Zwei Gruppen von Kindern und Jugendlichen mit Betreuern sägen, streichen, hämmern und schrauben, was das Zeug hält und das drei Tage lang. Die Ministranten aus dem Oberen Hegau machen sich bei der 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) für die Allgemeinheit stark. Es ist die erste 72-Stunden-Aktion, die nach der Pandemie wieder stattfindet. Ein Besuch der Projekte zeigt, dass hier alle Hand in Hand und mit extrem viel Freude dabei sind.

Während es nasskalt vom Himmel regnet, herrscht in der Garage neben der Kirche in Welschingen wuselige Geschäftigkeit. Gerade lasieren mehrere junge Leute bereits zugesägte Holzbalken. Sie sind Kernstück der Bänke, die die Ministranten der Gemeinden Welschingen, Neuhausen und Anselfingen gemeinsam anfertigen. Zum Startschuss der 72-Stunden-Aktion erhielten sie die Aufgabe, Orte der Begegnung und des Verweilens in und um Welschingen zu schaffen.

Orte der Begegnung für Welschingen

„Geplant sind fünf Bänke. Eine an der Kirche, zwei auf dem Friedhof und zwei links und rechts vom Hewen“, erläutert Manuela Dreher, die die Ministranten gemeinsam mit Andrea Domka betreut. Die beiden waren selbst als Ministranten bei der ersten 72-Stunden-Aktion 2001 mit dabei.

Sara Kohler ist Oberministrantin in Welschingen und freut sich, zusammen mit 30 weiteren Helfern, an der Aktion teilzunehmen. Besonders dankbar ist sie über die großzügige Unterstützung durch die Stadt Engen und die ortsansässige Zimmerei Keller, die das Material für die Bänke lieferte. Von Geschäften und Privatpersonen bekommen die Ministranten ebenfalls Unterstützung. Zum Beispiel eine gute Verpflegung während der drei Projekttage, erklärt Kohler.

Neben jeder Bank soll später ein individuell gestaltetes Schild stehen, das an die Aktion erinnert. Abgesehen von den Bänken am Friedhof, sollen alle anderen einen bunten Anstrich bekommen und richtige Hingucker werden.

Wegen des nasskalten Wetters wichen die Ministranten von Welschingen, Anselfingen und Neuhausen in die Garage an der Welschinger Kirche ...
Wegen des nasskalten Wetters wichen die Ministranten von Welschingen, Anselfingen und Neuhausen in die Garage an der Welschinger Kirche aus, um an ihren Bänken zu arbeiten. | Bild: Kerle, Helene

Was zum Gucken werden am Montag auch die Schüler der Engener Grundschule haben. Denn auf ihrem Schulhof wird sich bis dahin einiges verändert haben. Verbesserung der Spielmöglichkeiten auf dem Schulhof der Grundschule Engen lautet der Arbeitsauftrag für die 38 Teilnehmer aus den Pfarreien Engen, Ehingen, Aach, Zimmerholz und Stetten.

Der Schulhof soll noch schöner werden

Unter der Leitung des Engener Oberministranten Tim Bösinger und der Aacher Oberministrantin Aliya Schönfeldt malen die Kinder und Jugendlichen Sammelpunkte für alle vier Klassenstufen auf den Schulhof. „Hier treffen sich die Klassenstufen nach der Pause“, so Aliya Schönfeldt. Sie verlegen Rasengitter am Rand des Hofs und verkleiden die Gitter der Müllsammelstelle mit bunt bemalten Platten.

Das könnte Sie auch interessieren

„Wir haben heute viel Unterstützung vom Engener Bauhof bekommen und die Firma Ackermann hat uns mit der nötigen Farbe versorgt“, erzählt Aliya Schönfeldt. Und auch hier sorgen Engener verschiedene Betriebe für das leibliche Wohl der Ehrenamtlichen. „Es ist eine sehr tolle Gemeinschaft und alle packen mit an“, berichtet Tim Bösinger. Auf die Frage, was sie zur Teilnahme an der Aktion motiviert, antwortet Bösinger: „Zum größten Teil ist das unser Glaube und dass wir so viel Gutes tun können.“

Beide Teams, zwei von insgesamt 14 im ganzen Hegau, schließen die 72-Stunden-Aktion mit einem Gottesdienst ab. Die Engener am Sonntag um 10.30 Uhr in der Stadtkirche und die Welschinger um 14 Uhr in der Jakobuskirche.