Gratulation für den Finaleinzug an Borussia Dortmund, Gratulation aber auch dem FC Bayern, der erst kurz vor Schluss gegen Real Madrid die entscheidenden Gegentreffer kassierte. Im Endspiel der Champions League kommt es so nun nicht zur Wiederholung des deutschen Finales von 2013, stattdessen wird sich der BVB mit Real Madrid messen.

Ausgerechnet ein Torwartfehler von Manuel Neuer ermöglichte den Madrilenen den Ausgleich, wenig später legten die favorisierten Spanier nach und sicherten sich damit den 2:1-Erfolg. Natürlich war der Sieg der Mannschaft von Carlo Ancelotti verdient, natürlich war Real Madrid die Mannschaft mit den besseren Spielern. Und vielleicht werden die spanischen Fußball-Experten sinnieren, dass sich Qualität am Ende eben doch durchsetzt. Vielleicht wäre es auch ein zu großer Streich der Fußballgötter gewesen, wenn der FC Bayern ausgerechnet nach dieser Saison ins Finale eingezogen wäre. In den Statistiken wird diese Saison als eine ohne Titel für die Münchner vermerkt werden. Und Thomas Tuchel wird sich in wenigen Tagen aus München verabschieden, ohne die großen Erwartungen erfüllt zu haben.

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Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es der FC Bayern in der Königsklasse weiter gebracht hat, als es alle Kritiker erwartet hatten. Einen Trainer während der laufenden Saison die Kündigung zum Ende der Spielzeit auszusprechen, kann eigentlich nicht gutgehen. Meist verliert der Coach an Autorität, in den meisten Fällen folgt die Trennung dann doch vor dem letzten Spieltag.

Die Bayern aber haben sich zusammengerauft, haben geliefert, auch gegen Real Madrid. Dafür muss man dem Team, vor allem aber auch Thomas Tuchel ein Kompliment aussprechen.

Dass im Finale nun Real Madrid anstelle des FC Bayern wartet, werden die Borussen verkraften müssen. Es wäre auch fast zu kitschig gewesen, wenn sich die Geschichte wiederholt hätte. Aber auch für die Borussen gilt, dass sie bereits jetzt mehr erreicht haben, als man ihnen zugetraut hätte. Beide Spiele gegen Paris gewonnen, in beiden Spielen keinen Gegentreffer kassiert – eine imposante Halbfinalbilanz. Dass Real Madrid nicht unbesiegbar ist, haben die Bayern am Mittwochabend angedeutet. Nun ist es an Dortmund, es im Finale noch etwas besser zu Ende zu bringen, um endlich wieder den wichtigsten Club-Pokal Europas zu gewinnen.