zufolge ein ziviles Gebäude getroffen. Die Herkunft der Drohne sowie der Vorfall insgesamt würden überprüft, teilte das Militär am Donnerstag mit. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Israelische Medien meldeten unter Berufung auf das Militär, eine Schule sei beschädigt worden. Mehrere Menschen wurden Berichten zufolge wegen Angstzuständen behandelt. Bisher erklärte sich niemand verantwortlich für den möglichen Angriff.

13.34 Uhr: Mindestens acht Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben am Donnerstag mindestens acht Menschen getötet worden. Wie das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde in Ramallah mitteilte, wurden bei der Razzia in Dschenin im Norden des Palästinensergebiets mindestens 14 weitere Palästinenser verletzt. Nach Angaben des Palästinensischen Roten Halbmonds wurde beim Beschuss eines Rettungswagens auch eine Sanitäterin durch Schüsse verletzt.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, zahlreiche israelische Soldaten seien aus mehreren Richtungen nach Dschenin vorgedrungen. Die Stadt gilt als Hochburg bewaffneter palästinensischer Gruppen. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, war an dem Einsatz auch ein israelisches Kampfflugzeug beteiligt. Neben Schüssen waren demnach auch mehrere laute Explosionen zu hören. Die heftigen Kämpfe dauerten am frühen Nachmittag noch an.

13 Uhr: Iran weist G7-Forderung zu Ende der Hamas-Unterstützung zurück

Der Iran hat die Forderung der G7-Länder nach einem Ende der Unterstützung für die radikalislamische Hamas im Gazastreifen nachdrücklich zurückgewiesen. Ein Sprecher des iranischen Außenministeriums sagte am Donnerstag in Teheran, Iran verurteile „scharf“ eine Erklärung der G7 zum Gazakrieg vom Vortag. Die G7 sollten vielmehr ihrer Verantwortung nachkommen und die „Angriffe des zionistischen Regimes auf wehrlose Zivilisten“ in Gaza verurteilen.

Bei einem Treffen in Tokio hatten sich die G7-Außenminister am Mittwoch zum Gazakrieg erklärt und auch die Rolle des Iran kritisiert, der die Hamas politisch und militärisch unterstützt. Der Iran wurde zudem aufgerufen, eine weitere Destabilisierung im Nahen Osten etwa durch Unterstützung der Hisbollah-Miliz im Libanon zu unterlassen.

11.52 Uhr: UN-Hochkommissar wirft Hamas und Israel Kriegsverbrechen vor

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat sowohl der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas als auch Israel in Gaza-Krieg Kriegsverbrechen vorgeworfen. Er äußerte sich nach einem Besuch am Grenzübergang Rafah am Mittwoch.

Über die Terrorangriffe der Hamas im Süden Israels sagte Türk: „Die von bewaffneten palästinensischen Gruppen am 7. Oktober verübten Gräueltaten waren abscheulich, brutal und schockierend, sie waren Kriegsverbrechen - ebenso wie die anhaltende Geiselnahme.“

Anschließend sagte er über die Militärschläge Israels und die Abriegelung des Gazastreifens, die humanitäre Hilfe behindert: „Die kollektive Bestrafung palästinensischer Zivilisten durch Israel stellt ebenfalls ein Kriegsverbrechen dar, ebenso wie die unrechtmäßige Zwangsevakuierung von Zivilisten.“

11.28 Uhr: In UN-Gebäuden im Gazastreifen nur eine Toilette für 160 Menschen

Die Zahl der Vertriebenen im Gazastreifen überwältigt das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA). In ihren Gebäuden haben insgesamt 725 000 Menschen Zuflucht gesucht, davon 557.000 im Süden des Gebietes, wie das UN-Nothilfebüro OCHA am Donnerstag in Genf berichtete. Im Süden müssten sich durchschnittlich 160 Menschen eine Toilette teilen. Zudem gebe es nur eine Duschanlage für 700 Menschen. Es seien Tausende Fälle von Atemwegserkrankungen, Durchfall und Windpocken gemeldet worden.

Im Norden hielten sich noch 160.000 Menschen in UNRWA-Gebäuden auf. Die Vereinten Nationen könnten sie aber nicht versorgen und wüssten wenig über die Zustände, unter denen sie dort leben.

10.11 Uhr: Armee: Hamas-Stützpunkt in Gaza nach heftigem Kampf eingenommen

Israelische Bodentruppen haben nach Darstellung der Armee nach heftigen Kämpfen im nördlichen Gazastreifen einen Stützpunkt der islamistischen Hamas eingenommen. Dieser liege im Flüchtlingsviertel Dschabalia, teilte das Miliär am Donnerstag mit. An dem zehn Stunden langen Kampf seien neben Hamas auch der Islamische Dschihad beteiligt gewesen, hieß es.

Die israelischen Truppen hätten in Dschabalia „Terroristen getötet, viele Waffen sichergestellt, Tunnelschächte aufgedeckt“, hieß es in der israelischen Mitteilung. Einer der Tunnelschächte habe neben einem Kindergarten gelegen und führe zu einem weitverzweigten unterirdischen Tunnelsystem. In dem Stützpunkt sei auch „wichtiges operatives Material gefunden worden, in dem es um die Einsatzpläne des Feindes“ gehe.

9.47 Uhr: Nach Hamas und Samidoun: Faeser kündigt weitere Verbote an

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat bei einer Plenardebatte zum Schutz jüdischen Lebens in Deutschland weitere Verbotsverfügungen angekündigt. Die SPD-Politikerin sagte am Donnerstag in Berlin, vor kurzem seien Betätigungsverbote für die islamistische Hamas-Bewegung und das Netzwerk Samidoun in Kraft getreten. Den deutschen Ableger von Samidoun habe sie aufgelöst. Die deutsche Demokratie setze sich also zur Wehr, sagte Faeser. Sie fügte hinzu: „Wir arbeiten schon an weiteren Verboten“.

Anlass der Debatte im Bundestag war die Pogromnacht vor 85 Jahren, als in Deutschland Synagogen und jüdische Geschäfte angezündet und zerstört worden waren. Aus der Erinnerung an den Zivilisationsbruch von damals heraus, sei es wichtig, heute nicht zu schweigen, wenn Jüdinnen und Juden zur Zielscheibe von Hass und Hetze würden, betonte Faeser. Sie sagte: „Wenn jüdische Kinder Angst haben müssen, zur Kita oder in die Schule zu gehen, wenn wir strengere Sicherheitskonzepte brauchen, um sie vor Übergriffen auf dem Weg zum Unterricht zu schützen, meine Damen und Herren, dann beschämt mich das und es bricht mir das Herz.“

7.40 Uhr: Holocaust-Überlebende: „Dachte nie, dass so etwas wieder passiert“

85 Jahre nach der Pogromnacht haben Holocaust-Überlebende zur Hilfe bei der Bekämpfung von Antisemitismus aufgerufen. „Juden sind so bedroht wie noch nie seit dem Holocaust“, sagte die Überlebende Gabriella Karin der Organisation „Marsch der Lebenden“, die nach dem Terroranschlag in Israel am 7. Oktober mit zahlreichen Überlebenden gesprochen hat. Die aktuelle Situation sei erschütternd, sagte Karin. Israel und die jüdische Gemeinschaft weltweit befänden sich „in einem Kampf um ihre Existenz“.

7 Uhr: Zehntausende Palästinenser fliehen aus nördlichem Gazastreifen in den Süden

Zehntausende Menschen sind am Mittwoch nach Angaben der israelischen Armee aus dem Norden des Gazastreifens über einen Fluchtkorridor in den Süden de Gebiets geflohen. „Wir haben heute gesehen, wie 50.000 Bewohner vom nördlichen in den südlichen Gazastreifen gezogen sind“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Der Fluchtkorridor werde am Donnerstag erneut geöffnet.

Der Grenzübergang Rafah nach Ägypten blieb indes nach Angaben der Hamas für Verwundete und Ausländer am Mittwoch geschlossen. Er sei nicht geöffnet worden, weil Israel sich weigere, die Liste der zu evakuierenden Verwundeten zu genehmigen, sagte ein Beamter der den Gazastreifen kontrollierenden radikalislamischen Palästinenserorganisation der Nachrichtenagentur AFP.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 8. November:

20.56 Uhr: Israelische Armee: 50.000 Menschen fliehen aus nördlichem Gazastreifen gen Süden

Rund 50.000 Menschen sind am Mittwoch nach Angaben der israelischen Armee aus dem Norden des Gazastreifens über einen Fluchtkorridor in den Süden des Küstengebiets geflohen. "Wir haben heute gesehen, wie 50.000 Gaza-Bewohner vom nördlichen Gaza ins südliche Gaza gezogen sind", sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari. "Sie gehen, weil sie verstanden haben, dass die Hamas die Kontrolle im Norden verloren hat und es im Süden sicherer ist."

Im südlichen Gazastreifen gebe es eine Zone, "in der Medikamente, Wasser und Nahrungsmittel verfügbar sind", sagte Militärsprecher Hagari weiter. Der Fluchtkorridor werde am Donnerstag erneut geöffnet.

17.38 Uhr: Angehörige deutscher Hamas-Geiseln bitten in Berlin um Unterstützung

Schon mehr als ein Monat in der Hand der Hamas: Angehörige von deutschen Geiseln im Gazastreifen haben die Bundesregierung erneut um Hilfe für deren Freilassung gebeten. Die Hoffnung sei, dass die Bundesregierung zum Beispiel ihre Gesprächskanäle zu Katar nutze, sagte die 27-jährige Shira Havron am Mittwoch bei einem Besuch in Berlin. „Wir erwarten, dass Druck auf die richtigen Leute aufgebaut wird.“ Zusammen mit Angehörigen anderer Familien führt sie in den nächsten Tagen Gespräche mit Politikern.

Havrons Familie hatte nach eigenen Worten beim Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober den Kontakt zu elf Angehörigen verloren. Inzwischen sei klar, dass vier von ihnen ermordet worden seien, sieben weitere seien mutmaßlich Geiseln der Hamas. Darunter seien vier Kinder. „Meine Familie ist am Boden zerstört“, sagte Havron.

Die Hamas hatte bei ihrem Angriff auf Israel mindestens 240 Menschen als Geiseln genommen. Nach Angaben der Familien sind etwa 20 Menschen darunter, die auch den deutschen Pass haben. In der Reisegruppe der Angehörigen, die etwa eine Woche in Berlin und München bleiben wollen, sind acht von elf betroffenen Familien vertreten. Sie hatten bereits mehrfach Hilfe der Bundesregierung erbeten. Diese hat Bemühungen zugesagt, schweigt aber zu den Details.

16.41 Uhr: Israels Armee: 130 Tunnelschächte der Hamas in Gaza zerstört

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn des Gaza-Krieges vor rund einem Monat insgesamt 130 Tunnelschächte der islamistischen Hamas im Gazastreifen zerstört. Das Militär veröffentlichte am Mittwoch Videos, die zeigten, wie schweres Gerät Tunneleingänge im sandigen Boden aufgrub und eine Betonplatte hochhob. In einem Videoclip war ein Tunnel zu sehen, der mit Betonplatten ausgekleidet war.

Wasser- und Sauerstoffvorräte in den Tunneln zeugten von geplanten längeren Aufenthalten, hieß es in der Mitteilung. Die Armee habe auch unter einem Trainingslager der Hamas im nördlichen Gazastreifen Tunnelschächte entdeckt, die zerstört worden seien.

Im sandigen Boden des rund 45 Kilometer langen und etwa sechs bis 14 Kilometer breiten Gazastreifens mit seinen mehr als zwei Millionen Einwohnern gibt es nach israelischen Angaben ein Netz an unterirdischen Tunneln.

Der Militärexperte Harel Chorev von der Universität Tel Aviv sagte dem US-Sender CNN: „Wir reden hier von Dutzenden von Kilometern unter der Erde mit Kommando-, Kontroll- und Kommunikationsräumen, Vorratskammern und Abschussrampen für die Raketen.“

13.36 Uhr: Tausende Palästinenser fliehen aus Norden des Gazastreifens in Süden

Tausende palästinensische Zivilisten sind am Mittwoch aus dem heftig umkämpften Norden des Gazastreifens in Richtung Süden geflohen. Palästinensische Augenzeugen bestätigten entsprechende offizielle Mitteilungen Israels. Die Armee teilte mit, seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Monat hätten bereits mehr als 900 000 Menschen den Norden verlassen. Das UN-Nothilfebüro OCHA spricht von rund 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen im Gazastreifen. Der Küstenstreifen hat mehr als 2,2 Millionen Einwohner.

Israels Armee hatte den Zivilisten im nördlichen Gazastreifen zuvor ein neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Die Armee erlaube zwischen 10.00 Uhr und 14.00 Uhr Ortszeit (13.00 Uhr MEZ) die Durchfahrt auf einer Verbindungsstraße Richtung Süden, schrieb ein Sprecher am Vormittag auf Arabisch auf der Plattform X, vormals Twitter. Gegen Mittag teilte der Sprecher mit, aufgrund der starken Inanspruchnahme des Fluchtkorridors werde das Zeitfenster um eine Stunde verlängert.

Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums hatte am Dienstag gesagt, es gebe keinen sicheren Ort im gesamten Gazastreifen. Er warf Israel vor, auch im Süden des Küstenstreifens „Massaker“ zu begehen. Der Sprecher riet den Menschen im Norden daher, den Anweisungen der israelischen Armee nicht Folge zu leisten. Israel wirft der Hamas dagegen vor, sie missbrauche palästinensische Zivilisten gezielt als „menschliche Schutzschilde“.

12.57 Uhr: Baerbock und Blinken gegen israelische Besetzung des Gazastreifens

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich mit Blick auf die Zukunft des Gazastreifens gegen eine erneute Besetzung des Palästinensergebiets durch Israel ausgesprochen. Trotz des anhaltenden Krieges zwischen Israel und der dort herrschenden islamistischen Hamas müsse schon jetzt über die Zukunft des Küstengebiets nachgedacht werden, sagte Baerbock am Mittwoch nach einem Treffen der G7-Außenminister in Tokio. Ähnlich äußerte sich am Rande des Treffens auch US-Außenminister Antony Blinken.

Baerbock sagte, ein entscheidender Punkt sei, „dass es keine Besetzung von Gaza geben darf, sondern bestmöglich einen internationalen Schutz“. Es müsse auch sichergestellt werden, dass vom Gazastreifen aus künftig „keine terroristische Gefahr für Israels Sicherheit“ mehr ausgehe. Zudem dürfe die palästinensische Bevölkerung nicht aus dem Gazastreifen vertrieben werden. Baerbock sprach sich auch gegen eine „territoriale Reduzierung von Gaza“ aus. Mit Blick auf die Zukunft des Gazastreifens dürfe es „keine Lösung über die Köpfe der Palästinenserinnen und Palästinenser hinweg geben“, betonte die Ministerin.

US-Außenminister Antony Blinken forderte Israel ebenfalls zum Verzicht auf eine Besetzung des Gazastreifens auf. Dies gehöre zu den „zentralen Bestandteilen“ einer Lösung, die aus Sicht der USA „dauerhaften Frieden und Sicherheit“ bringe, sagte Blinken nach dem G7-Außenministertreffen. Zudem dürften Palästinenser zu keiner Zeit vertrieben, das Gebiet weder „blockiert noch belagert“ und sein Territorium nicht verkleinert werden. Es dürfe aber auch nicht als „Ausgangspunkt für Terrorismus oder andere Gewalttaten“ genutzt werden.

12.23 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf über 10 500

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 10 569 gestiegen. Mehr als 26 000 Menschen seien verletzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Unter den Toten seien 4324 Kinder und Jugendliche.

Am Dienstag hatte die Behörde noch von insgesamt 10 328 getöteten Palästinensern berichtet. Rund die Hälfte der Toten „der vergangenen Stunden“ stammen laut Gesundheitsministerium aus dem südlichen Gazastreifen. Zudem gebe es 2550 Berichte zu vermissten Personen, davon 1350 Minderjährige. Die Zahlen und Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.

Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand größte Zahl von Toten unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

Auslöser des Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober im Grenzgebiet verübt haben. Auf israelischer Seite sind dabei und in den Tagen darauf mehr als 1400 Menschen getötet worden, darunter auch viele Frauen, Kinder und Jugendliche.

10.49 Uhr: Erneut Raketenbeschuss auf Süden Israels

Extremistische Palästinenser aus dem Gazastreifen haben auch am Mittwoch Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Raketenalarm wurde mehrfach ausgelöst, wie die Armee mitteilte.

Aus dem Gazastreifen wurden laut israelischen Angaben seit Kriegsbeginn am 7. Oktober mehr als 9000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Für einen Großteil übernahm die in dem Küstengebiet herrschende islamistische Hamas die Verantwortung.

07.40 Uhr: Israels Armee im Zentrum von Gaza - Netanjahu bekräftigt Haltung zu Waffenruhe

Nach dem mutmaßlichen  Vordringen der israelischen Armee ins Zentrum der Stadt Gaza hat Regierungschef Benjamin Netanjahu erneut eine Waffenruhe ohne eine Freilassung von Geiseln ausgeschlossen. Solange die von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen nicht frei seien, werde es keine Lieferung von Treibstoff in das Gebiet, keinen Zugang für palästinensische Arbeiter nach Israel und keine Waffenruhe im Gazastreifen geben, sagte Netanjahu am Dienstag in einer Fernsehansprache.

Die USA sprachen sich indes gegen eine israelische "Wiederbesetzung des Gazastreifens" aus.  Am Montag hatte Israels Regierungschef Netanjahu gesagt, Israel wolle für unbestimmte Zeit" die Verantwortung für Sicherheit im Gazastreifen übernehmen, um weitere Angriffe zu unterbinden.  Am Dienstag sagte der Minister für strategische Angelegenheiten, Ron Dermer, in einem Interview mit den TV-Sender MSNBC, Netanjahu habe nicht von einer Besetzung des Gazastreifens gesprochen.

Dermer sagte weiter, nachdem die Hamas "nicht mehr an der Macht" sein und ihre "Infrastruktur zerschlagen" sei, werde Israel aber "für unbestimmte Zeit" eine "allgemeine Verantwortung für die Sicherheit" im Gazastreifen tragen. Wenn eine "palästinensische Kraft" Gaza "zum Wohle seiner Bewohner und ohne Israel zerstören zu wollen" regiere, könne darüber gesprochen werden.

03.02 Uhr: Kreise: G7 halten Ausbau humanitärer Hilfe in Gaza für dringend nötig

Die G7-Runde wirtschaftsstarker Demokratien hält einen Ausbau der humanitären Hilfe für die notleidende palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen für dringend geboten. Darüber habe in der Gruppe der G7-Außenministerinnen und -minister bei ihren Beratungen über den Gaza-Krieg am Vorabend in Tokio „große Einigkeit“ bestanden, hieß es am Mittwoch aus deutschen Delegationskreisen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und ihre japanische Kollegin Yoko Kamikawa forderten humanitäre Feuerpausen zur Versorgung der Bevölkerung in dem von Israel abgeriegelten Gebiet.

Kamikawa erklärte nach Angaben des japanischen Außenministeriums, „dass die sofortige Freilassung der Geiseln und die Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen oberste Priorität haben und wir die betreffenden Länder auffordern müssen, humanitäre Pausen einzulegen und den Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten“. Japan sei bereit, weitere humanitäre Hilfe für Gaza über rund 65 Millionen Dollar (61 Millionen Euro) zu leisten. Der G7-Gastgeber hatte bereits eine Soforthilfe von zehn Millionen US-Dollar beschlossen.

Aus deutschen Delegationskreisen hieß es weiter, die G7 wollten ihre Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln zudem eng koordinieren. Darunter sind auch deutsche Staatsangehörige. Alle Teilnehmer hätten Israels Recht auf Selbstverteidigung im Rahmen des humanitären Völkerrechts betont. Konsens habe bestanden, dass ein regionaler Flächenbrand verhindert und bereits jetzt Überlegungen für „den Tag danach“ innerhalb der G7-Runde sowie mit Israel und den Ländern der Region koordiniert werden müssten.

Gemeinsame Sorge gebe es vor einer Zunahme der Spannungen im Westjordanland, auch durch zunehmende Siedlergewalt, hieß es aus den deutschen Delegationskreisen. In der Diskussion sei zudem die deutlich wahrnehmbare Sorge über die Zunahme antisemitischer Vorfälle auch in den G7-Ländern spürbar gewesen. US-Außenminister Antony Blinken habe seine Kollegen über die Ergebnisse seiner jüngsten Nahostreise unterrichtet.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 07. November:

23.34 Uhr: Hunderte gedenken in Jerusalem der Opfer des Anschlags der Hamas

Vier Wochen nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel haben Hunderte in Jerusalem der Opfer gedacht. Mit einer 30-minütigen Mahnwache erinnerten sie Medienberichten zufolge an die von Terroristen am 7. Oktober getöteten und verschleppten Menschen.

Nach Angaben der Zeitung „Haaretz“ errichteten Angehörige der Geiseln in der Nähe des israelischen Parlaments zudem ein Protestcamp. Sie forderten demnach den Rücktritt von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. In Israel gibt es massive Kritik an dem Regierungschef, der bisher keine direkte Verantwortung für das politische und militärische Versagen am 7. Oktober übernommen hat.

Mehr als 1400 Menschen in Israel wurden bei dem Überfall der Hamas, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, ermordet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Rund 240 weitere Menschen wurden in das Gebiet am Mittelmeer verschleppt.

22.12 Uhr: Rotes Kreuz meldet Schüsse auf Hilfskonvoi in Gaza

Ein Hilfskonvoi mit lebenswichtigen medizinischen Gütern ist nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in der Stadt Gaza beschossen worden. Der Konvoi aus fünf Lastwagen und zwei Begleitfahrzeugen des Roten Kreuzes habe am Dienstag Lieferungen zu Gesundheitseinrichtungen gefahren, als er von Schüssen getroffen wurde, erklärte die Organisation. Demnach wurde ein Fahrer leicht verletzt und zwei Lastwagen beschädigt. Das IKRK machte keine Angaben dazu, wer den Konvoi beschossen habe oder aus welcher Richtung die Schüsse kamen.
 
"Dies sind nicht die Bedingungen, unter dem humanitäres Personal arbeiten kann", erklärte William Schomburg von der IKRK-Delegation in Gaza. Gemäß dem internationalen humanitären Recht sei es eine "Verpflichtung dafür zu sorgen, dass lebenswichtige Hilfe medizinische Einrichtungen erreichen kann", betonte er.
 
Nach den Schüssen habe der Konvoi seine Route geändert und schließlich das Al-Schifa-Krankenhaus erreicht und die medizinischen Güter abgeliefert. Anschließend habe der Konvoi sechs Krankenwagen mit lebensgefährlich verletzten Patienten zum Grenzübergang Rafah begleitet, erklärte das IKRK.

17.47 Uhr: BKA: Nach Hamas-Angriff über 2600 Straftaten in Deutschland

Das Bundeskriminalamt (BKA) hat in den vergangenen vier Wochen mehr als 2600 Straftaten in Deutschland gezählt, die in einem Zusammenhang mit den Terroranschlägen der islamistischen Hamas gegen Israel stehen. Das teilte die Polizeibehörde am Dienstagabend auf Nachfrage mit. Schwerpunktmäßig wurden Sachbeschädigungen, Volksverhetzungen und Widerstandsdelikte verzeichnet. Die Zahl der Gewaltstraftaten bewege sich im mittleren dreistelligen Bereich.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hatte am Dienstag von mehr als 2000 verzeichneten Straftaten gesprochen und gesagt, „was wir seit dem 7. Oktober sehen, ist Judenhass auf einem in Deutschland seit Jahrzehnten nicht mehr dagewesenen Niveau“.

16.33 Uhr: Israels Armee greift mutmaßliche Terroristen im Libanon an

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge mutmaßliche Terroristen im Libanon angegriffen und getroffen. Eine „Terrorzelle“ im Nachbarland habe versucht, Panzerabwehrraketen Richtung Israel zu feuern, teilte das Militär am Dienstag mit. Es war zunächst unklar, ob es bei dem israelischen Beschuss Tote oder Verletzte gab. Es seien 20 Raketenstarts aus dem Libanon registriert worden.

Auch aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, 20 Raketen seien Richtung Israel gefeuert worden.

Israels Militär reagierte eigenen Angaben nach mit Gegenfeuer auf die Ausgangsorte des Beschusses. Um „eine Bedrohung abzuwehren“ hätten israelische Streitkräfte zudem einen Posten der Hibsollah attackiert. Um was für eine Bedrohung es sich dabei konkret handelte, sagte die Armee nicht.

14.47 Uhr: Nachrichtenagentur: Palästinensischer Journalist im Gazastreifen getötet

Bei einem Angriff im Gazastreifen ist nach Angaben der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa einer ihrer palästinensischen Journalisten getötet worden. Mohammad Abu Hasira sei bei einem „israelischen Bombenangriff“ getötet worden, der „auf sein Haus in der Nähe des Fischerhafens westlich von Gaza zielte“, erklärte Wafa am Dienstag. Bei dem Vorfall wurden demnach 42 weitere Familienmitglieder, darunter „Söhne und Brüder“ des Journalisten getötet.

Laut dem Pressedienst der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas ereignete sich der Angriff bereits in der Nacht von Sonntag auf Montag, die Leiche von Abu Hasira sei jedoch erst am Dienstag in den Trümmern gefunden worden.

Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) mit Sitz in den USA wurden seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas bis Montag mindestens 37 Journalisten und Mitarbeiter von Medien getötet, darunter 32 Palästinenser, vier Israelis und ein libanesischer Staatsangehöriger.

13.51 Uhr: Israelisches Video zeigt Flüchtende in Gaza mit weißen Fahnen

Etliche Bewohner des Gazastreifens sind israelischen Informationen zufolge am Dienstag mit weißen Fahnen in der Hand in den Süden des Küstengebiets geflohen. Die israelische Koordinierungsstelle für Aktivitäten in den Palästinensergebieten (COGAT) veröffentlichte ein Video, das Tausende zeigen soll, wie sie durch den „Evakuierungskorridor“ gehen. Dabei sind mehrere Menschen zu sehen, die weiße Fahnen schwenken. Andere laufen demnach mit erhobenen Armen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Armee hatte zuvor ein neues, vierstündiges Zeitfenster für die Flucht der Zivilbevölkerung in den Süden veröffentlicht.

Weiße Fahnen gelten als Symbol des Friedens sowie als ein Zeichen der Kapitulation. Menschen, die weiße Fahnen tragen, zeigen zudem ihr Schutzbedürfnis. Es hatte in der Vergangenheit Berichte gegeben, wonach es zu Explosionen auf der Fluchtroute im Gazastreifen gekommen sein soll. Unklar war zunächst, von wem sie ausgingen. Israels Armee und die Islamistenorganisation Hamas beschuldigen sich gegenseitig.

12.25 Uhr: Baerbock: Mehr als 30 Deutsche haben am Montag den Gazastreifen verlassen

Nach der erneuten Öffnung des Grenzübergangs Rafah haben mehr als 30 Menschen mit deutscher Staatsangehörigkeit am Montag den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Ihre Ausreise sei ein "kleiner Hoffnungsschimmer in dieser Situation", sagte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Dienstag bei ihrer Ankunft beim G7-Außenministertreffen in Japan. Die Menschen würden nun vom Team der Deutschen Botschaft in Kairo betreut.

Es werde weiter daran gearbeitet, dass "rasch weitere Deutsche aus Gaza ausreisen können", betonte Baerbock. Während einer dreitägigen Öffnung in der vergangenen Woche hatten bereits dutzende Menschen mit einem deutschen Pass das Palästinensergebiet verlassen können.  

Der Grenzübergang Rafah war am Wochenende infolge eines israelischen Angriffs auf einen Krankenwagen im Gazastreifen kurzzeitig geschlossen worden. Für eine erneute Öffnung hatte die radikalislamische Hamas eine sichere Ausreise von Verletzten zur Bedingung gemacht. Am Montagabend war eine Ausreise von Ausländern, Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft und Verletzten wieder möglich.

12.04 Uhr: Experte: Solidarität mit Juden nach Terror erschreckend gering

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel fehlt es aus Expertensicht an Solidarität mit Jüdinnen und Juden. Diese sei erschreckend gering, erklärte am Dienstag Nikolas Lelle, Projektleiter der Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu-Antonio-Stiftung, in Berlin. „Statt einer Welle der Solidarität erfahren Jüdinnen und Juden eine Welle des Hasses.“ Das passiere nicht nur auf den Straßen in Deutschland, sondern weltweit.

Kurz vor dem Gedenken an den 85. Jahrestag der NS-Novemberpogrome von 1938 an diesem Donnerstag betonte Lelle, dass diese Entwicklung auch Auswirkungen auf Holocaust-Überlebende und die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus habe. Immer wieder hatten in den vergangenen Wochen Überlebende davon berichtet, dass in diesen Tagen Traumata angesichts der Brutalität der Terrorangriffe der Hamas und dem Verschleppen von Menschen wach würden.

11.57 Uhr: Vereinigte Arabische Emirate wollen Feldlazarett im Gazastreifen errichten

Die Vereinigten Arabischen Emirate wollen im Gazastreifen ein Feldlazarett errichten. Die amtliche Nachrichtenagentur WAM berichtete am Montagabend, fünf Flugzeuge hätten Abu Dhabi in Richtung al-Arisch im Norden Ägyptens verlassen. An Bord sei Ausrüstung für ein Lazarett mit 150 Betten und Abteilungen für Anästhesie, Chirurgie, Gynäkologie und Intensivpflege für die Versorgung von „Kindern und Erwachsenen“.

Auf Anfrage von AFP sagte ein Behördenvertreter, es sei noch unklar, wie die Ausrüstung in den Gazastreifen transportiert werden solle. Der Grenzübergang Rafah in der Nähe des Flughafens al-Arisch ist der einzige funktionsfähige zwischen Ägypten und dem Gazastreifen.

Die Ankündigung der Emirate erfolgte, nachdem das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen die Zahl der Menschen, die bei israelischen Luftangriffen getötet wurden, am Montag mit mehr als 10.000 angegeben hatte, darunter mehr als 4000 Kinder. Die Angaben der Hamas können nicht unabhängig überprüft werden.

7.45 Uhr: Netanjahu: Israel wird in Gaza Kontrolle auf unbestimmte Zeit haben

Israel wird nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu für unbestimmte Zeit die Verantwortung für die Sicherheit im Gazastreifen behalten. „Wir haben gesehen, was passiert, wenn wir sie nicht haben“, sagte Netanjahu in einem Interview mit dem US-Sender ABC auf die Frage, wer nach dem Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der palästinensischen Hamas-Organisation in dem Gebiet regieren sollte.

„Denn wenn wir die Kontrolle über die Sicherheit nicht haben, wird der Terror der Hamas in einem Ausmaß ausbrechen, das wir uns nicht vorstellen können“, sagte Netanjahu.

In demselben Interview schloss Netanjahu eine längere Feuerpause im Gazastreifen vorerst aus. „Ohne die Freilassung der Geiseln wird es keine allgemeine Feuerpause im Gazastreifen geben“, sagte er.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 6. November: 

21.59 Uhr: Biden und Netanjahu sprechen über mögliche „taktische Pausen“ im Gazastreifen

US-Präsident Joe Biden hat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu über „die Möglichkeit von taktischen Pausen“ im Gazastreifen gesprochen. Solche Pausen würden es Zivilisten ermöglichen, „Gebiete mit anhaltenden Kämpfen“ in Sicherheit zu verlassen, erklärte das Weiße Haus am Montag nach einem Telefonat zwischen Biden und Netanjahu. Sie würden außerdem Hilfslieferungen an die Zivilbevölkerungen und eine Freilassung von Geiseln in der Gewalt der radikalislamischen Hamas ermöglichen.

Angesichts der Not der Zivilisten im Gazastreifen waren zuletzt international die Rufe nach Unterbrechungen der Kampfhandlungen zur humanitären Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen lauter geworden. So sagte UN-Generalsekretär António Guterres am Montag, die Notwendigkeit einer „humanitären Waffenruhe“ für das Palästinensergebiet werde „von Stunde zu Stunde dringlicher“. Israel weist solche Forderungen bislang aber zurück.

21.07 Uhr: Baerbock: Bei G7-Treffen über humanitäre Feuerpausen in Gaza reden

Außenministerin Annalena Baerbock will sich angesichts der notleidenden Zivilbevölkerung im Gazastreifen beim Treffen der G7-Staaten wirtschaftsstarker Demokratien in Japan für Feuerpausen stark machen. „Wir werden darüber sprechen, wie wir jetzt mit vereinten Kräften humanitäre Pausen erreichen können, um die Not der Menschen in Gaza zu lindern“, kündigte die Grünen-Politikerin am Montag vor ihrem Abflug zu einem Treffen der G7-Außenministerinnen und Außenminister in der japanischen Hauptstadt Tokio an. Die Minister wollen an diesem Dienstagabend (Ortszeit) bei einem Arbeitsabendessen über die Lage in Nahost beraten.

Die G7-Gruppe habe „den abscheulichen Hamas-Terror verurteilt“ und das Recht Israels unterstrichen, sich im Rahmen des Völkerrechts zu verteidigen, betonte Baerbock. Als Gruppe stelle man rund zwei Drittel der Finanzierung des UN-Palästinenser-Hilfswerks UNRWA sicher und sei damit schon seit Jahren entscheidender Geber für humanitäre Hilfe für die Palästinenser. „Wir werden dafür werben, dass sich auch andere finanzkräftige Geber stärker bei UNRWA engagieren.“

20.48 Uhr: Armee: 30 Geschosse von Libanon aus auf Israels Norden abgefeuert

Aus dem Libanon sind am Montag nach israelischen Militärangaben rund 30 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. In mehreren Ortschaften gab es Raketenalarm. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und mit Artillerie auf die Orte geschossen, von denen der Beschuss kam, teilte das Militär mit.

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas bekannte sich zu den Angriffen vom Libanon aus. Sie habe die Städte Naharia und Haifa „mit 16 Raketen angegriffen“, teilte die Gruppierung im Libanon mit. Es handele sich um eine „Reaktion auf die Massaker und Aggression gegen unser Volk im Gazastreifen“.

20.16 Uhr: Guterres dringt erneut auf humanitäre Waffenruhe für Gazastreifen

UN-Generalsekretär António Guterres hat erneut zu einer sofortigen humanitären Waffenruhe im Gazastreifen aufgerufen. "Die sich entfaltende Katastrophe macht die Notwendigkeit einer humanitären Waffenruhe von Stunde zu Stunde dringlicher", sagte Guterres am Montag am UN-Sitz in New York zu Journalisten. "Gaza wird zu einem Friedhof für Kinder."

Der "Albtraum" im Gazastreifen sei mehr als eine humanitäre Krise, sagte Guterres weiter. "Er ist eine Krise der Menschheit." Die Konfliktparteien und die internationale Staatengemeinschaft hätten die Pflicht, "dieses unmenschliche kollektive Leiden" zu beenden. Der UN-Generalsekretär mahnte zudem, in einem bewaffneten Konflikt stehe keine Konfliktpartei über dem humanitären Völkerrecht.

17.21 Uhr: UN-Sicherheitsrat befasst sich erneut mit Situation im Gazastreifen

Der UN-Sicherheitsrat in New York will sich am Montag erneut mit der Situation im Gazastreifen befassen. Die Dringlichkeitssitzung sei auf Betreiben der Vereinigten Arabischen Emirate und Chinas angesetzt worden und werde hinter verschlossenen Türen abgehalten werden, hieß es aus Diplomatenkreisen. Zuvor will sich UN-Generalsekretär António Guterres erneut zu dem Thema äußern. Die Sitzung ist für 21.00 Uhr Uhr (MEZ) geplant. 

17.07 Uhr: ARD-Team von israelischen Soldaten bedroht

Ein ARD-Team ist nach eigenen Angaben bei einer Recherche im Westjordanland vom israelischen Militär festgesetzt worden. Das Auswärtige Amt mahnt die Einhaltung der Pressefreiheit an. Berlin/München/Tel Aviv (epd). Ein Team der ARD ist im Westjordanland von Soldaten des israelischen Militärs festgehalten und bedroht worden. Korrespondent Jan-Christoph Kitzler sei mit einem palästinensischen Mitarbeiter sowie einer deutschen Mitarbeiterin bereits auf dem Rückweg von einem Interview gewesen, als sie von israelischen Soldaten südlich der palästinensischen Stadt Hebron gestoppt wurden, berichtete das ARD-Studio Tel Aviv, das vom Bayerischen Rundfunk (BR) betrieben wird, am Sonntagabend auf „tagesschau.de“. Das Auswärtige Amt mahnte am Montag angesichts des Vorfalls die Einhaltung der Pressefreiheit an. Die Journalisten-Organisation „Reporter ohne Grenzen“ verurteilte das Vorgehen des israelischen Militärs als Einschüchterung.

Die Soldaten verhielten sich laut Kitzler „überaus aggressiv“ gegenüber dem ARD-Team, das belegten auch Handyvideos des Teams. Mehrfach seien Waffen in das Teamfahrzeug gehalten worden, immer wieder hätten die Soldaten das ARD-Team aus nächster Nähe gefilmt.

16.54 Uhr: Israelische Polizistin nach Messerangriff in Ost-Jerusalem gestorben

Die bei einem Messerangriff in Ost-Jerusalem schwer verletzte israelische Polizistin ist gestorben. Dies teilte die Polizei am Montagnachmittag mit. Ein „mit einem Messer bewaffneter Terrorist“ hatte den Angaben zufolge vor einer Polizeiwache auf die Frau eingestochen. Grenzpolizisten hätten den 16-jährigen Angreifer getötet, hieß es weiter.

Den Polizeiangaben zufolge wurde die Frau bei dem Vorfall zunächst schwer verletzt, ein Kollege habe leichte Verletzungen davongetragen. Beide Opfer waren nach Angaben der israelischen Rettungsdienste 20 Jahre alt. Die später gestorbene Polizistin hatte auch die US-Staatsbürgerschaft.

Der Angreifer wurde von der Polizei als ein junger Palästinenser aus dem Stadtteil Issawiya in Ost-Jerusalem identifiziert. Ein „weiterer Verdächtiger“ sei nahe der Polizeiwache festgenommen worden, hieß es.

Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen ist die Gewalt auch in Ost-Jerusalem wieder aufgeflammt. Am 30. Oktober hatte dort ein Palästinenser einen israelischen Polizisten mit einem Messer schwer verletzt. Der Angreifer wurde erschossen.

16.30 Uhr: Medien: Israel tötet gezielt zwei Kommandeure im Westjordanland

Eine israelische Spezialeinheit hat nach Medienberichten am Montag bei einem Einsatz in Tulkarem im Westjordanland drei Palästinenser gezielt getötet. Nach palästinensischen Medienberichten handelte es sich um einen Kommandeur der islamistischen Hamas sowie einen Kommandeur der Al-Aksa-Brigaden. Das ist eine bewaffnete Gruppierung, die der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nahesteht. Die Identität der dritten Person war unklar. Videoaufnahmen zeigten ein Auto, das von vielen Kugeln getroffen worden war. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

16.29 Uhr: Armee: 30 Geschosse von Libanon aus auf Israels Norden abgefeuert

Aus dem Libanon sind am Montag nach israelischen Militärangaben rund 30 Geschosse auf den Norden Israels abgefeuert worden. In mehreren Ortschaften gab es Raketenalarm. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und mit Artillerie auf die Orte geschossen, von denen der Beschuss kam, teilte das Militär mit.

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas bekannte sich zu den Angriffen vom Libanon aus. Sie habe die Städte Naharia und Haifa „mit 16 Raketen angegriffen“, teilte die Gruppierung im Libanon mit. Es handele sich um eine „Reaktion auf die Massaker und Aggression gegen unser Volk im Gazastreifen“.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober nach einem Massaker der Hamas in Israel und darauf folgenden Gegenangriffen Israels hat sich die Lage an der Grenze zum Libanon zugespitzt. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006.

Es kommt an der Grenze immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah. Dabei gab es auf beiden Seiten Tote, darunter auch Zivilisten.

15.44 Uhr: Jüdische und arabische Menschenrechtler für Waffenruhe in Gaza

Waffenstillstand im Gazastreifen, Freilassung der von der Hamas entführten israelischen Geiseln und eine politische Lösung des Nahost-Konflikts: Das sind die Forderungen von 35 jüdischen und arabischen Friedens- und Menschenrechtsgruppen in Israel. „Es ist offensichtlich, dass es keine militärische Lösung für diesen Konflikt gibt und auch niemals geben kann“, heißt es laut der Zeitung „Haaretz“ in einem Offenen Brief der Organisationen von Montag.

Das brutale Massaker der Hamas vom 7. Oktober sei durch weitere Gräueltaten ergänzt worden, bei denen Tausende Menschen durch israelische Bombenangriffe im Gazastreifen getötet wurden und immer noch getötet werden, so der Brief. „Das Verletzen Unschuldiger auf der einen Seite gleicht den Schmerz des Tötens auf der anderen Seite nicht aus - es fügt nur noch mehr Schmerz hinzu.“

15.38 Uhr: Hamas: Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah für Ausreise von Ausländern

Der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen soll nach Angaben der radikalislamischen Hamas nach einer zweitägigen Schließung am Montag erneut für die Ausreise von Ausländern und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft geöffnet werden. Als Bedingung nannte die Hamas die sichere Ausreise von Verletzten aus dem Gazastreifen. Laut einem Grenzbeamten kamen am Montag sechs Krankenwagen aus dem Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah in Ägypten an.

In der vergangen Woche hatten bereits hunderte Menschen das umkämpfte Palästinensergebiet auf diesem Weg verlassen können. Nach einem tödlichen israelischen Angriff auf einen Krankenwagen war der Grenzübergang am Wochenende jedoch geschlossen worden. Aus Kreisen innerhalb der Hamas-Verwaltung verlautete, die Wiederöffnung erfolge nach einer durch Ägypten vermittelten Zustimmung Israels für die Ausreise von 30 Verwundeten.

15.05 Uhr: Jordanien: Vertreibung von Palästinensern wäre „Kriegserklärung“

Jordanien hat Israel vor einer Vertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen oder dem besetzten Westjordanland gewarnt. Jeder Versuch dazu wäre eine „Rote Linie“ und würde von Jordanien als Kriegserklärung aufgefasst, erklärte Jordaniens Ministerpräsident Bischer Khasawneh (Montag) laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra.

„Es wird keine Vertreibung, keine neue Nakba, so Gott will, keine Umsiedlung und keine alternative Heimat geben“, zitiert die israelische Zeitung „Times of Israel“ aus der Erklärung. Jordanien habe in Bezug auf Israels Aggression gegen den Gazastreifen und deren Folgen alle Optionen auf dem Tisch, so Khasawneh laut Petra. Er forderte, dass Straffreiheit und der Schutz aufhören müssten, „die Israel eine Lizenz zum Töten palästinensischer Zivilisten geben“.

14.28 Uhr: Gewalt im Gazastreifen: Südafrika will Diplomaten aus Israel abziehen

Südafrika will angesichts der Lage im Gazastreifen Diplomaten aus Israel zurückrufen. „Wir sind (...) äußerst besorgt über die fortwährende Tötung von Kindern und unschuldigen Zivilisten in den palästinensischen Gebieten, und wir glauben, dass die Reaktion Israels zur Kollektivbestrafung geworden ist“, sagte Außenministerin Naledi Pandor am Montag vor Journalisten in der Hauptstadt Pretoria.

Der Rückruf südafrikanischer Diplomaten sei „normale Praxis, wenn es eine Situation gibt, die einem Land großen Schaden und große Besorgnis bereitet, sagte Pandor. Man werde sich beraten, ob „es möglich ist, die [diplomatischen] Beziehungen dauerhaft aufrechtzuerhalten“.  

Bereits vergangene Woche hatte Südafrika gefordert, die israelischen Streitkräfte sollten wegen der Tötung von Kindern im Gazastreifen für Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft gezogen werden. Laut Pandor handelt Israel rechtswidrig.

14.13 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten in Gaza steigt auf über 10.000

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 10 022 gestiegen. Mehr als 25.000 Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium am Montag mit. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche. Am Sonntag berichtete die Behörde noch von 9770 Toten. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand größte Zahl von Toten unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

13.34 Uhr: Israelische Armee verstärkt Angriffe auf Gazastreifen trotz Aufrufs zu Waffenruhe

Ungeachtet eines Aufrufs der Leiter aller großen UN-Organisationen zu einer sofortige Waffenruhe hat die israelische Armee ihre Angriffe auf den Gazastreifen verstärkt. Durch heftigen israelischen Beschuss in der Nacht zum Montag wurden nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mehr als 200 Menschen getötet; die Gesamtzahl der Todesopfer im Gazastreifen seit Kriegsbeginn vor einem Monat stieg damit demnach auf fast 10.000.

Die israelische Armee sprach am Montag von neuen „bedeutenden“ Angriffen im Gazastreifen. „Wir werden den Kampf gegen die Hamas dorthin tragen, wo sie sich befinden - unter der Erde oder an der Oberfläche“, sagte Israels Armeesprecher Jonathan Conricus. Israel werde die Hamas zerschlagen.

13.29 Uhr: Iran: USA ermutigen Israel zur Tötung von Palästinensern

Irans Präsident Ebrahim Raisi hat den USA vorgeworfen, Israel im Krieg mit der Hamas zu „grausamen Taten“ gegen Palästinenser zu „ermutigen“. Die „schrecklichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind ein Völkermord“, der von Israel „mit Unterstützung der Vereinigten Staaten und einiger europäischer Länder durchgeführt wird“, sagte Raisi nach einem Treffen mit dem irakischen Regierungschef Mohamed Schia al-Sudani am Montag in Teheran.

Er und al-Sudani seien sich einig, „dass die Bombardierungen so schnell wie möglich aufhören müssen, dass sofort ein Waffenstillstand ausgerufen werden muss und dass dem unterdrückten und stolzen Volk des Gazastreifens Hilfe geleistet werden muss“, sagte der iranische Präsident. Der irakische Ministerpräsident al-Schia bestätigte: „Unsere Positionen sind in dieser Angelegenheit identisch.“

13.02 Uhr: Borrell schlägt Kampfpause im Gazastreifen für IKRK-Zugang zu Geiseln vor

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat einen vorübergehenden Stopp der israelischen Angriffe im Gazastreifen vorgeschlagen, wenn die radikalislamische Hamas im Gegenzug Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) Zugang zu den seit einem Monat im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gewährt. Ein solches Vorgehen könne „ein erster Schritt“ zur Freilassung der Geiseln sein, sagte Borrell am Montag vor EU-Diplomaten in Brüssel.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu lehnt eine Waffenruhe bisher ab, solange die Hamas nicht alle Geiseln freigelassen hat.

12.10 Uhr: Ermittlungen wegen Volksverhetzung nach propalästinensischer Kundgebung in Essen

Nach der als propalästinensisch angemeldeten Demonstration in Essen hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen den Hauptredner der Kundgebung eingeleitet. Es werde geprüft, ob dieser bei der Verlesung der beschränkenden Verfügungen beleidigende Inhalte geäußert habe, teilte die Essener Polizei am Montag mit. Der polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Bei der Demonstration am Freitag mit rund 3000 Teilnehmern waren neben palästinensischen Symbolen auch Zeichen gezeigt worden, die den verbotenen Symbolen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat und der radikalislamischen afghanischen Taliban ähnelten. Teilnehmer forderten die Gründung eines Kalifats, die Polizei sprach am Wochenende von einer „islamreligiösen Versammlung“.

7.45 Uhr: Jordanische Luftwaffe wirft Hilfsgüter über Gazastreifen ab

Die jordanische Luftwaffe hat medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. In der Nacht zum Montag seien medizinische Hilfsgüter und Medikamente per Fallschirm über einem jordanischen Feldlazarett in Gaza abgeworfen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf Militärquellen. Wegen Verzögerungen bei den Lieferungen aus Ägypten über den Grenzübergang Rafah seien die Vorräte dort nahezu ausgegangen. Die Arbeit im Feldlazarett würde trotz der schweren Lieferengpässe aber fortgesetzt.

Nach Angaben eines israelischen Armeesprechers erfolgte der Abwurf in Abstimmung mit dem Militär. „Die Ausrüstung wird von medizinischem Personal für die Patienten verwendet werden“, sagte der Sprecher. Israel hatte zuvor ein Embargo gegen unkontrollierte Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt.

7.25 Uhr: Sender: ARD-Team im Westjordanland von israelischen Soldaten bedroht

Ein ARD-Team ist im Westjordanland nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten vorübergehend festgehalten und bedroht worden. Der Vorfall wurde am Sonntagabend auf „tagesschau.de“ und „BR24“ geschildert: Korrespondent Jan-Christoph Kitzler sei mit einem palästinensischen Mitarbeiter sowie einer deutschen Mitarbeiterin auf dem Rückweg von einem Interview gewesen, als sie südlich der palästinensischen Stadt Hebron von israelischen Soldaten gestoppt worden seien. Demnach sollen die Soldaten sich gegenüber den Journalisten überaus aggressiv verhalten haben, mehrfach seien Waffen in das Teamfahrzeug gehalten worden.  Das israelische Militär erklärte auf Anfrage, den Bericht zu prüfen.

„Die Soldaten haben uns mit ihren Waffen bedroht und uns gefragt, ob wir Juden seien. Unsere Kollegin wurde als Verräterin beschimpft“, wird Korrespondent Kitzler zitiert. Das ARD-Team war dem Bericht zufolge unterwegs, um über Gewalt radikaler jüdischer Siedler gegen Palästinenser im von Israel besetzten Westjordanland zu berichten. Erst nach mehr als einer Stunde habe sich die Situation entspannt, nachdem weitere Soldaten und auch Polizeikräfte hinzugezogen worden seien.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 5. November:

21.50 Uhr: Israel greift Fahrzeug im Libanon an - Hisbollah: Drei Kinder getötet

Beim Angriff einer israelischen Drohne im Libanon sind nach Darstellung libanesischer Sicherheitskreise sowie der Hisbollah-Miliz drei Kinder und deren Großmutter getötet worden. Das israelische Militär erklärte auf Nachfrage am Sonntag, „ein verdächtiges Fahrzeug“ angegriffen zu haben. Es sei „als mutmaßliches Transportmittel für Terroristen identifiziert“ worden. „Die Behauptung, dass sich Zivilisten in dem Fahrzeug befanden, wird derzeit geprüft“, teilte die Armee mit.

Nach Angaben der Hisbollah waren Verwandte des libanesischen Journalisten Samir Ajub in dem Auto. Ajub sagte dem Hisbollah-nahen Fernsehsender Al-Majadin, Israel könne nicht behaupten, dass die getöteten Kinder Hisbollah-Anhänger gewesen seien. Auch die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, vier Verwandte Ajubs seien getötet worden.

Hisbollah habe als Reaktion den israelischen Ort Kirjat Schmona nahe der Grenze zum Libanon mit mehreren Raketen angegriffen, teilte die Miliz mit. Es sei eine Antwort auf das „abscheuliche, brutale Verbrechen“ Israels am Sonntagnachmittag. Die Bewegung werde „Schaden an und Angriffe auf Zivilisten“ niemals hinnehmen.

21.20 Uhr: Israels Militärchef: „Sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen“

Israels Militär ist nach Angaben von Generalstabschef Herzi Halevi auf einen möglichen größeren Angriff im Libanon vorbereitet. „Wir sind jederzeit bereit, im Norden zuzuschlagen“, sagte Halevi bei einem Truppenbesuch am Sonntag an der Grenze zum Libanon. „Wir wissen, dass es dazu kommen kann.“ Er habe jedoch großes Vertrauen, dass die Verteidigung im Norden stark sei. „Wir haben das klare Ziel, eine deutlich bessere Sicherheitslage an den Grenzen wiederherzustellen, nicht nur im Gazastreifen.“

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober kommt es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg im Jahre 2006. Am Sonntag kam es erneut zu gegenseitigem Beschuss. Auf beiden Seiten sollen dabei Zivilisten getötet worden sein.

21.13 Uhr: Israelische Armee zeigt Bilder zu Missbrauch von Krankenhäusern durch Hamas

Die israelische Armee hat am Sonntag Bilder vorgelegt, die zeigen sollen, wie die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas Krankenhäuser im Gazastreifen für militärische Zwecke nutzt. Armeesprecher Daniel Hagari präsentierte Geheimdiensterkenntnisse zu einem Krankenhaus, dessen Bau von Katar finanziert wurde. Die Aufnahmen zeigen laut Hagari, „wie Hamas-Terroristen aus dem Inneren des Krankenhauses auf Soldaten schießen“.

Das Video wurde demnach während des von den israelischen Streitkräften geführten Bodeneinsatzes gedreht, der am 27. Oktober als Reaktion auf den beispiellosen Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober begonnen hatte. Ein Tunnel werde auch „für terroristische Infrastrukturen im katarischen Krankenhaus genutzt“, sagte Hagari.

20.45 Uhr: Armeesprecher: Israelischer Zivilist bei Angriff aus Libanon getötet

Bei einem Angriff aus dem Libanon ist im Norden Israels nach Militärangaben am Sonntag ein israelischer Zivilist getötet worden. „Die (libanesische) Hisbollah greift israelische Militäreinrichtungen und zivile Städte an, ohne zwischen Zivilisten und Militärangehörigen zu unterscheiden“, schrieb ein Sprecher der israelischen Armee auf der Plattform X. Bei einem dieser Angriffe sei ein israelischer Staatsbürger getötet worden.

Am Nachmittag war nach Armeeangaben ein israelisches Fahrzeug an der Grenze zum Libanon von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden. Ob es sich dabei um den Angriff handelte, bei dem der Zivilist starb, war zunächst unklar. Die libanesische Hisbollah-Miliz teilte mit, sie habe eine Gruppe israelischer Soldaten angegriffen und dabei Opfer verursacht. Das israelische Militär erwiderte nach eigenen Angaben das Feuer.

19.48 Uhr: Israelische Armee: Gazastreifen in nördliche und südliche Hälfte geteilt

Die israelische Armee hat den Gazastreifen bei ihrem Bodeneinsatz nach eigenen Angaben in zwei Teile gespalten, während "entscheidende" Angriffe im Krieg gegen die radikalislamische Hamas fortgesetzt würden. Die israelischen Streitkräfte hätten "Gaza-Stadt von der Südküste aus eingekreist", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag. "Jetzt gibt es einen südlichen Gazastreifen und einen nördlichen Gazastreifen."

18.31 Uhr: Kommunikationsdienste im Gazastreifen erneut unterbrochen

Im Gazastreifen sind nach Angaben der Palästinensischen Telekommunikationsgesellschaft erneut alle Kommunikations- und Internetdienste ausgefallen. „Wir bedauern, mitteilen zu müssen, dass alle Internet- und Kommunikationsdienste mit dem Gazastreifen unterbrochen wurden“, teilte das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen Paltel am Sonntagabend mit. Grund seien Hauptleitungen, die von israelischer Seite abgeschaltet worden sein sollen. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

Medienberichten zufolge soll das israelische Militär am Sonntagabend Luftschläge auf den dicht besiedelten Küstenstreifen intensiviert haben. Von der Armee gab es zunächst keine Reaktion.

Die Organisation Netblocks, die für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist, bestätigte auf der Plattform X (früher Twitter) den Ausfall. „Live-Netzdaten zeigen einen erneuten Zusammenbruch der Konnektivität im Gazastreifen mit starken Auswirkungen auf Paltel, den letzten verbliebenen großen Betreiber, der das Gebiet versorgt“. Es sei bereits der dritte Telekommunikationsausfall seit Beginn des Kriegs zwischen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas und Israel am 7. Oktober.

17.31 Uhr: Schulze sichert Jordanien Hilfe bei Versorgung von Flüchtlingen zu

Entwicklungsministerin Svenja Schulze beginnt an diesem Montag einen Besuch in Jordanien, bei dem es vor allem um deutsche Unterstützung bei der Versorgung von Flüchtlingen in dem arabischen Land gehen soll. Die Reise der SPD-Politikerin war bereits vor der jüngsten Eskalation im Nahost-Konflikt geplant worden. Das Königreich hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen. Ein Großteil der Bevölkerung hat palästinensische Wurzeln. Auch viele Iraker und Syrer haben in Jordanien Zuflucht gefunden.

Schulze besucht unter anderem das Flüchtlingslager Zaatari. Am Dienstag will sie sich vom Chef des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA), Philippe Lazzarini, die humanitäre Lage im Gazastreifen schildern lassen. Jordaniens König Abdullah II. hat Israels Militäroffensive im Gazastreifen nach dem Überfall der islamistischen Hamas vom 7. Oktober als „kollektive Strafe für eine belagerte und hilflose Bevölkerung“ und „Kriegsverbrechen“ bezeichnet.

16.40 Uhr: Papst fordert Waffenruhe und Freilassung der Geiseln im Gazastreifen

Angesichts des Krieges im Nahen Osten hat Papst Franziskus seinen Aufruf zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und zur Freilassung der dorthin verschleppten Geiseln erneuert. „Ich denke immer wieder an die ernste Lage in Palästina und Israel, wo so viele Menschen ihr Leben verloren haben“, sagte der Papst am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom. „Bitte hört auf! Im Namen Gottes, stoppt die Gefechte“, sagte er.

Er hoffe, dass „alle Wege beschritten“ würden, um „unbedingt eine Ausweitung des Konflikts zu vermeiden“. Es müsse alles getan werden, um Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen, „wo die humanitäre Lage extrem ernst“ sei.

Zudem forderte das Oberhaupt der katholischen Kirche die „sofortige“ Freilassung der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln. „Unter ihnen sind auch viele Kinder, mögen sie zu ihren Familien zurückkehren können“, sagte Franziskus.

16.29 Uhr: Israel: Wie Hamas Krankenhäuser in Gaza missbraucht

Israels Militär hat neue Informationen vorgelegt, die zeigen sollen, dass die im Gazastreifen herrschende Hamas zivile Infrastruktur für militärische Zwecke nutzt. Videos, Audioaufnahmen sowie Satellitenbilder würden erneut beweisen, wie die Terrororganisation Hamas ihre Stellungen in der Nähe von Gesundheitseinrichtungen versteckt, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntag.

Das von Katar finanzierte Scheich-Hamad-Krankenhaus im nördlichen Gazastreifen soll den vorgelegten Videoaufnahmen zufolge direkt an das Tunnelnetz der Hamas angeschlossen sein. Ein Tunnelschacht sei direkt neben dem Gebäude platziert, sagte Hagari zu den Aufnahmen. Zudem gebe es Beweise, dass aus dem Krankenhaus heraus auf israelische Bodentruppen gefeuert worden sein soll. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen.

Auch das indonesische Krankenhaus im Gazastreifen soll den Angaben nach von militärischer Infrastruktur der Hamas umgeben sein. „Die Hamas hat das indonesische Krankenhaus systematisch gebaut, um ihre unterirdische Terror-Infrastruktur zu verschleiern“, sagte Hagari. Er warf der Hamas erneut vor, Zivilisten trotz intensiver Warnungen durch Israel daran zu hindern, in den Süden des Gazastreifens zu gelangen.

15.53 Uhr: Hilfsorganisation: Israel beschießt Krankenwagen im Libanon - vier Verletzte

Im Süden des Libanon sind vier Rettungskräfte nach Angaben staatlicher Medien und einer Hilfsorganisation durch israelischen Beschuss verletzt worden. Zwei Krankenwagen der Risala Scout Vereinigung seien am Sonntag bei einem israelischen Angriff getroffen worden, berichtete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur ANI. Die Vereinigung organisiert Rettungseinsätze und ist mit der schiitischen Amal-Bewegung verbunden, einem Verbündeten der pro-iranischen Hisbollah-Miliz.

Die Vereinigung erklärte, eine israelische Drohne habe die Krankenwagen absichtlich ins Visier genommen. Vier medizinische Kräfte seien verletzt worden. Der Angriff sei im Morgengrauen erfolgt, als die Rettungskräfte in das Dorf Tair Harfa etwa drei Kilometer von der israelischen Grenze entfernt gerufen worden seien, um Verletzte zu versorgen.

Die israelische Armee erklärte, sie habe eine Drohne gegen eine „terroristische Zelle“ eingesetzt, die versucht habe, von Libanon Richtung Rosh Hanikra in Nordisrael zu schießen. Soldaten hätten „zwei verdächtige Fahrzeuge“ beobachtet. Der Angriff habe sich aber gegen die „terroristische Zelle“ gerichtet und nicht gegen die Fahrzeuge.

15.49 Uhr: Scholz ruft zu Zivilcourage zum Schutz von Jüdinnen und Juden auf

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zu Zivilcourage aufgefordert, um Jüdinnen und Juden gemeinschaftlich zu schützen. „Wer Juden in Deutschland angreift, greift uns alle an“, sagte Scholz dem „Mannheimer Morgen“ (Montagsausgabe). „Deshalb sollten wir uns alle für den Schutz von Jüdinnen und Juden in Deutschland einsetzen.“

Scholz betonte, dass es natürlich Aufgabe des Staates sei, jüdische Einrichtungen zu schützen. Man müsse Antisemitismus bekämpfen, ohne jedes Pardon. „Die Strafverfolgungsbehörden haben die nötigen Instrumente und müssen sie konsequent nutzen. Mein Eindruck ist: Polizeibehörden und Gerichte wissen, was zu tun ist“, sagte der Kanzler weiter.

Scholz zeigte sich beeindruckt von der Videobotschaft von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), die dieser am Mittwochabend zum Thema Antisemitismus veröffentlicht hatte. „Der Vizekanzler hat die Position der gesamten Bundesregierung in diesem Social-Media-Video ganz hervorragend formuliert. Dafür möchte ich ihn ausdrücklich loben, genauso übrigens wie Annalena Baerbock, die sich kraftvoll engagiert, um in diesem Konflikt mit allen Seiten im Gespräch zu bleiben“, sagte der Kanzler.

14.30 Uhr: Vier Palästinenser im Westjordanland von israelischer Armee getötet

Im besetzten Westjordanland sind am Sonntag vier Palästinenser nach Angaben der palästinensischen Behörden von der israelischen Armee getötet worden. Zwei von ihnen im Alter von 20 und 22 Jahren seien bei einem „Angriff der israelischen Besatzungstruppen“ auf Abu Dis getötet worden, wie das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Das Dorf Abu Dis liegt direkt an der israelischen Grenzmauer zwischen dem Westjordanland und Jerusalem.

14.02 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gazastreifen steigt auf 9770

Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist seit Kriegsbeginn vor einem Monat nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 9770 gestiegen. Rund 25 000 Menschen seien verletzt worden. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, teilte das Gesundheitsministerium am Sonntag mit. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.
Den Angaben zufolge handelt es sich um die mit Abstand größte Zahl von Toten unter Palästinensern während eines Krieges in der Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts.

13.24 Uhr: Israelischer Minister nach Äußerung zu Atombomben-Einsatz in Gaza suspendiert

Ein Minister der ultrarechten israelischen Regierung ist wegen Aussagen zum möglichen Einsatz einer Atombombe im Gazastreifen von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sanktioniert worden. Der Minister für das Kulturerbe, Amichai Elijahu, werde „bis auf Weiteres“ von allen Kabinettssitzungen ausgeschlossen, teilte Netanjahus Büro am Sonntag mit. Netanjahu wurde mit den Worten zitiert, Elijahus Äußerungen entsprächen „nicht der Realität“.

11.25 Uhr: Israel setzt erbitterten Krieg gegen Hamas mit „Nahkampf“ in Gaza fort

Seit Beginn des israelischen Einsatzes von Bodentruppen im Gazastreifen vor rund zehn Tagen hat Israel nach eigenen Angaben mehr als 2500 „Terrorziele“ in den Palästinensergebiet bombardiert. Die israelische Armee sei weiter dabei, „Terroristen im Nahkampf zu eliminieren“ und Stellungen der radikalislamischen Hamas aus der Luft anzugreifen, teilte die Armee am Sonntag mit. In der Nacht sei auch ein „Militärstützpunkt“ der Hamasgetroffen worden.

10.08 Uhr: Minister nennt Atombombe auf Gaza “Option“ - Regierung weist zurück

Die israelische Regierungsspitze hat sich klar von Äußerungen eines rechtsextremen Ministers zum Vorgehen im Gazastreifen distanziert. Kulturerbeminister Amichai Elijahu hatte am Sonntag auf die Frage während eines Radiointerviews, ob man eine Atombombe auf den Gazastreifen werfen sollte, geantwortet: „Das ist eine der Optionen.“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte daraufhin, Elijahus Äußerungen hätten „keine Basis in der Realität“. Israel und die Armee gingen „in Einklang mit den höchsten Standards internationalen Rechts vor, um Schaden an Zivilisten zu vermeiden“. Man werde dies weiterhin tun, „bis zu unserem Sieg“ gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas.

7.41 Uhr: Proteste vor dem Haus von Israels Regierungschef Netanjahu

In Israel haben einem Medienbericht zufolge Hunderte Menschen vor einem Haus von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert und seinen Rücktritt gefordert. Dabei kam es am Samstagabend in Jerusalem der Zeitung „The Times of Israel“ zufolge zu Zusammenstößen mit der Polizei, als Demonstranten versuchten, durch die Absperrungen zu drängen. Drei Personen seien festgenommen worden, hieß es.

Die Menschen warfen Netanjahu demnach vor, dass unter seiner Führung die islamistische Hamas am 7. Oktober das schlimmste Massaker der Geschichte Israels anrichten konnte. Zudem hätten sie einen Gefangenenaustausch gefordert, hieß es weiter.

7.31 Uhr: Israel führt Militäreinsatz im Gazastreifen fort - Hamas: 30 Tote in Flüchtlingslager

Die israelische Armee hat ihren Militäreinsatz gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen fortgesetzt. Das von der Hamas geleitete Gesundheitsministerium meldete in der Nacht zum Sonntag mindestens 30 Tote bei einem von der israelischen Armee zunächst nicht bestätigten Angriff auf ein Flüchtlingslager. Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant sprach derweil von „schweren Kämpfen“, Truppen seien in Wohngebiete eingedrungen. US-Außenminister Antony Blinken wollte unterdessen am Sonntag zu einem zweitägigen Besuch in die Türkei reisen.

Die Hamas erklärte, die Mehrheit der Opfer des Angriffs auf das Flüchtlingslager Al-Maghasi seien Frauen und Kinder. Ein israelischer Militärsprecher sagte, es werde geprüft, ob die israelische Armee zu dem Zeitpunkt in dem Gebiet im Einsatz war.

7.00 Uhr: Israels Armee im Süden des Gazastreifens angegriffen

Im Gazastreifen dauern die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der islamistischen Hamas unvermindert an. Palästinensische Terroristen hätten am frühen Sonntagmorgen israelische Soldaten im Süden des Gazastreifens in Grenznähe mit Panzerabwehrraketen angegriffen, berichtete die Zeitung „Jerusalem Post“. Das israelische Militär habe zurückgeschossen. Gut eine Woche nach Beginn des israelischen Bodeneinsatzes hat Israels Armee Journalisten mit in das umkämpfte Palästinensergebiet genommen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 4. November:

21.30 Uhr: Internationale Journalisten berichten aus dem umkämpften Gazastreifen

Gut eine Woche nach Beginn des israelischen Bodeneinsatzes im Gazastreifen hat Israels Armee Journalisten mit in das umkämpfte Palästinensergebiet genommen. Darunter waren mehrere israelische sowie internationale Medien wie die US-Sender Fox und ABC. Überwiegend örtliche Journalisten hatten schon seit Wochen aus dem Gazastreifen über den Krieg zwischen der islamistischen Hamas und Israel berichtet.

Nir Dvori vom israelischen Fernsehsender Channel 12 war am Samstag in einem Beitrag in schwerer Schutzausrüstung mit israelischen Truppen in einem weitgehend zerstörten Gebiet zu sehen. „Hier auf den Straßen zu gehen, die Straßen in der Stadt Gaza waren, man kann die Zerstörung durch die Bombardierungen sehen, was hier die (Planierraupen) D9 gemacht haben, ist einfach unbeschreiblich“, sagt Dvori. „Oh Gott, Gaza.“ Er hätte „nicht geglaubt, dass ich noch einmal hierher zurückkommen würde“.

20.51 Uhr: Radikalislamische Hamas stoppt Ausreisen aus Gazastreifen nach Ägypten

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat die Evakuierung von Ausländern und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausgesetzt. Grund sei die Weigerung Israels, verletzte Palästinenser in ägyptische Krankenhäuser bringen zu lassen, wie ein Vertreter der Grenzübergangsverwaltung am Samstag der Nachrichtenagentur AFP sagte.

„Kein ausländischer Passinhaber darf den Gazastreifen verlassen, bevor die Verletzten, die aus den Krankenhäusern im nördlichen Gazastreifen evakuiert werden müssen, zum Rafah-Terminal transportiert werden können“, sagte der Beamte, der nicht namentlich genannt werden wollte. Nach US-Angaben hat die Hamas versucht, über den zeitweise geöffneten Grenzübergang Rafah eigene Kämpfer aus dem Gazastreifen auszuschleusen.

Insgesamt hatten seit Mittwoch hunderte Menschen den Gazastreifen über den Übergang Rafah verlassen. Ägypten kündigte am Donnerstag an, bei der Evakuierung von „etwa 7000“ Ausländern und Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Palästinensergebiet zu helfen.

Die Öffnung des einzigen nicht von Israel kontrollierten Grenzübergangs am Gazastreifen geht auf eine vom Golfemirat Katar in Abstimmung mit den USA vermittelte Vereinbarung zwischen Ägypten, der Hamas und Israel zurück. In den vorherigen Kriegswochen war lediglich Hilfskonvois die Durchfahrt genehmigt worden.

19.21 Uhr: Verteidigungsminister: Israel wird Hamas-Chef Sinwar "finden und eliminieren"

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat angekündigt, den Chef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen aufzuspüren und zu töten. "Wir werden (Jahja) Sinwar finden und eliminieren", sagte Gallant am Samstag vor Journalisten in Tel Aviv. Sinwar gilt als einer der Drahtzieher des Großangriffs auf Israel am 7. Oktober. Der 61-Jährige ist seit 2017 der politische Anführer der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

Nach Angaben aus Sicherheitskreisen verstecken sich Sinwar und der militärische Hamas-Anführer Mohammed Deif im Tunnelsystem im Gazastreifen. Ihre Kämpfer hatten vor vier Wochen rund 1400 Menschen in Israel grausam ermordet und mehr als 240 weitere entführt. Durch die anschließenden israelischen Angriffe in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet wurden nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bis Samstag 9488 Menschen getötet.

19 Uhr: Polizei prüft „Pro-Palästina“-Demo in Essen auf Straftaten

Nach einer als Pro-Palästina-Demonstration angemeldeten Kundgebung am Freitagabend in Essen mit rund 3000 Menschen prüfen die Ermittler das Geschehen auf strafrechtliche Relevanz. Bei der Kundgebung waren unter anderem Transparente mit der Forderung nach der Errichtung eines Kalifats zu sehen. Dazu ruft beispielsweise Hizb ut-Tahrir auf, für die seit 2003 ein Betätigungsverbot gilt.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sagte im Rundfunksender WDR, der Staatsschutz habe am Freitag sehr sorgfältig beobachtet, und immer dann, wenn er konnte, eingegriffen. Die Video- und Tonaufnahmen würden weiter geprüft. „Und wenn wir einen Nachweis haben, wird zugegriffen. Aber wir müssen es beweisen“, sagte der CDU-Politiker. Bei einem Video prüfe die Staatsanwaltschaft und gehe wahrscheinlich davon aus, dem wegen Volksverhetzung nachzugehen.

18.05 Uhr: Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Chamenei empfängt Hamas-Chef

Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat den Chef des politischen Büros der Palästinenserorganisation Hamas in Teheran empfangen. Ismail Hanija sei „vor einigen Tagen“ für Gespräche in die iranische Hauptstadt gereist, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna am Samstag unter Berufung auf Osama Hamdan, einen Vertreter der islamistischen Organisation im Libanon. Chamenei gilt als mächtigster Mann im Iran und hat als Religionsführer in allen strategischen Fragen das letzte Wort.

Iranische Medien hatten bisher nicht über das Treffen berichtet - die Reise wurde offenbar geheim gehalten. Wann Hanija genau in Teheran war, blieb unklar.

17.36 Uhr: Hamas feuert erneut Rakete in Richtung südlicher Hafenstadt Eilat

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas hat am Samstag erneut eine Rakete mit größerer Reichweite in den Süden Israels gefeuert. Die Kassam-Brigaden teilten mit, sie hätten eine Rakete des Typs Ajasch 250 auf die israelische Hafenstadt Eilat am südlichsten Punkt Israels geschossen. Dabei handelt es sich um eine Rakete aus Eigenproduktion, die nach Hamas-Angaben eine Reichweite von 250 Kilometern haben soll.

Die israelische Armee teilte mit, nach Raketenalarm in der Arava-Region nördlich von Eilat sei ein Angriff aus dem Gazastreifen identifiziert worden. Das Geschoss sei von der Raketenabwehr Arrow (Pfeil) abgefangen worden. Nach Angaben von Sanitätern gab es nach ersten Erkenntnissen keine Verletzten.

16.27 Uhr: Zentralrat der Muslime verurteilt erneut Antisemitismus

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat erneut Antisemitismus hierzulande verurteilt. Der Vorsitzende Aiman Mazyek kritisierte am Samstag im Deutschlandfunk, dass es antisemitisches Verhalten und Judenhass unter in Deutschland lebenden Musliminnen und Muslimen gebe. „Jede Form von Menschenfeindlichkeit muss bekämpft werden“, hob er hervor.

Antisemitische Äußerungen etwa bei pro-palästinensischen Demonstrationen müssten bestraft werden, sagte der Zentralrats-Vorsitzende weiter. Zugleich warnte er aber vor Pauschalisierungen. So forderten viele Demonstrierende lediglich einen Waffenstillstand im Gazastreifen oder humanitäre Hilfe für die dort lebenden Menschen.

Zugleich wandte sich Mazyek gegen Alltagsrassismus gegen Musliminnen und Muslime in Deutschland, der wieder stark zugenommen habe. Dies sei eine gefährliche Entwicklung, gegen die vorgegangen werden müsse, sagte er.

15.15 Uhr: Wegen Angriffen im Gazastreifen: Erdogan will Kontakt zu Netanjahu abbrechen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will nach eigenen Angaben als Konsequenz aus dem israelischen Vorgehen im Gazastreifen alle seine Kontakte zum israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu abbrechen. „Netanjahu ist nicht mehr jemand, mit dem wir sprechen können. Wir haben ihn abgeschrieben“, wurde Erdogan am Samstag von türkischen Medien zitiert. Ankara gab außerdem bekannt, dass es seinen Botschafter in Israel für „Konsultationen“ in die Heimat zurückrufe.

Erdogan sagte jedoch, dass die Türkei ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel nicht abbrechen werde. „Die Verbindungen komplett zu kappen, ist nicht möglich, besonders in der internationalen Diplomatie“, betonte er.

14.43 Uhr: Bericht: Ausreisen aus dem Gazastreifen offensichtlich gestoppt

Die Ausreise von verletzten Palästinensern sowie von Ausländern und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen ist offensichtlich am Samstag gestoppt worden. Eine dem Ägyptischen Roten Halbmond nahe stehende Quelle bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds seien von den Behörden angewiesen worden, den Transport verwundeter Palästinenser vorerst einzustellen. Es müssten zunächst erst sichere Wege für die Durchfahrten von Krankenwagen aus dem Gazastreifen zum Grenzübergang Rafah zu Ägypten geschaffen werden.

13.18 Uhr: Israels Armee nennt erneut Zeitfenster für Flucht in den Süden Gazas

Die israelische Armee hat den Zivilisten im Gazastreifen am Samstag erneut ein Zeitfenster für die Flucht in den Süden des Küstengebiets genannt. Einwohner hätten von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr Ortszeit (12.00 bis 15.00 Uhr MEZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen, schrieb ein israelischer Armeesprecher auf X in arabischer Sprache rund eine Stunde vor Beginn des Zeitfensters. Die Armee veröffentlichte auch eine Karte mit der ausgewiesenen Straße.

13.03 Uhr: US-Regierung: Hamas wollte Kämpfer aus Gazastreifen nach Ägypten schleusen

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat nach US-Angaben versucht, über den zeitweise geöffneten Grenzübergang Rafah eigene Kämpfer aus dem Gazastreifen nach Ägypten auszuschleusen. Ein hochrangiger Mitarbeiter des Weißen Hauses teilte mit, auf einer Liste verletzter Palästinenser, die im Rahmen des von den USA vermittelten Abkommens zur Grenzöffnung des Rafah-Übergangs ausreisen sollten, sei „ein Drittel der Namen Hamas-Mitglieder und -Kämpfer“ gewesen.

Der Regierungsvertreter erklärte dazu: „Das war inakzeptabel, für Ägypten, für uns, für Israel.“ Das ägyptische Gesundheitsministerium erklärte, dass nach dem am Freitag erfolgten Beschuss eines Krankenwagens nahe dem Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza statt der ursprünglich geplanten 28 verletzten Palästinenser nur 17 evakuiert worden seien.

12.48 Uhr: Hamas-Behörde: Zahl der Toten im Gazastreifen steigt auf 9488

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Kriegsbeginn nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 9488 gestiegen. Unter den Toten seien Tausende Frauen sowie Kinder und Jugendliche, wie die Behörde am Samstag mitteilte. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

10.29 Uhr: Bisher 421 Lastwagen mit Hilfslieferungen in Gaza eingetroffen

Im Gazastreifen sind seit Beginn des Krieges 421 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfslieferungen eingetroffen. Wie der Palästinensische Rote Halbmond am Samstagmorgen mitteilte, seien am Freitagabend 47 Lastwagen mit humanitärer Hilfe auf der palästinensischen Seite des Grenzübergangs Rafah angekommen. Sie enthielten Lebensmittel, Wasser, Hilfsgüter, Medikamente und medizinische Ausrüstung. Treibstoff sei bisher nicht eingetroffen.

UN-Angaben zufolge sind täglich 100 Lkw-Ladungen notwendig, um die mehr als zwei Millionen Menschen im umkämpften Gazastreifen mit dem Nötigsten zu versorgen.

10.20 Uhr: Hamas: 13 Tote bei Krankenwagen-Angriff in Gaza

Bei einem israelischen Angriff auf Krankenwagen in der Stadt Gaza sind laut dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium 13 Menschen getötet worden. Weitere 26 Menschen seien bei dem Vorfall vor dem größten Krankenhaus der Stadt verletzt worden, erklärte ein Ministeriumssprecher am Freitag. Ihm zufolge transportierten die Krankenwagen „mehrere Verletzte zur Behandlung nach Ägypten“. Die Angaben ließen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

Die israelische Armee bekannte sich zu dem Angriff am Eingang des Al-Schifa-Krankenhauses in Gaza. Sie sprach jedoch von nur einem Krankenwagen und erklärte, das Fahrzeug sei von einer „Terrorzelle der Hamas“ genutzt worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP sah mehrere Leichen und Verletzte neben einem beschädigten Krankenwagen.

7.46 Uhr: Israels Armee meldet Tötung Dutzender Terroristen in Gaza

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei einem weiteren Bodeneinsatz gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen „Dutzende Terroristen“ getötet. Es habe am Vortag zahlreiche Versuche gegeben, die israelischen Truppen aus Tunnelschächten und militärischen Einrichtungen im nördlichen Gazastreifen anzugreifen, teilte die Armee am Samstagmorgen mit. Die Soldaten hätten Terroristen getötet, Waffen der Hamas gefunden und Tunnelschächte freigelegt, die für Terrorzwecke genutzt würden.

Israelische Panzer hätten im Norden des Gazastreifens drei Beobachtungsposten der Hamas zerstört und bei Gefechten mit 15 Terroristen mehrere von ihnen getötet, hieß es weiter. In der Nacht habe die israelische Armee zudem im südlichen Gazastreifen eine gezielte Razzia durchgeführt, um Gebäude zu räumen und Sprengsätze zu entschärfen. Während des Einsatzes seien die Truppen auf eine Terrorzelle gestoßen, die aus einem Tunnelschacht gekommen sei. Die Truppen hätten auf die Terroristen gefeuert und sie getötet, hieß es.

7.05 Uhr: Netanjahu lehnt US-Forderung nach humanitärer Feuerpause im Gazastreifen ab

US-Außenminister Antony Blinken hat sich bei seinem zweiten Israel-Besuch seit Beginn des Nahost-Krieges vergeblich für eine humanitäre Feuerpause im Gazastreifen eingesetzt. Ohne eine Freilassung der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln lehne sein Land eine „vorübergehende Feuerpause“ ab, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Freitag nach Gesprächen mit Blinken. Die Hamas meldete indes nach einem Angriff auf einen Krankenwagen weitere Angriffe im Gazastreifen mit zahlreichen Toten.

Eine humanitäre Feuerpause mache es möglich, Vorkehrungen zur Erhöhung der Sicherheit der Zivilisten im Gazastreifen zu treffen, und erleichtere Hilfslieferungen, sagte Blinken. Zudem betonte er, der einzige Weg, um dauerhafte Sicherheit in Israel gewährleisten zu können, sei eine Zweistaatenlösung. Diese sieht die Gründung eines palästinensischen Staates vor, der friedlich mit Israel koexistiert.

Netanjahu sagte dagegen, Israel lehne eine vorübergehende Feuerpause ab, die „nicht eine Freilassung unserer Geiseln beinhaltet“. Israelischen Angaben zufolge befinden sich aktuell 241 Geiseln in den Händen der Hamas.

Sowohl Israel als auch die USA schließen eine generelle Waffenruhe im Gazastreifen aus, da diese es nach ihrer Ansicht der dort herrschenden Hamas ermöglichen würde, sich neu zu organisieren. US-Präsident Joe Biden hatte jedoch für „vorübergehende und lokal begrenzte“ Feuerpausen plädiert.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 3. November:

22.37 Uhr: Festnahmen bei Demo für Waffenruhe in Gaza in Frankfurt

Bei einer propalästinensischen Kundgebung mit anschließender Demonstration sind am Freitag in Frankfurt/Main neun Menschen festgenommen worden. Es wurden unter anderem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung, des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen und des Verdachts der Gewaltdarstellung eingeleitet, wie die Polizei am Abend mitteilte.

An der Demonstration unter dem Motto „Waffenruhe in Gaza“ in der Frankfurter Innenstadt hätten bis zu 850 Menschen teilgenommen.

Die Polizei stellte eigenen Angaben zufolge ein Schild mit „SS-Runen“ sicher und nahm dessen Trägerin fest. Eine andere Frau habe ein Plakat in die Höhe gehalten, auf dem die Flagge des Staates Israel in einer Mülltonne abgebildet war - und die Aufschrift „Keep the World clean“. Das Schild wurde ebenfalls sichergestellt und die Frau muss sich wegen des Verdachts der Volksverhetzung verantworten, wie es hieß.

20.17 Uhr: Scholz telefoniert mit Jordaniens König zum Gaza-Krieg

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit Jordaniens König Abdullah II. zum Gaza-Krieg telefoniert. „Der Bundeskanzler und der König waren sich einig, dass es gilt, eine regionale Ausweitung des Konflikts zu verhindern“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag mit. Der Bundeskanzler und der König seien sich auch einig darüber gewesen, dass eine nachhaltige Lösung, die Israelis und Palästinensern ein Leben in Frieden und Sicherheit ermögliche, nur in einer Zwei-Staaten-Lösung liegen könne.

Scholz bekräftigte laut Hebestreit, dass sich Deutschland für den Schutz von Zivilisten und für einen „kontinuierlichen und sicheren Zugang“ humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen einsetze. Die Bundesregierung habe ihre humanitäre Hilfe für den Gazastreifen ausgeweitet.

17.15 Uhr: Hisbollah-Chef Nasrallah: „Alle Optionen sind auf dem Tisch“

Mit Drohungen gegen Israel und den „großen Teufel“ USA hält sich Hassan Nasrallah nicht zurück. Gibt es Anzeichen für eine Eskalation oder gar eine Kriegserklärung in der ersten öffentlichen Rede des Hisbollah-Anführers seit Beginn des Gaza-Kriegs
 
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Israel vor einer militärischen Eskalation gewarnt. „Alle Optionen sind auf dem Tisch“, sagte Nasrallah in einer Rede am Freitag, die Hunderte seiner Anhänger per Video-Leinwand unter anderem in der libanesischen Hauptstadt Beirut verfolgten. „Alle Möglichkeiten an unseren libanesischen Fronten sind in Reichweite.“ Eine solche Eskalation hänge vom Verlauf des Kriegs im Gazastreifen ab sowie von Israels Verhalten gegenüber dem Libanon.
 
Es war das erste Mal, dass der sonst zurückgezogen lebende Chef der vom Iran unterstützten Schiitenbewegung sich öffentlich zum Gaza-Krieg äußerte. Die Rede wurde mit Spannung erwartet wegen möglicher Hinweise, dass die Hisbollah ihre Angriffe auf Israel verstärken und der Krieg sich damit ausweiten könnte.

15.25 Uhr: Israel warnt wegen Antisemitismus-Anstieg vor Auslandsreisen

Die israelische Regierung hat die Bürger des Landes wegen der Zunahme antisemitischer Vorfälle vor Auslandsreisen gewarnt. Die israelischen Behörden beobachteten eine „deutliche Zunahme des Antisemitismus“ sowie „lebensgefährliche gewalttätige Angriffe auf Israelis und Juden in der ganzen Welt“, erklärte am Freitag der israelische Nationale Sicherheitsrat. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vor vier Wochen haben auch in Deutschland die antisemitischen Vorfälle zugenommen.

14.30 Uhr: Neuer US-Botschafter Lew trifft mit Blinken in Israel ein

Einen Tag nach seiner Vereidigung ist der neue US-Botschafter in Israel, Jack Lew, im Land eingetroffen. Am Freitag reiste Lew an Bord des Flugzeugs von US-Außenminister Antony Blinken ein, der Israel zu Gesprächen unter anderem mit Regierungschef Benjamin Netanjahu besucht. Der 68-jährige Botschafter Lew soll in den kommenden Tagen seine Akkreditierung durch den israelischen Präsidenten Isaac Herzog erhalten.
 
Vor Lews Nominierung, die der US-Senat am Dienstag bestätigt hatte, war der Botschafterposten monatelang unbesetzt. Der praktizierende orthodoxe Jude Lew folgt auf Tom Nides, der die Leitung der Botschaft in Jerusalem im Juli abgegeben hatte. Lew kommt eine Schlüsselrolle in den Beziehungen zwischen Israel und seinem wichtigsten Verbündeten zu.

11.45 Uhr: Ludwig Spaenle: Solidarität mit Palästinensern ist legitim

Bayern Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle hat Solidaritätsbekundungen mit der palästinensischen Bevölkerung als legitim bezeichnet. Das sei aufgrund der Versammlungs- und Meinungsfreiheit in Deutschland „völlig klar“, sagte Spaenle der Münchner „Abendzeitung“ (Freitag). Die Grenze sei da, wo das Existenzrecht Israels bestritten und eine Terrororganisation unterstützt werde, die Massenmord begangen habe.
 
Der Attacke der Hamas vom 7. Oktober auf Israel bescheinigte der Antisemitismusbeauftragte „Genozid-ähnliche Züge“. Keinerlei Legitimation gebe es daher für Vorwürfe gegenüber Israel wie Genozid, Apartheid oder Kindermord. Dies sei „blanker Judenhass“. Spätestens mit dem 7. Oktober sei auch der Vergleich der Hamas mit Freiheitskämpfern nicht mehr zulässig. Der Beauftragte verwies auf aktuelle Überlegungen in der Justizministerkonferenz, derartige Äußerungen unter Strafe zu stellen.

11 Uhr: Razzia bei islamistischem Netzwerk in Hamburg wegen palästinensischer Demos

Im Zusammenhang mit bundesweiten Demonstrationen zum Nahost-Konflikt sind Ermittler in Hamburg mit einer Razzia gegen ein islamistisches Netzwerk vorgegangen. Ermittelt werde gegen zwei Mitglieder der Gruppe Muslim Interaktiv, teilte die Staatsanwaltschaft in der Hansestadt am Freitag mit. Sie sollen mit weiteren Beteiligten zu einer propalästinensischen Demonstration am Samstag vergangener Woche in Hamburg aufgerufen und sie trotz eines Verbots veranstaltet haben.
 
Währenddessen sollen weitere Mitglieder des Netzwerks Videoaufnahmen von der Demonstration in sozialen Medien hochgeladen haben. Die Ermittler werfen ihnen vor, die Versammlung damit propagandistisch ausgenutzt zu haben. Bei der Razzia wurden die Wohnungen der Beschuldigten durchsucht. Ihnen wird ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz vorgeworfen.

9.52 Uhr: Experte: Israel muss sich trotz Hamas-Verbrechen an Regeln halten

Israel ist im Gaza-Krieg nach Ansicht eines US-Menschenrechtsexperten verpflichtet, die Zahl ziviler Opfer so weit wie möglich zu minimieren. Die Grundregel sei, dass es Vorsichtsmaßnahmen geben müsse, um sicherzustellen, dass Zivilisten nicht übermäßig geschädigt würden, sagte Professor Leonard Rubenstein von der Johns Hopkins Universität in Baltimore am Donnerstag (Ortszeit) dem Sender CNN.
 
Zwar stehe außer Frage, dass die islamistische Hamas sich wiederholt Kriegsverbrechen schuldig gemacht habe, etwa mit wahllosem Raketenbeschuss Israels, Geiselnahmen, Tötung von Zivilisten oder der Verwendung von Zivilisten als menschlichen Schutzschilden, ergänzte der Jurist. Dennoch sei zu bedenken: „Die Regeln des Krieges gelten für alle gleichermaßen, egal ob es sich um eine bewaffnete Gruppe, eine nichtstaatliche bewaffnete Gruppe oder ein legitimes staatliches Militär handelt.“

7.30 Uhr: Israels Armee berichtet von heftigen Kämpfen in der Nacht

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei heftigen nächtlichen Kämpfen im Gazastreifen mehrere Terroristen getötet. Soldaten des 13. Bataillons der Golani-Brigade und gepanzerte Truppen des 53. Bataillons hätten in der Nacht gegen eine Reihe von Terrorkommandos gekämpft, gab das israelische Militär am Freitagmorgen auf Telegram bekannt. Die Soldaten hätten sich unter schwerem Beschuss ein langes Gefecht geliefert, hieß es ohne Angaben zum Ort der Kämpfe. Die Terroristen hätten dabei Panzerabwehrraketen abgefeuert, Sprengsätze gezündet und versucht, auf Fahrzeuge der israelischen Soldaten zu klettern. Dabei seien sie getötet geworden.

Gleichzeitig hätten die Einsatzkräfte Luftangriffe mit Kampfflugzeugen und Artillerie angeleitet, hieß es. Die Terroristen seien getötet und die Gefahr für die Truppen gebannt worden. „Das Ergebnis war, dass sie (die Terroristen) getötet wurden und wir unsere Operation fortsetzen. Bis zum Sieg“, schrieb die Armee weiter.

7.26 Uhr: Israels Armee: Stadt Gaza ist umstellt

Israels Militär hat im Gazastreifen nach eigenen Angaben weitere Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen und die größte Stadt des abgeriegelten Küstengebiets umstellt. Die Stadt Gaza sei der „Brennpunkt der Terrororganisation Hamas“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend. Zugleich spitzen sich auch die Gefechte an Israels Grenze zum Libanon weiter zu - und die erste Rede des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah seit Ausbruch des Gaza-Krieges könnte die Lage zusätzlich verschärfen. Als Reaktion auf Beschuss aus dem Libanon griff Israels Armee eigenen Angaben zufolge am Donnerstagabend militärische Stellungen von Nasrallahs proiranischer Miliz an.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 2. November:

21.13 Uhr: Scholz lobt Habeck für Videoansprache gegen Antisemitismus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) für seine Video-Ansprache gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel gelobt. Bei einem Bürgergespräch in Mannheim sagte Scholz am Donnerstag zu einem Fragesteller, der die Arbeit der Grünen-Minister Habeck und Annalena Baerbock scharf kritisierte, die beiden würden „gute Arbeit leisten und sich sehr viel Mühe geben, dass die Welt zusammenhält“. Er fügte hinzu: „Ich finde zum Beispiel, was der Bundesminister Habeck jetzt mit seinem Video im Internet gemacht hat gegen Antisemitismus, ein Zeichen dafür, dass Sie möglicherweise nicht ganz richtig liegen.“

Habeck hatte für seine Videobotschaft viel Zuspruch erhalten. Er prangerte darin antisemitische Übergriffe an, beschrieb die Angst, die Juden und Jüdinnen hierzulande wieder spüren, und appellierte: „Wir haben sicherlich oft zu viel Empörung in unserer Debattenkultur, aber hier können wir gar nicht empört genug sein.“ Habeck verlangte „eine harte politische Antwort“ und forderte von Muslimen in Deutschland eine klarere Distanzierung von antisemitischen Äußerungen und Handlungen.

17.30 Uhr: Israels Armeesprecher: Soldaten haben die Stadt Gaza umstellt

Die israelische Armee hat eigenen Angaben nach die Stadt Gaza umstellt. Die Soldaten würden dort Posten der islamistischen Hamas angreifen und Terroristen in direkten Kämpfen „eliminieren“, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Donnerstagabend vor Journalisten. Gaza ist die größte Stadt in dem abgeriegelten Küstenstreifen.

Am vergangenen Wochenende hatte das Militär eine neue Phase im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas eingeläutet. Die israelischen Truppen weiteten ihre Einsätze am Boden aus. Die genauen Standorte der Truppen sind allerdings nicht bekannt. Israels Armee hatte die Menschen, die sich noch im nördlichen Gazastreifen und in der Stadt Gaza befinden, mehrfach zur Flucht in den Süden aufgerufen.

17.26 Uhr: Israels Armeechef stellt Treibstofflieferungen nach Gaza in Aussicht

Nach Darstellung des israelischen Armeechefs wird Israel Treibstofflieferungen unter Aufsicht in den Gazastreifen zulassen, sofern es dort in den Krankenhäusern keinen mehr gibt. Seit mehr als einer Woche heiße es jedoch, dass den Kliniken der Treibstoff ausgehe, dies sei aber noch nicht passiert, sagte Herzi Halevi am Donnerstag laut einer Erklärung zu Journalisten. „Wir werden sehen, wann dieser Tag kommt.“

Dann werde Treibstoff unter Aufsicht an die Krankenhäuser geliefert. Israel wolle alles tun, damit dieser nicht in die Hände der Hamas gelange. Die Lage im Gazastreifen werde jeden Tag überprüft, sagte Halevi.

16.21 Uhr: Hamas: Mindestens 27 Tote bei israelischem Luftangriff nahe UN-Schule

Bei einem mutmaßlichen Angriff der israelischen Armee nahe einer UN-Schule in der Flüchtlingslager Dschabalia sind nach Angaben der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas mindestens 27 Menschen getötet worden. Zudem gebe es nach dem Beschuss am Donnerstag eine "große Anzahl" an Verletzten, erklärte der Sprecher des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, Aschraf al-Kudra. 

Die Zahlenangaben ließen sich von der Nachrichtenagentur AFP zunächst nicht unabhängig verifizieren. AFP-Aufnahmen von dem Vorfall zeigten aber mehrere Verletzte und hinzueilende Rettungskräfte. Auf Bildern von AFPTV waren zahlreiche blutüberstömte Körper vor der Schule zu sehen, in der viele Zivilisten Zuflucht gesucht hatten.

15.41 Uhr: Erneut Raketenbeschuss auf Israels Norden und Süden

Extremistische Palästinenser im Gazastreifen haben erneut Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Es habe Alarm in der Wüstenstadt Beerscheva sowie in einem Kibbuz nahe dem Gazastreifen gegeben, teilte die Armee am Donnerstag mit. Zudem sei mehrfach Raketenalarm im Norden ausgelöst worden. Es war unklar, woher der dortige Beschuss kam. Laut Rettungsdienst gab es zunächst keine Berichte über Verletzte. Allein in den ersten drei Wochen des Gaza-Krieges, der am 7. Oktober begann, sind nach israelischen Angaben mehr als 8000 Raketen aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden.

14.34 Uhr: Bericht: Leichen von bei israelischem Beschuss getöteten Hirten im Libanon geborgen

Im Libanon hat die Armee einem Medienbericht zufolge die Leichen von zwei Schafhirten geborgen, die offenbar bei israelischem Beschuss im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern getötet worden waren. Die beiden seit Mittwoch als vermisst gemeldeten Hirten im Alter von 20 und 22 Jahren, die ihre Herde in ihrem Dorf nahe der Grenze gehütet hätten, seien "tot aufgefunden worden", meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA am Donnerstag. Zuvor hätten israelische Streitkräfte "das Feuer in ihre Richtung eröffnet". 

11.55 Uhr: Hollywood-Star Angelina Jolie: Gaza wird zum „Massengrab“

US-Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin Angelina Jolie hat Israel angesichts der Luftangriffe im Gazastreifen vorgeworfen, das abgeriegelte Küstengebiet in ein „Massengrab“ zu verwandeln. „Hierbei handelt es sich um die absichtliche Bombardierung einer gefangenen Bevölkerung, die nirgendwohin fliehen kann“, schrieb die 48-Jährige am Mittwoch (Ortszeit) auf Instagram.

Jolie erwähnte in ihrem Instagram-Post, der am Donnerstagmittag bereits rund 2,2 Millionen Likes hatte, nicht den von Hamas-Terroristen angeführten Angriff vom 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet, infolgedessen mehr als 1400 Menschen ums Leben kamen. 

Jolie hat sich viele Jahre für das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen engagiert (UNHCR). 

11.11 Uhr: Innenministerin Faeser verbietet Hamas und Netzwerk Samidoun

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Aktivitäten der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und des Netzwerks Samidoun in Deutschland verboten. Der deutsche Ableger der propalästinensischen Samidoun wird zudem aufgelöst. Das teilte sie am Donnerstag in Berlin mit.

„Die Terrororganisation Hamas verfolgt das Ziel, den Staat Israel zu vernichten“, sagte Faeser. „Ihre Propaganda sehen wir in Deutschland bei ihrem besonders aggressiven Demonstrationsverhalten und insbesondere durch Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Wohnhäuser von Jüdinnen und Juden.“ Samidoun beschrieb die Innenministerin als „internationales Netzwerk, das unter dem Deckmantel einer sogenannten Solidaritätsorganisation für Gefangene in verschiedenen Ländern Israel und Juden feindliche Propaganda“ verbreite. „Dabei unterstützt und glorifiziert Samidoun auch verschiedene ausländische Terrororganisationen, so insbesondere die Hamas.“ Lesen Sie hier die ganze Meldung

8.09 Uhr: Biden fordert „Pause“ im Krieg zwischen Hamas und Israel

US-Präsident Joe Biden hat sich mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der Hamas für eine „Pause“ ausgeprochen, damit die „Gefangenen“ den Gazastreifen verlassen können. „Ich denke, wir brauchen eine Pause. Eine Pause bedeutet, Zeit zu geben, damit die Gefangenen rauskommen“, sagte Biden am Mittwoch, nachdem er bei einer Veranstaltung auf das Thema angesprochen worden war.

Später erklärte das Weiße Haus, dass Biden mit den „Gefangenen“ die von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Geiseln meinte.

Das Weiße Haus hatte sich bislang geweigert, von einer Waffenruhe zu sprechen, da eine solche nur der Hamas in die Hände spielen würde. Stattdessen forderte es „humanitäre Pausen“, um Hilfslieferungen oder Evakuierungen zu ermöglichen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 1. November:

21 Uhr: UNO: Israelische Luftangriffe auf Flüchtlingslager womöglich "Kriegsverbrechen"

Die israelischen Luftangriffe auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen mit vielen Toten könnten nach Einschätzung der Vereinten Nationen "Kriegsverbrechen" darstellen. "Angesichts der hohen Zahl von Opfern und des Ausmaßes der Zerstörung nach den israelischen Luftangriffen auf das Dschabalia-Flüchtlingslager haben wir ernsthafte Bedenken, dass es sich um unverhältnismäßige Angriffe handelt", schrieb das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst X (früher Twitter). Es könnte sich um "Kriegsverbrechen" handeln.

Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, betonte derweil bei einem Besuch des Gazastreifens, dass seine Organisation sich in dem Palästinensergebiet weiter für die Bewohner einsetzen werde. "UNRWA wird an der Seite der palästinensischen Flüchtlinge in Gaza, an der Seite der Palästinenser hier in Gaza bleiben."

19.45 Uhr: Israels Militär tötet Hamas-Kommandeur im Gazastreifen

Israel hat nach eigenen Angaben den Chef der Panzerabwehrraketen-Einheit der Hamas im Gazastreifen getötet. Der hochrangige Kommandeur der in dem abgeriegelten Küstenstreifen herrschenden islamistischen Hamas sei bei einem Angriff eines Kampfflugzeuges getötet worden, teilte Israels Militär am Mittwoch mit. Die israelische Armee veröffentlichte dazu ein Video, das die Explosion eines Gebäudes aus der Luft zeigte.

18.13 Uhr: Botschaft nimmt ausgereiste Deutsche in Rafah in Empfang

Unter den Ausländern, die am Mittwoch aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen konnten, sind auch deutsche Staatsbürger. Wie das Auswärtige Amt auf der Plattform X mitteilte, handelt es sich um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen. Sie wurden am Grenzübergang Rafah von einem Team der Botschaft Kairo in Empfang genommen.

17.45 Uhr: Erste Deutsche haben Gazastreifen verlassen können (Auswärtiges Amt)

Die ersten Deutschen haben den Gazastreifen nach Angaben des Auswärtigen Amts verlassen können. „Nach intensiven Bemühungen konnte ein Team unserer Botschaft Kairo soeben die ersten ausgereisten Deutschen am Grenzübergang in Rafah in Empfang nehmen“, teilte das Auswärtige Amt am Mittwoch im Onlinedienst X, vormals Twitter, mit. Es handele sich dabei um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen.

16.31 Uhr: Ausländische Staatsangehörige verlassen Gazastreifen nach Ägypten

Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober hat eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass die Grenze nach Ägypten überquert und den Gazastreifen verlassen. Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte der Deutschen Presse-Agentur die Einreise von 285 Personen am Mittwoch.

15.57 Uhr: Hamas: „Dutzende“ Opfer bei erneutem Angriff auf Flüchtlingslager im Gazastreifen

Bei einem erneuten Angriff der israelischen Armee auf das Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums „Dutzende“ Menschen getötet und verletzt worden. Israelische Kampfflugzeuge hätten das Flüchtlingslager am Mittwoch bombardiert, erklärte das Gesundheitsministerium weiter. Bei einer ersten Bombardierung des Flüchtlingslagers im Norden des Gazastreifens waren am Dienstag mindestens 47 Menschen getötet worden.

15.52 Uhr: Israelische Armee: 13 Soldaten im Norden des Gazastreifens getötet

Bei Kämpfen mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen sind nach Angaben der Armee 13 israelische Soldaten getötet worden. Sie seien am Mittwoch im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens ums Leben gekommen, teilte das Militär mit. Bereits am Dienstag waren zwei Soldaten bei Kämpfen ums Leben gekommen. Seitdem die Armee den Einsatz von Bodentruppen im Gazastreifen vorangetrieben hat, wurden demnach insgesamt 15 Soldaten getötet.

13.55 Uhr: Israels Armee greift erneut Ziele im Libanon an

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut eine „Terrorzelle“ im Süden des Libanons angegriffen. Diese habe versucht, mehrere Panzerabwehrraketen auf den Norden Israels abzufeuern, teilte das Militär am Mittwoch mit. Außerdem hat sie demnach zusätzlich das Feuer auf israelisches Staatsgebiet in der Nähe der Stadt Kiriat Schmona eröffnet und mit Panzerabwehrraketen geschossen. Die Armee reagiere auf den Beschuss, hieß es weiter.
 
Immer wieder kommt es seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon zu Konfrontationen zwischen der israelischen Armee und der Schiitenmiliz Hisbollah. Auf beiden Seiten gab es bereits Tote. Die Hisbollah hat Verbindungen zur im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas.

10.46 Uhr: Hamas: Sieben Geiseln unter Toten bei Angriff auf Flüchtlingslager im Gazastreifen

Bei dem israelischen Angriff auf das größte Flüchtlingslager im Gazastreifen mit mindestens 47 Toten sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas auch sieben von ihr aus Israel verschleppte Geiseln getötet worden. Unter ihnen seien drei Geiseln mit ausländischen Pässen, erklärte die Palästinenserorganisation am Mittwoch.
 
Israel hatte eigenen Angaben zufolge am Dienstag ein großes Tunnelsystem unter dem dicht besiedelten Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Palästinensergebiets bombardiert. Dabei seien der führende Hamas-Vertreter Ibrahim Biari und zahlreiche weitere Kämpfer der den Gazastreifen beherrschenden Palästinenserorganisation getötet worden.
 
Nach Hamas-Angaben wurden bei dem Angriff mindestens 50 Menschen getötet und 150 weitere verletzt. In einem AFP-Video ist zu sehen, dass mindestens 47 Tote aus den Trümmern geholt wurden.

10.31 Uhr: Roter Halbmond: Seit fünf Stunden kein Kontakt zu Mitarbeitern

Im Gazastreifen ringen Hilfsorganisationen mit dem erneuten Totalausfall der Kommunikations- und Internetdienste. „Wir haben seit etwa fünf Stunden überhaupt keinen Kontakt zu unseren Mitarbeitern in Gaza“, teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Mittwoch mit. Kommunikation und Internet seien „komplett abgeschnitten“. Zu dem Post bei Facebook setzte der Rote Halbmond den Hashtag #NotATarget im Verweis auf die Forderung, dass Retter, humanitäre Helfer und Freiwillige im Gaza-Krieg nicht zur Zielscheibe werden dürften.

9.56 Uhr: Israelische Armee: Neun Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen getötet

Bei Kämpfen gegen die radikalislamische Hamas sind nach Angaben der israelischen Armee am Dienstag neun ihrer Soldaten im Gazastreifen getötet worden. Zwei weitere Soldaten wurden bei Kämpfen in dem Palästinensergebiet schwer verletzt, wie die Armee am Mittwoch mitteilte. Damit hat sich die Zahl der seit dem 7. Oktober getöteten israelischen Soldaten den Angaben zufolge auf 326 erhöht.
 
Israels Verteidigungsminister Joav Gallant bezeichnete den Tod der Soldaten als „harten und schmerzhaften Schlag“, verwies jedoch auch auf die „bedeutenden Erfolge“ der israelischen Armee. Das Militär sei „vorbereitet und bereit“ für einen „langen und komplexen“ Kampf, erklärte Gallant im Onlinedienst X, ehemals Twitter.

9.07 Uhr: Erste Ausländer verlassen Gazastreifen über Grenzübergang Rafah

Eine erste Gruppe von Ausländern hat am Mittwoch den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah nach Ägypten verlassen. Dutzende von Ausländern und Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit überquerten den Grenzübergang, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Es war das erste Mal seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas, dass der Grenzübergang für Menschen geöffnet wurde.

8.05 Uhr: Israel: Mehr als 11.000 Ziele im Gazastreifen seit Kriegsbeginn getroffen

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge seit dem Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas mehr als 11.000 Ziele im Gazastreifen getroffen. Dabei handele es sich um Ziele "terroristischer Organisationen im Gazastreifen", erklärte die israelische Armee am Mittwoch.
 
Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am 7. Oktober bei einem beispiellosen Großangriff auf Israel nach israelischen Angaben mindestens 1400 Menschen getötet und mindestens 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff nahm Israel den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. Durch die israelischen Bombardierungen wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas seit dem 7. Oktober mehr als 8500 Palästinenser getötet, darunter mehr als 3500 Kinder.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 31. Oktober: 

20.36 Uhr: Hamas: 50 Tote bei israelischem Angriff auf Flüchtlingslager im Gazastreifen

Bei einem israelischen Angriff auf ein Flüchtlingslager im Gazastreifen sind nach Angaben des von der radikalislamischen Hamas geführten Gesundheitsministeriums mindestens 50 Menschen getötet worden. 150 weitere Menschen seien bei der Bombardierung des Flüchtlingslagers Dschabalija im Norden des Palästinensergebiets verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium am Dienstag weiter. Die israelische Armee bestätigte einen Angriff auf Dschabalija. Dabei seien der führende Hamas-Vertreter Ibrahim Biari und zahlreiche weitere Kämpfer getötet worden seien.

Bei dem Angriff seien „mindestens 20 Gebäude“ zerstört und dutzende Menschen verschüttet worden, erklärte das Hamas-Gesundheitsministerium. Auf Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur AFP war zu sehen, wie mindestens 47 Leichen aus den Trümmern geborgen wurden.

19.25 Uhr: USA verlegen wegen Gaza-Krieg weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten

Das US-Militär verlegt angesichts des Gaza-Kriegs weitere 300 Soldaten in den Nahen Osten. Sie würden von ihren Heimatstandorten auf dem amerikanischen Festland in die Region des Regionalkommandos Centcom verlegt, teilte Pentagon-Sprecher Pat Ryder  mit. Zu den genauen Einsatzorten könne er keine Angaben machen, die Soldaten würden aber nicht nach Israel verlegt, sagte er. Ziel der Verlegung sei es, die Abschreckungsbemühungen in der Region zu unterstützen und den Schutz der dort stationierten US-Streitkräfte zu verstärken.

18.50 Uhr: Hamas kündigt Freilassung ausländischer Geiseln „in kommenden Tagen“ an

Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas hat die baldige Freilassung mehrerer ausländischer Geiseln angekündigt. „Wir haben die Vermittler informiert, dass wir eine bestimmte Zahl von Ausländern in den kommenden Tagen freilassen“, sagte der Sprecher der Essedin-al-Kassam-Brigaden, Abu Obeida, in einer im Fernsehen übertragenen Rede. 

17.53 Uhr: Huthi-Rebellen melden erneute Angriffe mit Drohnen und Raketen auf Israel

Die im Jemen ansässigen und vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben nach eigenen Angaben am Dienstag erneut Drohnen und Raketen auf Israel abgeschossen. Die Gruppe habe aus Vergeltung für Israels militärisches Vorgehen gegen die radikalislamische Hamas im Gazastreifen eine „große Anzahl ballistischer Raketen“ und „bewaffneter Fluggeräte“ auf israelisches Gebiet abgeschossen, hieß es in einer im Huthi-Fernsehsender Al-Masirah TV ausgestrahlten Erklärung. Die Huthis würden mit ihren Angriffen bis zum Ende der „israelischen Aggression“ fortfahren, hieß es weiter.

Im israelischen Badeort Eilat am Roten Meer waren zuvor die Alarmsirenen ertönt. Die israelische Armee fing nach eigenen Angaben Boden-zu-Boden-Rakete ab. Kein Geschoss aus der Region habe „israelisches Gebiet“ erreicht, erklärte die Armee.

Israel und die USA hatten die Huthis in den vergangenen Tagen bereits für zwei Angriffe auf israelisches Gebiet verantwortlich gemacht.

16.00 Uhr: Hamas und Iran tauschen sich über Gaza-Krieg aus

Der Chef des politischen Büros der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Irans Außenminister haben sich über die Entwicklungen im Gaza-Krieg ausgetauscht. Bereits zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn kamen Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija in der katarischen Hauptstadt Doha zusammen, wie Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna am Dienstag berichtete.

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine „Achse des Widerstands“ gegen Israel zu schaffen. Der Iran unterhält gute Beziehungen zur Hamas. Die Islamische Republik will nach eigenen Angaben auch bei der Freilassung von Geiseln vermitteln.

14.23 Uhr: Israelisches Militär meldet "heftige Kämpfe" mit Hamas im Gazastreifen

Die israelische Armee hat sich nach eigenen Angaben am Dienstag "heftige Kämpfe" mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen geliefert. Diese fänden "tief im" Palästinensergebiet statt, erklärte die Armee und fügte hinzu, in den vergangenen Stunden seien Dutzende Hamas-Kämpfer getötet worden.

Israelische Truppen hätten unter anderem Hamas-"Zellen" getroffen, die für den Abschuss von Panzerabwehrraketen verantwortlich gewesen seien, hieß es in der Erklärung weiter. Zudem hätten sie zahlreiche Waffen sowie Sprengstoff beschlagnahmt.

Die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, berichteten ihrerseits, israelische Truppen im Gebiet Al-Tawam im Norden des Palästinensergebiets in einen Hinterhalt gelockt sowie das Feuer auf vorrückende Militärfahrzeuge eröffnet zu haben.

14.00 Uhr: Israel fängt Rakete aus Rote-Meer-Region ab - Huthis schießen Drohnen gen Eilat

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Rakete abgefangen, die aus einem Gebiet am Roten Meer abgefeuert wurde. Das israelische Arrow-Raketenabwehrsystem habe das Geschoss erfolgreich abgefangen, vorsorglich seien zudem Kampfjets aufgestiegen, erklärte das Militär am Dienstag. Kein Geschoss aus der Region habe „israelisches Gebiet“ erreicht.

Wenige Stunden zuvor hatten Huthi-Rebellen im Jemen nach eigenen Angaben Drohnenangriffe gegen Israel gestartet. Die Angriffe in Richtung des Badeorts Eilat seien eine Vergeltung für Israels Krieg gegen die palästinensische Hamas, sagte der Regierungschef der schiitischen Rebellen in Sanaa, Abdelasis ben Habtur, der Nachrichtenagentur AFP. In dem israelischen Badeort ertönten die Alarmsirenen, die Armee gab aber kurz darauf Entwarnung.

Ben Habtur bezeichnete seine Huthis als „Teil der Achse des Widerstands“ gegen Israel. Ebenso wie die radikalislamische Hamas im Gazastreifen und andere schiitische Milizen in Syrien und dem Irak werden die Huthis vom Iran unterstützt.

11.50 Uhr: Israel: Mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt

Bei dem Hamas-Terrorüberfall am 7. Oktober auf Israel sind nach israelischen Armeeangaben mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Darüber seien die Angehörigen informiert worden, teilte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Dienstag mit. Das Militär geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass die meisten der Geiseln noch am Leben sind. Unter den Verschleppten befinden sich auch mehrere Deutsche, mit denen die Bundesregierung allerdings keinen Kontakt hat.

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am 7. Oktober in Israel ein Massaker unter Zivilisten angerichtet. Mehr als 1400 Menschen starben dabei und in den folgenden Tagen.

11.26 Uhr: Israel treibt Bodeneinsätze im Gazastreifen voran

Israel treibt nach eigenen Angaben die Bodeneinsätze in dem von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen voran. „Hunderte Ziele der mörderischen Hamas-Terrororganisation“ seien bei „koordinierten Luft- und Bodenangriffen“ attackiert worden, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstag mit.

Dabei sei auch ein führender Kommandant des Terror-Überfalls im Süden Israels am 7. Oktober getötet worden. Angaben zu den Standorten der Truppen oder einer Verstärkung der Einheiten machte er nicht.

„Während wir sprechen, kämpfen unsere Soldaten auf dem Schlachtfeld, (...) beteiligen sich an heftigen Nahkämpfen, bei denen sie Terroristen beseitigen“, sagte er. „Die kommenden Wochen werden Widerstandsfähigkeit und Geduld von uns allen verlangen“, sagte er.

9.55 Uhr: Palästinensische Menschenrechtsgruppen fordern Haftbefehle

Drei palästinensische Menschenrechtsgruppen haben den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) aufgefordert, gegen Angehörige von Israels Regierung und Militär internationale Haftbefehle auszustellen. Diese müssten sich vor allem gegen Verantwortliche von „internationalen Verbrechen gegen Kinder“ richten, teilten die Organisationen Al-Haq, das Al Mezan Center for Human Rights und das Palestinian Centre for Human Rights (PCHR) am Montagabend mit.

Auch in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine seien in einem laufenden Krieg Haftbefehle erlassen worden, hieß es. Das sei ein Beweis dafür, dass der Chefankläger des Strafgerichtshof solch einen Schritt auch während aktiv stattfindender Gefechte veranlassen könne. Die Organisationen bezogen sich dabei auf internationale Haftbefehle gegen Russlands Präsident Wladimir Putin und die Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa.

8.38 Uhr: Weitere 26 Lastwagen bringen Hilfsgüter in Gazastreifen

Im Gazastreifen sind weitere 26 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Sie hätten Essen und Arzneimittel von Ägypten über die Grenze gebracht, teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Palästinenserorganisation Hamas insgesamt 144 Lkw in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen. Das UN-Nothilfebüro OCHA zählte dagegen bisher die Ankunft von 143 Lkw.

7.08 Uhr: Israels Ministerpräsident Netanjahu schließt Waffenruhe mit Hamas kategorisch aus

Israel macht nach eigenen Angaben bei seiner Militäraktion gegen die Hamas „Fortschritte“ - und schließt eine unter anderem von der UNO geforderte Waffenruhe weiter kategorisch aus. Die Armee „kommt Etappe für Etappe voran“, sagte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu am Montagabend und betonte: Eine Waffenruhe „wird es nicht geben“. Auch die USA erklärten, sie unterstützten eine Waffenruhe „derzeit nicht“.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 30. Oktober:

18.40 Uhr: Steinmeier: Grausamkeit der Mordtat an Shani Louk entsetzt uns alle

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Mutter der beim Hamas-Terrorüberfall getöteten Deutschen Shani Louk kondoliert. „Die Grausamkeit der Mordtat an Ihrer Tochter entsetzt uns alle“, schrieb Steinmeier. „Überall in Deutschland fühlen die Menschen mit Ihnen. Gemeinsam stellen wir uns dem Hass und dem Terror entgegen“, heißt es in dem Schreiben an Ricarda Louk weiter.

17.38 Uhr: Armee: Israelische Soldatin bei Einsatz im Gazastreifen befreit

Eine israelische Soldatin ist nach Militärangaben bei dem Einsatz der Bodentruppen im Gazastreifen befreit worden. Die am 7. Oktober von der Hamas entführte Frau sei in gutem Zustand und habe ihre Familie bereits getroffen, teilte die Armee am Montag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter) mit.

16.31 Uhr: Scholz nennt Mord an Shani Louk Barbarei

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Ermordung von Shani Louk als „furchtbare“ Tat und „Barbarei“ bezeichnet. Die Deutsche ist eines der Opfer der Terrorattacke der islamistischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober. „Hier ist ein Mensch auf brutale Weise ermordet worden“, sagte er am Montag während seiner Afrika-Reise im nigerianischen Lagos. „Das zeigt welch Geistes Kind diese Täter sind. Das ist etwas, das wir als Menschen nur verachten können.“ 

Der Mord zeige „die ganze Barbarei, die hinter diesem Angriff der Hamas steckt“, betonte Scholz. Deshalb müssten die von der EU als Terrororganisation eingestuften Islamisten zur Rechenschaft gezogen werden. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen.

14.15 Uhr: Erneute Raketenangriffe auf Zentrum Israels

Terroristen der Hamas im Gazastreifen haben Israel auch während der heftigen Luftangriffe auf das Palästinensergebiet weiter mit Raketen angegriffen. In Jerusalem, im Zentrum des Landes und im Süden heulten am Montag die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer.

12.10 Uhr: Hamas-Ministerium: Zahl der Toten in Gaza steigt auf mehr als 8300

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober laut Hamas-kontrolliertem Gesundheitsministerium auf 8306 gestiegen. Es seien zudem 21 048 Menschen verletzt worden, berichtete das Ministerium in Gaza am Montag. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen.

11.56 Uhr: Polizist bei Anschlag in Jerusalem schwer verletzt - Täter tot

Ein bewaffneter Palästinenser hat am Montag in Jerusalem nach Polizeiangaben einen israelischen Polizisten mit einem Messer schwer verletzt. Andere Sicherheitskräfte hätten auf den Angreifer geschossen, teilte die Polizei mit. Nach Medienberichten wurde der Einwohner des arabisch geprägten Ostteils der Stadt Jerusalem dabei getötet. Der 22-jährige Polizist wurde in ein Krankenhaus gebracht. Seit dem Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten am 7. Oktober und darauffolgenden Gegenangriffen Israels im Gazastreifen hat sich die ohnehin angespannte Lage im Westjordanland und in Ost-Jerusalem noch weiter verschärft.

11 Uhr: Palästinenser: Vier Tote bei israelischem Einsatz im Westjordanland

Bei einem israelischen Militäreinsatz im besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge vier Palästinenser getötet worden. Neun weitere Menschen seien bei dem Vorfall in Dschenin im Norden des Westjordanlands am Montag verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht.

10.45 Uhr: Israelisches Außenministerium bestätigt Tod von Shani Louk

Die von der radikalislamischen Hamas bei ihrem Großangriff auf Israel als Geisel genommene Deutsche Shani Louk ist tot. Das israelische Außenministerium teilte am Montag im Onlinedienst X (vormals Twitter) mit, der Leichnam der 22-Jährigen sei gefunden und identifiziert worden. Louk hatte an einem Rave-Festival im Süden Israels teilgenommen, das von der Hamas überfallen wurde.

9.22 Uhr: Vermisste deutsche Hamas-Geisel Shani Louk ist laut ihrer Mutter tot

Die seit dem Hamas-Terrorüberfall auf Israel vermisste Deutsche Shani Louk ist nach Angaben ihrer Mutter tot. Das sei ihr vom israelischen Militär in der Nacht zum Montag mitgeteilt worden, sagte Shanis Mutter Ricarda Louk der Deutschen Presse-Agentur. Die Leiche ihrer Tochter sei bislang zwar nicht gefunden worden, sagte Ricarda Louk. Man habe aber einen Splitter eines Schädelknochens gefunden und daran eine DNA-Probe gemacht. Das erforderliche Vergleichsmaterial hätten die Eltern schon vor längerer Zeit zur Verfügung gestellt.

8.10 Uhr: Israels Armee stößt weiter im Gazastreifen vor

Die Bodentruppen der israelischen Armee haben bei ihrem Vorstoß im Gazastreifen nach eigenen Angaben Dutzende Terroristen getötet. Wie das israelische Militär am Montagmorgen auf Telegram mitteilte, hatte sich der Gegner in Gebäuden und Tunneln verbarrikadiert und versucht, die israelischen Soldaten anzugreifen.

Ein von den Bodentruppen angeleitetes Kampfflugzeug habe ein Gebäude der islamistischen Hamas, in dem sich mehr als 20 der Terroristen aufhielten, bombardiert. In den vergangenen Tagen seien mehr als 600 Terrorziele angegriffen worden, darunter Waffendepots, Dutzende Abschusspositionen für Panzerabwehrraketen sowie Verstecke und Stützpunkte der Hamas, teilte das israelische Militär weiter mit. Wie der US-Fernsehsender CNN unterdessen auf Basis ausgewerteter eigener Luftaufnahmen berichtete, ist das israelische Militär inzwischen etwa drei Kilometer in den abgeriegelten Gazastreifen vorgestoßen.

7.43 Uhr: Moskau: 60 Festnahmen nach Sturm auf Flughafen in Dagestan

Nach dem Sturm Dutzender Menschen auf einen Flughafen der mehrheitlich muslimischen russischen Republik Dagestan auf der Suche nach Israelis und Juden sind nach Angaben Moskaus 60 Menschen festgenommen worden. „Mehr als 150 aktive Teilnehmer an den Unruhen wurden identifiziert, 60 von ihnen wurden festgenommen“, erklärte das russische Innenministerium am Montag. Neun Polizisten seien verletzt worden, zwei von ihnen seien ins Krankenhaus gebracht worden.

7.05 Uhr: Antisemitischer Angriff in Dagestan: Mehr als 20 Menschen verletzt

Wegen des Gaza-Konflikts ist es in Russlands muslimisch geprägtem Nordkaukasus verstärkt zu antijüdischen Übergriffen gekommen. In Machatschkala in der Teilrepublik Dagestan drang eine Menschenmenge am Sonntagabend in den Flughafen ein, weil dort eine Maschine aus Tel Aviv gelandet war, in der angeblich Flüchtlinge aus Israel saßen. Bei dem Vorfall seien mehr als 20 Menschen teils schwer verletzt worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Israel forderte die russischen Behörden zum Schutz seiner Staatsbürger auf. Die USA verurteilten die antisemitischen Vorfälle in Dagestan, so die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats auf der Plattform X.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 29. Oktober:

21.06 Uhr: Armeesprecher: Familien von 239 Geiseln der Hamas benachrichtigt

Die Zahl der bekannten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln steigt weiter. Man habe bis Sonntag die Familien von 239 Entführten informiert, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Abend. Das sind neun mehr als am Vortag. Es werde erwartet, dass die Zahl noch weiter nach oben gehen könnte.

Unter den Geiseln seien auch ausländische Arbeiter, sagte Hagari. Es brauche Zeit, alle Familien zu erreichen. Laut israelischen Angaben wird davon ausgegangen, dass Dutzende Arbeiter aus Thailand unter den Entführten sind. Das thailändische Außenministerium sprach am Sonntag von 19 Entführten mit thailändischer Staatsbürgerschaft. Insgesamt sind Bürger von 25 Staaten unter den Entführten. Mindestens zwölf haben laut israelischen Angaben die deutsche Staatsbürgerschaft. Die vier von der Terrororganisation Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind nach Militärangaben bei den jetzt genannten 239 nicht mit eingerechnet.

21 Uhr: Mob in Dagestan stürmt wegen Ankunft von israelischer Maschine Flughafen

Wegen der Nachricht von der Ankunft eines Flugzeugs aus Israel haben dutzende Männer den Hauptstadtflughafen der mehrheitlich muslimischen russischen Republik Dagestan gestürmt. Russischen Medienberichten zufolge stürmten sie auf das Dach des Flughafens von Machatschkala und auf das Rollfeld. Im Online-Netzwerk Telegram veröffentlichte Videos zeigen, wie die Männer Zäune durchbrachen, Türen im Terminal eintraten und versuchten, Autos beim Verlassen des Flughafens zu kontrollieren.

Nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde wurde der Flughafen von Machatschkala vorläufig geschlossen und Sicherheitskräfte vor Ort entsandt. Die Lage sei wieder unter Kontrolle, berichtete die Regierung der Kaukasusrepublik auf Telegram. Sie rief den Mob auf, alle "illegalen Akte" einzustellen. 

19.29 Uhr: Israels Armee: Neuer Raketenbeschuss aus dem Libanon

Mehrere Raketen sind am Sonntag nach Angaben der israelischen Armee erneut aus dem Libanon auf Israel abgefeuert worden. Rund zehn Raketen seien in israelisches Gebiet eingedrungen, teilte die Armee am Abend mit und kündigte Gegenangriffe an.

Die Hisbollah teilte mit, sie habe eine israelische Drohne mit einer Flugabwehrrakete ins Visier genommen und direkt getroffen. Die Drohne sei bei ihrem Absturz über dem Palästinensergebiet mit bloßen Augen zu sehen gewesen. Israels Armee erklärte dazu, solch ein Vorfall sei ihr nicht bekannt.

17.12 Uhr: Israel verstärkt Kämpfe im Gazastreifen

Mit dem Einsatz von Bodentruppen hat Israel die zweite Phase des Gaza-Krieges eingeläutet. Panzerverbände kämpfen im Norden des Küstenstreifens gegen die Hamas. „Wir treten in die nächste Phase unseres Krieges gegen die Hamas in Gaza ein. Aus der Luft, zu Lande und zur See“, sagte Israels Armeesprecher Daniel Hagari in einem vom Militär in der Nacht zum Sonntag auf der Plattform X veröffentlichten Video. Dazu wurden nächtliche Luftaufnahmen israelischer Kampfpanzer veröffentlicht, die bereits in bebautem Gebiet aus kurzer Distanz feuerten. Zwei israelische Soldaten seien bei den Kämpfen im nördlichen Gazastreifen verwundet worden, so die Armee.

12.33 Uhr: Hamas setzt Raketenangriffe auf Israel fort

Die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der im Gazastreifen herrschenden Hamas, haben israelische Ortschaften am Sonntag erneut mit Raketen angegriffen. Sie bekannten sich in ihrem Telegram-Kanal zu Attacken auf den Großraum Tel Aviv. In mehreren Städten im Umkreis der Küstenmetropole gab es am Sonntag Raketenalarm, ebenso in Ortschaften im Grenzgebiet zum Gazastreifen. Das israelische Fernsehen berichtete, bis zu zwei Millionen Menschen seien durch den Alarm und Aufrufe, sich in Schutzräume zu begeben, betroffen gewesen. Die Hamas wird nicht nur von Israel, sondern auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft. Seit dem Terroranschlag auf israelische Zivilisten am 7. Oktober haben Hamas-Terroristen Tausende Raketen auf Israel abgefeuert.

8.32 Uhr: IKRK-Chefin Spoljaric fordert Ende des "katastrophalen" Leids im Gazastreifen

Die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Mirjana Spoljaric, hat im Nahostkonflikt alle Seiten dazu aufgerufen, dem "unerträgliche" Leid der Zivilisten im Gazastreifen Einhalt zu gebieten. "Dies ist ein katastrophales Versagen, das die Welt nicht hinnehmen darf", sagte Spoljaric am Samstag. Es sei "inakzeptabel, dass die Zivilisten in Gaza keinen sicheren Ort haben, an den sie gehen können", fügte sie hinzu.
 
Spoljaric forderte eine sofortige Deeskalation des Konflikts. "Der tragische Verlust so vieler ziviler Leben ist schändlich", sagte die IKRK-Präsidentin. Aufgrund "der militärischen Belagerung ist auch keine angemessene humanitäre Antwort möglich", beklagte sie.
 
Die IKRK-Chefin sprach wenige Stunden, nachdem UN-Generalsekretär Antonio Guterres die "nie dagewesene Eskalation" der Bombardierung des Gazastreifens scharf kritisiert hatte. Guterres forderte eine "sofortige" Waffenruhe.

8.05 Uhr: Israels Armee weitet Bodeneinsätze aus

Israels Armee hat im Zuge der Ausweitung ihrer Kampfeinsätze im Gazastreifen nach eigenen Angaben erneut Hunderte Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen. Wie das Militär am Sonntagmorgen auf Telegram bekanntgab, hätten Kampfflugzeuge im Verlaufe des vergangenen Tages mehr als 450 Ziele bombardiert, darunter Kommandozentralen, Beobachtungsposten und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen. Im Zusammenwirken mit den eigenen Bodentruppen hätten die israelischen Kampfverbände Terrorzellen attackiert, die versucht hätten, anzugreifen und Panzerabwehrraketen abzufeuern.
 
Ein israelischer Offizier sei in der Nacht schwer verletzt worden, als er im nördlichen Gazastreifen von einer Mörsergranate getroffen worden sei, hieß es. Ein weiterer israelischer Soldat sei bei einem Gefecht mit Terroristen ebenfalls im Norden verletzt worden. Beide würden im Krankenhaus behandelt, teilte Israels Militär weiter mit.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 28. Oktober:

20.32 Uhr: Netanjahu: Zweite Phase des Gaza-Krieg hat begonnen

Mit der Ausweitung der Bodeneinsätze des israelischen Militärs im Gazastreifen hat nach Angaben von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die zweite Phase des Krieges gegen die Hamas begonnen. Ziel sei es, die militärischen Fähigkeiten sowie die Herrschaft der Islamistenorganisation zu zerstören und die Geiseln nach Hause zurückzubringen, sagte er am Samstagabend vor Journalisten in Tel Aviv. Die Notstandsregierung habe die Entscheidung zur Ausweitung der Bodeneinsätze einstimmig getroffen.

Die massiven Luftangriffe der vergangenen Wochen hätten der Hamas einen „schweren Schlag“ versetzt. „Allerdings stehen wir erst am Anfang“, betonte Netanjahu. Der Krieg werde „schwierig und langwierig“ sein.

19.59 Uhr: Netanjahu: „Jede Option“ für Geiseln nutzen - Hamas fordert Gefangenenfreilassung

Israels Regierung will nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu „jede Option“ nutzen, um die von der radikalen Palästinenserorganisation Hamas verschleppten Geiseln zu befreien. Ohne sich zu möglichen Austausch-Absprachen zu äußern, sagte Netanjahu am Samstag zu Angehörigen von Entführten, dass seine Regierung „jeder Option nachgehen wird, um sie nach Hause zu holen“. Zuvor hatte die Hamas die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen in Israel gefordert.

„Der Preis, der für die große Zahl feindlicher Geiseln in unserer Hand zu zahlen ist, ist es, die (israelischen) Gefängnisse von allen palästinensischen Inhaftierten zu leeren“, hieß es am Samstag in einer vom Hamas-Fernsehen verbreiteten Videobotschaft des Sprechers des bewaffneten Arms der radikalen Organisation, Abu Obeida. „Wenn der Feind das Problem mit einem Schlag lösen will, sind wir dazu bereit. Wenn er einen Prozess in Etappen will, dann sind wir auch dazu bereit“, fügte er hinzu.

18.30 Uhr: Hamas will Geiseln gegen palästinensische Gefangene in Israel tauschen

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas ist nach eigenen Angaben zur Freilassung der von ihr verschleppten Geiseln bereit, wenn Israel seinerseits alle palästinensischen Gefangenen frei lässt. Dies sei der „Preis“, den Israel „bezahlen“ müsse, hieß es am Samstag in einer vom Hamas-Fernsehen verbreiteten Videobotschaft des Sprechers des bewaffneten Arms der militanten Organisation, Abu Obeida.

„Der Preis, der für die große Zahl feindlicher Geiseln in unserer Hand zu zahlen ist, ist es, die (israelischen) Gefängnisse von allen palästinensischen Inhaftierten zu leeren“, sagte Obeida.

18.11 Uhr: Israel ruft diplomatische Vertreter aus der Türkei zurück

Nach „harschen Äußerungen“ aus der Türkei hat Israel seine diplomatischen Vertreter aus dem Land zurückgerufen. Israel werde eine Neubewertung der Beziehungen zur Türkei vornehmen, schrieb Außenminister Eli Cohen am Samstag auf der Plattform X.

Türkischen und israelischen Medienberichten zufolge haben die Botschafterin Irit Lillian und weitere Botschaftsmitarbeiter die Türkei bereits in der vergangenen Woche verlassen. Israel hatte zuvor auch seine Staatsbürger zum Verlassen der Türkei aufgefordert. Hintergrund war die Sorge vor Anschlägen angesichts des Gaza-Kriegs.

Die Türkei hatte in den vergangenen Wochen schon mehrfach scharfe Kritik an Israels Vorgehen im Gazastreifen nach dem brutalen Massaker der Hamas am 7. Oktober in israelischen Grenzorten geäußert.

Am Samstag sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf einer pro-palästinensischen Demonstration in Istanbul, Israel sei nur „eine Schachfigur“ in der Region, die, „wenn der Tag kommt“, geopfert werde. Das Land begehe „Kriegsverbrechen“. Zugleich warf er „westlichen Regierungen“ vor, hauptsächlich für die „Massaker“ im Gazastreifen verantwortlich zu sein.

17.23 Uhr: Israels Armee warnt Palästinenser: Gaza-Stadt jetzt ein „Schlachtfeld“

Die israelische Armee hat die palästinensische Zivilbevölkerung gewarnt, dass Gaza-Stadt und Umgebung inzwischen zu einem „Schlachtfeld“ geworden seien. Die Schutzräume in dieser Zone seien „nicht sicher“, erklärte die Armee am Samstag in Flugblättern, die aus Kampfflugzeugen über dem Gazastreifen abgeworfen wurden. Darin werden die Zivilisten aufgefordert, „unverzüglich“ in Richtung Süden zu flüchten.

Kurz zuvor hatte die israelische Regierung mitgeteilt, dass der Krieg Israels mit der Hamas „in eine neue Phase getreten“ sei. „Vergangene Nacht hat der Boden in Gaza gebebt. Wir haben oberhalb der Erde und unterhalb der Erde angegriffen“, sagte der israelische Verteidigungsminister Joav Gallant in einer Videobotschaft, in der er sich auf die israelischen Bombardierungen von Tunnelanlagen im Gazastreifen bezog.

Die israelische Armee hatte in der Nacht zum Samstag ihre bislang heftigsten Angriffe in dem Palästinensergebiet seit Beginn des Krieges vor drei Wochen geflogen. Armee-Angaben zufolge wurden dabei 150 unterirdische und militärische Ziele der radikalislamischen Hamas getroffen. Zudem sei einer der Hauptverantwortlichen für den Hamas-Großangriff auf Israel getötet worden.

Palästinensischen Angaben zufolge wurden bei dem nächtlichen Beschuss hunderte Gebäude im Norden des Gazastreifens komplett zerstört.

16.37 Uhr: Lawrow warnt vor Vertreibung von Millionen Palästinensern

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat angesichts der Schläge Israels gegen den Gazastreifen vor der Vertreibung von zwei Millionen Palästinensern gewarnt. „Wenn Gaza ausgelöscht wird, (...), dann wird das eine Katastrophe für Jahrzehnte, wenn nicht für Jahrhunderte auslösen“, sagte Lawrow in einem am Samstag auch vom russischen Außenministerium in Moskau veröffentlichten Interview der belarussischen Staatsagentur Belta. Lawrow warnte vor einer Bodenoffensive und betonte erneut, dass es eine Feuerpause geben müsse für humanitäre Hilfslieferungen.

Russland hatte sich ungeachtet seines eigenen Angriffskrieges gegen die Ukraine, mit dem es seit mehr als 20 Monaten Tod und Zerstörung über das Nachbarland bringt, zuletzt immer wieder als Vermittler angeboten. Damit will Moskau nicht zuletzt zeigen, dass es trotz der Sanktionen des Westens auf internationaler Bühne nicht isoliert ist. Das Land unterhält traditionell gute Beziehungen zur arabischen Welt, darunter zur islamistischen Hamas und zu Israel.

Lawrow erinnerte daran, dass Moskau zu Zeiten der Sowjetunion die Schaffung des Staates Israel aktiv mit unterstützt habe. Versäumt worden sei aber die Gründung eines unabhängigen Palästinenser-Staates, kritisierte er erneut. Moskau habe auch die israelische Regierung immer wieder darauf hingewiesen, dass die Gewalt nicht aufhöre, solange die Palästinenser keinen eigenen Staat hätten. „Bei Fehlen eines Staates wird von dort dauerhaft eine Bedrohung für Israel ausgehen.“

15.19 Uhr: 14-jähriger Palästinenser soll wegen Messerangriffs auf Juden zwölf Jahre in Haft

Ein 14-jähriger Palästinenser ist wegen eines Messerangriffs auf zwei junge jüdische Siedler zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Er müsse seinen beiden Opfern außerdem Entschädigungen zahlen, entschied ein Gericht in Jerusalem am Montag nach Angaben der Verteidigerin des Jugendlichen, Lea Tsemel.

Ahmed Manasra war zum Zeitpunkt der Tat am 12. Oktober 2015 erst 13 Jahre alt gewesen. Er und sein 15-jähriger Cousin Hassan Manasra griffen in der Siedlung Pisgat Seev in Ost-Jerusalem einen zwölfjährigen jüdischen Jungen und einen 20-jährigen ultraorthodoxen Juden mit einem Messer an und verletzten die beiden schwer. Der 15-jährige Hassan war nach der Attacke auf der Flucht von Sicherheitskräften erschossen worden. Der Prozess gegen Ahmed Manasra fand wegen seines Alters unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Verteidigerin Tsemel kündigte Berufung gegen das Urteil an. Ihr Mandant hatte im Prozess auf nicht schuldig plädiert und versichert, er habe nicht selbst zugestochen und seine Opfer nur erschrecken wollen. Nach Angaben seiner Anwältin muss der Jugendliche seinem jüngeren Opfer 100.000 Schekel (23.600 Euro) als Entschädigung zahlen. Dem anderen Opfer wurden demnach 80.000 Schekel zugesprochen. Der Angriff hatte vergangenes Jahr für Aufsehen gesorgt, zumal die Tat von einer Überwachungskamera festgehalten worden war.

Die Messerattacke war eine der ersten einer ganzen Gewaltserie, von der Israel und die Palästinensergebiete seit Oktober 2015 Jahr erschüttert werden. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden dabei bereits mehr als 230 Palästinenser sowie 36 Israelis und fünf Ausländer getötet. Bei der Mehrzahl der getöteten Palästinenser handelte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter, die zumeist Messer für ihre Angriffe verwendeten.

13.53 Uhr: Israel fliegt heftigste Luftangriffe im Gazastreifen seit Kriegsbeginn

Die massiven Bombardierungen hätten in Gaza-Stadt „die Landschaft verändert“, sagte ein Sprecher des palästinensischen Zivilschutzes der Nachrichtenagentur AFP. Neben den komplette zerstörten Gebäuden wurden nach seinen Angaben tausende weitere beschädigt. In einer zerbombten Straße in dem Viertel Tal al-Hawa in Gaza-Stadt berichtete die 50-jährige Om Walid Basal, ihr Wohnblock sei von Israel komplett vernichtet worden. Noch am Morgen hing laut AFP-Journalisten eine dichte Rauchwolke über der Stadt.

Auch im Flüchtlingslager Schati innerhalb von Gaza-Stadt verursachten die israelischen Angriffe Augenzeugen zufolge erhebliche Schäden. „Was in Schati passiert ist, ist schlimmer als ein Erdbeben“, sagte der 54-jährige Bewohner Alaa Mahdi der AFP. Laut dem palästinensischen Zivilschutz befand sich unter den Trümmern im Gazastreifen „eine große Anzahl“ von Toten und Überlebenden, zu denen zunächst nicht vorgedrungen werden konnte.

12.34 Uhr: Prosor fordert klarere Haltung Deutschlands zu Israel und zur Hamas

Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat die Bundesrepublik aufgefordert, seinem Land bei den Vereinten Nationen klar den Rücken zu stärken. „Wir brauchen Deutschlands Unterstützung bei der UNO“, sagte Prosor am Samstag in einem Grußwort zum Landesparteitag der nordrhein-westfälischen CDU in Hürth. Sich bei einer Abstimmung zu enthalten, „weil man nicht direkt sagen kann, dass Hamas für dieses grausame Massaker verantwortlich ist, ist nicht genug“, kritisierte er.

12.14 Uhr: Zivilschutz: Hunderte Gebäude bei Israels Angriffen im Gazastreifen zerstört

Bei den jüngsten israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind nach Angaben des palästinensischen Zivilschutzes hunderte Gebäude und Häuser zerstört worden. Tausende andere Häuser seien zudem beschädigt worden, sagte ein Zivilschutz-Sprecher am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Die Angriffe in der Nacht hätten im Norden des dichtbesiedelten Küstengebietes "die Landschaft verändert". Im Gazastreifen herrscht die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas.

11.35 Uhr: Armeesprecher: Israelische Bodentruppen weiter im Gazastreifen

Nach Ausweitung der israelischen Bodeneinsätze im Gazastreifen befinden die Truppen sich nach Militärangaben weiter vor Ort. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, Israel schreite „in den Kriegsphasen voran“. In der Nacht „sind israelische Truppen in den Norden des Gazastreifens vorgedrungen und haben den Bodeneinsatz ausgeweitet“, sagte er. Beteiligt seien Infanterie, Panzertruppen, Ingenieurkorps und Artillerie. Die Bodentruppen seien immer noch vor Ort. Unter den israelischen Soldaten gebe es keine Opfer.

10.50 Uhr: Armeesprecher: Israel wird weitere Gaza-Hilfslieferungen ermöglichen

Die israelische Armee hat nach Ausweitung der Bodeneinsätze im Gazastreifen eine Verstärkung der humanitären Hilfslieferungen für die palästinensische Bevölkerung angekündigt. „Für die Einwohner des Gazastreifens, die in das Gebiet südlich von Wadi Gaza gegangen sind, weiten wir die humanitäre Hilfe aus“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstag. Man werde im Verlauf des Tages die Einfuhr von Lastwagen mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten in den Süden des Küstenstreifens ermöglichen. „Wer sich in diesem Gebiet aufhält, wird diese erhalten“, sagte Hagari.

10.25 Uhr: Sorge um Hamas-Geiseln nach Ausweitung der Bodeneinsätze Israels

Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, Angehörige der Geiseln hätten nach Ausweitung der Bodeneinsätze ein dringendes Treffen mit dem sogenannten Kriegskabinett gefordert. „Diese Nacht war die bisher schlimmste von allen, und wir haben sie in großer Angst verbracht“, zitierte ynet aus einer Stellungnahme der Angehörigen. Es herrsche große Ungewissheit hinsichtlich des Schicksals der Geiseln in Gaza, „die dort festgehalten werden und auch den schweren Bombardements ausgesetzt sind“.

Meirav Leshem Gonen, Mutter einer weiblichen Geisel, sagte dem israelischen Armeesender am Samstag: „Ich verstehe nichts von Strategie, ich verstehe etwas von Mutterschaft - und ich habe das Gefühl, dass dies ein Krieg ist, den wir schon verloren haben. Wie kann man sicherstellen, dass meine Tochter und die anderen Geiseln wirklich lebend nach Hause kommen?“

Israel geht nach Medienberichten davon aus, dass die Hamas Verhandlungen über eine Freilassung der Geiseln absichtlich in die Länge gezogen hat, um den Beginn einer israelischen Bodenoffensive zu verzögern. 

8.20 Uhr: Israels Militär tötet mehrere Hamas-Kämpfer - Beratungen zu Vorgehen

Israels Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen mehrere Kämpfer der islamistischen Organisation Hamas getötet. Israelische Kampfflugzeuge hätten zudem in der Nacht zum Samstag 150 Ziele angegriffen, teilte das israelische Militär am Samstag in den sozialen Medien weiter mit. Darunter seien Tunnel sowie unterirdische Räume und Infrastruktur gewesen. Ein dazu verbreitetes Video zeigte Aufnahmen von zahlreichen Einschlägen.

Die Armee zitierte einen namentlich nicht genannten Oberst auf der früher als Twitter bekannten Plattform X damit, dass das israelische Militär „im Gazastreifen bisher nie gesehene Feuerkraft“ einsetze. Brigadegeneral Gilad Keinan von der Luftwaffe sagte, rund einhundert Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Hunderte von Geschossen abgeworfen und Hunderte von Hamas-Zielen zerstört. „Das Ziel ist klar: Alles zu zerstören, was mit Hamas zu tun hat“, sagte er.

8 Uhr: Nächtliche Bodenkämpfe und Kommunikationsausfall im Gazastreifen

Nach der Ankündigung Israels, seinen Bodeneinsatz in der Nacht auszuweiten, ist der Gazastreifen am Samstagmorgen von Kämpfen erschüttert worden. "Unsere Truppen operieren innerhalb des Gazastreifens, so wie sie es gestern getan haben", sagte der israelische Militärsprecher Nir Dinar der Nachrichtenagentur AFP am Freitagabend. Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas meldete ihrerseits "gewaltsame Auseinandersetzungen". Menschenrechtsorganisationen warnten indes angesichts des Kommunikationsausfalls im Gazastreifen, dass Gräueltaten unentdeckt bleiben könnten.

7.55 Uhr: Israelische Armee: 150 unterirdische Ziele im Gazastreifen getroffen

Israelische Kampfflugzeuge haben bei nächtlichen Angriffen im nördlichen Gazastreifen nach Angaben der israelischen Armee 150 unterirdische Ziele getroffen. Dazu gehörten "von Terroristen genutzte Tunnel, unterirdische Kampfräume und weitere unterirdische Infrastruktur", erklärte die israelische Armee am Samstag. Zudem seien mehrere "Terroristen" der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas getötet worden.

7.06 Uhr: Israels Militär: Hamas-Verantwortlicher für Drohnen „ausgeschaltet“

Israel hat nach eigenen Angaben den Verantwortlichen der Islamistenorganisation Hamas für Luftverteidigung und Co-Planer der Terrorattacke vom 7. Oktober getötet. Auf Grundlage nachrichtendienstlicher Informationen habe ein Kampfjet Asem Abu Rakaba „ausgeschaltet“, teilte das Militär am Samstag auf Telegram mit. Demnach kümmerte sich Abu Rakaba für die Hamas um Drohnen, Gleitschirme sowie Luftaufklärung- und -verteidigung. Die israelische Armee veröffentlichte dazu ein Video, das die Explosion eines Gebäudes aus der Luft zeigte.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 27. Oktober:

22.30 Uhr: WHO hat Kontakt zu Mitarbeitern im Gazastreifen verloren

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat keinen Kontakt mehr zu Mitarbeitern, Gesundheitseinrichtungen und anderen Partnern im Gazastreifen. Das schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitagabend auf der Plattform X, früher Twitter. Wegen der „Belagerung“ mache er sich große Sorgen um deren Sicherheit und die unmittelbare Gesundheitsgefährdung von gefährdeten Patienten. „Wir drängen auf sofortigen Schutz.“ In einem zweiten Tweet fügte er nur das Wort: „Warum?“ hinzu.

Zuvor hatte die Palästinensische Telekommunikationsgesellschaft mitgeteilt, alle Kommunikations- und Internetdienste seien wegen der heftigen Bombardierung durch die israelische Armee ausgefallen. Auch der Palästinensische Rote Halbmond schrieb auf X, man habe den Kontakt zu allen Einsatzzentralen und Teams im Gazastreifen verloren.

22 Uhr: UN-Vollversammlung nimmt Resolution zur humanitären Lage in Gaza an

Die UN-Vollversammlung hat eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Situation und für eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen verabschiedet. Das Papier erreichte am Freitag in New York eine notwendige Zweidrittelmehrheit. 120 Länder stimmten dafür, 14 dagegen, 45 enthielten sich, darunter auch Deutschland. Resolutionen der UN-Vollversammlung sind allerdings nicht rechtlich bindend, sondern gelten als symbolisch. Der mächtigere UN-Sicherheitsrat, dessen Resolutionen bindend sind, war zuvor mehrfach an der Verabschiedung einer Resolution mit humanitärem Fokus zur Situation im Gazastreifen gescheitert.

19.41 Uhr: Israel will Bodeneinsätze im Gazastreifen ausweiten

Israels Armee hat angekündigt, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. Das teilte Militärsprecher Daniel Hagari am Freitagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. In den letzten Stunden habe das Militär seine Angriffe im Gazastreifen bereits verstärkt.

18.38 Uhr: Israelische Soldaten gehen für Angriff im Gazastreifen an Land

Israelische Soldaten sind für einen Angriff gegen die Hamas über das Mittelmeer kommend im Gazastreifen an Land gegangen und haben dabei nach eigenen Angaben Infrastruktur der Marine der islamistischen Organisation zerstört. Kriegsschiffe und Flugzeuge hätten den gezielten Einsatz flankiert, teilte Israels Militär am Freitag mit. Die Armee veröffentlichte ein Video des Einsatzes, das zunächst Beschuss durch Kriegsschiffe zeigt. Im Anschluss sind Soldaten zu sehen, die in der Dunkelheit an Land aus Sturmgewehren feuern. Das Militär erklärte, die Soldaten hätten sich anschließend wieder aus dem Gebiet im südlichen Gazastreifen zurückgezogen. Der genaue Zeitpunkt des Einsatzes blieb unklar.

17.30 Uhr: Israelische Armee: Hamas nutzt Krankenhäuser im Gazastreifen als Kommandozentralen

Israel wirft der radikalislamischen Hamas vor, Krankenhäuser im Gazastreifen als strategische Zentren für ihre Angriffe gegen Israel zu missbrauchen. „Die Hamas führt den Krieg gegen Israel von Krankenhäusern aus“, sagte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Freitag vor Journalisten. Die militante Palästinenserorganisation nutze die Krankenhäuser „als Kommandozentralen und Verstecke“ mit Zugängen zu ihrem unterirdischen Tunnelsystem. Zudem nutze die Hamas den in diesen zivilen Einrichtungen gelagerten Treibstoff für ihre Angriffe. Israel hatte die Hamas bereits mehrfach beschuldigt, die Bevölkerung des Gazastreifens als „menschliche Schutzschilde“ zu benutzen.

Die Hamas wies die Vorwürfe umgehend als „unbegründet“zurück. Die Äußerungen des israelischen Armeesprechers entbehrten „jeder Grundlage“, sagte der Hamas-Beamte Issat Al-Rischk.

15.19 Uhr: Rotes Kreuz: Erstmals seit Kriegsbeginn medizinisches Team im Gazastreifen

Ein medizinisches Team vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) ist erstmals seit Kriegsbeginn im Gazastreifen eingetroffen. Darunter seien auch auf Kriegsverletzungen spezialisierte Ärzte, teilte eine Sprecherin am Freitag mit. Insgesamt hätten zehn Helfer und sechs Lastwagen mit Hilfsgütern die Grenze bei Rafah überquert. 

15.04 Uhr: Macron fordert „humanitäre Waffenruhe“ im Gazastreifen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich für humanitäre Zwecke für eine Waffenruhe im Konflikt zwischen der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel ausgesprochen. Eine „humanitäre Waffenruhe“ sei derzeit angebracht, um für den Schutz der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu sorgen, sagte Macron am Freitag zum Abschluss des EU-Gipfels in Brüssel. Diese Forderung geht darüber hinaus, was die EU-Staats- und Regierungschefs in ihrer gemeinsamen Erklärung gefordert hatten.
 
Besonders Deutschland und Österreich hatten sich gegen die Verwendung der Begriffe „Waffenruhe“ oder „Waffenstillstand“ gestellt und Israels Recht auf Selbstverteidigung unterstrichen. Nach langen Gesprächen beim Gipfeltreffen einigten sich die 27 Staats- und Regierungschefs dann darauf, in ihrer Erklärung „Korridore und Pausen zu humanitären Zwecken“ im Gazastreifen zu fordern.

13.33 Uhr: Tausende Deutsche trotz Gaza-Krieg noch im Nahen Osten

In der Krisenregion im Nahen Osten befinden sich trotz des Gaza-Kriegs noch immer einige tausend deutsche Staatsbürger. Nach Angaben des Auswärtigen Amts vom Freitag sind derzeit etwa 2700 Deutsche in Israel. Im Nachbarland Libanon, wo die Bundesrepublik ihre Staatsbürger ausdrücklich zur Ausreise aufgerufen hat, sind es demnach knapp 1100. Im Gazastreifen geht das Berliner Ministerium von einer „niedrigen dreistelligen“ Personenzahl aus. Insgesamt sollen es in den Palästinensergebieten etwa 490 Menschen sein. Gezählt werden dabei aber ausschließlich jene Bundesbürger, die sich freiwillig auf einer Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts eingetragen haben.

11.42 Uhr: Israels Armee: Familien von 229 Geiseln der Hamas benachrichtigt

Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist höher als bisher von Israel angenommen. Man habe bis Freitag die Familien von 229 Geiseln informiert, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Morgen. Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Es werde erwartet, dass die Zahl noch steigen könnte.

Die vier von der islamistischen Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind nach Militärangaben bei der Zahl nicht mit eingerechnet. Nach israelischen Informationen sind unter den Geiseln Bürger von 25 Staaten, darunter auch Deutsche.

7.54 Uhr:  Israel schickt Bodentruppen und Jets in den Gazastreifen

Das israelische Militär hat bei weiteren begrenzten Vorstößen im Gazastreifen nach eigenen Angaben Dutzende von Stellungen der islamistischen Hamas angegriffen. Wie die Armee am Freitagmorgen auf Telegram berichtete, attackierten am Vortag von Kampfflugzeugen und Drohnen flankierte Bodentruppen unter anderem Abschussrampen für Panzerabwehrraketen, Kommandozentralen sowie Terroristen der Hamas. Anschließend hätten die Soldaten das Kampfgebiet unversehrt wieder verlassen. Auch in der vorherigen Nacht hatten israelische Kampfpanzer im Norden einen Vorstoß unternommen.

Israels Militär hatte in den vergangenen rund drei Wochen bereits mehrere solcher begrenzten Vorstöße in den Gazastreifen unternommen. Sie gelten als Vorbereitung für eine geplante Bodenoffensive Israels.

7.23 Uhr: Pentagon meldet Angriffe auf Stützpunkte der iranischen Revolutionsgarden in Syrien

Die USA haben zwei von den iranischen Revolutionsgarden und „verbündeten Gruppen“ genutzte Stützpunkte im Osten Syriens angegriffen. Bei den Angriffen handele es sich um „eine Reaktion auf eine Reihe von (...) größtenteils gescheiterten Angriffen auf US-Personal im Irak und in Syrien durch vom Iran unterstützte Milizen“ seit dem 17. Oktober, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag (Ortszeit).

Nach Angaben des Weißen Hauses hatte US-Präsident Joe Biden zuvor eine Botschaft an das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, gerichtet. In dieser habe Biden vor Angriffen auf US-Truppen gewarnt, da diese zu einer Ausweitung des Krieges zwischen Israel und der Hamas führen könnten. „Es wurde eine direkte Botschaft gesendet“, erklärte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 26. Oktober:

21.36 Uhr: Nahost-Konflikt: EU fordert Feuerpausen für Gazastreifen

Die EU-Staaten fordern Feuerpausen und geschützte Korridore für sichere Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Die sich verschlechternde humanitäre Lage in Gaza gebe Anlass zu größter Besorgnis, heißt es in einer am Donnerstagabend in Brüssel verabschiedeten Gipfelerklärung der Staats- und Regierungschefs.

20.28 Uhr: Israel: Seit Kriegsbeginn 8000 Raketen aus Gaza auf Israel abgefeuert

Militante Palästinenser haben nach israelischen Angaben seit Kriegsbeginn rund 8000 Raketen auf Israel abgefeuert. Das teilte Regierungssprecherin Tal Heinrich am Donnerstagabend mit. Das israelische Militär gab die Zahl zuletzt mit schätzungsweise 7000 an. Dem Militär zufolge sollen mindestens 550 davon innerhalb des Gazastreifens gelandet sein.

Die Raketen der militanten Palästinenser werden in der Regel vom israelischen Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen. Es kommt jedoch auch immer wieder zu Einschlägen. Die Abfangrate wird laut offiziellen Angaben auf rund 90 Prozent geschätzt.

19.53 Uhr: Ägypten baut Feldlazarett für Verwundete aus dem Gazastreifen

Ägypten lässt zur Behandlung palästinensischer Verletzter aus dem Gazastreifen nahe der gemeinsamen Grenze ein Feldlazarett errichten. Dieses werde hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid gebaut, sagte ein ägyptischer Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Der Ort im Norden der Sinai-Halbinsel liegt etwa 15 Kilometer vom Grenzübergang Rafah entfernt. Das Feldlazarett werde mindestens über 300 Betten verfügen, berichtete die Zeitung „Al-Masri Al-Jum“ unter Berufung auf medizinische Kreise.

Auch das Krankenhaus stehe für Verletzte zur Verfügung, erklärte Ortsvertreter Salih Abu Huli. Die Zahl der verfügbaren Betten nannte er nicht. „Das Krankenhaus Scheich Suwaid ist bereit, die Verwundeten zu empfangen, und ist mit allen medizinischen Geräten für akute und Notfall-Operationen ausgestattet.“ Es würden ärztliche Teams bereitstehen, wenn die Verletzten den Gazastreifen zur Behandlung in Ägypten verlassen dürften, erklärte er weiter.

Nach Angaben von Mohammed Abdel Fadil Schuscha, Gourverneur im Nord-Sinai, wurden auch andere Krankenhäuser der Provinz auf die Behandlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen vorbereitet.

18.55 Uhr: Israels Armee meldet kurzzeitiges Eindringen von Panzern in den Gazastreifen

Vor dem Hintergrund einer geplanten Bodenoffensive ist Israels Armee eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Donnerstag kurzzeitig mit Panzern in den Gazastreifen eingedrungen. Der „gezielte Angriff“ im Norden des Palästinensergebiets sei Teil der „Vorbereitungen für die nächsten Kampfphasen“, erklärte die Armee im Anschluss. Der bewaffnete Arm der im Gazastreifen regierenden Palästinenserorganisation Hamas erklärte unterdessen, bei israelischen Angriffen seien „fast 50“ Geiseln getötet worden.

Ein von der israelischen Armee veröffentlichtes Schwarz-Weiß-Video zeigte eine Panzerkolonne, die sich auf einen mutmaßlichen Grenzzaun zubewegt und ihn durchbricht. Nach Angaben von Journalisten der Nachrichtenagentur AFP handelt es sich dabei um einen Ort südlich der israelischen Stadt Aschkelon. Wann das Video aufgenommen wurde, konnte nicht verifiziert werden.

16.48 Uhr: Hamas: Geschätzte "fast 50" Geiseln durch Israels Luftangriffe getötet

Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen nach Angaben des bewaffneten Arms der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas geschätzte "fast 50" israelische Geiseln getötet worden sein. "Die Essedin-al-Kassam-Brigaden "schätzen", dass die Zahl der Gefangenen, "die im Gazastreifen als Resultat zionistischer Angriffe und Massaker getötet wurden", diese Zahl nahezu erreiche, erklärte die Hamas am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Die Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.

16.35 Uhr: Ministerium: Vertreter von Hamas und Iran zu Gesprächen in Moskau

Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas und des Iran haben sich am Donnerstag zu Gesprächen in Moskau aufgehalten. Wie die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, mitteilte, war unter anderem der iranische Vize-Außenminister Ali Bagheri Kani in der russischen Hauptstadt. Angaben zu den Inhalten der Gespräche machte die Sprecherin nicht. Der Iran ist ein wichtiger Unterstützer der Hamas.

16.29 Uhr: 250.000 Menschen verlassen in Israel Wohnorte wegen Kriegsbedrohung

Rund eine Viertelmillion Menschen in Israel haben wegen des Gaza-Kriegs und der Gefechte an der libanesischen Grenze ihre Wohnorte verlassen. Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums sagte am Donnerstag, 126.000 Menschen seien im Rahmen eines offiziellen Räumungsprogramms an weniger gefährdeten Orten untergebracht worden. Zudem hätten viele Menschen von sich aus ihre Wohnorte verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen, sodass sich die Zahl insgesamt auf rund 250.000 belaufe. Israel hat insgesamt knapp zehn Millionen Einwohner.

Die zuständige israelische Behörde habe auch empfohlen, die Evakuierung der Orte an der Grenze zum Gazastreifen und zum Libanon bis zum Jahresende aufrechtzuerhalten, bestätigte die Sprecherin. Eine Billigung der Regierung dafür steht allerdings noch aus.

15 Uhr: Hamas ruft zur Mobilisierung von Arabern am Freitag auf

Knapp drei Wochen nach Beginn des Gaza-Krieges hat die islamistische Hamas im Gazastreifen erneut zu Protesten von Palästinensern, Arabern und Muslimen aufgerufen. Diese sollten sich vor allem am Freitag und Sonntag für eine Öffnung des Rafah-Grenzübergangs nach Ägypten einsetzen, teilte die Hamas in einer Stellungnahme am Donnerstag mit. Dabei gehe es um dringend benötigte Hilfslieferungen mit Medikamenten und Treibstoff. Sie forderten ein Ende des „Krieges des Völkermordes“ von Israel gegen den Gazastreifen.

13.52 Uhr: Hamas-Ministerium: Mehr als 7000 Tote seit Kriegsbeginn

Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel ist nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums auf mehr als 7000 gestiegen. Insgesamt seien in dem seit 20 Tagen andauernden Krieg 7028 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen, unter ihnen 2913 Kinder und 1709 Frauen, teilte das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation geleitete Ministerium am Donnerstag mit. 

Die Zahl der Verletzten wurde mit 18.484 angegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet und mehr als 220 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe.

12.11 Uhr: Palästinensischer Außenminister: Zweistaatenlösung wichtiger denn je

Angesichts des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat der palästinensische Außenminister Rijad al-Maliki auf eine Zweistaatenlösung gedrungen. "Die Zweistaatenlösung ist wichtiger denn je", sagte al-Maliki am Donnerstag in Den Haag und warf Israel einen "Rachefeldzug" im Gazastreifen vor. "Dieses Mal ist der Krieg, den Israel führt, anders. Dieses Mal ist es ein Rachefeldzug", sagte der palästinensische Außenminister.

11.45 Uhr: Vereinte Nationen: Wassernot im Gazastreifen leicht gelindert

Die Wasserknappheit im südlichen Teil des Gazastreifens hat sich leicht entspannt. Dies wurde möglich, weil die UN-Organisationen UNRWA und Unicef Treibstoff aus Depots holen und zur Verfügung stellen konnten, wie das UN-Nothilfebüro Ocha mitteilte. Mit dem Treibstoff können Wasserpumpen betrieben werden.

Im Gazastreifen herrscht seit Jahrzehnten Wassernot. Normalerweise wird Trinkwasser jeden Tag mit Lastwagen angeliefert. Seit dem Überfall von militanten Hamas-Anhängern auf Israel am 7. Oktober hat Israel Lieferungen eingestellt. UNRWA und Unicef warten, dass die letzten Treibstoffreste im Laufe des Donnerstags aufgebraucht sein dürften.

7.40 Uhr: Israelische Armee: Begrenzter Panzervorstoß im Gazastreifen

Das israelische Militär hat erneut einen begrenzten Panzervorstoß im Norden des von der islamistischen Hamas beherrschten Gazastreifens unternommen. Es seien dabei in der Nacht „zahlreiche Terroristen, terroristische Infrastruktur und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen“ aufgespürt und angegriffen worden, teilte die Armee mit. Nach Beendigung des Vorstoßes hätten die Soldaten das Gebiet wieder verlassen.

Es sei Teil der Vorbereitungen „für die nächsten Kampfphasen“ gewesen, hieß es. Israels Militär hatte in den vergangenen zweieinhalb Wochen bereits mehrere begrenzte Vorstöße in den Gazastreifen unternommen. Sie gelten als Vorbereitung für eine geplante Bodenoffensive Israels.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 25. Oktober:

22.06 Uhr: WHO fordert sofortigen Zugang zu Geiseln der Hamas

Die rund 200 Geiseln der palästinensischen Hamas brauchen laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dringend medizinische Versorgung. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) solle sofort Zugang zu den aus Israel entführten Menschen erhalten, forderte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwochabend. Die UN-Gesundheitsorganisation stehe bereit, das Rote Kreuz bei der medizinischen Versorgung zu unterstützen. Tedros forderte außerdem erneut die sofortige Freilassung aller Geiseln, die im Zuge des Terrorangriffs der islamistischen Hamas Anfang Oktober verschleppt worden waren.

20 Uhr: UN-Vollversammlung hält Sondersitzung zu Krieg zwischen Israel und der Hamas an

Die UN-Vollversammlung in New York hält am Donnerstag (10.00 Uhr Ortszeit; 16.00 Uhr MESZ) eine Dringlichkeitssitzung zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ab. Mehrere Mitgliedstaaten hatten die Sitzung beantragt, nachdem der UN-Sicherheitsrat bei mehreren Versuchen gescheitert war, eine Resolution zur Eskalation des Nahost-Konflikts zu beschließen.

Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen haben die fünf ständigen Mitglieder - China, Frankreich, Großbritannien, Russland und die USA - ein Veto-Recht. In der UN-Vollversammlung, in der alle 193 Mitgliedstaaten der UNO vertreten sind, ist dies nicht der Fall. Allerdings sind Resolutionen der Vollversammlung anders als jene des Sicherheitsrates nicht völkerrechtlich bindend.

16.53 Uhr: Guterres „schockiert“ über „verzerrte Darstellung“ seiner Nahost-Äußerungen

Angesichts der scharfen Kritik Israels an seinen Nahost-Äußerungen hat sich UN-Generalsekretär António Guterres „schockiert“ über deren angeblich „verzerrte Darstellung“ gezeigt. Dies sei ja so, „als ob ich die Terroranschläge der Hamas rechtfertigen würde“, sagte Guterres am Mittwoch in New York. „Das ist nicht wahr. Das Gegenteil ist der Fall.“

Es sei „notwendig, die Angelegenheit klarzustellen, insbesondere aus Respekt vor den Opfern und ihren Familien“, sagte Guterres weiter. Er habe vielmehr von den „Missständen des palästinensischen Volkes“ gesprochen. Dabei habe er deutlich zum Ausdruck gebracht, dass diese „Missstände die entsetzlichen Angriffe der Hamas nicht rechtfertigen können“.

Guterres hatte bei der Sitzung des UN-Sicherheitsrates am Dienstag den Hamas-Angriff auf Israel zwar erneut scharf verurteilt. Er sagte aber auch, die Angriffe der radikalislamischen Palästinenserorganisation seien „nicht im luftleeren Raum erfolgt“, die Palästinenser litten seit 56 Jahren unter „erstickender Besatzung“.

Israels Regierung hatte auf die Äußerung empört reagiert. Der israelische Außenminister Eli Cohen attackierte Guterres und warf ihm vor, in einer anderen Welt zu leben. Der israelische UN-Botschafter Gilad Erdan rief den Generalsekretär zum Rücktritt auf.

14 Uhr: Bundesregierung spricht Guterres nach Nahost-Äußerungen Vertrauen aus

Die Bundesregierung hat UN-Generalsekretär António Guterres nach seinen umstrittenen Äußerungen zum Nahost-Konflikt das Vertrauen ausgesprochen. Die Situation sei nach dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel gerade sehr aufgeladen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Rücktrittsforderungen seien aber im Augenblick nicht angebracht. Die Deutsch-israelische Gesellschaft hatte die Bundesregierung zuvor aufgefordert, in der Auseinandersetzung mit Guterres klar für Israel Stellung zu beziehen.

„Der UN-Generalsekretär hat natürlich das Vertrauen der Bundesregierung“, sagte Hebestreit. Die Äußerungen von Guterres wollte er nicht konkret bewerten. Er betonte zugleich die Solidarität der Bundesregierung mit Israel: „Wir stehen eng und unverbrüchlich an der Seite Israels.“

13.36 Uhr: Hamas-Ministerium: 6546 Tote im Gazastreifen seit Beginn des Krieges

Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen seit Beginn des Krieges zwischen der Hamas und Israel hat sich nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums auf 6546 erhöht. Unter den Toten seien 2704 Kinder, teilte das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation geleitete Ministerium am Mittwoch mit. Die Zahl der Verletzten wurde mit 17.439 angegeben.

Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei dem nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet und mehr als 220 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe.

8.35 Uhr: Antisemitismusbeauftragter: Hinweise auf Verbindung zur Hamas nach Bombedrohungen

 Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die bundesweiten Bombendrohungen scharf verurteilt und hält eine Verbindung zur radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas für möglich. „Die bundesweiten Bombendrohungen verurteile ich als einen verabscheuungswürdigen Versuch der Einschüchterung, der sich gegen unsere freiheitliche Gesellschaft richtet“, sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch). „Noch prüfen die Ermittler einen Bezug zu der radikalislamistischen Terrorgruppe Hamas“. Hinweise darauf lägen aber vor.

„Sollte sich dieser Verdacht bestätigen, so zeigt sich damit einmal mehr, dass Antisemitismus unsere Gesellschaft als Ganze angreift und seine zerstörerische Kraft sich zwar zuallererst, aber keineswegs ausschließlich gegen Jüdinnen und Juden richtet“, sagte Klein. 

Am Montag und Dienstag waren in mehreren Bundesländern per E-Mail Bombendrohungen gegen Schulen eingegangen. Auch die ZDF-Zentrale in Mainzwar von einer Bombendrohung betroffen. Es kam zu mehreren Großeinsätzen der Polizei sowie zu Evakuierungen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 24. Oktober:

21.30 Uhr: USA: Haben Notpläne für Massenevakuierung von US-Bürgern aus Nahost

Für den Fall einer Ausweitung des Gaza-Konflikts arbeitet die US-Regierung an Notfallplänen, um nötigenfalls im großen Stil Amerikaner aus der Region herauszubringen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte am Dienstag in Washington: „Es wäre unklug und unverantwortlich, wenn wir nicht eine breite Palette von Eventualitäten und Möglichkeiten durchdenken würden - und Evakuierungen gehören sicherlich dazu.“

Auf Details könne er nicht genauer eingehen, sagte Kirby. Er betonte aber, es gehe um eine umsichtige Vorbereitung auf mögliche Entwicklungen. Aktive Bemühungen, Amerikaner aus der größeren Region heimzubringen, gebe es derzeit nicht. Die US-Regierung kümmere sich aber weiter intensiv darum, Amerikaner aus dem Gazastreifen herauszuholen.

20 Uhr: Israel fordert UN-Generalsekretär zum Rücktritt auf

Israel hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres aufgefordert, sein Amt niederzulegen. „Er ist nicht geeignet, die UN zu leiten. Ich fordere ihn auf, sofort zurückzutreten“, schrieb UN-Botschafter Gilad Erdan am Dienstagabend auf der Online-Plattform X. Der Diplomat warf Guterres vor, vollends den Bezug zur Realität im Krieg zwischen Israel und der palästinensischen Terrororganisation Hamas verloren zu haben.

Anlass waren Äußerungen von Guterres bei einer Sitzung des Weltsicherheitsrats in New York. Der Chef der Vereinten Nationen verurteilte in seiner Rede zwar die terroristischen Attacken der Hamas. Er sagte aber auch: „Es ist wichtig zu erkennen, dass die Angriffe der Hamas nicht im luftleeren Raum stattfanden.“ Guterres sprach in diesem Zusammenhang von „56 Jahren erdrückender Besatzung“, die das palästinensische Volk habe erdulden müssen.

18 Uhr: Armee: Hamas wollte erneut Terroristen nach Israel eindringen lassen

Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas haben nach Angaben der israelischen Armee versucht, erneut in israelisches Gebiet einzudringen. Seestreitkräfte hätten von der Islamistenorganisation losgeschickte Taucher entdeckt und angegriffen, teilte das Militär am Dienstag mit. Ihr Plan sei es gewesen, über das Meer in eine grenznahe israelische Ortschaft zu gelangen. Die Streitkräfte suchten derzeit die Gegend ab.

14 Uhr: Razzia wegen Verherrlichung von Hamas-Angriff auf Israel in Berlin

Wegen des Vorwurfs der Verherrlichung des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel haben Ermittler am Dienstag in Berlin die Wohnung eines 26-Jährigen durchsucht. Der Mann stehe im Verdacht der Billigung von Straftaten, wie Polizei und Generalstaatsanwaltschaft in Berlin am Dienstag mitteilten. Er teilte demnach am 8. Oktober ein Video auf einem von ihm betriebenen Profil im Netzwerk Instagram.

Den Berliner Ermittlern zufolge handelte es sich um ein Video, "das den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel verherrlicht". Es zeigte demnach einen mutmaßlichen Kämpfer der Hamas.

10 Uhr: Berichte: General der US-Marines hilft Israel bei Invasionsplanung

 Die USA unterstützen Medienberichten zufolge Israel bei der Vorbereitung einer Bodenoffensive im Gazastreifen auch mit der Entsendung hochdekorierter Militärs. So soll unter anderem der Drei-Sterne-General des Marine Corps, James Glynn, die israelischen Streitkräfte im Hinblick auf eine Invasion des dicht besiedelten Gebiets beraten, berichtete das Portal Axios.

Die Entsendung Glynns, der schon im Irak die Terrormiliz IS bekämpfte, bestätigte das Pentagon auch der „New York Times“. 

Washington befürchtet nach Angaben der Zeitung, dass eine Bodenoffensive mit hohen Verlusten unter palästinensischen Zivilisten einhergehen könnte. Die US-Regierung hege jedoch auch Zweifel, ob die israelischen Streitkräfte für eine Bodenoffensive bereit seien. Washington befürchte, dass Israel seine militärischen Ziele im Gazastreifen verfehlen könnte, berichtete die Zeitung unter Berufung auf ranghohe US-Regierungsbeamte. 

7.25 Uhr: Israel bestätigt: Hamas lässt zwei weitere Geiseln frei 

Mehr als zwei Wochen nach ihrem massiven Großangriff auf Israel hat die radikalislamische Hamas zwei weitere Geiseln freigelassen. Die beiden Frauen seien aus „humanitären“ Gründen freigelassen worden, teilte die im Gazastreifen herrschende militante Palästinenserorganisation am Montag mit. Demnach erfolgte der Schritt nach einer Vermittlung durch Katar und Ägypten. Israel bestätigte die Freilassung und dankte wiederum Ägypten und dem Roten Kreuz.

Nach Angaben des Büros von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu handelt es sich bei den freigelassenen Geiseln um die 85-jährige Jocheved Lifschitz und die 79 Jahre alte Nurit Cooper. Die beiden Israelinnen stammen aus dem Kibbuz Nir Os und waren zusammen mit ihren über 80-jährigen Ehemännern während des Großangriffs der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen worden.

Die beiden Ehemänner werden Netanjahus Büro zufolge weiterhin mit mehr als 200 weiteren Geiseln im Gazastreifen festgehalten, auch Deutsche sind unter ihnen. Am Freitag hatte die Hamas erstmals zwei Geiseln freigelassen, zwei US-Bürgerinnen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 23. Oktober:

21.48 Uhr: Rotes Kreuz: Zwei weitere Geiseln aus Gazastreifen freigelassen

Die islamistische Hamas hat nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zwei weitere Geiseln im Gazastreifen freigelassen. Ein Sprecher bestätigte in Genf, dass seine Organisation die Befreiung unterstützt und die beiden Personen am Montagabend aus dem Palästinensergebiet gebracht habe.

20.50 Uhr: Macron will bei Israel-Besuch auch über Gründung von Palästinenserstaat sprechen

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron will bei seinem bevorstehenden Besuch in Israel nach Angaben aus Paris auch die Gründung eines Palästinenserstaates ansprechen. Macron werde in Israel zur „Wiederaufnahme eines echten Friedensprozesses“ aufrufen, der zur Gründung eines palästinensischen neben dem israelischen Staat führen solle, teilte der Elysée am Montag mit. Ein solcher Schritt setzt demnach auch ein Ende der „Siedlungsaktivitäten“ Israels im Westjordanland voraus.

20 Uhr: UN dürfen weiter keinen Treibstoff nach Gaza bringen

Die Vereinten Nationen dürfen weiterhin keinen Treibstoff in den Gazastreifen liefern. „Der Treibstoff, den wir reinbringen wollen, ist der Treibstoff, den (das Palästinenserhilfswerk) UNRWA braucht. Es wird für unsere Operationen sein. Und natürlich muss auch Treibstoff für die Krankenhäuser und so weiter vorhanden sein“, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montag in New York. Die Nachfrage, ob es Israel sei, das die Erlaubnis bisher verweigere, beantwortete er nicht.

17.02 Uhr: Israels Armee: Soldaten trainieren für Bodenoffensive

Mehrere Einheiten des israelischen Militärs trainieren Armeeangaben zufolge derzeit für eine Bodenoffensive im Gazastreifen. Die Soldaten und Kommandeure seien „entschlossen und hochmotiviert“, teilte das Militär am Montag mit. Auch Reservisten seien an den Übungen beteiligt, die die Bereitschaft und die Fähigkeiten der Streitkräfte für die Einsätze am Boden im Gazastreifen verbessern sollen. In den vergangenen Tagen hätten sich zudem Kommandeure der Luftwaffe und der Bodentruppen getroffen, um eine „optimale Zusammenarbeit“ zu planen.

Die Armee sei „vollständig auf eine Bodenoffensive im Gazastreifen vorbereitet“, zitierten israelische Medien unterdessen das Militär am Montag. Die Armee glaubt demnach, sie könne die gesetzten Ziele auch unter der Gefahr schwerer Verluste und angesichts wiederholter Angriffe der Hisbollah im Norden erreichen. Den Berichten zufolge bereiten sich die Streitkräfte auch auf Rettungsaktionen der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vor. Das Militär geht demnach davon aus, dass eine Bodenoffensive die im Gazastreifen herrschende Hamas unter Druck setzen könnte, weitere Geiseln freizulassen.

16.44 Uhr: Spannungen an der Grenze zu Israel: Mehr als 19.000 Vertriebene im Libanon

Infolge der Spannungen zwischen der israelischen Armee und der libanesischen Hisbollah sind UN-Angaben zufolge im Libanon mehr als 19.000 Menschen vertrieben worden. Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärte am Montag, die „Zunahme grenzüberschreitender Vorfälle“ habe zur Vertreibung von 19.646 Menschen geführt. Die UN-Organisation erwarte weiter steigenden Zahlen, sollten die Spannungen anhalten oder die Gewalt eskalieren.

Seit dem Großangriff der radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober gibt es beinahe täglich militärische Auseinandersetzungen an der israelisch-libanesischen Grenze. Mehrere Menschen wurden getötet. Es wird befürchtet, dass die vom Iran unterstützte Hisbollahmiliz vom Libanon aus eine neue Front zur Unterstützung der verbündeten Hamas eröffnen könnte.

16.13 Uhr: Israelische Armee bombardiert hunderte Hamas-Ziele im Gazastreifen

Israel hat den Beschuss des Gazastreifens verschärft und nach eigenen Angaben hunderte militärische Ziele der radikalislamischen Hamas bombardiert. Zu den mehr als 300 Zielen zählten „Tunnel, in denen sich Hamas-Terroristen befanden“, „Dutzende von Kommandozentralen“ sowie „Militärlager und Beobachtungsposten“, wie das israelische Militär am Montag mitteilte. Auch die Hamas setzte ihren Beschuss aus dem Gazastreifen fort. Die israelische Armee vereitelte nach eigenen Angaben den Angriff durch zwei Drohnen.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas gab an, dass mindestens 70 Menschen durch die neuen israelischen Angriffe getötet worden seien. Ihr zufolge starben allein bei einem Angriff auf ein Haus in Dschabalija im Norden des Gazastreifens 17 Menschen. In Gaza rief das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium die Bürger angesichts tausender Verwundeter zum Blutspenden auf.

16.03 Uhr: USA für Verschiebung der Bodenoffensive - dritte Lieferung nach Gaza

Israel fliegt weiter Gegenangriffe im Gazastreifen, die USA drängen aber offenbar auf eine Verschiebung der Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas. Das hat einem Bericht zufolge auch mit der notleidenden Bevölkerung zu tun - und den Geiseln.

Während das israelische Militär weiter intensive Luftschläge auf Ziele im Gazastreifen fliegt, raten die USA einem Bericht zufolge Israel, mit der Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas noch abzuwarten. Die US-Regierung hofft damit laut „New York Times“, mehr Zeit für Verhandlungen zur Freilassung der mehr als 200 Geiseln in den Händen der Hamas zu bekommen. Unterdessen begann am Montag die dritte Hilfslieferung von Ägypten über die Grenze in den abgeriegelten Gazastreifen. Es fehlt aber weiter an Treibstoff, den die Krankenhäuser dringend für den Betrieb brauchen.

Mit dem Drängen der USA auf ein Verschieben der Bodenoffensive sollten auch weitere zivile Opfer vermieden werden und mehr Hilfsgüter die Bevölkerung im abgeriegelten Gazastreifen erreichen, wie die „New York Times“ schreibt. Die USA wollten ferner mehr Zeit gewinnen, um sich für Angriffe proiranischer Gruppen auf US-Ziele in der Region vorzubereiten, schrieb die Zeitung weiter. Solche Attacken dürften demnach zunehmen, sobald Israels Truppen in den Gazastreifen einrückten.

15.43 Uhr: Israelische Armee: Angriff mit aus dem Gazastreifen kommenden Drohnen vereitelt

Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge einen Angriff mit zwei aus dem Gazastreifen kommenden Drohnen vereitelt, den die radikalislamische Hamas für sich reklamierte. Nahe der Grenze seien zwei Drohnen "identifiziert worden, die vom Gazastreifen in israelisches Gebiet" gelangt seien, erklärte die israelische Armee am Montag. Beide Drohnen seien abgewehrt worden. Ob sie abgeschossen wurden, teilte die israelische Armee nicht mit.

Die Hamas erklärte im Onlinedienst Telegram, zwei Kamikaze-Drohnen in Richtung zweier Militärstützpunkte im Süden Israels gestartet zu haben. Die im Gazastreifen herrschende radikale Palästinenserorganisation hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei nach Regierungsangaben etwa 1400 Menschen getötet. Zudem verschleppten die schwer bewaffneten Islamisten mehr als 200 Menschen als Geiseln, darunter auch deutsche Staatsbürger.

15.12 Uhr: Israel veröffentlicht Videomaterial von Tag des Hamas-Massakers

Israel hat am Montag Videomaterial vom Tag des Massakers am 7. Oktober im Grenzgebiet zum Gazastreifen veröffentlicht. Das Bildmaterial wurde am Montag von der israelischen Regierungspressestelle herausgegeben. Es zeigt Terroristen der im Gazastreifen herrschenden Hamas, die auf ein israelisches Fahrzeug schießen und die Insassen töten.

Das veröffentlichte Video ist ein Zusammenschnitt der Auto-Kamera und von Bodycams der Angreifer. Einige der Terroristen tragen Uniformen, die denen israelischer Soldaten ähneln. Einer ist mit einer Panzerfaust bewaffnet.

Außerdem veröffentlichte die Pressestelle detaillierte Angriffspläne der Hamas sowie Anweisungen zur Geiselnahme unter Israelis. Diese seien bei den Angreifern gefunden worden. Laut der Übersetzung heißt es darin unter anderem, man solle die Geiseln fesseln und ihre Augen verbinden. Kinder und Frauen sollten von den Männern getrennt werden. „Tötet die Problematischen und jene, die eine Drohung darstellen.“

14.19 Uhr: Bericht: Hamas fehlen weiter Beweise für Schuldzuweisung an Israel

Tage nach der Explosion bei einer Klinik im Gazastreifen hat die islamistische Hamas Schuldzuweisungen an Israel nicht belegen können. Einem Bericht zufolge hält es die Hamas auch nicht für ihre Pflicht, die Behauptung zu untermauern.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas-Organisation hat einem Medienbericht zufolge bislang keine Beweise dafür vorlegen können, dass Israel die Schuld an einer Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen hat. Die Hamas habe auf Anfrage mitgeteilt, dass es keine Spuren von der Munition gebe, die die Explosion an der Klinik beziehungsweise den Brand auf dem Parkplatz davor ausgelöst habe, schrieb die „New York Times“. „Das Geschoss hat sich aufgelöst wie Salz im Wasser“, sagte Hamas-Sprecher Ghasi Hamad der Zeitung am Sonntag (Ortszeit). „Es ist verdampft. Nichts ist übrig.“

Bei der Explosion sollen laut der Gesundheitsbehörde in Gaza, die von der Hamas kontrolliert wird, Hunderte Menschen gestorben und verletzt worden sein. Die Zahl der Toten gab die Hamas zuletzt mit 471 an, lieferte aber laut „New York Times“ keine weiteren Details zu den Opfern.

Die Hamas hatte direkt nach der Explosion Israel beschuldigt, das Krankenhaus beschossen zu haben. Israel spricht dagegen vom Einschlag einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Das israelische Militär hat seither Luftaufnahmen, Mitschnitte und Videos veröffentlicht, die das belegen sollen.

13 Uhr: Hamas: Mehr als 5000 Tote durch israelische Angriffe auf Gazastreifen

Seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen vor gut zwei Wochen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas mindestens 5087 Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien 2055 Kinder, teilte das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium am Montag mit. Demnach wurden seit dem 7. Oktober mindestens 15.273 Menschen bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen verletzt.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet und dabei etwa 1400 Menschen getötet. Zudem verschleppten die schwer bewaffneten Islamisten mehr als 200 Menschen als Geiseln. Als Reaktion auf den Überfall riegelte Israel den Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe.

9.35 Uhr: Macron reist am Dienstag nach Israel

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird am Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in Israel erwartet. Das teilte der Élyséepalast am späten Sonntagabend in Paris mit. Einzelheiten zu der Reise wurden noch nicht bekannt. Wie die Zeitung „Le Parisien“ unter Verweis auf diplomatische Kreise berichtete, werde Macron höchstwahrscheinlich auch in den Libanon und nach Ägypten reisen.

7.30 Uhr: Blutiger Häuserkampf in Gaza befürchtet

Israel setzt sein Bombardement in Gaza fort. Experten rechnen mit einem bevorstehenden blutigen Häuserkampf zwischen der Armee und der Hamas. „Es wird viele Kollateralschäden geben“, sagte der Militärhistoriker Danny Orbach von der Hebräischen Universität Jerusalem. Gemeint sind Opfer unter der Zivilbevölkerung. Israels Militär hat deshalb die Bevölkerung im nördlichen Gazastreifen wiederholt aufgefordert, das Gebiet Richtung Süden zu verlassen - doch dort gibt es für die Vertriebenen keine Versorgung.  Israels Verteidigungsminister Joav Galant rechnet mit möglicherweise monatelangen Kämpfen. „Es kann einen Monat dauern, zwei oder drei, aber am Ende wird es keine Hamas mehr geben“, sagte Galant am Sonntag in Tel Aviv.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 22. Oktober:

21.18 Uhr: Israel warnt Hisbollah und verstärkt Luftangriffe auf den Gazastreifen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die libanesische Hisbollah mit drastischen Worten vor einem Angriff auf sein Land gewarnt: Damit würde die Schiitenmiliz „den größten Fehler ihres Lebens“ begehen, sagte Netanjahu am Sonntag. Zugleich verstärkte Israel seine Luftangriffe auf den Gazastreifen, in dem am Wochenende die ersten internationalen Hilfslieferungen eintrafen. Die USA kündigten ihrerseits an, ihre Militärpräsenz in der Region zu erhöhen.

20.36 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Krieg gegen Hamas kann Monate dauern

Israels Verteidigungsminister Joav Galant rechnet im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen mit möglicherweise monatelangen Kämpfen. „Es kann einen Monat dauern, zwei oder drei, aber am Ende wird es keine Hamas mehr geben“, sagte Galant am Sonntag in Tel Aviv. Bevor die Hamas auf israelische Streitkräfte am Boden treffe, werde „der Feind“ zunächst mit Luftschlägen konfrontiert werden. Die nächste Etappe werde „bald kommen“.

20.13 Uhr: Israels Militär: Soldat während Razzia im Gazastreifen getötet

Ein israelischer Soldat ist nach Angaben der Armee während eines Einsatzes im Gazastreifen getötet worden. Drei weitere Soldaten seien verletzt worden, teilte die Armee am Sonntagabend mit. Militante Palästinenser hatten demnach eine Panzerabwehrrakete auf einen israelischen Panzer sowie ein technisches Fahrzeug abgefeuert.

Der Vorfall ereignete sich dem Militär zufolge während einer Razzia in der Nähe der israelischen Ortschaft Kissufim. Ziel des Einsatzes sei es gewesen, „Terrorinfrastruktur zu zerschlagen, das Gebiet von Terroristen und Waffen zu säubern und vermisste Personen und Leichen zu finden“, hieß es in der Mitteilung weiter. Das Militär sprach der Familie des getöteten Soldaten ihr Beileid aus.

20.01 Uhr: Sprecher: 200.000 Israelis haben seit Kriegsbeginn Zuhause verlassen

Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben nach israelischen Angaben schätzungsweise mehr als 200 000 Menschen in Israel ihr Zuhause verlassen. „Stand heute Morgen haben mehr als 200 000 Israelis ihre Häuser zurückgelassen, um sich vor den Raketen der Hisbollah und der Hamas in Sicherheit zu bringen“, sagte Regierungssprecher Eylon Levy am Sonntagabend.

Die Hälfte davon seien aus mindestens 105 Gemeinden in der Nähe der Grenzen zum Gazastreifen und zum Libanon. Sie seien von der Regierung aufgefordert worden, das Gebiet zu verlassen. „Die andere Hälfte verließ die frontnahen Gebiete aus eigenem Entschluss“, sagte Levy. In Israel leben rund 10 Millionen Menschen.

19.50 Uhr: Israelische Armee feuert "versehentlich" auf ägyptischen Posten

Ein israelischer Panzer hat nach Angaben der Armee "versehentlich" eine ägyptische Stellung im Nachbarland beschossen. Der Vorfall in Grenznähe sei "bedauernswert", es werde eine Untersuchung eingeleitet, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Demnach ereignete sich der Vorfall im Gebiet Kerem Schalom.

Kerem Schalom ist ein Grenzübergang für Waren, der sich im Grenzdreieck zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen befindet. Er liegt südlich des Rafah-Terminals zwischen Ägypten und dem Gazastreifen, über das seit Samstag Lastwagen mit humanitärer Hilfe in das palästinensische Gebiet fahren.

18.51 Uhr: Bundestagspräsidentin Bas: Mehr zum Schutz von Juden nötig

Zum Schutz von Jüdinnen und Juden sowie ihren Einrichtungen muss nach den Worten von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas mehr in Deutschland getan werden. „Da braucht es dringend mehr Polizeipräsenz“, sagte Bas am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Auch präventiv müsse mehr getan werden, weil antisemitische Übergriffe zugenommen hätten. Die SPD-Politikerin nannte neben dem Kampf gegen Rechtsextremismus auch Aufklärungsarbeit für Zugewanderte, die vielleicht ein verzerrtes Bild von Israel hätten. Auf die Frage nach importiertem Antisemitismus sagte Bas, die Politik sei vielleicht zu sorglos gewesen. „Vielleicht waren wir auch naiv“, räumte sie ein.

18 Uhr: US-Außenminister: Israel will Gazastreifen nicht selbst regieren

Israel will nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken nach dem Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas nicht die Kontrolle über das Küstengebiet übernehmen. Nach allem, was er von den Israelis gehört habe, hätten sie „absolut nicht die Absicht“ oder den Wunsch, den Gazastreifen selbst zu regieren, sagte Blinken am Sonntag dem Fernsehsender NBC. Er betonte aber, nach dem Krieg könne es keine Rückkehr zum Status quo geben. „Sie können nicht in einer Position sein, in der sie ständig einer Bedrohung durch die schrecklichsten Terroranschläge aus dem Gazastreifen ausgesetzt sind“, sagte Blinken mit Blick auf die Israelis.

Es müsse also eine Lösung gefunden werden, die sicherstelle, dass die Hamas eine derartige Attacke auf Israel nicht wiederholen könne. „Es gibt verschiedene Ideen, was folgen könnte“, sagte Blinken. Aber all das müsse noch ausgearbeitet werden. „Und es ist etwas, an dem gearbeitet werden muss, auch wenn Israel mit der aktuellen Bedrohung zu tun hat.“

17.39 Uhr: 12.000 Menschen demonstrieren in Brüssel für Waffenruhe in Gaza

An einer pro-palästinensischen Demonstration im Brüsseler Europaviertel haben sich am Sonntag nach Polizeiangaben rund 12.000 Menschen beteiligt. Bei der Protestaktion forderten die Teilnehmer die EU unter anderem dazu auf, sich für einen Waffenstillstand und ein Ende der israelischen Abriegelung des Gazastreifens einzusetzen. Auf Plakaten waren Aufschriften wie „Stoppt den Völkermord“, „Beendet die Angriffe“ oder „Befreit Palästina“ zu lesen.

In Reaktion auf einen großangelegten Terrorangriff der islamistischen Hamas hat Israel zuletzt Hunderte Ziele in dem dicht besiedelten Gazastreifen angegriffen. Die Zahl der getöteten Palästinenser in dem Küstengebiet stieg nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums am Wochenende auf mehr als 4650. Die Zahlen waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Infolge des Überfalls und der Massaker der Hamas starben in Israel mehr als 1400 Menschen.

16.55 Uhr: Tausende demonstrieren für Israel - Bündnis gegen Antisemitismus

Tausende Menschen haben am Sonntag in Berlin auf einer emotionalen Großkundgebung gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel demonstriert. Mit eindringlichen Worten schilderten Angehörige von Geiseln der Hamas ihren Schmerz und forderten die Befreiung der Verschleppten. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier rief auf der Demonstration zum Schutz des jüdischen Lebens in ganz Deutschland auf.

Bereits wenige Stunden zuvor hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei der Einweihung einer neu erbauten Synagoge im anhaltischen Dessau-Roßlau betont: „Jüdisches Leben ist und bleibt ein Teil Deutschlands. Es gehört hierher.“ Deutschland werde alles tun, um jüdisches Leben zu schützen und zu stärken. Es empöre ihn zutiefst, wie „antisemitischer Hass und menschenverachtende Hetze“ sich seit den Terrorattacken der Hamas auch in Deutschland Bahn brächen, sagte Scholz, der bei der Veranstaltung eine Kippa trug.

16.17 Uhr: Israel bereitet mit verstärkten Luftangriffen Bodenoffensive vor

Hilfslieferungen für die Menschen im von Israel abgeriegelten Gazstreifen kommen nur langsam voran. Die israelische Armee lässt keinen Zweifel daran, dass eine Bodenoffensive bevorsteht.

Die israelische Luftwaffe hat über das Wochenende die Angriffe auf den Gazastreifen nochmals verstärkt, um eine Bodenoffensive gegen die islamistische Hamas vorzubereiten. Israels Generalstabschef Herzi Halevi kündigte an: „Wir werden den Gazastreifen für eine operative, professionelle Mission betreten: zur Zerstörung von Hamas-Aktivisten und der Infrastruktur.“ Die Zahl der Toten und Verletzten im Gazastreifen stieg unterdessen weiter an.

16.00 Uhr: Zweiter Konvoi bringt Hilfsgüter aus Ägypten in den Gazastreifen

Die Hilfslieferungen für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen gehen in sehr kleinen Schritten voran. Ein zweiter Konvoi aus 17 Lastwagen fuhr am Sonntag von Ägypten aus in den Transitbereich der gemeinsamen Grenze, um dringend benötigte Hilfsgüter in die Küstenenklave zu bringen, wie der Ägyptische Rote Halbmond mitteilte und wie auf Bildern im staatlichen Fernsehen zu sehen war. Die Laster haben demnach unter anderem Arzneimittel, Essen und andere Hilfsgüter geladen. Weitere 155 Lastwagen mit etwa 3000 Tonnen Gütern warteten nach wie vor auf Durchfahrt.

Vor der Lieferung in den Gazastreifen werden die Hilfsgüter von Mitarbeitern des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA kontrolliert.

14.50 Uhr: Steinmeier ruft Bürger zum Schutz jüdischen Lebens in Deutschland auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zum Schutz des jüdischen Lebens im Land aufgerufen. Dieser Schutz sei Staatsaufgabe, „aber er ist auch Bürgerpflicht“, sagte Steinmeier am Sonntag vor Tausenden Menschen bei einer Kundgebung gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel am Brandenburger Tor in Berlin. „Ich bitte wirklich alle Menschen in unserem Land, diese Bürgerpflicht auch anzunehmen.“

14.30 Uhr: Tausende demonstrieren für Israel

Tausende Menschen haben am Sonntag in Berlin gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel demonstriert. „Wir sind erschrocken über dieses grausame Massaker“, sagte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, gut zwei Wochen nach dem Beginn der Attacken der Hamas auf Israel. „Wie trauern über die Toten und wir bangen mit den Geiseln“, so Beck vor dem Brandenburger Tor. „Wir stehen hier, weil wir Israel unsere Solidarität zeigen wollen.“ Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung. Im Anschluss wollte unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu den Menschen sprechen. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte ein breites Bündnis verschiedener Organisationen.

14.20 Uhr: Erneut 17 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gefahren

Im Bemühen um eine Linderung der katastrophalen Notlage der Menschen im Gazastreifen sind am Sonntag erneut 17 Lastwagen mit internationalen Hilfsgütern in das Palästinensergebiet gelangt. Die Lkw überquerten laut dem Bericht eines AFP-Korrespondenten von Ägypten aus den Grenzübergang Rafah. Dies ist der einzige Zugang zu dem Palästinensergebiet, über den im Moment Hilfsgüter transportiert werden können.

13.50 Uhr: Iran warnt Israel und die USA vor unkontrollierbarer Eskalation der Lage in Nahost

Der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian hat Israel und die USA davor gewarnt, dass die Lage im Nahen Osten infolge des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas-Miliz außer Kontrolle geraten könnte. Die gesamte Region sei derzeit "wie ein Pulverfass", sagte Amir-Abdollahian am Sonntag auf einer Konferenz mit seiner südafrikanischen kollegin Naledi Pandor in Teheran. 

Sollten die USA und "ihr Handlanger" Israel dem "Verbrechen gegen die Menschlichkeit und dem Völkermord im Gazastreifen nicht sofort ein Ende setzen", sei "jederzeit alles möglich" und die gesamte Region könne "außer Kontrolle" geraten, sagte der iranische Außenminister weiter. 

12 Uhr: Israel-Flaggen in Sigmaringen und Fellbach gestohlen

Bislang unbekannte Täter haben in Sigmaringen und in Fellbach (Rems-Murr-Kreis) eine Israel-Flagge gestohlen. Die Flagge in Sigmaringen war an einem Fahnenmast vor dem Landratsamt gehisst, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Tat passierte demnach in der Nacht zum Samstag.

Nach Polizeiangaben wurde in der an Stuttgart angrenzenden Stadt Fellbach zum zweiten Mal eine israelische Flagge gestohlen. Demnach wurde die Flagge in der Nacht zum Sonntag vom Fahnenmast auf dem Kirchplatz vor der Lutherkirche entwendet. Die Polizei sucht in beiden Fällen nach Zeugen. Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober ist es in Baden-Württemberg immer wieder zu antisemitischen Vorfällen gekommen. In vielen Fällen wurden israelische Flaggen von Fahnenmasten gerissen oder angezündet.

9.45 Uhr: USA kündigen Verstärkung ihrer militärischen Präsenz im "gesamten" Nahen Osten an

Die USA haben eine Verstärkung ihrer militärischen Präsenz im Nahen Osten angekündigt. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin gab am Samstag (Ortszeit) die Verlegung von Verteidigungssystemen und zusätzlichen Truppen in die "gesamte" Region bekannt. Austin erklärte, dies erfolge als Reaktion auf die "jüngste Eskalation" des Iran und seiner Verbündeten. Wie viele zusätzliche US-Truppen in der Region stationiert werden sollen, sagte Austin nicht.

Demnach sollen ein Raketenabwehrsystem vom Typ THAAD sowie mehrere Batterien Patriot-Boden-Luft-Raketen in der Region stationiert werden. Die Maßnahme solle der Abschreckung dienen, den Schutz der US-Streitkräfte in der Region erhöhen und zur Verteidigung Israels beitragen, hieß es weiter. Der Pentagon-Chef erklärte, er habe die Entscheidung nach Gesprächen mit US-Präsident Joe Biden getroffen.

9 Uhr: UN-Organisationen: Humanitäre Lage im Gazastreifen "katastrophal"

Die humanitäre Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung im Gazastreifen ist nach Ansicht von fünf UN-Organisationen "katastrophal". "Mehr als 1,6 Millionen Menschen im Gazastreifen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen", erklärten die Weltgesundheitsorganisation (WHO), das Welternährungsprogramm, das Kinderhilfswerk Unicef, das Entwicklungsprogramm UNDP und der Bevölkerungsfonds UNFPA am Samstag. "Kinder, schwangere Frauen und ältere Menschen sind nach wie vor am stärksten gefährdet."

"Nahezu die Hälfte der Bevölkerung des Gazastreifens sind Kinder", hieß es in der Erklärung weiter. Die humanitäre Lage in dem schmalen Küstenstreifen sei "schon vor den jüngsten Feindseligkeiten verzweifelt" gewesen. Am Samstag waren 20 Hilfstransporter aus Ägypten im Gazastreifen eingetroffen. Anschließend war der Grenzübergang Rafah wieder geschlossen worden. Zudem kündigte die israelische Armee an, ihre Angriffe im Gazastreifen ab sofort zu verstärken, um den Druck auf die radikalislamische Hamas zu erhöhen. 

8.30 Uhr: Armee: Mindestens 210 Geiseln werden im Gazastreifen festgehalten

Die Zahl der Geiseln im Gazastreifen liegt nach Angaben der israelischen Armee bei mindestens 210. Dies sei die Zahl der Familien, die bisher informiert worden seien, bestätigte ein Militärsprecher am Sonntag. Unter den am 7. Oktober von Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas Entführten sind auch Deutsche. Zwei Geiseln waren am Freitag freigelassen worden. Hunderte Hamas-Terroristen hatten am 7. Oktober Israel überfallen und im Grenzgebiet ein Massaker angerichtet. Israel hat dabei und in den Tagen danach mehr als 1400 Tote zu beklagen, der Großteil davon Zivilisten. Die Identifikation der Leichen dauert noch an.

8 Uhr: Israel räumt 14 weitere Ortschaften im Norden des Landes

Israel will angesichts der Eskalation der Angriffe durch die libanesische Hisbollah-Miliz weitere Ortschaften im Norden des Landes räumen. Verteidigungsminister Joav Galant habe die Evakuierung 14 weiterer Gemeinden gebilligt, teilte sein Büro am Sonntag mit. Vor einer Woche hatte Israel bereits eine Vier-Kilometer-Sperrzone im Grenzgebiet zum Libanon erklärt.

Israel hatte nach den Massakern am 7. Oktober in israelischen Grenzorten im Süden des Landes durch die islamistische Hamas massive Luftangriffe auf den Gazastreifen begonnen. Auch an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon kommt es seitdem immer häufiger zu gewaltsamen Zwischenfällen. Dabei gab es auf beiden Seiten bereits Tote. Israel hat die Hisbollah davor gewarnt, noch weiter in den Konflikt einzusteigen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 21. Oktober:

21.30 Uhr: Türkischer Präsident spricht mit Hamas-Chef über Lage im Gazastreifen

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat mit dem Chef der islamistischen Hamas, Ismail Hanija, telefoniert und sich mit diesem über die Lage im Gazastreifen ausgetauscht. Wie der Pressedienst der türkischen Regierung am Samstag auf der Plattform X (vormals Twitter) mitteilte, betonte Erdogan dabei, dass sich die Türkei weiter für eine baldmögliche Waffenruhe in der Region einsetzen werde. Auch wollte sich Erdogan um weitere humanitäre Hilfe für den Gazastreifen bemühen.

In seinem Gespräch mit Hanija bekräftigte Erdogan nach türkischen Angaben seine Sicht, dass eine dauerhafte Friedenslösung in Nahost nur mit einem Palästinenserstaat in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt möglich sei. Die Türkei wolle sich auf internationaler Bühne weiter für eine dauerhafte Friedenslösung einsetzen.

20.22 Uhr: UN: Menschen im Gazastreifen brauchen viel mehr Hilfe

Die humanitären UN-Organisationen warnen nach der ersten Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen seit zwei Wochen vor einer weiter drohenden Verschlechterung der Lage dort. Sie forderten am Samstagabend eine Feuerpause und ungehinderten Zugang für humanitäre Helfer und Hilfsgüter. Die Zahl der Todesfälle könne wegen Krankheitsausbrüchen und mangelnder Versorgung sprunghaft steigen, warnten das UN-Welternährungsprogramm (WFP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere UN-Organisationen.

„Mehr als 1,6 Millionen Menschen brauchen dringend humanitäre Hilfe“, hieß es in ihrem Aufruf. „Es gibt eine alarmierende Sterberate unter Kindern, und ihnen wird das Recht auf Schutz, Essen, Wasser und Gesundheitsversorgung verwehrt.“

19.54 Uhr: Israel will Luftangriffe auf Gazastreifen ab sofort verstärken

Israel will seine Luftangriffe auf den Gazastreifen ab sofort verstärken. „Von heute an verstärken wir die Angriffe“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend auf einer Pressekonferenz. Damit solle der Druck auf die radikale Palästinenserorganisation Hamas erhöht werden.

„Wir müssen in die nächste Phase des Krieges unter bestmöglichen Bedingungen eintreten“, sagte Hagari. Die Luftangriffe auf das Palästinensergebiet sind Israels Reaktion auf den am 7. Oktober erfolgten Großangriff der Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert. Zugleich bereitet die israelische Armee eine Bodenoffensive vor.

19.32 Uhr: Baerbock weist Kritik an Hilfe für Menschen in Gaza scharf zurück

Außenministerin Annalena Baerbock hat Forderungen strikt zurückgewiesen, weitere deutsche Hilfe für die Menschen im Gazastreifen nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel zu stoppen. „Humanitäre Hilfe für Menschen in Not ist ein Gebot der Menschlichkeit“, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag nach dem Nahost-„Friedens-Gipfel“ in der ägyptischen Hauptstadt Kairo. Baerbock ergänzte: „Es geht hier nicht um abstrakte Debatten am grünen Tisch, sondern es geht um Menschen. Ja, es geht im wahrsten Sinne des Wortes um Leben und Tod.“

Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte kürzlich eine rasche Entscheidung über Finanzhilfen an Palästinenser verlangt. „Der Terror ist erschütternd. Auf ihn sollten wir nicht nur mit Worten reagieren“, sagte der „Bild am Sonntag“. In den Zeitungen der Funke-Mediengruppe verlangte auch die Chefin des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, eine Überprüfung aller Hilfen für den palästinensischen Gaza-Streifen. Die CDU-Spitze forderte, alle direkten und indirekten Zahlungen Deutschlands und der EU an Organisationen der Palästinenser bis auf Weiteres einzustellen.

„Natürlich müssen wir alles dafür tun, dass davon nichts in die Hände der Hamas fällt“, sagte Baerbock. „Deshalb überprüfen wir unsere Hilfe immer wieder, auch schon in der Vergangenheit, im Detail.“ Deswegen werde die deutsche humanitäre Hilfe auch über die Vereinten Nationen, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes und andere Unterorganisationen der Vereinten Nationen geleistet, „so wie wir das auch in jeder anderen humanitären Katastrophe an anderen Orten der Welt machen“.

Sie habe im Übrigen bei ihren politischen Gesprächen in Israel „niemanden gehört, der ernsthaft verlangt hat, dass wir Lieferungen von Wasser jetzt stoppen sollten“, betonte Baerbock. Sie ergänzte: „Auch für Israel ist klar, der Kampf gilt der Hamas, nicht der palästinensischen Zivilbevölkerung.“

19.18 Uhr: Nach ersten zwei Freilassungen Katar optimistisch für weitere Geiseln

Nachdem zwei US-Geiseln aus der Gewalt der Hamas freigekommen sind, ist das in dem Konflikt als Vermittler operierende Katar optimistisch hinsichtlich weiterer Freilassungen. "Wir sind auf einem Weg, der sehr bald zur Freilassung der Geiseln, insbesondere der Zivilisten, führen wird", sagte der katarische Außenamtssprecher Majed al-Ansari der "Welt am Sonntag". Zugleich betonte er aber: "Ich kann Ihnen nicht versprechen, dass dies heute oder morgen oder übermorgen geschehen wird."

Die Freilassung der beiden Frauen aus den USA bestätige die prinzipielle Bereitschaft der Hamas, Geiseln freizugeben, sagte al-Ansari. Dies bestärke Katar und seine Partner in der Meinung, dass die Vermittlung zielführend sei und fortgesetzt werden müsse. 

"Wir arbeiten derzeit an einer Vereinbarung, nach der zunächst alle zivilen Geiseln freigelassen werden sollen", sagte al-Ansari. "Natürlich wollen wir, dass alle Geiseln so schnell wie möglich bei ihren Familien sind. Aber die Priorität liegt bei den Zivilisten, den Frauen, den Kindern und den Menschen, die mit diesem Konflikt nichts zu tun haben."

18.34 Uhr: Israels Armee dringt in Heimatort von Hamas-Vizechef im Westjordanland ein

Die israelische Armee ist am Samstag in das Heimatdorf des Vizechefs der radikalen Palästinenserorganisation Hamas im besetzten Westjordanland eingedrungen. Es seien etwa 20 Menschen festgenommen und dutzende weitere befragt worden, berichteten Augenzeugen aus Arura. Aus dem Dorf etwa 20 Kilometer nördlich von Ramallah stammt Saleh al-Aruri, die im Libanon lebende Nummer Zwei der Hamas.

Die israelische Armee nahm nach Angaben der Behörden und von Augenzeugen bei der Razzia im Morgengrauen unter anderem den Bruder sowie neun Neffen des Hamas-Vizechefs fest. Die Armee bestätigte ihrerseits einen Einsatz in Arura. Es seien "dutzende Hamas-Mitglieder festgenommen und befragt worden".

18.15 Uhr: Hamas: Verhandlungen über entführte Soldaten erst nach Kriegsende

Über eine Freilassung israelischer Soldaten unter den in den Gazastreifen verschleppten Geiseln will die islamistische Hamas nach Angaben eines Sprechers erst nach dem Krieg verhandeln. „Über dieses Thema wird nicht gesprochen, bis die israelische Aggression gegen den Gazastreifen und das palästinensische Volk allgemein beendet ist“, sagte Osama Hamdan, der im Libanon lebt. Die Hamas will eine Freilassung palästinensischer Häftlinge in israelischen Gefängnissen erreichen.

In der Frage ziviler Geiseln - die er als „Gäste“ bezeichnete - sei die Hamas im Kontakt mit verschiedenen Ländern, darunter Ägypten, Katar, der Iran, die Türkei, China und Russland, sagte Hamdan.

Die Hamas habe ein Interesse an der Rückkehr der Entführten in ihre Heimatländer, sagte Hamdan. Dies hänge jedoch von „Sicherheitsumständen“ ab.

Während des Massakers von Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas waren am 7. Oktober auch mehr als 200 Menschen aus dem israelischen Grenzgebiet in das Palästinensergebiet verschleppt worden. Darunter sind auch Frauen, Kinder und ältere Menschen. Auch ausländische Staatsbürger sind betroffen, darunter auch Deutsche.

16.50 Uhr: Geschäftsinhaber in Berlin lassen Läden aus Protest gegen Israel geschlossen

Im von vielen Migranten bewohnten Berliner Stadtteil Neukölln sind zahlreiche Geschäftsinhaber einem Streikaufruf aus Protest gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen gefolgt. In der normalerweise belebten Geschäftsstraße Sonnenallee seien rund 80 Prozent der Ladengeschäfte geschlossen geblieben, teilte die Polizei am Samstag mit. Zuvor hätten "Personengruppen" in der Straße Flyer verteilt, die Geschäftsinhaber aufforderten, ihre Geschäfte zum Zeichen des Protests geschlossen zu lassen. 

In der Neuköllner Sonnenallee sind viele Läden, Werkstätten und Gastronomiebetriebe angesiedelt, die von Menschen aus dem arabischen Raum betrieben werden. Die Allee trägt den arabischen Beinamen "Scharja al-Arab" - "Straße der Araber". Viele Palästinenser leben und arbeiten in der Straße. In den vergangenen Tagen war in ihr immer wieder zu anti-israelischen Protesten zum Teil mit gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.

Im gesamten Berliner Stadtgebiet war die Polizei nach eigenen Angaben von Freitagnachmittag bis Samstagmorgen mit rund 850 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Bei mehreren Kundgebungen seien vereinzelt israelfeindliche Parolen laut geworden. Auch seien an mehreren Gebäuden im Stadtgebiet "Farbschmierereien mit pro-palästinensischem Inhalt" festgestellt worden. Die Berliner Polizei sei von Kräften aus den Ländern Brandenburg und Sachsen sowie von der Bundespolizei unterstützt worden.

15.49 Uhr: Wieder Beschuss aus dem Libanon - Israels Armee trifft „Terrorzellen“

Israels Armee hat nach erneutem Beschuss aus dem Libanon eigenen Angaben zufolge zwei „Terrorzellen“ im Süden des Nachbarlands angegriffen. Dabei habe es „Treffer“ gegeben, teilte das Militär am Samstag mit. Ob es Tote oder Verletzte im Libanon gab war zunächst unklar. Aus dem Libanon waren den Angaben nach mehrere Raketen auf verschiedene Gegenden in Israel abgefeuert worden.

Israelische Medien meldeten unter Berufung auf den Rettungsdienst Magen David Adom zwei Verletzte durch Granatsplitter. Die beiden 35 Jahre alten thailändischen Staatsgangehörigen wurden den Angaben nach in ein Krankenhaus gebracht.

Der von der pro-iranischen Hisbollah geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete den Beschuss auf israelische Ziele aus dem Libanon heraus. Zunächst bekannte sich keine Gruppe zu den Angriffen, die in der Regel sowohl von der Hisbollah-Miliz als auch von militanten Palästinensern im Libanon ausgehen.

15.11 Uhr: Israel setzt Vorbereitungen für Bodenoffensive in Gaza fort

Die israelische Armee setzt nach eigenen Angaben die Vorbereitungen für die „nächste Phase des Kriegs“ im Gazastreifen fort. Dies schließe auch Einsätze am Boden ein, hieß es am Samstag in einer Mitteilung des Militärs. „In den vergangenen Tagen sind Pläne zur Ausweitung der operativen Einsätze gebilligt worden“, hieß es weiter. Einheiten der Armee seien vor Ort stationiert und trainierten gemäß den gebilligten Plänen. Kommandeur Or Volozhinsky von der 188. Panzerbrigade sagte den Angaben zufolge: „Wir werden mit Kampfgeist und Entschlossenheit das erreichen, was notwendig ist, um unserem Volk für viele Jahre Sicherheit zu bringen.“

14.42 Uhr: Polizei verbietet weitere palästinensische Demonstration in Berlin

Die Berliner Polizei hat erneut eine palästinensische Demonstration verboten. Sie war für Sonntag von 14 bis 18 Uhr auf dem Potsdamer Platz in Berlin-Mitte unter dem Titel „Frieden im Nahen Osten“ geplant. Die Entscheidung sei nach Bewertung aller Umstände und Erkenntnisse sowie der Abwägung sämtlicher Interessen gefallen, insbesondere des Grundrechts auf Versammlungsfreiheit, teilte die Polizei am Samstag mit. Auch jede Ersatzveranstaltung dafür ist demnach bis zum 30. Oktober verboten.

Die Versammlungsbehörde habe den Fall basierend auf bisherigen Erfahrungen und weitergehenden Erkenntnissen geprüft. Es bestehe die unmittelbare Gefahr, dass es bei der Versammlung zu volksverhetzenden, antisemitischen Ausrufen, Gewaltverherrlichungen und Gewalttätigkeiten komme, so die Polizei.

13 Uhr: Israels Armee: Rund 700 000 Menschen in den Süden Gazas geflohen

Nach den Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen sind nach israelischen Militärangaben rund 700 000 Palästinenser in den Süden des Küstenstreifens geflohen. Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Samstag, man rufe die in der Stadt Gaza und im Norden des Palästinensergebiets verbliebenen Zivilisten dazu auf, sich zu ihrem eigenen Schutz ebenfalls in das Gebiet südlich von Wadi Gaza zu bewegen.

Israel werde die Angriffe auf Hamas-Ziele im nördlichen Abschnitt des Gazastreifens noch verstärken, kündigte Hagari an. „Wir werden weiter Ziele angreifen, die eine Gefahr für Bodentruppen in den nächsten Kriegsphasen darstellen könnten.“ Die Angriffe richteten sich gegen militärische Ziele und Regierungseinrichtungen der Hamas.

12 Uhr: Israels Armee nach zwei Wochen Gaza-Krieg: Mehr als 1400 Tote

Nach zwei Wochen Krieg hat das israelische Militär eine aktuelle Bilanz der Opferzahlen veröffentlicht. In Folge der Angriffe von Hamas-Terroristen seien mehr als 1400 Tote zu beklagen, mehr als 4600 Menschen seien verletzt worden, hieß es in einem Post auf der Plattform X, vormals Twitter. Mehr als 200 Geiseln seien in den Händen der Hamas.

Die Armee habe inzwischen mehr als 6 900 aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen gezählt, mehr als 450 davon seien innerhalb des Gazastreifens eingeschlagen. Nach Militärangaben wurden Dutzende Hamas-Anführer eliminiert und mehr als 1000 Hamas-Terroristen - auch auf israelischem Gebiet - neutralisiert. Mit neutralisiert dürfte zumeist getötet gemeint sein.

11.30 Uhr: Israel ruft Staatsbürger zu sofortiger Ausreise aus Jordanien und Ägypten auf

Aufgrund zunehmender regionaler Spannungen hat Israel seine Staatsbürger zu einer sofortigen Ausreise aus Ägypten und Jordanien aufgerufen. Das Land habe die Reisewarnungen für Ägypten, inklusive der Halbinsel Sinai, und Jordanien "auf die höchste Stufe 4 (hohe Bedrohung)" angehoben, erklärte der Nationale Sicherheitsrat am Samstag. Israelis, die sich in den Ländern befänden, sollten diese "sofort verlassen".

Die Reisewarnungen seien aufgrund "einer deutlichen Verschärfung der Proteste gegen Israel in den vergangenen Tagen" und der "Demonstrationen von Feindseligkeit und Gewalt gegen israelische und jüdische Symbole" angehoben worden, hieß es weiter. Vor wenigen Tagen hatte Israel seine Reisewarnungen für die Türkei bereits auf die höchste Stufe angehoben und Diplomaten und Bürger zu einem raschen Verlassen des Landes aufgefordert.

10 Uhr: Sprengsatz nahe der israelischen Botschaft in Zypern explodiert

Nahe der israelischen Botschaft in Zyperns Hauptstadt Nikosia ist ein kleiner Sprengsatz explodiert, der keinen Schaden anrichtete. Die Polizei nahm vier Männer im Alter zwischen 17 und 21 Jahren in Gewahrsam, wie der zyprische Rundfunk unter Berufung auf die Behörden berichtete. Der Sprengsatz sei von geringer Leistung gewesen. Er explodierte demnach am frühen Samstagmorgen rund 30 Meter vom Eingang der Botschaft entfernt.

Der Sprengsatz bestand aus einem metallischen Gegenstand, der mit Material gefüllt war, das auch für Feuerwerk benutzt wird, wie es in Berichten zyprischer Medien hieß. Die vier in Gewahrsam genommenen Männer sollen aus Syrien stammen, berichteten örtliche Medien weiter.

9.30 Uhr: Grenze geöffnet - Erste Hilfslieferungen in Gazastreifen laufen an

Zwei Wochen nach Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind erste Hilfslieferungen aus Ägypten im Gazastreifen angekommen. Das erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus Sicherheitskreisen und von einem Mitarbeiter des Ägyptischen Roten Halbmonds. Das ägyptische Staatsfernsehen zeigte mehrere Lastwagen, die den Grenzübergang in Rafah passierten. 

8.30 Uhr: Ägypten lädt zu internationalem Nahost-Gipfeltreffen in Kairo

Ägypten lädt am Samstag wegen des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas zu einem Nahost-Gipfel in die Hauptstadt Kairo. Für die Bundesregierung nimmt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an dem "Cairo Summit for Peace" teil. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, der jordanische König Abdullah II., Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman, EU-Ratspräsident Charles Michel sowie weitere Außenministerinnen und Außenminister mehrerer EU-Staaten werden zu dem Treffen erwartet. Im Vorfeld wurde über den Entwurf einer gemeinsamen Erklärung der Gipfelteilnehmer verhandelt. 

Baerbock sagte, es gehe bei dem Treffen um die Frage, "wie man einen Flächenbrand verhindern" und eine humanitäre Katastrophe abwenden könne. Trotz der sehr unterschiedlichen Ansichten bezüglich des Nahost-Konflikts müsse deutlich gemacht werden, "dass der Terrorismus niemandem in dieser Region nützt".

7 Uhr: Israels Armee attackiert weiter Stellungen der Hamas im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat ihr Bombardement der islamistischen Hamas im Gazastreifen auch in der Nacht zum Samstag fortgesetzt. Kampfflugzeuge griffen zahlreiche Stellungen der Islamisten in der gesamten Küstenenklave an, wie das israelische Militär am Morgen auf Telegram bekanntgab. Dazu gehörten Kommandozentralen, Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und strategische Infrastruktur der Hamas, die für Terrorzwecke genutzt werde. Auch Scharfschützen- und Beobachtungsposten der Hamas, die sich in mehrstöckigen Gebäuden befänden, seien bombardiert worden.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 20. Oktober:

21.04 Uhr: Israel bestätigt: Zwei Geiseln von Hamas freigelassen

Israel hat die Freilassung von zwei Geiseln der islamistischen Hamas im Gazastreifen bestätigt. Ein Vertreter des israelischen Militärs habe die beiden Frauen am Freitag an der Grenze zum Gazastreifen empfangen, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit.

20 Uhr: Hamas behauptet: Zwei Geiseln im Gazastreifen freigelassen

Der militärische Arm der Hamas behauptet, zwei Geiseln mit US-Staatsbürgerschaft im Gazastreifen freigelassen zu haben. Eine offizielle Bestätigung aus Israel oder den USA stand am Freitagabend aus. Mehrere Medien berichteten unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen, die Geiseln seien dem Roten Kreuz in Gaza übergeben worden. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Als „Reaktion auf die Bemühungen Katars“ sollen eine Mutter und ihre Tochter „aus humanitären Gründen“ freigelassen worden sein, hieß es in der Mitteilung der Al-Kassam-Brigaden.

16.59 Uhr: Biden bittet US-Kongress um rund 75 Milliarden Dollar für Israel und die Ukraine

US-Präsident Joe Biden ersucht den Kongress um mehr als 75 Milliarden Dollar zur Unterstützung Israels und der Ukraine. Das Weiße Haus legte am Freitag einen Antrag für Finanzmittel im Umfang von mehr als 105 Milliarden Dollar (rund 100 Milliarden Euro) vor, der auch zusätzliche Gelder für den US-Grenzschutz umfasst. Für die Ukraine sind 61,4 Milliarden Dollar vorgesehen, für Israel 14,3 Milliarden Dollar. Das Paket umfasst auch knapp 9,2 Milliarden Dollar an humanitärer Hilfe für die Ukraine, Israel und den Gazastreifen.

16.09 Uhr: UN-Generalsekretär: Hilfen sind „Rettungsleine“ für Menschen im Gazastreifen

UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Besuch des Grenzübergangs Rafah zwischen Ägypten und dem südlichen Gazastreifen schnellstmögliche Hilfslieferungen für die palästinensische Zivilbevölkerung gefordert. „Diese Lastwagen sind nicht nur Lastwagen, sie sind eine Rettungsleine“, sagte Guterres am Freitag bei einem Besuch auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs. „Sie machen für so viele Menschen im Gazastreifen den Unterschied aus zwischen Leben und Tod.“

In Rafah stauen sich seit Tagen Dutzende Lastwagen mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen. „Wir müssen sie in Bewegung setzen, auf die andere Seite dieser Mauer bringen, so schnell wie möglich und so viele wie möglich“, sagte Guterres. Er forderte „fortwährende Anstrengungen“, damit nicht nur ein Hilfskonvoi die Grenze passieren dürfe, sondern „eine bedeutende Anzahl, um genug Lkw zu haben, die die Menschen im Gazastreifen unterstützen“.

15.10 Uhr: Plan für Gaza-Krieg: Israel will keine Verantwortung für das Gebiet

Israel hat einen Plan für den Gaza-Krieg vorgestellt. Das Land wolle sich nach der „Eliminierung der Hamas“ aus der Verantwortung für das Leben in der Küstenenklave zurückziehen, sagte Verteidigungsminister Joav Galant am Freitag. Wer die Geschicke im Gazastreifen dann übernehmen soll, teilte er nicht mit. Der Hamas sollen den Angaben nach durch den Krieg ihre militärischen und ihre Regierungsfähigkeiten genommen werden.

14.50 Uhr: Hamas-Geiseln: Macron sagt Familien per Videokonferenz seine Unterstützung zu

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Angehörigen französischer Geiseln der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas in einer Videokonferenz seine Unterstützung zugesichert. „Es wird alles getan, damit sie gesund und sicher nach Frankreich kommen“, erklärte Macron laut einer Mitteilung des Elysée am Freitag. Auch Außenministerin Catherine Colonna, die die Familien bereits bei ihrem Israel-Besuch am Sonntag getroffen hatte, war bei der Videokonferenz dabei.

13.22 Uhr: Israels Armee: „Mehrheit der Geiseln“ im Gazastreifen ist am Leben

Die Mehrheit der rund 200 Geiseln der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ist nach Einschätzung des israelischen Militärs am Leben. Das teilte die Armee nun in einer Erklärung mit. Unter den Geiseln, welche die Hamas bei ihrem Großangriff auf Israel vor knapp zwei Wochen in den Gazastreifen verschleppt hatte, sind auch mehrere Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft.

11.53 Uhr: Gaza-Hilfslieferungen laut UN „im Laufe der nächsten Tage“

Die dringend benötigte Lieferung von Hilfsgütern in den abgeriegelten Gazastreifen dürfte nach Einschätzung der UN im Laufe der nächsten Tage über den Grenzübergang Rafah von Ägypten aus anlaufen. Davon geht UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths aus, wie ein Sprecher seines Büros am Freitag in Genf sagte. Seine genaue Formulierung am Morgen war, die erste Lieferung sollte „im Laufe des nächsten Tages oder so“ beginnen.

Griffiths ist wie auch UN-Generalsekretär António Guterres im Norden Ägyptens, nahe dem Grenzübergang Rafah, um die Koordination der Lieferungen voranzutreiben. Die Verhandlungen liefen auf Hochtouren, sagte der Sprecher.

7.50 Uhr: Israel evakuiert Stadt Kirjat Schmona an Grenze zum Libanon

Nach Zusammenstößen an der Grenze zum Libanon hat das israelische Militär am Freitag die geplante Evakuierung der Stadt Kirjat Schmona bekanntgegeben. Die Behörden hätten die Umsetzung eines Plans angekündigt, mit dem die rund 25.000 Einwohner der Stadt evakuiert und in staatlich finanzierte Unterkünfte gebracht werden sollen, erklärte die Armee. Seit dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hatten sich auch die Spannungen an der nördlichen Grenze Israels zum Libanon verstärkt.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 19. Oktober:

21.50 Uhr: Baerbock: 50 Millionen Euro humanitäre Soforthilfe für Gaza

Deutschland verstärkt seine Unterstützung für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen mit einer humanitären Soforthilfe in Höhe von 50 Millionen Euro. Mit dem Geld sollen internationale Organisationen wie das Welternährungsprogramm, das UN-Kinderhilfswerk Unicef und vor allem das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) unterstützt werden, kündigte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstagabend bei einem gemeinsamen Auftritt mit ihrem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Jordaniens Hauptstadt Amman an.

Es gehe um Hilfe für „die Palästinenserinnen und Palästinenser, die auch Opfer dieses terroristischen Angriffs der Hamas geworden sind“, sagte Baerbock. Deutschland konzentriere sich darauf, insbesondere die Gesundheitsversorgung zu verbessern. „Wir bereiten uns darauf vor, medizinische Teams auch nach Gaza entsenden zu können und zudem Möglichkeiten zu schaffen, dass gerade schwer verletzte Kinder auch behandelt werden können.“

20.36 Uhr: USA rufen ihre Bürger wegen Nahost-Kriegs weltweit zur Vorsicht auf

Die USA haben ihre Bürger angesichts der Eskalation des Nahost-Konflikts zur Vorsicht weltweit aufgerufen. Das US-Außenministerium warnte am Donnerstag vor „erhöhten Spannungen an verschiedenen Orten weltweit“. Es gebe die Gefahr von „Terroranschlägen, Demonstrationen oder gewalttätigen Aktionen gegen Bürger und Interessen der USA“.

US-Bürger sollten deswegen „erhöhte Vorsicht“ walten lassen, insbesondere an von Touristen besuchten Orten, erklärte das Ministerium. Es empfahl Reisenden aus den USA zudem, auf Mitteilungen des Außenministeriums zu achten und sich auf einer Online-Liste einzutragen, über die aktuelle Informationen verbreitet und US-Staatsbürger im Krisenfall kontaktiert werden können.

17.09 Uhr: Pistorius in Israel: Freilassung der Geiseln vordringlichste Aufgabe

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat der israelischen Regierung die volle weitere Unterstützung Deutschlands im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesichert. Vordringlichste Aufgabe sei es, eine Freilassung der Verschleppten zu erreichen, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Tel Aviv bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen Joav Galant. Deutschland wolle auch dies unterstützen, wo immer möglich und sei bereit, die israelische Streitkräfte mit Material zu unterstützen.

16.25 Uhr: Pistorius nach Besuch in Libanon nach Israel weitergereist

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ist nach seinem Besuch im Libanon nach Israel weitergereist. Am Donnerstagnachmittag landete Pistorius in Tel Aviv, wie sein Ministerium auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mitteilte.

Im Libanon hatte der Minister auf der Korvette „Oldenburg“ Soldaten getroffen, die an der UN-Mission Unifil vor der libanesischen Küste beteiligt sind. Laut seinem Ministerium dankte er den Einsatzkräften für ihren Einsatz und informierte sich über die Auswirkungen der Gewalteskalation in Nahost auf ihre Mission. Ziel der UN-Mission ist es, den Waffenstillstand an der israelisch-libanesischen Grenze zu überwachen.

15.23 Uhr: Baerbock beginnt Nahost-Krisengespräche in Jordanien

Außenministerin Annalena Baerbock hat ihre Nahost-Krisendiplomatie nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am Donnerstag in Jordanien fortgesetzt. In der Hauptstadt Amman traf die Grünen-Politikerin den Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini. Im Anschluss wollte sie mit ihrem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi zusammenkommen.

Am Freitag war die Weiterreise nach Tel Aviv geplant. Dort ist eine Unterredung mit dem Oppositionspolitiker Benny Gantz vorgesehen, der auch dem Kriegskabinett von Regierungschef Benjamin Netanjahu angehört. Anschließend wollte die Bundesaußenministerin in den Libanon fliegen.

14.29 Uhr: Hamas: Weibliches Mitglied der Hamas-Führung getötet

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist nach Hamas-Angaben ein weibliches Mitglied der Führung der radikalen Palästinenserorganisation getötet worden. Die 64-jährige Dschamila Schanti sei am Mittwochabend bei einem Angriff in Dschabalija im Norden des Palästinensergebiets ums Leben gekommen, erklärte die Hamas am Donnerstag. 

Schanti war 2021 als erste Frau in das 20 Mitglieder zählende Politbüro der Hamas gewählt worden. Eine weitere Frau, Fatima Schurab, war als Vorsitzende des Frauen-Ausschusses zeitgleich mit Schanti automatisch ins Hamas-Politbüro eingezogen. Experten hatten den Schritt damals als Zeichen für eine mögliche Öffnung der extrem patriarchalen Bewegung für Frauen gewertet.

13.20 Uhr: Faeser verurteilt Angriffe auf Polizisten bei Demos in Berlin

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat Angriffe auf Polizisten bei pro-palästinensischen Kundgebungen in der vergangenen Nacht in Berlin-Neukölln verurteilt. „Wir haben ein Versammlungsrecht in Deutschland und das ist auch in Ordnung, wenn auf Straßen demonstriert wird“, sagte Faeser am Donnerstag in Brüssel. Nicht in Ordnung sei aber die Gewaltausübung, erst Recht nicht gegen Einsatzkräfte der Polizei. Sie betonte, dass für die Bundesregierung der Schutz jüdischer Einrichtungen und aller Jüdinnen und Juden im Fokus stehe. Faeser äußerte sich am Rande des Europäischen Rates für Justiz und Inneres in Brüssel.

13.14 Uhr: Hamas-Ministerium spricht von mehr als 3500 Toten in Gaza

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist seit Beginn des Krieges am 7. Oktober nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza auf mehr als 3500 gestiegen. Die Zahl der Verletzten liege bei rund 13.000. Das Gesundheitsministerium in Gaza wird von der islamistischen Hamas kontrolliert, die auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuft wird. Die Zahlen lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen. Nach Informationen der israelischen Armee hat das Ministerium etwa die Zahl der Toten nach einer Explosion an einem Krankenhaus in Gaza übertrieben. Die Armee sprach von gezielter Desinformation.

12.59 Uhr: Pistorius warnt vor weiterer Eskalation im Nahost-Konflikt

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel vor einer weiteren Eskalation im Nahost-Konflikt gewarnt. Die Lage könne sich noch weiter dramatisch entwickeln, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag in Beirut bei einem Besuch auf der deutschen Korvette „Oldenburg“, die ein Beitrag zur UN-Mission Unifil ist. Es sei gut, dass das Schiff auch für mögliche Evakuierungen deutscher Staatsbürger bereit sei.

„Die Lage wird als angespannt beschrieben“, sagte der Minister zu den Bedingungen des UN-Einsatzes im Libanon. Die Männer und Frauen hätten derzeit aber keinen Anlass, sich um ihre Sicherheit Sorgen zu machen. Bei einer Rakete, die im Umfeld des Unifil-Hauptquartiers im südlibanesischen Nakura eingeschlagen sei, habe es sich um einen Irrläufer gehandelt. Dort sind etwa 40 der insgesamt rund 140 deutschen Unifil-Soldaten stationiert.

9.50 Uhr: Scholz: Hamas muss Geiseln „ohne Vorbedingungen“ freilassen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die radikalislamische Hamas aufgefordert, die in Israel genommenen Geiseln „ohne Vorbedingungen“ freizulassen. Die Bundesregierung sehe es als wichtige Aufgabe, auch die deutschen Geiseln darunter zu befreien, sagte Scholz in der Regierungserklärung. An der Bundestagssitzung nahmen auch Angehörige der Verschleppten teil.

Scholz zeigte sich gleichzeitig zuversichtlich, dass eine Vereinbarung zur humanitären Versorgung der Bevölkerung im Gazastreifen geschlossen werden kann. Nach seinen Gesprächen bei seiner Nahost-Reise diese Woche mit verschiedenen Akteuren habe er den Eindruck, es könne ein Weg gefunden werden, „dass die notwendigste Versorgung mit Lebensmitteln mit Wasser mit Medikamenten auch gewährleistet ist“.

9.47 Uhr: Generalstaatsanwaltschaft ermittelt zu Anschlagsversuch auf Synagoge

Nach dem versuchten Brandanschlag auf eine Synagoge in Berlin hat die Generalstaatsanwaltschaft der Hauptstadt die Ermittlungen an sich gezogen. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit und begründete dies unter anderem mit dem eskalierenden Charakter des Angriffs.

9.40 Uhr: Scholz fordert „klare Kante“ gegen Antisemitismus in Deutschland

Bundeskanzler Olaf Scholz hat ein rigoros Vorgehen gegen Antisemitismus und Israel-Feindlichkeit in Deutschland verlangt. Es sei „eine klare Kante gefragt“, man dürfe nicht wegschauen, sagte er in einer Regierungserklärung im Bundestag. „Antisemitismus ist in Deutschland fehl am Platz, und wir werden alles dafür tun, uns gegen ihn zu stellen. Wir werden das machen als Bürgerinnen und Bürger, als diejenigen die politisch Verantwortung tragen.“

Es gehe auch darum, die bestehenden Gesetze und Vorschriften durchzusetzen, sagte Scholz. „Die Versammlungsbehörden müssen klar sein und dürfen Versammlungen nicht zulassen, bei denen solche Straftaten anstehen und befürchtet werden muss, dass antisemitische Parolen gebrüllt werden, dass der Tod von Menschen verherrlicht wird und alles das, was wir hier nicht akzeptieren können.“

8.20 Uhr: Hoffen auf Grenzöffnung nach Klinik-Explosion

Nach dem Raketeneinschlag bei einer Klinik im Gazastreifen mit möglicherweise Hunderten Toten mehren sich Anzeichen für eine Öffnung des ägyptischen Grenzübergangs für humanitäre Güter.

Ägypten sicherte nach Angaben von US-Präsident Joe Biden zu, zunächst bis zu 20 Lastwagen über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen zu lassen. Israel, das den Küstenstreifen abgeriegelt hat und dort die islamistischen Hamas-Angreifer bombardiert, versprach, humanitäre Hilfslieferungen aus Ägypten nicht zu behindern. Es hatte die Menschen in Gaza aufgerufen, sich in den Süden zu begeben.

7.30 Uhr: Krawalle mit Böllern und Steinen in Berlin bei Pro-Palästina-Demonstration

Trotz eines Verbots von pro-palästinensischen Demonstrationen ist es in Berlin-Neukölln am Mittwochabend erneut zu Menschenansammlungen und stundenlangen Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei sprach von einer aufgeheizten Stimmung auf der Sonnenallee, die erst ganz spät am Abend allmählich ruhiger wurde. Es wurden Steine und Flaschen auf Polizistinnen und Polizisten geworfen und Pyrotechnik abgebrannt, wie die Behörde auf der Plattform X, früher Twitter, mitteilte. „Die Situation in Nord-Neukölln ist angespannt“, sagte Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik in der RBB-Abendschau am frühen Abend. Es seien mit Sicherheit mehrere Hundert Menschen auf den Straßen in der Sonnenallee. 

Bei den Demonstranten handele es sich eindeutig um Teilnehmer einer ebenfalls verbotenen Ersatzveranstaltung einer pro-palästinensischen Kundgebung, so die Polizei. Ein dpa-Reporter sprach am Abend von einer aggressiven Stimmung und Dutzenden Festnahmen. Ihm zufolge skandierten die Menschen vor allem „Free free palestine“ und „Viva viva palestina“. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 18. Oktober:

21.13 Uhr: UNO fordert „konsequente“ Hilfen für den Gazastreifen - Hundert Lkw pro Tag

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths hat „konsequente“ Hilfen für den Gazastreifen gefordert. Hundert Lkw mit humanitärer Hilfe müssten pro Tag die Grenze zwischen Ägypten und dem palästinensischen Gebiet passieren, sagte Griffiths am Mittwoch dem Sender CNN Europe. Er sprach von „unglaublich detaillierten Verhandlungen“ mit den Beteiligten, um die Modalitäten für die Einreise und die Verteilung der Hilfsgüter zu vereinbaren.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuvor mitgeteilt, Israel werde sich dem Aufruf von US-Präsident Joe Biden, die Zivilbevölkerung im Süden des Gazastreifens mit Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten zu versorgen, nicht entgegenstellen.

21 Uhr: Basel verbietet Kundgebungen wegen Nahostkonflikt

Wegen der angespannten Situation im Nahen Osten haben Schweizer Städte Demonstrationsverbote verhängt. Dazu gehören Basel und Zürich, wie die Städte und die Polizei mitteilten. Basel verbietet am Wochenende generell Kundgebungen. „Grund dafür ist die sich zuspitzende Sicherheitslage im internationalen Kontext der Eskalation im Nahen Osten“, teilte die Kantonspolizei am Mittwoch mit.

Das betrifft dort auch eine zunächst bewilligte Demonstration von Gegnern der Corona-Maßnahmen, wie ein Polizeisprecher sagte. Dazu waren auch Gegendemonstrationen angekündigt worden. Maßnahmengegner wollten am 21. Oktober nicht nur in Basel, sondern auch im nahen Deutschland und Frankreich auf die Straße gehen.

18 Uhr: Erneut Auseinandersetzung in Berlin

Trotz eines Demonstrationsverbots ist es in Berlin-Neukölln am Mittwochabend erneut zu Menschenansammlungen gekommen. Die Polizei sprach von einer aufgeheizten Stimmung auf der Sonnenallee. Es werde Pyrotechnik abgebrannt, Steine und Flaschen auf Polizistinnen und Polizisten geworfen, teilte die Polizei bei der Plattform X, früher Twitter, mit. Bei den Menschen handele es sich eindeutig um Teilnehmer einer ebenfalls verbotenen Ersatzveranstaltung einer pro-palästinensischen Kundgebung. Die Situation sei sehr dynamisch, sagte ein Sprecher. Nach Beobachtungen eines dpa-Reporters gab es Dutzende Festnahmen.

17 Uhr: Biden warnt Israel vor Wiederholung von Fehlern der USA nach 9/11

US-Präsident Joe Biden hat Israel bei seinem Besuch nach dem Hamas-Angriff die feste Unterstützung seines Landes zugesichert, zugleich aber ein maßvolles Vorgehen angemahnt. Israel solle nicht die "Fehler" der USA nach den islamistischen Terroranschlägen vom 11. September 2001 wiederholen, sagte Biden am Mittwoch bei einer Rede in Tel Aviv. Israel dürfe von seiner "Wut" auf den Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation nicht "verzehrt" werden.

"Nach 9/11 waren wir in den USA wütend", sagte Biden. "Während wir Gerechtigkeit gesucht und Gerechtigkeit erhalten haben, haben wir auch Fehler begangen." Der nach den Terroranschlägen 2001 von den USA ausgerufene "Krieg gegen den Terrorismus" hatte unter anderem zu den verheerenden Kriegen in Afghanistan und im Irak geführt.

16.38 Uhr: US-Veto: Humanitäre Nahost-Resolution scheitert im UN-Sicherheitsrat

Ein brasilianischer Resolutionsentwurf zur Krise in Nahost mit Fokus auf humanitärer Hilfe ist im Weltsicherheitsrat gescheitert. Die USA legten gegen den Text vor dem mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen am Mittwoch in New York ein Veto ein.

16.20 Uhr: Biden bekräftigt nach Krankenhausbeschuss Rückhalt für israelische Darstellung

US-Präsident Joe Biden hat seine Auffassung bekräftigt, wonach militante Palästinenser für den Raketeneinschlag in einem Krankenhaus in Gaza mit hunderten Toten verantwortlich sind. Er stütze sich dabei auf „Daten, die mir mein Verteidigungsministerium gezeigt hat“, sagte Biden am Mittwoch in Tel Aviv auf eine Journalistenfrage.

Zuvor hatte Biden sich hinter die israelische Darstellung gestellt, wonach nicht die israelische Armee, sondern militante Palästinenser die Verantwortung für den Raketeneinschlag tragen. „Auf Grundlage dessen, was ich gesehen habe, scheint es so, als sei es von der Gegenseite ausgeführt worden, nicht von euch“, sagte Biden bei einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Tel Aviv.    

15.44 Uhr: Zahl der Toten in Gaza seit Kriegsbeginn steigt auf 3478

Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums seit Beginn des Kriegs auf 3478 gestiegen. 12065 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das von der islamistischen Hamas kontrollierte Ministerium am Mittwoch mit. Die Zahl beinhaltet demnach auch die Opfer des Raketeneinschlags vor einer Klinik am Dienstagabend. Bei der Explosion wurden nach Angaben des Ministeriums 471 Menschen getötet. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen.

14.51 Uhr: Putin ruft nach Schlag gegen Klinik in Gaza zu Verhandlungen auf

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Explosion bei einem Krankenhaus im Gazastreifen als „fürchterliches Ereignis“ bezeichnet und zu umgehenden Verhandlungen im Nahen Osten aufgerufen. Die vielen Toten und Verletzten seien ein „Signal dafür, dass dieser Konflikt so schnell wie möglich beendet werden muss“, sagte Putin am Mittwoch in Peking bei einer im russischen Staatsfernsehen übertragenen Pressekonferenz. Nötig seien Verhandlungen. Putin hatte in den vergangenen Tagen die Umsetzung einer Zweistaatenlösung gefordert - mit der Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates.

13.25 Uhr: Scholz will mit Sicherheitskabinett über Nahost-Lage beraten

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will nach der Rückkehr von seiner Reise nach Israel und Ägypten am Mittwochnachmittag mit dem Sicherheitskabinett über die Situation beraten. Der zentrale Gegenstand der Tagung seien die Erörterung der Lage im Nahen Osten und ihre Folgen, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin. Der Kanzler werde sicher auch von seinen Eindrücken und seinen Gesprächen in Israel und Ägypten berichten.

An der Sitzung teilnehmen sollten nach Regierungsangaben Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP), Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) und Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD).

13.02 Uhr: Regierung: Einstellige Zahl Deutscher nach Hamas-Terror tot

Bei dem Terrorangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel sind nach Angaben der Bundesregierung auch Deutsche ums Leben gekommen. Die Regierung gehe von einer einstelligen Zahl deutscher Staatsangehöriger aus, „die dem Hamas-Terror zum Opfer gefallen sind“, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin mit. Details nannte der Sprecher nicht.

Das Auswärtige Amt stehe mit den israelischen Behörden in engem Kontakt, ergänzte der Sprecher. Die Bundesregierung bestätige Todesfälle erst, wenn Angehörige verständigt worden seien.

11 Uhr: Scholz sagt Ägypten Hilfe bei Bemühen um Geisel-Freilassung zu

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi deutsche Hilfe bei den Bemühungen um eine Freilassung der von der islamistischen Hamas in Israel entführten Geiseln zugesagt. „Wir bemühen uns nach Kräften, ihre Freilassung zu erreichen“, sagte Scholz  in Kairo in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit al-Sisi. Scholz dankte al-Sisi für seine Bemühungen um Deeskalation und Vermittlung im Krieg zwischen der Hamas und Israel.

Scholz forderte rasche humanitäre Hilfe für die Menschen im abgeriegelten Gazastreifen. „Die Palästinenser sind nicht Hamas. Und die Hamas hat kein Recht, für die Palästinenser zu sprechen.“ Deutsches Ziel sei es, die Zivilisten in dem Küstenstreifen zu schützen und etwas gegen das menschliche Leid zu tun. Es müsse so schnell wie möglich einen humanitären Zugang zum Gazastreifen geben. „Die Menschen dort brauchen Wasser, Nahrung und Medikamente“, sagte Scholz.

10.02 Uhr: US-Präsident Biden in Israel eingetroffen

Inmitten der schweren Krise im Nahen Osten ist US-Präsident Joe Biden zu einem Kurzbesuch in Israel eingetroffen. Bidens Regierungsmaschine landete am Mittwochvormittag in Tel Aviv, wie auf dem Livestream des Büros des israelischen Ministerpräsidenten zu sehen war.

9.50 Uhr: Brandanschlag auf Haus mit jüdischen Einrichtungen in Berlin

 Auf ein Haus mit jüdischen Einrichtungen in Berlin hat es nach Angaben der betroffenen Gemeinde in der Nacht zum Mittwoch einen versuchten Brandanschlag gegeben. Die Gemeinde Kahal Adass Jisroel schrieb auf der Plattform X, früher Twitter, Unbekannte hätten zwei Molotow-Cocktails von der Straße aus in Richtung ihres Gemeindezentrums in der Brunnenstraße in Berlin-Mitte geworfen. Auch der Berliner „Tagesspiegel“ berichtete das unter Berufung auf die Polizei. Diese bestätigte auf Anfrage einen Vorfall in der Brunnenstraße, nannte zunächst aber keine Details.

Laut „Tagesspiegel“ gab es keine Verletzten. Die Brandflaschen seien funktionsfähig gewesen und hätten gebrannt. Das Gebäude sei jedoch nicht in Brand geraten, da die Angreifer es verfehlt hätten. Die Brandsätze seien nur bis auf den Bürgersteig geflogen und dort erloschen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf die Polizei. Objektschützer der Polizei waren demnach am Ort, konnten den Anschlag jedoch nicht verhindern und die Täter auch nicht festhalten.

7.25 Uhr: Pro-palästinensische Kundgebungen in Baden-Württemberg

Nach dem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen haben sich in Stuttgart und Mannheim Dutzende Menschen zu pro-palästinensischen Kundgebungen versammelt. 60 Menschen seien auf dem Marktplatz in Mannheim zusammengekommen, 40 bis 50 in Stuttgart, teilte die Polizei mit. Vereinzelt seien palästinensische Flaggen gezeigt worden. Die Ansammlungen seien friedlich verlaufen und es habe dabei keine besonderen Vorkommnisse gegeben, teilten die Polizeileitstellen mit.

7.15 Uhr: Entsetzen über Raketeneinschlag im Gazastreifen 

Nach dem Raketeneinschlag in einem Krankenhaus im Gazastreifen mit mutmaßlich Hunderten von Toten und Verletzten wächst die Sorge vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten. Während die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sowie auch mehrere arabische Staaten Israel die Verantwortung für den Raketeneinschlag gaben, wies die israelische Armee dies entschieden zurück.

„Das Krankenhaus wurde durch eine fehlgeschlagene Rakete der Terrororganisation Islamischer Dschihad getroffen“, erklärte die Armee in der Nacht auf Mittwoch. Sie kündigte an, Beweise für die Annahme öffentlich machen zu wollen. Die Ereignisse lösten spontane Proteste in der arabischen Welt und auch in einigen deutschen Städten aus.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 17. Oktober:

22.12 Uhr: EU-Mitarbeiter bereiten in Ägypten Hilfstransporte für Gaza vor

Mitarbeiter der EU-Kommission bereiten in Ägypten den Transport von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen vor. Man sei in Gesprächen mit den ägyptischen Behörden, um Lieferungen über die Grenze möglich zu machen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstagabend nach einem per Videokonferenz organisierten Sondergipfel mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten. Man erkläre zudem auch den israelischen Behörden, dass die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser essenziell sei. „Dies ist ein grundlegendes Menschenrecht“, sagte sie.

Die EU hatte bereits am Wochenende mitgeteilt, dass sie ihre humanitäre Hilfe für die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen kurzfristig auf mehr als 75 Millionen Euro verdreifacht. Zur Lieferung von Hilfsgütern wurde zudem eine Luftbrücke nach Ägypten angekündigt. Noch in dieser Woche sind die beiden ersten Flüge geplant. „Es ist von größter Bedeutung, dass wir jetzt diese humanitäre Hilfe leisten“, sagte von der Leyen am Abend.

22 Uhr: Israels Armee: Islamischer Dschihad für Angriff auf Gaza-Krankenhaus verantwortlich

Die israelische Armee hat die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad für den folgenschweren Angriff auf ein Krankenhausgelände in Gaza verantwortlich gemacht. "Nach den Informationen der Geheimdienste, die auf mehreren uns vorliegenden Quellen basieren, ist der Islamische Dschihad für einen fehlgeschlagenen Raketenangriff verantwortlich, der das Krankenhaus getroffen hat", hieß es in einer am Dienstagabend verbreiteten Mitteilung der Armee. Zuvor hatte die im Gazastreifen herrschende Hamas Israel für den Angriff verantwortlich gemacht und erklärt, dabei seien "zwischen 200 und 300 Menschen" getötet worden.

21.47 Uhr: Angriff in Gaza: EU-Ratspräsident verweist auf internationales Recht

Nach Berichten über einen israelischen Angriff auf einen Krankenhaus-Komplex in Gaza hat EU-Ratspräsident Charles Michel gemahnt, internationales Recht einzuhalten. „Ein Angriff auf zivile Infrastruktur ist nicht im Einklang mit internationalem Recht“, sagte Michel am Dienstagabend nach einem virtuellen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union. Gleichzeitig bekräftigte Michel die Solidarität der 27 EU-Länder mit Israel.

Die Mitgliedstaaten stünden weiter geeint hinter Israel, erklärte Michel. In einer gemeinsamen Erklärung hatten die Staats- und Regierungschef am Sonntag bekräftigt, das Land habe das Recht, sich „im Einklang mit humanitären und internationalem Recht gegen die gewalttätigen und wahllosen Angriffe“ der radikalislamischen Hamas zu verteidigen.

21.40 Uhr: Nach Israel-Besuch: Scholz setzt Krisendiplomatie in Ägypten fort

Nach seinem Besuch in Israel trifft Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch in Kairo den ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi (07.00 Uhr). Ägypten ist das einzige arabische Nachbarland Israels, das an den Gaza-Streifen grenzt.

Bei dem Gespräch dürfte es unter anderem darum gehen, wie die etwa 200 Geiseln der Hamas befreit werden können - darunter mehrere Deutsche. Der Kanzler setzt dabei auch auf die Kontakte Ägyptens zur Hamas. Er will außerdem dazu beitragen, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. Bereits kurz nach der Terrorattacke der Hamas auf Israel hatte er mit al-Sisi telefoniert.

21.34 Uhr: Klinik in Gaza getroffen: Abbas ruft dreitägige Staatstrauer aus

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat nach dem angeblichen Tod von zahlreichen Palästinensern in einem Krankenhaus im Gazastreifen zu einer dreitägigen Staatstrauer ausgerufen. Palästinensische Flaggen sollten auf halbmast gesetzt werden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa am Dienstag.

Zuvor hatte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen mitgeteilt, dass bei einem israelischen Luftangriff auf die Klinik „mehrere Hundert“ Menschen getötet und verletzt worden sein sollen. Das israelische Militär teilte mit, die Berichte prüfen zu wollen. Israelischen Medienberichten zufolge könnte nach ersten Erkenntnissen auch eine fehlgeleitete Rakete der Hamas für die Toten verantwortlich sein. Die Berichte waren unabhängig nicht zu überprüfen. Auch eine genaue Zahl der Toten lag zunächst nicht vor.

21.23 Uhr: Scholz' Delegation musste wegen Raketenalarms Flugzeug verlassen

Die Delegation von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Dienstagabend vor dem Abflug von Tel Aviv nach Kairo wegen eines Raketenalarms schlagartig das Flugzeug verlassen müssen. Scholz wurde mit einem Auto in ein Gebäude gefahren, die anderen Passagiere wurden aufgefordert, sich auf dem Flugfeld auf den Boden zu legen.

Es wurden zwei Flugabwehrraketen abgefeuert, die auf dem Flugfeld deutlich zu hören waren. Nach wenigen Minuten konnten die Passagiere wieder in das Flugzeug steigen.

19.40 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv: Kanzler muss mehrmals in Schutzraum

Wegen wiederholten Raketenalarms hat Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag während seines Besuchs in Tel Aviv mehrmals einen Schutzraum der deutschen Botschaft aufsuchen müssen. Er habe sich dort jeweils wenige Minuten aufhalten müssen, hieß es aus seinem Umfeld. Im Zentrum der Stadt waren mehrere dumpfe Explosionen des Raketenabwehrsystems Iron Dome (Eisenkuppel) zu hören.

19 Uhr: Scholz: Flächenbrand im Nahen Osten verhindern

Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor einer Ausbreitung des Nahost-Konfliktes auf andere Länder gewarnt. „Kein Akteur sollte es für eine gute Idee halten, nun von außen in den diesen Konflikt einzugreifen. Es wäre ein schwerer, ein unverzeihlicher Fehler“, sagte Scholz in Tel Aviv. Zuvor war der Bundeskanzler zu einem Besuch nach Israel gereist. Es gelte nun „einen Flächenbrand in der Region zu verhindern“, betonte Scholz.

Gleichzeitig versicherte der Bundeskanzler Israel erneut die Solidarität Deutschlands. „Die deutsche Geschichte und unsere aus dem Holocaust erwachsene Verantwortung machen es uns zu unserer Aufgabe, für die Existenz und die Sicherheit des Staates Israel einzustehen.“ Israel habe das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich gegen den Terror der Hamas zu wehren und seine Bürger zu schützen.

Mit Blick auf die Menschen in Gaza sagte Scholz, dass diese auch weiter und schnellstmöglich humanitäre Hilfe benötigten.

16.22 Uhr: Hamas meldet Tötung von ranghohem Kommandeur im Gazastreifen durch Israel

Bei einem israelischen Angriff im Gazastreifen ist nach Angaben der Hamas ein ranghoher Kommandeur des militärischen Arms der militanten Palästinenserorganisation getötet worden. Der Kommandeur des Zentralkommandos der Kassam-Brigaden, Aiman Nofal, sei bei einem Angriff im Zentrum des Gazastreifens getötet worden, teilte die Hamas mit. Nofal, der auch Abu Ahmad genannt wurde, gehörte demnach auch dem Militärrat der Kassam-Brigaden an.

15 Uhr: Scholz zu Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen

Zehn Tage nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas ist Bundeskanzler Olaf Scholz zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Der SPD-Politiker will mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Präsident Izchak Herzog und Angehörigen deutscher Geiseln der Hamas sprechen, die in den Gaza-Streifen verschleppt wurden. Scholz will sich über die Lage im Kriegsgebiet informieren, aber auch darüber sprechen, wie ein Flächenbrand in der Region verhindert werden kann.

Am Abend reist er weiter nach Ägypten, das als einziges Nachbarland Israels an den Gazastreifen grenzt. Dass Scholz als einer der ersten Regierungschefs nach Israel reist, kommt nicht von ungefähr. Deutschland hat wegen der Ermordung von sechs Millionen Juden im Holocaust eine besondere Verantwortung für die Sicherheit Israels.

11.48 Uhr: Scholz zu Solidaritätsbesuch nach Israel aufgebrochen

Zehn Tage nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag als erster Regierungschef zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel aufgebrochen. Dort will er unter anderen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Präsident Izchak Herzog und Angehörige deutscher Geiseln treffen, die von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden. Anschließend geht es weiter nach Ägypten, das einzige Nachbarland Israels, das auch an den Gazastreifen grenzt.

In den Gesprächen wird es unter anderem darum gehen, wie die rund 200 Geiseln der Hamas im Gazastreifen befreit werden können - darunter auch mehrere Deutsche. Außerdem will Scholz seinen Beitrag dazu leisten, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern. Auch konkrete Hilfsleistungen könnten eine Rolle spielen: Militärische Hilfe für die israelischen Streitkräfte und humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen, die von Israel vor einer möglichen Bodenoffensive zu Hunderttausenden zur Flucht aufgefordert wurden.

11.30 Uhr: Israels Armee: vorerst keine humanitäre Feuerpause im Gaza-Krieg

Ein israelischer Armeesprecher hat am Dienstag bekräftigt, im Krieg gegen die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas gebe es bislang keine humanitäre Feuerpause. Der Rafah-Grenzübergang zu Ägypten sei weiter geschlossen, sagte Militärsprecher Richard Hecht im Gespräch mit Journalisten.

10.14 Uhr: Israelische Armee: Vier Männer bei versuchtem Eindringen aus dem Libanon getötet

Israelische Soldaten haben nach Armeeangaben vier Männer beim Versuch getötet, vom Libanon aus nach Israel einzudringen. Überwachungseinheiten hätten ein "Terrorkommando" bei dem Versuch beobachtet, den Grenzzaun zu überwinden und auf israelischer Seite einen Sprengsatz zu legen, erklärte ein Armeesprecher am Dienstagmorgen. Vier "Terroristen" seien getötet worden. Nach Armeeangaben beschoss Israel in der Nacht zudem "terroristische" Ziele der pro-iranischen Hisbollah-Miliz im Libanon.

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas haben auch die Spannungen an der israelisch-libanesischen Grenze zugenommen. Die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon hatte sich in den vergangenen Tagen zu mehreren Raketenangriffen auf Nordisrael bekannt, Israel hatte in Reaktion auf den Beschuss Ziele im Südlibanon angegriffen.

10.01 Uhr: Scholz warnt Iran vor Einmischung

Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Iran und die libanesische Hisbollah-Miliz vor einer Einmischung in den Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas gewarnt. „Gemeinsam mit unseren Verbündeten setzen wir uns als Bundesregierung mit aller Kraft dafür ein, dass dieser Konflikt nicht weit eskaliert“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin vor seinem Abflug nach Israel. „Ich warne noch mal ausdrücklich die Hisbollah und den Iran, nicht in den Konflikt einzugreifen.“

Scholz ist der erste Regierungschef, der Israel nach dem verheerenden Terrorangriff der islamistischen Hamas mit einem Besuch seine Solidarität zeigt. Zuvor traf er in Berlin den jordanischen König Abdullah II. Beide Länder verfolgten das Ziel, einen Flächenbrand in der Region zu verhindern, sagte Scholz. Der jordanische König betonte die Notwendigkeit humanitärer Hilfe, um das Leid der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten zu lindern.

9.45 Uhr: Fast die Hälfte des Gazastreifens auf der Flucht

Fast die Hälfte der Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens ist nach Schätzung des UN-Nothilfebüros (OCHA) inzwischen auf der Flucht. Rund eine Million Menschen hätten ihre Wohnungen bis Montagabend verlassen, teilte OCHA in der Nacht zu Dienstag mit.

Viele Zufluchtsmöglichkeiten haben sie demnach nicht, weil der nur rund 40 Kilometer lange Küstenstreifen vollständig abgeriegelt ist. Ein Drittel der Menschen habe Zuflucht in Gebäuden des UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) gesucht, hieß es. Andere kampierten im Freien oder seien bei Freunden und Verwandten im Süden des Gebiets untergekommen.

Krankenhäuser seien mangels Strom und inzwischen auch Treibstoff für Generatoren „am Rande des Zusammenbruchs“, wie das Büro berichtete. Das Leben Tausender Patienten sei in Gefahr. Israel liefere zwar wieder Wasser, aber nur vier Prozent der Menge, die im Gazastreifen gebraucht werde. Es drohten Krankheitsausbrüche.

9:32 Uhr: Hilfskonvois auf dem Weg nach Rafah

Seit Tagen in Ägypten wartende Lkw-Konvois mit Hilfsgütern für den Gazastreifen haben sich am Dienstag auf den Weg zum Grenzübergang Rafah gemacht. Eine Abmachung über einen Zugang für Hilfslieferungen rücke näher, sagte ein Vertreter des Roten Kreuzes am Dienstagmorgen.

Eine Uhrzeit für eine mögliche Öffnung der Grenze für Hilfslieferungen sei noch nicht bekannt, aber „man kann sagen, dass wir uns einer Abmachung über den Zugang für Hilfen und die Ausreise von Ausländern nähern“, sagte der Rot-Kreuz-Vertreter. UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths wird am Dienstag in Kairo erwartet, um die Verhandlungen über Hilfslieferungen für den Gazastreifen zu unterstützen.

„Wir sind am Kontrollterminal eingetroffen und warten jetzt auf den nächsten Schritt“, sagte Heba Rasched von der Hilfsorganisation Mersal. Der Vertreter des Roten Kreuzes bestätigte, Hilfskonvois würden auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs zusammengezogen.

7.50 Uhr: Fast 500.000 Menschen vertrieben

Innerhalb Israels sind seit dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober fast 500.000 Menschen vertrieben worden. „Wir haben den gesamten Süden Israels evakuiert, alle Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens, aufgrund der Anweisungen der Regierung (...)“, sagte der Armeesprecher Jonathan Conricus bei einer Pressekonferenz am Dienstag. „Das gleiche haben wir im Norden getan, wo 20 Ortschaften in der Nähe der Grenze evakuiert wurden“, fügte er hinzu.

Die meisten Menschen seien freiwillig gegangen, betonte der Sprecher. „Wir wollen keine Zivilisten in der Nähe von Kampfgebieten.“ sagte Conricus. Ziel sei es, „unsere Bürger vor den verheerenden Auswirkungen des Krieges zu schützen“. Die Vertriebenen hätten Zuflucht bei Verwandten im Zentrum des Landes gefunden, „in Gebieten, die sicherer sind“. Es handele sich um eine Vertreibung, über die kaum gesprochen werde, sagte der Armeesprecher und räumte ein: „Die Situation im Gazastreifen ist schlimmer.“

7.05 Uhr: Auch Biden reist nach Israel

US-Präsident Joe Biden wird am Mittwoch zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel reisen und im Anschluss Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi in Jordanien treffen. Biden werde „die Solidarität der USA mit Israel sowie unser eisernes Engagement für die Sicherheit des Landes bekräftigen“, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Dienstagmorgen bei seiner Ankündigung des Besuchs Bidens in Tel Aviv.

Israel und die USA hätten sich auch darauf geeinigt, einen Hilfsplan für den Gazastreifen zu entwickeln, fügte Blinken nach einem fast acht Stunden langen Treffen mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hinzu. Blinken sagte, Israel habe versprochen, ausländische Hilfe zuzulassen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 17. Oktober:

22.44 Uhr: Hamas veröffentlicht erstes Video von mutmaßlicher Geisel

Die islamistische Hamas hat erstmals ein Video mit einer mutmaßlichen Geisel im Gazastreifen veröffentlicht. In einem am Montag verbreiteten Video sieht man, wie einer jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschließend spricht sie direkt in die Kamera. „Ich bin 21 Jahre alt und komme aus Schoham“, sagt die Frau in dem rund einminütigen Clip. Sie sei aktuell in Gaza und dort in einem Krankenhaus behandelt worden. „Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus“, sagt sie weiter.

Unklar war, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist. Medienberichten zufolge soll es sich um eine Israelin handeln, die auch die französische Staatsangehörigkeit hat. Demnach wurde die Frau nach dem Massaker von Terroristen der Hamas im Süden Israels als vermisst gemeldet.

22.33 Uhr: Israel weitet Bewaffnung von Zivilisten aus

Vor dem Hintergrund des Konflikts mit der radikalislamischen Hamas bewaffnet die israelische Polizei weitere Zivilisten. Die „unter der Schirmherrschaft der Polizei arbeitenden First-Responder-Einheiten“ würden auf alle Städte ausgeweitet, teilten Polizeipräsident Kobi Schabtai und der rechtsextreme Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir am Montag mit. Die „347 neuen Einheiten“ sollten mit 13.200 Freiwilligen besetzt werden, „die angeworben werden und ein Gewehr und eine Schutzausrüstung erhalten“.

Die israelischen Grenzgemeinden unterhalten seit Jahren solche Einheiten, die sich aus Armee-Veteranen zusammensetzen, die bewaffnet und ausgebildet werden und in Zeiten von Angriffen oder Notfällen in Abstimmung mit der Armee oder der Polizei eingesetzt werden.

22 Uhr: Türkischer Außenminister spricht mit Hamas-Chef über Geiseln

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hat in einem Telefonat mit Hamas-Chef Ismail Hanijeh über eine mögliche Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gesprochen. Fidan habe mit dem im Exil lebenden Hanijeh "die neuesten Entwicklungen in Palästina und die Möglichkeit der Freilassung von Zivilisten" besprochen, erklärte das türkische Außenministerium am Montag.

19 Uhr: Scholz reist am Dienstag nach Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reist am Dienstag nach Israel. "Es ist mir wichtig, die Solidarität mit Israel auch ganz praktisch mit meinem Besuch zum Ausdruck bringen", sagte der Kanzler am Montag bei einer Pressekonferenz in der albanischen Hauptstadt Tirana. Scholz kündigte außerdem einen Besuch in Ägypten an.

14:15 Uhr: Bislang rund 3000 Deutsche aus Israel gebracht

Die Bundesregierung geht davon aus, dass seit Beginn der Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel insgesamt rund 4000 Deutsche das angegriffene Land verlassen haben. Mit den vom Auswärtigen Amt organisierten Sonderflügen der Lufthansa, einem Condor-Flug aus Ägypten, Flügen der Luftwaffe sowie Verbindungen per Fähre und Bus seien rund 3000 deutsche Staatsbürger nach Deutschland gebracht worden, sagte ein Sprecher des deutschen Außenministeriums am Montag in Berlin. Hinzu kämen jene Deutsche, die in den ersten Tagen mit kommerziellen Fluggesellschaften ausgeflogen seien. Dies sei „auch bestimmt eine vierstellige Zahl“, ergänzte der Sprecher.

Am Morgen war eine weitere Bundeswehrmaschine mit 60 deutschen Passagieren aus Israel auf dem Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf gelandet. Das teilte das Einsatzführungskommando auf X (vormals Twitter) mit. Bisher habe man 222 Personen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen. Es ist die vierte Bundeswehr-Maschine, die Deutsche aus Israel holte. Im Falle einer Verschlechterung der Lage stehe die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierung bereit, hatten das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium erklärt.

Außen- und Verteidigungsministerium wiesen Kritik an der Organisation der Ausflugmöglichkeiten für Deutsche aus Israel und Berichte über mögliche Reibereien zwischen beiden Ressorts zurück. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Ministerien sei jederzeit eng und vertrauensvoll gewesen, betonten Sprecher beider Ressorts. (dpa)

12:30 Uhr: Zahl der Getöteten Palästinenser steigt auf 2750

Mehr als eine Woche nach Beginn des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel ist die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen auf 2750 gestiegen. Weitere 9700 Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Montag mit.

Israel reagiert mit den massiven Luftangriffen auf blutige Massaker von Terroristen im Auftrag der Hamas im Süden des Landes nahe des Gazastreifens. Insgesamt sind in Israel nach Angaben des Gesundheitsministeriums seither mindestens 1400 Menschen getötet worden, rund 4000 wurden verletzt. Zudem wurden laut Armeeangaben mindestens 199 Personen in den Gazastreifen verschleppt.

Auch die Sicherheitslage im Westjordanland ist derzeit sehr angespannt. Bei mehreren Konfrontationen mit israelischen Soldaten und Siedlern sind nach palästinensischen Angaben in den vergangenen zehn Tagen 58 Menschen getötet und 1250 verletzt worden. (dpa)

11:15 Uhr: Mehr Geiseln in Gaza als bisher gedacht

Die Zahl der von der radikalislamischen Hamas in den Gazastreifen entführten Israelis ist offenbar höher als bisher bekannt. „Wir haben die Familien von 199 Entführten informiert“, erklärte einer der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Montag. Man bemühe sich „mit höchster Priorität“ darum, sie zurückzubringen. Zuletzt war man nach offiziellen Angaben von mindestens 150 Geiseln ausgegangen, darunter auch Bürger zahlreicher anderer Länder.

Die Armee erhalte weiterhin nachrichtendienstliche Informationen über die Verschleppten und stehe in Kontakt mit den Familien, so Hagari. Unter den Entführungsopfern sind auch mehrere deutsche Staatsbürger, deren Angehörige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Bundesregierung aufriefen, sich mit allen Mitteln für die Freilassung aller Geiseln einzusetzen. Ferner seien die Angehörigen von 291 Soldaten informiert worden, die im seit zehn Tagen andauernden Krieg getötet wurden. Hagari rief die Zivilbevölkerung des Gazastreifens erneut dazu auf, sich in den Süden zu evakuieren und verwies auf sichere Korridore. Gleichzeitig erklärte der Armeesprecher, Israel setze die Militäroffensive im Gazastreifen fort, um „das Gebiet von Terroristen zu säubern“. Der Gazastreifen stehe im Mittelpunkt der israelischen Kämpfe und man müsse sich darauf vorbereiten, „dass der Krieg noch lange dauern wird“. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu dementierte am Montag Berichte über eine Feuerpause im Gazastreifen, um humanitäre Hilfe in den Gazastreifen sowie die Evakuierung über den Grenzübergang nach Ägypten zu ermöglichen. (KNA)

8:30 Uhr: Israel evakuiert Orte an der Libanon-Grenze

Nach wiederholten Angriffen der proiranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel sollen Orte in bis zu zwei Kilometer Entfernung zum Grenzgebiet evakuiert werden. Das Büro des israelischen Verteidigungsministers Joav Galant teilte am Montag mit, dies betreffe 28 Ortschaften an Israels Nordgrenze. Die Einwohner sollten auf Staatskosten in Sicherheit gebracht und in Gästehäusern untergebracht werden.

Am Sonntag hatte die Armee bereits einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone erklärt. Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen zu immer heftigeren Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Diese schüren Sorgen vor einer weiteren Eskalation. Dabei gab es bereits mehrere Tote.

7:45 Uhr: Bombardierung des Gazastreifens geht weiter

Während Hunderttausende Palästinenser im Süden des Gazastreifens Schutz vor der erwarteten israelischen Bodenoffensive suchen, bombardiert Israels Luftwaffe nach eigenen Angaben weiter Hamas-Ziele. In den vergangenen 24 Stunden seien die Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt worden, gab das israelische Militär am frühen Montagmorgen bekannt. Wie die Nachrichtenseite Ynet unter Berufung auf Palästinenser berichtete, handelte es sich um die bislang schwersten Angriffe. Israels Luftwaffe fliegt seit den Hamas-Terrorangriffen vor zehn Tagen mit mehr als 1400 Toten unablässig Gegenangriffe im Gazastreifen.

Das Bombardement hat schwere Verwüstungen in dem schmalen Küstenstreifen angerichtet. Die Zahl der Toten stieg auf inzwischen auf 2670. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Sonntagabend mit. Rund 9600 weitere Menschen seien verletzt worden. Derweil bereitet das israelische Militär eine mögliche Bodenoffensive gegen die Hamas im Gazastreifen vor. Hunderttausende Reservisten sind an der Grenze zu Gaza mobilisiert.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 15. Oktober: 

22 Uhr: Israels Armee greift Posten der Hisbollah im Libanon an

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge am Sonntagabend erneut Ziele der Hisbollah im Libanon attackiert. Nähere Details, auch ob es aus dem Libanon weitere Angriffe gab, teilte das Militär zunächst nicht mit.

Stunden zuvor hatte die pro-iranische Hisbollah-Miliz Ziele im Nachbarland angegriffen. Israelischen Medienberichten zufolge wurden acht Menschen in Israel zum Teil schwer verletzt. Die israelische Armee erwiderte das Feuer eigenen Angaben zufolge und griff die Abschussorte im Libanon an. Die Raketenabschüsse auf Israel seien „eine Warnung“ und „eine Vergeltung für israelische Aktionen“, hieß es aus Kreisen, die der Schiitenorganisation nahe stehen. Es bedeute aber nicht, dass die Hisbollah in den Konflikt eingestiegen sei.

21.10 Uhr: Weitere Bundeswehr-Maschine nimmt Deutsche in Israel an Bord

Die Bundeswehr hat am Sonntag ein weiteres Flugzeug zur Rückholung deutscher Staatsangehöriger nach Israel geschickt. Der Militärtransporter vom Typ A400M sei gegen 18.30 Uhr in Tel Aviv gelandet, teilte das Einsatzführungskommando am Abend auf X mit, früher Twitter. Die Aufnahme der Passagiere habe begonnen.

Es ist die vierte Bundeswehr-Maschine, die nach Israel geflogen ist. Mit den drei vorausgegangenen Flügen waren rund 160 Menschen bereits zurück nach Deutschland geholt worden, wie das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium am Nachmittag mitgeteilt hatten. Zwei Flugzeuge waren am Morgen auf dem Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf gelandet, eines am Nachmittag in Berlin.

20.45 Uhr: Israels Armee: 600 000 Menschen haben sich in den Süden Gazas begeben

Nach mehreren Evakuierungsaufrufen an die Zivilbevölkerung des Gazastreifens haben sich nach israelischen Militärangaben mehr als 600 000 Palästinenser in den Süden des schmalen Küstenstreifens begeben. Das teilte Israels Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag mit. Im Gegensatz zu der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas wolle Israels Militär unbeteiligten Bürgern möglichst wenig Schaden zufügen, betonte er.

20.22 Uhr: Israelische Armee: Hamas hat 155 Geiseln in ihrer Gewalt

Nach ihrem Großangriff auf Israel hat die radikalislamische Hamas nach Angaben der israelischen Armee 155 Geiseln in ihrer Gewalt. Die Familien von "155 Geiseln" seien mittlerweile von den Behörden kontaktiert worden, sagte der Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntag. Damit korrigierte er die bisher offiziell bestätigte Zahl von 126 Geiseln nach oben.

Unter den Entführten sind auch mehrere Deutsche. Nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sind den Behörden acht Fälle mit Bezug zu Deutschland bekannt. 

19 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 2670

Eine Woche nach Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas und Israel ist die Zahl der Toten im Gazastreifen auf 2670 gestiegen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Sonntagabend mit. Rund 9600 weitere seien verletzt worden.

Damit ist die Zahl der berichteten Toten auf der palästinensischen Seite binnen gut einer Woche bereits höher als während des Gaza-Kriegs 2014, als innerhalb von 50 Tagen 2250 Menschen in dem Küstenstreifen ums Leben kamen. Damals waren auch 66 israelische Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden.

18.06 Uhr: Israels Energieminister: Wieder Wasserversorgung im Süden Gazas

Israels Ministerpräsident und US-Präsident Joe Biden haben vereinbart, die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederherzustellen. Dies werde dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung wie von Israels Armee gewünscht den Norden der Küstenenklave räumt und sich in den Süden bewegt, schrieb Israels Energieminister Israel Katz am Donnerstag auf der Plattform X (vormals Twitter). Israels Militär könne so die Zerstörung der Infrastruktur der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens intensivieren.

Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor einer Woche hatte Katz die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der Islamistenorganisation geknüpft. Die Vereinten Nationen forderten Israel jedoch dazu auf, die Versorgung der Menschen in dem abgeriegelten Gebiet mit Nahrung, Wasser, Medikamenten und Treibstoff zuzulassen.

17.30 Uhr: Israel: Neun Raketen von Libanon aus auf israelisches Gebiet gefeuert

Neun Raketen sind nach israelischen Militärangaben am Sonntag vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Die Raketenabwehr habe fünf der Geschosse abgefangen. Israelischen Medienberichten zufolge wurden acht Menschen in Israel zum Teil schwer verletzt. Die israelische Armee erwiderte das Feuer eigenen Angaben zufolge und griff die Abschussorte im Libanon an.

Mehrere Ortschaften im Norden Israels waren erneut in Alarmzustand versetzt worden. Im Grenzgebiet heulten wegen des Raketenbeschusses die Sirenen, wie die israelischen Streitkräfte berichteten. Zuvor waren auch im westlichen Grenzgebiet Raketen aus dem Libanon abgefeuert worden.

16.55 Uhr: US-Regierung: Wasserversorgung im südlichen Gazastreifen wiederhergestellt

Israel hat nach Angaben der US-Regierung die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederhergestellt. Der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, sagte am Sonntag im Fernsehsender CNN, israelische Regierungsvertreter hätten ihm mitgeteilt, „dass sie tatsächlich die Wasserleitung im südlichen Gazastreifen wieder aufgedreht haben“.

Nach dem Großangriff der Hamas am Samstag vergangener Woche hatte Israel den von der radikalen Palästinenserorganisation beherrschten Gazastreifen vollständig abgeriegelt. Die Lieferung von Treibstoff, Lebensmitteln und Wasser in den dicht besiedelten Küstenstreifen wurde gestoppt.

16 Uhr: Bundeswehr fliegt rund 160 Menschen aus Israel aus

Die Bundeswehr hat am Wochenende rund 160 Menschen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen. Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium am Sonntagnachmittag mit. Drei Flugzeuge der Luftwaffe waren demnach im Einsatz. Die Aktion schließe an die vom Auswärtigen Amt organisierten Sonderflüge der vergangenen Tage an.

Der erste Militärtransporter vom Typ A400M erreichte am frühen Sonntagmorgen den Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. An Bord waren nach Bundeswehr-Angaben 51 Passagiere. Eine zweite Transportmaschine landete dort gegen 7.00 Uhr, wie die Bundeswehr auf der Online-Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Den Angaben nach waren 29 Passagiere an Bord. Gegen 16.00 Uhr erreichte dann ein Airbus A321 der Bundeswehr den Berliner Flughafen BER. Bei diesem Flug habe man 82 Passagiere aufnehmen können, schrieb die Luftwaffe nach dem Abflug in Tel Aviv auf X.

15.35 Uhr: Raketenalarm im Norden Israels

Mehrere Ortschaften im Norden Israels sind erneut in Alarmzustand versetzt worden. Im Grenzgebiet heulten am Sonntag wegen Raketenbeschusses die Sirenen, wie die israelischen Streitkräfte berichteten. Zuvor waren auch im westlichen Grenzgebiet Raketen aus dem Libanon abgefeuert worden.

14.45 Uhr: Ironman sagt Rennen in Israel ab

Der Ironman Israel ist eine Woche nach dem Terrorangriff der Hamas abgesagt worden. Die Verantwortlichen gaben die Entscheidung am Sonntag bekannt. Geplant war das Rennen über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen für den 3. November. „Es wäre nicht verantwortlich, das Rennen zu dieser Zeit durchzuführen“, hieß es in einem Statement auf der Homepage des Ironman Israel, der als Meisterschaft des Mittleren Ostens ausgeschrieben war. Zudem sollte an dem Tag ein Rennen über die halbe Distanz ausgetragen werden. 

13.27 Uhr: Staatsmedien: Hamas und Iran beraten sich über „Widerstandsachse“

Der Iran und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas haben sich über eine Stärkung ihres Widerstands gegen Israel beraten. Bei ihrem Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha hätten Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija über Möglichkeiten gesprochen, die „Achse des Widerstands“ gegen Israel zu stärken, berichtete die iranische Staatsagentur Irna am Sonntag.

Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen Staat. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut. Ein Vertreter der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, Chalil al-Haja, bekräftigte nach dem Treffen laut Irna alte Drohungen und rief zur Vernichtung Israels auf.

13.04 Uhr: UNO: „Massenflucht“ im Gazastreifen wegen drohender israelischer Großoffensive

Israels Aufforderung, den Norden des Gazastreifens zu verlassen, hat nach UN-Angaben eine „Massenflucht“ ausgelöst. „Massenflucht aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens ist im Gange“, erklärte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Sonntag in Genf. Ausgelöst worden sei dies durch den Aufruf Israels an 1,1 Millionen Einwohner der Stadt Gaza und umliegender Gebiete im Norden des Gazastreifens, in den Süden des Palästinensergebietes zu fliehen.

Partner-Hilfsorganisationen hätten berichtet, dass „die Zahl der Binnenvertriebenen innerhalb der vergangenen 24 Stunden deutlich gestiegen“ sei, erklärte Ocha. Ihre genaue Zahl sei nicht bekannt. Zuvor hatte Ocha mitgeteilt, dass bis Donnerstag am späten Abend 423.378 Binnenvertriebene im Gazastreifen gezählt worden seien. Knapp zwei Drittel davon wurden demnach vom UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge in insgesamt 102 Notunterkünften beherbergt.

12.57 Uhr: Israels Ex-Ministerpräsident verteidigt Bodenoffensive in Gaza

Israels früherer Regierungschef Ehud Barak hat die bevorstehende Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen verteidigt. Die Aktivitäten der islamistischen Hamas in Gaza ließen sich nicht durch „Luftangriffe, Diplomatie, Aufforderungen Israels über das Fernsehen oder weltweite Unterstützung“ stoppen, sagte Barak der Deutschen Welle am Sonntag. „Das muss von Bodenstreitkräften getan werden, die das Risiko eingehen, dafür mit ihrem Leben zu bezahlen.“

12.52 Uhr: Familie von Shani Louk fordert nach Baerbock-Besuch Unterstützung

Eine 22-Jährige soll von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppt worden sein. Ihre Mutter kämpft seit Tagen um Informationen über ihre Tochter. Nach einem Treffen mit Außenministerin Baerbock fordert sie Taten.

11.58 Uhr: Israelische Armee führt nach Beschuss aus Libanon Vergeltungsschläge aus

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Libanon als Reaktion auf Luftangriffe aus dem Nachbarland beschossen. Der Grenzort Schtula im Norden Israels sowie eine Militärstellung an der libanesischen Grenze seien mit „Panzerabwehrraketen“ beschossen worden, teilte das israelische Militär am Sonntag mit. „Als Reaktion darauf schlägt die Armee gerade auf libanesischem Gebiet zu.“ Das Auswärtige Amt in Berlin gab am Sonntagmorgen eine Reisewarnung für den Libanon aus.

Beim Angriff auf den nordisraelischen Grenzort seien ein Zivilist getötet und mehrere weitere Menschen verletzt worden, sagte ein Armeesprecher vor Journalisten. Das israelische Militär habe „das Feuer erwidert“ und mehrere Stellungen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz sowie „die Quelle des Beschusses“ zerstört. Ein Bereich von vier Kilometern ab der Grenze zum Libanon werde für Zivilisten gesperrt, erklärte die Armee.

11.18 Uhr: Totenzahl im Gazastreifen steigt weiter

Im Gazastreifen ist die Zahl der Todesopfer durch die israelischen Angriffe nach palästinensischen Angaben auf mehr als 2300 gestiegen. Mittlerweile gebe es 2329 Tote und 9042 Verletzte, erklärte das Gesundheitsministerium der Hamas-Regierung im Gazastreifen am Sonntagmorgen.

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hatte am Samstag vergangener Woche einen Großangriff auf Israel gestartet. Sie feuerte tausende Raketen ab und drang mit hunderten Kämpfern nach Israel ein. Auf israelischer Seite wurden nach vorläufigen Angaben mehr als 1300 Menschen getötet.

10.57 Uhr: Hilfsgüter für Gazastreifen stauen sich auf ägyptischer Seite der Grenze

Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel stauen sich Hilfslieferungen für den Gazastreifen, die bislang nicht in das von Israel abgeriegelte Palästinensergebiet gebracht werden dürfen. Der Grenzübergang zwischen Rafah im Süden des Gazastreifens und Ägypten sei weiterhin geschlossen, berichteten mehrere Augenzeugen der Nachrichtenagentur AFP. Auf ägyptischer Seite stehen demnach immer noch Betonblockaden, die die Behörden aufgestellt hatten, nachdem die israelische Luftwaffe den Grenzübergang Rafah am Montag und Dienstag binnen 24 Stunden drei Mal bombardiert hatte.

Eine baldige Öffnung des Grenzübergangs schien daher unwahrscheinlich. Am Samstag hatte ein Vertreter der US-Regierung gesagt, Ägypten und Israel hätten sich darauf verständigt, US-Bürger aus dem Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah ausreisen zu lassen.

10.42 Uhr: Israel erklärt Vier-Kilometer-Sperrzone im Grenzgebiet zum Libanon

Nach wiederholten Angriffen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel hat die israelische Armee einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone erklärt. Es sei verboten, diese Zone zu betreten, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Dort wohnende Zivilisten „in bis zu zwei Kilometern Entfernung von der Grenze sind angewiesen, sich nahe Schutzräumen aufzuhalten“, hieß es weiter.

10.04 Uhr: Ein Toter bei Hisbollah-Raketenbeschuss vom Libanon auf Israel

Bei einem neuen Angriff der pro-iranischen Hisbollah-Miliz auf Israel ist am Sonntag nach Angaben von israelischen Sanitätern ein etwa 40 Jahre alter Mensch getötet worden. Drei weitere Männer seien verletzt worden. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, bei dem Todesopfer handele es sich um einen Arbeiter in der Ortschaft Schtula.

Die Hisbollah erklärte, sie habe eine Rakete auf israelische Stellungen nahe der Demarkationslinie abgefeuert. Es habe dabei auch Opfer gegeben. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die israelische Armee habe mit Artilleriebeschuss geantwortet.

9.55 Uhr: Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für Israel aus 

Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für Israel ausgesprochen. Die Reisewarnung gelte auch für die gesamten Palästinensischen Gebiete und den Libanon, teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Sonntag in Berlin mit. Alle deutschen Staatsbürger vor Ort sollten sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand eintragen, wo auch über Ausreisemöglichkeiten informiert werde.

9.23 Uhr: Auswärtiges Amt will Reisewarnung für Israel aussprechen

Das Auswärtige Amt will in Kürze eine Reisewarnung für Israel aussprechen. Das bestätigte ein Ministeriumssprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung. Es werde außerdem eine Reisewarnung für die Palästinensischen Gebiete und den Libanon geben. Bislang wird vor Reisen nach Israel und die Palästinensischen Gebiete „dringend abgeraten“. Für den Gazastreifen besteht bereits eine Reisewarnung. Für den Libanon gibt es bislang nur Warnungen für Teile des Landes, unter anderem für die grenznahen Gebiete zu Syrien und Israel.

8.52 Uhr: Israels Armee nennt neues Zeitfenster für Gaza-Evakuierung

Die israelische Armee hat am Sonntag ein weiteres Zeitfenster für eine Evakuierung von Zivilisten im Norden des Gazastreifens in Richtung Süden genannt. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte auf X in arabischer Sprache die Information, Einwohner der Stadt Gaza und des nördlichen Gazastreifens hätten von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 12.00 Uhr MESZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen. Die Armee werde in diesem Zeitraum diesen Korridor nicht angreifen.

Wem die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege solle sich in Richtung Süden begeben, hieß es in der Mitteilung. Die im Gazastreifen herrschende Hamas kümmere sich um ihre eigenen Mitglieder und ihre Familien. Es gab auch Berichte, die Hamas hindere Zivilisten an der Flucht. Israel warf der Islamistenorganisation immer wieder vor, sie missbrauche die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde.

8.30 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf mehr als 2300

Eine Woche nach Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel ist die Zahl der Toten im Gazastreifen auf 2329 gestiegen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Sonntag mit. Mehr als 9000 weitere seien verletzt worden. 

7.45 Uhr: Zwei Bundeswehr-Maschinen mit Dutzenden Deutschen aus Israel in Wunstorf gelandet

Die Bundeswehr hat in der Nacht Dutzende deutsche Staatsbürger aus Israel ausgeflogen. Zwei Maschinen vom Typ A400M landeten am Sonntagmorgen mit insgesamt 80 Passagieren aus Israel im niedersächsischen Bundeswehr-Fliegerhorst Wunstorf, wie das Einsatzführungskommando im Onlinedienst X (ehemals Twitter) mitteilte. Auch eine Maschine vom Typ A321 startete demnach, „um ausreisewilligen Personen die Rückkehr aus Israel nach Deutschland weiterhin zu ermöglichen“.

Die erste A400M-Maschine aus Tel Aviv landete gegen 04.35 Uhr in Wunstorf, wie das Einsatzführungskommando mitteilte. Das zweite Bundeswehr-Flugzeug traf demnach gegen 07.00 Uhr auf dem niedersächsischen Militärflughafen ein. Die beiden A400M-Maschinen hatten nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums auf dem Hinweg nach Tel Aviv Hilfsmaterial für Israel an Bord gehabt.

7 Uhr: Bericht: Israels Armee verschiebt Bodenoffensive wegen des Wetters

Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben. Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die „New York Times“ unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere. Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Islamistenorganisation Hamas auszulöschen, die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen hat.

6.50 Uhr: USA schicken nach Hamas-Angriff zweiten Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer

Die USA verstärken nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ihre Militärpräsenz in der Konfliktregion. Washington entsende einen zweiten Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer, „um von feindlichen Handlungen gegen Israel oder jeglichen Versuchen einer Ausweitung dieses Krieges“ abzuschrecken, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Samstag (Ortszeit). Laut Pentagon wird sich die „USS Eisenhower“ dem bereits zuvor in die Region verlegten Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ anschließen.

Der verstärkte Einsatz signalisiere Washingtons „eisernes Engagement für Israels Sicherheit und unsere Entschlossenheit, jeden staatlichen oder nichtstaatlichen Akteur abzuschrecken, der versucht, diesen Krieg zu eskalieren“, erklärte Austin weiter.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 14. Oktober:

21.38 Uhr: EU-Sondergipfel zu Angriffen auf Israel - Videokonferenz am Dienstag

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union treffen sich zu einem Sondergipfel, um über die Lage in Israel und im Gazastreifen zu beraten. Der Gipfel soll am Dienstag per Videokonferenz stattfinden, teilte EU-Ratschef Charles Michel am Samstagabend mit. Man stehe in voller Solidarität zum israelischen Volk und den Opfern der jüngsten Terroranschläge.

20.40 Uhr: Frankreich fordert humanitären Korridor zum Verlassen des Gazastreifens

Frankreich hat die Einrichtung eines humanitären Korridors gefordert, über den Franzosen den Gazastreifen verlassen können. Paris habe Kontakt mit allen Beteiligten aufgenommen um dafür zu sorgen, dass französische Staatsbürger sicher über den Grenzübergang Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten ausreisen könnten, erklärte der Präsidentenpalast am Samstagabend. Zudem müsse der Grenzübergang für „humanitäre Einsätze“ im Gazastreifen genutzt werden können.

Laut seinem Büro führte Präsident Emmanuel Macron Gespräche mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi.

20.30 Uhr: Wieder Raketenalarm in Tel Aviv

Nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind am Samstagabend wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Zehn Raketen seien Richtung des Großraums der Küstenmetropole abgefeuert worden, meldeten israelische Medien. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Schon am Vormittag und am Nachmittag hatte es Raketenalarm gegeben. Auch im Süden des Landes wurde wieder Raketenalarm ausgelöst.

20.15 Uhr: Israelische Armee: Leichen von Geiseln im Gazastreifen entdeckt

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen mehrere Leichen von Geiseln entdeckt. Im Gebiet des Gazastreifens seien die Leichen von Israelis gefunden worden, die von Kämpfern der radikalislamischen Hamas in das Palästinensergebiet verschleppt worden waren, sagte Armeesprecher Peter Lerner am Samstag. Bei dem Hamas-Überraschungsangriff auf Südisrael vor einer Woche waren etwa 120 Menschen in den Gazastreifen entführt worden.

19.46 Uhr: Bundeswehr fliegt Deutsche mit zwei Militärflugzeugen aus Israel aus

Die Bundeswehr fliegt Deutsche mit zwei Militärflugzeugen aus Israel aus. Die Luftwaffe bringe mit zwei Maschinen vom Typ A 400M „Material“ nach Israel und nehme auf dem Rückflug ausreisewillige Staatsbürger und deren Familien mit, erklärte das Bundesverteidigungsministerium am Samstagabend. Wie eine Sprecherin der Luftwaffe der Nachrichtenagentur AFP sagte, sollen die Flugzeuge bereits in der Nacht zum Sonntag wieder im Fliegerhorst im niedersächsischen Wunstorf landen.

18.50 Uhr: Israels Armee: Bereiten Angriffe „aus Luft, vom Meer und Land“ vor

Das israelische Militär bereitet sich nach eigenen Angaben auf einen „integrierten und koordinierten Angriff aus der Luft, vom Meer und dem Land“ auf die islamistische Hamas im Gazastreifen vor. Die Vorbereitungen stünden vor dem Abschluss, hieß es am Samstagabend in einer Mitteilung. Dazu zähle die Einberufung von Hunderttausenden Reservisten sowie deren Ausrüstung.

Einsatzkräfte seien bereits im ganzen Land stationiert und bereit, „die Bereitschaft für die nächsten Phasen des Krieges zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf einer bedeutenden Bodenoperation“ liege, hieß es weiter.

17.58 Uhr: Hisbollah beschießt erneut israelische Stellungen

Die libanesische Schiiten-Miliz Hisbollah hat erneut israelische Stellungen angegriffen. Dabei sei ein „großer Teil der technischen Ausrüstung der Besatzer“ in den Schebaa-Farmen zerstört worden, teilte die Organisation am Samstag mit. Die sogenannten Schebaa-Farmen gehören nach Auffassung der UN zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einige Parteien im Libanon sehen das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium an. Bereits am Nachmittag hatte es einen Feuerwechsel an der Grenze gegeben.

Seit den Terrorattacken der Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmäßig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einem Flächenbrand schüren.

16.42 Uhr: Baerbock: Intensiver Einsatz für Freilassung der Geiseln durch Hamas

Außenministerin Annalena Baerbock hat nach Krisengesprächen in Ägypten eindringlich an die islamistische Hamas appelliert, alle aus Israel verschleppten Geiseln freizulassen. Der Bundesregierung seien acht Fälle von deutschen Staatsangehörigen unter den Verschleppten bekannt, darunter die meisten Doppelstaatler, sagte die Grünen-Politikerin am Samstag nach einem Treffen mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri in der Hauptstadt Kairo. Man nutze alle Kanäle, „um Informationen zu bekommen, in wessen Händen die Geiseln sind und um alles dafür zu tun, dass diese unschuldigen Menschen freigelassen werden“, ergänzte die Bundesaußenministerin.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es bei den von Baerbock genannten Entführungsfällen um acht separate Einzelkomplexe, hinter denen teils mehr als eine Person steckt. Eine genaue Anzahl von deutschen Verschleppten nennt das Auswärtige Amt weiterhin nicht. In den vergangenen Tagen war die Rede von einer Zahl im einstelligen Bereich.

16.09 Uhr: Hamas-Chef wirft Israel Kriegsverbrechen im Gazastreifen vor

Der Chef der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat Israel am Samstag vorgeworfen, Kriegsverbrechen im Gazastreifen zu begehen. "Die israelischen Gräueltaten kommen Kriegsverbrechen gleich", schrieb Ismail Hanija in einem offenen Brief an UN-Generalsekretär António Guterres, der auf der Website der Hamas veröffentlicht wurde. Auch beschuldigte Hanija das Land zu verhindern, dass humanitäre Hilfe in den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen gebracht werden könne.

15.50 Uhr: Iran: Regionale Ausweitung des Kriegs in Nahost kann noch verhindert werden

Eine regionale Ausweitung des Kriegs zwischen Israel und der Hamas im Nahen Osten kann nach Einschätzung des Iran derzeit noch vermieden werden. Irans Außenminister Hossein Amir-Abdollahian sagte am Samstag bei einem Besuch im Libanon: „Es gibt noch eine politische Möglichkeit, eine weitreichende Krise in der Region zu vermeiden.“ Aber „vielleicht wird es in den nächsten Stunden zu spät sein“, fügte er hinzu.

Mit Blick auf pro-iranische Milizen in der Region sagte der Außenmiister, diese hätten „alle Szenarien“ abgewogen und seien „vorbereitet und ihre Finger sind am Abzug, um zu schießen“.

14.38 Uhr: Palästinenser: Wieder Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Bei Auseinandersetzungen an mehreren Orten im israelisch besetzten Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge auch am Samstag wieder mehrere Menschen getötet worden. In Jericho sei ein Palästinenser bei einem Einsatz der israelischen Armee ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Außerdem sei ein Mann in Ost-Jerusalem, dem arabisch geprägten Teil der Stadt, durch Schüsse der israelischen Polizei getötet worden, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die genauen Umstände der Vorfälle waren zunächst unklar.

Außerdem erlag ein 15-Jähriger laut Gesundheitsministerium seinen schweren Verletzungen, die er sich bei Zusammenstößen mit der Armee am Tag zuvor zugezogen hatte. Der Jugendliche war den Angaben nach zunächst erfolgreich wiederbelebt worden.

14 Uhr: Scholz spricht erneut mit Netanjahu über Lage in Nahost

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will noch am Samstag erneut mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefonieren, um über die Lage nach dem verheerenden Terrorangriff der Hamas zu sprechen. Bei einer SPD-Versammlung in seinem Wahlkreis in Teltow bei Potsdam sagte Scholz am Samstag, dass er auch weiter mit anderen Staats- und Regierungschefs sprechen werde, die Einfluss in der Region haben. „Wir müssen jetzt alles unternehmen um dafür zu sorgen, dass die Sicherheit des Landes Israel gewährleistet ist, aber auch mithelfen, dass es keine weitere Eskalation gibt überall um Israel herum“, sagte der Kanzler. „Das wäre für die ganze Region und natürlich für Israel eine furchtbare Entwicklung.“

Scholz sagte Israel erneut die volle Solidarität Deutschlands zu. „Das ist ein Terror, der strikt zurückgewiesen werden muss. Wir stehen an der Seite Israels bei der Verteidigung von Demokratie, Freiheit und dem leben der Bürger.“

13.26 Uhr: Israels Militär: Weiterer Verantwortlicher des Hamas-Massakers tot

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge einen weiteren mutmaßlich Verantwortlichen der Hamas-Terroranschläge bei Luftangriffen im Gazastreifen getötet. Der Mann namens Ali al-Kadhi habe das Massaker in den israelischen Ortschaften im Grenzgebiet angeführt, teilte das Militär am Samstag mit.

Das Mitglied der in der Küstenenklave herrschenden Islamistenorganisation sei 2005 bei einem Gefangenenaustausch freigekommen und nach Gaza zurückgekehrt. Er war Armeeangaben zufolge zuvor wegen der Entführung und Ermordung von Zivilisten in Israel inhaftiert worden.

13.11 Uhr: UN-Hilfswerk: Wasser für Menschen im Gazastreifen wird knapp

Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) hat mit drastischen Worten vor einer lebensbedrohlichen Wasserknappheit für die Menschen im Gazastreifen durch die israelische Blockade gewarnt. „Es ist eine Frage von Leben und Tod geworden“, sagte Philippe Lazzarini, UNRWA-Generalkommissar, am Samstag laut einer Mitteilung. Jetzt müsse dringend Treibstoff nach Gaza geliefert werden, um Wasser für zwei Millionen Menschen bereitstellen zu können. Die Blockade auch für humanitäre Hilfsgüter dauere bereits eine Woche und müsse umgehend aufgehoben werden.

Das saubere Wasser geht laut UN zur Neige, weil das Wasserkraftwerk und die öffentlichen Wassernetze nicht mehr funktionierten. Die Menschen seien gezwungen, schmutziges Wasser aus Brunnen zu verwenden, was das Risiko wasserbedingter Krankheiten erhöhe. Auch auf dem UN-Stützpunkt im südlichen Gazastreifen, wohin das Hilfswerk seine Operationen verlegt habe, werde das Trinkwasser knapp. Tausende Menschen hätten dort Zuflucht gesucht. „Die Menschen, darunter kleine Kinder, Ältere und Frauen, werden an schwerer Dehydrierung sterben“, warnte Lazzarini.

12.55 Uhr: Bericht: Mindestens elf Journalisten seit Angriff auf Israel getötet

Im Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas sind nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) bereits mindestens elf Journalisten getötet worden. Mindestens zwei Journalisten wurden verletzt, zwei gelten als vermisst, wie die in New York ansässige Organisation am Freitag (Ortszeit) mitteilte.

Unter den getöteten Journalisten seien neun Palästinenser, ein Israeli und der im Libanon ansässige Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters, Issam Abdallah, der am Freitag an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden war. In dem Gebiet hatte es zuvor einen Schusswechsel zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz gegeben.

12.10 Uhr: Israels Armee: Hunderttausende in Gaza in Richtung Süden gegangen

Nach dem Evakuierungsaufruf der israelischen Armee haben sich deren Angaben zufolge Hunderttausende im Gazastreifen auf den Weg Richtung Süden gemacht. „Wir sind uns im Klaren, dass dies Zeit brauchen wird“, sagte Militärsprecher Richard Hecht am Samstag. Die Hamas versuche auch, die Zivilisten aufzuhalten.

12.05 Uhr: Warum die Solidarität mit Israel unverhandelbar ist

Israel schlägt nach dem Angriff der Hamas zurück. Die Zahl der Opfer steigt – doch die Verantwortung für diesen Krieg trägt die Hamas. In seinem Meinungsartikel begründet Chefredakteur Stefan Lutz, warum die Unterstützung Israels eine Pflicht für Deutschland ist

11.12 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 2200

Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf 2215 gestiegen. Zudem seien 8714 Menschen verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in der von der islamistischen Hamas kontrollierten Küstenenklave am Samstag mit.

10.58 Uhr: Kreise: Saudi-Arabien stoppt Gespräche über Normalisierung mit Israel

Saudi-Arabien hat die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Samstag aus Kreisen des saudischen Außenministeriums.

9.52 Uhr: UNO: Mehr als 1300 Gebäude im Gazastreifen durch israelische Angriffe zerstört

Bei den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der UNO bereits mehr als 1300 Gebäude komplett zerstört worden. Davon betroffen seien 5540 Wohneinheiten, teilte das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) am Samstag mit. Rund 3750 weitere Häuser seien so stark beschädigt worden, dass sie vorerst unbewohnbar seien. 

8.53 Uhr: Israel: Neuer Zeitraum für Evakuierung von Gaza-Einwohnern am Samstag

Das israelische Militär hat den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens auch am Samstag wieder einen Zeitraum ohne Angriffe zugesichert, um sich in den Süden der Küstenenklave zu begeben. Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 15.00 Uhr MESZ) sollen die Bewohner von Beit Hanun auf einer eingezeichneten Fluchtroute nach Chan Junis gehen, wie ein Sprecher der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Dort sei in den angegeben Stunden Bewegung „ohne Schaden“ möglich. Seit dem beispiellosen Massaker an israelischen Zivilisten durch Terroristen im Auftrag der Hamas in Grenzorten und auf einem Musikfestival fliegt das israelische Militär massive Luftangriffe auf Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

8.21 Uhr: Israels Militär tötet Terroristen bei Eindringen aus Libanon

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben mutmaßliche Terroristen beim versuchten Eindringen vom Libanon aus nach Israel getötet. Wie das israelische Militär am Samstagmorgen bekannt gab, hätten Soldaten eine „Terrorzelle“ identifiziert, die versucht habe, vom Libanon aus in israelisches Gebiet einzudringen. Eine Drohne des Militärs habe „einige der Terroristen“ getötet, hieß es.

Seit dem Terror-Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel vom vergangenen Wochenende kam es an Israels Grenze zum Libanon im Norden immer wieder zu Kampfhandlungen mit der Hisbollah-Miliz.

8 Uhr: Israels Militär tötet mutmaßlich Verantwortlichen des Hamas-Massakers

Das israelische Militär hat bei Bombenangriffen auf Einsatzzentralen der islamistischen Hamas im Gazastreifen nach eigenen Angaben einen der mutmaßlich Verantwortlichen des Massakers an israelischen Zivilisten getötet. Merad Abu Merad, Leiter des Hamas-Luftüberwachungssystems in Gaza-Stadt, sei maßgeblich für die Steuerung der Terroristen während des Massakers verantwortlich gewesen, teilte das israelische Militär am frühen Samstagmorgen mit. 

7.08 Uhr: Panik im Gazastreifen vor Israels drohender Bodenoffensive

Im Gazastreifen herrscht unter der palästinensischen Bevölkerung Angst und Verzweiflung angesichts einer drohenden Bodenoffensive der Israelis gegen die islamistische Hamas. Nach Ablauf einer vom israelischen Militär gesetzten Frist zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens befürchten die Vereinten Nationen eine „katastrophale Situation“, sollte die Armee in das dicht besiedelte Küstengebiet einmarschieren. Augenzeugen berichteten von Panik unter der Bevölkerung. Die UN forderten Israel auf, die Anweisung zur Evakuierung der etwa 1,1 Millionen Menschen zu widerrufen. UN-Generalsekretär António Guterres forderte sofortigen Zugang zum Gazastreifen für humanitäre Hilfe. „Auch Kriege haben Regeln“, betonte er am Freitag in New York.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 13. Oktober:

22.40 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf mindestens 1900

Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1900 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium im von der islamistischen Hamas kontrollierten Gazastreifen am Freitagabend mit. Unter den Opfern seien 614 Kinder und Jugendliche. Mindestens 7696 weitere Menschen wurden demnach verletzt.

22.12 Uhr: Kairo und Riad verurteilen israelischen Evakuierungs-Aufruf für Gaza

Saudi-Arabien und Ägypten haben den Aufruf des israelischen Militärs zur Massenevakuierung des nördlichen Gazastreifens scharf kritisiert. Saudi-Arabien lehne die „Zwangsumsiedlung ab“, teilte das Außenministerium am Freitag mit. Alle Formen der militärischen Eskalation, die sich gegen Zivilisten richteten, müssten gestoppt werden. Den Menschen im Gazastreifen seien die Grundvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Leben entzogen worden, was „einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht“ darstelle, hieß es in der Erklärung aus Riad weiter.

Auch Ägypten verurteilte die Anweisungen zur Evakuierung der Gaza-Einwohner durch das israelische Militär. Dies sei „eine schwerwiegende Verletzung der Regeln des humanitären Völkerrechts“, hieß es in einer Erklärung des Außenministeriums. Ägypten forderte Israel auf, von solch „eskalierenden Schritten“ abzusehen. Denn diese hätten schlimme Folgen für die humanitäre Lage im Gazastreifen.

21.54 Uhr: Netanjahu: Derzeitige Angriffe sind „erst der Anfang“

Die derzeitigen israelischen Angriffe auf den Gazastreifen sind nach Angaben von Regierungschef Benjamin Netanjahu „erst der Anfang“. In einer Fernsehansprache sagte er am Freitagabend: „Unsere Feinde haben gerade erst begonnen, den Preis zu bezahlen. Ich kann nicht enthüllen, was passieren wird, aber ich kann sagen, dass das jetzt erst der Anfang ist.“

Seit einem Großangriff der Hamas auf Israel am vergangenen Samstag bombardiert die israelische Armee den Gazastreifen, der von der radikalen Palästinenserorganisation kontrolliert wird. An der Grenze zum Gazastreifen hat Israel inzwischen zehntausende Soldaten zusammengezogen, es wird allgemein mit einer baldigen Bodenoffensive gerechnet.

21.26 Uhr: Pro-Palästinenser-Demo in München aufgelöst - Berlin verbietet Kundgebung

Trotz eines gerichtlichen Verbots haben in München nach Polizeiangaben rund 300 Menschen am Freitag an einer pro-palästinensischen Demonstration teilgenommen. Die Kundgebung sei von Einsatzkräften aufgelöst worden, teilte die Polizei am Abend mit. Es seien einige Menschen in Gewahrsam genommen worden, „denen die Teilnahme an einer verbotenen Versammlung vorgeworfen wird“.

Die Demonstranten hatten sich den Angaben zufolge zunächst auf dem Odeonsplatz im Zentrum von München unter Touristen und andere Besucher gemischt. Nach und nach sei es zu einer Situation gekommen, „die als Teilnahme an der verbotenen Versammlung mit in der Spitze bis zu 300 Personen gewertet werden musste“. Diese sei nach Lautsprecher-Durchsagen auf Deutsch und Arabisch aufgelöst worden. Bei der Polizeiaktion seien etwa 350 Einsatzkräfte eingesetzt worden.

21.07 Uhr: Hamas zufolge 70 Tote bei israelischen Luftangriffen auf Fliehende

Nach Angaben der im Gazastreifen herrschenden Hamas sollen bei israelischen Luftangriffen 70 Menschen auf der Flucht in den Süden der Küstenenklave getötet und 200 weitere verletzt worden sein. Die meisten Opfer seien Kinder und Frauen, erklärte ein Sprecher der Islamisten am Freitag. Drei Konvois seien bei dem „Massaker“ getroffen worden, sagte er. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Vom israelischen Militär gab es keine Bestätigung. Die Berichte würden geprüft, hieß es dort.

21.02 Uhr: Israel bestreitet Einsatz von Phosphorbomben im Gazastreifen und im Libanon

Israel hat Vorwürfe von Menschenrechtsorganisationen zurückgewiesen, wonach es im Gazastreifen Phosphorbomben einsetzt. „Wir weisen diese Beschuldigungen zurück, wir haben weißen Phosphor weder im Gazastreifen noch im Libanon verwendet“, sagte ein israelischer Militärsprecher am Freitag. Unter Berufung auf Videos und Interviews mit zwei Menschen, die die Angriffe beobachtet haben wollen, beschuldigt Human Rights Watch Israel des Einsatzes dieser Waffen, die schwere Verbrennungen verursachen können.

Beide Befragten berichteten den Angaben zufolge von Explosionen am Himmel, die starke weiße Linien nach unten zogen. Sie hätten auch von einem starken Geruch gesprochen.

Die HRW-Erklärung enthielt ein Foto, das ein AFP-Fotograf von einem Bombardement über dem Fischereihafen der Stadt Gaza am Mittwoch aufgenommen hatte. Der Hafen liegt in der Nähe von Hotels, Bürogebäuden und Wohnhäusern und ist ein Gebiet, das nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel vor einer Woche wiederholt von israelischen Angriffen betroffen war.

20.35 Uhr: Bundesregierung organisiert weitere Sonderflüge aus Nahem Osten

Angesichts der eskalierenden Lage in Nahost hat die Bundesregierung weitere Sonderflüge zur Evakuierung deutscher Staatsbürger aus Israel organisiert. Für Sonntag sind zwei Condor-Sonderflüge aus der jordanischen Stadt Akaba an der Grenze zu Israel geplant, wie das Auswärtige Amt am Freitag in Berlin mitteilte. Zudem sei das Ministerium mit der Lufthansa wegen möglicher zusätzlicher Sonderflüge im Gespräch. Auch die Bundeswehr hält sich für den Fall einer weiteren Verschärfung der Lage bereit.

19.20 Uhr: Sorge vor Bodenoffensive: Airline Swiss sagt Evakuierungsflüge ab

Die Fluggesellschaft Swiss hat aus Sorge vor einer weiteren Eskalation zwei für Samstag geplante Evakuierungsflüge aus Israel abgesagt. Es sei angesichts von Äußerungen Israels mit einer baldigen Bodenoffensive im Gazastreifen zu rechnen, eine Durchführung der Flüge sei daher bis auf Weiteres nicht vertretbar, teilte die Lufthansa-Tochter am Freitag mit. Die Sicherheit der Passagiere und der Besatzung habe oberste Priorität. Mit dem Schritt wolle Swiss es vermeiden, die Flüge am Samstag kurzfristig absagen zu müssen. Denn in diesem Falle drohten Passagiere am Flughafen in Tel Aviv festzusitzen und wären damit noch größeren Risiken ausgesetzt.

18.30 Uhr: Armee bestätigt Einsätze israelischer Bodentruppen im Gazastreifen

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Gazastreifen Einsätze mit Bodentruppen ausgeführt. Die Einsätze hätten der Suche nach "vermissten Personen" sowie nach "Terroristen" und deren Waffen gedient, teilte die Armee am Freitag mit. Bei ihrem Großangriff auf Israel am Samstag vergangener Woche hatte die radikalislamische Hamas etwa 150 Geiseln aus Israel in den Gazastreifen verschleppt.

18.21 Uhr: Reuters-Journalist an israelisch-libanesischer Grenze getötet

Im Libanon ist ein Reuters-Journalist an der Grenze zu Israel durch Beschuss getötet worden. „Mit großer Betroffenheit haben wir erfahren, dass unser Kameramann Issam Abdallah getötet worden ist“, teilte eine Reuters-Sprecherin in London am Freitag auf Anfrage mit. Zwei weitere Journalisten der Nachrichtenagentur seien verletzt worden.

17.47 Uhr: Deutschlandweit Verbote von Pro-Palästina-Demos

In mehreren deutschen Städten sind geplante palästinensische Demonstrationen wegen Sicherheitsbedenken, möglicher antisemitischer Ausrufe oder Gewaltverherrlichung verboten worden. In mehreren Städten musste die Polizei außerdem eingreifen, weil Israel-Flaggen entwendet und angezündet wurden.

In Berlin untersagte die Polizei eine für Freitagnachmittag am Brandenburger Tor geplante Demonstration. In Frankfurt wurde die Veranstalterin einer für Samstag geplanten und von der Stadt verbotenen anti-israelischen Kundgebung vorläufig festgenommen. Sie habe bei einem live gestreamten Pressestatement die Massaker der Hamas am vergangenen Wochenende geleugnet und verharmlost, sagte ein Polizeisprecher. Es werde ermittelt, ob es sich um Volksverhetzung handele. Die Stadt Freiburg hatte ebenfalls am Freitag eine unangemeldete Versammlung unter dem Motto „Palästina Solidarität ist kein Verbrechen“ verboten. Auch in Köln und Mannheim wurden pro-palästinensische Veranstaltungen am Samstag verboten.

17.07 Uhr: Baerbock reist von Israel weiter nach Ägypten

Bundesaußenministerium Annalena Baerbock (Grüne) reist nach ihrem Solidaritätsbesuch in Israel zu Krisengesprächen in die ägyptische Hauptstadt Kairo weiter. „Neben der regionalen Lage nach den furchtbaren Terroranschlägen der Hamas auf Israel werden dort auch die Bemühungen um die Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen“, hieß es am Freitag aus Delegationskreisen. Außerdem gehe es um die die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

Baerbock wollte den Angaben zufolge noch am Freitagabend nach Kairo weiterreisen. Ägypten gilt traditionell als Vermittler im Nahostkonflikt. Es hatte 1979 als erstes arabisches Land Frieden mit Israel geschlossen.

16.25 Uhr: Raketenalarm in Tel Aviv - Baerbock im Schutzraum

Erneut sind Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es waren zwei dumpfe Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome) zu hören. Auch Außenministerin Annalena Baerbock, die derzeit auf Solidaritätsbesuch in Israel ist, und ihre Delegation mussten während des Angriffs in einen Schutzraum, wie es aus Delegationskreisen hieß.

Eine Rakete sei in ein Wohngebiet der Innenstadt von Rehovot nahe Tel Aviv eingeschlagen, meldeten israelische Medien. Eine Frau sei dabei von Granatsplittern verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es unter Berufung auf den Rettungsdienst Magen David Adom weiter.

15.21 Uhr: Außenministerin Baerbock verspricht Israel volle Unterstützung

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Israel volle Solidarität und Hilfe zugesagt. „Wir werden Israel mit allem unterstützen, was Israel von uns braucht - und 'mit allem' heißt auch: mit allem“, sagte Baerbock bei einem Besuch in der südisraelischen Stadt Netivot wenige Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Sie traf dort ihren israelischen Amtskollegen Eli Cohen sowie Angehörige von mutmaßlich in den Gazastreifen entführten deutschen Staatsangehörigen. Anschließend waren weitere Treffen in Tel Aviv geplant.

15.11 Uhr: Baerbock ruft Hamas zur Freilassung der Geiseln in Gaza auf

Außenministerin Annalena Baerbock hat an die islamistische Hamas einen emotionalen Appell für die Freilassung der aus Israel verschleppten Geiseln gerichtet. Sie appelliere nicht nur als deutsche Außenministerin, sondern als Mensch und Mutter an die Hamas und ihre Verbündeten: „Lassen Sie diese unschuldigen Menschen, lassen Sie diese unschuldigen kleinen Mädchen frei“, sagte die Grünen-Politikerin in der Nähe der Grenze zu Gaza.

14.31 Uhr: Baerbock in Israel: Wir sind alle Israelis in diesen Tagen

Außenministerin Annalena Baerbock hat Israel und seiner Bevölkerung nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas die deutsche Solidarität versichert. „In diesen schrecklichen Tagen stehen wir an Ihrer Seite und fühlen mit Ihnen. In diesen Tagen sind wir alle Israelis“, sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen in Netivot in der Nähe der Grenze zum Gaza-Streifen.

Sie ergänzte: „Ich möchte unsere tiefste Solidarität seitens der deutschen Regierung, aber auch der deutschen Bevölkerung zum Ausdruck bringen.“

13.20 Uhr: Bislang 950 Deutsche aus Israel ausgereist

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sind bislang 950 Deutsche durch von der Bundesregierung organisierte Sonderflüge und Fährverbindungen aus Israel ausgereist. Weiter erklärte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin, es seien am heutigen Freitag vier weitere Sonderflüge aus Israel geplant. Auch am Wochenende soll es weitere Flüge geben.

Laut Außenministerium hatten sich bis Mittwoch 4.500 Deutsche in die „Elefand“-Listen eingetragen, um ihren Ausreisewillen zu bekunden. Diese Zahl sei nun „leicht sinkend“. Im Gazastreifen hält sich nach Angaben des Sprechers eine „niedrige dreistellige Zahl“ deutscher Staatsbürger auf.

12 Uhr: Außenministerin Baerbock zu Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen. Baerbock landete am Freitagvormittag in Tel Aviv, wie eine Sprecherin des Auswärtigen Amts bestätigte. Die Außenministerin wird während ihres Besuchs unter anderem mit ihrem israelischen Kollegen Eli Cohen zusammentreffen.

Baerbock bezeichnete den Großangriff der Hamas gegen Israel vor ihrem Abflug als „brutale Zäsur“. Für die Menschen in Israel habe „eine neue Zeitrechnung begonnen“. Deutschland stehe „fest und unverbrüchlich an der Seite Israels“, sagte die Außenministerin.

11 Uhr: Expertin: Sicherheitsgefühl von Juden in Deutschland erschüttert

Der Terrorangriff der Hamas auf Israel mit weit über 1000 Toten hat nach Einschätzung einer bundesweiten Beratungsstelle auch das Sicherheitsempfinden von Juden in Deutschland massiv erschüttert. „Im Moment leben die Menschen unter akuter Belastung“, sagte die Leiterin der Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung (OFEK), Marina Chernivsky, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Viele Jüdinnen und Juden seien angesichts der schrecklichen Nachrichten aus Israel, angesichts des terroristischen Angriffs der Hamas geschockt, verstört, unsicher.

10 Uhr: Familie von Shani Louk: Treffen zwischen Mutter und Baerbock geplant

Außenministerin Annalena Baerbock will sich nach Informationen der Familie bei ihrem Israel-Besuch auch mit der Mutter der mutmaßlich in den Gazastreifen verschleppten Shani Louk treffen. Das Treffen soll am Freitagnachmittag an einem geheimen Ort stattfinden, teilte die Familie der 22-Jährigen in Sulz am Neckar mit.

Die deutsche Staatsbürgerin soll bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der islamistischen Hamas als Geisel genommen worden sein. Ihre Mutter, die aus Ravensburg stammt, hatte am Dienstag in einer Videobotschaft erneut um Hilfe für ihre Tochter gebeten. Nach den Worten ihrer Mutter ist die junge Frau schwer verletzt, aber am Leben.

Die Familie geht davon aus, dass sich die junge Frau im Gazastreifen befindet. „Wir fordern und wünschen schnelle humanitäre, medizinische und menschliche Hilfe für Shani und alle Gefangenen im Gazastreifen.“

8 Uhr: Baerbock und EU-Spitze reisen nach Israel

Außenministerin Annalena Baerbock sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, reisen an diesem Freitag nach Israel. Mit dem Besuch solle Solidarität mit dem Land sowie mit den Opfern des Angriffs der radikalislamistischen Hamas ausgedrückt werden, erklärten Berlin und Brüssel.

7 Uhr: Israelische Armee: Zivilisten sollen Gaza Richtung Süden verlassen

Sechs Tage nach dem Großangriff der Hamas auf Israel hat die israelische Armee alle Zivilisten in Gaza aufgefordert, die Stadt in Richtung Süden zu verlassen. Alle Zivilisten sollten sich „zu ihrer eigenen Sicherheit“ aus ihren Häusern in das Gebiet südlich des Wadi Gaza begeben, erklärte die Armee am Freitag. Eine Rückkehr dürfe erst nach einer weiteren Aufforderung erfolgen, hieß es.

In Gaza tätige UN-Mitarbeiter erklärten, sie seien von der israelischen Armee darüber informiert worden, dass die gesamte Bevölkerung von Gaza nördlich des Wadi Gaza innerhalb der nächsten 24 Stunden in den südlichen Gazastreifen gebracht werden soll.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 12. Oktober:

22.32 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf über 1500

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1537 gestiegen. Mindestens 6612 weitere Menschen wurden verletzt, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Donnerstagabend mitteilte.

20.09 Uhr: Notstandsregierung in Israel eingesetzt

Nach dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Hamas ist am Donnerstagabend eine Notstandsregierung unter Einschluss der Opposition in Israel eingesetzt worden. Die Abgeordneten stimmten bei einer Sondersitzung mit 66 zu vier Stimmen für die Notstandsregierung, nachdem Regierungschef Benjamin Netanjahu der Opposition eine Zusammenarbeit in Zeiten des Krieges angeboten hatte. Netanjahus Rivale Benny Gantz und vier Mitglieder seiner Partei wurden als Minister vereidigt.

19.40 Uhr: Israel-Urlauber äußern sich nach Rückkehr in München erleichtert

Zahlreiche aus Israel ausgeflogene Deutsche haben sich nach ihrer Ankunft in München erleichtert gezeigt. Er sei sehr erleichtert, nicht mehr mit Raketenangriffen rechnen zu müssen, sagte Christoph Schaefer aus dem bayerischen Erbendorf. Er sei als Urlauber nach Israel gereist und hätte schon am Sonntag zurückfliegen sollen. „Tel Aviv ist von den größten Einschlägen verschont geblieben“, sagte er. Die Raketenabwehr habe gute Arbeit geleistet. Einzelne Einschläge habe er aber mitbekommen. „200 Meter neben uns ist eine Rakete in eine Wohnung eingeschlagen.“ Dabei habe es fünf Verletzte gegeben.

Auch die Touristin Marlene Knüpfer zeigte sich froh darüber, nun wieder in der Bundesrepublik zu sein. „Es war schon stressig, gerade mit den ganzen Erschütterungen, die man ständig gemerkt hat“, sagte sie. Insgesamt habe es zehn Mal Alarm gegeben. „Von den Anschlägen hatte man noch ein paar schöne Tage, aber dann war es halt vorbei.“

19.20 Uhr: Israelischer Oppositionsführer wirft Regierung „unverzeihliches Versagen“ vor

Israels Oppositionsführer Jair Lapid hat der Regierung Versagen im Zusammenhang mit dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas vorgeworfen. „Das Versagen vom Samstag ist unverzeihlich“, sagte Lapid am Donnerstag und kündigte an, er werde der von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angekündigten Notstandsregierung mit dessen Rivalen Benny Gantz nicht beitreten.

Er sei für eine „Regierung der nationalen Einheit“ und wolle sich nicht einer Regierung mit „Extremisten“ anschließen, sagte Lapid und verwies auf Itamar Ben-Gvir, den Minister für öffentliche Sicherheit von der rechtsextremen Partei Jüdische Kraft.

18.30 Uhr: Scholz und Erdogan telefonieren zu Konflikt in Nahost

In einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach Angaben aus Ankara sein Angebot wiederholt, nach dem Angriff islamistischer Hamas-Terroristen auf Israel als Vermittler aktiv zu werden. Das teilte das türkische Präsidialamt am Donnerstag mit. Erdogan habe zudem erklärt, dass er die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates für unverzichtbar halte, um den Konflikt langfristig zu lösen.

Scholz hatte in einem Beitrag auf der Plattform X angekündigt, in Abstimmung mit Israel auch mit der Türkei zu sprechen. Die Türkei verhandelt nach eigenen Angaben über die Freilassung der von der Hamas in den Gazastreifen entführten rund 150 israelischen Geiseln.

18.07 Uhr: Erster Sonderflug mit Deutschen aus Israel in Frankfurt gelandet

Der erste Sonderflug mit in Israel gestrandeten Deutschen ist am späten Donnerstagnachmittag in Deutschland gelandet. Die Maschine mit nach Angaben des Auswärtigen Amtes 372 Deutschen an Bord kam aus Tel Aviv und erreichte mit etwa einer Stunde Verspätung den Flughafen in Frankfurt am Main. Einige Minuten später landete auch der zweite Lufthansa-Sonderflug aus Israel in München, wie aus der Website flighttracker24.com ersichtlich wurde.

Im Laufe des Tages sind drei weitere Sonderflüge geplant. Am Freitag sollen erneut insgesamt vier Flugzeuge deutsche Staatsbürger aus Israel ausfliegen.

17.20 Uhr: Israels Armeechef räumt nach Hamas-Angriff Versäumnisse ein

Nach dem Hamas-Terrorangriff auf Israel hat Militärchef Herzi Halevi Versäumnisse der Armee eingeräumt. „Die IDF ist für die Sicherheit des Landes und seiner Bürger verantwortlich und am Samstagmorgen sind wir dieser Verantwortung nicht gerecht geworden“, sagte er in einer Erklärung am Donnerstag. Er plädierte für eine Aufarbeitung der Fehler nach dem Krieg.

Das Massaker an Kindern und Frauen sei unmenschlich, sagte Halevi in seiner ersten öffentlichen Erklärung seit den Terrorattacken weiter. „Die IDF kämpft gnadenlos gegen Terroristen, die unvorstellbare Taten begangen haben.“ Die Armee töte sie und zerstöre im Gazastreifen die Terrorinfrastruktur. Der Militärchef beteuerte außerdem: „Wir werden alles tun, um die Entführten nach Hause zurückzubringen.“

16.46 Uhr: US-Minister: Knüpfen keine Bedingungen an Militärhilfe für Israel

Die US-Regierung knüpft nach eigenen Angaben keine Bedingungen an militärische Unterstützung für Israel nach den Angriffen der Hamas. „Wir haben keine Bedingungen für die Bereitstellung der Ausrüstung gestellt“, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Donnerstag nach Abschluss eines Nato-Treffens in Brüssel. Das israelische Militär sei professionell und man erwarte, dass es „das Richtige“ tue. „Wir überlassen es ihnen, zu definieren, wie ihre Operationen aussehen werden“, so Austin.

US-Präsident Joe Biden hatte Israel am Mittwoch aufgefordert, trotz der Wut und des Frusts nach den „Regeln des Krieges“ zu handeln - dies aber nicht weiter ausgeführt. Biden hatte US-Medien zufolge den israelischen Premier Benjamin Netanjahu bereits in Gesprächen aufgefordert, die Zahl der zivilen Opfer im Gazastreifen so gering wie möglich zu halten und nach dem Völkerrecht zu handeln.

16.18 Uhr: Scholz würdigt humanitäre Bemühungen Katars bei Freilassung von Geiseln

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bei seinem Treffen mit dem Emir von Katar die „humanitären Bemühungen“ des Golfstaats im Zusammenhang mit den von der Hamas aus Israel verschleppten Geiseln gewürdigt. „Es wurde vereinbart, hierzu in engem Kontakt zu bleiben“, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit im Anschluss mit. Das Schicksal der Geiseln, darunter auch deutsche Staatsangehörige, sei einer der Schwerpunkte des Gesprächs im Kanzleramt am Mittwoch gewesen.

Scholz unterstrich demnach, dass die Hamas die volle Verantwortung für das Wohlergehen der Geiseln habe. Er forderte, dass diese schnellstmöglich freigelassen werden.

Der Kanzler bekräftigte in dem Gespräch mit Scheich Tamim bin Hamad Al Thani den Angaben zufolge, „dass Deutschland unverrückbar an der Seite Israels steht und den terroristischen Angriff auf das Schärfste verurteilt“. Israel habe das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich und seine Bürgerinnen und Bürger zu verteidigen.

16.04 Uhr: Bayerns Polizei soll hart gegen israelfeindliche Aktionen vorgehen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat ein hartes und konsequentes Vorgehen gegen israelfeindliche Aktionen angekündigt. „Wir müssen alles tun, um jede Form von Gewalttaten der radikal-palästinensischen Seite zu unterbinden. Das gilt auch für jene, die israelfreundliche Kundgebungen zu stören versuchen“, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Er lobte in dem Kontext ausdrücklich das zuvor von Kanzler Olaf Scholz (SPD) verkündete Betätigungsverbot für die Hamas und das Netzwerk Samidoun. Das Netzwerk hatte mit Jubelfeiern auf deutschen Straßen für Empörung gesorgt.

15.22 Uhr: Baerbock reist am Freitag zu Solidaritätsbesuch nach Israel

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) reist nach dem blutigen Angriff der islamistischen Hamas an diesem Freitag zu einem Solidaritätsbesuch nach Israel. Das teilte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Donnerstag in Berlin mit.

15.22 Uhr: Macron: Vier französische Kinder in Israel nach Hamas-Angriff vermisst

Zu den in Israel vermissten und vermutlich als Geiseln in den Gazastreifen verschleppten Franzosen zählen auch vier Kinder. Das gab Frankreichs Präsident Emmanuel Macron während einer Krisensitzung mit den Parteispitzen am Donnerstag in Paris nach Aussagen von Teilnehmern bekannt. Die Zahl der getöteten Franzosen stieg nach Angaben des französischen Außenministeriums unterdessen auf zwölf, 17 Franzosen gelten als vermisst und befinden sich vermutlich in der Gewalt der Palästinenserorganisation Hamas.

Macron wollte bei der Sitzung mit den Vertretern aller Parteien die nationale Einigkeit stärken, hieß es im Elysée. Um 20.00 Uhr will er sich in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung wenden. In einer Umfrage des Instituts Elabe zeigten sich mehr als zwei Drittel der Franzosen überzeugt, dass der Konflikt in Nahost das Risiko berge, Spannungen in Frankreich zu verschärfen.

15.04 Uhr: Israel: Wasser und Strom für Gazastreifen nur gegen Freilassung von Geiseln

Lebensmittel, Strom und Benzin nur gegen Geiseln: Fünf Tage nach dem Großangriff der Hamas hat Israel erklärt, den Gazastreifen so lange von der Versorgung mit Lebensnotwendigem abzuriegeln, bis die in den Küstenstreifen verschleppten Menschen freigelassen werden. Während Israel das schwere Bombardement des Gazastreifens fortsetzte, bekräftigte US-Außenminister Antony Blinken bei seinem Besuch in Israel die Unterstützung Washingtons. Derweil griff die israelische Armee laut syrischen Staatsmedien die Flughäfen von Damaskus und Aleppo an.

14.55 Uhr: Pistorius: Bei Bodenoffensive weitere Eskalation zu erwarten

Verteidigungsminister Boris Pistorius geht im Fall einer israelischen Bodenoffensive als Reaktion auf die Angriffe islamistischer Hamas-Terroristen von einer weiteren Eskalation der Lage aus. Zugleich versicherte er Israel am Donnerstag am Rande von Nato-Treffen in Brüssel, dass Deutschland an der Seite des Landes stehe. „Es ist ein klassischer Abwehrkampf“, sagte der SPD-Politiker. „Und natürlich sind die Israelis jetzt in einer Situation, wenn sie die Bodenoffensive starten, dass wir alle damit rechnen müssen, dass die Situation eskaliert. Wir stehen an der Seite Israels und hoffen sehr, dass es nicht zu weiteren Eskalationen kommt.“

14.25 Uhr: Israel: Minister übernimmt Mitverantwortung nach Hamas-Angriff

Nach dem überraschenden Hamas-Terrorangriff auf Israel hat erstmals ein Minister der Regierung Benjamin Netanjahus Mitverantwortung übernommen. „Wir sind die Regierung zu dem Zeitpunkt, als es passiert ist. Wir sind verantwortlich“, sagte Bildungsminister Joav Kisch am Donnerstag im israelischen Fernsehen. Auch die Armee sei verantwortlich.

Israel wurde von dem Angriff am Samstag völlig überrumpelt, obwohl die Armee und der Geheimdienst international als führend gelten. „Wir haben uns mit Blödsinn beschäftigt“, sagte Kisch, der der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu angehört. „Wir haben vergessen, wo wir leben.“ Doch jetzt sei nicht die Zeit, um sich damit zu beschäftigen. „Jetzt müssen wir uns auf den Sieg konzentrieren.“

14.21 Uhr: Israels Verteidigungsminister zeigt bei Nato Schock-Video

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat in einer Schalte mit Kollegen der Nato-Staaten ein unzensiertes Video einiger brutaler Taten der Hamas gezeigt. Wie das israelische Verteidigungsministerium im Anschluss mitteilte, dokumentierte es Gräueltaten gegen israelische Zivilisten und Soldaten sowie gegen ausländische Staatsangehörige, die entweder entführt oder getötet wurden. Aus Nato-Kreisen hieß es, die Bilder seien schockierend gewesen. Genauere Angaben wurden aber nicht gemacht.

14.10 Uhr: Scholz kündigt Betätigungsverbot gegen Hamas und Verbot von Samidoun an

Nach dem Großangriff auf Israel geht die Bundesregierung gegen die radikalislamische Hamas und ihre Unterstützerorganisationen in Deutschland vor. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kündigte am Donnerstag im Bundestag ein Betätigungsverbot für die Hamas in Deutschland an. Zudem werde der palästinensische Verein Samidoun verboten, dessen Mitglieder nach dem Angriff auf Israel „brutalste Terrorakte auf offener Straße“ gefeiert hätten.

Beide Verbotsmaßnahmen bereite die Bundesregierung „intensiv vor“ und werde sie „schnellstmöglich vollziehen“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Berlin. Der Rechtsstaat gehe „mit allen Mitteln“ gegen die Organisationen vor. Damit sende die Regierung ein „eindeutiges Signal: Dass jede Unterstützung der Hamas von uns entschieden unterbunden wird“.

13.54 Uhr: Ägypten: Israel soll Angriffe auf Grenzübergang zu Gaza vermeiden

Ägypten hat Israel aufgefordert, Luftangriffe auf seinen einzigen Grenzübergang zum Gazastreifen zu vermeiden. In einer Erklärung des ägyptischen Außenministeriums vom Donnerstag hieß es, Angriffe auf die palästinensische Seite des Grenzübergangs müssten vermieden werden, damit notwendige Reparaturarbeiten vorgenommen werden könnten. Der Übergang sei eine Lebensader zur Unterstützung der Menschen im Gazastreifen.

13.35 Uhr: Syrien: Israel greift Flughäfen von Damaskus und Aleppo an

Israel hat syrischen Staatsmedien zufolge die Flughäfen der Städte Damaskus und Aleppo angegriffen. Das syrische Staatsfernsehen berichtete am Donnerstag, eine „israelische Aggression“ richte sich gegen die beiden wichtigsten Flughäfen des Landes. Die Angriffe erfolgen vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas.

13.11 Uhr: Pistorius: Israel hat Deutschland um Munition für Schiffe gebeten

Angesichts des Kampfes gegen die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas bittet Israel Deutschland um Unterstützung auch mit militärischer Ausrüstung. Es gebe erste Anfragen Israels „für Munition für Schiffe“, sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag am Rande der Nato-Herbsttagung in Brüssel. Bereits am Vorabend hatte Deutschland zugesagt, Israel zwei Drohnen vom Typ Heron TP zur Verfügung zu stellen.

„Es gibt erste Anfragen auch für Munition für Schiffe, darüber werden wir uns jetzt mit den Israelis austauschen“, sagte Pistorius in Brüssel. Zudem gebe es eine Anfrage nach umfangreichem Sanitätsmaterial. „Das werden wir jetzt zügig erledigen.“ Israels Verteidigungsminister Joav Gallant informierte die Nato-Verteidigungsminister per Video über den Kampf seiner Armee gegen die Hamas.

12.48 Uhr: Erster Lufthansa-Sonderflug für Deutsche in Israel gestartet

Die Lufthansa hat damit begonnen, deutsche Staatsbürgerinnen und -bürger aus dem von der islamistischen Hamas angegriffenen Israel nach Deutschland zu bringen. Ein erster Sonderflug startete nach Angaben des Auswärtigen Amts in Berlin am Donnerstag in Tel Aviv mit Ziel Frankfurt. An Bord seien 372 deutsche Staatsangehörige.

12.22 Uhr: Erster Sonderflieger für Deutsche in Israel gelandet

Der erste Sonderflieger für Deutsche zur Ausreise aus Israel nach dem Angriff der islamistischen Hamas ist in Tel Aviv gelandet. Das teilte das Auswärtige Amt am Donnerstagmittag auf der Plattform X mit. Der Lufthansa-Flieger war in Frankfurt gestartet. Es ist der erste von mehreren Flügen im Auftrag des deutschen Außenministeriums. Zusätzlich sei für Donnerstagnachmittag eine Fähre nach Zypern organisiert, schrieb das Amt weiter. Deutsche Staatsangehörige seien darüber über das sogenannte Elefand-System - die Krisenvorsorgeliste des Ministeriums für Deutsche im Ausland - informiert worden.

Am Donnerstag und Freitag sollten jeweils bis zu vier Sonderflüge der Lufthansa deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sowie deren Angehörige aus Israel nach Deutschland fliegen. Zwei Flüge sollen jeweils nach München und zwei nach Frankfurt führen. Die Abflugzeiten sollten um 13.30 Uhr, 14.30 Uhr, 16.00 Uhr und 17.00 Uhr (Ortszeit) sein. Es wird demnach damit gerechnet, dass die Flüge eine Kapazität von insgesamt etwa 1000 Menschen pro Tag haben.

11.50 Uhr: Merz fordert entschlosseneren Kampf gegen Antisemitismus

CDU-Parteichef Friedrich Merz hat nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ein entschiedenes Vorgehen gegen Antisemitismus gefordert. „Wir müssen den Kampf gegen Antisemitismus noch entschlossener fortsetzen“, sagte Merz am Donnerstag im Bundestag. Organisationen, die hierzulande die Hamas unterstützen, müssten verboten werden. Merz nannte die Bilder von Jubelfeiern zu dem Angriffes auf Israel „unerträglich“. Hier müssten Demonstrationsverbote konsequent durchgesetzt werden.

Der Chef der FDP-Fraktion, Christian Dürr, prangerte ebenfalls die Jubelfeiern des Angriffes an. „Wir stellen uns jeder Form von Antisemitismus entgegen“, betonte er im Bundestag. Und ergänzte: „Wer zu uns nach Deutschland kommt, um gegen Israel zu hetzen, ist in unserem Land nicht willkommen.“

10 Uhr: Scholz: Zusammenarbeit mit Palästinensergebieten auf dem Prüfstand

Der Angriff der Hamas auf Israel hat nach Worten von Bundeskanzler Olaf Scholz Konsequenzen für die Zusammenarbeit Deutschlands mit den Palästinensern. Er frage sich, wo die klare Verurteilung der terroristischen Gewalt durch die Autonomiebehörde und ihren Präsidenten Mahmud Abbas bleibe, sagte Scholz. Er fügte hinzu: „Ihr Schweigen ist beschämend.“ Der Kanzler machte deutlich, die gesamte Entwicklungszusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten stehe auf den Prüfstand.

9.40 Uhr: Scholz: Hamas-Angriff wäre ohne lange Unterstützung des Irans nicht möglich gewesen

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht eine Mitverantwortung des Iran für den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel. „Wir haben bisher zwar keine handfesten Belege dafür, dass Iran diesen feigen Angriff der Hamas konkret und operativ unterstützt hat“, sagte Scholz. Aber „ohne iranische Unterstützung über die letzten Jahre wäre die Hamas zu diesen präzedenzlosen Angriffen auf israelisches Territorium nicht fähig gewesen“.

9.16 Uhr: Scholz: Arbeiten mit ganzer Kraft daran, dass alle Geiseln freikommen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat zugesichert, dass die Bundesregierung mit Hochdruck an der Befreiung der von der islamistischen Hamas entführten Geiseln arbeitet. „Ihr Schicksal bewegt uns alle zutiefst“, sagte Scholz am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag.

„Wir befürchten, dass die Hamas sie in den nächsten Wochen weiter als menschliche Schutzschilde missbrauchen wird“, sagte Scholz. „Und wir arbeiten mit ganzer Kraft daran, dass alle Geiseln wieder freikommen – in enger Abstimmung mit Israel und mit der gebotenen Vertraulichkeit.“

Viele der Verschleppten seien von ihren Entführern schwer an Leib und Seele verletzt und auf widerwärtigste Weise erniedrigt worden. Auch mehrere Deutsche seien unter den über hundert Geiseln der Hamas, sagte Scholz.

Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich auch deshalb zahlreiche Deutsche in Israel aufgehalten, weil viele Deutsche in Israel lebten, oft Angehörige beider Staaten. „Viele Israelis leben hier in Deutschland. Viele von uns haben Freunde im jeweils anderen Land.“

8.56 Uhr: Hamas: Raketen auf Tel Aviv als Vergeltung für israelische Angriffe abgefeuert

Die radikalislamische Hamas hat am Donnerstag nach eigenen Angaben erneut Raketen auf Tel Aviv abgefeuert. Die Attacken seien eine Reaktion auf israelische Luftangriffe, die sich gegen Zivilisten in zwei Flüchtlingslagern gerichtet hätten, teilte die Palästinenserorganisation mit. Israel hatte am Donnerstagmorgen nach Berichten von AFP-Korrespondenten dutzende Luftangriffe in Richtung des Flüchtlingslagers Al-Schati und im Norden des Gazastreifens ausgeführt.

8 Uhr: Pistorius: Israel bittet Deutschland um Munition für Kriegsschiffe

Israel hat Deutschland angesichts der Terrorangriffe der Hamas um Munition für Kriegsschiffe gebeten. Das sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstagmorgen am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 11. Oktober:

22.48 Uhr: Scholz ruft zur Solidarität mit jüdischer Bevölkerung in Deutschland auf

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach dem Großangriff der Hamas auf Israel zur Solidarität mit der jüdischen Bevölkerung in Deutschland aufgerufen. Es sei wichtig, dass die jüdischen Einrichtungen in Deutschland geschützt würden, sagte Scholz am Mittwoch den ARD-„Tagesthemen“. Er bat „um die Unterstützung aller Bürgerinnen und Bürger dabei, dass wir die Sicherheit unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger gemeinsam gewährleisten können und dass wir ihnen auch solidarisch beiseite stehen.“

Zu propalästinensischen Demonstrationen, bei denen antisemitische Botschaften gerufen werden, sagte Scholz: „Wir können das nicht akzeptieren.“ Die Behörden würden zudem strafbaren Handlungen „hart hinterher gehen, damit diese Straftaten nicht ungesühnt bleiben“.

22.41 Uhr: Scholz: Flächenbrand in Nahost muss verhindert werden

Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor einer Eskalation des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern gewarnt. „Es besteht die Gefahr, dass das ein Flächenbrand werden kann“, sagte Scholz am Mittwochabend in den ARD-„Tagesthemen“. Es sei Aufgabe, zusammen mit Verbündeten dafür zu sorgen, damit das nicht geschehe.

Der Kanzler verwies auf Gespräche mit US-Präsident Joe Biden, weiteren westlichen Verbündeten, aber auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Scholz kündigte zudem an, mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sprechen zu wollen. Am Donnerstag trifft Scholz in Berlin Tamim bin Hamad Al Thani, den Emir von Katar. Der Golfstaat soll sich Vermittler zwischen Israel und der islamistischen Hamas angeboten haben.

22.17 Uhr: Netanjahu: Notstandsregierung nötig für Kampf gegen Hamas

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will in der anstehenden Notstandsregierung mit Oppositionspolitiker Benny Gantz „alle Differenzen beiseite legen“. Die gemeinsame Führung mit der Opposition sei nötig, um einen „Feind schlimmer als den IS“ zu bekämpfen, sagte Netanjahu am späten Mittwochabend in einer gemeinsamen Ansprache mit Verteidigungsminister Joav Galant und Gantz unter Hinweis auf die Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

Das Schicksal des Landes stehe auf dem Spiel. Die im Gazastreifen herrschende, islamistische Hamas habe bei den Angriffen auf Israel Menschen enthauptet, Frauen vergewaltigt und Menschen bei lebendigem Leib verbrannt, sagte Netanjahu. Die Unterstützung der USA sei entscheidend für den Kampf Israels gegen die islamistische Organisation, hob er auch hervor.

Oppositionspolitiker Benny Gantz betonte, die Partnerschaft werde das Land zum Sieg führen. „Es gibt eine Zeit für Frieden und eine Zeit für Krieg - jetzt ist die Zeit für Krieg.“

21.39 Uhr: Regierungskreise: Erdogan verhandelt mit Hamas über Freilassung von Geiseln aus Israel

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben aus Regierungskreisen Verhandlungen mit der Hamas über die Freilassung von Geiseln aus Israel begonnen. „Sie verhandeln, um die Freilassung von Geiseln zu erreichen“, sagte am Mittwoch eine Quelle aus Regierungskreisen der Nachrichtenagentur AFP und bestätigte damit Berichte des türkischen privaten Fernsehsenders Habertürk.

20.09 Uhr: Schweiz will Hamas auch als Terrororganisation einstufen

Wie Israel, die USA, die EU und andere Länder will jetzt auch die Schweiz die islamistische Hamas im Gazastreifen als terroristische Organisation einstufen und verbieten lassen. Damit reagierte die Regierung in Bern am Mittwoch auf die verheerenden Terrorangriffe der Hamas auf Israel mit mehr als 1200 Toten. Eine Arbeitsgruppe werde die rechtlichen Optionen für ein Verbot der Palästinenserorganisation prüfen. Für das Verbot hatte sich am Dienstag bereits die Sicherheitspolitische Kommission der größeren Parlamentskammer, des Nationalrats, ausgesprochen.

20 Uhr: Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 1100

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1100 gestiegen. Mehr als 5300 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Mittwochabend mit.

19 Uhr: US-Abgeordneter: Ägypten hatte Israel drei Tage vor Hamas-Angriff gewarnt

Israel ist nach Angaben eines US-Abgeordneten drei Tage vor dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas von Ägypten gewarnt worden. „Wir wissen, dass Ägypten die Israelis drei Tage vorher gewarnt hat, dass sich ein solches Ereignis zutragen könnte“, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des US-Repräsentantenhauses, Michael McCaul, am Mittwoch nach einer Geheimdienstunterrichtung. „Es gab eine Warnung, ich denke die Frage ist, auf welcher Ebene.“

Der Hamas-Angriff sei von langer Hand geplant worden, sagte der Politiker der Republikanischen Partei weiter - möglicherweise seit einem Jahr. „Wir sind uns nicht ganz sicher, wie uns das entgangen ist, wir sind uns nicht ganz sicher, wie das Israel entgangen ist.“

Die ägyptische Regierung hat nicht öffentlich dazu Stellung genommen, ob sie Israel vor einem derartigen Angriff aus dem Gazastreifen gewarnt hat. Ägyptische Medien mit engen Kontakten zum ägyptischen Geheimdienst berichteten am Mittwoch allerdings, dass hochrangige Quellen in Sicherheitskreisen israelische Medienberichte über eine derartige Warnung dementiert hätten.

16 Uhr: Einigung in Israel auf Bildung von Notstandsregierung

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich mit Oppositionspolitiker Benny Gantz auf die Bildung einer Notstandsregierung geeinigt. Dies bestätigten mehrere Minister von der Regierungspartei Likud am Mittwoch in Medien.

Den Berichten zufolge sieht die Einigung vor, dass Netanjahu, Verteidigungsminister Joav Galant sowie der ehemalige Verteidigungsminister Benny Gantz von der Partei Nationale Union ein Kriegskabinett bilden.

Netanjahu hatte am Samstag den beiden Oppositionspolitikern Jair Lapid und Benny Gantz den Eintritt in eine Notstandsregierung angeboten. Seit Tagen liefen im Hintergrund Verhandlungen.

15 Uhr: Einziges Kraftwerk im Gazastreifen wegen Treibstoffmangels abgeschaltet

Das einzige Kraftwerk im von der Hamas beherrschten Gazastreifen ist wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden. Das Kraftwerk habe um 14.00 Uhr Ortszeit aufgehört zu funktionieren, teilte der Chef der Energiebehörde im Gazastreifen, Dschalal Ismail, mit. Kurz zuvor hatte er gewarnt, der Anlage gehe der Treibstoff aus.

Unmittelbar nach dem Großangriff der Hamas auf Israel am Samstag hatte der israelische Energieminister Israel Katz den Stopp israelischer Stromlieferungen in den Gazastreifen angeordnet. Am Montag ordnete die israelische Regierung die vollständige Belagerung des Gazastreifens an, die Einfuhr von Treibstoff und anderen Gütern wurde eingestellt. Auch Lebensmittel und Trinkwasser werden nicht mehr in das Palästinensergebiet geliefert.

14.10 Uhr: Bundestag gedenkt mit Schweigeminute der Opfer des Hamas-Angriffs auf Israel

Mit einer Schweigeminute hat der Deutsche Bundestag der Opfer des Großangriffs der Hamas auf Israel gedacht. Anwesend im Parlament waren dazu auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor. „Wir verurteilen die menschenverachtenden Terrorakte gegen Israel auf das Schärfste“, sagte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zu Beginn der Sitzung.

Dieser Terror sei „durch nichts zu rechtfertigen und muss sofort beendet werden“, führte Bas aus. Alle von der Hamas verschleppten Geiseln müssten „umgehend freigelassen werden“. Es werde auch nicht akzeptiert, „wenn grausamste Verbrechen gegen Kinder, Frauen und Männer bei uns in Deutschland auf den Straßen oder im Netz gefeiert werden“. Israelfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland würden nicht akzeptiert.

12 Uhr: Kreml bietet sich als Vermittler zwischen Israel und Palästina an

Russland will nach Kremlangaben bei der Regulierung des Nahostkonflikts zwischen Israel und Palästina vermitteln. „Russland kann und wird eine Rolle bei der Regulierung spielen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in einem Interview für das russische Staatsfernsehen. Dazu müsse Moskau den Dialog mit, aber auch gleichen Abstand von beiden Seiten wahren. „Zweifellos sind die Akte, die nur als Terrorismus bezeichnet werden können, zu verurteilen. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, was die Vorläufer dieser Situation waren“, sagte er.

Schon am Dienstag hatte der Kreml bekräftigt, seine Kontakte zu den Palästinensern fortzusetzen. Russlands Präsident Wladimir Putin werde zudem den Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, bei dessen schon vor Kriegsbeginn vereinbarter Moskau-Visite empfangen, hieß es. Putin machte für die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel die USA verantwortlich.

11 Uhr: Ministerpräsident Kretschmann fordert harte Strafen für Hamas-Jubel

Die öffentlich zur Schau gestellte Freude über die Angriffe der palästinensischen Hamas in Israel muss nach Ansicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann harte strafrechtliche Folgen haben. „Wer auf deutschen Straßen oder im Internet die Morde an der Jüdinnen und Juden feiert, der muss strafrechtlich und womöglich auch aufenthaltsrechtlich sanktioniert werden“, sagte der baden-württembergische Regierungschef am Mittwoch bei einer von der CDU beantragten Debatte über Antisemitismus im Landtag.

Es müssten alle rechtlichen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um antisemitische Parolen und Unterstützungsbekundungen für die jüngsten Taten der Hamas auf den Straßen zu unterbinden. „Wir müssen zeigen, dass wir ein starker Rechtsstaat sind, dass unsere Demokratie wehrhaft ist, dass wir keinen Antisemitismus dulden“, sagte Kretschmann.

10.30 Uhr: Polizei ermittelt: Israel-Flagge vor Heilbronner Rathaus abgerissen

Vor dem Heilbronner Rathaus ist eine nur wenige Stunden zuvor gehisste Israel-Flagge abgerissen und zerstört worden. Die Sprecherin der Stadt bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der „Heilbronner Stimme“. Die Flagge war demnach erst am Dienstag gehisst worden. Sie sei in der Nacht zu Mittwoch abgerissen worden. Die anderen dort hängenden Fahnen blieben unversehrt. „Wir stellen Strafanzeige gegen die Täter und haben eine neue Israel-Flagge gehisst“, sagte die Sprecherin.

9 Uhr: Bundestag gedenkt der Opfer des Hamas-Überfalls auf Israel

Der Bundestag wird heute der Opfer des großangelegten Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel gedenken. Er wird seine Sitzung um 13 Uhr mit einer Schweigeminute eröffnen, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) wird eine kurze Ansprache halten. Zudem werden sich heute Außenministerin Annalena Baerbock und ihre Umwelt-Kollegin Steffi Lemke (beide Grüne) im Bundestag den Fragen der Abgeordneten stellen.

7 Uhr: Faeser kündigt hartes Vorgehen gegen Hamas-Unterstützer in Deutschland an

Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein hartes Vorgehen gegen Sympathisanten und Unterstützer der radikalislamischen Palästinenserorganisation in Deutschland angekündigt. „Wir nutzen alle nachrichtendienstlichen und polizeilichen Mittel, um gegen Hamas-Unterstützer vorzugehen“, sagte Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Seit den „furchtbaren Terrorangriffen“ der Hamas auf Israel seien die deutschen Sicherheitsbehörden zusätzlich sensibilisiert. „Unsere Sicherheitsbehörden nehmen die islamistische Szene noch stärker ins Visier, um Reaktionen auf den Terror der Hamas sofort zu erkennen und jede Unterstützung zu unterbinden. Das gilt auch für das Sammeln von Spenden für die Hamas“, erklärte Faeser.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 10. Oktober:

22.41 Uhr: Angriffe auf Israel auch aus Syrien - Israel reagiert mit Beschuss

Nach dem großangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind nun auch aus dem Nachbarland Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Mehrere Raketen seien auf offenem Gelände abgestürzt, teilte Israels Armee am Dienstagabend mit. Das Militär reagierte eigenen Angaben zufolge mit Artillerie und Mörsergranaten.

Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London gingen die Angriffe von palästinensischen Gruppen in Syrien aus, die auch mit der Hisbollah im Libanon zusammenarbeiten. Sie hätten Granaten auf den von Israel besetzten Teil der Golanhöhen gefeuert. Israel habe als Reaktion militärische Stellungen und Fahrzeuge der syrischen Regierung angegriffen. Auch andere Aktivisten aus Syrien teilten mit, Israel habe auf Stellungen der syrischen Armee gezielt. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

21.43 Uhr: Auswärtiges Amt kündigt Evakuierungsflüge aus Israel am Donnerstag und Freitag an

Die Lufthansa wird am Donnerstag und Freitag mit Sonderflügen in Israel gestrandete deutsche Staatsangehörige nach Hause holen. Die Fluggesellschaft führe "auf Bitte des Auswärtigen Amts" mehrere Sonderflüge durch, hieß es am Dienstagabend im Auswärtigen Amt. Die Lufthansa hatte ihre Israel-Flüge wegen des Krieges in Nahost eigentlich bis einschließlich Samstag eingestellt.
 
Letzte technische Details werden den Angaben zufolge noch geklärt. Das Auswärtige Amt werde die in der Krisenvorsorgeliste (Elefand) registrierten Deutschen am Mittwoch darüber informieren, wie die Tickets für die Sonderflüge bei der Luthansa gebucht werden können. Noch nicht registrierte ausreisewillige deutsche Staatsangehörige sollten sich umgehend in der Krisenvorsorgeliste registrieren, hieß es im Ministerium. Derzeit haben sich rund 4500 deutsche Staatsangehörige auf der Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amts registriert. 
 
Aus der Opposition war Kritik am Krisenmanagement der Bundesregierung geäußert worden, nachdem Österreich und Spanien angekündigt hatten, ihre Landsleute in den kommenden Tagen mit Militärmaschinen aus Israel nach Hause zu holen.

21.31 Uhr: US-Außenminister Blinken reist nach Hamas-Angriff nach Israel

US-Außenminister Antony Blinken reist nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas nach Israel. Der für Donnerstag geplante Besuch werde "eine Botschaft der Solidarität und Unterstützung" darstellen, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Dienstag. US-Präsident Joe Biden hatte Israel zuvor in einer Fernsehansprache die volle Unterstützung seines Landes zugesichert und den Angriff der Hamas als "Akt des puren Bösen" verurteilt. Die Hamas hatte am Samstag einen Großangriff auf Israel gestartet; Israel reagierte mit Luftangriffen auf den Gazastreifen und mobilisierte zehntausende Soldaten. Auf beiden Seiten wurden seither hunderte Menschen getötet.

20.50 Uhr: Biden: US-Bürger unter Geiseln der islamistischen Hamas

Unter den von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden auch Amerikaner. „Wir wissen jetzt, dass unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch amerikanische Staatsbürger sind“, sagte Biden bei einer Ansprache im Weißen Haus. 

Nach Informationen des ZDF wurden auch mindestens fünf Deutsche entführt. Wie der Sender am Dienstag berichtete, wurde eine Deutsche getötet. Von Seiten des Auswärtigen Amtes in Berlin gab es für diese Informationen keine Bestätigung.

19.50 Uhr: Baerbock: Müssen bei Evakuierung aus Israel priorisieren

 Außenministerin Annalena Baerbock hat Deutsche, die auf Ausreise aus Israel warten, um Verständnis gebeten. „Wir haben Evakuierungsflüge mit anderen Fluggesellschaften auf den Weg gebracht. Wir haben durch die Krisenhotline - diejenigen, die am Flughafen sind, konnten sich an uns wenden -, Flugverbindungen vermittelt. Man musste dann umsteigen bei einigen Strecken. Ich verstehe, dass das eine furchtbare Situation ist, aber wenn Sie 100 000 Anrufe gleichzeitig haben, dann müssen Sie priorisieren“, sagte die Grünen-Politikerin am Dienstagabend im ZDF.

Zuvor hatte es aus dem Auswärtigen Amt geheißen, das Krisenreaktionszentrum sei unter Hochdruck mit Fluggesellschaften in Kontakt, um die Flugkapazitäten zu erweitern.

17.55 Uhr: Erneut Raketen aus dem Libanon - Israels Armee reagiert mit Beschuss

Militante haben libanesischen Sicherheitskreisen zufolge erneut Raketen aus dem Süden des Landes Richtung Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Dienstag mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden rund 15 Raketen aus dem Nachbarland abgefeuert, vier seien abgefangen und zehn auf offenem Gelände gelandet.

Am Montag hatte die Hisbollah Raketen Richtung Israel gefeuert. Israels Armee reagierte ebenfalls mit Artilleriebeschuss. Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall. Sicherheitskreise im Libanon vermuteten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen.

16.45 Uhr: Nach Terrorangriff: Israel tötet hochrangige Hamas-Mitglieder in Gaza

Bei Gegenschlägen nach dem Terrorangriff militanter Palästinenser hat Israel nach Armee-Angaben weitere ranghohe Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet. So sei der Wirtschaftsminister im Gazastreifen, Dschawad Abu Schamala, bei Attacken getroffen worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Er habe die Terror-Finanzierung verwaltet und Einsätze gegen Israel geleitet.

Außerdem sei ein weiteres wichtiges Hamas-Mitglied getötet worden, das den Angaben nach an Planungen zahlreicher Terroraktivitäten gegen Israel beteiligt war. Beide seien in der Nacht ums Leben gekommen.

16.34 Uhr: Wieder Raketenalarm in Tel Aviv nach Hamas-Angriff

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind am Dienstagnachmittag erneut Raketen auf die Küstenmetropole Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es waren laute Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome) zu hören. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei den darauf folgenden Angriffen sowie einem Massaker unter Teilnehmern eines Musikfestivals wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt.

15 Uhr: Zwei deutsche Schülergruppen aus Israel in Sicherheit gebracht – Island hilft

Tagelang mussten zwei Schülergruppen aus Baden-Württemberg in Israel ausharren.  Am Dienstag gelang es schließlich, die Berufsschüler und ihre Begleiter aus Ettlingen (Kreis Karlsruhe) und Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen) in Sicherheit zu bringen, wie die zuständigen Landratsämter mitteilten.

Auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit kam den zehn Berufsschülern und ihren beiden Lehrkräften aus Kircheim/Teck nach Angaben ihrer Schule der Zufall zur Hilfe: Während eines Luftalarms lernten die Betreuer im unterirdischen Bunker ihres Hotels demnach ein isländisches Ehepaar kennen.

Mit Hilfe des Paares habe die Gruppe Sitze in einer vom isländischen Außenministerium beauftragten Passagiermaschine bekommen. Sie fuhr mit einem selbst organisierten Bus ins jordanische Amman und landete am Dienstagmorgen mit der Sondermaschine auf dem Flughafen der isländischen Hauptstadt Reykjavik.  „Die Last fällt jetzt von allen ab“, sagte Schulleiter Jens Kaiser dem SWR. Er kritisierte aber auch die Bundesregierung, die wenig für die Gruppe unternommen habe.

12.10 Uhr: Bundesanwaltschaft ermittelt wegen Terrorangriffen durch Hamas

Die Bundesanwaltschaft hat Ermittlungen gegen unbekannte Mitglieder der islamistischen Hamas wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung eingeleitet. Das sagte eine Sprecherin der Anklagebehörde am Dienstag in Karlsruhe. Hintergrund seien die Entführungen und mutmaßlichen Tötungen deutscher Staatsbürger nach dem Großangriff der Hamas auf Israel.

11.32 Uhr: SPD-Außenpolitiker Schmid warnt vor Einstellung von Hilfe für Palästinenser

Der SPD-Außenpolitiker Nils Schmid hat davor gewarnt, die humanitäre Hilfe für die Palästinensergebiete einzustellen. Im Westjordanland und Gazastreifen lebten „ganz viele Menschen in sehr prekären Verhältnissen“, sagte er am Dienstag dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). „Wir wollen ja nicht, dass die weiter in die Arme von Terrororganisationen getrieben werden.“ Deshalb wäre es ein Fehler, jetzt diese humanitäre Hilfe einfach so einzustellen.

Die Abwicklung der Hilfe erfolge über internationale Organisationen, in der Regel UN-Organisationen, ergänzte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Damit werde sichergestellt, dass die Hilfe nicht bei der Hamas oder anderen Terrororganisationen lande.

11 Uhr: Junge Studentin aus Berlin kommt wohl in Israel ums Leben

Laut Medienberichten ist unter den Todes-Opfern in Israel auch eine junge Studentin aus Berlin. Wie Bild berichtet, kam sie kurz vor ihrem geplanten Rückflug bei den Hamas-Angriffen ums Leben. In einem emotionalen Posting auf Instagram trauert ihre Schwester öffentlich um die 22-Jährige. Laut den Berichten wurde auch ihr Freund bei den Angriffen getötet. Auch israelische Medien hatten bereits über den Fall berichtet.

10 Uhr: Berufsschüler aus Kirchheim/Teck aus Israel ausgeflogen

Neben einer Gruppe von Berufsschülern und ihren Begleitern aus dem Landkreis Karlsruhe hat auch eine weitere Gruppe aus Kirchheim/Teck nach den Angriffen der islamistischen Hamas in Israel festgesessen und auf einen Rückflug in die Heimat gewartet. Die zehn Berufsschüler und ihre beiden Lehrkräfte seien aber am Dienstag aus dem Krisenherd ausgeflogen worden und unterwegs nach Hause, sagte eine Sprecherin des Landkreises auf Anfrage.

Die Gruppe sei am 4. Oktober zu einem Austausch nach Israel geflogen und wollte eigentlich erst am Donnerstag zurückkommen. Die Gruppe hatte sich im Rahmen eines Schülerausflugs an einer Partnerschule östlich von Tel Aviv und in Gastfamilien aufgehalten.

8 Uhr: Israelische Armee: Leichen von „rund 1500“ Hamas-Kämpfern in Israel entdeckt

Die israelische Armee hat nach dem Großangriff der Hamas rund 1500 Leichen von Kämpfern der radikalislamischen Palästinenserorganisation in Israel entdeckt. „Etwa 1500 Leichen von Hamas-Kämpfern wurden in Israel und rund um den Gazastreifen gefunden“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am Dienstag. Drei Tage nach dem Beginn des Hamas-Angriffs habe die Armee „mehr oder weniger“ die Kontrolle über die Grenze zum Gazastreifen wiedererlangt.

7 Uhr: Israel mobilisiert 300.000 Soldaten, Gazastreifen abgeriegelt

Nach den verheerenden Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300.000 Reservisten mobilisiert. „Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang“, hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt und Rache geschworen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 9. Oktober:

22.03 Uhr: Erdogan warnt Israel vor „wahllosen“ Angriffen auf Gazastreifen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel vor „wahllosen“ Angriffen auf Zivilisten im Gazastreifen gewarnt. „Dem Volk des Gazastreifens kollektiv und wahllos zu schaden, würde das Leiden und die Spirale der Gewalt in der Region weiter verschärfen“, sagte Erdogan nach Angaben seines Büros am Montag bei einem Telefonat mit dem israelischen Staatschef Isaac Herzog.
 
Erdogan setzt sich im Nahost-Konflikt seit langem für eine Zwei-Staaten-Lösung ein. Am Montag führte er nach Angaben seines Büros eine Reihe von Gesprächen, darunter mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und dem palästinensischen Regierungschef Nadschib Mikati. Dabei habe der türkische Präsident betont, dass er sich weiter „für eine Beendigung der Konflikte einsetzen“ wolle.
 
Im Anschluss an eine Kabinettssitzung sagte Erdogan am Montag, er hoffe auf ein Ende der Angriffe auf israelische Städte „und Angriffe auf israelische Zivilisten“. Beide Parteien müssten eine „gewisse Ethik“ respektieren.

21.10 Uhr: Netanjahu ruft zu Bildung einer "Regierung der nationalen Einheit" auf

Angesichts des Krieges mit der radikalislamischen Hamas-Bewegung hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Opposition zur gemeinsamen Bildung einer "Regierung der nationalen Einheit" aufgerufen. Er fordere die Oppositionsführer auf, "sofort eine Notstandsregierung der nationalen Einheit ohne Vorbedingungen zu bilden", sagte Netanjahu am Montagabend in einer Fernsehansprache. Die radikalislamische Hamas hatte am Samstag einen beispiellosen Großangriff auf Israel mit tausenden Raketen und Kämpfern am Boden gestartet, bei dem bislang nach Regierungsangaben mehr als 800 Menschen getötet wurden.

21.05 Uhr: Israels Armee rät Bürgern zur Vorratsbeschaffung

Israels Armee hat die Menschen im Land angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär - offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hamas - mit. Auch andere Ausrüstung für Notsituationen sollen sich die Bürger beschaffen und überprüfen, wo sich der nächst gelegene Luftschutzbunker befindet, hieß es Montag weiter.

20.45 Uhr: Schweiz plant am Dienstag Sonderflug für Rückholung aus Israel

Die Airline Swiss plant am Dienstag einen Sonderflug zur Rückholung von Schweizerinnen und Schweizern aus Israel. Wie die Lufthansa-Tochter am Montag bekanntgab, ist auf dem Flug von Tel Aviv nach Zürich Platz für 219 Passagiere. Der Transport findet in Kooperation mit dem Schweizer Außendepartement statt. Nach Beginn des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel hatte die Swiss ihre reguläre Verbindung nach Tel Aviv bereits am Samstag vorläufig eingestellt.

Derzeit sind dem Außendepartement etwa 430 Reisende aus der Schweiz in Israel bekannt. Außerdem leben laut der Behörde rund 28 000 registrierte Schweizer in Israel und den palästinensischen Gebieten.

20.06 Uhr: Hunderte solidarisieren sich in Stuttgart mit Israel

Hunderte Menschen haben am Montagabend in Stuttgart ihre Solidarität mit dem Staat Israel bekundet. Vor dem Rathaus verurteilte die Präsidentin des baden-württembergischen Landtags, Muhterem Aras, den Angriff der Hamas auf Israel als verbrecherisch und barbarisch. Aras hatte als Zeichen der Solidarität die Flagge Israels vor dem Landtagsgebäude aufhängen lassen.

19.34 Uhr: Hamas droht wegen israelischer Luftangriffe mit Tötung von Geiseln

Die radikalislamische Hamas hat mit der Tötung israelischer Geiseln gedroht, sollte Israel seine Luftangriffe auf den Gazastreifen fortsetzen. „Auf jeden unangekündigten Angriff auf unser Volk werden wir mit der Hinrichtung einer der zivilen Geiseln antworten“, erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, am Montag.

Bewaffnete Kämpfer hatten bei ihrem Großangriff auf Israel am Samstag etwa hundert Menschen in den Gazastreifen verschleppt, darunter nach Angaben aus dem Auswärtigen Amt offenbar auch Menschen mit doppelter israelischer und deutscher Staatsbürgerschaft.

18.45 Uhr: Israel verkündet im Krieg mit Hamas „vollständige Belagerung“ des Gazastreifens

Im Krieg gegen die radikalislamische Hamas schneidet Israel den Gazastreifen von jeglicher Versorgung ab und führt weiter massive Luftangriffe auf das Palästinensergebiet. Die Regierung ordnete am Montag die „vollständige Belagerung“ des Palästinensergebiets an, die Versorgung mit Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff wird eingestellt. „Was die Hamas erleben wird, wird schwer und schrecklich sein. Wir werden den Nahen Osten verändern“, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Die Hamas schloss Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch vorerst aus.

18.22 Uhr: Scholz und Macron telefonieren am Abend mit Biden und Sunak

Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wollen angesichts der Lage in Israel mit US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Rishi Sunak das weitere Vorgehen beraten. „Wir stehen fest und unverbrüchlich an der Seite Israels“, sagte Scholz zu Beginn einer deutsch-französischen Regierungsklausur am Montag in Hamburg. Ein Gespräch zu viert sei am späteren Abend geplant.

17.58 Uhr: Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt laut Regierung auf 800

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf rund 800 Menschen gestiegen. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Montag mit. Rund 2600 Menschen seien verletzt worden.

17.35 Uhr: Lufthansa-Konzern setzt Flüge nach Tel Aviv bis einschließlich Samstag aus

Der Lufthansa-Konzern hat seine Flüge nach Tel Aviv bis einschließlich Samstag eingestellt. Der Konzern, zu dem neben der Lufthansa die Passagier-Airlines Swiss, Austrian Airlines, Discover Airlines, Eurowings und Brussels Airlines gehören, verwies auf die „sich weiterhin unklar entwickelnde Situation in Israel“. Das Unternehmen bat „alle betroffenen Passagiere, sich mit ihrer Airline in Verbindung zu setzen“.

Die Fluggesellschaft Swiss werde am Dienstag aber einen Sonderflug zur Rückholung Schweizer Staatsangehöriger von Tel Aviv nach Zürich organisieren, erklärte das Schweizer Außenministerium. Der Flug am späten Nachmittag sei „in erster Linie“ für Schweizer Staatsangehörige vor Ort gedacht. Die Zahl der in Israel und den palästinensischen Gebieten gemeldeten Schweizer gab das Ministerium mit 28.000 an, bislang hätten sich 430 Menschen mit Verbindungen in die Schweiz bei den Behörden gemeldet.

16.40 Uhr: Shani Louks Familie im Schwarzwald appelliert an deutsche Behörden: „Bitte rettet Shani!“

3000 junge Menschen feierten auf dem Festival, als die Hamas angriff. Fast 300 sind tot. Die Deutsche Shani Louk wurde entführt, ihr Bild geht um die Welt. In Sulz hoffen Tante und ihr Partner, die Nichte wiederzusehen.

16.20 Uhr: Militär: Israels Armee greift Ziele im Libanon an

Israels Armee hat mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen. Das teilte das Militär am Montag mit. Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

16.09 Uhr: Bewaffnete Verdächtige aus Libanon nach Israel eingedrungen

Die israelische Armee hat am Montag nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom feindlichen Nachbarland Libanon aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das Militär mit. Nach israelischen Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben. Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall, auf den Israel mit Beschuss von Zielen im Süden des Nachbarlandes reagierte.

15.55 Uhr: Israel riegelt nach Hamas-Angriff den Gazastreifen vollständig ab

Zwei Tage nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas riegelt Israel den Gazastreifen vollständig ab. Es werde in dem dicht besiedelten Palästinensergebiet „keinen Strom, keine Lebensmittel, kein Wasser, kein Gas“ mehr geben, sagte Verteidigungsminister Joav Gallant am Montag. Die israelische Armee, die nach eigenen Angaben inzwischen wieder die Kontrolle über die angegriffenen Ortschaften erlangt hat, zog hunderttausende Reservisten zusammen und beschoss hunderte weitere Ziele im Gazastreifen.

15.44 Uhr: „Relativierend!“ Harsche Kritik an Stellungnahmen muslimischer Verbände

Feiernde Menschen in Berlin und relativierende Aussagen zum Hamas-Terror: Die Reaktionen der muslimischen Verbände sorgen in Deutschland für Verärgerung. Auch Landespolitiker reagieren mit deutlichen Worten.

15.14 Uhr: EU setzt Hilfsgelder für Palästinenser aus

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel setzt die EU ihre Entwicklungshilfe für die Palästinenser aus und stellt Hilfsgelder in Höhe von 700 Millionen Euro auf den Prüfstand. "Alle Zahlungen werden sofort ausgesetzt. Alle Projekte werden überprüft", erklärte EU-Erweiterungskommissar Oliver Varhelyi am Montag im Onlinedienst X, ehemals Twitter. Alle neuen Ausgaben, auch noch für das laufende Jahr, würden "bis auf Weiteres" zurückgestellt.

14.35 Uhr: Hamas: Vier "Gefangene" bei israelischen Angriffen auf Gaza getötet

Bei den israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas vier von der radikalislamischen Palästinenserorganisation festgehaltene "Gefangene" getötet worden. "Die Bombenangriffe der Besatzung gestern Abend und heute auf den Gazastreifen haben zum Tod von vier feindlichen Gefangenen geführt", erklärten die Essedin-al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, am Montag auf ihrer Website.

13.16 Uhr: Schülergruppe aus Baden-Württemberg wartet auf Ausreise aus Israel

Eine Gruppe von Berufsschülern und ihre Begleiter aus Ettlingen im Landkreis Karlsruhe warten weiterhin auf ihre Ausreise aus Israel nach Deutschland. Die elf Berufsschülerinnen und -schüler im Alter von 16 bis 19 Jahren halten sich zusammen mit zwei Lehrkräften und einer Begleiterin aus der Landkreisverwaltung seit vergangenen Donnerstag im Rahmen eines Jugendaustausches in dem Land auf, das von Angriffen der islamistischen Hamas erschüttert wird. „Der Gruppe geht es nach wie vor gut. Sie befindet sich an einem sicheren Ort fernab der Kampfhandlungen und es wird versucht, einen vorzeitigen Rückflug zu organisieren“, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Karlsruhe am Montag.

Die Jugendlichen waren am Samstagabend von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden. Man stehe in Kontakt mit der deutschen Botschaft, so der Behördensprecher weiter.

12.50 Uhr: Iran weist Beteiligung an Großangriff der Hamas auf Israel zurück

Der Iran hat den Vorwurf einer Beteiligung am Großangriff der Hamas auf Israel zurückgewiesen. Derartige Anschuldigungen lägen „in politischen Motiven begründet“, sagte der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanani am Montag bei einer Pressekonferenz in Teheran. Sein Land mische sich nicht „in die Entscheidungsprozesse anderer Nationen“ ein, dies gelte auch „für Palästina“.

Zugleich verteidigte Kanani die Gewalt der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas. Dabei legte er nahe, dass das Palästinensergebiet nicht auf fremde Führung oder Hilfe angewiesen sei. „Der Widerstand der palästinensischen Nation hat die notwendigen Kapazitäten, die Kraft und den Willen, sich zu verteidigen, ihre Nation zu verteidigen und zu versuchen, verlorene Rechte zurückzugewinnen“, sagte der Außenamtssprecher.

12.32 Uhr: EU-Außenminister kommen zu Krisensitzung zur Lage in Israel zusammen

Angesichts der schweren Kämpfe in Israel kommen die EU-Außenminister am Dienstag in Brüssel zu einer Krisensitzung zusammen. "Ich berufe für morgen eine Dringlichkeitssitzung der EU-Außenminister ein, die sich mit der Lage in Israel und in der Region befasst", teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Montag in Onlinenetzwerken mit.

11.22 Uhr: Neuer Raketenalarm in Tel Aviv und Jerusalem

In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels hat es wieder Raketenalarm gegeben. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Verletzten. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen.

10.20 Uhr: Rettungsdienst: Bis zu 250 Menschen auf Musikfestival bei Hamas-Angriff getötet

Bei ihrem Großangriff auf Israel haben bewaffnete Kämpfer der Hamas nach Angaben eines israelischen Rettungsdienstes auf einem Musikfestival im Süden des Landes am Samstag bis zu 250 Menschen getötet.

Es gebe etwa „vier oder fünf Lastwagen, die jeweils 50 Leichen“ von dem Festivalgelände in der Nähe des Gazastreifens abtransportierten, sagte der Sprecher des israelischen Rettungsdienstes Zaka, Moti Bukjin, der Nachrichtenagentur AFP. Er gehe von „etwa 200 bis 250 Leichen“ aus.

8.33 Uhr: Merkel: Hamas-Angriff auf Israel „menschenverachtend und barbarisch“

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel verurteilt. „Ich verurteile die terroristischen Angriffe der Hamas auf den Staat Israel auf das Schärfste“, sagte die CDU-Politikerin einer Mitteilung vom Montag zufolge. „Sie sind menschenverachtend und barbarisch.“

Merkels Gedanken und ihre Solidarität seien beim israelischen Volk und der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, „die die Sicherheit des Staates Israel verteidigen“.

8 Uhr: Israel setzt Kampf gegen Hamas-Angreifer fort

Auch zwei Tage nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die israelische Luftwaffe bombardierte weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen, wie Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mitteilten. Der Weltsicherheitsrat konnte sich bei einer Dringlichkeitssitzung am Sonntag (Ortszeit) laut US-Medienberichten auf keine einmütige Verurteilung der islamistischen Hamas verständigen.

7 Uhr: Israelische Armee: "Mehr als 500" Hamas-Ziele im Gazastreifen getroffen

48 Stunden nach Beginn des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel hat die israelische Armee nach eigenen Angaben hunderte Ziele im Gazastreifen ins Visier genommen. Über Nacht hätten "Kampfjets, Hubschrauber, Flugzeuge und Artillerie der israelischen Armee mehr als 500 terroristische Ziele der Hamas und des Islamischen Dschihad im Gazastreifen getroffen", erklärte die israelische Armee am Montag. Die Hamas hatte am Samstagmorgen einen Großangriff auf Israel gestartet.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 8. Oktober:

22.13 Uhr: Hamas laut Israels Militärsprecher„barbarischer und brutaler“ als IS

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas in Israel hat Israels Armee die im Gazastreifen herrschende Organisation mit dem Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS) verglichen. Die Hamas sei „barbarischer und brutaler“ als der IS vorgegangen, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Die Hamas habe „einen Krieg gegen Israel mit dem schlimmsten Massaker an unschuldigen Zivilisten in der Geschichte Israels“ begonnen. Bei den israelischen Gegenschlägen halte sich das Land an das Völkerrecht, betonte er.

21.32 Uhr: Nach Hamas-Angriff 260 Leichen auf Festivalgelände in Israel gefunden

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen haben Einsatzkräfte allein auf einem Festival-Gelände in Israel bislang mindestens 260 Leichen gefunden. Das berichtete die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend. Hamas-Kämpfer attackierten am Samstag die Teilnehmer eines Musikfestivals nahe der Grenze zum Gazastreifen und verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen. Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen. Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen.

21.13 Uhr:  Jüdische Verbände fordern Freilassung der Hamas-Geiseln

Der Zentralrat der Juden in Deutschland und weitere Verbände der sieben größten jüdischen Diasporagemeinden in der Welt fordern die sofortige Freilassung aller Geiseln der palästinsischen Hamas. Die Staatengemeinschaft solle sich zum Beispiel über die Vereinten Nationen unverzüglich dafür einsetzen, dass die israelische Geiseln sicher zu ihren Familien zurückgebracht würden, so die Verbände in einer am Sonntagabend veröffentlichten Erklärung der J 7.

21.03 Uhr: Frankreich warnt nach Hamas-Angriff auf Israel vor Ausweitung des Konflikts

Frankreich hat nach dem Großangriff der Hamas auf Israel vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. Es müsse verhindert werden, dass die Gewalt zu einem regionalen "Flächenbrand" führe, erklärte das Außenministerium in Paris am Sonntag. Außenministerin Catherine Colonna habe nach der "terroristischen Attacke" der radikalislamischen Palästinenserorganisation zahlreiche Gespräche mit regionalen Regierungsvertreten geführt. 

20.42 Uhr: Scharfe Kritik an pro-palästinensischen Jubelszenen in Berlin

Die öffentlich zur Schau gestellte Freude einiger in Berlin über die Angriffe der palästinensischen Hamas in Israel hat Empörung bei Politikern ausgelöst. „Es ist ein guter Tag für die CDU, aber es ist kein Tag zum Feiern“, sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Sonntagabend in der „Berliner Runde“ in der ARD - eigentlich zu den Landtagswahlen in Bayern und Hessen - hier mit Bezug auf die Lage in Israel. „Kann doch wohl nicht wahr sein, dass hier an der Sonnenallee in Neukölln die Leute auf die Straße gehen. Partys machen, Süßigkeiten verteilen und Terroristen verteidigen.“ Linnemann sagte, der Rechtsstaat müsse abschrecken, auch mit Strafverfahren binnen 48 oder 72 Stunden.

20.15 Uhr: USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

Die USA verlegen als Reaktion auf den Großangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Das teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag in Washington mit.

20.00 Uhr: Gesundheitsministerium in Gaza meldet 413 Tote

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind mindestens 413 Menschen getötet worden. 2300 Palästinenser seien zudem verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntagabend mit.

19.51 Uhr: USA liefern Israel Munition und verstärken Militärpräsenz in Konfliktregion

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas auf Israel verstärken die USA die Unterstützung für ihren Verbündeten Israel. Es sei neue Militärhilfe auf dem Weg nach Israel und in den kommenden Tagen werde noch mehr folgen, sagte US-Präsident Joe Biden nach Angaben des Weißen Hauses am Sonntag in einem Telefonat mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu.

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin kündigte an, Washington werde der israelischen Armee zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung stellen. Eine erste Lieferung werde noch am Sonntag auf den Weg gebracht und in den kommenden Tagen in Israel eintreffen.

19.46 Uhr: Israels Präsident macht Iran für Hamas-Angriffe mitverantwortlich

Israels Präsident Izchak Herzog hat den Iran für den Großangriff der Hamas mitverantwortlich gemacht. Die „unverzeihliche Sünde“ sei nicht nur „von einer mörderischen Terrororganisation angeführt“ worden, „sondern auch von einer bösen Achse, deren Basis im Iran liegt“, sagte er am Sonntagabend in einer Ansprache an die Nation. Irans Stellvertreter arbeiteten unermüdlich daran, Israel zu zersetzen.

Herzog schwor die Menschen auch auf eine lange Dauer der Kampfhandlungen ein. „Ein solcher Krieg endet nicht im Handumdrehen.“ Es stünden schwierige Tage bevor. „Wir führen Krieg um unser Zuhause“, sagte Herzog weiter. „Der Staat Israel wird auch dieses Mal gewinnen. Wir haben keine andere Wahl.“

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah hatte zuvor Solidarität mit der Hamas bekundet. Die Hisbollah übernahm am Sonntag auch die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf von Israel besetzte Gebiete.

19.34 Uhr: Israelischer Botschafter: Auch US-Bürger unter den von der Hamas Verschleppten

Bei dem Großangriff der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas auf Israel sind nach Angaben eines israelischen Diplomaten offenbar auch US-Bürger entführt worden. Es gebe nach seiner Kenntnis US-Bürger unter den im Süden Israels verschleppten Soldaten und Zivilisten, sagte der israelische Botschafter in den USA, Michael Herzog, am Sonntag dem TV-Sender CBS News. Er kenne aber keine Einzelheiten. 

US-Außenminister Antony Blinken sagte im US-Fernsehen, seine Regierung prüfe Berichte, wonach sich unter den Todesopfern des Hamas-Angriffes und unter den Entführten auch US-Bürger befinden. 

19.10 Uhr: Zahl der Toten in Israel nach Großangriff der Hamas steigt auf 700

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf mindestens 700 gestiegen. Dies berichteten mehrere israelische Medien am Sonntag unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens 2243 Menschen verletzt.

18.46 Uhr: Hamas-Angriff: Mehrere EU-Länder evakuieren ihre Bürger aus Israel

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel bemühen sich mehrere EU-Länder um eine Evakuierung ihrer Bürger aus dem Land. Rumänien flog bereits am Samstagabend 346 seiner Bürger aus Israel aus, wie das Außenministerium in Bukarest am Sonntag mitteilte. Ein bulgarisches Flugzeug brachte nach Angaben der Regierung in Sofia 92 Bulgaren und einen Kroaten in Sicherheit. Dutzende weitere Bulgaren warteten demnach in Tel Aviv auf ihre Evakuierung.

Auch Polen und Ungarn kündigten Evakuierungsflüge an. „Die polnische Armee bereitet sich darauf vor, die Polen in Israel zu evakuieren“, erklärte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Dazu würden Transportmaschinen vom Typ Hercules C-130 genutzt.

Der polnische Staatschef Andrzej Duda bestätigte auf X, dass Militärmaschinen der polnischen Luftwaffe genutzt werden sollen. „Soldaten unserer Spezialkräfte werden den Schutz beim Boarding und die Sicherheit an Bord sicherstellen“, fügte er hinzu.

18.09 Uhr: Armee: Es befinden sich noch Hamas-Kämpfer in Israel

Nach dem Großangriff auf Israel befinden sich nach Armeeangaben weiterhin Kämpfer der radikalislamischen Hamas auf israelischem Staatsgebiet. "Wir verstärken unsere Kräfte vor allem in der Nähe des Gazastreifens und säubern das Gebiet", sagte der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Sonntagabend. "Der Feind ist immer noch auf (israelischem) Boden." Die Armee habe bislang 800 Ziele im Gazastreifen angegriffen, fügte Hagari hinzu.

17.48 Uhr: Auswärtiges Amt geht von Deutschen unter von Hamas Verschleppten aus

Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Sonntag, nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten. Am Sonntag hatte im Auswärtigen Amt erneut der Krisenstab der Bundesregierung getagt.

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es nach den zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegenden Erkenntnissen weiter, man stimme sich gemeinsam mit der deutschen Botschaft in Tel Aviv sehr eng mit den israelischen Behörden ab. Zudem bitte man um Verständnis, dass man sich zum Schutz der betroffenen Personen weder zur Anzahl noch zu Einzelfällen öffentlich äußern könne. Schon zuvor hieß es, zu konsularischen Einzelfällen und Geiselnahmen deutscher Staatsangehöriger äußere sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht.

17.13 Uhr: EU bemüht sich um Deeskalation im Nahen Osten

EU-Ratspräsident Charles Michel hat in Telefonaten mit dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mohammed Schtajjeh und Jordaniens König Abdullah II. die terroristische Gewalt der Hamas entschieden verurteilt und auf Deeskalation und ein Ende der Feindseligkeiten gedrängt. Wie aus EU-Kreisen am Sonntagnachmittag verlautete, verlangte Michel, die Menschenrechte umfänglich zu achten, das Leben von Zivilisten zu bewahren und die Geiseln umgehend freizulassen.

Wie es weiter hieß, wollte der EU-Ratschef auch mit Israels Präsident Jitzchak Herzog und mit dem Ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi telefonieren. Ob er auch mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprechen wird, war am Sonntagnachmittag noch offen. Den inoffiziellen Angaben zufolge waren die Anrufe mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell abgestimmt.

17.07 Uhr: Selenskyj sichert Netanjahu bei Telefonat Solidarität zu

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefonat Solidarität im Kampf gegen die islamistische Hamas zugesichert. Selenskyj teilte am Sonntag auf dem Portal X (vormals Twitter) mit, dass er Netanjahu angesichts der vielen Toten auch sein Beileid ausgesprochen habe. Er habe sich über die aktuelle Lage in Israel informieren lassen. Die israelische Polizei und die Diplomaten Kiews arbeiteten demnach zusammen, um die Sicherheit und den Schutz der ukrainischen Bürger zu gewährleisten, teilte Selenskyj weiter mit.

16.58 Uhr: Iran spricht von berechtigter Selbstverteidigung der Palästinenser und lobt Hamas

Der Iran hat den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel als berechtigte Selbstverteidigung der Palästinenser gelobt. Irans Präsident Ebrahim Raisi sagte am Sonntag laut staatlichem Fernsehen: „Iran unterstützt die rechtmäßige Verteidigung der palästinensischen Nation.“ Mit Blick auf Israel fügte er hinzu, „das zionistische Regime und seine Unterstützer“ würden die Sicherheit von Nationen in der Region gefährden. Dafür müssten sie zur Verantwortung gezogen werden.

Die Hamas hatte Israel am Samstag mit tausenden Raketen angegriffen und hunderte Kämpfer auf israelisches Gebiet geschickt, die Zivilisten und Soldaten ermordeten und teils in den Gazastreifen verschleppten. Israel meldete bisher mehr als 600 Tote und über hundert „Gefangene“ der Hamas. Als Vergeltung griff Israel den Gazastreifen aus der Luft an. Dort gab es mindestens 370 Tote.

16.44 Uhr: Mindestens 600 Tote in Israel bei Großangriffen aus Gaza

Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen sind mindestens 600 Menschen in Israel ums Leben gekommen. Mehr als 2000 weitere seien verletzt worden, teilte das Pressebüro der Regierung am Sonntag auf Facebook mit.

16.42 Uhr: Israel bestätigt: Mindestens 100 Menschen bei Angriffen entführt

Bei den Großangriffen der islamistischen Hamas sind nach israelischen Angaben mehr als 100 Menschen in Israel entführt worden. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Sonntag auf Facebook mit.

16.30 Uhr: Scholz warnt vor „Flächenbrand“ in Nahost und hofft auf Vermittlung

Angesichts der massiven Gewalt im Nahen Osten hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor einem „Flächenbrand“ in der Region gewarnt und sich für Bemühungen um Vermittlung zwischen Israel und den Palästinensern ausgesprochen. Er werde am Sonntag mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi telefonieren, der sich um Vermittlung und Deeskalation bemühe, sagte Scholz in Berlin. „Wir werden Ägypten dabei gerne unterstützen,“ fügte Scholz hinzu.

Auch mit US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem britischen Regierungschef Rishi Sunak werde er „ein ausführliches Telefonat“ führen. Der Kanzler verurteilte „die barbarischen Angriffe“ der radikalislamischen Hamas auf Israel, bei denen nach Regierungsangaben mehr als 600 Menschen getötet wurden, „auf das Schärfste“. Er hob hervor: „Diese Taten sind barbarisch, sie sind empörend und sie sind durch nichts, auch durch gar nichts zu rechtfertigen.“

16.22 Uhr: Bund stellt Palästinenser-Unterstützung wegen Angriffs auf Israel auf Prüfstand

Infolge des Großangriffs der militanten Palästinenserorganisation Hamas auf Israel stellt die Bundesregierung ihre finanzielle Unterstützung für die Palästinensischen Gebiete infrage. „Diese Angriffe auf Israel sind eine fürchterliche Zäsur“, erklärte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Sonntag. „Wir werden darum unser gesamtes Engagement für die Palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand stellen.“ Unterstützungszahlungen werden nach Angaben des Ministeriums „derzeit nicht vorgenommen“.

Zuvor war die Debatte über deutsche Unterstützung für die Palästinenser entbrannt. Zugesagte Zahlungen in Millionenhöhe müssten „nun sofort eingestellt werden“, erklärte CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) forderte eine Entscheidung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Der Linken-Politiker Gregor Gysi verteidigte hingegen die Palästinenser-Hilfe.

16.13 Uhr: Scholz versichert Israel unverbrüchliche Solidarität Deutschlands

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Israel nach dem großangelegten Angriff der islamistischen Hamas die Solidarität Deutschlands zugesagt. Er habe Regierungschef Benjamin Netanjahu in einem Telefongespräch versichert, „dass Deutschland angesichts dieses furchtbaren Angriffs fest und unverbrüchlich an der Seite Israels steht“, sagte Scholz am Sonntag im Kanzleramt in Berlin. „Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Das gilt gerade auch in schweren Stunden wie diesen. Und entsprechend werden wir handeln.“

16.10 Uhr: Baden-Württembergs Politiker bekunden Solidarität mit Israel

Baden-Württembergs Politiker haben sich nach den Großangriffen der islamistischen Hamas solidarisch an die Seite Israels gestellt. „Ich verurteile den gewaltsamen Terrorangriff der Hamas gegen Israel und seine Bevölkerung aufs Entschiedenste. Der Schutz jüdischen Lebens und die Sicherheit Israels gehören zur Staatsräson Deutschlands. Wir stehen solidarisch an der Seite Israels“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) verurteilte die Gewalt gegen Israel. „Unsere Gedanken sind bei den Toten, Verletzten und ihren Angehörigen sowie allen Jüdinnen und Juden in unserem Land.“

15.57 Uhr: Scholz verurteilt palästinensische Feiern nach Angriff auf Israel

Bundeskanzler Olaf Scholz hat pro-palästinensische Freudenfeiern nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel verurteilt. „Wir akzeptieren es nicht, wenn hier auf unseren Straßen die abscheulichen Attacken gegen Israel gefeiert werden“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag in Berlin. Er ergänzte: „Das Leid, die Zerstörung, der Tod von so vielen Menschen kann für niemanden Anlass zur Freude sein.“ Seine Gedanken seien „in diesen schweren Stunden bei den Bürgerinnen und Bürgern Israels, die viele Opfer zu beklagen haben“, sagte der Kanzler und fügte hinzu: „Deutschland steht an ihrer Seite.“

15.31 Uhr: Militär: Mehr als 3200 Raketen aus Gaza auf Israel abgefeuert

Militante Palästinenser haben nach Angaben des israelischen Militärs seit Beginn der Kämpfe mehr als 3200 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Seit Samstagmorgen seien 3255 Raketen gezählt worden, sagte ein Sprecher am Sonntag.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Das Land reagierte mit Gegenangriffen. Die Kämpfe und der Beschuss dauerten am Sonntag an. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

15.17 Uhr: Regierung: Mehr als 600 Tote durch Hamas-Gewalt in Israel

Seit Beginn des großangelegten Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel sind in dem Land nach Regierungsangaben mehr als 600 Menschen getötet worden. Zudem würden mehr als hundert Menschen von der Hamas als "Gefangene gehalten", erklärte die israelische Regierung am Sonntagnachmittag. Die Palästinenserorganisation hatte am Samstagmorgen vom Gazastreifen aus tausende Raketen auf Israel abgefeuert und war mit hunderten Kämpfern auf israelisches Gebiet vorgedrungen.

15.16 Uhr: Angriff auf Israel: Bund stoppt Entwicklungszusammenarbeit mit Palästinensern

Infolge des Großangriffs der militanten Palästinenserorganisation Hamas auf Israel hat das Bundesentwicklungsministerium seine Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten vorerst gestoppt. „Diese Angriffe auf Israel sind eine fürchterliche Zäsur“, erklärte Entwicklungsministerin Svenja Schule (SPD) am Sonntag. „Wir werden darum unser gesamtes Engagement für die Palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand stellen.“ Unterstützungszahlungen werden nach Angaben des Ministeriums „derzeit nicht vorgenommen“.

14.22 Uhr: Zahl der Toten in Israel nach Großangriffen aus Gaza steigt auf 500

Bei den Großangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen sind mindestens 500 Menschen in Israel getötet worden. Das bestätigten am Sonntag medizinische Quellen. Darüber hinaus wurden mehr als 2000 Menschen nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt.

14 Uhr: Israels Sicherheitskabinett erklärt Kriegszustand

Das israelische Sicherheitskabinett hat in Israel den Kriegszustand ausgerufen. Dies erlaube „weitreichende militärische Schritte“, teilte am Sonntag das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. „Der Krieg, der Israel durch eine mörderische Terrorattacke aus dem Gazastreifen aufgezwungen wurde, hat am 7. Oktober 2023 um 06.00 Uhr begonnen.“

13.50 Uhr: Deutsche unter den Opfern der Hamas in Israel

Unter den Opfern der radikalislamischen Hamas in Israel ist Medienberichten zufolge auch eine Deutsche. Die 22-Jährige Shani Louk werde von ihrer Familie seit Samstag vermisst, berichtete der "Spiegel" am Sonntag. Die junge Frau sei bei einem Musikfestival im Süden Israels gewesen, als Hamas-Kämpfer das Land überfielen und auch die Festivalgäste angriffen. Viele Menschen sollen dort noch vermisst werden.

Ob Shani Louk noch lebt, ist unklar. Ihr Familie habe sie auf einem Video erkannt, das sie auf einem Truck liegend halbnackt zeigt, während Hamas-Kämpfer auf ihr herumtrampeln. Dann rast der Jeep dem Bericht zufolge davon. Die Mutter der jungen Frau, Ricarda Louk, gehe davon aus, dass sie verschleppt wurde und noch lebt, berichtete der Spiegel. Die 22-Jährige sei leicht an ihren auffälligen Tatoos und ihren gefärbten Haaren zu erkennen.

13.30 Uhr: Antisemitismus-Beauftragter Klein warnt vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen

Angesichts des Großangriffs der militanten Palästinenserorganisation Hamas auf Israel hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, vor Angriffen auf jüdische Einrichtungen in Deutschland gewarnt. "Aus der jüngeren Vergangenheit wissen wir: Wenn Israel von der antisemitischen Terrororganisation Hamas angegriffen wird, steigt auch die Gefahr für Jüdinnen und Juden in Deutschland", sagte Klein dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Israelbezogener Antisemitismus sei in Deutschland "keine graue Theorie, sondern eine reale Gefahr", betonte er.

12 Uhr: Armeesprecher: Weiterhin israelische Geiseln in Händen von Angreifern

Angreifer aus dem Gazastreifen halten nach den Worten eines israelischen Armeesprechers in Israel weiterhin Geiseln fest. Die Kämpfe "zur Befreiung von Geiseln" dauerten an, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntag vor Journalisten. "Zehntausende Soldaten" seien in dem Gebiet rund um den Gazastreifen im Einsatz. "Wir werden jede einzelne Gemeinde erreichen, bis wir jeden Terroristen in Israel getötet haben", betonte Hagari.

Israelische Medien berichteten, in den Orten Beeri und Ofakim seien mehrere Geiseln befreit worden. Die israelische Armee lehnte einen Kommentar zu den Berichten zunächst ab. Laut Hagari lieferten sich israelische Soldaten und Angreifer aus dem Gazastreifen in dem Ort Kfar Aza die Nacht hindurch Gefechte. Bewaffnete Hamas-Kämpfer töteten Zivilisten auf der Straße und in ihren Häusern und nahmen eine unbekannte Anzahl von Menschen als Geiseln, darunter auch Soldaten. Manche von ihnen wurden offenbar in den Gazastreifen verschleppt. 

11.50 Uhr: Polizist in Ägypten erschießt zwei israelische Touristen und einen Ägypter

Bei einem mutmaßlichen Anschlag in Ägypten sind zwei Israelis und ein Ägypter getötet worden. Ein weiterer Israeli sei verletzt worden, teilte das israelische Außenministerium am Sonntag mit. Ein Angreifer in Alexandria habe das Feuer auf eine Reisegruppe eröffnet.

Der regierungsnahe ägyptische Fernsehsender Extra News TV hatte zuvor berichtet, ein ägyptischer Polizist habe wahllos um sich geschossen, während die israelische Gruppe eine Touristenattraktion besucht habe. Als Polizist habe der Schütze eigentlich die Aufgabe gehabt, für Sicherheit in dem Gebiet zu sorgen. „Der Polizist wurde festgenommen und es werden rechtliche Schritte gegen ihn eingeleitet“, berichtete der Sender, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Die ägyptischen Behörden äußerten sich zunächst nicht zu dem Fall.

11.37 Uhr: Ampel-Parteien und Union: Israels Sicherheit ist deutsche Staatsräson

Nach dem Großangriff der Hamas haben die Vorsitzenden der Ampel- und der Unionsparteien die Verbundenheit Deutschlands mit Israel betont. „Die Sicherheit des Staates Israel ist uns Verpflichtung und deutsche Staatsräson“, hieß es am Sonntag in einer Erklärung der Chefs von SPD, Grünen, FDP, CDU und CSU, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Wir sind unseren Partnern und Freunden in Israel nicht nur historisch, sondern auch in einer demokratischen Wertegemeinschaft verbunden.“

„Wir, die wir im demokratischen Wettbewerb miteinander stehen, sind heute geeint in unserer Solidarität mit dem israelischen Volk und dem Staat Israel“, heißt es in der Stellungnahme von Omid Nouripour und Ricarda Lang (Grüne), Friedrich Merz (CDU), Markus Söder (CSU), Christian Lindner (FDP), Lars Klingbeil und Saskia Esken (SPD).

11.30 Uhr: Ranghohes Hamas-Mitglied bei Israels Bombardement in Gaza getötet

Israel hat bei seinen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Großattacke vom Samstag ein ranghohes Hamas-Mitglied getötet. Der Zivilschutz bestätigte, die Leiche von Aiman Junis sei am Sonntag aus den Trümmern eines Gebäudes im Flüchtlingslager Nuseirat geborgen worden. Bisher sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden.

10.17 Uhr: Fraktionschefs fordern: Entwicklungshilfe für Palästina überprüfen

Nach dem brutalen Angriff militanter Palästinenser auf Israel fordern auch Baden-Württembergs Politiker Konsequenzen. „Die Entwicklungshilfe für Palästina gehört auf den Prüfstand gestellt“, sagte Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz am Sonntag in Stuttgart. Der Terror müsse sofort gestoppt werden. „Wir stehen fest an Israels Seite und verurteilen die Angriffe der Hamas entschieden - in Deutschland und in Baden-Württemberg. Auf diese außenpolitische Zäsur müssen Konsequenzen folgen“, sagte Schwarz.

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Manuel Hagel, erklärte: „Unsere volle Solidarität gilt den Menschen in Israel und dem Staat Israel! Als eindeutiges Zeichen sollten bei uns in Baden-Württemberg israelische Flaggen wehen – vor unseren staatlichen Einrichtungen und vor der Herzkammer der Demokratie im Land, unserem Landtag! Zudem ist ganz klar, mit der wie auch immer gearteten Finanzierung der Hamas durch deutsche Steuergelder muss jetzt endlich Schluss sein!“ Der Bundeshaushalt für das nächste Jahr sieht rund 350 Millionen Euro Hilfe für die Palästinensische Autonomiebehörde vor.

10 Uhr: Internationale Reaktionen

Seit Samstagmorgen erlebt Israel eine beispiellose Angriffswelle durch die radikalislamische Hamas. International wurden die massiven Angriffe scharf verurteilt. Hier lesen Sie, die internationalen Reaktionen auf den Hamas-Angriff.

9.30 Uhr: Gesundheitsministerium: 313 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Großattacke auf Israel sind bisher 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntag mit.

9 Uhr: Attacke fünf militanter Palästinenser am Strand verhindert

Die israelische Marine hat am Sonntag nach Militärangaben einen neuen Angriff fünf militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet verhindert. „Die Marinesoldaten identifizierten fünf Terroristen, die sich am Zikim-Strand auf israelischem Gebiet versteckt hatten“. Sie seien „ausgeschaltet“ worden, sagte ein israelischer Armeesprecher. Man habe verhindert, dass sie in zivile Bevölkerungsgebiete vordringen. Der israelische Rundfunk berichtete, die Männer seien getötet worden. Dies bestätigte der Sprecher jedoch nicht.

7.23 Uhr: Armee: Israel reagiert mit Artilleriefeuer auf Beschuss aus Südlibanon

24 Stunden nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel hat die israelische Armee nach eigenen Angaben mit Artilleriefeuer auf Beschuss aus dem Südlibanon reagiert. Die israelische Artillerie sei dabei, „das Gebiet im Libanon anzugreifen, aus dem ein Schuss abgefeuert wurde“, erklärte die israelische Armee am Sonntagmorgen. Weitere Einzelheiten nannte die Armee zunächst nicht.

7.17 Uhr: Militärsprecher: Israel evakuiert Ortschaften am Rande von Gaza

Die israelische Armee evakuiert angesichts des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation die israelischen Ortschaften im Grenzgebiet. Tausende von Menschen sollten an andere Orte in Israel gebracht werden, sagte der israelische Armeesprecher Richard Hecht am Sonntag. Die Armee erklärte das Gebiet um den Küstenstreifen herum zum Sperrgebiet. Es gebe noch acht Punkte im Süden des Landes, wo nach möglichen Angreifern gesucht werde, sagte Hecht. Der Sperrzaun zum Gazastreifen sei an 29 Stellen durchbrochen worden, diese seien inzwischen alle unter Kontrolle. Man greife aus der Luft potenzielle neue Angreifer an diesen Punkten an.

6.45 Uhr: Israel meldet Beschuss aus dem Libanon - Gegenangriff

Israel ist nach Angaben eines Militärsprechers aus dem Libanon beschossen worden. Artillerie der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) würden das Gebiet im Libanon, von dem aus kurz zuvor auf israelisches Gebiet geschossen worden sei, unter Feuer nehmen, teilte IDF-Sprecher Daniel Hagari am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Die israelischen Streitkräfte seien auf alle Szenarien vorbereitet und würden auch weiterhin die Sicherheit der Bewohner Israels schützen.

Das waren die Entwicklungen vom Samstag, 7. Oktober:

23.40 Uhr: Zahl der Toten in Israel nach Großangriffen der Hamas steigt auf 300

Nach den Großangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist der Zahl der Toten in Israel nach Medienberichten auf mindestens 300 gestiegen. Rund 1590 Menschen wurden verletzt, wie mehrere israelische Medien am Samstagabend unter Berufung auf medizinische Quellen berichteten.

21.52 Uhr: Netanjahu fordert Palästinenser zum Verlassen von Gaza auf

Nach dem Großangriff der radikalislamischen Hamas aus dem Gazastreifen auf Israel hat der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu alle Palästinenser zum Verlassen von Gaza aufgefordert. Die israelische Armee werde die Verstecke der Hamas in Gaza in "Trümmer" legen, sagte Netanjahu am Samstagabend in einer Fernsehansprache. Mit Blick auf Gaza, das er als die "Stadt des Bösen" bezeichnete, betonte er: "Ich sage den Bewohnern von Gaza: Gehen Sie von dort jetzt weg, denn wir werden überall mit all unserer Kraft tätig sein."

21.38 Uhr: Brandenburger Tor mit israelischer Flagge angestrahlt

Das Brandenburger Tor ist am Samstagabend als Solidaritätsbekundung in den Farben der israelischen Flagge angestrahlt worden. Laut einer Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung sei das auf Wunsch des Regierenden Bürgermeisters Kai Wegner (CDU) geschehen. „Der Terrorismus wird niemals siegen“, so Wegner. „Israel ist nicht allein, Berlin und die ganze freie Welt stehen fest an Israels Seite. Jetzt gilt: Besonnenheit, Entschlossenheit und Zusammenhalt.“ 

21.11 Uhr:  Macron: Frankreich ist solidarisch mit Israel

Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel hat Präsident Emmanuel Macron dem Land Frankreichs Solidarität zugesichert. Er habe mit Israels Präsident Izchak Herzog und Premierminister Benjamin Netanjahu gesprochen, teilte Macron am Samstagabend mit. „Ich verurteile die Angriffe, die von Gaza aus gegen Israel, seine Soldaten und seine Bevölkerung geführt werden“, sagte Macron. „Frankreich ist solidarisch mit Israel und den Israelis, hält an ihrer Sicherheit und ihrem Recht auf Selbstverteidigung fest.“

20.43 Uhr: Armee: Noch "hunderte" palästinensische Eindringlinge in Israel

Die israelische Armee kämpft nach eigenen Angaben in Israel noch gegen "hunderte" bewaffnete Eindringlinge aus dem Gazastreifen. Armeesprecher Richard Hecht antwortete am Samstagabend auf die Frage von Journalisten, wieviele Kämpfer der Hamas-Offensive noch auf israelischem Boden seien: "hunderte". Die radikalislamische Hamas hatte am Samstagmorgen mit Raketenangriffen vom Gazastreifen aus einen neuen Krieg gegen Israel gestartet, zugleich drangen auch Kämpfer vom Gazastreifen aus in israelisches Gebiet ein.

20.26 Uhr: Hamas: 232 Tote und 1697 Verletzte durch israelische Angriffe im Gazastreifen

Durch den israelischen Beschuss infolge der massiven Angriffe der radikalislamischen Hamas gegen Israel sind nach neuen palästinensischen Angaben mehr als 230 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Bislang seien "232 Märtyrer" sowie 1697 Verletzte in die Krankenhäuser des Palästinensergebiets gebracht worden, erklärte das von der Hamas geführte Gesundheitsministerium in Gaza am Samstagabend. 

20.20 Uhr: Mindestens 200 Tote in Israel bei Großangriffen aus Gaza

Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1100 weitere seien verletzt worden, hieß es am Samstagabend aus medizinischen Quellen in Israel.

19.54 Uhr: Israel erwartet deutsche Rückendeckung für militärische Reaktion

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, setzt bei der militärischen Reaktion auf den Angriff der palästinensischen Hamas auf die politische Rückendeckung der Bundesregierung. „Israels Sicherheit ist Teil der Staatsräson der Bundesrepublik“, sagte Prosor am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. „In den nächsten Tagen und Wochen brauchen wir diese Unterstützung, weil, was jetzt in Gaza von unserer Seite gemacht wird, muss auf der internationalen Ebene auch unterstützt werden.“ Es sei „unheimlich wichtig“, dass Deutschland Israel nun auch in internationalen Gremien unterstütze.

19.35 Uhr: Mindestens 150 Tote in Israel bei Großangriffen aus Gaza

Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 150 Menschen getötet worden. Mehr als 1000 weitere seien verletzt worden, berichteten am Samstagabend mehrere israelische Medien unter Berufung auf medizinische Kreise.

19.30 Uhr: Raketenalarm im Großraum Tel Aviv - Explosion über der Küstenstadt

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es im Großraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes erneut Raketenalarm gegeben. Zahlreiche Explosionen waren am Samstagabend über der Küstenmetropole zu hören, die vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor heulten in mehreren Städten des Landes die Warnsirenen.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas teilte am Abend mit, es seien 150 Raketen auf Israel abgeschossen worden. Grund sei, dass Israel ein Wohnhaus im Gazastreifen attackiert habe. Die israelische Luftwaffe beschoss als Reaktion auf den Großangriff der Hamas auf Israel am Samstagmorgen Ziele der Organisation im Gazastreifen. Israels Armee griff die zwei mehrstöckigen Gebäude eigenen Angaben nach an, weil diese von hochrangigen Hamas-Mitgliedern für terroristische Aktivitäten genutzt worden seien. „Die Terrororganisation Hamas platziert ihre militärischen Mittel bewusst im Herzen der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.“ Die Armee habe die Anwohner zuvor zum Verlassen des Gebäudes aufgefordert.

19.26 Uhr: Israel will Stromversorgung im Gazastreifen einstellen

Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas auf Israel will das Land die Stromversorgung im Gazastreifen kappen. „Ich habe die Anordnung unterzeichnet, die das Elektrizitätsunternehmen anweist, die Stromversorgung des Gazastreifens einzustellen“, schrieb Energieminister Israel Katz am Samstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Küstenenklave ist für seine Energieversorgung auf Treibstoffimporte angewiesen.

19.17 Uhr: Israelische Kampfjets zerstören mehrere Hochhäuser in Gaza

Israelische Kampfjets haben am Samstag drei Hochhäuser in Gaza zerstört. Hohe schwarze Rauchwolken stiegen in den Himmel auf, als die Hochhäuser mit mehr als zehn Stockwerken nacheinander einstürzten, wie AFP-Journalisten beobachteten. Die drei Gebäude gehörten zum „Palästina-Turm“ im Viertel Al-Rinal.

„Die Terrororganisation Hamas platziert ihre Militäranlangen absichtlich im Herzen der Bevölkerung“, erklärte die israelische Armee und bestätigte den Angriff auf die Hochhäuser. Zuvor habe die Armee die Bewohner gewarnt und aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen.

19.10 Uhr: Hamas: Haben „Dutzende“ israelische Soldaten entführt

Bei dem Großangriff auf Israel sollen nach Angaben der islamistischen Hamas „Dutzende Soldaten“ in den Gazastreifen verschleppt worden sein. Die Soldaten, darunter auch Offiziere, würden im Gazastreifen an „sicheren Orten“ festgehalten, teilte am Samstag ein Sprecher des militärischen Arms der Hamas mit. Unabhängig waren die Angaben nicht zu überprüfen. Ein Sprecher des israelischen Militärs hatte zuvor zwar bestätigt, dass Israelis entführt worden seien. Angaben zur Zahl der Entführten machte er jedoch nicht und warnte vor kursierenden Falschmeldungen. Die Hamas wird von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

18.44 Uhr: Irans Staatsoberhaupt bekräftigt Drohungen gegen Israel

Irans Religionsführer und Staatsoberhaupt hat alte Drohungen gegen Israel bekräftigt. Die palästinensische Bewegung sei heute „energischer, lebendiger und besser vorbereitet denn je“, sagte Ajatollah Ali Chamenei laut einer am Samstag veröffentlichen Mitteilung. „Dieses Krebsgeschwür wird, so Gott will, durch das palästinensische Volk und die Widerstandskräfte in der gesamten Region endgültig ausgerottet werden“, sagte Chamenei weiter. Die Rede hatte Irans Staatsoberhaupt bereits am Dienstag gehalten.

18.15 Uhr: Biden warnt „andere israel-feindliche Akteure“ vor „Ausnutzen der Situation“

US-Präsident Joe Biden hat angesichts des großangelegten Überraschungsangriffs der Palästinenserorganisation Hamas auf Israel „alle anderen israel-feindlichen Akteure“ davor gewarnt, die Situation ausnutzen zu wollen. Er habe mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu telefoniert, erklärte Biden am Samstag in Washington und bekräftigte, die USA stünden bereit, Israel „alle geeigneten Mittel zur Unterstützung“ anzubieten.

18.05 Uhr: Angriff auf Israel: Baerbock warnt vor "großer regionaler Eskalation"

Angesichts des großangelegten Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel hat die Bundesregierung vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte am Samstagabend in Berlin: "Durch diese Terrorangriffe besteht nun die unkalkulierbare Gefahr einer großen regionalen Eskalation." Sie könne "nur auf das Schärfste davor warnen, dass sich andere diesem Terror anschließen".

17.42 Uhr: Auswärtiges Amt rät dringend von Reisen nach Israel ab

Angesichts des Großangriffs der Palästinenserorganisation Hamas auf Israel rät das Auswärtige Amt derzeit "dringend" von Reisen nach Israel und in die Palästinensergebiete ab. Das Bundesaußenministerium begründete seine Einschätzung am Samstag mit "gravierenden militärischen Auseinandersetzungen im Gebiet um den Gaza-Streifen mit Beschuss durch Raketen bis nach Tel Aviv und Angriffen auf die lokale Bevölkerung". Vor Reisen in den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen wird demnach "gewarnt".

17.30 Uhr:  Israels Armee bestätigt Geiselnahmen von Soldaten und Zivilisten durch Hamas

Die israelische Armee hat Geiselnahmen von Israelis durch die radikalislamische Hamas bestätigt. Die militante Palästinenserorganisation habe israelische Soldaten und Zivilisten gefangen genommen und damit "ein Kriegsverbrechen" begangen, sagte Armee-Sprecher Daniel Hagari am Samstag, ohne Zahlen zu nennen. Seit dem Beginn des großangelegten Hamas-Angriffs am Samstagmorgen wurden nach Angaben des Rettungsdienstes bereits mindestens 70 Menschen in Israel getötet und hunderte weitere verletzt.

17.09 Uhr: Militärsprecher: Israelis von Hamas in Gazastreifen entführt

Die Zahl der Opfer der Hamas-Großattacke in Israel schnellt immer weiter in die Höhe. Nun bestätigt das Militär Berichte, dass mehrere Israelis in den Küstenstreifen verschleppt wurden. Die genaue Zahl bleibt ungewiss.

Kämpfer der islamistischen Hamas haben nach Angaben des israelischen Militärs Israelis in den Gazastreifen entführt. Darunter seien auch Soldaten, bestätigte am Samstag ein Sprecher der Armee, ohne Angaben zur Zahl der Entführten zu machen. Zuvor kursierten in sozialen Medien zahlreiche Videos von israelischen Geiseln.

17.02 Uhr: Rettungsdienst: Mindestens 70 Tote seit Beginn von Hamas-Angriff auf Israel

In Israel sind seit dem Beginn des großangelegten Hamas-Angriffs am Samstagmorgen nach Angaben des Rettungsdienstes mindestens 70 Menschen getötet worden. Hunderte weitere Menschen wurden verletzt, wie der Rettungsdienst Magen David Adom am Nachmittag mitteilte. Die militante Palästinenserorganisation Hamas hatte am Morgen die „Operation Al-Aksa-Flut“ gestartet und vom Gazastreifen aus tausende Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. Gleichzeitig drangen Kämpfer auf israelisches Gebiet ein.

16.37 Uhr: Strack-Zimmermann fordert Überprüfung von Hilfen für Gazastreifen

Angesichts des massiven Angriffs der militanten Palästinenserorganisation Hamas auf Israel hat die FDP-Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine Überprüfung aller Hilfen für den palästinensischen Gazastreifen gefordert. "Die Existenz des jüdischen Staates Israel zählt zu Recht zum untrennbaren Kernbestand deutscher Staatsräson", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses am Samstag der Funke-Mediengruppe. Deshalb müsse dieser Angriff unbedingt zum Anlass genommen werden, alle für den Gazastreifen bestimmten deutschen, EU- und UN-Hilfsgelder gründlichst auf ihre Verwendung zu überprüfen. 

Jegliche Verwendung der Mittel für antiisraelische oder antisemitische Zwecke müsse vollständig ausgeschlossen sein, betonte Strack-Zimmermann. 

16.21 Uhr: Mindestens 100 Tote in Israel nach Attacke aus Gaza

Die Zahl der Opfer der Hamas-Großattacke in Israel schnellt immer weiter in die Höhe. Für Entsetzen sorgen auch Videos in sozialen Netzwerken, die israelische Geiseln und in den Gazastreifen entführte Menschen zeigen sollen.

Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. Dies berichteten israelische Medien am Samstag unter Berufung auf medizinische Kreise. Rund 900 weitere seien verletzt worden.

15.45 Uhr: Gesundheitsministerium: Mindestens 198 Todesopfer im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 198 Menschen getötet worden. Mindestens 1610 weitere Menschen seien verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium in dem von der radikalen Hamas-Organisation regierten Palästinensergebiet am Samstagnachmittag. Die Hamas hatte am Morgen einen beispiellosen Angriff auf Israel mit tausenden Raketen und Kämpfern am Boden gestartet, Israel flog daraufhin Luftangriffe auf den Gazastreifen.

15.30 Uhr: Nato verurteilt Angriff auf Israel scharf

Die Nato hat die Angriffe der Hamas gegen den Nato-Partner Israel scharf verurteilt. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern und allen Betroffenen“, schrieb ein Sprecher des Verteidigungsbündnisses am Samstag auf der Plattform X (zuvor Twitter). „Terrorismus ist eine grundlegende Bedrohung für freie Gesellschaften, und Israel hat das Recht, sich zu verteidigen.“

Die islamistische Hamas, die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hat Israel am Samstagmorgen massiv attackiert. Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen sind nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. Die Rettungskräfte hätten zudem Hunderte Verletzte behandelt.

15.15 Uhr: Angriff auf Israel: Lufthansa streicht Flüge

Angesichts des Großangriffs der Hamas auf Israel streicht die Lufthansa ihre Flüge von und nach Tel Aviv. Nach einem letzten Flug von Tel Aviv nach Frankfurt am Main am Samstag seien alle weiteren Flüge von und nach Israel für den Tag gestrichen worden, sagte ein Unternehmenssprecher. 

14.49 Uhr: Selenskyj: Israel hat Recht auf Selbstverteidigung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem Großangriff der militanten Hamas das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont. Terror dürfe keinen Platz in der Welt haben, weil er sich nicht gegen ein bestimmtes Land oder Personen richte, sondern gegen die ganze Menschheit, schrieb Selenskyj am Samstag auf Facebook. „Das Recht Israels auf Selbstverteidigung steht außer Frage.“ Die Ukraine verteidigt sich selbst seit fast 20 Monaten gegen eine großangelegte russische Invasion. Für Bürger der Ukraine in Israel sei in den Konsularvertretungen eine Anlaufstelle eingerichtet worden, schrieb er.

14.30 Uhr: Mindestens 40 Tote nach Attacke aus Gaza auf Israel

Bei den Gefechten mit Hamas-Kämpfern auf israelischem Gebiet sind nach Angaben der Rettungskräfte mindestens 40 Menschen getötet worden. Seit dem Beginn des Großangriffs der radikalislamischen Palästinenserorganisation am Morgen hätten Einsatzteams 40 Todesopfer gezählt und hunderte Verletzte behandelt, erklärte der Rettungsdienst Magen David Adom am Samstagmittag. Nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums wurden mindestens 779 Verletzte in Krankenhäuser gebracht.

13.48 Uhr: Israelische Luftwaffe beschießt nach Hamas-Angriff Ziele in Gaza

Die israelische Luftwaffe hat nach dem Großangriff aus dem Gazastreifen auf Israel am Samstag erneut Ziele in dem Palästinensergebiet am Mittelmeer beschossen. Dutzende Kampfjets seien an dem Angriff beteiligt gewesen, teilte ein Sprecher der israelischen Armee mit. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden bei israelischen Luftangriffen seit dem Morgen mindestens 22 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt.

Die Armee teilte mit, es seien 17 Militäranlagen und vier Kommandozentren der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas angegriffen worden. Die Hamas wird von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft.

13 Uhr: Israelischer Botschafter kündigt Bestrafung von Hamas an

Der israelische Botschafter in Berlin, Ron Prosor, hat eine Bestrafung der Verantwortlichen für den Großangriff auf Israel angekündigt. Die Hamas-Führung habe ohne Provokation die Entscheidung getroffen, Israel anzugreifen, sagte Prosor am Samstag im Deutschlandfunk. „Wir werden alles tun, uns nicht nur zu verteidigen, sondern all diejenigen, die verantwortlich sind, auch zu bestrafen.“

Verantwortlich ist aus Sicht des Botschafters neben der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas auch der Iran. „Es ist klar für uns, dass Iran dahintersteckt“, sagte der Botschafter. Iran versuche alles, die Region in einen Kriegszustand zu bringen. Es bleibe nicht ohne Folgen, wenn man Israel angreift.

12.46 Uhr: Hamas führt drei Gefangene in Video vor

Nach Beginn des Angriffs der palästinensischen Hamas-Organisation auf Israel hat der bewaffnete Arm der Hamas am Samstag ein Video von Kämpfern mit drei Gefangenen in Zivilkleidung veröffentlicht. Laut einem Videokommentar handelt es sich um Mitglieder der Al-Kassam-Brigaden, die "mehrere feindliche Soldaten während des Kampfes der 'Al-Aksa-Flut'" gefangen genommen hätten. Hebräische Schrift im Hintergrund deutet darauf hin, dass die Aufnahmen auf der israelischen Seite des Eretz-Grenzübergangs aufgenommen wurden.

12.35 Uhr: Rettungsdienst: Mindestens 22 Tote nach Attacke aus Gaza auf Israel

Bei den Großangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind Einsatzkräften zufolge mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Sie seien durch Schüsse getötet worden, berichtete der Rettungsdienst Magen David Adom am Samstag. Unter den Todesopfern sei auch ein Sanitäter. Der Rettungsdienst habe zudem Hunderte Verletzte behandelt. Zuvor hatten israelische Medien die Zahlen unter Berufung auf Magen David Adom veröffentlicht. Demnach gab es auch mindestens 70 Schwerverletzte.

Neben Attacken mit mehreren Tausend Raketen auf israelische Ortschaften drangen nach Armeeangaben auch bewaffnete Palästinenser bei dem Überraschungsangriff über Land, See und Luft nach Israel vor. Es kam zu schweren Kämpfen mit israelischen Soldaten, es gibt unbestätigte Berichte von Geiselnahmen und Entführungen in den Gazastreifen. In Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten Israels heulten laut Armee Warnsirenen.

11.56 Uhr: Berichte: Mindestens 22 Tote nach Attacke aus Gaza auf Israel

Bei den massiven Angriffen aus dem Gazastreifen auf Israel wurden israelischen Medien zufolge mindestens 22 Menschen getötet und mindestens 70 schwer verletzt. Mehrere Medien beriefen sich dabei auf den Rettungsdienst Magen David Adom. In weiteren Berichten hieß es unter Berufung auf mehrere behandelnde Krankenhäuser, dass rund 200 Menschen verletzt worden seien.

Neben Attacken mit mehreren Tausend Raketen auf israelische Ortschaften drangen nach Armeeangaben auch bewaffnete Palästinenser bei dem Überraschungsangriff über Land, See und Luft nach Israel vor. Es kam zu schweren Kämpfen mit israelischen Soldaten, es gibt unbestätigte Berichte von Geiselnahmen und Entführungen in den Gazastreifen. In Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten Israels heulten laut Armee Warnsirenen.

11 Uhr: Israel erklärt nach Angriffen aus Gaza Kriegsbereitschaft

Nach massiven Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen hat Israel das Land in Kriegsbereitschaft versetzt. Das teilte die Armee am Samstag mit. Das Militär reagierte damit auf Überraschungsangriffe militanter Palästinenser mit Hunderten von Raketen sowie das Eindringen bewaffneter Kämpfer aus dem Gazastreifen nach Israel. Nach unbestätigten Berichten gab es dabei israelische Opfer. Aus Kreisen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation verlautete, es seien auch Israelis in den Küstenstreifen entführt worden. Dafür gab es aber von Seiten der israelischen Armee zunächst keine Bestätigung. Hamas hatte nach den massiven Angriffen den Beginn einer Militäroperation gegen Israel erklärt.

Die Ausrufung des Kriegszustandes ermöglicht es der israelischen Armee, außergewöhnliche Schritte zu ergreifen und Reservisten zu mobilisieren. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Samstag: „Die Hamas hat heute Morgen einen schweren Fehler begangen und einen Krieg gegen den Staat Israel begonnen.“ Israelische Soldaten kämpften „an allen Stellen, an denen eingedrungen wurde“. Er rief die Bürger dazu auf, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten und sagte: „Israel wird diesen Krieg gewinnen.“

10.50 Uhr: Netanjahu: „Bürger Israels, wir sind im Krieg.“

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Samstag nach massiven Angriffen aus dem Gazastreifen auf Israel von einem „Krieg“ gesprochen. „Bürger Israels, wir sind im Krieg“, sagte Netanjahu in einer Videobotschaft aus dem Militärhauptquartier in Tel Aviv.

10.43 Uhr: Armee: Gaza-Angreifer kamen über Land, See und Luft nach Israel

Bewaffnete Palästinenser sind nach israelischen Armeeangaben am Samstag über Land, See und Luft nach Israel eingedrungen. Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte Journalisten, es gebe momentan Kämpfe mit israelischen Soldaten an verschiedenen Orten im Umkreis des Gazastreifens. Darunter seien zwei Militärbasen, der Eres-Übergang zum Gazastreifen sowie mehrere Ortschaften. Es gebe Opfer auf israelischer Seite, man könne aber noch keine Zahlen nennen. Israelische Medien berichteten von Geiselnahmen, dafür gab es aber zunächst keine offizielle Bestätigung.

Außerdem seien mehr als 2200 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert worden. Hecht sagte, Israel habe als Reaktion auf die massiven Angriffe aus dem Palästinensergebiet die Operation „Eiserne Schwerter“ gestartet.

10.34 Uhr: Regionalrat: Israelischer Lokalpolitiker bei Schusswechsel mit Angreifern aus Gazastreifen getötet

Bei Kämpfen mit bewaffneten Angreifern aus dem Gazastreifen ist der Präsident des Regionalrats der israelischen Grenzorte nordöstlich des Palästinensergebiets getötet worden. Ofir Liebstein sei „bei einem Schusswechsel mit Terroristen“ getötet worden, teilte der Regionalrat von Shaar Negev am Samstagmorgen mit. Zuvor waren hunderte Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden, die israelische Armee meldete auch das Eindringen von „Terroristen“ nach Israel.

10.25 Uhr: Baerbock verurteilt Raketenbeschuss aus Gazastreifen auf Israel „aufs Schärfste“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den massiven Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen auf Israel „aufs Schärfste“ verurteilt. „Ich verurteile die terroristischen Angriffe aus Gaza gegen Israel aufs Schärfste“, schrieb Baerbock am Samstag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. „Gewalt und Raketen gegen Unschuldige müssen sofort aufhören. Israel hat unsere volle Solidarität und das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich gegen Terror zu verteidigen“, fuhr sie fort.

9.28 Uhr: Israels Verteidigungsminister: Hamas hat „Krieg gegen den Staat Israel“ begonnen

Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat nach Worten des israelischen Verteidigungsministers Joav Gallant einen „Krieg“ gegen Israel begonnen. „Die Hamas hat an diesem Morgen einen schweren Fehler begangen und einen Krieg gegen den Staat Israel begonnen“, erklärte Gallant am Samstag nach heftigem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen in Richtung Israel. Die israelische Armee kämpfe allerorten „gegen den Feind“.

9.10 Uhr: Israels Armee erklärt nach massiven Angriffen aus Gaza Kriegszustand

Nach massiven Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen auf Israel hat die israelische Armee am Samstag den Kriegszustand erklärt. Das Militär reagierte damit auf Überraschungsangriffe militanter Palästinenser mit Hunderten von Raketen sowie das Eindringen bewaffneter Kämpfer aus dem Gazastreifen nach Israel. Nach unbestätigten Berichten gab es dabei israelische Opfer. Aus Kreisen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation verlautete, es seien auch Israelis in den Küstenstreifen entführt worden. Dafür gab es aber von Seiten der israelischen Armee zunächst keine Bestätigung.

8.26 Uhr: Hunderte Raketen aus Gazastreifen auf Israel abgefeuert

Militante Palästinenser haben am Samstagmorgen Hunderte Raketen aus dem Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP aus dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gebiet berichtete, wurden die Raketen von verschiedenen Orten im Gazastreifen aus gestartet. Eine Frau wurde nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes bei den Luftangriffen getötet. Die Hamas bekannte sich zu dem Raketenbeschuss.

Im Süden und in Gegenden im Zentrum Israels ließ die Armee die Alarmsirenen erklingen. Auch in Jerusalem ertönten nach Angaben von AFP-Journalisten zwei Mal Sirenen.

Der bewaffnete Arm der Hamas erklärte, die „Operation Al-Aksa-Flut“ gegen Israel gestartet zu haben. Dabei habe die Gruppe mehr als 5000 Raketen auf Israel abgefeuert, sagte Mohammed Deif, der Chef Essedine-al-Kassam-Brigaden, in einer im Fernsehen abgespielten Audionachricht.

8 Uhr: Israels Verteidigungsminister genehmigt Mobilisierung von Reservisten

Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel hat der israelische Verteidigungsminister Joav Galant die Mobilisierung von Reservisten genehmigt. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums teilte am Samstag mit, dies solle „entsprechend des Bedarfs der israelischen Armee“ geschehen. Militante Palästinenser im Gazastreifen hatten zuvor überraschend Dutzende Raketen auf israelische Ziele abgefeuert. Dabei wurden nach ersten Erkenntnissen eine Frau getötet und 15 weitere Menschen verletzt. Die Armee teilte auch mit: „Einige Terroristen sind aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet vorgedrungen.“ Als Reaktion auf die Raketenangriffe beschoss die israelische Luftwaffe Ziele im Gazastreifen, wie ein israelischer Armeesprecher bestätigte.

7.32 Uhr: Hamas-Militärchef erklärt Beginn von „Militäroperation“ gegen Israel

Nach massiven Raketenangriffen auf Israel aus dem Gazastreifen hat die dort herrschende islamistische Hamas den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel erklärt. Hamas habe beschlossen, israelischen „Verbrechen“ ein Ende zu setzen, sagte der Hamas-Militärchef Mohammed Deif in einer Botschaft am Samstagmorgen.