SK/dpa/AFP

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 31. Oktober: 

17.48 Uhr: UN-Bericht: Russland wohl schuld an Raketenangriff mit 59 Toten

Das UN-Menschenrechtsbüro sieht Russland als verantwortlich für einen verheerenden Raketenangriff mit 59 Toten im ostukrainischen Dorf Hrosa Anfang Oktober. Die Indizien ließen darauf schließen, dass es sich um einen russischen Raketenangriff gehandelt habe, der sich gegen ein rein ziviles Ziel richtete, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Es gebe keine Hinweise auf die Präsenz von Soldaten oder militärische Ziele in der Nähe des Einschlagsortes, hieß es weiter. Das entsprach vorigen Angaben der Ukraine - entgegen anderslautender Aussagen aus Moskau.

Dem Bericht des Menschenrechtsbüros der Vereinten Nationen zufolge hätten die russischen Streitkräfte entweder gezielt Zivilisten angegriffen oder nicht ausreichend geprüft, ob es sich bei dem Ziel um ein militärisches Ziel handelte. Beide Szenarien würden gegen das humanitäre Völkerrecht verstoßen, hieß es. Aus Moskau kam zunächst keine Reaktion auf den Bericht.

Am 5. Oktober 2023 traf eine russische Rakete, wohl vom Typ Iskander, ein Café und ein Lebensmittelgeschäft in Hrosa im Gebiet Charkiw, rund 35 Kilometer von der Front entfernt. Dort fand zu diesem Zeitpunkt eine Trauerfeier für einen gestorbenen Soldaten aus dem Dorf statt; die Familie und Freunde nahmen daran teil. 59 Menschen - darunter 36 Frauen und ein achtjähriger Junge - kamen ums Leben. Bei den Getöteten handelte es sich nach Angaben der ukrainischen Behörden ausschließlich um Zivilisten. Russland führt seit mehr als 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

14.23 Uhr: Krim: Geheimdienst meldet nach Anschlag auf Überläufer Täterfestnahme

Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen der mutmaßlichen Attentäter des Anschlags auf einen hochrangigen ukrainischen Überläufer, den einstigen Präsidentschaftskandidaten Oleg Zarjow, festgenommen. Es handelt sich demnach um einen 46-jährigen auf der Krim ansässigen Russen. Der Mann soll - angeblich im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes SBU - die Überwachung von Zarjow organisiert und ein Waffenlager für den Anschlag vorbereitet haben, wie der FSB am Dienstag erklärte. . Der Verdächtige habe seine Tatbeteiligung im Auftrag Kiews gestanden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben des FSB nicht.

Dem mutmaßlichen Anschlagskomplizen drohen nach russischem Recht bis zu 20 Jahre Haft. Der ehemals ranghohe ukrainische Politiker Zarjow war Freitagnacht bei einem Anschlag schwer verletzt worden. Inzwischen soll er nach Angaben des FSB außer Lebensgefahr sein. Nach der proeuropäischen Maidan-Revolution 2014 kandidierte er in der Ukraine für das Präsidentenamt, floh jedoch kurz darauf zu den von Moskau kontrollierten Kämpfern in der Ostukraine. Seitdem lebte er auf der von Russland 2014 völkerrechtswidrig annektierten Krim. Wegen Aufrufen zum Umsturz und weiterer Vergehen wurde er später von der ukrainischen Justiz in Abwesenheit zu zwölf Jahren Haft verurteilt.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 30. Oktober:

21.25 Uhr: Selenskyj: Russland hat erneut Kontrolle über Ereignisse verloren

Nach den antisemitischen Gewaltexzessen in der russischen Teilrepublik Dagestan hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau einen erneuten Kontrollverlust bescheinigt. Russland habe all seine Kräfte mobilisiert, um in seinem schon seit mehr als 20 Monaten andauernden Angriffskrieg besetzte ukrainische Gebiete zu halten, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. „Doch dabei haben sie ihr eigenes Staatsgebiet mit einem solchen Ausmaß an Hass und Erniedrigung verseucht, dass Russland bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr die Kontrolle über die Ereignisse verliert“, meinte der ukrainische Staatschef, der selbst jüdische Wurzeln hat.

Zuerst seien meuternde russische Söldner in Richtung Moskau marschiert, sagte Selenskyj mit Blick auf den Aufstand des mittlerweile ums Leben gekommenen Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin im Juni. Und nun sei zu beobachten, dass die Macht der Behörden in Dagestan schwinde, meinte Selenskyj weiter.

In Russlands muslimisch geprägtem Nordkaukasus war es am Sonntagabend zu beispiellosen antijüdischen Exzessen gekommen. In Dagestans Hauptstadt Machatschkala stürmte eine aufgebrachte Menge den Flughafen, nachdem dort eine Maschine aus Israel gelandet war. Es folgten schwere Ausschreitungen, Passagiere wurden unter anderem mit Steinen beworfen. Den russischen Behörden zufolge wurden rund 20 Menschen verletzt. Bis zum Montagabend wurden mehr als 80 Menschen festgenommen.

16.50 Uhr: Tote und Verletzte bei russischen Angriffen auf Cherson und Odessa

Im Süden der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben am Montag mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet und ein Dutzend weitere verletzt worden. Am Nachmittag trafen russische Geschosse in einem Dorf in der Region Cherson ein Lagerhaus, töteten einen Mann und verletzten einen weiteren, wie der regionale Militärgouverneur Olexander Prokudin angab. Zuvor beschoss die russische Armee in der gleichnamigen Regionshauptstadt Cherson einen Bus und in dem sieben Passagiere verwundet wurden. Prokudin zufolge starb in der Nacht zudem eine ältere Frau in der Stadt, nachdem ihre Wohnung in einem mehrstöckigen Wohnhaus getroffen wurde.

12 Uhr: Kiew führt kombinierten Drohnen- und Raketenangriff auf Krim aus

Bei einem Angriff mit Wasserdrohnen und Raketen hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben auf der Schwarzmeerhalbinsel Krim einen Stützpunkt der russischen Flugabwehr getroffen. Es sei „erfolgreich ein strategisch wichtiges Objekt der Flugabwehr an der Westküste“ der von Russland 2014 annektierten Krim beschossen worden, heißt es in einer Mitteilung der Streitkräfte vom Montag. Medien zufolge wurde eine Stellung nahe der Ortschaft Oleniwka von Raketen des US-Typs ATACMS getroffen, wobei 17 Soldaten verletzt und fünf Fahrzeuge beschädigt worden sein sollen. Moskau hat dies offiziell nicht bestätigt.

Stattdessen meldeten die russischen Behörden die Abwehr eines Angriffs von Wasserdrohnen in der Nacht. Kräfte der Schwarzmeerflotte hätten in der Nacht vor der Küste eine Drohnenattacke unterbunden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Montag auf Telegram mit.

11.25 Uhr: Ukraine meldet "erfolgreichen" Angriff auf russische Luftabwehr auf der Krim

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angabe Teile der russischen Luftabwehr auf der von Moskau annektierten Krim-Halbinsel angegriffen. Bei dem nächtlichen Angriff sei ein "strategisch wichtiger Standort des russischen Luftabwehrsystems" an der Westküste der Krim getroffen worden, teilte die ukrainische Armee am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Sie sprach von einem "Erfolg", nannte zunächst aber keine weiteren Einzelheiten.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 29. Oktober:

21.45 Uhr: Selenskyj sieht internationale Solidarität mit der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Gespräche mit mehr als 60 Staaten über eine Friedenslösung für sein Land als wichtiges Signal bezeichnet. „Ganz gleich, was in der Welt geschieht, die Hauptsache ist Einigkeit über die wirkliche Macht des Völkerrechts“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft am Sonntag in Kiew. „Denn das ist Einigkeit um der Gerechtigkeit willen für die Ukraine und alle Länder und Völker, die einer Aggression ausgesetzt sein könnten.“

Über das Wochenende hatten ranghohe Vertreter aus 66 Staaten und von internationalen Organisationen in Malta über die Vorschläge beraten, die Selenskyj seine Friedensformel nennt. Dazu gehören neben der Kernforderung nach einem Abzug russischer Truppen aus der Ukraine auch die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Tribunal für Kriegsverbrecher sowie Sicherheitsgarantien für das Land.

16.42 Uhr: Ukraine will ab 2025 kein russisches Gas mehr durchleiten

Die Ukraine wird ab 2025 kein russisches Erdgas mehr Richtung Westen durchleiten. Das sagte der Chef des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz, Olexij Tschernyschow, in einem Interview mit dem US-Auslandssender Radio Liberty. Ende 2024 laufe der Transitvertrag mit dem russischen Konzern Gazprom aus. Die Ukraine würde auch schon früher aussteigen, zumal Gazprom für den Transit nicht wie vereinbart zahle, sagte Tschernyschow.

Schon jetzt halte die Ukraine nur am Transit fest, weil mehrere europäische Länder noch auf russisches Gas angewiesen seien. „Wir wollen auch ein zuverlässiger Partner sein für die europäischen Partner, für die Länder, die das brauchen“, sagte der Konzernchef. Die Ukraine habe die eigene Gasförderung gesteigert. Sie habe deshalb im kommenden Winter die Chance, erstmals den Bedarf aus eigenen Reserven zu decken, sagte Tschernyschow. Ukrainische Medien zitierten am Sonntag aus dem Interview.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 28. Oktober: 

17.14 Uhr: Ukraine setzt Drohnen gegen Landesflucht von Wehrpflichtigen ein

Der ukrainische Grenzschutz setzt nach eigenen Angaben auch Drohnen zur Verhinderung der Flucht von Wehrpflichtigen ins Ausland ein. Im südlichen Gebiet Odessa an der Grenze zur Republik Moldau seien am Freitag 14 Männer an der illegalen Ausreise gehindert worden, teilte der Grenzschutz am Samstag mit. In vier Fällen sei dabei zur Aufklärung aus der Luft auch eine Drohne eingesetzt worden, hieß es. Die Grenzschützer veröffentlichten dazu ein Video. Die Männer versuchten demnach, unrechtmäßig die Grenze zu überqueren.

Immer wieder versuchen Männer in der Ukraine, sich durch Flucht einem Einsatz im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg zu entziehen. Nach Angaben des Grenzschutzes hatten die Verdächtigen im Internet Kontakt mit Organisatoren aufgenommen, die ihnen Fluchtrouten gegen Bezahlung von 2000 US-Dollar (rund 1893 Euro) aufgezeigt hätten.

Seit Beginn der russischen Invasion vor mehr als 20 Monaten hat der ukrainische Grenzschutz nach eigenen Angaben mehr als 20.000 wehrpflichtige Männer an der Flucht gehindert. Die Flüchtigen werden immer wieder an der „grünen Grenze“ vor allem zu Rumänien und der Republik Moldau aufgegriffen. Im Grenzfluss Tyssa (Theiß) zu Rumänien und Ungarn gab es auch Fälle, in denen Männer ertranken. Mehrere erfroren auch bei der Flucht durch die Karpaten.

Bei Kriegsbeginn war eine Generalmobilmachung mit einem Verbot zur Ausreise von wehrpflichtigen Männern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren angeordnet worden. Verbreitet sind in dem Land nicht gefälschte Ausreisegenehmigungen. Der EU-Statistikbehörde Eurostat zufolge sind in den 27 EU-Staaten sowie Norwegen, Schweiz und Liechtenstein über 650.000 ukrainische Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren als Flüchtlinge registriert.

10.30 Uhr Ukraine-Gespräche in Malta begonnen - Russland nicht dabei

In Malta hat am Samstag ein drittes großes internationales Ukraine-Treffen für einen möglichen späteren Friedensgipfel zur Beendigung des russischen Angriffskriegs begonnen. „Die internationale Unterstützung für die ukrainische Friedensformel wächst“, teilte der Leiter des Präsidentenamtes in Kiew, Andrij Jermak, zum Auftakt mit. Zu der Konferenz versammeln sich am Wochenende Topdiplomaten und nationale Sicherheitsberater zahlreicher Staaten. Jermak sprach von 65 vertretenen Staaten, deutlich mehr als im Sommer in Saudi-Arabien.

„Das ist wahrhaftig eine Demonstration, dass die Welt an Gerechtigkeit und an einem Sieg der Ukraine interessiert ist“, sagte Jermak. „Russlands Falschdarstellungen zu einem Schwinden des Interesses an der Ukraine haben sich nicht bewahrheitet.“ Im Mittelpunkt des Malta-Treffens steht die aus zehn Punkten bestehende „Friedensformel“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die im Kern den Abzug russischer Truppen aus dem Land vorsieht.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 27. Oktober: 

21.42 Uhr: Selenskyj bedankt sich für deutsches Flugabwehrsystem Iris-T

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich für die Lieferung des dritten Flugabwehrsystems Iris-T aus Deutschland bedankt. „Ein sehr starkes Paket aus Deutschland – genau das, was wir mit Herrn Bundeskanzler vereinbart haben“, sagte Selenskyj am Freitagabend in seiner täglichen Videoansprache. Die Stärkung der Luftabwehr mit dem Iris-T-System und zusätzlichen Flugabwehrraketen sei speziell vor dem Winter sehr wichtig. „Dies wird unseren Soldaten und der Verteidigung unserer Städte sehr helfen“, sagte Selenskyj.

Über die Flugabwehr und den Kampf gegen Drohnen habe er zudem mit Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak bei einem Telefonat gesprochen, teilte er mit. Ein weiteres Gespräch habe es mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate über die Stärkung des internationalen Rechts, aber auch die Lösung der Krise im Nahen Osten gegeben.

11.50 Uhr: EU-Staaten ringen um weitere Ukraine-Hilfe - Ungarn und Slowakei blockieren

Nach langen Gesprächen über die Haltung der Europäischen Union im Nahostkonflikt rückt am zweiten Tag des EU-Gipfeltreffens in Brüssel das Thema Ukraine wieder mehr in den Fokus. Am Freitagmorgen kündigte sich ein Ringen der 27 Staats- und Regierungschefs um weitere Hilfen für das von Russland angegriffene Land an. Ungarn und die Slowakei blockieren diese bislang.

„Es ist wirklich wichtig, dass eines der Ergebnisse dieses Treffens darin besteht, dass wir die Ukraine nicht aus den Augen verlieren“, warnte der irische Regierungschef Leo Varadkar. Bereits am Donnerstag habe die Mehrheit der Gipfelteilnehmer aber klar gemacht, „dass die Ukraine unterstützt werden muss und dass dies vor Jahresende geschehen muss“, sagte die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas. „Ich denke, wir werden es schaffen, die beiden Länder zu überzeugen, die bislang nicht an Bord sind.“

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 26. Oktober: 

22.30 Uhr: Selenskyj dankt für neue Militärhilfe aus USA und Dänemark

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den USA und Dänemark für neue Militärhilfe im Wert von Hunderten Millionen Euro gedankt. Es sei wichtig, dass bei den Feinden der Freiheit nicht die Illusion aufkomme, die Verteidiger der Freiheit hielten einen Rüstungsmarathon nicht durch. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Donnerstag in Kiew. Die Ukraine wehrt seit über 20 Monaten eine russische Invasion ab.

Das neue US-Paket für 150 Millionen US-Dollar (rund 142 Millionen Euro) umfasst unter anderem AIM-9-Raketen für die Flugabwehr, Stinger-Raketen und Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars.

19 Uhr: USA kündigen 150 Millionen Dollar neuer Militärhilfe für Ukraine an

Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das neue Paket in Höhe von 150 Millionen US-Dollar (rund 142 Millionen Euro) umfasse unter anderem AIM-9-Raketen für ein Luftverteidigungssystem, Stinger-Raketen und Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, kündigte die US-Regierung am Donnerstag an. Das Pentagon forderte den Kongress gleichzeitig auf, neue Mittel für die Unterstützung der Ukraine zu genehmigen.

US-Präsident Joe Biden hatte dort zuletzt mehr als 60 Milliarden US-Dollar für das von Russland angegriffene Land beantragt. Es ist aber mehr als offen, ob der Kongress dieser Bitte nachkommen wird. Die Zusagen der USA für Militärhilfen seit dem Beginn des Kriegs liegen dem Pentagon zufolge bei rund 44 Milliarden US-Dollar.

18.33 Uhr: Russland tötet nach eigenen Angaben pro-ukrainischen Agenten mit Sprengsatz

Der russische Geheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen mutmaßlichen pro-ukrainischen Agenten kurz vor dem Zünden eines Sprengsatzes getötet. Dabei habe es sich um einen Russen gehandelt, der der Ukraine zuvor Informationen über Militäreinrichtungen und die Energieinfrastruktur geliefert habe, teilte der FSB am Donnerstag mit.

Der Mann habe bei seiner Festnahme in der Region Twer etwa 180 Kilometer nordwestlich von Moskau bewaffneten Widerstand geleistet und sei „neutralisiert“ worden, hieß es. Er habe einen Sprengsatz und eine Granate bei sich gehabt und habe eine Militäreinrichtung angreifen wollen.

16.45 Uhr: Ukraine bringt Kinder aus Region um Kupjansk in Sicherheit

Die ukrainischen Behörden haben angesichts der russischen Offensive in der Region der Stadt Kupjansk angeordnet, Kinder aus zehn Ortschaften in Sicherheit zu bringen. "Die Militärverwaltung der Region Charkiw plant verpflichtend alle Kinder aus zehn Ortschaften im Sektor von Kupjansk zu evakuieren", erklärte das ukrainische Ministerium für eine Wiedereingliederung der besetzten Gebiete am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Die Anordnung betrifft rund 275 Minderjährige aus Kupjansk und Umgebung.

13.14 Uhr: Neue slowakische Regierung stoppt Militärhilfe für die Ukraine

Der neue slowakische Ministerpräsident Robert Fico hat einen Stopp der Militärhilfe seines Landes für die Ukraine verkündet. „Wir betrachten die Hilfe für die Ukraine ausschließlich als humanitäre und zivile Hilfe, wir werden keine Waffen mehr an die Ukraine liefern“, sagte Fico am Donnerstag vor den Abgeordneten des neu gewählten Parlaments in Bratislava. Der Krieg in der Ukraine sei „nicht unser Krieg, wir haben mit dem Krieg nichts zu tun“.

Ein „sofortiger Stopp der Militäroperationen“ sei die „beste Lösung, die wir für die Ukraine haben“, sagte Fico weiter. Die EU solle sich von einem „Waffenlieferanten zu einem Friedensstifter wandeln“.

Der neue slowakische Ministerpräsident sprach sich auch gegen Sanktionen gegen Russland aus. „Ich werde nicht für Sanktionen gegen Russland stimmen, solange wir keine Untersuchungen über ihre Auswirkungen auf die Slowakei haben“, sagte er. „Wenn es Sanktionen gibt, die uns schaden werden, wie es bei den meisten Sanktionen der Fall ist, sehe ich keinen Grund, sie zu unterstützen.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 25. Oktober: 

21.25 Uhr: Selesnkyj fordert mehr Militärhilfe zur Flugabwehr

Nach Schäden an Gebäuden des ukrainischen AKW Chmelnyzkyj hat Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Waffenhilfe zur Abwehr russischer Luftangriffe gefordert. „Dieser Angriff auf das Kernkraftwerk ist eine weitere Erinnerung an alle unsere Partner, wie wichtig es ist, die Luftverteidigung der Ukraine zu stärken“, sagte Selenskyj am Mittwochabend in seiner Videoansprache. Der Angriff zeige auch, wie leicht Russland immer noch Sanktionen umgehen und westliche Teile in seine Drohnen und Raketen einbauen könne.

Bei einem russischen Drohnenangriff in der Nacht zu Mittwoch waren im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj 16 Menschen verletzt worden. Durch die Druckwelle von Explosionen in der Nähe des AKW barsten nach Angaben des ukrainischen Energieministeriums an mehreren Verwaltungsgebäuden die Fenster.

19.40 Uhr: Putin überwacht Militärübung mit ballistischen Raketen für „atomaren“ Gegenangriff

Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein Militärmanöver mit ballistischen Raketen überwacht, bei dem ein „massiver atomarer“ Gegenangriff trainiert werden sollte. „Unter der Führung des obersten Befehlshabers der russischen Streitkräfte, Wladimir Putin, wurde eine Trainingsübung ausgeführt“, erklärte der Kreml am Mittwoch. Dabei seien Boden-, See- und Lufteinheiten der nuklearen Abschreckungskräfte zum Einsatz gekommen und ballistische Raketen und Marschflugkörper abgefeuert worden.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte, mit dem Manöver sei ein „massiver atomarer Schlag der strategischen Offensivkräfte als Antwort auf einen feindlichen Atomangriff“ trainiert worden.

18.10 Uhr: Russische Armee hat im laufenden Jahr 385.000 neue Soldaten rekrutiert

Die russischen Streitkräfte haben im laufenden Jahr inmitten des Konflikts mit der Ukraine offiziellen Angaben zufolge 385.000 neue Soldaten rekrutiert. Davon hätten 305.000 Soldaten direkt einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnet, sagte der frühere Präsident Dmitri Medwedew in einem am Mittwoch im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video.

Bei den anderen 80.000 handele es sich um „Freiwillige“. Dieser Begriff wird in Russland in der Regel für Kämpfer paramilitärischer Gruppen wie der Söldnertruppe Wagner verwendet.

15.20 Uhr: Russischer Verteidigungsminister Schoigu besucht Kommandoposten in der Ukraine

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat einen Kommandoposten im Osten der Ukraine besucht und dabei von Erfolgen der russischen Truppen gesprochen. „Die heutige Situation legt nahe, dass der Feind immer weniger Möglichkeiten hat“, sagte Schoigu nach Angaben der russischen Armee vom Mittwoch bei einem Besuch des Kommandopostens „Wostok“. Die ukrainischen Truppen würden „dank eurer Kampfarbeit weiter reduziert“, sagte er demnach zu russischen Soldaten.

Auf einem von der Armee verbreiteten Video ist zu sehen, wie der Minister lacht, als ihm ein Soldat sagt, die ukrainischen Soldaten hätten „Panik“. Das russische Verteidigungsministerium zitierte aber auch einen russischen Soldaten mit den Worten, die Artillerie der Ukraine würde „viele Probleme“ bereiten - ein seltenes Eingeständnis von Seiten Russlands. „Wir ergreifen Maßnahmen“, sagte der Soldat demnach.

13.02 Uhr: Schulze sagt Ukraine weitere 195 Millionen Euro für die Energieversorgung zu

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat der Ukraine weitere 195 Millionen Euro für die Sicherung der Energieversorgung zugesagt. Wärme und Strom seien „zentral für die Widerstandskraft der Menschen in der Ukraine, vor allem mit Blick auf den anstehenden Winter“, erklärte die Ministerin am Mittwoch nach einem Treffen mit dem ukrainischen Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow in Berlin. Ein weiterer Teil des Geldes solle in den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes fließen.

8.45 Uhr: 16 Verletzte nach russischem Drohnenangriff in Westukraine

Durch herabfallende Trümmer einer abgefangenen russischen Drohne sind im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj 16 Menschen verletzt worden. „Im Landkreis Schepetiwka sind durch den Abschuss von Luftzielen diese auf das Territorium eines Objekts der kritischen Infrastruktur gestürzt“, teilte der Vizechef der Gebietsverwaltung, Serhij Tjurin, am Mittwoch auf Telegram mit.

Es habe eine Explosion gegeben, die neben einem Verwaltungsgebäude auch Wohnhäuser und Autos beschädigt habe. Dabei seien 16 Menschen aus umliegenden Gebäuden verletzt worden. Angaben des ukrainischen Energieministeriums zufolge gab es infolge der Angriffe eine Explosion unweit des Atomkraftwerks Chmelnyzkyj. Durch die Druckwelle sollen die Fenstergläser mehrerer Verwaltungsgebäude zerstört und eine Stromleitung beschädigt worden sein. 1860 Haushalte seien ohne Strom.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der vergangenen Nacht elf Kamikaze-Drohnen gegen die Ukraine gestartet. Alle seien abgeschossen worden, teilte das Militär in Kiew mit.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 23. Okotober:

8.40 Uhr: London: Russische Militärausgaben erhöhen Druck auf Wirtschaft

Der massive Anstieg der russischen Staatsausgaben für Verteidigung wird die russische Wirtschaft nach britischer Einschätzung deutlich belasten. „Kontinuierlich erhöhte Militärausgaben werden höchstwahrscheinlich zum Inflationsdruck in Russland beitragen“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Montag mit. Der Anstieg der Militärausgaben werde die Regierung vermutlich zwingen, zur Kriegsfinanzierung schwierige Entscheidungen zu treffen - das erhöhe den Druck auf Unternehmen.

Der Haushaltsplan für 2024 sehe im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 68 Prozent für Verteidigung vor. Damit stiegen die Ausgaben in diesem Bereich auf sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts, hieß es in London weiter. „Im Gegensatz dazu werden die Ausgaben für Bildung und Gesundheit auf dem Stand von 2023 eingefroren, was aufgrund der Inflation einer realen Ausgabenkürzung entspricht.“

8 Uhr: Weiter heftige Kämpfe im Osten und Süden der Ukraine

Die heftigen Kämpfen zwischen der Ukraine und den russischen Invasoren dauern im Süden und Osten des Landes weiter an. Mehr als 60 feindliche Angriffe seien im Laufe des Tages unter anderem in den Frontabschnitten Kupjansk und Lyman im Osten sowie Awdijiwka und Marjinka nahe Donezk sowie in der Stadt Saporischschja im Südosten abgewehrt worden, berichtete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte am Sonntagabend auf Facebook. An der Front hätten 82 Kampfhandlungen stattgefunden, hieß es weiter. „Die operative Lage im Osten und Süden der Ukraine bleibt schwierig.“ Die Front ist rund 1000 Kilometer lang.

Russland berichtete, die Ukraine habe in der „Donezker Volksrepublik“ in den vergangenen 24 Stunden 24 Mal bewohnte Gebiete beschossen. In dem Ort Makijiwka (russisch: Makejewka) sei ein Einwohner verletzt worden, meldete die russische Staatsagentur Itartass. Weder die russischen noch die ukrainischen Angaben ließen sich zunächst unabhängig überprüfen.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 22. Oktober:

20.14 Uhr: „Jeden Tag vorwärts“: Selenskyj fordert Fortschritte an der Front

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag die Bedeutung der fortlaufenden Befreiung von russisch besetzten Gebiete seines Landes betont. Die Ukraine brauche täglich Ergebnisse - daher sei ein stetes Vorrücken an der Front wichtig. „Ob nur um einen Kilometer, ob um 500 Meter, aber jeden Tag vorwärts, um die ukrainischen Positionen zu verbessern, um Druck auf die Besatzer auszuüben“, sagte Selenskyj bei seiner allabendlichen Videoansprache.

Demnach seien die Kämpfe um Awdijiwka und Marjinka nahe der ostukrainischen Großstadt Donezk aktuell besonders hart. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabes wurden an jedem dieser Frontabschnitte am Sonntag mehr als 20 russische Angriffe abgewehrt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine verteidigt sich seit 20 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg.

18.16 Uhr: Russland: Drei ukrainische Raketen über der Krim abgeschossen

Die russischen Streitkräfte haben am Sonntag nach eigenen Angaben drei ukrainische Raketen über der 2014 von Moskau annektierten ukrainischen Halbinsel Krim abgeschossen. "Drei feindliche Raketen, die auf die Krim zusteuerten, wurden am späten Nachmittag in der Region Cherson abgeschossen", erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Wladimir Saldo im Onlinedienst Telegram.

16.10 Uhr: Tote durch russischen Angriff in Charkiw - Lawrow reist in den Iran

Im ostukrainischen Gebiet Charkiw ist die Opferzahl nach dem Beschuss eines Post-Verteilungszentrums am Samstagabend weiter gestiegen. Russlands Außenminister bereitet sich derweil auf einen Besuch im Iran vor.

Bei einem russischen Raketenangriff in der Region Charkiw im Osten der Ukraine sind am Samstagabend nach offiziellen ukrainischen Angaben mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Die Zahl der Verletzten durch den Beschuss eines Verteilungszentrums der ukrainischen Post stieg bis zum Sonntagnachmittag auf 16, wie die Charkiwer Staatsanwaltschaft mitteilte. Auf Fotos waren völlig zerstörte Lagerhallen zu sehen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 21. Oktober:

16.54 Uhr: Ukraine arbeitet weiter an Friedensgipfel – nächstes Treffen in Malta

Die Ukraine bereitet mit einem weiteren Treffen von nationalen Sicherheitsberatern mehrerer Staaten weiter einen Friedensgipfel vor. Bei den Gesprächen über seine „Friedensformel“ werde in Malta auch die Türkei „ihre gewichtige Stimme und Haltung“ einbringen, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag nach einem Gespräch mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan mit. Das Malta-Treffen auf Ebene der nationalen Sicherheitsberater der Verbündeten der Ukraine soll am 28. und 29. Oktober über die Bühne gehen. Darüber hatte Selenskyj zuletzt auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) informiert.

Selenskyj hatte seine „Friedensformel, die im Kern einen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine festlegt, als einzige gangbare Initiative für die Beendigung des Krieges in der Ukraine aufgestellt. Friedensinitiativen zahlreicher anderer Staaten, darunter aus China und Brasilien, stießen in der Ukraine auf Kritik. Zuletzt hatte es Anfang August ein großes Ukraine-Treffen zu der „Friedensformel“ in Saudi-Arabien gegeben, an dem Vertreter aus etwa 40 Staaten teilnahmen. Russland ist dort nicht eingeladen. Bis Ende des Jahres will die Ukraine einen Friedensgipfel organisieren.

15.13 Uhr: Ukraine meldet drei Tote und mehrere Verletzte bei russischem Beschuss

Bei russischen Luftangriffen auf den Süden der Ukraine hat es ukrainischen Behörden zufolge innerhalb von 24 Stunden mindestens drei Tote und mehrere Verletzte gegeben. Ein Mensch wurde bei der Bombardierung eines Wohnviertels in Krywyj Rih getötet, wie die Polizei am Samstag mitteilte.

Beim Beschuss der Region Cherson gab es nach Angaben der ukrainischen Präsidentschaft einen weiteren Toten sowie einen Verletzten. Auch aus der Stadt Nikopol am Fluss Dnepr meldeten die örtlichen Behörden ein Todesopfer durch russischen Beschuss.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 20. Oktober:

16.59 Uhr: Biden bittet US-Kongress um rund 75 Milliarden Dollar für Israel und die Ukraine

US-Präsident Joe Biden ersucht den Kongress um mehr als 75 Milliarden Dollar zur Unterstützung Israels und der Ukraine. Das Weiße Haus legte am Freitag einen Antrag für Finanzmittel im Umfang von mehr als 105 Milliarden Dollar (rund 100 Milliarden Euro) vor, der auch zusätzliche Gelder für den US-Grenzschutz umfasst. Für die Ukraine sind 61,4 Milliarden Dollar vorgesehen, für Israel 14,3 Milliarden Dollar.

16.30 Uhr: Russland: Ukrainische Versuche zur Überquerung des Flusses Dnipro abgewehrt

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben Angriffe des ukrainischen Militärs auf die von ihr besetzte Uferseite des Flusses Dnipro im Süden der Ukraine abgewehrt. Die ukrainische Armee habe mehrmals erfolglos versucht, Brückenköpfe auf Inseln und am östlichen Ufer des Dnipro einzunehmen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag mit. 

Russische Militärblogger erklärten jedoch, dass es ukrainischen Einheiten gelungen sei, den Fluss zu überqueren. Demnach befinden sich die Soldaten weiterhin auf der russisch kontrollierten Seite. Vertreter der Ukraine wollten sich zunächst nicht zu den Militäreinsätzen in der Region äußern.

15 Uhr: Scholz telefoniert mit Selenskyj: Kanzler bekräftigt „unverbrüchliche Solidarität“

Bundeskanzler Olaf Scholz hat am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Die beiden Politiker hätten sich über die politische, militärische und humanitäre Lage in der Ukraine ausgetauscht, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit anschließend in Berlin mit. Selenskyj habe den Kanzler über die Auswirkungen der jüngsten russischen Angriffe informiert und der Bundesregierung für die militärische Unterstützung gedankt.

Besonders habe der ukrainische Präsident dabei die Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung im Rahmen des sogenannten zweiten Winterpakets der Bundesregierung erwähnt. Scholz habe seinerseits „die anhaltende und unverbrüchliche Solidarität mit der Ukraine angesichts der unverändert anhaltenden Aggression Russlands“ bekräftigt.

Der Kanzler versicherte demnach, dass Deutschland die Unterstützung für die Ukraine, auch im militärischen Bereich in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern fortsetzen werde.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 19. Oktober: 

15.50 Uhr: Ukraines Außenminister rechnet mit weiteren Raketen aus den USA

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba rechnet mit weiteren Lieferungen der weitreichenden ATACMS-Raketen aus den USA. In einem von ukrainischen Medien am Donnerstag verbreiteten Interview leitete er dies „zwischen den Zeilen“ aus einer Vereinbarung zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem Staatschef Wolodymyr Selenskyj ab. Zugleich dankte er den USA „für die Stärkung unserer Feuerkraft“.

15.21 Uhr: Deutsches Winterpaket für Ukraine - Kämpfe am Dnipro

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat der Ukraine weitere Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung zugesagt. Deutschland werde ein Winterpaket für das von Russland angegriffene Land schnüren, sagte er am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. In Pjöngjang bekräftigt der russische Außenminister Sergej Lawrow die Partnerschaft mit Nordkorea, das nach Angaben der US-Regierung Waffen an Moskau für den Krieg gegen die Ukraine geliefert hat. Im Rahmen der ukrainischen Gegenoffensive hat die Armee erneut einen Vorstoß am russisch besetzten Ufer des Dnipro im Süden des Landes unternommen.

11.18 Uhr: Merz fordert Scholz erneut zu Taurus-Lieferung an Ukraine auf

CDU-Chef Friedrich Merz hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erneut zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aufgefordert. „Putin setzt darauf, dass wir müde und nachlässig in unserer Unterstützung für die Ukraine werden“, sagte Merz am Donnerstag im Bundestag. Auch vom EU-Gipfel kommende Woche müsse deshalb „ein sehr klares und unmissverständliches Signal“ ausgehen, dass der russische Präsident Wladimir Putin darauf nicht hoffen darf.

8.30 Uhr: Ukraine: Zwei Tote bei russischem Raketenangriff im Süden des Landes

Bei einem russischen Raketenangriff in der Region Mykolajiw sind nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt worden. Das Geschoss habe am Mittwoch einen Gastronomiebetrieb in der Ortschaft Stepowe getroffen, teilten die ukrainischen Behörden mit. Durch die Rakete seien auch Wohngebäude und ein Landwirtschaftsbetrieb beschädigt worden.

Nach Angaben von Gouverneur Vitaly Kim war unter den Todesopfern eine Frau. Rettungskräfte hätten sie aus den Trümmern eines zerstörten Gebäudes geborgen. Er sprach außerdem von zwei Explosionen in der Region, die Untersuchungen hierzu dauerten an.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 18. Oktober:

11.33: Tote bei russischem Raketenbeschuss in Saporischschja

Bei einem russischem Raketenbeschuss in der Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Bei dem Einschlag einer Rakete in einem fünfgeschossigen Wohnhaus seien auch Menschen verletzt worden, hieß es. Acht Wohnungen seien zerstört worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch im Portal X (vormals Twitter) mit. Es könnten noch Bewohner unter den Trümmern liegen. Rettungskräfte seien im Einsatz. Behörden zufolge wurde am Morgen ein Mann lebend aus den Trümmern gezogen.

Selenskyj warf Russland Terror und Krieg gegen die Zivilbevölkerung vor. „Wir tun alles Mögliche, um den Terrorstaat zur Rechenschaft zu ziehen. Russischer Terror muss besiegt werden“, schrieb Selenskyj. Die Stadt Saporischschja ist unter ukrainischer Kontrolle, weite Teile des gleichnamigen Gebiets sind von Russland besetzt.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 17. Oktober:

22.18 Uhr: Ukraine hat ATACMS-Raketen der USA erhalten und gegen Russland eingesetzt

Die Ukraine hat von den USA Raketen mit großer Reichweite vom Typ ATACMS erhalten und diese erstmals gegen Russland eingesetzt. Die Raketen hätten sich als „sehr genau“ erwiesen und „bewährt“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in seiner täglichen Videobotschaft. Das Weiße Haus bestätigte, der Ukraine ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von 165 Kilometern geliefert zu haben.

Selenskyj dankte den USA für die Lieferung: „Unsere Vereinbarungen mit Präsident (Joe) Biden werden umgesetzt.“ Der Präsident machte keine Angaben darüber, wann und wo die Raketen eingesetzt wurden. Die Ukraine hatte aber zuvor erklärt, erfolgreich russische Flugfelder in den besetzten Gebieten im Süden und Osten der Ukraine bombardiert zu haben.

Die Ukraine dringt schon seit geraumer Zeit auf eine Lieferung von Raketen mit größerer Reichweite, um sich besser gegen den russischen Angriffskrieg zur Wehr setzen zu können. Die USA zeigten sich bei dem Thema aber äußerst zurückhaltend - so wie Deutschland bei Marschflugkörpern vom Typ Taurus. Die USA sind gegen ukrainische Angriffe auf russischem Territorium.

US-Medienberichten zufolge hatte Biden Selenskyj im September bei einem Treffen im Weißen Haus ATACMS-Raketen zugesagt. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es aber damals nicht. Ein an dem Tag enthülltes neues Paket mit US-Militärhilfen enthielt keine Raketen dieses Typs.

Die Abkürzung ATACMS steht für Army Tactical Missile System. Mit der Lieferung der Raketen an die Ukraine dürfte der Druck auf die Bundesregierung wachsen, ihrerseits Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt dies bislang ab.

17.10 Uhr: Selenskyj sieht Erfolge an der Front

Nach einer Sitzung des ukrainischen Generalstabs hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Erfolge seiner Truppen im Kampf gegen die russischen Besatzer hervorgehoben. „Es gibt Ergebnisse“, sagte er am Dienstag in einer Videomitteilung, ohne Details zu nennen. „Wir haben ein Ergebnis in unseren Fortschritten, das Ergebnis der Angriffsoperationen unserer Jungs, und das ist die wichtigste Nachricht für unser Land.“

Die Ukraine brauche solche Ergebnisse „jeden Tag, jede Woche“. Jeder zurückgelegte Kilometer, jede überwundene Verteidigungslinie der Besatzer zähle. „Die Beständigkeit unserer Ergebnisse bedeutet die Beständigkeit der Unterstützung der Welt für die Ukraine.“

Kurz zuvor hatte die ukrainische Militärführung von neuen Geländegewinnen im zentralukrainischen Bezirk Saporischschja berichtet. Die russischen Linien seien dort um knapp einen Kilometer zurückgedrängt worden. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Sowohl der russischen Präsident Wladimir Putin als auch sein Verteidigungsminister Sergej Schoigu haben zuletzt behauptet, die ukrainische Sommeroffensive sei abgeschlagen worden. Nach ihren Worten seien die russischen Streitkräfte zur „aktiven Verteidigung“ übergegangen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 16. Oktober: 

Selenskyj: 600. Tag des allumfassenden Kriegs

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am 600. „Tag des alles umfassenden Kriegs“ die besondere Bedeutung der Zusammenarbeit aller Strukturen des Landes hervorgehoben. Egal ob Militär, Wirtschaft oder private Initiativen, sie alle zusammen ermöglichten den Menschen und Städten der Ukraine „ein normales Leben“, sagte Selenskyj am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. „All dies zusammen bewahrt unsere Widerstandsfähigkeit, all das zusammen gibt der Ukraine Stärke.“

Dabei sei auch die Unterstützung von außen wichtig, sagte er mit Blick auf sein vorangegangenes Treffen mit der US-Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau der Ukraine, Penny Pritzker. „Ein solcher Besuch an einem solchen Tag ist ein wichtiges Signal.“

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 15. Oktober:

20.45 Uhr: Selenskyj warnt vor neuen russischen Angriffen auf Infrastruktur

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor neuen russischen Angriffen gegen die Energie-Infrastruktur seines Landes im kommenden Winter gewarnt. Als warnendes Beispiel nannte er die russischen Angriffe auf die Stadt Cherson im Süden des Landes, in deren Verlauf am Sonntag die Versorgung mit Strom und Trinkwasser zeitweise ausgefallen war. „Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass es mit dem nahenden Winter weitere russische Angriffe geben wird“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. „Darauf müssen wir vorbereitet sein.“

16.40 Uhr: Russische Luft- und Artillerieangriffe auf Cherson

Die südukrainische Stadt Cherson ist am Sonntag wiederholt von russischen Kampfflugzeugen und Artillerie angegriffen worden. Die Stadt am Ufer des Dnipro werde von immer neuen Explosionen erschüttert, berichtete der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Roman Mrotschko. „Durch den feindlichen Beschuss wurden Elektrizitätsleitungen beschädigt und Häuser zerstört“, schrieb er auf Telegram. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Russische Luftangriffe hatten am Morgen laut Mrotschko Objekte der Infrastruktur getroffen. Dadurch sei zeitweise die Versorgung mit Strom und Wasser ausgefallen.

11.34 Uhr: Putin: Armee macht Fortschritte in Awdijiwka und anderen Orten der Ukraine

Russlands Armee hat nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin Fortschritte bei ihrer Offensive in der Ukraine gemacht - auch im umkämpften Awdijiwka. „Unsere Soldaten verbessern ihre Positionen in fast dem gesamten Gebiet, das ziemlich groß ist“, sagte Putin in einem Interview mit dem russischen Fernsehen, das am Sonntag in Online-Netzwerken veröffentlicht wurde. „Dies betrifft die Gebiete von Kupjansk, Saporischschja und Awdijiwka.“

Der russische Staatschef lobte die „aktive Verteidigungsstrategie“ der Armee und wiederholte, dass die ukrainische Gegenoffensive „völlig gescheitert“ sei. „Wir wissen, dass der Feind in einigen Kampfgebieten neue Offensiveinsätze vorbereitet“, sagte Putin weiter.

9.30 Uhr: London: Russland baut neue Bahnstrecke zur Versorgung in Südukraine

Zur Versorgung seiner Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene. „Russland unterhält und verbessert mit ziemlicher Sicherheit weiterhin seine Eisenbahnverbindungen in der Ukraine und baut eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen wird“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Russland nutze dafür zivile Auftragnehmer und Ausrüstung. Dies werde den Ukrainern wahrscheinlich die Zielerfassung erschweren und zudem russische Kapazitäten an anderer Stelle erhalten.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 14. Oktober:

15.08 Uhr: Kiew meldet schwere Kämpfe rund um Industriestadt Awdijiwka

Kiew hat schwere Kämpfe rund um die Stadt Awdijiwka in der Ostukraine gemeldet. "Den fünften Tag in Folge schon hat der Feind nicht aufgehört, Stellungen rund um die Stadt anzugreifen oder zu beschießen", sagte der Bürgermeister Vitaly Barabasch am Samstag im ukrainischen Fernsehen. "Es ist sehr hitzig, sehr hitzig", sagte Barabasch über die Kämpfe. Derweil meldete Russland den Abschuss zweier Drohnen über dem Schwarzen Meer in der südrussischen Stadt Sotschi.

Die russischen Soldaten würden versuchen, die Industriestadt zu umzingeln, sagte Barabasch weiter. Moskau verlege zusätzliche Soldaten in die Gegend.

14.10 Uhr: London: Russische Schwarzmeerflotte in der Defensive

Die russische Schwarzmeerflotte setzt nach britischen Erkenntnissen nach schweren Schlägen vornehmlich auf Defensive. „Sie hat viele ihrer prestigeträchtigen Bestandteile – darunter marschflugkörperfähige Schiffe und U-Boote – von Sewastopol in weiter östlich gelegene Operations- und Stützpunktgebiete wie Noworossijsk verlagert“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag mit.

Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist eigentlich der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zuletzt war das Hauptquartier von ukrainischen Raketen getroffen worden, auch russische Kriegsschiffe in Sewastopol wurden immer wieder attackiert.

11.50 Uhr: Russland will Drohnen über Sotschi am Schwarzen Meer abgewehrt haben

Russland hat eigenen Angaben zufolge zwei Drohnen über der Küstenstadt Sotschi am Schwarzen Meer abgewehrt. Gegen 7.10 Uhr am Samstagmorgen (6.10 Uhr MESZ) sei die Luftabwehr in dem bei Touristen beliebten Badeort aktiv geworden, teilte Sotschis Bürgermeister Alexej Kopajgorodski auf Telegram mit. Die unbemannten Flugkörper seien noch über dem Meer abgeschossen worden, es gebe weder Verletzte noch Schäden. Unabhängig ließ sich dies zunächst nicht überprüfen. Der Flughafen in Sotschi sei weiter in Betrieb, fügte Kopajgorodski hinzu.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 13. Oktober:

22.31 Uhr: Selenskyj bedankt sich in Odessa für neue Flugabwehrraketen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in der von russischen Drohnen- und Raketenangriffen stark betroffenen Hafenstadt Odessa bei den Niederlanden für die Stärkung der Flugabwehr bedankt. „Es gibt eine Entscheidung bezüglich der Patriots - die Niederlande geben weitere Raketen“, sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videobotschaft. Er habe mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte bei dessen Besuch in Odessa auch weitere Militärhilfe besprochen. Dabei sei es speziell um den Schutz der Südukraine und der Getreidelieferungen über das Schwarze Meer gegangen, teilte er mit.

20.51 Uhr: USA: Nordkorea hat Russland „mehr als tausend Container“ Militärausrüstung geliefert

Nordkorea hat Russland nach US-Angaben „mehr als tausend Container“ mit militärischer Ausrüstung und Munition für den Krieg gegen die Ukraine geliefert. „Wir haben jetzt die Information, dass Nordkorea Russland Waffen für einen Einsatz in der Ukraine geliefert hat“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, am Freitag zu Journalisten. Die Container seien „in den vergangenen Wochen“ per Schiff von Nordkorea nach Russland gebracht worden.

Rund einen Monat nach einem Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un in Russland veröffentlichte das Weiße Haus auch Luftaufnahmen, die die Vorwürfe untermauern sollen. „Wir verurteilen die Demokratische Volksrepublik Korea für die Lieferung dieser Militärausrüstung an Russland“, sagte Kirby unter Verwendung des offiziellen Namens von Nordkorea. Die Militärausrüstung werde dafür genutzt, ukrainische Städte anzugreifen und ukrainische Zivilisten zu töten.

Im Gegenzug für die Lieferung erwarte das international isolierte Nordkorea Rüstungs- und Technologielieferungen von Russland, sagte Kirby. Darunter seien Kampfjets, Raketen, Panzerfahrzeuge und Ausrüstung für die Produktion ballistischer Raketen, außerdem „fortgeschrittene Technologien“. Russland habe möglicherweise bereits mit den Lieferungen begonnen.

„Die sich ausweitende militärische Partnerschaft zwischen der Demokratischen Volksrepublik Korea und Russland einschließlich eines Technologietransfers von Russland an die Demokratische Volksrepublik Korea untergräbt die regionale Stabilität und das weltweite Regelwerk zur Nicht-Verbreitung“ von Atomwaffen, sagte Kirby.

14.22 Uhr: Verdacht auf Vergiftung russischer Journalistin in Paris bestätigt sich nicht

Der Verdacht eines möglichen Giftanschlags auf die im Pariser Exil lebende russische Journalistin Marina Owsjannikowa hat sich nicht bestätigt. Die medizinischen Analysen hätten keine Hinweise auf eine giftige Substanz ergeben, schrieb die Journalistin am Freitag im Onlinedienst Telegram. Sie habe sich am Vortag krank gefühlt und sei ins Krankenhaus gebracht worden, fühle sich nun aber wieder besser.

Die französische Justiz hatte am Vortag Ermittlungen aufgenommen, nachdem es Owsjannikowa aus zunächst unbekannten Gründen schlecht geworden war. Ihre Wohnung wurde nach Spuren untersucht.

Im Februar hatte sie auf einer Pressekonferenz gesagt, Angst um ihr Leben zu haben. Owsjannikowa war im März 2022 weltweit bekannt geworden, weil sie während einer Live-Sendung des russischen Fernsehens ein Anti-Kriegsplakat in die Kamera gehalten hatte.

In der vergangenen Woche wurde sie in Russland wegen „Verbreitung von Falschinformationen“ über die Armee zu einer Haftstrafe von achteinhalb Jahren verurteilt. In dem Verfahren ging es um eine Protestaktion im Juli 2022, bei der Owsjannikowa allein in der Nähe des Kremls ein Schild hochgehalten hatte, auf dem sie den russischen Angriff auf die Ukraine und den russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisierte.

13.37 Uhr: Putin: Russland rechnet trotz westlicher Sanktionen mit Rekord-Getreideexporten

Russland rechnet nach Angaben des russischen Präsidenten Wladimir Putin trotz westlicher Sanktionen auch im nächsten Jahr mit beträchtlichen Getreideexporten. Russland werde "wahrscheinlich weltweit den ersten Platz bei den Weizenexporten behalten", sagte Putin am Freitag. "Unsere Getreideexporte werden mit nicht weniger als 50 bis 60 Millionen Tonnen genauso hoch sein wie im vergangenen Jahr".

Im vergangenen Jahr habe Russland eine "Rekordernte von 158 Millionen Tonnen" Getreide eingefahren, sagte der Kreml-Chef bei einem Treffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Auch in diesem Jahr sei der Ertrag mit mehr als 130 Millionen Tonnen "sehr hoch". 

"Unsere Freunde und Kollegen in der GUS haben einen Bedarf (an russischem Getreide), den wir rundum erfüllen werden", sagte der russische Staatschef. In der GUS sind mehrere frühere Sowjetrepubliken zusammengeschlossen.

Anfang September hatte Putin erklärt, sein Land stehe kurz vor einem Abkommen, das kostenlose Getreidelieferungen an sechs afrikanische Länder sicherstellen werde. 

13 Uhr: Ukrainische Medien: Zwei weitere russische Schiffe beschädigt

Die Ukraine will Medienberichten zufolge unweit der annektierten Halbinsel Krim zwei weitere Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte beschädigt haben. Ukrainische Medien meldeten am Freitag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU erfolgreiche Angriffe bei der Hafenstadt Sewastopol. Ein Raketenschiff des Typs „Bujan“ und das Patrouillenschiff „Pawel Derschawin“ sollen mit neuen „experimentellen Waffen“ von ukrainischen Seedrohnen attackiert worden sein, hieß es. Ziel sei ebenfalls das U-Boot „Alrossa“ gewesen.

Auch Medien auf der Krim meldeten Explosionen im Hafen von Sewastopol. Der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Hafenstadt, Michael Raswoschajew, behauptete auf Telegram, Hintergrund der Explosionsgeräusche seien Übungen gegen Unterwassersabotagetrupps. Auch die Schwarzmeerflotte informierte über ein Manöver, an dem angeblich auch die „Pawel Derschawin“ wie geplant teilnehme. Die ukrainische Flotte hingegen hatte bereits am Donnerstag über Schäden an der „Pawel Derschawin“ berichtet. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Die seit 2014 von Russland annektierte Krim ist seit Wochen Ziel verstärkter ukrainischer Angriffe, deren Folgen Moskau wiederholt in ersten Reaktionen heruntergespielt hat. Speziell die Hafenstadt Sewastopol, die als Basis der russischen Schwarzmeerflotte dient, wurde mehrfach attackiert. Dabei wurden unter anderem ein Landungsschiff, ein U-Boot und das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte schwer beschädigt. Ziel der Attacken ist es, die Einsatzfähigkeit der Flotte, die eine wichtige Rolle in Russlands Angriffskrieg spielt, zu schmälern.

11.33 Uhr: Kriegsgegnerin Owsjannikowa möglicherweise vergiftet - Ermittlungen

Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines möglichen Giftanschlags auf die durch Kritik am Ukraine-Krieg bekannt gewordene russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa. Die Journalistin habe am Donnerstagnachmittag den Notruf gewählt, weil sie sich nach dem Verlassen ihres Hauses plötzlich schlecht gefühlt und eine Vergiftung befürchtet habe, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Sie habe darum gebeten, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Erste Ermittlungen und Überprüfungen der Kriminalpolizei seien im Gange.

„Wir hatten Angst um Marina Owsjannikowa“, sagte der Generalsekretär von „Reporter ohne Grenzen“, Christophe Deloire. Die Hypothese einer Vergiftung sei im Gespräch gewesen und nicht ausgeschlossen worden. Er widersprach aber der Darstellung der Staatsanwaltschaft, wonach die Journalistin selber gesagt habe, sie befürchte eine Vergiftung. Er wies darauf hin, dass „wir den ganzen Tag bei ihr waren“. Die Organisation hatte die Fernsehjournalistin kurz vor Beginn eines Prozesses gegen sie vor rund einem Jahr aus Russland herausgeschleust.

Vor eineinhalb Wochen war Owsjannikowa in Russland zu achteinhalb Jahren Straflager verurteilt worden. Ein Gericht in Moskau befand sie in Abwesenheit der angeblichen Verbreitung von Falschmeldungen über die russische Armee für schuldig. Die damals noch beim russischen Staatsfernsehen angestellte Redakteurin hatte kurz nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine im März 2022 für großes Aufsehen gesorgt, als sie mitten in einer Live-Nachrichtensendung ins Bild sprang und ein Protestplakat hochhielt.

Nach der Aktion arbeitete die heute 45-jährige Owsjannikowa zwischenzeitlich unter anderem für die deutsche Zeitung „Welt“, kehrte dann aber nach Russland zurück und protestierte erneut gegen den Krieg. Im Oktober 2022 teilte ihr Anwalt mit, dass sie ihre Heimat mittlerweile endgültig in Richtung Europa verlassen habe.

11.15 Uhr: Toter und Verletzte nach russischem Angriff auf Pokrowsk

Durch russischen Beschuss sind in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Die russische Armee habe am Freitag zwei Raketen vom Typ Iskander eingesetzt und so zwei Gebäude im Stadtzentrum beschädigt, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Unter den Trümmern der beiden Häuser holten Rettungskräfte am Vormittag mindestens drei Personen lebend hervor, wie der ukrainische Zivilschutz auf Telegram berichtete.

Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk - rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka. Russland führt seit fast 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine. Bei Angriffen auf die Infrastruktur des Nachbarlandes werden immer wieder ukrainische Zivilisten getötet.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 12. Oktober:

16.39 Uhr: Russland: Drei Tote durch herabstürzende Drohnentrümmer in Belgorod

In der russischen Grenzregion Belgorod sind nach russischen Angaben drei Menschen durch Trümmer einer abgeschossenen Drohne getötet worden, darunter ein kleines Kind. "Die Luftabwehr in der Region Belgorod schoss eine Drohne ab, die sich der Stadt näherte", schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. 

Durch herabfallende Trümmer der Drohne seien am Stadtrand von Belgorod zwei Wohnhäuser zerstört und mehrere weitere beschädigt worden, fügte Gladkow hinzu. "Drei Menschen starben, darunter ein kleines Kind", erklärte der Gouverneur. Auf von ihm verbreiteten Bildern waren die Ruinen eines Hauses zu sehen, neben Betonblöcken und Resten eines Daches auch eine Matratze.

16.23 Uhr: Ukraine: "Halten unsere Stellung" in Awdijiwka

Die ukrainischen Streitkräfte halten nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ihre Stellung in der Stadt Awdijiwka im Osten des Landes. "Awdijiwka. Wir halten unsere Stellung", erklärte Selenskyj am Donnerstag im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. "Es ist der ukrainische Mut und die Einheit der Ukrainer, die entscheiden werden, wie dieser Krieg ausgeht." Die ukrainischen Soldaten hätten "mehr als zehn feindliche Angriffe in der Gegend Awdijiwka" abgewehrt, sagte Militärsprecher Andrij Kowalew. 

Awdijiwkas Bürgermeister Vitaly Barabasch sprach am Donnerstag erneut von einer "sehr angespannten Situation" mit "Kämpfen rund um die Stadt, die sich nicht beruhigt haben" sowie von Beschuss auf die Stadt und ukrainische Stellungen. In der Nacht sei die Industriestadt Ziel eines Raketenangriffs geworden, bei dem es aber keine Opfer gegeben habe.

Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwoch erklärt, die russische Armee habe ihre Position nahe Awdijiwka verbessert. Nach Angaben des pro-russischen Telegram-Kanals Rybar, der über gute Quellen im Militär verfügt, haben russische Soldaten eine wichtige Schlackenhalde nördlich der Stadt erobert und kämpfen im Dorf Stepowe nordwestlich Awdijiwkas. Militäranalysten berichteten unter Berufung auf Bilder und Videos aus der Gegend, dass Russland offenbar bedeutende Verluste an Ausrüstung erlitten habe.

15.14 Uhr: 59 Tote: Ukrainische Behörden identifizieren alle Opfer in Hrosa

Nach dem verheerenden russischen Raketenangriff auf das Dorf Hrosa im ostukrainischen Gebiet Charkiw vergangene Woche hat die Polizei die Identifizierung der Toten abgeschlossen. Bei dem Angriff auf eine Trauerfeier kamen nach Angaben von Innenminister Ihor Klymenko 59 Menschen ums Leben. Alle Opfer seien ortsansässige Zivilisten, darunter Senioren, Lehrer und Ärzte. „Mehrere Generationen ganzer Familien starben“, schrieb Klymenko am Donnerstag auf Telegram.

Genau eine Woche zuvor traf eine russische Rakete vom Typ Iskander ein Café und ein Lebensmittelgeschäft in dem Dorf Hrosa, das 35 Kilometer von der Front entfernt liegt. Dort fand zu diesem Zeitpunkt eine Trauerfeier für einen gestorbenen Soldaten aus dem Dorf statt, zu der Familie und Freunde geladen waren. Die von ukrainischen Behörden bisher veröffentlichten Opferlisten zeigten, dass der Großteil der Opfer Frauen und Männer im Alter von 50 Jahren und älter waren. Fünf Verletzte sollen der Sprecherin des Innenministeriums zufolge noch im Krankenhaus liegen.

11.18 Uhr: Tschechien und Dänemark liefern Panzer und Waffen an Ukraine

Tschechien liefert in den nächsten Monaten mit dänischer Finanzierung Panzer und Waffen an die Ukraine. Das teilten die Verteidigungsministerien in Prag und Kopenhagen am Donnerstag mit. In einer ersten Phase werden demnach 50 Schützen- und Kampfpanzer, 2500 Pistolen, 7000 Gewehre, 500 leichte Maschinen- und 500 Scharfschützengewehre zur Verfügung gestellt. Das sei eine „substanzielle Spende“, an der in der Ukraine großes Interesse bestehe, betonte Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen.

Welchen Wert die Rüstungslieferungen haben, ging aus den Mitteilungen nicht hervor. Es handle sich sowohl um neue als auch durch die tschechische Industrie modernisierte Rüstungsprodukte, hieß es in Prag. Weitere Lieferungen unter anderem von Panzerabwehrwaffen seien bereits geplant. Die Zusammenarbeit soll im nächsten Jahr und eventuell auch darüber hinaus fortgesetzt werden. Die Ukraine wehrt sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg.

9.29 Uhr: Ukraine: 28 russische Drohnen in der Nacht abgeschossen

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht zum Donnerstag 28 russische Drohnen abgeschossen. Insgesamt seien 33 Drohnen vom Typ „Shahed 136/131“ von der russischen Region Belgorod auf den Norden der Ukraine und von der annektierten Halbinsel Krim auf die Südukraine abgefeuert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram mit. Behördenangaben zufolge wurden in der Hafenstadt Odessa Lagerhäuser und Wohnhäuser beschädigt, ein Mensch wurde verletzt.

„Feindliche Drohnen flogen in unterschiedliche Richtungen, so dass die Luftabwehr in mindestens sechs Regionen der Ukraine im Einsatz war“, erklärte die Luftwaffe weiter. Nach Angaben der südukrainischen Streitkräfte flog Russland eine Reihe von Drohnenangriffen auf Hafenanlagen entlang der Donau. „In dem Versuch, das Luftverteidigungssystem zu umgehen, kamen die Drohnen aus verschiedenen Richtungen“, erklärten sie auf Telegram.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 11. Oktober: 

22.19 Uhr: Selenskyj dankt für neue Zusagen an Militärhilfe

Nach einem Tag mit neuen Zusagen militärischer Hilfe für die Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj den Verbündeten gedankt. „Unser Hauptaugenmerk liegt auf der Stärkung unserer Luftverteidigung und den wichtigsten Instrumenten an der Front, Artillerie, Systeme mit hoher Reichweite“, sagte Selenskyj in seiner Videobotschaft am Mittwochabend. Ungewöhnlich war, dass der ukrainische Staatschef sich in einem Zug selbst filmte; Fahrgeräusche waren zu hören.

14.56 Uhr: Kiew: Nach tödlichem Angriff in Region Charkiw Informanten Moskaus identifiziert

Der ukrainische Geheimdienst hat nach dem russischen Luftangriff vom 5. Oktober mit mehr als 50 Toten eigenen Angaben zufolge zwei Verdächtige identifiziert, die Russland informiert haben sollen. Der Geheimdienst SBU teilte am Mittwoch mit, zwei nach Russland geflohene Einheimische hätten die notwendigen Informationen für den Angriff gesammelt. Sie sollen die russische Armee über eine Trauerfeier in dem Dorf Hrosa in der Region Charkiw informiert haben.

12 Uhr: Selenskyj würde sich nur im Krieg zur Wiederwahl stellen

Nach einem derzeit noch nicht absehbaren Ende des russischen Angriffskriegs will sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eigenen Angaben zufolge nicht mehr zur Wiederwahl stellen. „Wenn der Krieg fortgesetzt wird: Ja. Wenn der Krieg beendet ist: Nein“, sagte er in einem in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Interview für die rumänische Nachrichtenseite digi24.

Während des Krieges gegen Russland könne er nicht davonlaufen, fügte er hinzu. Reguläre Präsidentenwahlen gemäß der Verfassung wären in der Ukraine eigentlich für den 31. März 2024 vorgesehen. Gemäß dem geltenden Kriegsrecht, das nach Russlands Einmarsch im Februar 2022 verhängt wurde, sollen sie aber nicht abgehalten werden.

9 Uhr: Selenskyj nimmt an Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel teil

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt am Treffen der Nato-Verteidigungsminister am Mittwoch in Brüssel teil. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg empfing Selenskyj am Mittwochvormittag am Nato-Hauptquartier. Es ist der erste Besuch des ukrainischen Präsidenten am Sitz des Militärbündnisses seit der russischen Invasion in seinem Land im Februar 2022.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 9. Oktober: 

7 Uhr: Selenskyj ruft zum Kampf gegen Terror auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts des russischen Angriffskrieges gegen sein Land und der blutigen Gewalt in Israel zum gemeinsamen Kampf gegen den Terror aufgerufen. «Der Terror hat zu viele Fronten gegen die Menschheit aufgemacht: der Krieg gegen die Ukraine, der Krieg im Nahen Osten und die schreckliche Destabilisierung in Afrika», sagte Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videobotschaft.

«Und nächste Woche werden wir mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um eine Einheit der Welt im Kampf gegen den Terror sicherzustellen», ergänzte er.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 8. Oktober:

16.02 Uhr: Experten: Russland wird Lage in Israel für Krieg in Ukraine ausnutzen

Russland wird aus Sicht von US-Experten die Angriffe der islamistischen Hamas gegen Israel auch für seinen Krieg gegen die Ukraine auszunutzen. In einer Informationskampagne werfe der Kreml dem Westen vor, zugunsten der Unterstützung der Ukraine die Konflikte im Nahen Osten vernachlässigt zu haben, schrieb das Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington. Die Experten verwiesen etwa darauf, dass das russische Außenministerium den Westen beschuldigt habe, zuletzt die Bemühungen des Nahost-Quartetts, zu dem neben Russland die USA, die EU und die Vereinten Nationen gehören, blockiert zu haben.

11.24 Uhr: Großbritannien: Ukraine hat Geländegewinne im Osten verbucht

Die Ukraine hat nach britischer Einschätzung in den vergangenen Monaten Territorium im Osten des Landes rund um Welyka Nowosilka im Gebiet Donezk zurückgewonnen. „Im Laufe des Sommers hat die Ukraine mit ziemlicher Sicherheit mindestens 125 Quadratkilometer Land auf dieser Achse befreit“, schrieb das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem täglichen Update.

In der Gegend westlich der Stadt Wuhledar sei es in den vergangenen vier Wochen relativ ruhig geworden, teilten die Briten auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Die Kämpfe seien weniger heftig als noch im Juni und Juli.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 7. Oktober:

17.07 Uhr: Russland versichert baldige Einsatzbereitschaft von neuer Interkontinentalrakete

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat beim Besuch einer Rüstungsfabrik die baldige Einsatzbereitschaft der neuen Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat versichert. Sein Ministerium in Moskau veröffentlichte am Samstag im Onlinedienst Telegram Bilder von Schoigu und anderen Militärvertretern in der Kramasch-Fabrik in der sibirischen Stadt Krasnojarsk. Die Sarmat-Raketen würden „in naher Zukunft in den Dienst gestellt“, hieß es in einer Ministeriumsmitteilung.

9.38 Uhr: Ukrainische Armee vermeldet „teilweise Erfolge“ ihrer Angriffe

Die ukrainische Armee greift nach eigenen Angaben die russischen Truppen weiter an zwei wichtigen Frontabschnitten im Osten und Süden an. Südlich der Stadt Bachmut im Osten gebe es bei dem Dorf Andrijiwka „teilweise Erfolge“, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht für Samstagmorgen mit.

Während Bachmut selbst in russischer Hand ist, haben die Ukrainer in den vergangenen Wochen eine strategisch wichtige Eisenbahnstrecke südlich davon zurückerobert. Sie dehnen nun ihre Stellungen auf der anderen Seite der Bahn aus.

An der südlichen Front im Gebiet Saporischschja gebe es ebenso „teilweise Erfolge“ nördlich der Dörfer Kopani und Nowoprokopiwka, hieß es. In dieser Region kämpfen sich ukrainische Truppen seit Wochen durch stark befestigte russische Verteidigungslinien mit Minenfeldern, Panzersperren und Schützengräben hindurch. Die Kämpfe bei Kopani und Nowoprokopiwka deuten darauf hin, dass die Ukrainer ihre Einbruchstelle in die russische Abwehr verbreitern.

8.13 Uhr: Russische Raketen treffen Odessa - vier Verletzte

Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist in der Nacht zum Samstag Ziel russischer Raketenangriffe geworden. Dabei seien ein Wohngebäude sowie ein Getreidelager getroffen worden, berichteten ukrainische Medien am Morgen. Vier Menschen wurden nach Angaben der örtlichen Behörden verletzt. Russische Militärs hatten demnach Raketen vom Typ Oniks, die üblicherweise gegen Seeziele eingesetzt werden, von Abschussanlagen auf der besetzten Halbinsel Krim abgefeuert.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 6. Oktober:

20.56 Uhr: Selenskyj warnt vor neuen russischen Angriffen auf ukrainisches Stromnetz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor neuen russischen Angriffen auf das Stromnetz des Landes gewarnt. „In diesem Winter werden russische Terroristen erneut versuchen, unser Stromsystem zu zerstören“, sagte Selenskyj am Freitag in seiner täglichen Videoansprache. „Wir sind uns dieser Gefahr vollkommen bewusst.“

Sein Land bereite sich auf den „Schutz unserer Produktionsanlagen und die Bereitstellung von Strom und Wärme sowie die Wiederherstellung all dessen vor, was durch russische Angriffe und Feindseligkeiten beschädigt wurde“. Regierungsvertreter hätten bereits über den Schutz der Energieanlagen beraten. „Diesen Winter zu gewinnen, alle Schwierigkeiten zu überwinden und unsere Bevölkerung zu schützen, ist sehr wichtig“, sagte Selenskyj.

Russland hatte im vergangenen Winter mit zahlreichen Angriffen die Energieinfrastruktur der Ukraine unter Beschuss genommen. Für Millionen Menschen bedeutete das Ausfälle von Wasser, Strom und Heizung bei eisigen Wintertemperaturen. Im vergangenen Monat meldete die Ukraine erneute russische Angriffe auf die Energieinfrastruktur, was zu Stromausfällen in mehreren Regionen führte.

17.20 Uhr: Ukrainischer Botschafter enttäuscht über Taurus-Entscheidung

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev ist von der Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) enttäuscht, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine zu liefern. „Hier geht es um Bedarf unserer Militärs und ums Überleben“, sagte Makeiev den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitag). Es gehe nicht um seine persönlichen Gefühle, aber Taurus-Raketen seien „überlebenswichtig“.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 5. Oktober:

21.17 Uhr: Putin: Granatsplitter in Opfern von Prigoschins Flugzeugabsturz gefunden

Anderthalb Monate nach dem Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland hat Kreml-Chef Wladimir Putin öffentlich erklärt, dass in den sterblichen Überresten der Absturzopfer Granatsplitter entdeckt worden seien. Der Leiter der Untersuchungskommission habe ihn vor wenigen Tagen über die Erkenntnisse informiert, sagte Putin am Donnerstag. "Fragmente von Handgranaten wurden in den Leichen der Absturzopfer gefunden", sagte er. Zugleich versicherte Putin: "Es gab keine äußere Einwirkung auf das Flugzeug."

21.01 Uhr: Scholz sagt Ukraine Lieferung von weiterem Patriot-System zu

Deutschland unterstützt die Ukraine mit einem weiteren Luftabwehrsystem vom Typ Patriot. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Donnerstag am Rande des Gipfeltreffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft im spanischen Granada an. "Das ist ein sehr weitreichender Schutz", sagte Scholz. Die Patriots gehörten zu den "wirksamsten Verteidigungswaffen".
Zuletzt war in Deutschland vielfach Kritik an Scholz laut geworden, weil er bisher die von der Ukraine gewünschten Taurus-Marschflugkörper nicht freigegeben hat. Seine Vorbehalte begründete er in Granada erneut mit einer möglichen Eskalation im russischen Angriffskrieg. 

20.21 Uhr: Putin bereit zur Gaslieferung durch Nord Stream nach Deutschland

Kremlchef Wladimir Putin hat angesichts der hohen Energiepreise in Deutschland erneut Gaslieferungen durch den letzten noch intakten Strang der Ostseepipeline Nord Stream 2 angeboten. Russland sei bereit, durch die Leitung 27 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr zu pumpen, die Entscheidung liege aber bei Deutschland, sagte Putin am Donnerstag in Sotschi beim internationalen Waldai-Diskussionsforum vor Experten aus rund 40 Staaten, darunter Deutschland. Durch Nord Stream 1 waren dem gleichnamigen Unternehmen zufolge 2021 59 Milliarden Kubikmeter durchgepumpt worden.

15.53 Uhr: Ukraine meldet 49 Tote durch russischen Angriff im Gebiet Charkiw

Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge bei einem russischen Angriff mindestens 49 Menschen getötet worden. Unweit der Stadt Kupjansk seien am Donnerstag im Ort Hrosa ein Café und ein Lebensmittelgeschäft getroffen worden, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Sie veröffentlichte auch Fotos und ein Video, die Trümmerberge und reglos am Boden liegende Menschen zeigen.

Nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synehubow hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs viele Zivilisten vor Ort auf. Der Beschuss habe sich gegen 13.15 Uhr Ortszeit (12.15 Uhr MESZ) ereignet, schrieb Synehubow auf Telegram. Es liefen Rettungsarbeiten.

15.12 Uhr: Selenskyj: Mindestens 48 Tote durch russischen Angriff im Osten der Ukraine

Bei einem russischen Angriff im Osten der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mindestens 48 Menschen getötet worden. Der Raketenangriff auf einen Lebensmittelladen in einem Dorf nahe der Stadt Kupjansk in der Region Charkiw sei ein „brutales russisches Verbrechen“, erklärte Selenskyj am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Der Angriff ereignete sich nach seinen Angaben nicht weit entfernt von der Frontlinie.

13.05 Uhr: Özdemir in der Ukraine: „Volle Unterstützung und Solidarität“

Bundesagrarminister Cem Özdemir hat der von Russland angegriffenen Ukraine erneut deutsche Hilfe und Zusammenarbeit zugesichert. Der Grünen-Politiker traf am Donnerstag zu einem Besuch in der Ukraine ein, wie das Ministerium in Berlin mitteilte. Geplant war unter anderem ein Gespräch mit dem ukrainischen Minister Mykola Solskyi. Nähere Angaben wurden aus Sicherheitsgründen nicht gemacht.

Özdemir betonte anlässlich des Besuchs: „Die Ukraine hat nach wie vor unsere volle Unterstützung und Solidarität.“ Er habe auf dem Weg sehen können, wie der russische Aggressor alles unternehme, um das Land zu destabilisieren und den Export ukrainischer Agrarprodukte zu erschweren. Mit seinem Amtskollegen wollte er darüber sprechen, wie es gelingen könne, ukrainisches Getreide in die Länder des globalen Südens zu bringen, wo es am dringendsten gebraucht werde.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 4. Oktober:

17.25 Uhr: Präsident Selenskyj zu Frontbesuch im Osten der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Truppen in der besonders hart umkämpften Region zwischen Kupjansk und Lyman im Osten des Landes einen Besuch abgestattet. Der Besuch gelte den „Brigaden im Kampfeinsatz in einem der gefährlichsten Gebiete“, schrieb Selenskyj am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Er veröffentlichte ein Video, auf dem er mit Soldaten offenbar in einem befestigten Unterstand zu sehen ist.

Er habe von den westlichen Verbündeten der Ukraine gelieferte Waffensysteme besichtigt, erklärte Selenskyj weiter - darunter Leopard-2-Kampfpanzer aus deutscher Fertigung. Zudem war der Präsident im Video im Gespräch mit Soldaten und beim Unterschreiben der Flagge einer Brigade zu sehen.

16 Uhr: Moskau: Kampfpotenzial der Ukraine deutlich geschwächt

Die russischen Streitkräfte haben im Ukrainekrieg nach Auffassung von Moskaus Verteidigungsminister Sergej Schoigu Erfolge erzielt. Das Kampfpotenzial der ukrainischen Gegenoffensive sei deutlich geschwächt worden und dem Gegner seien empfindliche Schläge zugefügt worden, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Sitzung der Militärführung in Moskau. Überprüfbar waren seine Angaben nicht. Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer hält unterdessen eine weitere Eskalation des derzeitigen Krieges in Europa für nicht ausgeschlossen und dringt deswegen auf einen Ausbau der Verteidigungsfähigkeiten Deutschlands und der Nato.

10 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 29 russischen Drohnen

Die Ukraine hat eignen Angaben zufolge in der Nacht mehr als zwei Dutzend russische Drohnen und einen Marschflugkörper abgewehrt. Über dem Osten und Süden des Landes habe die ukrainische Luftabwehr 29 Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion und ein Iskander-Geschoss zerstört, teilte die Armee am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit. Insgesamt seien 31 Drohnen und eine Rakete von der von Russland annektierten Halbinsel Krim aus abgefeuert worden.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 2. Oktober: 

17.56 Uhr: Ukraine ruft Verbündete zu Geschlossenheit gegenüber Russland auf

Beim Treffen der EU-Außenminister in Kiew hat der ukrainische Chefdiplomat Dmytro Kuleba die westlichen Verbündeten des Landes zur Geschlossenheit aufgerufen. Russland wende „enorme Mittel“ auf, um die Unterstützung für Kiew zu schwächen, sagte Kuleba am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. „Aber wir sollten ihr Spiel nicht mitspielen“, sagte Kuleba.

Mit Blick auf den Streit um Getreideexporte zwischen der Ukraine und mehreren westlichen Nachbarstaaten rief Kuleba die EU auf, die Ausfuhr über das Schwarze Meer wieder „in vollem Umfang“ zu ermöglichen. Es sei „die größte Hoffnung“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dass „der Westen und die Welt müde werden, sich in diesem Krieg auf die Seite der Ukraine zu stellen“, sagte Kuleba weiter.

Mit Blick auf den Getreideexport aus seinem Land sagte der ukrainische Außenminister, wenn die EU und die Ukraine „mit vereinter Kraft“ an dessen Sicherheit arbeiteten, könnte der Korridor über das Schwarze Meer „in vollem Umfang“ funktionieren. Es sei „möglich“, ukrainisches Getreide „ohne Beteiligung Russlands“ in die Welt zu exportieren.

13.52 Uhr: Französische Rüstungsindustrie liefert zusätzliche Caesar-Systeme an Ukraine

Frankreichs Rüstungsindustrie hat mit der Ukraine ein gutes Dutzend Verträge über die Lieferung zusätzlicher Artilleriesysteme, Drohnen, Ersatzteile und Amphibienfahrzeuge unterzeichnet. Diese seien ein Ergebnis des internationalen Forums der Verteidigungsindustrie, hieß es am Montag aus übereinstimmenden Quellen. So will Nexter, das zur deutsch-französischen Holding KNDS gehört, sechs zusätzliche Artilleriesysteme vom Typ Caesar liefern.

Diese auf Lastwagen montierten Geschütze haben eine Reichweite von 40 Kilometern. Frankreich hat bereits 30 dieser Haubitzen an die Ukraine geliefert. Nexter unterzeichnete einen weiteren Vertrag über die Wartung von Caesar-Systemen und Panzerfahrzeugen vom Typ AMX-10. Einige Ersatzteile für die Artilleriesysteme sollen künftig in der Ukraine produziert werden.

12.30 Uhr: Ukraine bei weitem größter Empfänger deutscher Rüstungsexporte

Die Ukraine ist in diesem Jahr bei weitem der größte Empfänger von deutschen Rüstungsexporten. Die Bundesregierung genehmigte in den ersten drei Quartalen des Jahres die Ausfuhr von Rüstungsgütern im Wert von 3,3 Milliarden Euro an die Ukraine, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Insgesamt wurden Genehmigungen für 8,76 Milliarden Euro erteilt, jeweils etwa die Hälfte entfiel auf Waffen und sonstige Rüstungsgüter.

Mit etwas mehr als einer Milliarde Euro ist der zweitgrößte Empfänger deutscher Rüstungsexporte Ungarn, gefolgt von den USA mit 467 Millionen Euro. Insgesamt gingen den Angaben zufolge über 90 Prozent der genehmigten Exporte in EU- und Nato-Länder oder „enge Partner“ wie die Ukraine und Südkorea.

8.40 Uhr: EU-Außenminister zu historischem Treffen in der Ukraine

Zur Unterstützung der Ukraine sind die Außenminister der EU-Staaten an diesem Montag zu einem historischen Treffen nach Kiew gereist. Es sei das erste Mal, dass es ein solches Treffen der Vertreter aller 27 EU-Staaten außerhalb der EU gebe, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit.

Seit Russland im Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert ist, ist noch nie eine so große Gruppe ranghoher ausländischer Politikerinnen und Politiker nach Kiew gekommen. Für Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist es der zweite Besuch in der Ukraine binnen weniger Wochen.

Als ein Thema für das EU-Treffen nannte Borrell seinen Vorschlag, der Ukraine längerfristige Finanzierungszusagen für Militärhilfen zu machen und mit EU-Geld auch die Lieferung moderner Kampfjets und Raketen zu unterstützen. Eine Entscheidung sei in Kiew aber nicht zu erwarten, sagte der Spanier.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 1. Oktober: 

17.20 Uhr: Ukrainischer Drohnenangriff auf russischen Flughafen Sotschi

Die Ukraine hat nach inoffiziellen Angaben den wichtigen russischen Flughafen Sotschi am Schwarzen Meer mit Kampfdrohnen angegriffen. Ziel sei ein Abstellplatz für Hubschrauber gewesen, berichteten ukrainische Medien am Sonntag unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Der Angriff sei eine Aktion des Militärgeheimdienstes gewesen.

Russlands wichtigster Badeort Sotschi, von dem aus Präsident Wladimir Putin oft seine Amtsgeschäfte führt, liegt etwa 800 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet entfernt. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, über dem Gebiet Krasnodar sei eine feindliche Drohne abgeschossen worden. Sotschi gehört zu diesem Verwaltungsgebiet.

13.08 Uhr:  Russland meldet zahlreiche ukrainische Angriffe auf mehrere russische Regionen

Bei ukrainischen Drohnenangriffen und Artilleriebeschuss auf mehrere Regionen in Russland sind nach russischen Angaben mindestens drei Menschen verletzt worden. Am Sonntagmorgen hätten die ukrainischen Streitkräfte das Gebiet des Zentralmarktes in der Stadt Schebekino beschossen, erklärte der Gouverneur der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine, Wjatscheslaw Gladkow. Nach vorläufigen Informationen erlitten drei Menschen Verletzungen durch Splitter.

Der Gouverneur der Grenzregion Brjansk teilte mit, auch ein dort gelegenes Dorf sei Ziel von ukrainischem Beschuss geworden. Dabei seien Häuser und zwei Verwaltungsgebäude beschädigt worden. Opfer habe es aber keine gegeben.

11.36 Uhr:Britischer Minister: Militärausbildung soll in Ukraine stattfinden

Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps will Ausbildungsmissionen für ukrainische Soldaten künftig in das von Russland angegriffene Land selbst verlegen. Auch sollten britische Rüstungsunternehmen möglichst in der Ukraine selbst produzieren, sagte der konservative Politiker dem „Sunday Telegraph“. Er habe zudem bei einem Besuch in Kiew kürzlich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj darüber gesprochen, wie die britische Marine eine „aktivere Rolle“ im Schwarzen Meer spielen könne, wo zivile Schiffe von Russland ins Visier genommen würden, so Shapps.

Großbritannien hat eigenen Angaben zufolge seit Anfang 2022 bereits mehr als 20 000 ukrainische Soldaten auf britischem Boden ausgebildet. Nato-Staaten haben bisher - zumindest offiziell - von der Entsendung von Ausbildern in die Ukraine abgesehen, um die Gefahr einer direkten Auseinandersetzung mit Russland zu reduzieren.

9.25 Uhr: Verletzte in der Ukraine nach russischen Bomben- und Drohnenangriffen

Bei nächtlichen russischen Angriffen mit Bomben, Drohnen und Raketen sind in verschiedenen Teilen der Ukraine nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen verletzt worden. Beim Beschuss der Ortschaft Stanislaw im Gebiet Cherson mit Fliegerbomben seien vier Menschen verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Militärverwaltung, Olexander Tolokonnikow, am Sonntag im Nachrichtenprogramm mit. Eine Person werde noch unter den Trümmern vermisst. Wegen der Luftangriffe sei zudem im Umland der Großstadt Cherson teilweise der Strom ausgefallen, sagte Tolokonnikow.

In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy sei eine Frau nach einem Drohnenangriff verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Militärgouverneur der Region, Ihor Taburez, am Sonntag auf Telegram mit. Er berichtete von „einem Treffer in der Industrieinfrastruktur“. So sei ein Großbrand in einem Lager ausgebrochen, in dem vor allem Getreide aufbewahrt wurde.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 30. September:

16.30 Uhr: EU-Außenbeauftragter sichert Ukraine bei Besuch in Odessa Beistand zu

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat bei einem Besuch in der ukrainischen Hafenstadt Odessa anhaltenden europäischen Beistand für den Krieg des Landes gegen Russland zugesichert. „Wir als Europäische Union unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf um die Wiederherstellung ihrer territorialen Integrität“, sagte der Spanier am Samstag am Rande einer Besichtigung der infolge eines russischen Angriffs schwer beschädigten Verklärungskathedrale. Es gehe um militärische, wirtschaftliche, politische und diplomatische Unterstützung.

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin machte Borrell erneut schwere Vorwürfe wegen der Beendigung des Abkommens, das trotz des Krieges ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer ermöglichte. Der Schritt werde zur Folge haben, dass viele Menschen auf der ganzen Welt nichts mehr zu essen hätten und Hunger leiden müssten, sagte Borrell laut einem Transkript des Auswärtigen Dienstes. Er verwies dabei darauf, dass die Ukraine bis zuletzt größter Getreidelieferant des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen war. Über dieses werden bedürftige Menschen auf der ganzen Welt unterstützt.

11 Uhr: London: Moskau setzt wohl weiterhin auf Freiwillige und Söldner

Russland setzt nach dem Wagner-Aufstand der Einschätzung britischer Geheimdienstexperten zufolge weiterhin auf Freiwilligenverbände und Privatarmeen. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine am Samstag hervor.

Darauf weist demnach hin, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den früheren Wagner-Stabschef Andrej Troschew kürzlich mit der Aufstellung neuer Freiwilligenverbände beauftragt hat. Bei dem Treffen sei auch Vize-Verteidigungsminister Junus-bek Jewkurow dabei gewesen, der vor kurzem zu Besuch in afrikanischen Staaten gesichtet worden sei. Russland sei „bereit, die Erfahrung von Veteranen zu nutzen, die ihre Loyalität und fortdauernden Einsatz im globalen Süden nachweisen können, aber wahrscheinlich mit einer größeren Kontrolle durch den Kreml“, hieß es in der Mitteilung.

9 Uhr: Rumänien meldet mögliche Verletzung seines Luftraums durch russische Drohnen

Das Nato-Mitglied Rumänien hat eine mögliche Verletzung seines Luftraums bei nächtlichen russischen Drohnenangriffen auf die Ukraine gemeldet. Die Radarüberwachung habe einen „möglichen unerlaubten Eintritt in den nationalen Luftraum“ angezeigt, erklärte das rumänische Verteidigungsministerium am Samstag. Demnach wurden an Bewohner der Städte Tulcea und Galati nahe der Grenze zur Ukraine Alarmbotschaften gesendet, die sie zum Aufsuchen geschützter Räume aufforderten.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 29. September:

22.16 Uhr: Russischer Blogger wegen „Falschinformationen“ zu Ukraine-Offensive verurteilt

Ein russischer Blogger ist am Freitag zu mehr als acht Jahren Haft verurteilt worden, weil er einem Gericht zufolge „Falschinformationen“ über Moskaus Offensive in der Ukraine verbreitet haben soll. Alexander Nosdrinow sei „zu acht Jahren und sechs Monaten Haft in einer allgemeinen Strafkolonie verurteilt“ worden, erklärte das Gericht in der russischen Stadt Krasnodar. Zudem sei der 38-Jährige mit einem vierjährigen Arbeitsverbot in den Medien belegt worden.

Nosdrinow betrieb einen kleinen Youtube-Kanal, auf dem er Videos von Autobahnpolizisten aus seiner Heimatregion Krasnodar veröffentlichte, die offenbar gegen das Gesetz verstießen. Im März 2022 wurde er festgenommen, nachdem die Ermittler ihn beschuldigt hatten, in Onlinediensten ein Foto von zerstörten Gebäuden mit der Bildunterschrift „Ukrainische Städte nach der Ankunft der Befreier“ gepostet zu haben.

21.25 Uhr: Ukraine will eigene Flugabwehrsysteme bauen

Die von Russland angegriffene Ukraine plant den Bau eigener Flugabwehrsysteme. Diese Grundsatzentscheidung werde sehr bald umgesetzt, sagte der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, am Freitag. „Wir werden bald Spezialisten haben, die einen Plan für unsere eigene Produktion von allem, was wir brauchen, entwickeln werden, vor allem von Luftverteidigungswaffen.“

Zugleich brauche das Land weitere ausländische Flugabwehrsysteme mittlerer und großer Reichweite wie Iris-T, NASAMS oder Patriot, sagte Jurij Ihnat, Sprecher der ukrainischen Luftwaffe. Nur dann werde es gelingen, das Land vor russischen Marschflugkörpern und Flugzeugen zu schützen.

Die Ukraine verfügt nur noch über wenige Flugabwehrsysteme sowjetischer Bauart, für die auch die Munition knapp wird. Der Schutz vor Drohnen- und Raketenangriffen verbesserte sich im vergangenen Winter, als die Ukraine Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard und die Systeme Iris-T und Patriot bekam.

17.11 Uhr: Ein Jahr Annexion ukrainischer Gebiete: Putin ehrt getötete Russen

Am ersten Jahrestag der völkerrechtswidrigen Annexion von vier ukrainischen Gebieten hat Kremlchef Wladimir Putin getötete russische Soldaten geehrt. Er legte dabei auch eine Schweigeminute ein für ehemalige Häftlinge, die aus dem Straflager entlassen worden waren, um gegen das Nachbarland zu kämpfen und dort getötet worden sind. Russische Staatsmedien veröffentlichten am Freitag ein Video von einem Treffen Putins mit Soldaten, die am Angriffskrieg gegen die Ukraine beteiligt gewesen sein sollen.

Durch den Kriegseinsatz hätten sich die Häftlinge von ihrer Schuld befreit, sagte Putin in dem kurzen Filmausschnitt. „Wir alle sind Menschen, und jeder kann irgendwelche Fehler begehen. Sie haben sie begangen, aber sie haben ihr Leben für das Vaterland gegeben und ihre Schuld in vollem Umfang gesühnt“, sagte Putin.

16.34 Uhr: Moskau findet Freiwillige für Ukrainekrieg - Beschuss in Cherson

Russland zieht zum 1. Oktober zwar mehr als 100.000 Wehrpflichtige ein, plant nach Angaben des Generalstabs aber keine weitere Mobilmachung eigens für den Krieg gegen die Ukraine. Das betonte der zuständige Konteradmiral Wladimir Zimljanski am Freitag. Es gebe ausreichend Freiwillige, die einen Kriegsdienst ableisteten und in der Ukraine die „entsprechenden Aufgaben erfüllen“. Bei russischen Angriffen sind im Gebiet Cherson offiziellen Angaben zufolge mindestens drei Menschen getötet worden. Die Teilerfolge der Ukraine bei ihrer Gegenoffensive gegen das russische Militär werden nach Ansicht eines Experten überschätzt. Die Söldner-Truppe Wagner soll sich neu formieren und bekommt einen neuen Chef.

15.54 Uhr: Schweiz unterstützt die Ukraine mit 103 Millionen Euro für die Minenräumung

Die Schweiz will der Ukraine in den Jahren 2024 bis 2027 mehr als 100 Million Schweizer Franken (103 Millionen Euro) für die Minenräumung zur Verfügung stellen. Das Geld diene der Bereitstellung von Ausrüstung und der Ausbildung ukrainischer Minenräumer zu humanitären Zwecken, erklärte die Regierung in Bern am Freitag. Die Minenräumung sei eine Voraussetzung für den Wiederaufbau der Ukraine, hieß es weiter.

Angaben der Schweizer Regierung zufolge ist rund ein Drittel des ukrainischen Staatsgebiets mit Minen und Sprengkörpern belastet. Russland hatte bereits bei der Besetzung der Ostukraine und der Krim im Jahr 2014 mit der Verminung der Böden begonnen und dies seit Beginn der großangelegten Invasion im Februar 2022 weiter verstärkt.

7.40 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen früheren Vertrauten von Jewgeni Prigoschin mit dem Aufbau von Freiwilligen-Einheiten beauftragt

Nach dem Tod von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hat Russlands Staatschef Wladimir Putin einen früheren Wagner-Kommandeur mit dem Aufbau von Kampfeinheiten zum Einsatz in der Ukraine beauftragt. Putin habe Andrej Troschew bei einem Treffen darum gebeten, "die Bildung von Freiwilligeneinheiten zu beaufsichtigen, die verschiedene Aufgaben übernehmen können, in erster Linie natürlich in der Zone der militärischen Spezialoperation" in der Ukraine, teilte der Kreml am Freitag mit. 

Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Prigoschin, war am 23. August beim Absturz seines Privatflugzeugs ums Leben gekommen. Zwei Monate zuvor hatte Prigoschin seine Söldner in einem Aufstand Richtung Moskau marschieren lassen. Nach einem Tag hatte der Wagner-Chef den Aufstand jedoch wieder abgeblasen, im Gegenzug wurde ihm Straffreiheit zugesichert.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 28. September:

20.44 Uhr: Belarus wirft Polen Luftraumverletzung vor - Warschau dementiert

Erneut hat das autoritär geführte Belarus seinem Nachbarland Polen vorgeworfen, unerlaubt mit Hubschraubern in seinen Luftraum eingedrungen zu sein. Zweimal seien polnische Helikopter am Donnerstagnachmittag jeweils mehrere Hundert Meter weit über belarussisches Staatsgebiet geflogen, bevor sie umgekehrt seien, teilte das Verteidigungsministerium der Ex-Sowjetrepublik auf Telegram mit.

Polen widersprach diesen Behauptungen. „Die heutige Mitteilung der belarussischen Seite über das angebliche Überqueren der Grenze durch einen polnischen Helikopter ist nicht wahr“, teilte die polnische Armee auf der früher als Twitter bekannten Plattform X mit.

17.30 Uhr: Russland feiert Jahrestag Annexion ukrainischer Gebiete

Mit einem großen Festkonzert auf dem Roten Platz in Moskau feiert Russland an diesem Freitag den ersten Jahrestag der Annexion der ukrainischen Gebiete Cherson, Saporischschja, Donezk und Luhansk. Zwar kontrollieren die russischen Besatzer keine dieser Regionen ganz und mussten okkupierte Teile angesichts der Gegenoffensive der Ukraine wieder aufgeben. Dennoch verfolgt die Atommacht in ihrem bereits seit mehr als anderthalb Jahren dauernden Angriffskrieg weiter das Ziel einer kompletten Einnahme der Gebiete.

Unter Bruch des Völkerrechts hatte Kremlchef Wladimir Putin die Regionen vor einem Jahr nach international nicht anerkannten Scheinabstimmungen zu neuen Regionen Russlands erklärt und dies in der Verfassung verankert. Kein Land auf der Welt erkennt dies an.

16.38 Uhr: Selenskyj fordert von Nato mehr Unterstützung bei Luftabwehr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat von der Nato bei einem unangekündigten Besuch von Generalsekretär Jens Stoltenberg mehr Unterstützung bei der Luftabwehr zum Schutz der Energie-Infrastruktur gefordert. Stoltenberg wolle bei der Mobilisierung der Nato-Staaten in diesem Punkt helfen, sagte Selenskyj am Donnerstag. Auch die Verteidigungsminister Frankreichs und Großbritanniens waren am Donnerstag in Kiew, um über weitere Militärhilfe für die Ukraine zu sprechen. Das Bundeskartellamt gab derweil grünes Licht für ein deutsch-ukrainisches Rüstungsunternehmen.

„Wir müssen gemeinsam durch diesen Winter gehen, um unsere Energie-Infrastruktur und das Leben unser Bürger zu schützen“, sagte Selenskyj bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Stoltenberg. Es wird erwartet, dass Russland das ukrainische Energienetz bald wieder verstärkt ins Visier nimmt. Einen Beitritt seines Landes in das Verteidigungsbündnis bezeichnete der ukrainische Präsident als „eine Frage der Zeit“. Die Ukraine tue alles, „um diesem Zeitpunkt näher zu kommen“.

13.45 Uhr: Selenskyj: Nato-Beitritt der Ukraine nur „eine Frage der Zeit“

Der Nato-Beitritt der Ukraine ist nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nur „eine Frage der Zeit“. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Kiew sagte Selenskyj, die Ukraine tue alles, „um diesem Zeitpunkt näher zu kommen“.

Selenskyj forderte bei dem Treffen von der Nato mehr Unterstützung bei der Luftabwehr, um die Energie-Infrastruktur seines Landes vor allem im nahenden Winter schützen zu können. Stoltenberg wolle bei der Mobilisierung der Nato-Staaten in diesem Punkt helfen. „Wir müssen gemeinsam durch diesen Winter gehen, um unsere Energie-Infrastruktur und das Leben unser Bürger zu schützen“, sagte der ukrainische Präsident.

Stoltenberg sagte seinerseits, die Ukraine sei „der Nato näher als jemals zuvor“. Zur im Juni gestarteten ukrainischen Gegenoffensive sagte der Nato-Generalsekretär, die ukrainischen Streitkräfte lieferten sich erbitterte Gefechte, „aber nach und nach erzielen sie Geländegewinne“. Die Ukrainer kämpften für ihre Familien und ihre Freiheit, „Moskau kämpft für seine imperialen Wahnvorstellungen“.

12.48 Uhr:  Selenskyj mit Nato-Generalsekretär in Kiew zusammengetroffen

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist am Donnerstag mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen in Kiew zusammengetroffen. Es sei "eine Frage der Zeit", bis die Ukraine Mitglied der Allianz sei, sagte Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Wir tun alles, um diesem Zeitpunkt näher zu kommen."

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 27. September:

19.07 Uhr: Bulgarisches Parlament beschließt Lieferung von Raketen und Munition an Ukraine

Das bulgarische Parlament hat die Lieferung von Boden-Luft-Raketen und Munition an die Ukraine beschlossen. Wie der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Hristo Gadjew, am Mittwoch erklärte, handelt es sich bei den Raketen um mehr als drei Jahrzehnte alte Geschosse aus sowjetischer Produktion vom Typ S-300. Bulgarien könne diese nicht mehr reparieren, sagte Gadjew. Experten zufolge ist die Ukraine dazu aber in der Lage.

Neben den Raketen plant Bulgarien, das über bedeutende Waffenbestände und eine leistungsfähige Rüstungsindustrie verfügt, die Lieferung von Munition für Kleinwaffen aus Beständen der Polizei. Bereits im Juli hatte Sofia die Lieferung von rund 100 gepanzerten Mannschaftstransportwagen an Kiew beschlossen. Damit hatte die aus den Wahlen im April hervorgegangene pro-europäische Regierungsmehrheit einen Kurswechsel vollzogen: Bis dahin hatte Bulgarien sich geweigert, Waffen direkt an die Ukraine zu liefern.

Die neue Position der Regierung ist heftig umstritten. Bulgarien hat historisch enge Verbindungen zu Russland. Präsident Rumen Radew warf der Regierung vor, zu einer "Spenderin für ausländische Armeen" zu werden und die Versorgung der heimischen Streitkräfte aufs Spiel zu setzen.

18.45 Uhr: EU-Innenminister beraten über Asylpaket und Schutz für Ukrainer

Die Innenminister der Europäischen Union befassen sich am Donnerstag in Brüssel mit der geplanten Asylreform (ab 10.00 Uhr). Es geht um eine umstrittene Krisenverordnung, mit der die EU sich gegen eine neue Flüchtlingskrise wappnen will. Zuletzt gab es Signale aus Berlin und Brüssel, dass eine Einigung nun doch in Reichweite ist. Die Grünen hatten bei diesem Thema blockiert und dies mit einer drohenden Aushöhlung des Asylrechts begründet. Medienberichten zufolge sprach Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aber ein „Machtwort“.

Darüber hinaus wollen die EU-Staaten den Schutz für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine um ein Jahr bis März 2025 verlängern. Am Rande des Ministerrats wollte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zudem ihren polnischen Kollegen treffen. Dabei geht es um die geplante Verschärfung der Grenzkontrollen zu Polen.

17.31 Uhr: Kinder aus mehreren Siedlungen im Süden der Ukraine evakuiert

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge alle Kinder aus mehreren Kleinstädten und Dörfern nahe der Südfront in der Region Saporischschja evakuiert. "Wir haben die von der ukrainischen Regierung gestellte Aufgabe erfüllt", erklärte der stellvertretende Gouverneur, Jewgen Myronenko, am Mittwoch. Demnach wurden die Kinder mit ihren Familien zusammen aus fünf Siedlungen in Sicherheit gebracht. 

Örtlichen Medienberichten zufolge wurden insgesamt 59 Kinder aus Huljajpole, Stepnohirsk, Preobraschenka, Jehoriwka und Nowopawliwka evakuiert. Die Maßnahme war bereits im August mit Blick auf die "schwierige" Sicherheitssituation angekündigt worden.

14.02 Uhr: Kiew meldet Rückkehr der Wagner-Kämpfer in die Ostukraine

Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner sind nach Angaben aus Kiew wieder im Osten der Ukraine aktiv. Es handle sich um Wagner-Männer, die zuvor auf dem Gebiet von Belarus stationiert gewesen seien, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost des ukrainischen Militärs, Ilja Jewlasch, am Mittwoch gegenüber Medien in Kiew. Während ein Teil der Söldner nach Afrika gegangen sei, hätten andere neue Verträge mit Russlands Verteidigungsministerium geschlossen und nähmen wieder an Kampfhandlungen teil. Zuvor hatten Medien berichtet, dass Wagner-Kämpfer an den Gefechten um Bachmut beteiligt seien.

11.20 Uhr: Russland wirft Großbritannien und USA Hilfe bei ukrainischem Angriff auf Krim vor

Russland hat Großbritannien und den USA vorgeworfen, der Ukraine bei ihrem Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der annektierten Krim geholfen zu haben. "Es besteht nicht der geringste Zweifel daran, dass der Angriff im Voraus unter Einsatz westlicher Geheimdienstmittel, Nato-Satellitenausrüstung und Aufklärungsflugzeugen geplant wurde", sagte die Sprecherin des russischen Außenministerium, Maria Sacharowa, am Mittwoch. Der Raketenangriff sei "in enger Abstimmung mit den amerikanischen und britischen Geheimdiensten" ausgeführt worden.

Am Freitag hatte hatte Kiew das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte im Hafen von Sewastopol beschossen. Die 2014 durch Russland annektierte Halbinsel Krim ist immer wieder Ziel von ukrainischen Angriffen, die sich zuletzt verstärkten.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 26. September:

17.03 Uhr: Ukrainische Drohne verursacht Blackout in sieben russischen Dörfern

In der russischen Grenzregion Kursk sind nach einem ukrainischen Drohnenangriff am Dienstag mindestens sieben Dörfer vom Stromnetz abgeschnitten worden. Eine Drohne habe morgens einen Sprengsatz auf ein Umspannwerk im Dorf Snagost etwa 15 Kilometer von der der ukrainischen Grenze entfernt abgeworfen. Das schrieb der Gouverneurs der Region, Roman Starowojt, auf Telegram. Verletzt wurde demnach niemand.

Der ukrainische Geheimdienst SBU bestätigte mehreren einheimischen Medien, darunter dem Portal Ukrainska Prava, den Drohnenangriff. „Die Russen sollten sich darüber im Klaren sein, dass sie eine harte Reaktion erhalten werden, wenn sie weiterhin ukrainische Energieanlagen angreifen“, wurde ein SBU-Mitarbeiter zitiert.

13.33 Uhr: Schweiz darf Leopard-2-Panzer an Deutschland zurückverkaufen

In der Schweiz hat das Parlament grünes Licht für den Rückverkauf 25 stillgelegter Leopard-2-Panzer an Deutschland gegeben. Am Dienstag stimmte der Ständerat, die obere Kammer, nach Angaben der Nachrichtenagentur Keystone-SDA für das zuvor bereits vom Nationalrat beschlossene Vorgehen. Dem Schweizer Bundesrat zufolge hatten zuvor Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zugesichert, die Panzer nicht an die Ukraine zu liefern.

Im Februar hatte die Bundesregierung Bern um den Rückverkauf derzeit nicht einsatzfähiger Leopard-2-Panzer an den deutschen Hersteller Rheinmetall gebeten. Im Mai hatte daraufhin der Bundesrat, die Schweizer Regierung, der Ausmusterung von 25 von insgesamt 96 nicht modernisierten Leopard-2-Panzern im Armeebestand zugestimmt. Nach dem Ja des Parlaments muss nun der Schweizer Bundesrat den Zeitpunkt des Rückverkaufs festlegen.

Angesichts der russischen Invasion in der Ukraine ist eine Diskussion über die traditionelle strikte Neutralität der Schweiz entbrannt. Das Land hat sich zwar den EU-Sanktionen gegen Moskau angeschlossen, hält aber weiter an seiner militärischen Neutralität fest.

Drohnen-Jagd im Ukraine-Krieg: Ein kniffliges Katz-und-Maus-Spiel von großer Bedeutung

Drohnen-Einsätze sind eine ständige Gefahr im Ukrainekrieg , sie passieren jeden Tag hundert- oder tausendfach. „Die Drohnen sind viel öfter im Einsatz, als die meisten annehmen“, sagt Stephan Kraschansky. Der 32-Jährige leitet die Aaronia GmbH, die bei Wien eines der weltweit wenigen Testareale zur Drohnenabwehr betreibt. In der Ukraine sind laut Kraschansky etwa 30 bis 40 Drohnen-Typen im Einsatz. „Ihr Sirren ist das Geräusch des Krieges, das die Soldaten oft zermürbt.“

In der Ukraine gilt die Drohne als die Waffe, die den Krieg grundlegend verändert hat. „Beide Seiten sind nicht mehr in der Lage, große Verbände zum Angriff bereitzustellen, weil die Drohnen des Gegners sie sofort entdecken“, sagt Oberst Markus Reisner, Ukraine-Experte des österreichischen Bundesheers. „Das Gefechtsfeld ist gläsern geworden. Das ist der Grund, warum dieser Krieg ein elender Abnützungskrieg geworden ist“.

Lesen Sie hier den ganzen Artikel zum Drohnen-Einsatz in der Ukraine

08:40 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 26 russischen Angriffsdrohnen im Süden

Russland hat den Süden der Ukraine nach ukrainischen Angaben über Nacht erneut mit einer massiven Angriffswelle überzogen. Wie die ukrainische Luftwaffe am Dienstag im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurden 26 von insgesamt 38 abgefeuerten Drohnen zerstört. Allerdings sei der für den Getreideexport wichtige Donauhafen Ismajil im Süden des Landes erneut getroffen worden.

Die Luftstreitkräfte hätten den „Start von 38 unbemannten Flugkörpern des Typs Schahed“ aus iranischer Produktion festgestellt, hieß es in der Armee-Erklärung.

Der Angriff habe zwei Stunden gedauert, schrieb Regionalgouverneur Oleg Kiper bei Telegram. Weiter teilte er mit, dass „die meisten Drohnen“ abgeschossen worden seien. Dabei sei jedoch auch die „Hafeninfrastruktur im Bezirk Ismajil getroffen“ worden. Zwei Lkw-Fahrer seien verletzt worden, einer von ihnen liege im Krankenhaus. Zudem seien ein Kontrollposten, Lagerhäuser und rund 30 Lastwagen beschädigt worden. (AFP)

Das waren die Entwicklungen am Montag, 25. September:

22.23 Uhr: Selenskyj nach Abrams-Erhalt: Arbeiten an weiteren Militärhilfen

Nach Übergabe der ersten US-Panzer vom Typ Abrams hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuversichtlich gezeigt, weitere lang erwünschte Militärhilfe zu erhalten. „Wir arbeiten auch daran, alle anderen militärischen Fähigkeiten zu bekommen, die wir brauchen“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Montag. Dazu zählten Kampfflugzeuge vom Typ F-16, Flugabwehrsysteme sowie Langstreckenwaffen. „Um unser gesamtes Staatsgebiet abzudecken brauchen wir mehr Systeme, als wir derzeit haben“, so Selenskyj.
 
Die Ukraine hofft unter anderem auf Taurus-Marschflugkörper aus Deutschland. Bislang gibt es aus Berlin allerdings keine Zusage. Zudem sei es für sein Land wichtig, zunehmend Waffen und Flugabwehr selbst zu produzieren, sagte Selenskyj.

17.41 Uhr: Senioren bei russischem Luftangriff in Südukraine getötet

Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Stadt Beryslaw sind drei Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Senioren. Ein 73-jähriger Mann und eine 70-jährige Frau starben am Montag durch den Einschlag einer vom Flugzeug abgeworfenen Bombe in einem Gebäude der kommunalen Wohnungsverwaltung, wie die lokalen Behörden auf Telegram mitteilten. Ein beim Einschlag verwundeter Mann erlag am Nachmittag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Eine Frau wurde verletzt. Eine weitere Fliegerbombe zerstörte demnach ein Wohnhaus. Angaben aus dem Kriegsgebiet können oft nicht direkt unabhängig überprüft werden.

Beryslaw liegt am nordwestlichen Ufer des Dnipro-Flusses, der in der umkämpften südukrainischen Region Cherson weitgehend die Front zwischen russischer und ukrainischer Armee bildet. In der Vergangenheit war die Stadt mehrfach Ziel russischer Luft- und Artillerieangriffe. Erst am Vortag hatten Flugzeuge Beryslaw bombardiert.

13.55 Uhr: Selenskyj: Erste US-Panzer vom Typ Abrams in der Ukraine eingetroffen

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die ersten Abrams-Panzer aus den USA erhalten. "Abrams sind bereits in der Ukraine und bereiten sich darauf vor, unsere Brigaden zu verstärken", erklärte Selenskyj am Montag im Online-Dienst Telegram. Die USA hatten der Ukraine im Januar Kampfpanzer vom Typ Abrams zugesagt - weil Deutschland sonst keine Leopard-2-Panzer bereitgestellt hätte, wie der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, damals sagte.

13.22 Uhr: Ukraine meldet Tötung des Kommandeurs der russischen Schwarzmeer-Flotte

Bei ihrem Angriff auf die Krim am vergangenen Freitag hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben den Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte getötet. "34 Offiziere sind tot, darunter der Kommandeur der russischen Schwarzmeerflotte", erklärten die ukrainischen Spezialeinheiten am Montag im Onlinedienst Telegram mit Blick auf den Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim. Die ukrainische Armee hatte den Luftangriff am Freitag für sich reklamiert.

9 Uhr: Ukraine meldet massive russische Angriffe auf Odessa - Hafeninfrastruktur getroffen

Russland hat die südukrainische Region Odessa nach ukrainischen Angaben erneut massiv angegriffen. Dabei seien „offensive Drohnen und zwei Arten von Raketen“ zum Einsatz gekommen und auch „Hafeninfrastruktur“ getroffen worden, erklärte der Regionalgouverneur Oleg Kiper am Montag im Onlinedienst Telegram. Eine Zivilistin sei durch eine Druckwelle verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Nach Angaben der ukrainischen Armee setzten die russischen Streitkräfte 19 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion, zwölf Kalibr-Raketen sowie zwei Überschallraketen vom Typ Onyx ein. Auch ein U-Boot sei mobilisiert worden. Alle Drohnen und elf Kalibr-Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, zwei davon in den knapp 200 Kilometer voneinander entfernten Regionen Mykolajiw im Süden und Kirowograd im Zentrum des Landes, erklärte die Armee.

Die meisten Raketen sei jedoch gegen die Region Odessa gerichtet gewesen. Dort sei die „Hafeninfrastruktur (...) erheblich beschädigt“ worden. Militärsprecherin Natalja Gumenjuk erklärte auf Telegram, die Onyx-Raketen hätten Getreidespeicher in der Schwarzmeerstadt zerstört. Verletzt wurde demnach niemand.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 24. September:

13.51 Uhr: Tote und Verletzte bei Luftangriffen im ukrainischen Gebiet Cherson

Bei russischen Luftangriffen auf das südukrainische Gebiet Cherson sind nach örtlichen Behördenangaben zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. In der Stadt Beryslaw am Fluss Dnipro sei am Sonntag eine Frau ums Leben gekommen, in dem Dorf Lwowe ein Mann. Bei dem Beschuss durch russische Flugzeuge seien zudem mehrere Menschen verletzt worden.

Die ukrainische Armee hatte im vergangenen November den Teil des Gebiets zurückerobert, der nordwestlich des Dnipro liegt. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland am Sonntag auch das Gebiet Odessa am Schwarzen Meer und andere Regionen im Süden der Ukraine aus der Luft an.

11.08 Uhr: Russland: Ukrainischer Drohnenangriff trifft Verwaltungsgebäude in Kursk

Ein ukrainischer Drohnenangriff hat nach russischen Behördenangaben ein Verwaltungsgebäude im Zentrum der Stadt Kursk im Südwesten des Landes getroffen. Wie der Gouverneur der gleichnamigen Region, Roman Starowoit, am Sonntag im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde das Dach des Gebäudes bei dem Angriff leicht beschädigt. „Mitarbeiter des Rettungsdienstes sind vor Ort im Einsatz.“

Kursk ist etwa 90 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Im August hatte ein ukrainischer Drohnenangriff den Bahnhof der russischen Stadt Kursk getroffen. Fünf Menschen wurden verletzt und es entstand erheblicher Sachschaden.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 23. September:

20.30 Uhr: Lawrow wirft Westen "direkten Kampf" gegen Russland in Ukraine vor

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den westlichen Staaten wegen ihrer Unterstützung für die Ukraine vorgeworfen, "direkt" gegen Russland zu "kämpfen". "Sie können es nennen wie Sie wollen, aber sie kämpfen mit uns, sie kämpfen direkt mit uns", sagte Lawrow am Samstag am Rande der UN-Vollversammlung in New York.

"Wir nennen es hybriden Krieg, aber das ändert nichts an der Wirklichkeit", fügte er hinzu und verwies auf Finanzhilfe, Bewaffnung und "Söldner" aus westlichen Ländern. Lawrow wurde bei einer langen Pressekonferenz am Sitz der Vereinten Nationen zur Verwicklung der USA in den Konflikt in der Ukraine befragt.

14.09 Uhr: Ukraine vermeldet Durchbruch russischer Linien im Süden

Bei ihrer Gegenoffensive hat die ukrainische Armee nach Angaben ihres verantwortlichen Generals die russischen Verteidigungslinien im Süden des Landes durchbrochen. In der Nähe des Dorfes Werbowe in der Region Saporischschja „haben wir einen Durchbruch und wir rücken weiter vor“, sagte Oleksandr Tarnawskiji. Zugleich erklärte die ukrainische Armee am Samstag, dass beim Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim am Vortag auch hochrangige russische Marineoffiziere getötet worden seien.

Neben der Erfolsmeldung vom Süden der Front gestand General Tarnawskiji im US-Fernsehsender CNN zugleich ein, dass der Fortschritt der Gegenoffensive sich langsamer einstelle als erhofft. „Nicht so schnell wie erwartet, nicht wie in den Filmen über den Zweiten Weltkrieg“, sagte Tarnawskiji. Es sei aber wichtig, „diese Initiative nicht zu verlieren“.

10.52 Uhr: Ukraine: Hochrangige russische Marineoffiziere bei Angriff in Sewastopol getötet

Bei dem ukrainischen Angriff auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte auf der Krim sind nach Angaben der ukrainischen Armee auch hochrangige Marineoffiziere getötet worden. „Die Details des Angriff werden so bald wie möglich enthüllt werden“, erklärte das Militär in Kiew am Samstag. Der Raketenbeschuss habe sich während eines Treffens der russischen Marineführung ereignet. Dutzende „Besatzer“ seien getötet und verletzt worden, hieß es weiter.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 22. September:

14.17 Uhr: Gouverneur: Feuer im Hauptquartier der Schwarzmeerflotte nach Raketenangriff

Nach einem ukrainischen Raketenangriff ist im Hauptquartier der russischen Marine auf der annektierten Halbinsel Krim ein Feuer ausgebrochen. Derzeit liefen die Löscharbeiten am Hauptquartier der Schwarzmeerflotte, teilte der Gouverneur der Stadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, am Freitag in Online-Netzwerken mit. Nach Angaben des Gouverneurs der Krim, Sergej Aksjonow, schoss das russische Luftabwehrsystem einen Marschflugkörper über der Halbinsel ab.

10.16 Uhr: US-Militärexperten beobachten Fortschritte ukrainischer Armee

Die ukrainische Armee macht nach Einschätzung von US-Militärexperten weiter Fortschritte bei ihrer Offensive im Süden des Landes. Am Frontabschnitt bei Robotyne im Gebiet Saporischschja seien erstmals ukrainische Panzerfahrzeuge jenseits der letzten russischen Abwehrlinie gesichtet worden, schrieb das Institut für Kriegsstudien ISW in seinem Bericht vom Donnerstagabend (Ortszeit). Es sei aber noch zu früh, um sicher zu sagen, dass diese russische Verteidigungslinie durchbrochen sei.

Der Generalstab in Kiew meldete im Lagebericht für Freitagmorgen ukrainische Vorstöße bei Bachmut im Osten und an der Front im Süden. Bei Robotyne sei es zugleich gelungen, russische Gegenangriffe abzuwehren, hieß es. Dies war zunächst nicht unabhängig überprüfbar.

Bei dem Ort Robotyne hat sich die ukrainische Armee in ihrer Gegenoffensive seit Juli am weitesten durch die gestaffelten russischen Verteidigungslinien hindurchgearbeitet. Dort haben sich die russischen Truppen in weitverzweigten Schützengräben verschanzt. Panzer werden mit Minen, Gräben und dreieckigen Betonsperren, sogenannten Drachenzähnen, abgewehrt.

Die Ukrainer kamen mit Panzern zunächst nicht durch diese Linien hindurch, zumal es an Unterstützung aus der Luft fehlte. In einer geänderten Taktik wurden die russischen Stellungen erst mit Artillerie sturmreif geschossen, dann mit kleinen Trupps von Fußsoldaten besetzt. Das Auftauchen ukrainischer Panzerfahrzeuge hinter dieser Linie belegt nach ISW-Einschätzung, dass diese sich dort jetzt wieder freier bewegen können.

Die Ukraine hofft, in dieser Richtung zum Asowschen Meer vorzudringen und die Landverbindung der Russen zur Halbinsel Krim abzuschneiden. Allerdings ist das Meer immer noch etwa 100 Kilometer entfernt. Experten bezweifeln, dass die ukrainischen Truppen dieses Ziel noch in diesem Jahr erreichen. 

09.13 Uhr: Biden: Erste Abrams-Panzer aus USA treffen kommende Woche in Ukraine ein

Die ersten Abrams-Panzer aus den USA werden nach Angaben von US-Präsident Joe Biden kommende Woche in der Ukraine eintreffen. „Nächste Woche werden die ersten amerikanischen Abrams-Panzer an die Ukraine geliefert“, sagte Biden während eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus am Donnerstag vor Journalisten. Biden gab auch bekannt, dass er ein neues Rüstungspaket für die Ukraine genehmigt habe, welches nach Angaben des Pentagon einen Umfang von rund 325 Millionen Dollar (rund 304 Millionen Euro) hat. Das Paket umfasst demnach unter anderem Luftabwehrraketen, Munition für Himars-Raketenwerfer und Artilleriegranaten.

Die von Washington geforderten Raketen vom Typ ATACMS mit einer Reichweite von 300 Kilometern wird Washington jedoch vorerst nicht liefern. Die USA hatten sich bei dem Thema äußerst zurückhaltend gezeigt - so wie Deutschland bei Marschflugkörpern vom Typ Taurus.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 21. September:

22.27 Uhr: Selenskyj wirbt bei Washington-Besuch um weitere Waffenhilfe 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Washington-Besuch eindringlich um weitere Waffenhilfe für sein Land geworben. Selenskyj traf am Donnerstag zunächst Spitzenvertreter des Kongresses und wurde dann von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus empfangen. Biden sagte dabei, die USA würden sicherstellen, dass die „Welt an der Seite“ der Ukraine stehe. Selenskyj dankte den USA für ihre Unterstützung im Kampf gegen den „russischen Terror“.

Die USA sagten der Ukraine auch ein weiteres Rüstungspaket zu. Die von der Führung in Kiew erhofften Raketen vom Typ ATACMS sind aber nicht darunter. Außerdem gibt es grundsätzlichen Widerstand der oppositionellen Republikaner an neuen Hilfen für die Ukraine.

13.49 Uhr: Ukraines Präsident Selenskyj zu Gesprächen in Washington eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu Gesprächen über weitere Waffenlieferungen aus den USA in Washington eingetroffen. "Heute gibt es wichtige Verhandlungen in Washington", schrieb Selenskyj am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. "Luftverteidigung für die Ukraine ist unter den Top-Themen", erklärte er. "Mehr Luftverteidigung, mehr Unterstützung für ukrainische Soldaten an der Front", fügte Selenskyj hinzu. 

13.08 Uhr: Armee: Ukrainische Kräfte haben russischen Flugplatz auf der Krim angegriffen

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben am Donnerstag einen russischen Militärflugplatz auf der Halbinsel Krim angegriffen. Der Flugplatz befinde sich in der Nähe der Stadt Saky, teilte die Armee im Onlinedienst Telegram mit. Der "kombinierte Angriff" sei in der Nacht zum Donnerstag ausgeführt worden.

8.03 Uhr: Opfer nach neuen Luftangriffen auf Ukraine - auch Kiew betroffen

Russland hat die Ukraine am frühen Donnerstagmorgen mit schweren Luftangriffen überzogen. In der Hauptstadt Kiew habe es im südöstlichen Bezirk Darnyzkyj eine Explosion gegeben, herabfallende Trümmerteile hätten Wohngebäude beschädigt, berichteten ukrainische Medien. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von sieben Verletzten. Auf Fotos war zu sehen, wie Verwundete in Sicherheit gebracht wurden.

In der zentralukrainischen Tscherkassy wurde Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko zufolge ein Hotelgebäude getroffen. Auch hier seien sieben Menschen verletzt und zehn weitere in Sicherheit gebracht worden, teilte Klymenko auf Telegram mit. In Charkiw im Osten des Landes gab es demnach zwei Opfer. Auch aus Lwiw im Westen wurde Raktenbeschuss gemeldet.

7.21 Uhr: Zwei Todesopfer bei Beschuss von Cherson in der Südukraine

Bei russischem Beschuss sind in der Stadt Cherson in der Südukraine nach ukrainischen Angaben zwei Menschen getötet worden. "Die russische Armee hat die Wohnviertel von Cherson bombardiert", erklärte Regionalgouverneur Oleksandr Prokudin am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Bislang seien zwei zivile Todesopfer bekannt. Zudem seien vier weitere Menschen verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, ein fünfter Verletzter sei vor Ort versorgt worden, fuhr Prokudin fort.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 20. September:

22.25 Uhr: Selenskyj und Scholz greifen Russland in UN-Sicherheitsrat an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) haben Russland im UN-Sicherheitsrat wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine scharf kritisiert. Selensky warf der Führung in Moskau bei der offenen Sitzung des Sicherheitsrats in New York einen "verbrecherischen" Angriff auf sein Land und "Völkermord" vor. Er beklagte zudem eine Blockade des Sicherheitsrates und warb für einen ständigen Sitz Deutschlands im mächtigsten Gremium der Vereinten Nationen.
 
"Der Großteil der Welt erkennt die Wahrheit über diesen Krieg an", sagte Selenskyj. "Es ist ein verbrecherischer und unbegründeter Angriff durch Russland gegen unsere Nation mit dem Ziel, sich das Territorium und die Ressourcen der Ukraine einzuverleiben."

21.36 Uhr: Ukrainische Armee berichtet von abgewehrten russischen Angriffen

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben Vorstöße der russischen Besatzungstruppen an zwei wichtigen Abschnitten der Front abgewehrt. Russische Einheiten hätten versucht, das vergangene Woche verlorene Dorf Andrijiwka bei Bachmut im Donbass zurückzuerobern. Das teilte der Generalstab in Kiew am Mittwochabend mit. Dies sei ihnen aber nicht gelungen.
 
Bachmut selbst ist nach monatelangen Kämpfen unter hohen Verlusten von den Russen erobert worden. In ihrer Gegenoffensive rücken die Ukrainer aber nördlich und südlich der Stadt vor und setzen die russischen Besatzer unter Druck.

17.47 Uhr: Selenskyj wirft Russland in UN-Sicherheitsrat "verbrecherischen" Krieg vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland in einer UN-Sicherheitsratssitzung einen "verbrecherischen und unbegründeten" Angriff auf sein Land vorgeworfen. Russland wolle sich das Territorium und die Ressourcen der Ukraine einverleiben und begehe einen "Völkermord", sagte Selenskyj am Mittwoch bei der offenen Sitzung des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen in New York.

Der ukrainische Präsident sprach sich auch dafür aus, Russland sein Vetorecht im Sicherheitsrat abzuerkennen. Deutschland sollte wegen seines Einsatzes für "Frieden und Sicherheit" einen ständigen Sitz im Sicherheitsrat bekommen, forderte er.

Bei dem Treffen wollten auch der russische Außenminister Sergej Lawrow und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprechen. Selenskyj hatte am Dienstag bereits eine Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen gehalten.

17.30 Uhr: Biden empfängt Selenskyj im Weißen Haus

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Donnerstag von US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus in Washington empfangen. Bei dem Gespräch soll es um die weitere Unterstützung der USA für die Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland gehen. Selenskyj wird auch Vertreter des US-Kongresses treffen. Biden hat den Kongress um zusätzliche Ukraine-Hilfen in Höhe von 24 Milliarden Dollar (rund 22,5 Milliarden Euro) gebeten, es gibt aber Widerstand aus den Reihen der oppositionellen Republikaner.

Die USA sind im Krieg gegen Russland der wichtigste Unterstützer der Ukraine.

15.17 Uhr: Polen droht mit weiteren Importbeschränkungen für ukrainische Produkte

Polen hat im Streit um Getreideeinfuhren aus der Ukraine mit Importbeschränkungen auf weitere Produkte gedroht. „Ich warne die ukrainischen Behörden“, sagte Regierungschef Mateusz Morawiecki am Mittwoch im polnischen Fernsehen. „Denn wenn sie den Konflikt so eskalieren, werden wir das Importverbot nach Polen um weitere Produkte ergänzen.“

Der stellvertretende ukrainische Handelsminister, Taras Katschka, hatte zuvor gesagt, sein Land werde als Reaktion auf polnische Importbeschränkungen für Getreide seinerseits polnische Gemüseeinfuhren blockieren. Die EU-Kommission hatte das Embargo auf ukrainisches Getreide vergangene Woche aufgehoben. Mehrere mitteleuropäische Länder, darunter Polen, weigern sich jedoch, dies umzusetzen.

„Die ukrainischen Behörden verstehen das Ausmaß der Destabilisierung der polnischen Agrarindustrie nicht“, sagte Morawiecki. „Wir schützen polnische Landwirte.“

13.15 Uhr: Kiew: Anschlag auf russische Flugzeuge und Helikopter geglückt

Saboteure haben nach Angaben des ukrainischen Militärgerheimdienstes HUR zwei Flugzeuge und einen Hubschrauber auf einem Militärflugplatz bei Moskau zerstört. Auf dem streng bewachten Flugplatz Tschkalowski sei Sprengstoff an den Maschinen angebracht worden, der am vergangenen Montag explodierte, teilte die Behörde am Mittwoch auf ihrem Telegram-Kanal mit.

Beim Hubschrauber, einer Mi-28, sei das Heckteil durch die Sprengung kaputt gegangen. Die Schäden an den beiden Flugzeugen, einer An-148 und einem Aufklärungsflugzeug vom Typ Il-20, präzisierte HUR nicht, sondern teilte lediglich mit, dass eine schnelle Reparatur nicht zu erwarten sei.

Eine weitere in der Nähe geparkte An-148 habe leichte Schäden davongetragen, hieß es zudem. Alle beschädigten Maschinen gehören demnach zum 354. Flugregiment, das aktiv an der Drohnenbekämpfung rund um Moskau beteiligt war. Offiziell bekannt hat sich der ukrainische Geheimdienst nicht zu der von ihm gemeldeten Aktion. Moskau wiederum hat den Anschlag bisher nicht bestätigt. Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen.

8.45 Uhr: Bürgermeister warnt vor Atomunfall im Kraftwerk Saporischschja

Der Bürgermeister der von russischen Soldaten besetzten ukrainischen Kraftwerksstadt Enerhodar warnt vor einem wachsenden Risiko atomarer Unfälle im frontnahen Atomkraftwerk Saporischschja. „Die Befürchtung wird mit jedem Tag größer, weil es gleich mehrere gefährliche Faktoren gibt“, sagte Dmytro Orlow der Deutschen Presse-Agentur. Er übt seine Funktion als Leiter einer zivil-militärischen Verwaltung von der namensgebenden Großstadt Saporischja im Süden der Ukraine aus und hat Enerhodar - die Werkssiedlung der Anlage - nach der Besetzung durch russische Soldaten verlassen.

Groß sei die Gefahr einer technischen Katastrophe, sagte er. „Das Kraftwerk muss nun von außen versorgt werden und allein seit September gab es sechs Zwischenfälle, bei denen die Stromversorgung unterbrochen wurde.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 19. September: 

21.10 Uhr: UN-Rede: Selenskyj wirft Russland wegen Verschleppung von Kindern Völkermord vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder Völkermord vorgeworfen. „Diesen Kindern wird in Russland beigebracht, die Ukraine zu hassen, und alle Verbindungen zu ihren Familien werden zerbrochen“, sagte Selenskyj am Dienstag bei der UN-Generaldebatte in New York. „Das ist eindeutig ein Genozid.“

20.09 Uhr: Kriegsmüde Welt? Biden wirbt vor UN für Ukraine-Unterstützung

Seit mehr als eineinhalb Jahren wütet der Krieg in der Ukraine - und ein Ende ist nicht in Sicht. Umso wichtiger ist für Präsident Selenskyj Unterstützung bei der UN-Generaldebatte. Sein wichtigster Verbündeter macht klar: Wenn Kiew nicht sicher ist, ist es niemand.
 
US-Präsident Joe Biden hat die Weltgemeinschaft angesichts zunehmender Kriegsmüdigkeit aufgerufen, der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland auch zum eigenen Schutz beizustehen. „Die Welt muss der nackten Aggression heute entgegentreten, um andere potenzielle Aggressoren von morgen abzuschrecken“, sagte Biden am Dienstag zu Beginn der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York im Beisein des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

16 Uhr: Scholz warnt vor Schein-Frieden in der Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich vor den Vereinten Nationen hinter die internationalen Bemühungen um Frieden in der Ukraine gestellt. „Zugleich müssen wir uns vor Schein-Lösungen hüten, die "Frieden" lediglich im Namen tragen“, betonte er am Dienstagabend laut vorab veröffentlichtem Manuskript in seiner Rede in der UN-Vollversammlung. „Denn: Frieden ohne Freiheit heißt Unterdrückung. Frieden ohne Gerechtigkeit nennt man Diktat. Das muss nun endlich auch in Moskau verstanden werden.“

Es gibt Friedensbemühungen vor allem der Länder, die sich als neutral verstehen und Russland nicht mit Sanktionen belegen. Dazu gehören Brasilien, Indien oder auch Saudi-Arabien. Scholz sagte zu diesen Bemühungen: „Gerade weil dieser Krieg unerträgliche Folgen rund um den Globus hat, ist es gut und richtig, dass sich die Welt auch an der Suche nach Frieden beteiligt.“ Der Kanzler hat aber von Anfang an vor einem Diktat-Frieden gegen den Willen der Ukraine gewarnt.

13 Uhr: Ukraine fordert von Russland Reparationen wegen Angriffskrieg

Die Ukraine hat den Internationalen Gerichtshof (IGH) aufgefordert, Russland zu Reparationszahlungen wegen seines Angriffskrieges gegen das Land zu verpflichten. In einer Anhörung zu einer Klage Kiews gegen Moskau sagte der ukrainische Diplomat Anton Korynewytsch am Dienstag in Den Haag, Russland stehe "nicht über dem Gesetz" und müsse "zur Rechenschaft gezogen" werden. 

Am Vortag hatte ein Vertreter Russlands die ukrainische Klage vor dem IGH als unzulässig bezeichnet. Die Klage Kiews bezieht sich auf die von Russland als einen der Gründe für die Invasion im Nachbarland erhobene Anschuldigung, in den ostukrainischen Regionen Donezk und Luhansk finde ein "Genozid" gegen russischstämmige Bürger statt. 

11.30 Uhr: Russland greift westukrainische Stadt Lwiw mit Kamikaze-Drohne an

Die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) ist am Dienstagmorgen Ziel eines russischen Luftangriffs geworden. Der Einschlag einer Kamikaze-Drohne löste örtlichen Behörden zufolge einen Brand in einem städtischen Lagerhaus aus. Dabei kam ein Lagermitarbeiter ums Leben, dessen Leiche von Helfern unter den Trümmern des Gebäudes geborgen wurde. Eine Person wurde leicht und eine weitere Person schwer verletzt. Lwiw liegt mit dem Auto nur knapp 80 Kilometer östlich der Grenze zum Nato- und EU-Staat Polen.

Auch andere Teile der Ukraine meldeten russische Angriffe - alleine über der südukrainischen Region Mykolajiw wurden nach Angaben der Militärverwaltung im Morgengrauen zehn Drohnen iranischer Bauart vom Typ „Shahed-136/131“ abgeschossen. In der südlichen Stadt Kriwyj Rih traf eine Drohne ein mehrstöckiges Wohngebäude und löste den Behörden zufolge einen Brand aus. Eine weitere Drohne sei abgeschossen worden.

10.30 Uhr: Ukrainischer Infrastrukturminister: Getreidefrachter aus ukrainischem Hafen ausgefahren

Ein Frachter mit Getreide hat ukrainischen Angaben zufolge einen Schwarzmeerhafen im Süden der Ukraine verlassen. Der vom Hafen von Tschornomorsk gestartete Frachter "Resilient Africa" mit Weizen an Bord sei auf dem Weg zum Bosporus, erklärte der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow am Dienstag im Onlinedienst X, der früher Twitter hieß.

Ein zweites Schiff, das gemeinsam mit der "Resilient Africa" in den Hafen von Tschornomorsk eingelaufen war, werde mit Weizen beladen, um dann nach Ägypten aufzubrechen. Es waren die ersten beiden Frachter, die seit dem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen auf einen ukrainischen Schwarzmeerhafen zugesteuert waren.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 18. September:

22.08 Uhr: Selenskyj zu UN-Generaldebatte in New York eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist für die diesjährige UN-Generaldebatte in New York eingetroffen. Selenskyj schrieb am Montag in dem in X umbenannten Kurzbotschaftendienst Twitter, er sei für die UN-Woche in New York und einen Besuch in der Hauptstadt Washington in den USA angekommen. Der ukrainische Präsident wird am Dienstag bei der 78. Generaldebatte der UN-Vollversammlung eine Rede halten.

Im vergangenen Jahr hatte Selenskyj bei dem diplomatischen Spitzentreffen in New York wegen des russischen Angriffskriegs gegen sein Land nur eine Videobotschaft abgegeben. Er hatte die internationale Staatengemeinschaft dabei eindringlich zu Waffenlieferungen an sein Land aufgerufen: „Für uns ist das ein Krieg ums Leben.“ In diesem Jahr nun wird Selenskyj sich vor Ort an die Vertreter der 193 UN-Mitgliedstaaten wenden.

19.31 Uhr: Pistorius kündigt 400-Millionen-Euro-Hilfspaket für Ukraine an

Deutschland will die Ukraine in großem Umfang mit weiteren Waffen und Munition unterstützen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) kündigte vor der am Dienstag stattfindenden Ramstein-Konferenz ein neues Hilfspaket im Volumen von 400 Millionen Euro an - die von der Ukraine gewünschten Marschflugkörper sind darin aber nicht enthalten, wie der Minister der "Bild"-Zeitung sagte.

Seine Teilnahme an dem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz musste Pistorius wegen einer Corona-Infektion kurzfristig absagen.

16.43 Uhr: Ukraine meldet Durchbrechen von russischer Verteidigungslinie nahe Bachmut

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben im Zuge ihrer Gegenoffensive eine russische Verteidigungslinie nahe der kriegszerstörten Stadt Bachmut durchbrochen. "Heftige Kämpfe im Gebiet von Bachmut gehen weiter (...). Die Verteidigungslinie des Feindes wurde durchbrochen", teilte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Oleksandr Syrskyj, am Montag mit. Einige Stunden zuvor hatte Syrskyj bekanntgegeben, dass die ukrainische Armee die strategisch wichtige Ortschaft Klischtschijiwka nahe Bachmut in der Ostukraine zurückerobert habe. 

15.55 Uhr: Angriff auf russische Besatzungsverwaltung in Donezk

Das Verwaltungsgebäude der russischen Besatzer in Donezk ist deren Angaben zufolge von der ukrainischen Armee mit Raketen angegriffen worden. „Tote oder Verletzte gab es vorläufigen Informationen nach nicht“, teilte der Donezker Besatzungschef Denis Puschilin am Montag per Videobotschaft bei Telegram mit. Es habe Schäden an ziviler Infrastruktur im Stadtzentrum gegeben. Örtliche Ermittler bestätigten russischen Reportern, dass es sich dabei um den Sitz von Puschilin gehandelt habe.

Donezk ist die Hauptstadt des gleichnamigen ostukrainischen Gebiets Donezk. Dort hatten von Russland gelenkte Kämpfer bereits im Frühjahr 2014 die Macht übernommen. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor knapp 19 Monaten annektierte Moskau das Gebiet im September 2022 dann völkerrechtswidrig. Die Frontlinie zwischen russischen und ukrainischen Truppen verläuft dabei nur wenige Kilometer nördlich der Gebietshauptstadt.

13.12 Uhr: Selenskyj warnt vor Drittem Weltkrieg und vergleicht Putin mit Hitler

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt und den russischen Staatschef Wladimir Putin mit Adolf Hitler verglichen. "Wenn die Ukraine fällt, was wird dann in zehn Jahren passieren?", sagte Selenskyj in einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview des US-Fernsehsenders CBS. "Wenn (die Russen) Polen erreichen, was dann? Ein Dritter Weltkrieg?"

Die "ganze Welt" müsse darüber entscheiden, "ob wir Putin stoppen oder einen Weltkrieg auslösen wollen", fügte Selenskyj hinzu. "Wir können Putin nicht ändern." Die Menschen in Russland hätten Putin "gewählt und wiedergewählt" und damit "einen zweiten Hitler herangezogen".

10.55 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von sieben Quadratkilometern binnen einer Woche

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge innerhalb einer Woche sieben Quadratkilometer Fläche von der russischen Armee zurückerobert. In der vergangenen Woche seien zwei Quadratkilometer im Gebiet der kriegszerstörten Stadt Bachmut im Osten eingenommen worden, darunter die Orte Andrijiwka und Klischtschijiwka, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag. Im Süden des Landes eroberte die ukrainische Armee demnach rund fünf Quadratkilometer zurück.

Insgesamt hat Kiew seit Beginn der Gegenoffensive eigenen Angaben zufolge 51 Quadratkilometer im Gebiet Bachmut und rund 262 Quadratkilometer an der Südfront zurückerobert.

Die ukrainische Luftwaffe erklärte derweil am Montag, bei neuen nächtlichen russischen Angriffen 18 von 24 gestarteten Angriffsdrohnen und 17 Marschflugkörper abgeschossen zu haben. Die Drohnen wurden demnach in Richtung der Regionen Mykolajiw und Odessa gestartet.

8.25 Uhr: Moskau meldet Abwehr von ukrainischen Drohnen in verschiedenen Regionen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht auf Montag ukrainische Drohnen in mehreren Regionen abgewehrt. Die Drohnen seien "über den westlichen, südwestlichen, nordwestlichen und östlichen Gebieten der Halbinsel Krim, den Bezirken Istra (Westen) und Domodedowo (Süden) im Gebiet Moskau sowie (...) in Belgorod und Woronesch (Südwesten) abgefangen" worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram. Angaben zur genauen Anzahl der Drohnen oder zu Opfern wurden zunächst nicht gemacht.

Gleichzeitig erklärte das Verteidigungsministerium, dass eine Panzerfabrik in Charkiw im Nordosten der Ukraine, in denen Panzer ukrainischer Streitkräfte repariert werden, durch einen Raketenangriff getroffen worden sei.  Zuvor hatte der Leiter der örtlichen ukrainischen Militärverwaltung im Onlinedienst Telegram berichtet, dass ein Unternehmen in der Stadt von vier Raketen getroffen wurde und ein Feuer ausgebrochen sei.

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Gegenoffensive haben die Drohnenangriffe auf das russische Territorium und die annektierte Krim-Halbinsel in den vergangenen Wochen zugenommen. Vor allem die Hauptstadt Moskau wird dabei zum Ziel.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 17. September:

14.55 Uhr: Ukrainische Luftwaffe meldet Fortschritte bei Pilotentraining

Das Training ukrainischer Piloten an westlichen Kampfjets kommt offiziellen Angaben nach deutlich in Schwung. „Ich kann nur sagen, dass der Prozess nun ernsthaft in Bewegung geraten ist“, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Jurij Ihnat, am Sonntag im Fernsehen. Details könne er zwar nicht nennen, weil viele westliche Staaten ihre Beteiligung nicht öffentlich machen wollen. „Die Piloten trainieren und durchlaufen die Vorbereitung“, sagte er aber. In welchen Ländern sie übten, würden später die entsprechenden Staatschefs selbst bekanntgeben.

Seit Monaten bittet die Ukraine um westliche Kampfjets. Zusagen zur Lieferung von in den USA gebauten Kampffliegern vom Typ F-16 gibt es beispielsweise aus Dänemark, Norwegen und den Niederlanden. Zudem haben mehrere Staaten erklärt, sich an der Ausbildung der Piloten zu beteiligen. Bekannt ist bisher, dass in Dänemark bereits erste ukrainische Kampfpiloten trainiert werden. An der Front können die ersten F-16 nach Angaben Kiews im Frühjahr 2024 eingreifen.

10.01 Uhr: Ukraine meldet neue Angriffe auf Odessa und Mykolajiw

Russland hat in der Nacht erneut den Süden der Ukraine mit Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen. „Alle sechs Drohnen wurden vernichtet, vier über dem Gebiet Mykolajiw, zwei über dem Gebiet Odessa“, meldete die ukrainische Kommandostelle Süd am Sonntag auf Telegram. Zugleich räumte sie ein, dass zwar auch fünf Marschflugkörper des Typs Ch-101/Ch-555 abgefangen worden seien, aber einige andere Landwirtschaftsobjekte im Gebiet Odessa getroffen hätten. Die genaue Anzahl der Treffer nannten die Militärs nicht.

Die Einschläge bestätigte am Morgen auch der Militärgouverneur von Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram. Seinen Angaben nach wurden im Landkreis Beresiwka unter anderem Getreidespeicher getroffen. Tote und Verletzte gebe es glücklicherweise nicht, teilte er mit.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 16. September:

20.12 Uhr: Selenskyj dankt Deutschland und anderen Staaten für Militärhilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland und anderen Staaten für ihre anhaltende Unterstützung bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs gedankt. „In dieser Woche haben wir erhebliche Fortschritte bei der Umsetzung bestehender Verteidigungsabkommen und bei anderen Unterstützungspaketen gemacht“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag. Dann dankte er mehreren Ländern - darunter auch Deutschland - für die jüngste militärische Unterstützung.

19.24 Uhr: Nato-Admiral: Russland verliert jeden Tag 200 bis 300 Meter Boden

Das ukrainische Militär drängt russische Truppen bei seiner Gegenoffensive nach Angaben von Nato-Admiral Rob Bauer täglich rund 200 bis 300 Meter zurück. Die Ukrainer zahlten dafür einen hohen Preis, es gebe viele Tote und Verletzte, sagte er am Samstag anlässlich der Jahreskonferenz des Nato-Militärausschusses in Oslo. „Die Russen verlieren daher jeden Tag, 200, 300 Meter“, sagte der Niederländer.

Der Grund, warum die Offensive nicht schneller vorankomme, seien enorme Mengen russischer Minen. Es gebe kilometerweit Minenfelder mit fünf bis sechs Minen pro Quadratmeter, die die Ukrainer zurückhielten. „Sie müssen buchstäblich vorwärts kriechen, um durchzukommen.“ Zudem widersprach er der Meinung, dass der Vormarsch der Ukrainer nur langsam voranschreite, weil Munition fehle.

16.36 Uhr: Kiew: Zwei Getreidefrachter wollen ukrainischen Hafen anlaufen

Erstmals seit dem Ende des von Russland aufgekündigten Getreideabkommens wollen Angaben aus Kiew zufolge zwei zivile ausländische Frachtschiffe einen ukrainischen Hafen anlaufen. Die Reedereien der Schiffe „Resilient Africa“ und „Aroyat“ hätten ihre Bereitschaft bekundet, den Hafen von Tschornomorsk am Schwarzen Meer anzulaufen und dort rund 20 000 Tonnen Weizen für afrikanische und asiatische Länder zu laden, teilte der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow am Samstag bei Facebook mit.

Beide Schiffe fahren demnach unter der Flagge des Pazifikstaats Palau, ihre Besatzungen bestehen aus Bürgern der Ukraine, der Türkei, Aserbaidschans und Ägyptens. Wann genau sie in Tschornomorsk erwartet werden, schrieb Kubrakow nicht. Laut dem Schiffsinformationsdienst MarineTraffic befanden sich die „Resilient Africa“ und die „Aroyat“ am Samstagnachmittag bereits vor der ukrainischen Küste, offenbar mit Kurs auf den nahen Hafen Tschornomorsk.

14.17 Uhr: Russische Armee nach eigenen Angaben nicht aus Andrijiwka "vertrieben"

Die russische Armee ist nach eigenen Angaben nicht wie von der Ukraine vermeldet aus dem ukrainischen Dorf Andrijiwka an der östlichen Front vertrieben worden. In der Region Donezk habe "der Feind Angriffsoperationen fortgesetzt" und "vergeblich versucht, die russischen Soldaten aus den Ortschaften Klischtschijiwka und Andrijiwka zu vertreiben", erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag in seinem täglichen Bericht.

Damit widersprach Moskau einer Bekanntgabe des ukrainischen Generalstabs vom Freitag. Andrijiwka liegt südlich der Stadt Bachmut, die im Mai nach monatelangen Kämpfen von den russischen Truppen eingenommen worden war.

10.48 Uhr: London: Neue russische Angriffe auf ukrainisches Stromnetz möglich

Großbritannien hält neue russische Angriffe auf das ukrainische Stromnetz im bevorstehenden Winter für wahrscheinlich. Russische Spitzenpolitiker würden seit Monaten die Bemühungen betonen, die Produktion von luftgestützten Marschflugkörpern zu erhöhen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit. Es gebe zudem Anhaltspunkte dafür, dass Russland seit April weniger dieser Geschosse einsetzt. Auch dadurch sei es wahrscheinlich, dass Russland einen bedeutenden Bestand an Marschflugkörpern aufbauen kann. „Es besteht die realistische Möglichkeit, dass Russland diese Waffen im Winter erneut gegen ukrainische Infrastrukturziele richten wird.“

Russland hatte zwischen Oktober 2022 und März 2023 die Energieinfrastruktur der Ukraine wie Wärmekraftwerke massiv attackiert. Teilweise mussten Menschen lange ohne Strom und Heizung ausharren. Für die Angriffe wurden Marschflugkörper wie der moderne Ch-101 (Nato-Code: AS-23A Kodiak) genutzt, die strategische Bomber tief aus dem russischen Territorium heraus abfeuerten.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 15. September:

21.40 Uhr: Russischer General nach Wagner-Aufstand erstmals wieder öffentlich aufgetreten

Der einst für die Ukraine-Offensive verantwortliche russische General Sergej Surowikin ist zum ersten Mal seit Monaten wieder in der Öffentlichkeit aufgetreten - bei einem Besuch in Algerien. Auf Fotos, die am Dienstag auf der Facebook-Seite der Großen Moschee in Oran veröffentlicht wurden, aber erst am Freitag von russischen Medien verbreitet wurden, steht Surowikin in Zivilkleidung neben russischen Offizieren in Uniform und dem Imam der Moschee.

Eine "hochrangige russische Delegation" habe die Große Abdelhamid-Ben-Badis-Moschee besucht, hieß es in einem Text zu den Fotos. Warum Surowikin in Algerien war, wurde nicht mitgeteilt. In Moskau gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme zu dem Besuch.

20 Uhr: Weißes Haus bestätigt Selenskyj-Besuch nächste Woche

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will nach seiner geplanten Rede bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York auch die US-Hauptstadt Washington besuchen. Für Donnerstag (21. September) sei ein Treffen mit Präsident Joe Biden und Mitgliedern des Kongresses geplant, um die anhaltende Unterstützung der USA für die Ukraine zu bekräftigen, bestätigte das Weiße Haus am Freitag. Zuvor hatten bereits mehrere US-Medien von den Plänen berichtet und sich auf Regierungskreise berufen.

„Es wird das dritte Treffen der beiden sein und es kommt zu einem kritischen Zeitpunkt“, sagte Biden-Berater Jake Sullivan. Biden freue sich darauf, seiner Unterstützung für die Ukraine Nachdruck zu verleihen, um weiterhin die Welt in dieser Frage anzuführen. Konkrete Termine bestätige man in den kommenden Tagen, sagte Sullivan weiter.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 14. September:

21 Uhr: Ukrainische Behörden ordnen Evakuierung in der Region Cherson an 

Ukrainische Behörden haben Evakuierungen in der Region Cherson im Süden des Landes angeordnet. Der regionale Verteidigungsrat habe entschieden, dass Familien mit Kindern aus Orten „unter ständigem feindlichen Beschuss“ evakuiert werden müssten, erklärte Gouverneur Oleksandr Prokudin am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Die Region Cherson wird zum Teil von russischen Streitkräften kontrolliert und regelmäßig bombardiert.

10 Uhr: Nordkorea: Putin nimmt Einladung von Kim Jong Un an

Während seines Besuchs in Russland hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Gegenbesuch in sein Land eingeladen. Kim habe die Einladung am Ende eines Empfangs am Mittwoch auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny im Fernen Osten Russlands ausgesprochen und Präsident Putin habe sie mit Freude angenommen, berichteten Nordkoreas Staatsmedien am Donnerstag. Nach der Verabschiedung sei Kim zu seinem nächsten Ziel aufgebrochen. Details wurden nicht genannt. Putins letzter Besuch in Nordkorea war im Juni 2000.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 13. September:

12 Uhr: Putin kündigt verstärkte Zusammenarbeit mit Nordkorea an

Bei seinem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un hat der russische Präsident Wladimir Putin eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen beiden Staaten angekündigt. "Einen Toast auf die künftige Stärkung der Zusammenarbeit und der Freundschaft zwischen unseren Ländern", sagte Putin am Mittwoch, als er sein Glas hob, wie das russische Staatsfernsehen berichtete.

8 Uhr: Kim verspricht Putin: Wir unterstützen alle Entscheidungen

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Kremlchef Wladimir Putin Medienberichten zufolge seine Hilfe im Angriffskrieg gegen die Ukraine zugesagt. Russland habe sich zum Schutz seiner Souveränität und Sicherheit erhoben, sagte Kim der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch bei einem Treffen mit Putin.

„Wir haben immer und werden weiter alle Entscheidungen Putins und Entscheidungen der russischen Regierung unterstützen. Ich hoffe, dass wir im Kampf gegen den Imperialismus und beim Aufbau eines souveränen Staats immer zusammen sein werden.“

7 Uhr: Putin und Kim treffen sich an Russlands neuem Weltraumbahnhof

Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Medienangaben den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny in Russlands Fernem Osten empfangen. Die beiden Staatsführer hätten sich die Startrampe angeschaut und sich mit der Montage einer Trägerrakete vom Typ „Angara“ bekannt gemacht, teilte die Nachrichtenagentur Interfax am Mittwoch mit.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 12. September:

7 Uhr: Nach Treffen mit Baerbock: Selenskyj zeigt sich zuversichtlich

Nach dem Treffen mit Bundesaußenministerin Annalena Baerbock in Kiew hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Bezug auf weitere deutsche Militärhilfe zuversichtlich gezeigt. «Es ist wichtig, dass Partner die Bedürfnisse unseres Staates und unserer Soldaten sowie über den Schutz unserer Energieinfrastruktur hören», sagte Selenskyj gestern in seiner abendlichen Videoansprache. «Ich bin zuversichtlich, dass es Ergebnisse geben wird.»

Das waren die Entwicklungen am Montag, 11. September:

20.47 Uhr: Baerbock an Putin: Verschleppte Kinder müssen zurück in Ukraine

Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgefordert, die aus der Ukraine verschleppten Kinder in ihre Heimat zurück zu lassen. Ihre Rückkehr in die Ukraine „ist der erste Schritt zum Frieden. Und zwar unverzüglich“, verlangte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Gespräch mit ihrem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba in der ukrainischen Hauptstadt. Hoffnungen Kulebas auf ein Signal für eine rasche Entscheidung der Bundesregierung über eine von Kiew erbetene Lieferung von weitreichenden Taurus-Marschflugkörpern enttäuschte Baerbock allerdings.

Ukrainische Kinder seien auf unmenschliche Art verschleppt und Gehirnwäsche ausgesetzt worden - „mit dem Ziel, sie gegen ihre eigene Heimat, die Ukraine, aufzubringen“, kritisierte Baerbock. Deren Schicksale „zeigen einmal mehr: Putin macht vor nichts halt. Er hat keinen moralischen Kompass“ und breche jeden Tag „die Regeln der internationalen Gemeinschaft und die Regeln des menschlichen Miteinanders“, sagte Baerbock.

13.15 Uhr: Kreml kündigt Kim-Besuch in Russland „in kommenden Tagen“ an

Moskau hat ein geplantes Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Wladiwostok bestätigt. „Auf Einladung von Russlands Präsident Wladimir Putin wird der Staatsratsvorsitzende der Demokratischen Volksrepublik Korea Kim Jong Un in den nächsten Tagen Russland einen offiziellen Besuch abstatten“, teilte der Kreml am Montag auf seiner Homepage mit.

Medien hatten bereits zuvor berichtet, dass Kim in Pjöngjang seinen Panzerzug Richtung Grenze bestiegen habe. Obwohl es offiziell noch keine Details gibt, wird darüber spekuliert, dass Putin und Kim sich beim Wirtschaftsforum in Russlands Fernostmetropole Wladiwostok treffen werden.

7 Uhr: Baerbock zu unangekündigtem Besuch in Kiew eingetroffen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist zu einem unangekündigten Besuch in der Ukraine eingetroffen. "Die Ukraine verteidigt mit enormen Mut und Entschlossenheit auch unser aller Freiheit", erklärte Baerbock am Montag bei ihrer Ankunft in Kiew. "So wie sich die Ukraine vor uns stellt, kann auch sie sich auf uns verlassen", fügte die Außenministerin hinzu. Es ist Baerbocks vierter Besuch in der Ukraine, seit Beginn des russischen Angriffskrieges.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 10. September:

21.16 Uhr: Selenskyj: Gespräche mit USA über ATACMS-Raketen gehen voran

In den Gesprächen mit den USA über die mögliche Lieferung reichweitenstarker Lenkflugkörper vom Typ ATACMS an Kiew gibt es nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Bewegung. Es gehe vorwärts und er hoffe, dass die Ukraine das Waffensystem im Herbst bekomme, sagte Selenskyj dem US-Sender CNN in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview. Es sei militärisch sehr wichtig, auch damit die Gegenoffensive nicht stoppe. Er werde erneut mit US-Präsident Joe Biden darüber sprechen.

ATACMS sind Lenkflugkörper mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern vom US-Hersteller Lockheed Martin, die vom Boden aus gegen Ziele am Boden abgefeuert werden. Kiew fordert sie bereits seit längerem, die USA zögern bisher. Von Deutschland erbittet die Ukraine ein ähnliches Waffensystem, Marschflugkörper vom Typ Taurus. Er ist für die Zerstörung von Bunkern und geschützten Gefechtsständen auf bis zu 500 Kilometer Entfernung geeignet. Auch Deutschland zeigt sich bislang zurückhaltend.

19.07 Uhr: Ukraine macht Russland für Tod von zwei humanitären Helfern verantwortlich

Die Ukraine hat Russland für den Tod von zwei humanitären Helfern aus Spanien und Kanada in der Ostukraine verantwortlich gemacht. Das Verteidigungsministerium in Kiew erklärte am Sonntag, russische Soldaten hätten die Spanierin Emma Igual und den Kanadier Anthony Ihnat getötet, die beide für die Hilfsorganisation Road to Relief gearbeitet hatten. Zwei weitere Helfer aus Deutschland wurden demnach bei dem Vorfall nahe der umkämpften Stadt Bachmut verletzt.

Laut der Organisation Road to Relief, die bei der Evakuierung von Zivilisten aus Frontgebieten hilft und Hilfsgüter verteilt, hatte ein Geschoss ein Auto getroffen, in dem die vier Helfer nahe Bachmut in der Region Donezk unterwegs gewesen waren. Das ukrainische Verteidigungsministerium erklärte, der Tod der beiden Helfer sei ein „schmerzhafter, irreparabler Verlust“.

14.30 Uhr: Kiew erneut Ziel von nächtlichem russischen Drohnenangriff

Die Ukraine ist in der Nacht zum Sonntag erneut Ziel heftiger russischer Luftangriffe mit Kampfdrohnen geworden. Während Kiew nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe einen Großteil der von Russland gestarteten iranischen Schahed-Drohnen abwehren konnte, meldete die ukrainische Armee leichte Geländegewinne im Süden des Landes. Unterdessen zerstörten russische Streitkräfte eigenen Angaben zufolge drei ukrainische Schnellboote im Schwarzen Meer.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland insgesamt 33 Schahed-Drohnen in Richtung der ukrainischen Hauptstadt ein, von denen demnach 26 zerstört wurden. Kiew und Umgebung werden immer wieder von der russischen Armee aus der Luft angegriffen, wobei häufig Drohnen eingesetzt werden. Die Stadt bereitet sich laut Bürgermeister Vitali Klitschko auf einen „harten“ Winter vor.

10 Uhr: Russland meldet Zerstörung von drei ukrainischen Schnellbooten im Schwarzen Meer

Russische Streitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht zum Sonntag drei ukrainische Schnellboote im Schwarzen Meer zerstört, die in Richtung der annektierten Halbinsel Krim unterwegs waren. Marineflieger der Schwarzmeerflotte hätten "im westlichen Teil des Schwarzen Meeres drei militärische Schnellboote vom Typ Willard Sea Force aus amerikanischer Produktion" zerstört, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. An Bord der Boote befanden sich demnach ukrainische Soldaten.

Zudem erklärte die russische Armee in einer separaten Mitteilung, dass acht ukrainische Drohnen über der Krim und eine weitere über der an die Ukraine grenzenden Region Brjansk durch die Luftabwehr abgefangen worden seien. 

7 Uhr: Klitschko: Drohnenangriff auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am frühen Sonntagmorgen erneut von Explosionen erschüttert worden. Das Luftverteidigungssystem sei im Einsatz, Drohnen flögen auf Kiew zu, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. In mehreren Bezirken seien Trümmer herabgefallen. Einige würden auf Straßen brennen. Ein Mensch sei verletzt worden. Die Feuerwehr und Rettungsdienste seien im Einsatz.

Nach Angaben des ukrainischen Militärs feuerte Russland in der Nacht 33 Kamikaze-Drohnen in Richtung Kiew ab. 26 davon sollen abgefangen worden sein. In mindestens vier Kiewer Stadtbezirken wurden nach Angaben des Zivilschutzes Wohnungen, Autos, Stromleitungen und Verkehrsschilder beschädigt.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 9. September:

20.18 Uhr: Pistorius ruft zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine auf

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat bei der Eröffnungszeremonie der Invictus Games in Düsseldorf zu fortgesetzter Unterstützung der Ukraine aufgerufen. „Wir dürfen niemals aufhören, die Ukraine zu unterstützen, solange es auch dauert“, sagte Pistorius unter dem Beifall von 20 000 Zuschauerinnen und Zuschauern in der Merkur Spiel-Arena. Die Halle ist in den nächsten sieben Tagen Austragungsort des von Prinz Harry begründeten paralympischen Sportfestivals für kriegsversehrte Soldatinnen und Soldaten.

17.00 Uhr: Brand bei russischer Militäreinheit auf annektierter Halbinsel Krim

Bei einer russischen Militäreinheit in der Krim-Hauptstadt Simferopol ist Angaben der Besatzer zufolge ein Feuer ausgebrochen. „In einer Militäreinheit in Simferopol gab es einen gewöhnlichen Haushaltsbrand“, schrieb der Berater der russischen Führung auf der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel, Oleg Krjutschkow, am Samstag auf Telegram. Das Feuer sei bereits lokalisiert. In sozialen Netzwerken wurde hingegen vielfach ein Video von einer großen schwarzen Rauchsäule geteilt. Unter Berufung auf Anwohner war zudem von einem Explosionsgeräusch und Schüssen die Rede. Die Ursache des Brandes blieb zunächst unklar.

13.10 Uhr: G20 verurteilt „Einsatz von Gewalt“ in der Ukraine

Die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) haben bei ihrem Gipfeltreffen in Neu Delhi den „Einsatz von Gewalt“ zur Erzielung von „Geländegewinnen“ in der Ukraine verurteilt. Das geht aus dem am Samstag veröffentlichten Text der gemeinsamen Gipfelerklärung hervor. Die russische Aggression gegen die Ukraine wird in dem Text allerdings nicht beim Namen genannt. Der indische Regierungschef Narendra Modi als Gastgeber hatte zuvor die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung verkündet.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 8. September:

21.53 Uhr: Neue Drohnenangriffe auf Fabrik und Bahnhof im russischen Brjansk

In der russischen Grenzstadt Brjansk sind eine Elektronik-Fabrik und ein Bahnhof am Freitagnachmittag erneut zum Ziel von Drohnenangriffen geworden. Nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas fing die russische Luftverteidigung mindestens drei Drohnen über oder im Anflug auf die Stadt ab. Zwei der Fluggeräte sollen beim Absturz den Bahnhof und ein industrielles Verwaltungsgebäude beschädigt haben. Verletzt wurde laut Bogomas niemand. Der Gouverneur machte die Ukraine für den Angriff verantwortlich.

Brjansk war Behördenangaben und russischen Medienberichten zufolge bereits am Donnerstag mit Drohnen angegriffen worden, darunter der Bahnhof. Der Gouverneur sprach am Donnerstag auch von einem Angriff auf ein „Verwaltungsgebäude einer Industrieanlage“, bei dem ein Brand ausbrach. Bei der Industrieanlage handelt es sich nach ukrainischen Medienberichten um eine Fabrik eines der größten russischen Hersteller für Mikroelektronik. Rund 90 Prozent der Produktion des Unternehmens sollen für militärische Zwecke verwendet werden, hieß es. Die Fabrik soll zudem bereits Ende August Ziel von Drohnenangriffen gewesen sein.

21.17 Uhr: Selenskyj: Russland hofft auf geringere Unterstützung Washingtons nach US-Wahl

Russland hofft nach Einschätzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf eine geringere Unterstützung Washingtons für die Ukraine nach der US-Präsidentschaftswahl 2024. Russland setze auf die US-Wahl, obwohl Kiew in Washington "überparteilich" unterstützt werde, sagte Selenskyj am Freitag in einer Rede. Er räumte jedoch ein, dass es bei den Republikanern auch Stimmen gebe, denen zufolge die "Unterstützung für die Ukraine reduziert werden sollte".

In der Opposition waren die umfassenden Militärhilfen der Regierung von US-Präsident Joe Biden zuletzt teilweise auf Kritik gestoßen. Selenskyj mahnte, es sei "wichtig, dass das amerikanische Volk die Demokratie unterstützt, die Ukraine unterstützt und unseren Kampf unterstützt".

19.38 Uhr: Selenskyj: "Putin hat Prigoschin getötet"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den russischen Staatschef Wladimir Putin direkt für den Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz in Russland verantwortlich gemacht. "Er hat Prigoschin getötet. Das sind zumindest die Informationen, die wir alle haben, wir haben keine anderen Informationen", sagte Selenskyj am Freitag in einer Rede. Der Vorfall zeige, dass Putin mittlerweile "politisch schwach" geworden sei, fügte Selenskyj hinzu.

Das Privatflugzeug mit dem Chef der russischen Söldnergruppe an Bord war am 23. August auf einem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt. Neben dem Wagner-Chef starben dabei auch dessen Stellvertreter Dmitri Utkin sowie acht weitere Menschen.

15.43 Uhr: Ukraine verurteilt Scheinwahlen - Dutzende Verletzte nach Angriffen

Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die laufenden „gesetzwidrigen Wahlen“ in den von Russland besetzten Gebieten nicht anzuerkennen. „Die Scheinwahlen Russlands in den zeitweilig besetzten Gebieten sind null und nichtig“, erklärte das Außenministerium in Kiew am Freitag. Bei erneuten russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine kam in der Nacht offiziellen Angaben zufolge mindestens ein Mensch ums Leben und mehr als 70 weitere wurden verletzt. Unterdessen überschattete der Streit um den Umgang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch den Beginn des G20-Gipfels an diesem Wochenende. Das Treffen drohte deswegen, ohne gemeinsame Abschlusserklärung zu enden.

14.58 Uhr: Musk: Ukrainischen Angriff auf russische Flotte verhindert

Tech-Milliardär Elon Musk hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte in der Hafenstadt Sewastopol verhindert. Er habe einen Antrag der ukrainischen Regierung abgelehnt, das Satelliten-Kommunikationssystem Starlink seiner Firma SpaceX in der Region zu aktivieren, schrieb Musk in der Nacht zum Freitag bei seiner Online-Plattform X (ehemals Twitter).

„Ihre offensichtliche Absicht war, den Großteil der vor Anker liegenden Flotte zu versenken“, schrieb er. SpaceX wäre damit in eine größere Kriegshandlung und Eskalation verwickelt gewesen, begründete Musk seine Entscheidung.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 7. September:

19.38 Uhr: Blinken beendet zweitägigen Besuch in der Ukraine

Mit der Besichtigung eines Staudamms hat US-Außenminister Antony Blinken seinen zweitägigen Solidaritätsbesuch in der Ukraine beendet. Blinken besuchte die Staudamm-Baustelle am Donnerstag gemeinsam mit Regierungschef Denys Schmyhal, bevor er am frühen Abend aus Kiew abreiste. Es war bereits Blinkens vierter Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land im Februar vergangenen Jahres.

Blinken hatte am Donnerstag auch die ukrainische Region Tschernihiw besucht und dabei die Widerstandskraft der Ukrainer angesichts des russischen Angriffskrieges gewürdigt. Bei der Besichtigung eines von russischen Truppen während deren Besatzung zum Gefängnis umfunktionierten Schulkellers in dem Ort Jagidne sagte Blinken, das Gebäude erzähle eine Geschichte, „die wir immer und immer wieder gesehen haben“. „Aber wir sehen auch etwas anderes sehr Eindringliches: die außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit des ukrainischen Volkes.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 6. September:

22.43 Uhr: Mindestens 17 Tote bei russischem Angriff auf Markt - Blinken in Kiew

Bei einem russischen Luftangriff auf einen Markt in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka sind offiziellen Angaben zufolge mindestens 17 Menschen getötet worden. „Darunter ist auch ein Kind“, teilte Ministerpräsident Denys Schmyhal am Mittwoch auf Telegram mit. Weitere 30 Menschen seien verletzt worden. Auf Videos im Internet, die den Augenblick der Explosion zeigen sollen, war zu sehen, wie ein Geschoss mit einem riesigen Feuerball in einer belebten Straße einschlug; Trümmer flogen durch die Luft, Brände brachen aus, Tote auf den Straßen und Menschen, die um ihr Leben rannten. Es war einer der verheerendsten Angriffe seit Wochen. Russland betont stets, es greife nur militärische Ziele an.

21.04 Uhr: Baerbock nennt Beschuss von Markt in Ukraine Angriff "auf die Menschlichkeit"

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den russischen Beschuss eines Marktplatzes in der Ostukraine mit mindestens 17 Toten als Angriff "auf die Menschlichkeit" verurteilt. "Der brutale Angriff auf unschuldige Menschen, die friedlich auf einem Markt einkaufen, verdeutlicht: Dieser Angriff ist ein Angriff auf das Völkerrecht, auf die Menschlichkeit", erklärte Baerbock am Mittwoch im vormals Twitter genannten Onlinedienst X. "Wir stehen an der Seite der Ukraine."

Bei dem Bombardement am Mittwoch im Zentrum der Stadt Kostjantyniwka wurden nach ukrainischen Angaben 17 Menschen getötet und 32 weitere verletzt. Die Stadt mit rund 70.000 Einwohnern liegt nahe der Kriegsfront in der Industrieregion Donezk. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Russland einen vorsätzlichen Angriff auf Zivilisten vor.

20.25 Uhr: USA kündigen Lieferung von Uranmunition an Ukraine an

Die USA werden der Ukraine panzerbrechende Uranmunition liefern. Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Mittwoch ein neues Rüstungspaket für die Ukraine im Umfang von 175 Millionen Dollar (rund 163 Millionen Euro) an. Darin enthalten ist Munition mit abgereichertem Uran für Abrams-Panzer. Washington hat Panzer dieses Typs Kiew zugesagt. Großbritannien hatte bereits im Frühjahr angekündigt, der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland Uranmunition zur Verfügung zu stellen.

12 Uhr: Selenskyj: 16 Tote durch russischen Angriff auf Markt in Ostukraine

Bei einem russischen Bombardement eines Marktes und umliegender Läden in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka sind nach ukrainischen Angaben am Mittwoch mindestens 16 Menschen getötet worden. Zudem habe es zahlreiche Verletzte gegeben, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj in Onlinenetzwerken mit. Die Zahl der Opfer könne noch steigen.

Innenminister Ihor Klymenko bezifferte die Zahl der Verletzten mit 28. Unter den Todesopfern war nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal auch ein Kind. Der Beschuss traf laut Selenskyj einen "regulären Markt" sowie mehrere Läden, darunter eine Apotheke.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 4. September:

21.37 Uhr: Selenskyj besucht Soldaten an Front in Donezk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben die Front in der umkämpften Region Donezk im Osten des Landes besucht. Er veröffentlichte am Montag ein Video, das ihn bei einem Treffen mit Kommandeuren und Soldaten zeigt. Wo genau die Aufnahmen entstanden, blieb unklar.

"Wir besuchen die Kampfbrigaden, die als Teil der operativen und taktischen Gruppe Donezk die Ukraine verteidigen", schrieb Selenskyj im Onlinedienst Telegram. Als Gesprächsthemen nannte er "problematische Fragen", die Sicherung des Nachschubs und die "Steigerung der Motivation unserer Kämpfer".

16.25 Uhr: Putin: Getreideabkommen abhängig von Erfüllung russischer Forderungen

Kremlchef Wladimir Putin hat bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan bekräftigt, das Getreideabkommen erst bei Erfüllung aller russischer Forderungen wieder einzusetzen. Zuerst müssten aber die Beschränkungen für den Export von russischen Agrarprodukten aufgehoben werden, sagte Putin am Montag bei einer Pressekonferenz in Sotschi am Schwarzen Meer. Er beklagte einmal mehr, dass die westlichen Sanktionen den Export von russischem Getreide, von Dünger und Agrartechnik behindern würden.

Erdogan hatte die Rückkehr zu dem Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gefordert. Die Türkei betont immer wieder, dass das Abkommen wichtig für die Versorgung der Welt mit Lebensmitteln sei. Putin hatte für eine Rückkehr zu dem im vorigen Jahr unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen ausgehandelten Abkommen gefordert, die Sanktionen zu lockern.

15.45 Uhr: Baerbock: Putins Spiel mit Getreideabkommen zynisch

Außenministerin Annalena Baerbock hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen der Blockade des Getreideabkommens mit der Ukraine und der Angriffe auf Hafen-Infrastruktur im Donaugebiet scharf kritisiert. „Putins Spiel mit dem Getreideabkommen ist zynisch“, sagte die Grünen-Politikerin am Montag nach einem Treffen mit der rumänischen Außenministerin Luminiţa Odobescu in Berlin. Zugleich nannte Baerbock die Bemühungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, das Abkommen bei einem aktuellen Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Sotschi am Schwarzen Meer „wieder auf Kurs zu bringen“, wichtig.

„Es scheitert nur an Putin, dass die Frachter nicht wieder freie Fahrt haben“, sagte Baerbock. „Russland verschärft den globalen Hunger.“ Die Arbeit an Alternativrouten gehe dennoch weiter - „jetzt erst recht“. Die europäischen Solidaritätskorridore für die Getreideausfuhr über Schiene, Schiff und Straße seien „schon jetzt Lebensadern für die weltweite Getreideversorgung“. Sie danke Rumänien, dass es die Exportkapazität für ukrainisches Getreide bis Ende des Jahres auf vier Millionen Tonnen pro Monat verdoppeln wolle.

10 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister reicht Rücktrittsgesuch bei Parlament ein

Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hat dem Parlament nach eigenen Angaben sein Rücktrittsschreiben eingereicht.  "Ich habe mein Rücktrittsschreiben an den Präsidenten des ukrainischen Parlaments, Ruslan Stefantschuk, übergeben", schrieb Resnikow am Montag in den Online-Diensten. Es sei ihm "eine Ehre" gewesen, "dem ukrainischen Volk zu dienen und in den vergangenen 22 Monaten, der schwierigsten Zeit in der modernen Geschichte der Ukraine, für die (ukrainische Armee) zu arbeiten".

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 3. September:

21.23 Uhr: Selenskyj entlässt ukrainischen Verteidigungsminister Resnikow

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entlassung von Verteidigungsminister Oleksij Resnikow angekündigt. Nach mehr als 550 Tagen Krieg brauche das Ministerium "neue Ansätze und andere Formate der Interaktion sowohl mit dem Militär als auch mit der Gesellschaft im Allgemeinen", sagte der Präsident am Sonntag in seiner abendlichen Ansprache. Als Nachfolger schlug er den bisherigen Chef des Fonds für Staatsvermögen, Rustem Umerow, vor.
 
Er erwarte, dass das Parlament seinem Vorschlag zustimme, sagte Selenskyj. Der 57-jährige Anwalt Resnikow war wenige Monate vor Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 ins Amt gekommen. 

13.06 Uhr: Ukraine meldet russischen Angriff auf Industrieinfrastruktur an der Donau

Bei einem russischen Angriff auf ein ziviles Industriegelände an der Donau im Südwesten der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge zwei Menschen verletzt worden. "Der Feind hat zivile Industrieinfrastruktur im Bereich der Donau angegriffen", teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Die Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden. 

Das russische Militär vermeldete am Sonntag einen Angriff auf einen Donauhafen unweit der ukrainischen Grenze zu Rumänien. "Die russische Armee hat heute Nacht einen Gruppen-Drohnenangriff auf Treibstofflager zur Versorgung der ukrainischen Streitkräfte im Hafen von Reni in der Region Odessa ausgeführt", hieß es in einer Erklärung. Dabei seien alle anvisierten Ziele getroffen worden. 

Die Donau-Häfen an der Grenze zu Rumänien sind seit Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen im Juli zu wichtigen Umschlagplätzen für ukrainische Getreideexporte geworden. Das Abkommen hatte der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Seit seinem Ausstieg griff Moskau verstärkt die ukrainische Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau an. 

11.05 Uhr: Ukrainischer General: Moskaus erste Verteidigungslinie durchbrochen

Bei ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Streitkräfte nach Angaben des Brigadegenerals Oleksander Tarnawskyj in der Region Saporischschja die erste und stärkste von mehreren russischen Verteidigungslinien durchbrochen. Die ukrainischen Verteidiger befänden sich jetzt zwischen der ersten und der zweiten Verteidigungslinie der Russen im Süden, sagte der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen in einem Interview des „Observer“, der Sonntagsausgabe der britischen Zeitung „The Guardian“. Allein an der ersten Linie hätten die Russen 60 Prozent ihrer Ressourcen und Zeit aufgewendet, sagte er.

Tarnawskyj, der das Interview auch in seinem Telegram-Kanal verlinkte, sagte auch, dass bei den Verteidigungslinien zwei und drei nur noch je 20 Prozent der Ressourcen zu erwarten seien. Die Ukrainer bewegten sich derzeit auf die zweite Linie zu, sagte er. Die Gegenoffensive war lange Zeit durch ein riesiges Minenfeld in der Region erschwert worden. Die Entminung sei vor allem nachts erfolgt, sagte Tarnawskyj.

Im Gebiet Saporischschja hatte die ukrainische Armee zuletzt bei Robotyne nach wochenlangen Kämpfen russische Verteidigungsanlagen überwunden. Nun soll die nächste russische Linie angegriffen werden, die den Weg in die besetzten Städte Tokmak und Melitopol versperrt. Ziel ist, das etwa 90 Kilometer entfernte Asowsche Meer zu erreichen und die russischen Truppen voneinander abzuschneiden.

08.13 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 22 russischen Drohnen in Region Odessa

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben mehrere russische Drohnenangriffe in der Region Odessa abgewehrt. 22 Schahed-Drohnen aus iranischer Produktion seien dabei zerstört worden, teilte die ukrainische Luftwaffe am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Insgesamt habe Russland bei den nächtlichen Angriffswellen 25 Drohnen eingesetzt. 

Russland hat seit dem Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine, das sichere Transportwege über das Schwarze Meer ermöglichte, seine Angriffe auf die ukrainische Hafeninfrastruktur in den Regionen Odessa und Mykolajiw verstärkt. 

Moskau war Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Die Ukraine öffnete Anfang August dann von mehreren Schwarzmeerhäfen aus Seewege für Handelsschiffe - ungeachtet der russischen Drohung, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens jedes Schiff aus der Ukraine oder mit dem Ziel Ukraine im Schwarzen Meer ins Visier zu nehmen.

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj durchquerten am Samstag zwei weitere Schiffe den "temporären Getreidekorridor" im Schwarzen Meer.

 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 02. September:

15.49 Uhr: Moskau: Drei auf Krim-Brücke zusteuernde Seedrohnen zerstört

Moskau hat nach eigenen Angaben drei ukrainische Marinedrohnen abgewehrt, die die strategisch bedeutsame Krim-Brücke zerstören sollten. Eine der Drohnen sei am Freitag über dem Schwarzen Meer zerstört worden, zwei weitere in der Nacht zum Samstag, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

„Am 2. September um etwa 02.20 Uhr Moskauer Zeit (01.20 MESZ) wurde die dritte ukrainische (...) Seedrohne im Schwarzen Meer zerstört, die vom Kiewer Regime geschickt wurde, um einen Terroranschlag auf die Krim-Brücke auszuführen“, erklärte das Ministerium im Onlinedienst Telegram.

9.45 Uhr: Ukraine: 1500 Kilometer entfernte Ziele in Russland erreichbar

Die Ukraine kann mit eigenen Waffen nach offiziellen Angaben aus Kiew inzwischen Ziele auf russischem Staatsgebiet in 1500 Kilometern Entfernung erreichen. Das Land arbeite schon länger an einem Raketen- und Drohnenprogramm, weshalb Ziele sogar in solch weiter Entfernung kein Problem mehr seien, sagte der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung, Olexij Danilow, in Kiew im ukrainischen Radio. Die auf russischem Staatsgebiet angewendeten Waffen seien ukrainischer Herkunft, sagte er mit Blick auf die Angriffe auf militärische Ziele im Nachbarland. Russland hatte den Krieg gegen die Ukraine vor mehr als 18 Monaten begonnen.

Zum einen gebe es das schon 2020 bestätigte Raketenprogramm des Landes, zum anderen beteiligten sich inzwischen viele Firmen an der Drohnenproduktion. „Das alles wird Ergebnisse bringen“, sagte er in dem am Freitagabend gesendeten Radiostück. Die ukrainischen Streitkräfte könnten nicht nur Ziele in 700 Kilometern Entfernung treffen, sondern „sogar in 1000 bis 1500 Kilometern“.

15.08 Uhr: Selenskyj sieht Fortschritte bei Gegenoffensive

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht Fortschritte bei der Gegenoffensive der Streitkräfte zur Befreiung der von Russland besetzten Gebiete. „Die ukrainischen Streitkräfte bewegen sich vorwärts. Trotz allem und ungeachtet dessen, was alle sagen, kommen wir voran, und das ist das Wichtigste. Wir sind in Bewegung“, teilte Selenskyj am Samstag bei Telegram mit. Die Ukraine hatte zuletzt immer wieder kritisiert, dass westliche Experten von einem schleppenden Fortgang der Offensive ohne die erwarteten Durchbrüche an der Frontlinie sprachen. Auch Selenskyj hatte erklärt, die Offensive sei kein Hollywood-Film.

Er sei stolz auf den Mut und die Treffsicherheit der ukrainischen Schützen, teilte Selenskyj auch bei X (vormals Twitter) mit. Er veröffentlichte dazu Fotos von Explosionen bei den Einsätzen im Kriegsgebiet. Er sei den Soldaten der 47. Artilleriebrigade dankbar für die wirksame Verteidigung „unseres Landes“ in den Gebieten Saporischschja, Donezk und Sumy und für „ihre Stärke in unseren nördlichen Regionen“.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 01. September:

21.55 Uhr: Russischer Journalist Muratow von Moskau zum „ausländischen Agenten“ erklärt

Russland hat den bekannten Journalisten und Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow zum „ausländischen Agenten“ erklärt. Das russische Justizministerium teilte am Freitag mit, Muratow habe „ausländische Plattformen genutzt, um Meinungen zu verbreiten, die darauf abzielen, eine negative Haltung gegenüber der Außen- und Innenpolitik der Russischen Föderation zu bilden“. Das Ministerium warf Muratow zudem vor, Inhalte anderer „ausländischer Agenten“ zu erstellen und zu verbreiten.

Einzelpersonen oder Gruppen, die mit dieser an den Sowjet-Begriff „Volksfeinde“ erinnernden Bezeichnung gelistet werden, müssen ihre Finanzierungsquellen offenlegen. Zudem sind sie verpflichtet, alle Veröffentlichungen - einschließlich Einträge in Onlinenetzwerken - entsprechend zu kennzeichnen.

Seit dem Angriff auf die Ukraine hat Moskau seine Bemühungen verstärkt, abweichende politische Meinungen zu unterdrücken. Die meisten prominenten Regierungsgegner sind im Exil oder hinter Gittern. Muratow wurde kürzlich in Russland gesehen, wo er zu dem Verteidigerteam im Fall der Anklage gegen seinen Freund Oleg Orlow gehörte, den Ko-Vorsitzenden der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial.

12.50 Uhr: Ukraine: Angriff auf russischen Flughafen erfolgte von russischem Staatsgebiet aus

Der Drohnen-Angriff auf den Flughafen von Pskow in Russland, bei dem mehrere Militärflugzeuge getroffen wurden, ist nach ukrainischen Angaben von russischem Staatsgebiet aus ausgeführt worden. "Die Drohnen, mit denen der Luftwaffenstützpunkt 'Kresty' in Pskow attackiert wurde, wurden von Russland aus gestartet", erklärte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow am Freitag in Online-Diensten. Bei dem Angriff in der Nacht zu Mittwoch seien zwei militärische Transportflugzeuge des Typs IL-76 zerstört und zwei weitere "ernsthaft beschädigt" worden.

Budanow veröffentlichte einen Link zu einem Artikel im auf Verteidigungsfragen spezialisierten Online-Portal The War Zone (Kriegsgebiet). In dem Artikel über den Angriff auf Pskow wird der Geheimdienstchef mit den Worten zitiert: "Wir arbeiten vom russischen Territorium aus." 

9.11 Uhr: Moskaus Bürgermeister meldet erneut Abwehr von Drohne im Anflug auf Hauptstadt

In Russland hat die Luftabwehr nach russischen Angaben eine Drohne im Anflug auf die Hauptstadt Moskau zerstört. In der Nähe von Ljuberzi östlich von Moskau habe die Luftabwehr "einen erneuten Versuch, eine Drohne nach Moskau zu fliegen, vereitelt", erklärte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Freitag im Onlinedienst Telegram. "Ersten Berichten zufolge gab es keine Opfer oder Schäden. Die Rettungsdienste sind vor Ort." 

7.35 Uhr: Neuer, besonders effektiver Drohnentyp soll zum Einsatz gekommen sein

Insgesamt 16 aus Karton gefertigte Flugkörper, die für Flugabwehr-Radare nur schwer zu orten sein sollen, seien in der Nacht zum vergangenen Sonntag zum Einsatz gekommen, berichteten ukrainische Medien am Donnerstag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU. Dabei sollen in Kursk fünf russische Kampfflugzeuge und mehrere Flugabwehrsysteme beschädigt worden sein. Unabhängig überprüft werden konnte das zunächst nicht.

Russische Behörden hatten zuvor zwar das Flugabwehrfeuer auf feindliche Drohnen bestätigt, aber keine Angaben zu Schäden an Flugzeugen und anderer Militärtechnik gemacht. Satellitenaufnahmen vom Montag zeigten ebenfalls keine eindeutig erkennbaren Zerstörungen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 31. August:

17.46 Uhr: Außenminister sprechen über Neuauflage von Getreideabkommen

Die Außenminister Russlands und der Türkei haben in Moskau über eine mögliche Neuauflage der Vereinbarungen für ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer gesprochen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow verlangte dafür vom Westen Garantien, dass auch sein Land Getreide und Dünger ungehindert ausführen dürfe. Dann sei Russland bereit, zu dem Mitte Juli ausgesetzten Getreideabkommen zurückkehren, sagte er am Donnerstag.

Der türkische Außenminister Hakan Fidan sagte, eine Wiederaufnahme der ukrainischen Exporte auf dem Seeweg sei wichtig für die sichere Versorgung der Welt mit Lebensmitteln. Sie sorgten auch für mehr Stabilität und Frieden in der Schwarzmeer-Region. Fidan verwies auf neue Vorschläge von UN-Generalsekretär Antonio Guterres, den russischen Interessen bei dem Getreideabkommen Rechnung zu tragen.

Lawrow erwiderte, die Vorschläge von Guterres seien weiterhin nur Versprechungen, keine harten Garantien. Die westlichen Länder mit ihren Sanktionen seien schuld, dass Russland sein Getreide nicht ausführen könne. Die EU und andere Unterstützer der angegriffenen Ukraine haben allerdings wiederholt klargestellt, dass die Sanktionen gegen Moskau nicht Lebensmittel betreffen.

17.28 Uhr: Selenskyj: Ukraine braucht insgesamt 160 Kampfflugzeuge

Über bereits erfolgte Zusagen hinaus braucht die Ukraine Aussagen von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg rund 100 weitere Kampfflugzeuge. „Insgesamt brauchen wir für eine schlagkräftige Luftwaffe etwa 160 Kampfflugzeuge“, sagte Selenskyj in einem am Donnerstag vom portugiesischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen veröffentlichten Interview. Damit solle Russland die Möglichkeit genommen werden, den ukrainischen Luftraum zu beherrschen.

Bisher habe Kiew Zusagen für „50 oder 60“ F-16-Kampfjets erhalten, sagte der ukrainische Staatschef. Am Vortag hatte Luftwaffensprecher Jurij Ihnat beim ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen von einem Bedarf von „ungefähr 128 F-16-Jagdflugzeugen“ gesprochen.

14.13 Uhr: Ukraine: Sechs Soldaten bei Absturz von zwei Militärhubschraubern getötet

Beim Absturz von zwei Hubschraubern im Osten der Ukraine sind nach Angaben von Ermittlern sechs ukrainische Soldaten ums Leben gekommen. "Zwei Mi-8-Militärhubschrauber stürzten während eines Kampfeinsatzes ab. Sechs Soldaten der Streitkräfte der Ukraine starben", erklärte die staatliche ukrainische Ermittlungsbehörde SBI am Donnerstag. Der Vorfall ereignete sich demnach bereits am Dienstag im Bezirk Kramatorsk in der Region Donezk. Die Behörde machte keine weiteren Angaben zum Hergang des Absturzes.

Eine Voruntersuchung werde sich zunächst auf mögliche Verstöße gegen die Sicherheitsvorkehrungen während oder in Vorbereitung des Flugs konzentrieren, hieß es. Auch würde eine "mögliche Sabotage oder Zerstörung der Helikopter durch den Feind" überprüft werden, erklärte das SBI weiter. Die Ermittler würden die Daten der Flugschreiber auswerten und den technischen Zustand der Helikopter begutachten.

13.18 Uhr: Ukrainische Armee rückt im südlichen Frontabschnitt weiter vor

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben beim Vorgehen gegen russische Verteidigungslinien im südlichen Gebiet Saporischschja weitere Erfolge erzielt. Dabei seien ukrainische Einheiten südlich des Dorfes Robotyne in Richtung der Nachbarsiedlung Nowoprokopiwka vorgerückt, teilte der Generalstab in Kiew am Donnerstag mit. Die Soldaten setzten sich auf den neu erreichten Positionen fest. Konkretere Angaben zum Vormarsch gab es nicht.

Östlich davon haben ukrainische Truppen unbestätigten Berichten zufolge in Richtung der Ortschaft Werbowe Geländegewinne erzielt. Der Generalstab sprach von erfolglosen russischen Gegenangriffen im Bereich dieses Dorfes. Das US-Institut für Kriegsstudien ISW berichtete gestützt auf Videoaufnahmen, dass zumindest ukrainische Aufklärungstrupps den Dorfrand von Werbowe erreicht haben könnten.

Bei Robotyne hatte die ukrainische Armee nach wochenlangen Kämpfen russische Verteidigungsanlagen überwunden. Auf dem Weg nach Werbowe liegt eine weitere Abwehrlinie. Die russischen Besatzungstruppen schützen mit mehreren solcher Befestigungen die Städte Tokmak und Melitopol. Strategisches Ziel der ukrainischen Armee ist das noch etwa 80 Kilometer entfernte Asowsche Meer, um für Russland den Landweg auf die Halbinsel Krim abzuschneiden.

7.53 Uhr: Russland meldet Abschuss einer Drohne im Anflug auf Moskau

Russland hat eigenen Angaben zufolge eine ukrainische Drohne mit dem Ziel Moskau abgewehrt. Die Luftabwehrkräfte im etwa 60 Kilometer von Moskau entfernten Woskressenski hätten "eine Drohne im Anflug auf Moskau zerstört", erklärte Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Donnerstag im Online-Dienst Telegram. Das russische Verteidigungsministerium erklärte später, die Drohne stamme aus der Ukraine.

Dem Moskauer Bürgermeister zufolge gab es ersten Einschätzungen nach keine Opfer oder Schäden. 

Am Mittwoch waren mehrere russische Regionen in einer nächtlichen Angriffswelle ins Visier genommen worden. Darunter war auch der Flughafen Pskow nahe der Grenze zu Estland, wo eine ukrainische Drohne mindestens zwei Militärflugzeuge beschädigte. 

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 30. August: 

22.53 Uhr: Selenskyj will gegen Korruption bei Ausmusterungen hart vorgehen

Die ukrainischen Behörden sollen nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj hart gegen Korruption bei der Musterung von Männern für den Wehrdienst vorgehen. Es würden alle Fälle von Ausmusterungen wegen angeblicher Dienstuntauglichkeit seit Kriegsbeginn überprüft, bei denen es einen Verdacht auf Schmiergeldzahlungen gebe. Das sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache. Am Tag hatte der Sicherheitsrat über das Vorgehen beraten.

Für die Befreiung vom Wehrdienst seien 3.000 bis 15.000 US-Dollar (bis zu 13.700 Euro) Schmiergeld gezahlt worden, berichtete Selenskyj. Gesondert überprüft werde, wenn jemand nach einer verdächtigen Entscheidung der Musterungskommission ins Ausland ausgereist sei.

18.04 Uhr: Satellitenbilder zeigen Schiffsbarriere an Teilen der Krim-Brücke

Russland sichert einen Teil seiner Brücke zur besetzten Schwarzmeer-Halbinsel Krim Satellitenbildern zufolge mit einer Barriere aus Schiffen. Die online veröffentlichten Fotos zeigen eine Kette aus sieben größeren Seefahrzeugen, die vor dem Brückenteil zwischen der Insel Tusla und dem russischen Festland verankert sind. Nach Einschätzungen von Beobachtern soll dies als Schutz vor möglichen ukrainischen Angriffen mit See-Drohnen dienen. Der US-Auslandssender RFE/RL zeigte am Mittwoch die Fotos der Satellitenfirma Planet.com, die angeblich vom Vortag stammen.

Auf der Plattform X (früher Twitter) kursierten auch Fotos, auf denen der Bau der Barriere zwischen dem 19. und 26. August zu sehen sein soll. Schon vergangene Woche teilte der Militärgeheimdienst der Ukraine (HUR) mit, die Russen versenkten auf der Südseite der Brücke mindestens sechs Schuten, offene Lastkähne ohne eigenen Antrieb. Zwischen den Schiffen sollten demnach Absperrzäune errichtet werden. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Barriere blockiert nicht das Hauptfahrwasser unter der Brücke hindurch vom Schwarzen Meer in das Asowsche Meer.

15.03 Uhr: Ukrainische Hauptstadt Kiew erlebt massivsten Luftangriff seit Monaten

Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat Behördenangaben zufolge den massivsten Luftangriff durch Russland seit Monaten erlebt. Mindestens zwei Menschen kamen dabei ums Leben, drei weitere wurden durch herabstürzende Trümmerteile verletzt, wie Militärverwaltungschef Serhij Popko am Mittwoch mitteilte. Derweil warf auch Russland der Ukraine vor, mehrere russische Regionen mit Drohnen beschossen zu haben, darunter den Flughafen Pskow in der nordwestlichen Grenzregion zu Estland.

13.05 Uhr: Außenminister Russlands und der Türkei treffen sich in Moskau

Die Außenminister Russlands und der Türkei, Sergej Lawrow und Hakan Fidan, werden sich an diesem Donnerstag und Freitag in Moskau treffen. Dabei soll es auch um die Vorbereitung einer Begegnung der Staatschefs beider Länder gehen. Themen bei Fidans Arbeitsbesuch seien zudem die Konflikte in der Ukraine, in Syrien, in Libyen, im Kaukasus sowie die Zusammenarbeit beider Länder im Energiesektor, teilte das Außenministerium in Moskau am Mittwoch mit. Auch das türkische Außenministerium kündigte die Reise Fidans an.

Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte am Mittwoch, dass in Kürze ein Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan mit Staatschef Wladimir Putin in Russland geplant sei. Dazu werde es demnächst eine offizielle Mitteilung geben. Medien hatten berichtet, dass die Zusammenkunft für den 4. September in Sotschi am Schwarzen Meer geplant sei.

Dabei dürfte es vor allem auch um das derzeit ausgesetzte Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gehen, das Putin aufgekündigt hatte. Erdogan werde dazu „in naher Zukunft“ nach Sotschi reisen, hatte der Sprecher der Regierungspartei AKP, Ömer Celik, gesagt.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 29. August: 

20.40 Uhr: London: Viele Deserteure zeigen schlechte Moral in russischer Armee

Zahlreiche Urteile gegen Deserteure zeigen nach britischer Einschätzung eine schlechte Moral der russischen Armee im Krieg gegen die Ukraine. „Die Verweigerung zu kämpfen, spiegelt wahrscheinlich den Mangel an Ausbildung und Motivation sowie die hohen Stresssituationen wider, mit denen die russischen Streitkräfte entlang der gesamten Front in der Ukraine konfrontiert sind“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Die Behörde verwies auf einen Bericht des unabhängigen russischen Internetportals „Mediazona“ vom 18. Juli, dem zufolge jede Woche etwa 100 Soldaten wegen Fahnenflucht verurteilt würden. „Die hohe Zahl von Verurteilungen zeigt den schlechten Zustand der Moral in der russischen Armee und die Zurückhaltung einiger Teile, zu kämpfen.“

17.48 Uhr: Prigoschin laut seiner Firma in St. Petersburg beigesetzt

Der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ist nach Angaben der von ihm gegründeten Firma knapp eine Woche nach seinem Tod bei einem Flugzeugabsturz in St. Petersburg beigesetzt worden. Prigoschin sei im kleinen Kreis "verabschiedet" worden, erklärte das Unternehmen Concord am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte zuvor erklärt, dass Präsident Wladimir Putin nicht an dem Begräbnis teilnehmen werde.

Die Anwesenheit des Staatschefs sei "nicht vorgesehen", der Kreml habe "keine genauen Informationen" über das Begräbnis, erklärte Sprecher Peskow vor Journalisten. In Telegram-Kanälen, die nach eigenen Angaben der Wagner-Gruppe nahestehen, hieß es, die russischen Behörden seien bewusst nicht über die Zeremonie informiert worden. Teilweise war sogar von "Falschinformationen" die Rede, die gestreut worden seien, um Verwirrung zu stiften.

16.09 Uhr: Kuleba dankt Frankreich in Paris für politische Unterstützung

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat Frankreich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieg für seine Hilfe gedankt. Es gehe dabei nicht nur um französische Waffen, sagte Kuleba am Dienstag in Paris bei einer Pressekonferenz mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna. Es gehe auch um die immense politische Unterstützung durch Frankreich mit Blick auf die gewünschten Beitritte in die Europäische Union und das Militärbündnis Nato. Man werde Frankreich und dem französischen Volk für die geleistete Unterstützung auf ewig dankbar sein, sagte Kuleba.

Frankreichs Außenministerin Colonna betonte, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sei noch immer eine der diplomatischen Prioritäten in Frankreich. Man werde die Ukraine so lange wie notwendig unterstützen. „Wir wissen, dass das eine absolute Notwendigkeit ist“, sagte Colonna. Nicht nur, um die Ukraine zu verteidigen, sondern auch die kollektive Sicherheit und die Zukunft des internationalen Systems, das sich auf das Recht und nicht auf Gewalt stütze.

15.18 Uhr: Ukraine ordnet Evakuierung von Kindern aus fünf Orten an Südfront an

Die Ukraine will wegen des Kampfgeschehens an der südlichen Front die Kinder aus fünf Ortschaften in der Region Saporischschja in Sicherheit bringen. Von der "obligatorischen Evakuierung" seien insgesamt 54 Kinder und 67 Begleitpersonen betroffen, teilte das für die Reintegration russisch besetzter Gebiete zuständige Ministerium am Dienstag im Onlinedienst Telegram mit. Es begründete die Evakuierungsmaßnahme mit der "schwierigen Sicherheitslage und feindlichen Bombenangriffen".

13.51 Uhr: Putin nimmt nicht an Beerdigung von Wagner-Chef Prigoschin teil

Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des Kreml nicht an der Beerdigung des bei einem Flugzeugabsturz gestorbenen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin teilnehmen. "Die Anwesenheit des Präsidenten ist nicht vorgesehen", erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag. 

Bislang gibt es keine offiziellen Angaben darüber, wann und wo Prigoschin beigesetzt werden soll. "Wir haben keine konkreten Informationen über die Beerdigung. Die Entscheidung darüber wird von der Familie und den Freunden getroffen", fügte Peskow hinzu. 

12.27 Uhr: Ukraine: Westliche Staaten haben Angriffe auf die Krim gestattet

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge die Zustimmung westlicher Staaten zu Angriffen auf russische Objekte auf der besetzten Krim erhalten. „Heute gibt es einen absoluten Konsens dazu, dass wir alles russische in den besetzten Gebieten, beispielsweise auf der Krim, vernichten können“, sagte der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Vor einem Jahr hätten die westlichen Partner sich noch gegen Angriffe auf die seit 2014 von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel ausgesprochen.

Podoljak berief sich dabei auch auf eine kürzliche Aussage von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Angesprochen auf von Russland gemeldete ukrainische Drohnenangriffe auch auf Moskau hatte Baerbock am Montag gesagt: „Russland hat die Ukraine angegriffen.“ Die Grünen-Politikerin fügte hinzu: „Russland bombardiert zivile Ziele in der Ukraine ohne Unterlass, Getreidesilos, Krankenhäuser, Kirchen. Und die Ukraine verteidigt sich im Rahmen des internationalen Rechts.“ Podoljak sagte weiter: „Nicht wir haben diesen Krieg begonnen.“

10 Uhr: Ukraine meldet nach Rückeroberung von Robotyne weitere militärische Fortschritte

Die Ukraine macht nach der Rückeroberung des Dorfes Robotyne im Süden des Landes nach eigenen Angaben weitere militärische Fortschritte in der Region. Die ukrainische Armee sei in der teils von Russland besetzten Region Saporischschja tiefer in Richtung der russischen Verteidigungslinien vorgedrungen, sagte Armeesprecher Andriy Kowaljow am Dienstag staatlichen Medien. Sie verbuchte demnach "Erfolge in Richtung von Nowodanyliwka nach Werbowe", zwei Siedlungen in der Region.

Die ukrainische Armee halte zudem zurückerobertes Gebiet weiter unter ihrer Kontrolle und greife die russische Artillerie an, führte der Armeesprecher aus.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 28. August:

10 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung des Ortes Robotyne an der Südfront

Ukrainische Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge den Ort Robotyne an der südlichen Frontlinie von den russischen Truppen zurückerobert. "Robotyne ist befreit worden", sagte die Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag. "Unsere Streitkräfte rücken südöstlich von Robotyne und südlich von Mala Tokmatschka vor." Beide Orte befinden sich in der Region Saporischschja. Russland hatte diese und drei weitere ukrainische Regionen im September 2022 für annektiert erklärt. Derweil wurden im Zentrum der Ukraine zwei Tote bei einem russischen Raketenangriff gemeldet.

In der Region um die zerstörte Stadt Bachmut an der östlichen Front meldete Maljar einen Quadratkilometer Geländegewinn in der vergangenen Woche. Im Nordosten der Ukraine in der Region Charkiw habe es dagegen in dem Zeitraum ein "sehr intensives" Kampfgeschehen gegeben.

9.45 Uhr: Selenskyj deutet mögliche politische Lösung um die Krim an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält eine Verhandlungslösung für die seit 2014 von Russland annektierte Krim für möglich. „Wenn wir an den Verwaltungsgrenzen der Krim sind, denke ich, kann man politisch die Demilitarisierung Russlands auf dem Gebiet der Halbinsel erzwingen“, sagte er in einem Interview am Sonntag, das am Montagmorgen von mehreren ukrainischen Medien aufgegriffen wurde. In der Vergangenheit hatte Kiew, mehrfach seine Entschlossenheit betont, die Krim militärisch zurückzuerobern.

Derzeit versuchen ukrainische Soldaten im Süden des Landes bei ihrer Offensive, besetzte Gebiete zurückzugewinnen und bis an die Küste zur Krim vorzustoßen. Danach könnte auch die Halbinsel erobert werden. Laut Selenskyj wäre eine politische Lösung für die Krim allerdings besser, da sie mit weniger Opfern verbunden wäre. Zugleich betonte Selenskyj in dem Interview, dass er den Krieg nicht auf russisches Gebiet verlagern wolle. Ziel sei die Befreiung der eigenen Gebiete.

8.40 Uhr: FSB: Russe wegen Weitergabe von Ukraine-Informationen an USA festgenommen

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben einen ehemaligen russischen Mitarbeiter des US-Konsulats in Wladiwostok wegen der Weitergabe von Informationen zum Ukraine-Konflikt an US-Diplomaten festgenommen. Er habe die "illegalen Aktivitäten von Robert Robertowitsch Schonow unterbunden", erklärte der FSB am Montag. Ihm werde vorgeworfen, ein Informant für die US-Botschaft in Moskau zu sein.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 27. August:

18.53 Uhr: Kampfjet fängt US-Aufklärungsdrohne über Schwarzem Meer ab

Russland hat nach eigenen Angaben durch die Entsendung eines Kampfjets eine Aufklärungsdrohne der US-Luftwaffe daran gehindert, über dem Schwarzen Meer in seinen Luftraum einzudringen. "Als sich das russische Kampfflugzeug näherte, machte die ausländische Aufklärungsdrohne eine Kehrtwende und entfernte sich von der Staatsgrenze der Russischen Föderation", teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. 
 
Am Dienstag hatte Moskau einen ähnlichen Vorfall gemeldet. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurden in diesem Fall zwei Kampfjets entsandt, um zwei Drohnen über dem Schwarzen Meer abzufangen. Moskau machte keine Angaben dazu, aus welchem Land diese Drohnen stammten. 

13.30 Uhr: Russische Behörden bestätigen: Prigoschin bei Flugzeugabsturz getötet

Russische Behörden haben den Tod des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, offiziell bestätigt. Das meldete die Agentur Tass am Sonntag unter Berufung auf das Staatliche Ermittlungskomitee. Nach Identifizierung aller zehn Opfer eines Flugzeugabsturzes stehe fest, dass Prigoschin dazu gehöre.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 26. August:

19.30 Uhr: Kiew: Drei ukrainische Kampfjet-Piloten sterben bei Kollision ihrer Maschinen

Drei Piloten der ukrainischen Luftwaffe sind nach Angaben Kiews bei einem Unfall im Nordwesten des Landes ums Leben gekommen. Zwei Übungsflugzeuge des Typs L-39 seien in der Region Schytomyr in der Luft kollidiert, teilte die ukrainische Luftwaffe am Samstag mit. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden. Unter den Opfern war den Angaben zufolge auch der bekannte Kampfjet-Pilot Andrij Pilschtschykow. 

Der Unfall ist ein schwerer Rückschlag für die Ukraine, die sich um moderne F-16-Kampfjets bemüht, um ihre aus der Sowjetzeit stammende Flotte zu verstärken und die Gegenoffensive gegen die russische Armee voranzutreiben. Dänemark, die Niederlande und zuletzt Norwegen hatten der Ukraine kürzlich die Lieferung von F-16-Jets zugesagt. 

Die Ukraine hatte Anfang Juni ihre große Gegenoffensive gestartet, um die von Russland besetzten Gebiete zurückzuerobern. Zuletzt hatte Kiew Schwierigkeiten beim Vorrücken gegen die russischen Einheiten eingeräumt. 

17 Uhr: Angriff auf Kommunikationsnetz der Bahn in Polen verursacht Störungen

Der Geheimdienst in Polen hat nach einem Angriff auf das Kommunikationsnetz der Bahn Ermittlungen eingeleitet. Unbekannte Angreifer hätten in der Nacht zum Samstag den Funkverkehr manipuliert und den Bahnverkehr im Nordwesten des Landes teilweise "destabilisiert", sagte Geheimdienst-Sprecher Stanislaw Zaryn am Samstag der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Die Täter sendeten demnach ein Stopp-Signal aus. Etwa 20 Züge hielten daraufhin an oder verspäteten sich. 

Medienberichten zufolge hörten die Eisenbahner nach dem Stopp-Signal außerdem über Funk die russische Nationalhymne und eine Rede von Kreml-Chef Wladimir Putin. 

Polen ist ein wichtiges Transitland für den Transport westlicher Waffen in die Ukraine. "Im Moment schließen wir kein Szenario aus", sagte Geheimdienst-Sprecher Zaryn. Seit mehreren Monaten würden Versuche unternommen, "den polnischen Staat zu destabilisieren". Er machte Russland und seinen Verbündeten Belarus dafür verantwortlich. In den vergangenen Tagen waren mehrere Zwischenfälle im polnischen Bahnverkehr gemeldet worden, unter anderem entgleisten zwei Züge. Verletzt wurde dabei niemand.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 25. August

21.38 Uhr: Selenskyj drängt zur Eile für F-16-Einsatz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt zur Eile für einen Einsatz der Kampfjets vom Typ F-16 gegen die russische Aggression. „Unser Ziel ist, uns an den Zeitpunkt anzunähern, da die F-16 uns helfen, die russischen Terroristen fernzuhalten. So schnell wie möglich“, teilte er am Freitagabend auf X (vormals Twitter) mit. Nach der angekündigten Lieferung der Kampfflugzeuge durch die Niederlande und Dänemark würden die dort bei seinen jüngsten Besuchen getroffenen Vereinbarungen umgesetzt, sagte Selenskyj auch in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Auch Norwegen hatte F-16 angekündigt.

Insgesamt geht es um Dutzende Flugzeuge. Der genaue Lieferzeitpunkt ist nicht klar. Mit den Kampfjets will die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive die Schlagkraft gegen die russischen Angriffe erhöhen und vor allem ihren Luftraum – gemeinsam mit den Flugabwehrsystemen – noch besser schützen als bisher. Russland hingegen warnt, dass die Gewalt im Krieg durch den Einsatz der Kampfjets wachsen werde.

„Unser Auslandsteam arbeitet daran, die Trainingsmissionen so gut wie möglich zu erweitern“, sagte Selenskyj. „Unser Militär bereitet die Infrastruktur so schnell wie möglich vor und schickt Piloten und Ingenieure zur Ausbildung. Wir müssen sichergehen, dass die Ukraine voll und ganz bereit ist.“ Zuvor hatte er gesagt, dass die F-16 geliefert werden sollen, sobald die Piloten die Ausbildung abgeschlossen hätten.

Selenskyj sagte nach einem am Vortag mit US-Präsident Joe Biden geführten Gespräch, dass sich auch die USA an der Ausbildung von Piloten und Ingenieuren beteiligten. „Es wird mehr Nachrichten auf diesem und anderen Gebieten geben“, sagte er. Selenskyj kündigte auch an, dass neue Verteidigungspakete vorbereitet würden, die den Erfordernissen der Soldaten an der Front entsprächen. Details nannte er nicht.

12.20 Uhr: Kreml: Spekulation zu Verantwortung für mutmaßlichen Prigoschin-Tod eine "Lüge"

Der Kreml hat bestritten, für den mutmaßlichen Tod von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin verantwortlich zu sein. "Das ist eine absolute Lüge", sagte der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, am Freitag. Der Fall des Flugzeugabsturzes vom Mittwoch müsse "auf der Basis von Fakten" behandelt werden. "Derzeit gibt es rund um die Flugzeugkatastrophe und den tragischen Tod von Passagieren, darunter Jewgeni Prigoschin, viele Spekulationen", sagte Peskow.

Die Ermittlungen seien im Gange und Präsident Putin selbst habe am Donnerstag gesagt, dass er "auf die Ergebnisse warte", betonte Peskow. Der russische Präsident, der Prigoschin wegen einer bewaffneten Rebellion vor zwei Monaten als Verräter betrachtete, hatte Prigoschin als "fähigen" Mann bezeichnet, der "schwere Fehler" begangen habe.

Bisher wurde der Tod des Chefs der russischen Söldner-Truppe von den russischen Behörden formell nicht bestätigt, allerdings verweisen die Behörden auf die Passagierliste, auf der sein Name gestanden habe. Die genetische Analyse zur Identifizierung der Leichen ist noch nicht abgeschlossen.

Das Privatflugzeug des brasilianischen Herstellers Embraer war am Mittwochabend in der Region Twer nahe des Ortes Kuschenkino abgestürzt. Nach Angaben des russischen Katastrophenschutzministeriums überlebte keiner der zehn Insassen. In Washington, Paris, Berlin und Kiew war über die Verantwortlichen für den Absturz spekuliert worden.

7 Uhr: Prigoschins Tod gibt weiter Rätsel auf

Zwei Tage nach dem mutmaßlichen Tod des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz herrscht noch immer keine Klarheit über die Umstände. Russlands Präsident Wladimir Putin bestätigte am Donnerstagabend nur indirekt den Tod seines einstigen Günstlings, der als Chef der Privatarmee Wagner zwei Monate zuvor gegen ihn gemeutert hatte. Allerdings geht auch die US-Regierung nach Medienberichten davon aus, dass Prigoschin bei dem Absturz am Mittwochabend ums Leben kam.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 24. August:

18.35 Uhr: Putin bestätigt indirekt Tod Prigoschins

Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Tod des Söldnerführers Jewgeni Prigoschin bei dem Flugzeugabsturz indirekt bestätigt. Er nannte Prigoschin einen „talentierten Menschen“ mit einem schwierigen Schicksal, wie russische Agenturen am Donnerstag meldeten.

Putin formulierte vorsichtig, dass ersten Erkenntnissen zufolge am Vorabend ein Flugzeug mit Angehörigen der Privatarmee Wagner abgestürzt sei. Wagner habe einen wichtigen Beitrag in den Kämpfen in der Ukraine geleistet, der nicht vergessen werde.

17.20 Uhr: Mutmaßlicher Tod Prigoschins weckt Spekulationen - und Trauer

Einen Tag nach dem mutmaßlichen Tod von Jewgeni Prigoschin mehren sich die Spekulationen zur Ursache des Flugzeugabsturzes. So berichtete unter anderem der russische Telegram-Nachrichtenkanal Shot am Donnerstag unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass der Absturz womöglich durch eine Bombe im Bereich des Fahrgestells ausgelöst worden sei. Zuvor hatte der Prigoschin nahestehende Kanal Grey Zone die Nachricht verbreitet, die Maschine sei von der russischen Luftabwehr abgeschossen worden. Die Autoren schrieben diesbezüglich von Mord.

Prigoschins Anhänger reagierten mit Trauer und Wut auf die Nachricht vom mutmaßlichen Tod des 62-Jährigen. Am Café „Patriot“ in St. Petersburg, das viele Einwohner der Stadt mit Prigoschin und seiner Wagner-Truppe verbinden, seien massenhaft Blumen niedergelegt worden, berichtete die Tageszeitung „Kommersant“ am Donnerstag. Auch aus anderen russischen Städten wie Nowosibirsk wurde von Trauer- und Gedenkaktionen berichtet.

13.15 Uhr: Russland-Experte sieht keine Gefahr durch Wagner-Gruppe für Kreml

Der Russland-Experte Stefan Meister geht nicht von einem Aufstand der Wagner-Gruppe gegen den Kreml aus. „Ich sehe hier nicht, dass sich da jetzt neue Strukturen oder irgendwelche Strukturen in Wagner bilden, die dann irgendwie gegen den Kreml vorgehen“, sagte der Experte für Auswärtige Politik.

„Das ist eine private Armee, die für Geld arbeitet“, erklärte Meister. Im Fokus stehe hier die Bezahlung - von wem die Aufträge kommen, sei dabei weniger relevant. 

 Seit dem Marsch im Juni sei klar gewesen, dass Wagner-Chef Prigoschin die Aktion nicht überleben könne. „Es ist letztlich keine Überraschung. Das liegt in der Logik des Systems Putin, dass man auf diese Art und Weise Stärke zeigt“, so Meister. „Prigoschin war Chefsache, also das ist letztlich im Kreml entschieden worden.“

9 Uhr: Baerbock warnt vor Spekulationen über Absturz von Prigoschin-Jet

Nach dem Absturz des Flugzeugs mit dem russischen Söldnerführer Jewgeni Prigoschin auf der Passagierliste hat Außenministerin Annalena Baerbock vor Spekulationen gewarnt. Der Flugzeugabsturz sei erst einige Stunden her, deswegen könne man „keine schnellen Schlüsse ziehen“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag im Deutschlandfunk.

7 Uhr: Söldnerführer Prigoschin nach Flugzeugabsturz für tot erklärt

Zwei Monate nach seiner rätselhaften Meuterei gegen die russische Staatsmacht ist der Söldnerführer Jewgeni Prigoschin nach einem Flugzeugabsturz in Russland für tot erklärt worden. Der Telegram-Kanal Grey Zone, den Prigoschin zur Verbreitung seiner Videos nutzte, meldete gestern Abend den Tod des Chefs der Privatarmee Wagner.

Die Luftfahrtbehörde Rosawiazija veröffentlichte eine Passagierliste, auf der unter anderen Prigoschin und der offizielle Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin standen. Alle zehn Insassen seien ums Leben gekommen, teilte der russische Zivilschutz mit.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 23. August:

22.15 Uhr: Prigoschin-Kanal spricht von seinem Tod

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Angaben seines Telegram-Kanals Grey Zone vom Mittwoch tot. Von offizieller Seite steht eine Bestätigung aus. Nach russischen Behördenangaben stand er aber auf der Passagierliste eines abgestürzten Flugzeug

20.40 Uhr: Prigoschin-Kanal nennt Flugzeugabsturz gezielten Abschuss

Nach dem Absturz des Flugzeugs, bei dem auch Söldnerchef Jewgeni Prigoschin getötet worden sein soll, verbreitetet sein Internetmedium die Version eines gezielten Abschusses. Die Maschine sei über dem Gebiet Twer von der Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es auf dem Telegram-Kanal Grey Zone. Priogoschin nutzte ihn üblicherweise, um seine Videos zu verbreiten. Überprüfbar war die Behauptung eines Abschusses nicht.

Grey Zone schrieb, es seien zwei Flugzeuge der Privatarmee Wagner in der Luft gewesen. Das zweite habe auf dem Flug nach St. Petersburg kehrt gemacht und sei im Flughafen Ostafjewo südlich von Moskau gelandet. Grey Zone zog die Behördenversion in Zweifel, wonach Prigoschin auf der Passagierliste der ersten Maschine gestanden habe und getötet worden sei. „Wo Jewgeni Prigoschin letztlich war, dazu gibt es im Moment keine genauen Informationen“, hieß es.

19.50 Uhr: Zehn Tote bei Absturz von Privatjet - Söldnerführer Prigoschin soll unter ihnen sein

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin soll zwei Monate nach seiner rätselhaften Meuterei beim Absturz eines Flugzeugs in Russland getötet worden ein. Prigoschins Name stehe auf der Passagierliste, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Mittwoch mit, wie russischen Agenturen meldeten. Alle zehn Personen an Bord seien vorläufigen Informationen zufolge ums Leben gekommen, teilte der russische Zivilschutz mit.

Die Maschine vom Typ Embraer Legacy sollte von Moskau nach St. Peterburg fliegen, wo Prigoschins Firmen ihren Sitz haben. Sie stürzte demnach im Gebiet Twer bei dem Ort Kuschenkino mehr als 200 Kilometer von Moskau entfernt ab.  Prigoschin hatte auf den Tag genau vor zwei Monaten mit seiner Privatarmee Wagner gegen die russische Führung gemeutert, wobei die Hintergründe dieser Ereignisse bis heute unklar sind.

19.25 Uhr: Russische Behörden: Prigoschin Passagier in abgestürztem Flugzeug

Bei einem Absturz eines Privatflugzeugs nordwestlich von Moskau soll nach russischen Behördenangaben auch der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ums Leben gekommen sein. Prigoschins Name stehe auf der Passagierliste, teilte die Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Mittwoch mit, wie russischen Agenturen meldeten.

 

12 Uhr: Ukrainer lehnen Kompromisse für Frieden ab

Eine große Mehrheit der Ukrainer hat sich in einer Umfrage gegen Kompromisse mit dem Kriegsgegner Russland im Tausch für einen Friedensschluss ausgesprochen. Den gestern veröffentlichten Ergebnissen zweier renommierter Institute zufolge waren mehr als 90 Prozent der rund 2000 Befragten gegen Gebietsabtretungen.

Knapp 74 Prozent schlossen den Verzicht auf einen Beitritt zum Militärbündnis Nato aus. Die Staatschefs der Ukraine und Russlands bemühten sich derweil auf zwei Gipfeltreffen um internationale Rückendeckung. In Moskau wehrte die Luftabwehr nach Behördenangaben neue ukrainische Drohnenangriffe ab.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 22. August:

17 Uhr: Russland meldet abgewehrte Angriffe und Zerstörung von zwei ukrainischen Booten

Russland hat nach eigenen Angaben das Einsickern von "Saboteuren" auf russisches Gebiet verhindert und zwei ukrainische Boote im Schwarzen Meer zerstört. Überdies seien am Dienstag am fünften Tag in Folge ukrainische Drohnen in der Region Moskau abgeschossen worden, teilte die russische Armee mit. 

Der russische Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, meldete am Dienstag im Onlinedienst Telegram ein Eindringen von bewaffneten "Saboteuren" aus der Ukraine in die russische Grenzregion. Der Angriff sei abgewehrt worden. "Heute haben ukrainische Saboteure versucht, die Grenze im Klimowsky-Distrikt zu durchbrechen", erklärte der Gouverneur. Sicherheitskräfte des Inlandsgeheimdienstes FSB, des Verteidigungsministeriums, der Nationalgarde und anderer Behörden hätten die Angreifer zurückgedrängt, hieß es weiter.

12.10 Uhr: London: Russischer Langstreckenbomber bei Angriff zerstört

Bei einem Angriff auf einen russischen Militärflugplatz ist nach britischer Einschätzung ein russischer Langstreckenbomber zerstört worden. Es habe sich um eine Maschine vom Typ Tupolew Tu-22M3 (Nato-Code: Backfire) gehandelt, die ungenaue Marschflugkörper vom Typ Ch-22 Burja (Nato: AS-4 Kitchen) auf ukrainische Ziele abfeuern würde, teilte das britische Verteidigungsministerium am Dienstag mit.

„Dies ist mindestens der dritte erfolgreiche Angriff auf einen Langstrecken-Flugplatz, was erneut Fragen über die Fähigkeit Russlands aufwirft, strategische Standorte tief im Landesinneren zu schützen“, erklärte das britische Ministerium.

9 Uhr: Russland meldet Zerstörung von ukrainischem Boot im Schwarzen Meer

Das russische Verteidigungsministerium hat nach eigenen Angaben ein Boot aus der Ukraine nahe eines Gasfelds im Schwarzen Meer aus der Luft zerstört. "Heute Nacht hat die Besatzung eines Marinefliegers Su-30cm der Schwarzmeerflotte ein Aufklärungsboot der ukrainischen Streitkräfte im Bereich russischer Gasförderanlagen im Schwarzen Meer zerstört", teilte das Ministerium am frühen Dienstag auf Telegram mit.

Einzelheiten zur Art des ukrainischen Schiffes oder dem genauen Ort wurden zunächst nicht bekannt. Erst am Montag wurden nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zwei ukrainische Drohnen über dem Schwarzen Meer, 40 Kilometer nordwestlich der Halbinsel Krim, abgeschossen. Russischen Angaben zufolge wurden zudem eine Reihe ukrainischer Drohnenangriffe auf russische Kriegsschiffe im Schwarzen Meer vereitelt.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 21. August:

11 Uhr: Experte: F-16-Zusagen wichtig für ukrainische Motivation

Die Zusagen von Dänemark und den Niederlanden zur Lieferung von F-16-Kampfjets sind nach Ansicht eines Experten besonders wichtig zur Motivation der Ukrainer. „Präsident Wolodymyr Selenskyj braucht Erfolge auf dem Schlachtfeld“, sagte der Politologe Maximilian Terhalle. „Die Kampfjets sind ein wesentliches Element, das ihm hilft, die Motivation der Bevölkerung und der Truppen aufrechtzuerhalten und zu befördern.“

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 20. August: 

18.20 Uhr: Selenskyj zu Besuch in Dänemark eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Besuch in Dänemark eingetroffen. Wie zwei AFP-Journalisten beobachteten, landete Selenskyj am Sonntagnachmittag gegen 16.30 Uhr auf dem dänischen Militärflughafen Skrydstrup. Dort empfingen ihn die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen, Außenminister Lars Lökke Rasmussen und Verteidigungsminister Jakob Ellemann-Jensen. Die dänische Kronprinzessin Mary war ebenfalls anwesend. Vor seiner Ankunft in Dänemark hatte Selenskyj die Niederlande besucht, dort hatte Regierungschef Mark Rutte Kiew die seit Monaten geforderte Lieferung von F-16-Kampfjets durch sein Land und Dänemark offiziell zugesagt.

Während Selenskyjs Aufenthalt in Dänemark waren nach Angaben der Regierung in Kopenhagen eine gemeinsame Besichtigung von F-16-Jets und Gespräche über den Beginn der Ausbildung ukrainischer Piloten geplant. 

14.35 Uhr: Rutte sagt Ukraine Lieferung von F-16 durch Niederlande und Dänemark offiziell zu

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat der Ukraine am Sonntag offiziell die Lieferung von F-16-Kampfjets zugesagt. "Die Niederlande und Dänemark verpflichten sich, F-16 an die Ukraine zu übergeben, sobald die Bedingungen für einen derartigen Transfer erfüllt sind", sagte Rutte bei einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf einem Luftwaffenstützpunkt im niederländischen Eindhoven. Die USA hatten am Freitag grünes Licht für die Entsendung von F-16-Kampfjets aus Dänemark und den Niederlanden an die Ukraine gegeben.

10.25 Uhr: London: Kiews Schläge auf russisches Gebiet sind strategisch wichtig

Die Schläge der Ukrainer tief auf russischem Gebiet sind nach Ansicht britischer Geheimdienstexperten strategisch wichtig bei der Abwehr von Moskaus Angriffskrieg. Das geht aus dem täglichen Bericht zum Kriegsverlauf des Verteidigungsministeriums in London vom Sonntag hervor. Russlands Präsident Wladimir Putin habe seine Truppen beinahe mit Sicherheit unter der Annahme in die Ukraine einmarschieren lassen, dass dies nur geringe Auswirkungen auf die Menschen in Russland habe, so die Mitteilung. Nun werde Moskau regelmäßig von Drohnen getroffen.

10 Uhr: Deutscher Rüstungskonzern beginnt bald Panzerwartung in der Ukraine

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will in den kommenden Tagen die Wartung von Panzern in der Ukraine starten. „Wir werden noch diesen Monat mit dem Service beginnen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Armin Papperger der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Die ersten zwölf Mitarbeiter aus der Ukraine hätten ihre Ausbildung in Deutschland bereits begonnen, weitere zwölf kämen hinzu. Deutschland liefert zur Unterstützung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland unter anderem Leopard-Kampfpanzer. Da der Verschleiß in Gefechten hoch ist, ist eine regelmäßige Wartung wichtig.

Der Chef des in Düsseldorf ansässigen Konzerns bekräftigte auch die Absicht, möglichst bald in der Ukraine mit der Produktion von Panzern zu beginnen. „Das kann schnell gehen, es gibt dort genügend gut ausgestattete Panzerfabriken aus Sowjetzeiten“, sagte er. Diese wolle das Unternehmen anmieten und dann auf ein oder zwei Produktionslinien Fahrzeuge mit Nato-Standard fertigen. Die Ukraine müsse bei der Waffenproduktion irgendwann unabhängig werden. „Es kann nicht für alle Zeit der Westen alle Rechnungen begleichen, das sieht auch Präsident Selenskyj so.“

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 19. August:

12:40 Kiew: Mindestens fünf Tote und 37 Verletzte bei russischem Beschuss in Tschernihiw

Bei einem Raketenangriff der russischen Armee auf die Stadt Tschernihiw in der Nordukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet und weitere 37 verletzt worden. Unter den Verletzten seien elf Kinder, erklärte der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko am Samstag im Onlinedienst Telegram. Eine russische Rakete sei mitten im Stadtzentrum Tschernihiws eingeschlagen, gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram an. Dabei seien ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater getroffen worden. 

"Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat", schrieb Selenskyj weiter. Der Staatschef veröffentlichte ein Video des Einschlagsorts, das Trümmer rund um ein großes Gebäude aus Sowjetzeiten zeigte. Rundherum waren darauf geparkte Autos zu sehen, deren Dächer und Fenster teilweise zerstört waren. 

11.40 Uhr: Selenskyj: Russland bombardiert Universität und Theater in Tschernihiw

Die russische Armee hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj das Zentrum der Stadt Tschernihiw in der Nordukraine bombardiert. "Eine russische Rakete schlug mitten im Stadtzentrum ein, in unserem Tschernihiw", erklärte Selenskyj am Samstag im Onlinedienst Telegram. Dabei seien ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater getroffen worden, es gebe Tote und Verletzte.

9 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von 15 russischen Drohnen

Die Ukraine hat nach Angaben ihrer Luftwaffe 15 russische Drohnen bei einem nächtlichen Angriff abgeschossen. 17 iranische Schahed-Drohnen seien bei der Attacke eingesetzt worden, erklärte die Luftwaffe am Samstag im Onlinedienst Telegram. Was mit den anderen beiden russischen Drohnen passierte, teilte sie nicht mit.

Den Angaben zufolge wurden die 17 Angriffsdrohnen vom Typ Schahed-136/131 aus der Region Kursk gestartet. Die Luftabwehr sei in den nördlichen, zentralen und westlichen Regionen aktiviert worden. "15 feindliche Drohnen wurden (...) zerstört", erklärten die ukrainischen Streitkräfte.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 18. August:

21.31 Uhr: Ukraine und Rumänien wollen Getreidetransporte erleichtern

Angesichts der angespannten Lage im Schwarzen Meer wollen die Ukraine und Rumänien ihre Zusammenarbeit bei Warentransporten verstärken. Beide Länder hätten ein Abkommen unterzeichnet, "das den zuverlässigen Transit ukrainischer Waren gewährleistet", erklärte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Freitag nach einem Treffen mit seinem rumänischen Amtskollegen Marcel Ciolacu in Bukarest. Entlang der gemeinsamen Grenze sei die Einrichtung neuer Kontrollpunkte für den Verkehr auf den Straßen, Schienen und dem Fluss geplant.

Die Donau-Häfen an der Grenze zu Rumänien sind seit Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen zu einem wichtigen Umschlagplätze für ukrainische Getreideexporte geworden. Das Abkommen hatte der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht. Seit seinem Ausstieg griff Moskau verstärkt die ukrainische Hafeninfrastruktur am Schwarzen Meer und an der Donau an. 

Kiew und Bukarest einigten sich laut Schmyhal nun darauf, die zerstörte Infrastruktur auf der Donau wieder aufzubauen und zu verbessern, sodass Frachtschiffe Getreide nach Rumänien transportieren können. Ciolacu erklärte seinerseits, Rumänien wolle die Menge des durch sein Land transportierten ukrainischen Getreides von derzeit zwei Millionen auf vier Millionen Tonnen monatlich verdoppeln.

Kiew hatte vor einer Woche auf dem Schwarzen Meer Seewege für Handelsschiffe geöffnet - trotz der russischen Drohung, jedes Schiff, das die ukrainischen Häfen ansteuert oder verlässt, angreifen zu wollen. Das erste zivile Frachtschiff aus dem Schwarzmeerhafen in Odessa traf am Donnerstag in Istanbul ein. 

12.56 Uhr: Ukraine zuversichtlich über EU-Beitritt

Die Regierung in Kiew rechnet damit, dass die Ukraine bis Oktober alle Voraussetzungen für den Beginn von Verhandlungen über einen EU-Beitritt erfüllen kann. Man arbeite weiter daran, die Bedingungen der EU-Kommission umzusetzen, sagte Vizeministerpräsidentin Olha Stefanischyna gestern in Kiew. Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei Deutschland für weitere Luftabwehrsysteme und kündigte eine Waffenschau der Rüstungsindustrie im Herbst an. Die USA sicherten zu, eine schnelle Weitergabe von Kampfjets des Typs F-16 an die Ukraine zu ermöglichen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 17. August: 

17.22 Uhr: Deutschland stellt Ukraine weitere Luftabwehrsysteme bereit

Deutschland hat weitere Militärgüter an die Ukraine geliefert. Die ukrainische Armee erhielt unter anderem zwei zusätzliche Iris-T-Flugabwehrsysteme, wie aus der am Donnerstag aktualisierten Liste der Waffenlieferungen an Kiew hervorging. Dabei handelt es sich um Startgeräte für Raketen mit kürzerer Reichweite.

Zudem erhielt die ukrainische Armee den Angaben zufolge zehn Bodenüberwachungsradare und mehr als 4000 Schuss Nebelmunition. Deutschland lieferte außerdem weitere Schwerlastsattelzüge samt Auflieger sowie mehrere Wechselladersysteme.

Seit dem Überfall Russlands im Februar 2022 erhält die Ukraine von ihren westlichen Verbündeten massive Militärhilfe. Deutschland ist hinter den USA der größte Unterstützer Kiews.

15.45 Uhr: Neuaufgestellte „Asow“-Brigade im Fronteinsatz in der Ostukraine

Die umstrittene ukrainische Nationalgardebrigade „Asow“ ist nach Angaben aus Kiew neu aufgestellt worden und wieder im Fronteinsatz gegen russische Truppen in der Ostukraine. „Die legendäre Spezialbrigade „Asow“ hat mit Kampfeinsätzen im Gebiet des Waldes von Serebrjanka begonnen“, sagte der für die Einsatzplanung der Nationalgarde zuständige Oberst Mykola Urschalowytsch gemäß einer Mitteilung am Donnerstag. Serebrjanka liegt im Gebiet Luhansk. Zur Brigade gehört demnach auch eine Artillerieeinheit.

Die 2014 von Rechtsextremisten gegründete Freiwilligeneinheit diente der russischen Propaganda lange Zeit als Beispiel für eine angebliche „Naziherrschaft“ in der Ukraine. Moskau hatte den Einmarsch in das Nachbarland vor über 17 Monaten auch mit einer „Entnazifizierung“ begründet. Bei den Kämpfen um die Hafenstadt Mariupol war das damalige Regiment „Asow“ eingekesselt worden, die Überlebenden gerieten in russische Gefangenschaft. Vor allem Schwerverwundete wurden später gegen gefangene Russen ausgetauscht.

Mehrere in die Türkei überstellte „Asow“-Offiziere kehrten Anfang Juli nach einem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in dem Land wieder in ihre Heimat zurück. Der ursprünglichen Vereinbarung nach sollten sie bis zum Kriegsende in der Türkei bleiben. Russland hat die Rückkehr der Kämpfer in die Ukraine als Bruch der Vereinbarung kritisiert.

13.39 Uhr: Pro-russische Separatisten verurteilen fünf ukrainische Soldaten zu langen Haftstrafen

Pro-russische Separatisten im Osten der Ukraine haben russischen Angaben zufolge fünf ukrainische Soldaten zu langen Haftstrafen verurteilt. Ihnen wurde nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees vom Donnerstag und Mittwoch "Mord" und die "grausame Behandlung von Zivilisten" vorgeworfen. Das Ermittlungskomitee ist für die großen Fälle in Russland zuständig.

Zwei Soldaten wurden den Angaben zufolge zu jeweils 22 Jahren Haft verurteilt. Die Männer, die während der russischen Offensive gefangen genommen worden waren, wurden der "grausamen Behandlung der Zivilbevölkerung" und der "Anwendung verbotener Methoden in einem bewaffneten Konflikt" für schuldig befunden, wie das Ermittlungskomitee erklärte.

Die russischen Ermittler hatten ihnen vorgeworfen, im März vergangenen Jahres einen 44-Jährigen exekutiert zu haben, der die Position ukrainischer Stellungen in Mariupol beobachtet hatte. Die Stadt war nach einer monatelangen Belagerung von der russischen Armee erobert worden.

10.52 Uhr: Ukrainische Armee rückt südlich von Uroschajne weiter vor

Nach der Befreiung des ukrainischen Dorfes Uroschajne im Gebiet Saporischschja ist die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge weiter vorgerückt. „Im Abschnitt südlich von Uroschajne hatten sie Erfolg und sie setzen sich auf den neu erreichten Positionen fest“, sagte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, am Donnerstag einer Mitteilung zufolge. Die ukrainische Artillerie bekämpfe gegnerische Ziele und dabei insbesondere Stellungen feindlicher Geschütze.

An den Ostabschnitten der Front bei Kupjansk und Lyman seien zudem russische Angriffe abgewehrt worden. „Der Gegner hat erfolglose Angriffshandlungen im Bereich von Senkiwka im Gebiet Charkiw und Bohdaniwka im Gebiet Donezk unternommen“, sagte Kowaljow. Die „schweren Kämpfe“ dauerten an.

10.07 Uhr: Kuleba: Ukraine garantiert Verzicht auf Einsatz westlicher Waffen in Russland

Die Ukraine hat Außenminister Dmytro Kuleba zufolge zugesagt, von westlichen Verbündeten gelieferte Waffen nicht auf russischem Gebiet einzusetzen. „Wenn unsere Partner uns bitten, eine Garantie zu geben, dass diese oder jene Waffe nur auf dem Gebiet der Ukraine eingesetzt wird, dann geben wir diese Garantie und halten sie ein“, sagte Kuleba am Mittwoch in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Kiew habe derlei Garantien bereits einige Male abgegeben und sich auch daran gehalten, sagte Kuleba.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 16. August:

22.15 Uhr: Selenskyj: Ukraine steigert Drohnenproduktion

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Bedeutung von Drohnen für die Verteidigung seines Landes gegen den russischen Angriffskrieg betont. „Drohnen sind die "Augen" und der Schutz an der Front. (...) Drohnen sind eine Garantie dafür, dass Menschen nicht mit ihrem Leben bezahlen müssen in Fällen, in denen Drohnen eingesetzt werden können“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Mittwoch. Die Ukraine sei dabei, die Produktion der unbemannten Objekte „erheblich“ zu steigern. Selenskyj unterstrich auch, wie wichtig Drohnen-Lieferungen durch internationale Partner seien.

„In jeder Brigade fragen die Kämpfer als erstes nach Drohnen, elektronischer Kriegsführung und militärischer Luftverteidigung“, sagte der ukrainische Staatschef mit Blick auf mehrere Frontbesuche, die er in den vergangenen Tagen absolvierte.

Die Ukraine verteidigt sich seit mittlerweile rund anderthalb Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Insbesondere in den vergangenen Wochen setzte sie Drohnen dabei immer wieder erfolgreich gegen russische Ziele ein, etwa Anfang August gegen das Militärschiff „Olenegorski gornjak“ im Schwarzen Meer.

20.06 Uhr: Deutsches Schiff hat ukrainische Gewässer erfolgreich durchquert

Mehrere Stunden nach dem Auslaufen aus dem südukrainischen Hafen Odessa hat das deutsche Frachtschiff „Joseph Schulte“ den ukrainischen Teil des Schwarzen Meeres erfolgreich durchquert. „Ich kann bestätigen, dass das Schiff die ukrainischen Gewässer verlassen hat“, teilte eine Sprecherin der Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) in Hamburg am Mittwochabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Laut dem Schiffsinformationsdienst Marine Traffic fuhr der Frachter zu diesem Zeitpunkt in rumänischen Gewässern unweit des Ortes Sfântu Gheorghe.

„Die Ukraine hat einen wichtigen Schritt zur Wiederherstellung der Freiheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer getan“, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wenig später auf der früher als Twitter bekannten Plattform X. Auch er bestätigte, dass die „Joseph Schulte“ ukrainische Gewässer verlassen und nun Kurs auf den Bosporus genommen habe.

Das Schiff unter der Flagge von Hongkong hatte wegen des russischen Angriffskrieges zuvor anderthalb Jahre in Odessa festgesteckt. Am Mittwochmorgen dann verließ die „Joseph Schulte“ den Hafen - und nutzte dabei als erstes Schiff einen von der Ukraine eingerichteten temporären Korridor, der von und zu den Seehäfen des angegriffenen Landes führt. Er kann von Handelsschiffen auf eigenes Risiko genutzt werden. Der Besatzung, die ausschließlich aus ukrainischen Seeleuten besteht, gehe es gut, teilte die Reederei mit.

Das Schiff transportiert den Angaben zufolge mehr als 2100 Container mit etwa 30 000 Tonnen allgemeiner Fracht. Es hatte am 23. Februar 2022 in Odessa festgemacht. Einen Tag später marschierte Russland im Nachbarland ein und blockierte die Häfen. Mehr als 60 Schiffe aus vielen Ländern teilten seitdem das Schicksal der „Joseph Schulte“.

16.04 Uhr: FSB hat nach eigenen Angaben ukrainische „Saboteure“ an Grenze „eliminiert“

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben vom Mittwoch eine Gruppe von vier ukrainischen „Saboteuren eliminiert“, die in der Region Brjansk die Grenze nach Russland überqueren wollte. Russische Nachrichtenagenturen zitierten aus einer Mitteilung der Geheimdienste, wonach der FSB und Truppen des russischen Verteidigungsministeriums „den Versuch einer ukrainischen Geheimdienst- und Sabotagegruppe verhindert haben, auf russisches Territorium vorzudringen“. „Vier Saboteure wurden eliminiert“, hieß es ohne Angaben eines Datums.

Dem FSB zufolge wurden „ausländische Waffen, Sprengsätze, Kommunikations- und Navigationsgeräte“ sowie Drohnen mit russischen Symbolen und Schildern „Eigentum des russischen FSB“ entdeckt. Dies „beweist Vorbereitungen für Provokationen und Sabotageakte auf russischem Staatsgebiet“, erklärte der FSB.

Am Dienstag hatte der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, im Onlinedienst Telegram mitgeteilt, dass russische Soldaten und Grenzschützer eine ukrainische „Sabotagegruppe“ in der Region daran gehindert hätten, nach Russland einzudringen.

Die Nachrichtenagentur AFP konnte zunächst nicht klären, ob es sich um denselben Vorfall handelte. Bogomas hatte erklärt, dass bei dem Einsatz niemand verletzt worden sei. Nach Angaben des Gouverneurs wurden durch ukrainische Angriffe in der Region Industrieanlagen und ein Auto beschädigt.

Russische Grenzregionen waren in den vergangenen Monaten mehrfach unter Drohnenbeschuss geraten. Moskau macht die Ukraine dafür verantwortlich. Anfang Juni waren bewaffnete Milizen von der Ukraine aus in die russische Region Belgorod vorgedrungen und hatten sich Gefechte mit der russischen Armee geliefert. Die Angreifer bezeichneten sich als pro-ukrainische, russische Kämpfer.

10.12 Uhr: Kiew: Getreidelager in Donau-Hafen in Region Odessa bei Drohnenangriff beschädigt

Russland hat nach ukrainischen Angaben einen Donau-Hafen in der südlichen Region Odessa mit Drohnen attackiert. Bei den nächtlichen Angriffen seien Lagerhäuser und Getreidespeicher beschädigt worden, teilte Regionalgouverneur Oleg Kiper am Mittwoch mit. Die ukrainischen Streitkräfte erklärten, sie hätten in der Nacht 13 Drohnen in den Regionen Odessa und Mykolajiw abgeschossen.

Die Donau-Häfen an der Grenze zu Rumänien sind zu einem wichtigen Umschlagplatz für ukrainische Getreideexporte geworden, seit Moskau im Juli aus dem Abkommen über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer ausgestiegen war. 

08.32 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von Uroschajne im Süden

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrer Gegenoffensive im Süden das tagelang umkämpfte Dorf Uroschajne vollständig unter Kontrolle gebracht. „Uroschajne ist befreit“, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch im sozialen Netzwerk Telegram. Die ukrainischen Soldaten befestigten demnach ihre Stellungen am Ortsrand. Der Generalstab in Kiew teilte in seinem Morgenbericht mit, russische Gegenvorstöße auf den Ort seien abgewehrt worden.

Militärische Angaben zu Veränderungen an der Front lassen sich oft nicht sofort bestätigen; Experten analysieren die Bewegungen aber mit Hilfe von Fotos oder Videos aus dem Kampfgebiet. Uroschajne im Gebiet Donezk ist einer der Punkte, an denen die ukrainische Armee am weitesten in die verminten russischen Verteidigungslinien vorgedrungen ist. Russische Militärblogger hatten beklagt, dass die Reserven zu schwach gewesen seien, um das Dorf zu halten.

08 Uhr: Moskau: Drei Drohnen in Region Kaluga abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben erneut einen Drohnenangriff in der südwestlich von Moskau gelegenen Region Kaluga abgewehrt. Drei ukrainische Drohnen seien am Mittwochmorgen von der Luftabwehr zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium mit. Nach Angaben des Gouverneurs von Kaluga, Wladislaw Schapscha, wurden die unbemannten Fluggeräte im Süden der Region abgeschossen. Es gebe keine Verletzten oder Sachschäden. Nach russischen Angaben handelt es sich um den fünften abgewehrten Drohnenangriff in Kaluga seit Monatsbeginn. 

In den vergangenen Wochen war auch Moskau wiederholt das Ziel von Drohnenattacken geworden. Anfang August war ein Bürokomplex im Geschäftsviertel der russischen Hauptstadt zwei Mal binnen zwei Tagen von Überresten einer Drohne getroffen worden. Im Mai waren zwei Drohnen über dem Kreml abgeschossen worden.

Moskau liegt rund 500 Kilometer von der Grenze Russlands zur Ukraine entfernt. Das Stadtgebiet und das Umland der russischen Hauptstadt waren nach dem Beginn der russischen Ukraine-Offensive im Februar vergangenen Jahres zunächst nur selten im Visier ukrainischer Drohnen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte Ende Juli gesagt, allmählich komme der "Krieg auf das Territorium Russlands zurück - in seine symbolischen Zentren und Militärstützpunkte".

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 15. August: 

19 Uhr: Drei Tote bei russischen Luftangriffen in der Westukraine

 Bei russischen Raketenangriffen im Westen der Ukraine sind in der Stadt Luzk am Dienstag drei Menschen getötet worden. Einer von fast drei Dutzend Marschflugkörpern schlug in einem Kindergarten in der größten westukrainischen Stadt Lwiw ein, wie die Behörden mitteilten. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte bei einer Sicherheitskonferenz in Moskau, die Ressourcen der ukrainischen Armee seien nach russischer Überzeugung „fast erschöpft“.

Ziel der nächtlichen Angriffe waren nach Angaben der ukrainischen Behörden unter anderem die Großstädte Lwiw und Luzk. In Luzk, das weniger als 100 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt ist, wurde eine Fabrik des Kugellagerherstellers SKF getroffen, wie das schwedische Unternehmen mitteilte. Drei Beschäftigte seien dabei getötet worden. Die Aktivitäten des Unternehmens seien „ziviler“ Natur, die Kugellager seien für Lastwagen bestimmt, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP.

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, Ziel der nächtlichen Angriffe seien „militärisch-industrielle Schlüsselunternehmen“ der Ukraine gewesen. „Alle Ziele wurden getroffen“, hieß es.

18.24 Uhr: Selenskyj besucht Truppen in südukrainischer Region Saporischschja

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach Angaben seines Büros am Dienstag zu einem Truppenbesuch in die südukrainische Region Saporischschja gereist. Selenskyj habe Standorte der Brigaden besucht, "die im Gebiet Melitopol Angriffe ausführen", teilte die ukrainische Präsidentschaft mit. An der Front in der südukrainischen Region Saporischschja versucht die ukrainische Armee, russisch besetzte Gebiete zurückzuerobern.

Am Montag hatte Selenskyj Soldaten an der Front in der ostukrainischen Region Donezk besucht. Dort bemüht sich die ukrainische Armee rund um die Stadt Bachmut um die Rückeroberung von durch russische Truppen besetzten Gebieten. 

16.58 Uhr: UN: Mehr als 26 000 Zivilisten im Ukraine-Krieg getötet oder verletzt

Russische Luftangriffe auf die Westukraine haben nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen in den Tod gerissen und viele weitere verletzt. Die Attacken trafen in der Nacht zum Dienstag die Städte Luzk und Lwiw unweit der polnischen Grenze, wie ukrainische Behörden mitteilten. Seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 dokumentierten UN-Experten insgesamt 26 384 zivile Opfer in der Ukraine, darunter 9444 Tote und 16 940 Verletzte. Die Bilanz könne wegen fehlender Informationen aber nicht vollständig sein, erklärte das Büro des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte in Genf.

14.16 Uhr: Ukraine droht erneut mit Olympia-Boykott bei Beteiligung Russlands

Die Ukraine hat erneut mit einem Olympia-Boykott für 2024 gedroht, sollten Russland und Belarus an den Sommerspielen in Paris beteiligt sein. „Staaten, die sich mit dem Blut von Ukrainern befleckt haben, können nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen“, schrieb Regierungschef Denys Schmyhal in der Nacht zum Dienstag bei Telegram. 35 weitere Länder seien bereit, sich dem Boykott für „fairen Sport“ anzuschließen, erklärte Schmyhal, nannte sie aber nicht. Er erwarte vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eine „richtige Entscheidung“ und damit den Ausschluss Russlands.

Das Nationale Olympische Komitee (NOK) der Ukraine hat einer Mitteilung zufolge bisher noch keine endgültige Entscheidung getroffen. Aktuell treten Ukrainer bei den Qualifikationen nur an, wenn Russen und Belarussen als Einzelsportler unter neutraler Flagge beteiligt sind. Ob dies auch eine akzeptable Variante für Olympia sei, wurde nicht gesagt. Das IOC hat darüber noch nicht entschieden und die Nationalen Olympischen Komitees aus Russland und Belarus nicht formal zu den Spielen eingeladen.

13 Uhr: Moskau: Militärische Ressourcen der Ukraine "fast erschöpft"

Die Ressourcen der ukrainischen Armee im Konflikt mit Russland sind nach russischer Überzeugung "fast erschöpft". Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte am Dienstag bei einer Sicherheitskonferenz in Moskau, dass Kiew keine Erfolge erziele trotz der "totalen Unterstützung" durch den Westen. 

Schoigu räumte ein, dass die russische Militäroffensive in der Ukraine sich zu einer "ernsthaften Prüfung" für die russische Armee entwickelt habe. Russland sei es aber gelungen, die Produktion gepanzerter Fahrzeuge "stark" zu erhöhen, sagte der Minister weiter.

Mit Blick auf die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine sagte Schoigu, dass diese Waffen "nichts Einzigartiges oder Unbesiegbares" darstellten. Vor einer Runde internationale Militärvertreter sagte er zudem, Moskau sei bereit, seine Erkenntnisse zu den Schwachpunkten westlicher Waffen zu teilen.

11.52 Uhr: Lindner plädiert für zügige Taurus-Lieferung an Ukraine

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hält eine zügige Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine für möglich und wünschenswert. „Ich hoffe und denke, dass das möglich sein kann“, sagte der FDP-Vorsitzende der „Bild“-Zeitung anlässlich seines Besuchs am Montag in Kiew. „In einem laufenden Krieg ist auch die Geschwindigkeit ein wesentlicher Faktor“, betonte der Minister mit Blick auf die laufende ukrainische Gegenoffensive.

Er habe habe persönlich „Sympathie für die Forderung nach Marschflugkörpern“, sagte Lindner weiter. Voraussetzung sei „die Abstimmung mit den Verbündeten und der Erhalt der eigenen Fähigkeiten zur Landesverteidigung“. Außerdem dürfe Deutschland nicht Kriegspartei werden, betonte Lindner. „Wenn diese drei Kriterien erfüllt sind, dann kann eine solche Entscheidung getroffen werden. Mein Wunsch ist nur, dass wir das schnell entscheiden.“

Das waren die Entwicklungen am Montag, 14. August:

20 Uhr: Selenskyj besucht ostukrainische Front nördlich von Bachmut

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Positionen mehrerer Einheiten nördlich der von russischen Truppen besetzten Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk besucht. „Ich danke dafür, dass Ihr das Leben unserer Leute schützt“, sagte Selenskyj in einem am Montag veröffentlichten Video, das in einer Erstaufnahmestelle für Verwundete aufgenommen wurde.

Anschließend verlieh der Staatschef Auszeichnungen an Soldaten. Begleitet wurde er vom Chef seines Büros, Andrij Jermak, dessen Stellvertreter Roman Maschowez und Brigadegeneral Artem Bohomolow. Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar hatte zuvor mitgeteilt, dass die ukrainischen Einheiten südlich von Bachmut in der vergangenen Woche drei Quadratkilometer Land zurückerobert hätten.

17.47 Uhr: Neue US-Militärhilfe in Höhe von 200 Millionen Dollar für Ukraine

Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das neue Paket in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (183 Millionen Euro) umfasse unter anderem Munition für das Luftabwehrsystem Patriot, für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Panzerabwehrraketen vom Typ Javelin und Ersatzteile, teilte das Pentagon am Montag mit. Zudem werde weitere Artilleriemunition und Ausrüstung zur Minenräumung aus Beständen des US-Militärs geliefert.

Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von mehr als 43 Milliarden US-Dollar (rund 39 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

15.34 Uhr: Lindner hat Sympathie für Taurus-Lieferungen an die Ukraine

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Sympathie für eine Abgabe von Marschflugkörpern des Typs Taurus an die Ukraine geäußert. Der FDP-Chef sagte am Montag in Kiew: „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen. Deshalb ist es auch Teil unserer Verantwortung, dass die Durchhaltefähigkeit der Ukraine immer größer ist als die Bösartigkeit, die von Putins Krieg ausgeht.“ Die Bundesregierung wolle deshalb weiterhin alles in ihrer Macht stehende tun, um auch die militärischen Fähigkeiten der Ukraine zu stärken. Dazu sei bereits viel unternommen worden.

Mit Blick auf die Taurus-Debatte sagte Lindner, es gelte das übliche Verfahren. Deutschland werde im Kreis der Verbündeten beraten, was benötigt werde und was möglich sei. „Da ich weiß, dass viele für eine solche Unterstützung Sympathie haben, wie ich selbst auch, hoffe ich auf eine baldige, sehr baldige Klärung dieser Fragen.“

14.47 Uhr: Lindner sagt der Ukraine bei Besuch in Kiew weitere Unterstützung zu

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat der Ukraine bei seinem ersten Besuch in dem Land seit Beginn des russischen Angriffskriegs weitere Unterstützung zugesagt. „Wir stehen an der Seite der Ukraine, Schulter an Schulter“, sagte Lindner nach Angaben seines Ministeriums am Montag in der Hauptstadt Kiew. Unterdessen meldete die ukrainische Armee den Abschuss von russischen Raketen und Drohnen über der südlichen Region Odessa.

10.42 Uhr: Ukrainischer Präsidentenberater bittet dringend um Taurus-Lieferung

Die Ukraine hat die Dringlichkeit ihrer Bitte um die Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper bekräftigt. "In der jetzigen Phase ist es von entscheidender Bedeutung, das umfangreiche rückwärtige Unterstützungssystem der russischen Besatzungstruppen zu zerschlagen", sagte der ukrainische Präsidentenberater Mykhailo Podolyak der "Bild"-Zeitung. Er reagierte damit auf zurückhaltende Äußerungen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zu einer Lieferung.

Die Ukraine müsse insbesondere Nachschubreserven, die rückwärtige logistische Infrastruktur, Munitionsdepots sowie Stützpunkte angreifen, die Russland in den von ihm besetzten ukrainischen Gebieten errichtet habe, sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. "All dies befindet sich jedoch in einer Entfernung von 100, 200, 300 Kilometern von der Frontlinie." Nur Langstreckenraketen wie Taurus könnten solche Entfernungen erreichen.

10.12 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von weiterem Gebiet rund um Bachmut

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben aus Kiew in der vergangenen Woche ein kleines Gebiet um die durch den Krieg zerstörte Stadt Bachmut im Osten des Landes zurückerobert. Im Bereich Bachmut seien drei Quadratkilometer von den russischen Truppen "befreit" worden, sagte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag im Fernsehen. Insgesamt seien bislang 40 Quadratkilometer an der Südflanke des Bachmut-Sektors zurückgewonnen worden.

Die Ukraine hatte Anfang Juni ihre lange erwartete Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes gestartet. Im vergangenen Monat sagte Russlands Präsident Wladimir Putin, die ukrainische Gegenoffensive sei gescheitert. Aus Kiew hieß es, das Vorhaben werde langwierig und schwierig.

9.14 Uhr: Ukraine meldet Abschuss von russischen Raketen und Drohnen über Region Odessa

Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge in der Nacht zum Montag russische Raketen und Drohnen über der südukrainischen Region Odessa abgeschossen. "Der Feind hat die Region Odessa in der Nacht dreimal angegriffen", erklärte das ukrainische Einsatzkommando Süd im Onlinedienst Telegram. 15 Drohnen und acht Kalibr-Raketen seien eingesetzt worden. Alle Angriffe seien von der Luftabwehr abgewehrt worden.

Nach Angaben der Armee wurden ein Studentenwohnheim und ein Geschäft durch Trümmerteile beschädigt, die durch die Zerstörung von "auf das Zentrum von Odessa" gerichteten Raketen entstanden. "Drei Angestellte des Supermarktes" seien ersten Informationen zufolge verletzt worden. Zudem seien Fenster und Balkone in mehreren Gebäuden sowie in der Nähe geparkte Autos durch die Druckwelle beschädigt worden. Zwei Brände brachen den Angaben zufolge aus.

7.20 Uhr: Bundesfinanzminister Christian Lindner in Kiew eingetroffen

Bundesfinanzminister Christian Lindner ist am Montagmorgen zu politischen Gesprächen in Kiew eingetroffen. Der FDP-Chef ist zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Lindner kam mit dem Zug in Kiew an. Vor ihm waren bereits Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und mehrere Minister in Kiew.

Zum Jahrestag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar hatte Lindner gesagt: „Politisch, militärisch, finanziell bleiben wir an der Seite der Ukraine, bis sie diesen Krieg für sich entschieden hat.“ Deutschland hat der Ukraine Unterstützung auch beim Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur zugesagt.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 13. August:

13.27 Uhr: Scholz legt sich bei Taurus-Lieferung an die Ukraine weiterhin nicht fest

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) legt sich in der Frage der Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zunächst weiterhin nicht fest. „So wie in der Vergangenheit werden wir jede einzelne Entscheidung immer sehr sorgfältig überprüfen, was geht, was Sinn macht, was unser Beitrag sein kann“, sagte Scholz am Sonntag im ZDF-„Sommerinterview. Dies gelte auch für die Taurus-Lieferung.

Er wolle sich in dieser Frage nicht hetzen lassen, sagte Scholz weiter. Der Kanzler bestätigte Berichte, wonach auch eine technische Reichweitenbegrenzung der Fluggeräte geprüft werde. Vorwürfe der Zögerlichkeit wies Scholz zurück. „Wir werden es uns auch weiter schwer machen“, sagte er im ZDF. Die Bürgerinnen und Bürger fänden es mehrheitlich richtig, dass nicht jede Forderung nach Lieferungen sofort mit einem „Ja“ beantwortet werde.

10.34 Uhr: Ukrainische Justiz hat 500 getötete Kinder gezählt

Dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach der fortlaufenden Zählung der ukrainischen Justiz mindestens 500 Kinder zum Opfer gefallen. Diesen Stand teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag in der Hauptstadt Kiew mit. Außerdem hätten fast 1100 Kinder Verletzungen verschiedener Schwere erlitten, schrieb die Behörde auf Telegram. Sie wies darauf hin, dass die Zählung unvollständig sei. Es werde in der Kampfzone, in den von der Ukraine befreiten Gebieten wie auch in den von russischen Truppen besetzten Gebieten ermittelt und nach weiteren Fällen gesucht.

Die meisten getöteten und verletzten Kinder gab es demnach in den frontnahen östlichen Gebieten Donezk und Charkiw, gefolgt von der Hauptstadtregion Kiew und Cherson im Süden. Jüngster bekannter Fall war ein achtjähriger Junge, der nach ukrainischen Angaben am Freitag bei einem Raketenangriff auf die Westukraine tödlich verletzt wurde.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 12. August:

23.50 Uhr: Ukraine wirbt weiter um Lieferung deutscher Marschflugkörper

Die Ukraine macht weiter Druck auf die Bundesregierung, Kiew deutsche Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland zu liefern. Die Ukraine brauche diese, „um mehr Leben ukrainischer Soldaten und Zivilisten zu retten und um die Befreiung ihrer Gebiete zu beschleunigen“, sagte Außenminister Dmytro Kuleba der „Bild am Sonntag“. „Die Formel ist einfach: Eine größere Reichweite der Raketen bedeutet eine kürzere Dauer des Krieges.“ Mit der Waffe könne die Ukraine „die russischen Besatzungstruppen auf ukrainischem Boden weit über die Frontlinie hinaus erreichen, ihre Logistik stören und Kommandozentralen und Munitionsdepots zerstören“.

Auch in Deutschland war der Druck auf Kanzler Olaf Scholz in der Frage zuletzt gestiegen. Politiker aus den Regierungsparteien und der Opposition forderten, den ukrainischen Streitkräften das für die Zerstörung von Bunkern und geschützten Gefechtsständen auf bis zu 500 Kilometer Entfernung geeignete Waffensystem zu überlassen.

13.30 Uhr: Russland meldet Abschuss von zwei Raketen über Krim-Brücke

Russland hat nach eigenen Angaben über der Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim zwei ukrainische Raketen abgeschossen. Zwei "feindliche Raketen" seien von der Flugabwehr in der Nähe der Straße von Kertsch abgeschossen worden, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Samstag im Online-Dienst Telegram. Die für Russland strategisch und symbolisch wichtige Krim-Brücke sei dabei "nicht beschädigt" worden. 

Das russische Verteidigungsministerium schrieb auf Telegram von einer abgeschossenen ukrainischen Rakete. Demzufolge wurden für den Angriff eine Luftabwehrgeschoss vom Typ S-200 eingesetzt. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 11. August:

21.26 Uhr: EU liefert rund 224.000 Artilleriegeschosse an die Ukraine

Die EU hat im Rahmen eines Plans zur Bereitstellung einer Million Artilleriegeschosse zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland erst 223.800 Geschosse an die Ukraine geliefert. Wie EU-Sprecher Peter Stano am Freitag mitteilte, haben die Mitgliedstaaten "Panzergeschütze, präzisionsgelenkte Langstreckenmunition, Mörsergranaten und 2.300 Raketen aller Art geliefert". 

14.28 Uhr: Achtjähriges Kind nach ukrainischen Angaben bei russischem Raketenangriff getötet

Bei einem russischen Angriff mit Hyperschallraketen auf die westukrainische Region Iwano-Frankiwsk ist nach ukrainischen Angaben ein achtjähriges Kind getötet worden. "Die Raketen trafen ein Gebiet in der Nähe eines Privathauses, wo eine Familie mit drei Kindern lebte", erklärte die Staatsanwaltschaft im Onlinedienst Telegram am Freitag. Ein achtjähriger Junge sei durch den Beschuss ums Leben gekommen. Die Region Iwano-Frankiwsk liegt hunderte Kilometer von der Front entfernt und wird nur selten angegriffen.

Das Kind sei lebensgefährlich verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, erklärte die Chefin der Regionalverwaltung, Switlana Onytschtschuk, in einem auf Telegram veröffentlichten Video. Es sei den Ärzten jedoch nicht gelungen, das Leben des Jungen zu retten. Sie rief die Bevölkerung dazu auf, sich bei Luftalarm immer in Sicherheit zu bringen.

12.45 Uhr: Ukraine meldet Tote und Verletzte im Süden und Osten des Landes

Im Süden und im Osten der Ukraine sind offiziellen Angaben zufolge erneut Zivilisten durch russischen Beschuss getötet und verletzt worden. In der südukrainischen Großstadt Cherson starb nach Angaben der lokalen Militärverwaltung am Freitag ein 53-Jähriger, nachdem sein Wohnhaus von russischer Artillerie getroffen wurde.

In der rund 70 Kilometer östlich gelegenen Ortschaft Beryslaw sollen außerdem zwei Polizisten verletzt worden sein, nachdem eine russische Drohne ihr Dienstfahrzeug angriff. In den vergangenen 24 Stunden sollen die Russen die Region Cherson insgesamt 60-mal beschossen worden, wie die örtlichen Behörden auf Telegram mitteilten.

Auch in der umkämpften ostukrainischen Region Donezk wurden laut Behörden am Donnerstag und am Freitag ein Zivilist von russischer Artillerie getötet und neun weitere verletzt - darunter auch ein Kind. Mehr als 80 Gebäude im Umland wurden demnach beschädigt.

11.05 Uhr: Explosion in Moskau - Bürgermeister meldet abgewehrten Drohnenangriff

Russlands Hauptstadt Moskau ist Behördenangaben zufolge erneut von einer Drohne angegriffen worden. In sozialen Netzwerken wurden am Freitagvormittag Fotos und Videos von einer Rauchsäule geteilt, die im Westen der Metropole an der Karamyschewskaja-Promenade emporstieg. Augenzeugen berichteten von einer Explosion. Wenig später teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin mit, es sei dort eine Drohne erfolgreich abgewehrt worden. Trümmer seien herabgefallen, die allerdings niemanden verletzt hätten.

Der Flughafen Moskau-Wnukowo sowie der Flughafen der knapp 200 Kilometer südwestlich von Moskau gelegenen Stadt Kaluga stellten vorübergehend den Betrieb ein. Mittlerweile sollen wieder Flugzeuge starten und landen, wie die staatliche Agentur Tass meldete.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 10. August:

21 Uhr: Ukraine meldet ein Todesopfer bei Angriff auf ziviles Gebäude in Saporischschja

Bei einem russischen Angriff auf die südukrainische Stadt Saporischschja sind Behördenangaben zufolge ein Mensch getötet und neun weitere verletzt worden. In einem zivilen Gebäude sei ein Feuer ausgebrochen, nachdem es "die Besatzer mit einer Rakete" beschossen hätten, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag im Online-Dienst Telegram.  

Laut dem Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Anatoli Kurjew, wurden bei dem Angriff neun Menschen verletzt. Zwei Hochhäuser seien beschädigt worden, zudem "medizinische und pädagogische Einrichtungen".

17.40 Uhr: Russland meldet zwei Tote bei ukrainischem Angriff auf russische Grenzregion

Bei einem ukrainischen Angriff auf ein Dorf in der russischen Grenzregion Brjansk sind russischen Angaben zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen. "Zwei Zivilisten sind von den ukrainischen Streitkräften getötet worden", erklärte Gouverneur Alexander Bogomas am Donnerstag in Online-Netzwerken. Der Angriff ereignete sich demnach im Dorf Tschaussi, etwa fünf Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt.

Zwei weitere Bewohner des Dorfes, eine Frau und ein Mann, wurden zudem laut Bogomas bei dem Angriff verletzt. Die Behörden von russischen Regionen an der Grenze zur Ukraine haben Kiew wiederholt willkürliche Bombardierungen vorgeworfen. Bei einem Beschuss der Grenzregion Belgorod wurden am Mittwoch russischen Angaben zufolge ein Mensch getötet und vier verletzt.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 9. August:

20.26 Uhr: Drei Tote bei russischem Angriff auf Saporischschja - Stadtverwaltung spricht von Angriff auf Wohnviertel

Bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Saporischschja sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens drei Menschen getötet worden. Es habe „einen weiteren Angriff russischer Terroristen“ gegeben, schrieb der ukrainische Staatschef am Mittwoch im Online-Dienst Telegram. Rettungskräfte seien vor Ort. Die Verwaltung der südukrainischen Stadt erklärte ihrerseits: „Der Feind hat ein Wohnquartier angegriffen.“

Selenskyj veröffentlichte ein Video, auf dem eine teilweise zerstörte Kirche mit Flammen in ihrem Hof sowie aufsteigender Rauch zu sehen waren. Saporischschja ist eine äußerst wichtige Stadt am Fluss Dnipro, sie liegt gut 40 Kilometer von der aktuellen Front entfernt. Russland attackiert in seinem Angriffskrieg in der Ukraine immer wieder Städte und Dörfer jenseits der Frontlinie, darunter auch immer wieder die Hauptstadt Kiew.

18.10 Uhr: Bundeswehr-Offizier wegen mutmaßlicher Spionage für Russland festgenommen

Die Bundesanwaltschaft hat in Koblenz einen Mitarbeiter des Beschaffungsamts der Bundeswehr wegen des Vorwurfs der Tätigkeit für einen russischen Geheimdienst festnehmen lassen. Thomas H. habe sich selbst an Botschaft und Generalkonsulat gewandt und einmal Informationen übermittelt, teilte die Behörde in Karlsruhe am Mittwoch mit. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) schrieb im Online-Netzwerk Twitter, das in „X“ umbenannt wurde, es handle sich um einen Offizier.

„Wachsamkeit bleibt das Gebot der Stunde“, schrieb Buschmann weiter. Wie die Bundesanwaltschaft mitteilte, wurden auch Wohnung und Arbeitsplatz des Beschuldigten durchsucht. Er sei bereits einem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt worden und sitze in Untersuchungshaft.

H. arbeitet der Mitteilung zufolge beim Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, das in Koblenz sitzt. Er soll sich aus eigenem Antrieb seit Mai mehrmals bei der russischen Botschaft in Berlin und dem Generalkonsulat in Bonn gemeldet und eine Zusammenarbeit angeboten haben. Bei einer Gelegenheit habe er „Informationen, die er im Zuge seiner beruflichen Tätigkeit erlangt hatte, zwecks Weiterleitung an einen russischen Nachrichtendienst“ übermittelt.

Mit den Ermittlungen sei das Bundeskriminalamt beauftragt, hieß es weiter. Sie würden in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für den Militärischen Abschirmdienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz geführt.

15.30 Uhr: Russland kündigt Truppenverstärkung an „Westgrenzen“ an

Inmitten des Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland von einer beabsichtigten Stärkung seiner „Westgrenzen“ gesprochen. Er wolle die „Stärkung der Truppengruppierungen der Armee der Russischen Föderation an unseren Westgrenzen“ erörtern, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Interfax bei einem Treffen mit Kollegen des Ministeriums in Moskau.

Welche Gebiete er genau meinte, sagte der Minister nicht. Russland hat infolge des bereits mehr als 17 Monate andauernden Kriegs mehrere ukrainische Regionen völkerrechtswidrig annektiert. Teile der russischen „Westgrenzen“ verlaufen daher nach Moskauer Logik im angegriffenen Nachbarland. Schoigus Worte könnten also auch bedeuten, dass Russland mehr Truppen ins Kampfgebiet schicken will.

13.20 Uhr: Rheinmetall rüstet alte Leopard-Panzer für Ukraine-Einsatz auf

Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall hat alte Leopard-Kampfpanzer aus Belgien gekauft, um sie auf Vordermann zu bringen und im Auftrag der Bundesregierung in die Ukraine zu schicken. Man werde rund 30 Panzer vom Typ Leopard 1 vereinbarungsgemäß liefern, sagte ein Firmensprecher am Mittwoch in Düsseldorf. Den Zeitplan für die Lieferung sagte er nicht. Es wird aber noch dauern, bis das alte Gerät mit seiner 120-Millimeter-Kanone fronttauglich ist. Der Leopard 1 wurde von 1965 bis 2003 in der Bundeswehr genutzt, sein Nachfolger ist der Leopard 2. Zuvor hatte das Handelsblatt über den Rheinmetall-Deal berichtet.

Die Panzer kommen von dem belgischen Unternehmen OIP Land Systems, das die betagten Waffensysteme auf Lager hatte und rund 50 an Rheinmetall verkauft hat. Die Fahrzeuge waren teilweise in so einem schlechten Zustand, dass einige nur als Fundgrube für Bauteile genutzt werden können - so sinkt die Zahl der lieferfähigen Panzer auf rund 30.

12.46 Uhr: Ukraine öffnet für heimkehrende Flüchtlinge Grenzübergang zu Russland

Die Ukraine hat über die Öffnung eines seit Kriegsbeginn geschlossenen Grenzübergangs zu Russland berichtet, damit nach Russland vertriebene ukrainische Flüchtlinge heimkehren können. „Es ist möglich und nötig, über den humanitären Korridor Kolotilowka - Pokrowka (aus Russland) auszureisen!“, sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Mittwoch gemäß einer Mitteilung. Der Übergangspunkt zwischen dem ukrainischen Gebiet Sumy und der russischen Region Belgorod sei bereits seit Samstag geöffnet.

Täglich nutzen Wereschtschuks Angaben zufolge bereits Hunderte Menschen diese Option. Es seien zudem eine Anlaufstelle für Flüchtlinge und Möglichkeiten zur Weiterreise in die Hauptstadt Kiew oder ins ostukrainische Charkiw eingerichtet worden. Für die Einreise sei dabei ein Ausweisdokument nicht zwingend erforderlich. Andere Dokumente, wie Geburtsurkunden, würden ebenfalls von den Grenzbehörden akzeptiert.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 8. August:

12.29 Uhr: Russland macht Ukraine für Brände in Rekrutierungsbüros verantwortlich

Moskau hat der Ukraine vorgeworfen, Russen zu Brandstiftungen in Rekrutierungsbüros des russischen Militärs angestiftet zu haben. "Alle diese Verbrechen wurden von russischen Staatsbürgern verübt, die telefonischen 'Anweisungen' aus der Ukraine folgten", erklärte die Generalstaatsanwaltschaft am Dienstag. Von der Ukraine beauftragte Personen hätten sich am Telefon als Mitglieder der Strafverfolgungsbehörden oder Bankmitarbeiter ausgegeben und Russen gezwungen "Verbrechen zu begehen".

Seit Russlands Präsident Wladimir Putin vergangenes Jahr Truppen in die Ukraine entsandt hat, sind in Russland zahlreiche Rekrutierungsbüros angegriffen worden. Öffentliche Kritik an Moskaus Offensive in der Ukraine ist in Russland verboten.

Das Büro des Generalstaatsanwalts führte die Angriffe auf das "erfolgreiche Vorrücken der russischen Streitkräfte" in der Ukraine zurück. Das russische Innenministerium teilte derweil mit, es habe in den vergangenen Tagen einen "steilen" Anstieg von Brandanschlägen auf Rekrutierungsbüros gegeben. Telefonbetrüger nähmen dabei vorwiegend "ältere" Russen ins Visier. Das Innenministerium bekräftigte, dass Angriffe auf militärische Rekrutierungsbüros schwere Straftaten seien und mit bis zu 20 Jahren Gefängnis bestraft würden. 

10.11 Uhr: Ukraine meldet mindestens sieben Tote bei russischem Angriff auf Wohnhaus
- Mehr als 60 weitere Menschen verletzt

Bei einem russischen Angriff auf ein Wohnhaus in der ostukrainischen Stadt Pokrowsk sind nach ukrainischen Regierungsangaben mindestens sieben Menschen getötet und 67 weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien 29 Polizisten und sieben Mitarbeiter der Rettungskräfte, erklärte Innenminister Ihor Klymenko am Dienstag.

Im Abstand von 40 Minuten waren am Montag zwei Raketen in Prokowsk eingeschlagen und hatten Wohnhäuser, ein Hotel, Geschäfte und Amtsgebäude beschädigt, wie der Leiter der Militärverwaltung der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko berichtete. Aus Furcht vor weiteren Raketen mussten die Rettungsarbeiten in der Nacht unterbrochen werden, am Dienstagmorgen wurden sie wieder aufgenommen.

Der russische Angriff habe ein „ganz normales Wohnhaus“ getroffen, erklärte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Onlinedienst Twitter, der kürzlich in „X“ umbenannt wurde. Pokrowsk liegt etwa 70 Kilometer nordwestlich der von Russland kontrollierten ukrainischen Stadt Donezk und etwa 30 Kilometer von der Frontlinie entfernt

Das waren die Entwicklungen am Montag, 7. August:

14.11 Uhr: Kiew: 22 Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft in Ukraine zurückgekehrt

Kiew hat die Rückkehr von 22 Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft in die Ukraine verkündet. Bei den Freigelassenen handele es sich um Offiziere, Unteroffiziere und einfache Soldaten, erklärte der Stabschef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, am Montag im Onlinedienst Twitter, der in "X" umbenannt wurde. Ihm zufolge sind darunter auch Verwundete. Unklar blieb, ob im Rahmen eines Gefangenenaustauschs auch russische Streitkräfte freigelassen wurden.

Zu den Umständen der Freilassung machte das ukrainische Präsidialamt keine genaueren Angaben. Auch von russischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme zu einem möglichen Austausch. 

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 6. August:

20.30 Uhr: Ukraine: Toter und Verletzte bei russischem Angriff auf Wohnviertel

Infolge eines russischen Raketenangriffs auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine sind offiziellen ukrainischen Angaben zufolge mindestens ein Mensch getötet und sieben weitere verletzt worden. Zwei Raketen hätten ein Wohnviertel getroffen, in dem es auch Hotels, Restaurants und Geschäfte gebe, teilte der Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, am Montagabend auf Telegram mit. Dazu veröffentlichte er mehrere Fotos, die unter anderem ein völlig zerstörtes Gebäude zeigen.

18.30 Uhr: Russische Besatzer berichten von Angriffen auf Brücken bei Krim

Die russischen Besatzer in der Südukraine haben von einem erneuten ukrainischen Angriff auf die Tschonhar-Brücke zur von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim berichtet. Das Bauwerk, das die Krim und ukrainisches Festland verbindet, sei von einer Rakete getroffen und beschädigt worden, schrieb der Besatzungschef des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, am Sonntag auf Telegram.

Dazu veröffentlichte er zwei Fotos, die ein größeres Loch in der Fahrbahn der Autobrücke zeigen sollen. Später von ukrainischen Medien publizierte Fotos zeigen ebenfalls die Beschädigung der Brücke.Auch etwas weiter nordöstlich bei Henitschesk sei eine Brücke mit mehreren Raketen beschossen und auch eine nahe gelegene Gasleitung beschädigt worden, schrieb Saldo. Ein Mensch sei verletzt worden.

11 Uhr: Ukraine: Knapp 60 russische Raketen und Drohnen abgewehrt

Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut mit heftigem Beschuss überzogen. Bis zum Sonntagmorgen seien 30 Marschflugkörper und 27 Kampfdrohnen abgewehrt worden, teilten die ukrainischen Luftstreitkräfte auf Telegram mit. Insgesamt habe die russische Armee in mehreren Angriffswellen 70 Geschosse abgefeuert, hieß es. Wo die Raketen und Drohnen einschlugen, die nicht abgefangen werden konnten, war zunächst nicht bekannt.

Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstagabend gesagt, dass im östlichen Gebiet Charkiw ein Zentrum für Bluttransfusionen bombardiert worden sei. Außerdem habe es Angriffe auf die Gebiete Saporischschja und Chemlnyzkyj gegeben.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 5. August:

19.34 Uhr: Ukraine will Drohnenangriffe auf russische Ziele ausweiten

Die Ukraine will nach Angaben ihres nationalen Sicherheitssekretärs Olexij Danilow nach mehreren erfolgreichen Treffern ihre Drohnenangriffe auf russische Ziele ausweiten. „Russische Ziele sind das beste Übungsgelände für ukrainische Waffen und Reklame auf dem weltweiten Rüstungsmarkt“, schrieb der Sekretär des Nationalen Rates für Sicherheit und Verteidigung am Samstag auf Twitter, das nun X heißt. Der August sei bisher ein erfolgreicher Monat, meinte er mit Blick auf Treffer gegen russische Schiffe.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 4. August:

22.28 Uhr: Bundesregierung liefert weiteres Militärgerät an Ukraine

Deutschland hat weiteres militärisches Gerät und Waffen an die Ukraine geliefert. Im Vergleich zur Vorwoche wurden Kiew unter anderem zwei weitere Minenräumpanzer, neun weitere Grenzschutzfahrzeuge und drei weitere Aufklärungsdrohnen übergeben, wie aus einer am Freitag aktualisierten Übersicht auf der Seite der Bundesregierung hervorgeht. Zudem wurden demnach auch etwa Antiminenpflüge für T-72-Panzer, automatisierte Aufklärungssysteme und mobile Antennenmastkomplexe geliefert.

17.20 Uhr: Litauen will wegen Wagner-Söldnern in Belarus Grenzübergänge schließen

Wegen der russischen Wagner-Söldner in Belarus will der Baltenstaat Litauen zwei von sechs Grenzübergängen zum Nachbarland schließen. "Wir bereiten eine entsprechende Entscheidung vor", sagte am Freitag der litauische Vize-Innenminister Arnoldas Abramavicius. Litauen und Polen hatten kürzlich die Zahl der Wagner-Söldner in dem mit Russland verbündeten Belarus auf etwa 4000 geschätzt. Die Regierungen sowohl in Warschau als auch in Vilnius erwägen, ihre Grenze zu Belarus komplett zu schließen.

Litauen und Polen hatten ihre Nato-Verbündeten wiederholt gewarnt, dass Wagner-Söldner sich als Asylsuchende ausgeben könnten, um in die EU zu gelangen. Nach dem abgebrochenen Marsch der Wagner-Söldner unter ihrem Chef Jewgeni Prigoschin auf Moskau im Juni hatte sich der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bereiterklärt, die Kämpfer aufzunehmen. 

16.20 Uhr: Ukraine setzt Treffer gegen russische Marine

Bei einem ukrainischen Seedrohnenangriff auf den russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk ist nach Angaben aus Kiew ein Marineschiff schwer beschädigt worden. Ein Video des Einsatzes zeige, wie ein ferngesteuertes Boot des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, das Schiff angreife, zitierten mehrere ukrainische Medien am Freitag einen Informanten. Das russische Landungsschiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Drohnenangriff, behauptete aber, dieser sei abgewehrt worden.

15.54 Uhr: Kiew: Ukrainische Armee macht südlich von Bachmut Fortschritte

Die ukrainische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut weitere Geländegewinne erzielt. „An der südlichen Flanke setzen unsere Streitkräfte trotz dichtem Artilleriefeuer und Minen ihre Vorwärtsbewegung Schritt für Schritt fort“, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Freitag bei Telegram über die Situation in der Ostukraine. Konkrete Angaben machte sie nicht.

In den Generalstabsberichten wurde indirekt gesagt, dass der Ort Klischtschijiwka südlich von Bachmut nicht mehr völlig unter russischer Kontrolle stehe. Parallel dazu seien russische Angriffe nördlich von Bachmut und an den Abschnitten Kupjansk, Lyman und Swatowe an den Grenzen zwischen den ostukrainischen Gebieten Luhansk, Charkiw und Donezk abgewehrt worden.

„Es finden schwere Kämpfe statt“, sagte Maljar. Das russische Militär wolle dabei im vergangenen Jahr verlorene Gebiete zurückerobern. An den südukrainischen Frontabschnitten setze die ukrainische Armee ihre Vorwärtsbewegung trotz „erbittertem Widerstand“ fort. Minen und Betonbefestigungen erschwerten den stetigen Vormarsch.

13.20 Uhr: Russland berichtet von Besuch Schoigus in Kriegsgebiet in Ukraine

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ist offiziellen Angaben zufolge zu einem Truppenbesuch ins Kriegsgebiet in die Ukraine gereist. Das Ministerium in Moskau veröffentlichte am Freitag ein kurzes Video, in dem unter anderem zu sehen ist, wie Schoigu in einem Hubschrauber sitzt und sich mit Offizieren bespricht. Den Angaben zufolge soll er die russische Heeresgruppe „Zentrum“ des Kommandeurs Andrej Mordwitschjow besucht haben.

Wo und wann genau die Aufnahmen entstanden sind, war nicht bekannt. In der Vergangenheit hatte das russische Verteidigungsministerium bereits Aufnahmen von Reisen Schoigus veröffentlicht, die Beobachter wenig später als veraltet einstuften.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 3. August:

21.15 Uhr: Selenskyj lobt die Luftabwehr und spricht von schweren Kämpfen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensykj hat in seiner allabendlichen Ansprache an die schweren Kämpfe im Osten und Süden des Landes erinnert. „Die Besatzer versuchen mit aller Kraft, unsere Jungs aufzuhalten. Die Angriffe sind sehr brutal“, schrieb Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal am Donnerstagabend. Er lobte zudem das Militär im ukrainisch-rumänischen Grenzgebiet um die Hafenstadt Ismail für ihre Bekämpfung russischer Kamikaze-Drohnen.

Russland griff am Mittwoch die Hafeninfrastruktur in Ismajil an der Donau mit Drohnen an. Laut ukrainischen Behörden ist dabei mindestens ein Getreidesilo beschädigt worden. Insgesamt setzte Russland nach Angaben des ukrainischen Präsidenten seit dem Beginn des Krieges mindestens 1961 Shahed-Drohnen gegen das Nachbarland ein. Die Vergrößerung der Luftabwehrsysteme ist daher laut Selenskyj eine Aufgabe für jeden ukrainischen Botschafter und jeden ukrainischen Vertreter im Ausland.

13.26 Uhr: Pistorius will weiter keine Marschflugkörper an Ukraine liefern

Verteidigungsminister Boris Pistorius will nach wie vor keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefern. „Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass das jetzt gerade nicht unsere vorrangigste Priorität hat“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag bei seinem Besuch bei der Gebirgsjägerbrigade 23 im bayerischen Bad Reichenhall. Die Bedenken gegen die Lieferung lägen „auf der Hand. Wir sind nicht die einzigen, die nicht liefern. Auch unsere amerikanischen Verbündeten liefern diese Marschflugkörper nicht. Unsere haben eine besondere Reichweite.“

Die Ukraine fordert von Berlin Marschflugkörper vom Typ Taurus, um auch Stellungen der russischen Streitkräfte weit hinter der Frontlinie angreifen zu können. Die Bundesregierung ist dabei zurückhaltend, weil die Geschosse auch russisches Territorium erreichen können.

11.08 Uhr: US-Institut: Russische Angriffe zielen auf ukrainisches Getreide

Bei Russlands Angriffen auf ukrainische Häfen mit Getreidesilos handelt es sich nach Einschätzung von Experten wohl um gezielte Attacken, um die Lebensmittelpreise in die Höhe zu treiben. Russland könne durch das Fernhalten des ukrainischen Getreides vom Weltmarkt darauf hoffen, von höheren Preisen zu profitieren, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington am Mittwochabend (Ortszeit) mit.

Die Experten verwiesen auf die Zerstörung von 40 000 Tonnen Getreide in einem Hafen im Raum Odessa in der Nacht zum 2. August. Demnach stiegen die durch militärische Angriffe vernichteten Mengen auf inzwischen mehr 200 000 Tonnen Getreide, seit Russland am 17. Juli das Abkommen zur Verschiffung ukrainischer Lebensmittel über das Schwarze Meer aufgekündigt hat. Zwar behaupte Russland, dass es militärische Ziele angreife, getroffen würden aber Getreidesilos, hieß es in der ISW-Analyse.

9.10 Uhr: Ukraine und Russland melden neue Drohnenangriffe

Die Ukraine und Russland haben erneut feindliche Drohnenangriffe gemeldet. Die ukrainische Flugabwehr habe alle 15 Shahed-Drohnen in der Nacht zum Donnerstag abgeschossen, teilten die Luftstreitkräfte am Donnerstagmorgen in Kiew mit. Zerstört worden seien auch sieben russische Aufklärungsdrohnen. Über Schäden oder Verletzte war zunächst nichts bekannt.

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Morgen mit, im Raum Kaluga sei eine ukrainische Attacke abwehrt worden. Insgesamt wurden demnach sechs Drohnen vernichtet. Auch dort gab es nach offiziellen Angaben keine Verletzten oder Schäden. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich häufig nicht unmittelbar unabhängig überprüfen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 2. August:

22.25 Uhr: Schutz von Häfen: Selenskyj pocht auf mehr Hilfe bei Luftverteidigung

Angesichts von wiederholten russischen Angriffen auf ukrainische Hafeninfrastruktur und Getreide-Lager hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut mehr internationale Unterstützung bei der Flugabwehr angemahnt. „Gemeinsam mit unseren Partnern tun wir unser Bestes, um die Lieferung von Luftverteidigungssystemen zu steigern“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Ansprache am Mittwoch. „Jeder Angriff ist ein gemeinsames Problem. Nicht nur für die Ukraine, sondern auch für all diejenigen in der Welt, deren Stabilität Russland zu zerstören versucht.“

Mit seinem Angriffskrieg wolle Moskau eine „globale Katastrophe“ herbeiführen, sagte Selenskyj. Die russischen Angreifer spekulierten auf Krisen am Lebensmittelmarkt und steigende Preise, von denen sie dann selbst profitieren könnten, fügte er hinzu. „Das sind sehr, sehr gefährliche Hoffnungen.“

14 Uhr: Russischer Angriff auf ukrainischen Donau-Hafen nahe Rumänien sorgt für Empörung

Ein russischer Angriff auf den ukrainischen Donau-Hafen in Ismajil direkt an der Grenze zu Rumänien hat eine empörte Reaktion des Nachbarstaates ausgelöst. Der rumänische Präsident Klaus Johannis verurteilte die "anhaltenden Angriffe auf die ukrainische zivile Infrastruktur an der Donau" in der Nähe Rumäniens am Mittwoch in Online-Netzwerken als "Kriegsverbrechen". Die Türkei rief Russland derweil dazu auf, jede Eskalation im Konflikt mit der Ukraine um das Schwarze Meer zu vermeiden.

Ukrainischen Angaben zufolge beschädigten oder zerstörten russische Drohnen in der Nacht einen Getreideaufzug, Getreidesilos und Lagerhäuser in der südlichen Region Odessa, in der auch Ismajil liegt. Dabei seien 40.000 Tonnen Getreide vernichtet worden, erklärte der ukrainische Infrastrukturminister Oleksandr Kubrakow in Online-Netzwerken. Die Lieferungen seien für Afrika, China und Israel bestimmt gewesen. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft im Bezirk Ismajil.

12.40 Uhr: Russland vermeldet Start von Militärübungen in der Ostsee

Russland hat am Mittwoch den Start von Militärübungen in der Ostsee verkündet. Das Manöver "Ocean Shield 2023" sei unter Beteiligung von mehr als 30 Kampf- und anderen Schiffen, 20 Unterstützungsschiffen, 30 Flugzeugen und rund 6000 Militärangehörigen gestartet, erklärte das russische Verteidigungsministerium. Das Ziel der Übungen sei die Überprüfung der "Fähigkeit der Militärflotte, Russlands nationale Interessen zu verteidigen".

Das Manöver findet vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit europäischen Ländern hinsichtlich des Konflikts in der Ukraine statt. Die Ostsee ist hauptsächlich von Mitgliedsstaaten des Militärbündnisses Nato umringt, das Moskau als existentielle Bedrohung ansieht.  

7 Uhr: Ukraine meldet erneut Abwehr nächtlicher Drohnenangriffe

Die Ukraine ist in der Hauptstadt Kiew und anderen Teilen des Landes nach Behördenangaben in der Nacht zu Mittwoch erneut von Russland mit Drohnen angegriffen worden. In der Schwarzmeerregion Odessa traf ein Teil der Drohnen die Hafeninfrastruktur, wie die Flugabwehr am Morgen mitteilte. Insgesamt seien 23 Drohnen vernichtet worden. In Kiew seien alle zehn sogenannten Kamikaze-Drohnen zerstört worden, teilte die städtische Militärverwaltung mit. Sie seien aus mehreren Richtungen gekommen.

Es habe keine Opfer oder ernsthafte Zerstörungen gegeben, sagte der Leiter der Kiewer Behörde, Serhij Popko. Der Feind habe Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion eingesetzt.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 1. August:

20.40 Uhr: Sowjetsymbole von riesiger Mutter-Heimat-Statue in Kiew entfernt

Unter dem Eindruck des russischen Angriffskriegs ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew das Sowjetemblem von der riesigen Mutter-Heimat-Statue abmontiert worden. Auf Fotos vom Dienstag war zu sehen, wie Arbeiter weit oben an dem insgesamt über 100 Meter hohen Monument Hammer und Sichel entfernten. Sie sollen nun durch den Dreizack, das Staatswappen der Ukraine, ersetzt werden. Bis zum 32. Jahrestag der ukrainischen Unabhängigkeitserklärung am 24. August sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

17.28 Uhr: Lambsdorff bewertet Friedensaussichten vor Wechsel nach Moskau skeptisch

Der künftige deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, glaubt nicht, dass es demnächst zu Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine kommt. „Ich wünschte mir, dass sie auf der Tagesordnung stünden, aber zurzeit sehe ich bei beiden Kriegsparteien die Einstellung, dass man militärisch noch mehr erreichen kann, um bessere Voraussetzungen für Verhandlungen zu schaffen“, sagte Lambsdorff in einem Interview mit dem „Bonner General-Anzeiger“ (Mittwochsausgabe).

16.59 Uhr: Ärzte ohne Grenzen: Arzt bei Beschuss von Krankenhaus in Cherson getötet

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat den Angriff auf ein Krankenhaus in der südukrainischen Region Cherson "aufs Schärfste" verurteilt. Beim Beschuss des Krankenhauses am Dienstag sei ein Arzt des ukrainischen Gesundheitsministeriums getötet wurden, teilte die Organisation mit. Der Vorfall sei "eine traurige Erinnerung daran, dass auch Krankenhäuser von den anhaltenden Angriffen nicht verschont bleiben", hieß es weiter.  

Der Organisation zufolge wurde bei dem Angriff der Operationssaal des Krankenhauses getroffen. Die medizinische Einrichtung wird demnach von Ärzte ohne Grenzen unterstützt, etwa durch psychosoziale Hilfe für Menschen, die durch die teilweise Zerstörung des Kachowka-Staudamms Anfang Juni vertrieben wurden sowie mit medizinischer Ausrüstung. Zum Zeitpunkt des Angriffs habe sich kein Mitarbeiter der Hilfsorganisation im Krankenhaus aufgehalten, hieß es.

16.05 Uhr: Wieder Drohneneinschlag in Moskauer Wolkenkratzer

Die russische Hauptstadt Moskau mit ihrem Wolkenkratzerviertel Moskwa City ist zum zweiten Mal binnen drei Tagen Ziel eines feindlichen Drohnenangriffs geworden. Mehrere Drohnen seien in der Nacht zum Dienstag bei dem Versuch, nach Moskau zu fliegen, von der Flugabwehr abgeschossen worden, teilte Bürgermeister Sergej Sobjanin im Nachrichtendienst Telegram mit. Allerdings habe eine Drohne dasselbe Hochhaus beschädigt, das bereits am Sonntag Ziel einer Attacke war. Niemand sei verletzt worden. Angaben der Kriegsparteien lassen sich kaum unabhängig überprüfen.

Russische Truppen griffen in der Nacht die ostukrainische Großstadt Charkiw mit Kamikaze-Drohnen iranischer Bauart an. Ein dreistöckiges Wohnheim sei fast vollständig zerstört worden, teilte die regionale ukrainische Staatsanwaltschaft mit.

11.51 Uhr: Kreml zu neuem Drohnenangriff auf Moskau: Gefahr offensichtlich

Der Kreml sieht nach dem neuen Drohnenangriff auf die russische Hauptstadt Moskau das Verteidigungsministerium in der Pflicht, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. „Die Gefahr existiert, sie ist offensichtlich, Maßnahmen werden ergriffen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen am Dienstag. Zuvor war wie schon am Sonntag eine feindliche Drohne in denselben Glasturm des Wolkenkratzerviertels Moskwa City gekracht. Das Glas an der Fassade wurde laut Bürgermeister Sergej Sobjanin auf einer Fläche von 150 Quadratmetern zerstört. Verletzt wurde niemand.

Peskow verwies an die Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums, für den Schutz der Hauptstadt zu sorgen. Am Vortag hatte er die Attacken noch als einen „Akt der Verzweiflung“ der Ukraine bezeichnet, weil es dem Land an militärischen Erfolgen bei der Gegenoffensive fehle. Nun reagierte er kleinlaut.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 31. Juli:

22.18 Uhr: Russland weist Berufung von verurteiltem Putin-Kritiker Kara-Mursa zurück

Ein Gericht in Russland hat die Berufung des Kreml-Kritikers Wladimir Kara-Mursa gegen seine 25-jährige Haftstrafe zurückgewiesen. „Das Urteil des Moskauer Gerichts vom 17. April bleibt unverändert“, erklärte das Gericht nach Angaben staatlicher Nachrichtenagenturen am Montag. Der 41-jährige Kara-Mursa war im April wegen seiner Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine zu 25 Jahren Haft in einer Strafkolonie mit „strengen Haftbedingungen“ verurteilt worden.

Das Urteil hatte international Empörung ausgelöst. Kara-Mursa leidet seit Jahren an der Nervenerkrankung Polyneuropathie, die seinen Anwälten zufolge durch zwei Giftanschläge auf ihn in den Jahren 2015 und 2017 ausgelöst wurde. Sein Anwalt erklärte, der Zustand seines Mandanten habe sich in der Haft verschlimmert.

Kara-Mursa hat die USA und Europa über die Jahre wiederholt zur Verhängung individueller Sanktionen gegen russische Amtsträger aufgefordert. Bei seinem letzten Auftritt vor Gericht im April verteidigte er seine Äußerungen zur russischen Offensive in der Ukraine. „Ich bereue nicht nur nichts davon - ich bin stolz darauf“, sagte er.

18.00 Uhr: Kreml warnt vor Sicherheitsgarantien

Die Ukraine will noch diese Woche Verhandlungen mit den USA über ein bilaterales Abkommen zu Sicherheitsgarantien beginnen - und alarmiert damit Moskau. Mit Blick auf die Gespräche warnte der Kreml am Montag vor einer Verschlechterung der Lage in Europa.

16.34 Uhr: Kiew meldet russischen Raketenangriff auf Heimatstadt von Präsident Selenskyj

Bei russischen und ukrainischen Angriffen auf die jeweilige Gegenseite sind am Montag insgesamt mindestens sieben Todesopfer und 59 Verletzte gemeldet worden. Ukrainische Behörden sprachen unter anderem von vier Tote bei russischen Angriffen auf den Heimatort von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Bei den Raketeneinschlägen in Krywyji Rih im Landesinneren seien zudem 53 Menschen verletzt worden, teilte der Leiter der örtlichen Militärverwaltung, Oleksandr Wilkul, im Online-Netzwerk Telegram mit.

Unter den Toten waren demnach ein zehnjähriges Mädchen und dessen 45-jährige Mutter. Ein Verletzter befinde sich in einem lebensbedrohlichen Zustand, erklärte Wilkul. Mehrere Menschen befänden sich möglicherweise noch unter den Trümmern. Bei den Angriffen seien mehrere Etagen eines neunstöckigen Wohnhauses und ein Universitätsgebäude getroffen worden, erklärte Innenminister Ihor Klymenko.

15.15 Uhr: Schoigu: Russische Armee verstärkt Angriffe auf ukrainische Militär-Infrastruktur

Die russische Armee hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu ihre Angriffe auf ukrainische Militäreinrichtungen "deutlich verstärkt". Dies sei eine Antwort auf Angriffe der Ukraine auf russisches Territorium und betreffe unter anderem Einrichtungen, "die diese terroristischen Taten unterstützen", sagte Schoigu am Montag in einem Gespräch mit Militärvertretern. 

Schoigu bezog sich auf Drohnenangriffe auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim sowie auf russisches Territorium. So waren am Sonntag durch ukrainische Drohnenangriffe zwei Gebäude in einem Moskauer Geschäftsviertel beschädigt worden. Schoigu kündigte am Montag "zusätzliche Schritte" zur besseren "Verteidigung gegen Luft- und Seeangriffe" an. 

14.12 Uhr: Tote und Verletzte durch russischen Beschuss südukrainischer Städte

Russland hat erneut südukrainische Städte angegriffen und dabei Behörden zufolge mindestens sieben Zivilisten getötet und Dutzende weitere verletzt. In der Stadt Krywyj Rih, Heimat des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, schlugen am Montagmorgen zwei russische Raketen in ein neunstöckiges Wohnhaus und ein Gebäude der Universität ein. Der Militärchef der Stadt, Olexander Wilkul, sprach gegen Mittag von mindestens fünf Toten - darunter eine Mutter und ihre zehnjährige Tochter - und mehr als 50 Verletzten.

Lokale Behörden gingen davon aus, dass unter beiden Gebäuden noch weitere Menschen verschüttet sein könnten. Das getroffene Wohnhaus ist teilweise ausgebrannt und besonders einsturzgefährdet, wie Videoaufnahmen zeigten. Die Rettungsarbeiten liefen noch.

13.26 Uhr: Ukraine befreit weitere Gebiete - Gegenoffensive kommt langsam voran

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei ihrer Gegenoffensive nach Angaben aus Kiew in der vergangenen Woche knapp 15 Quadratkilometer von der russischen Besatzung befreit. Mit 12,6 Quadratkilometern entfiel der Hauptanteil auf Abschnitte an der Front in der Südukraine, teilte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei Telegram mit.

Im ostukrainischen Gebiet Donezk seien bei der russisch kontrollierten Stadt Bachmut weitere zwei Quadratkilometer hinzugekommen. Damit sind demnach seit dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive vor etwa acht Wochen insgesamt etwas mehr als 240 Quadratkilometer zurückerobert worden.

10.40 Uhr: Russische Regionen melden neue Drohnenangriffe

In den russischen Grenzregionen zur Ukraine haben die Behörden neue Drohnenattacken und Schäden gemeldet. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht zum Montag einen Anschlag auf ein Behördengebäude im Raum Trubtschewsk verübt, teilte der Gouverneur der Region Brjansk, Alexander Bogomas, bei Telegram mit. Es gebe Schäden am Dach und an den Fenstern des Gebäudes. Verletzte gab es demnach nicht. Auch im Gebiet Rostow berichtete Gouverneur Wassili Golubew von Zerstörungen in der Siedlung Daraganowka nach einem Zwischenfall mit einer Drohne. Experten des Verteidigungsministeriums klärten nun deren Herkunft.

Beschädigt worden seien ein Haus und ein Auto, sagte Golubew zu dem Vorfall vom Sonntagabend. Verletzt worden sei niemand. In sozialen Netzwerken kursierten Videos von einem zerstörten Gebäude nach einer Explosion, aus den Trümmern stieg Rauch auf. Anwohner berichteten von massiven Schäden.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 30. Juli:

16 Uhr: Saudi-Arabien startet Friedensinitiative für die Ukraine

Nach mehreren vergeblichen Vermittlungsbemühungen anderer Länder will nun Saudi-Arabien eine neue Friedensinitiative für die Ukraine starten: Der Golfstaat lädt für das kommende Wochenende zu einer Friedenskonferenz in Dschidda ein. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Samstag aus Diplomatenkreisen erfuhr, sind zu dem Treffen neben der Ukraine und westlichen Ländern auch Entwicklungs- und Schwellenländer wie Brasilien eingeladen - Russland jedoch nicht. 

13.30 Uhr: Putin: Russische Marine erhält 30 neue Kriegsschiffe

Bei Russlands größter Marineparade in St. Petersburg hat Kremlchef Wladimir Putin 30 neue Kriegsschiffe für die Seestreitkräfte in diesem Jahr angekündigt. „Heute setzt Russland die großen Aufgaben seiner nationalen Marinepolitik souverän in die Tat um und baut die Macht seiner Flotte konsequent aus“, sagte Putin am Sonntag.

Bei der zentralen Parade des Landes, die traditionell am letzten Sonntag im Juli in St. Petersburg und im nahen Kronstadt abgehalten wird, waren auch Verteidigungsminister Sergej Schoigu und mehrere Gäste des Afrika-Gipfels anwesend. Putin hatte bei dem Gipfel am Donnerstag und Freitag die Gäste auch zur Parade eingeladen.

10.48 Uhr: Moskau: Ukrainischer Angriff mit 25 Drohnen auf Krim abgewehrt

Russische Streitkräfte haben nach Angaben aus Moskau in der Nacht zum Sonntag einen ukrainischen Angriff mit 25 Drohnen auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. 16 Drohnen seien durch die "Luftabwehr zerstört, die restlichen neun durch "elektronische Kampfführung neutralisiert" worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Es habe keine Opfer gegeben.

9.20 Uhr: Moskau: Neue Drohnenangriffe auf Hauptstadt - ein Verletzter

Die russische Hauptstadt Moskau ist erneut zum Ziel eines Drohnenangriffs geworden. Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City, wo auch mehrere Ministerien ihren Sitz haben, waren auf Fotos schwere Explosionsschäden an einem Gebäude zu sehen. Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach hingegen von „unbedeutenden Schäden“ an den Fassaden zweier Bürogebäude. Glassplitter zerstörter Scheiben krachten auf die Straßen.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, in Moskwa City seien zwei Drohnen durch die radioelektronische Abwehr zum Absturz gebracht worden. Im Moskauer Gebiet habe die Flugabwehr eine Drohne abgeschossen, hieß es in der Mitteilung. Das Ministerium in Moskau machte das „Kiewer Regime“ für die Attacken verantwortlich.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 29. Juli:

21.30 Uhr: Ukraine meldet Angriff auf Brücke zur Krim - und Erfolge bei Bachmut

Im Zuge ihrer laufenden Gegenoffensive hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge einen erfolgreichen Angriff auf eine Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim durchgeführt sowie Vorstöße bei Bachmut im Osten erzielt. Am Samstagmorgen habe man die Tschonhar-Brücke, die die Krim mit dem auf dem Festland gelegenen Gebiet Cherson verbindet, attackiert und beschädigt, teilte die Abteilung für strategische Kommunikation der ukrainischen Armee mit.

Der russische Besatzungschef von Cherson, Wladimir Saldo, hatte zuvor zwar ebenfalls von ukrainischen Raketenangriffen auf die Eisenbahnstrecke berichtet, allerdings behauptet, alle zwölf Geschosse seien abgewehrt worden. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Die Tschonhar-Brücke, die unter anderem eine wichtige Nachschubroute für die russische Armee ist, war bereits im Juni von den Ukrainern angegriffen und beschädigt worden.

20.45 Uhr: Zwei Tote bei russischem Raketenangriff auf Saporischschja im Süden der Ukraine

Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Saporischschja im Süden der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben am Samstag zwei Menschen getötet wurden. Bei den Toten handele es sich um einen Mann und eine Frau, teilte der Sekretär des Stadtrats von Saporischschja, Anatolij Kurtew, im Onlinedienst Telegram mit. Eine weitere Frau sei verletzt worden.

Die Druckwelle der Rakete habe die Fenster von Hochhäusern zerstört und das Gebäude einer Bildungseinrichtung und einen Supermarkt beschädigt, fügte Kurtew hinzu. Von ukrainischen Medien veröffentlichte Fotos zeigten die zerstörte Fassade des Supermarkts.

13 Uhr: Selenskyj besucht Front bei Bachmut

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eigenen Angaben zufolge die Front bei Bachmut im Osten seines Landes besucht. Anlässlich des Tages der Spezialeinheiten der ukrainischen Armee habe er den Soldaten dort für ihren Einsatz gedankt, teilte Selenskyj am Samstag auf Telegram mit. Dazu veröffentlichte er auch ein Video, in dem zu sehen ist, wie er mehreren Kämpfern die Hände schüttelt und Auszeichnungen überreicht. Er habe sich außerdem von Kommandeuren über die Lage in dem schwer umkämpften Frontabschnitt in Kenntnis setzen lassen, schrieb Selenskyj. Einzelheiten könne er aber derzeit noch keine nennen.

Russische Truppen hatten Bachmut nach äußerst verlustreichen Kämpfen vor wenigen Monaten erobert. Sie halten die Stadt, die vor Beginn des russischen Angriffskriegs rund 70 000 Einwohner zählte, seitdem besetzt. Im Zuge ihrer Gegenoffensive will die ukrainische Armee nun okkupierte Gebiete befreien. Zuletzt meldete sie kleinere Erfolge insbesondere aus dem Südosten ihres Landes. Auch britische Militärexperten berichteten am Samstag über zunehmende Kämpfe in der Südukraine.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 28. Juli:

21.22 Uhr: Drei Verletzte bei Raketeneinschlag in ukrainischer Stadt Dnipro

Bei einem Raketeneinschlag in der ukrainischen Millionenstadt Dnipro sind nach vorläufigen Behördenangaben drei Menschen verletzt worden. „Die russischen Terroristen haben auf ein Hochhaus gezielt“, schrieb der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko am Freitagabend auf seinem Telegram-Kanal. Nach Medienangaben wurde ein neuer Wohnkomplex im Stadtzentrum der Industriemetropole getroffen. Videos zeigen schwere Beschädigungen. Die geringe Anzahl der Verletzten wurde damit erklärt, dass viele Wohnungen noch nicht bezogen worden seien.

16.53 Uhr: Moskau macht Kiew für Raketenangriff in Südrussland verantwortlich

Moskau hat Kiew die Schuld am Raketenangriff in der südrussischen Stadt Taganrog am Asowschen Meer gegeben. „Das Kiewer Regime hat eine Terrorattacke (...) gegen die Wohninfrastruktur der Stadt Taganrog im Gebiet Rostow geführt“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag auf Telegram mit. Die russische Luftverteidigung habe die Rakete abgefangen, Trümmerteile seien jedoch herabgefallen.

Unabhängig konnten die russischen Angaben nicht überprüft werden. Die Ukraine, die sich seit mehr als 17 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, veröffentlichte zunächst keine offizielle Stellungnahme.

16.20 Uhr: Mindestens 15 Verletzte bei Raketeneinschlag in Südrussland

In der südrussischen Großstadt Taganrog sind nach Behördenangaben durch einen Raketeneinschlag mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden. „Bisher haben 15 Menschen um medizinische Hilfe gebeten“, schrieb Gouverneur Wassili Golubew am Freitag auf seinem Telegram-Kanal. Tote habe es aber vorläufigen Angaben nicht gegeben, teilte er mit.

Die Rakete ist demnach in der Nähe eines Cafés im Zentrum der Stadt eingeschlagen. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. In sozialen Netzwerken kursierten Bilder, die schwere Verwüstungen in der Straße zeigen. Auf Videos ist eine riesige Rauchwolke über der Stadt zu sehen. Taganrog liegt am Asowschen Meer in unmittelbarer Nähe zum von russischen Truppen besetzten ukrainischen Gebiet Donezk.

16.02 Uhr: Russland verzehnfacht Strafen bei Fernbleiben von Musterungsstelle

Rund 17 Monate nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland die Strafen für das Ignorieren von Einberufungsbescheiden verzehnfacht. Wer trotz einer entsprechenden Aufforderung nicht beim Kreiswehrersatzamt erscheint, muss künftig mit bis zu 30 000 Rubel Strafe (knapp 300 Euro) rechnen - zehnmal so viel wie bislang. Das geht aus dem Gesetzestext hervor, den das Oberhaus des russischen Parlaments, der Föderationsrat, am Freitag verabschiedete.

Zudem dürfen wehrpflichtige Russen das Land nach der Zustellung eines Einberufungsbescheids nun nicht mehr verlassen. Die Gesetzesänderungen müssen nun noch von Präsident Wladimir Putin unterschrieben werden, was aber als Formsache gilt.

15.55 Uhr: Polen bleibt bei Einfuhrstopp für billiges ukrainisches Getreide

Polen wird zum Schutz seiner Landwirtschaft auch über den 15. September hinaus kein billiges ukrainisches Getreide ins Land lassen. Das sagte Vizeregierungschef Jaroslaw Kaczynski am Freitag im polnischen Radio. Bis zu dem Tag haben die östlichen EU-Mitglieder Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien mit Zustimmung aus Brüssel ihre Märkte für Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumen aus der Ukraine gesperrt.

Unberührt von dem Importstopp ist der Transit ukrainischer Agrarprodukte in Drittländer. Allerdings war auf dem Weg anfangs so viel Getreide in Polen geblieben und hatte die Preise verfallen lassen, dass die Bauern im Frühjahr protestierten.

15.31 Uhr: Rheinmetall will Reparaturzentren in der Ukraine bald starten

Der Rüstungskonzern Rheinmetall will schon bald Reparaturzentren in der Ukraine in Betrieb nehmen, damit Panzer und anderes Militärgerät vor Ort auf Vordermann gebracht werden kann. „Wir wollen nach der Sommerpause mit dem Betrieb beginnen“, sagte Firmenchef Armin Papperger dem „Spiegel“. Für die Arbeiten werden Ukrainer eingesetzt, die derzeit noch in Deutschland ausgebildet werden.

12.24 Uhr: Selenskyj: Sieg über Russland ist unser nationales Ziel

Am Tag der ukrainischen Staatlichkeit hat Präsident Wolodymyr Selenskyj die Ukrainer erneut auf den Sieg über Russland eingeschworen. Die russischen Angreifer zu besiegen, sei das „nationale Ziel“ des Landes, sagte der Staatschef vor der versammelten Landesführung und ausgewählten Gästen am Freitag auf dem zentralen Michaelsplatz in der Hauptstadt Kiew. Russland sei „hier fremd“ und in der Ukraine werde keine Spur davon bleiben.

„Der Sieg der Ukraine kann und muss derart sein, dass jegliche Versuche des Feindes, zurückzukehren, nicht mehr als kranke Fantasien eines Verrückten sein werden“, hob Selenskyj hervor. Nach der Rede verlieh Selenskyj Auszeichnungen an Soldaten, Polizisten und Rettungskräfte.

11.00 Uhr: Schopper rechnet mit deutlich mehr ukrainischen Kindern an Schulen

Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) rechnet damit, dass die Zahl der ukrainischen Kinder und Jugendlichen an den Schulen in Baden-Württemberg nach den Sommerferien deutlich ansteigen wird. „Die Prognosen gehen dahin, dass wir fast 40 000 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine bekommen“, sagte Schopper dem Südwestrundfunk (SWR). Derzeit werden an den Schulen in Baden-Württemberg rund 31 500 Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine unterrichtet.

Das Kultusministerium erklärt sich den starken Anstieg der Zahlen damit, dass sich nun viele Ukrainerinnen und Ukrainer entschieden hätten, mit ihren Kindern in Deutschland zu bleiben. „Es ist ja nicht abzusehen, wann der Krieg beendet ist“, sagte Schopper dem SWR. Immer mehr ukrainische Kinder und Jugendliche, die bislang online aus der Heimat unterrichtet worden seien, gingen jetzt hier in die Schulen. „Das ist schon eine riesig große Herausforderung für die Schulen“, sagte Schopper. Der Platzmangel sei groß. „Da wird wirklich jetzt jede Besenkammer genutzt, um zu unterrichten.“

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 27. Juli:

21.51 Uhr: Ukraine vermeldet Rückeroberung von Dorf in Region Donezk

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben im Zuge ihrer Gegenoffensive das Dorf Staromajorskje im Süden des Landes von den russischen Streitkräften zurückerobert. "Staromajorskje in der Region Donezk ist befreit worden", erklärte die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj postete ein Video auf Telegram, das eine Gruppe von Soldaten mit einer ukrainischen Flagge zeigt und schrieb dazu, sie hätten "das Dorf Staromajorskje befreit". "Unser Süden. Unsere Jungs. Ruhm für die Ukraine", schrieb Selenskyj.

20.36 Uhr: Ukraine meldet harte Kämpfe und Geländegewinne bei Bachmut

 Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge im östlichen Gebiet Donezk südlich der russisch besetzten Stadt Bachmut Geländegewinne erzielt. „Wir bewegen uns schrittweise voran“, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Donnerstag bei Telegram. Schwerpunkte der harten Kämpfe seien die Ortschaften Klischtschijiwka, Kurdjumiwka und Andrijiwka. Am Abend war im Generalstabsbericht wiederum von abgewehrten russischen Angriffen südlich von Klischtschijiwka und russischen Bombardements bei Kurdjumiwka die Rede.

17.30 Uhr: Putin will bei Afrika-Gipfel über Getreidelieferungen sprechen

Russland will bei seinem zweiten Afrika-Gipfel, der an diesem Donnerstag in St. Petersburg beginnt, die Zusammenarbeit mit den Staaten des Kontinents ausbauen. Im Mittelpunkt stehen dabei auch russische Lieferungen von Getreide und Dünger in afrikanische Länder, nachdem Moskau das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer aufgekündigt hatte. Russland sieht sich wegen der Seeblockade in seinem Krieg gegen die Ukraine international in der Kritik, dem Weltmarkt große Mengen an Weizen und Mais zu entziehen und so Lebensmittelpreise in die Höhe zu treiben.

16.54 Uhr: Ukraine sucht Auswege aus der russischen Seeblockade

Die Ukraine sucht zum Durchbrechen der russischen Seeblockade gegen Getreideexporte die Hilfe der Nato. Auf Bitten von Präsident Wolodymyr Selenskyj tagte der neue Nato-Ukraine-Rat am Mittwoch erstmals auf Botschafter-Ebene in Brüssel. Selenskyj hoffte dabei auf eine Perspektive für die Ausfuhr von Getreide über die ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer. „Die Welt weiß, dass die Sicherheit der Schwarzmeerhäfen der Schlüssel zu Frieden und Stabilität auf dem globalen Lebensmittelmarkt ist“, sagte er im Vorfeld in einer Videoansprache in Kiew.

Größere Ankündigungen oder Beschlüsse wurden vom Treffen der 31 Nato-Staaten mit der von Moskau angegriffenen Ukraine indes nicht erwartet. Russland wiederum bereitete sich auf ein Gipfeltreffen mit afrikanischen Staaten ab Donnerstag in St. Petersburg vor. Viele arme Länder in Afrika leiden darunter, dass Getreide- und Düngerlieferungen aus der Ukraine und aus Russland wegen des Krieges ausfallen. Präsident Wladimir Putin kündigte einen Ausbau der russischen Zusammenarbeit mit Afrika an.

16.04 Uhr: EU verschärft Sanktionen gegen Belarus

Die EU-Länder haben sich auf neue Sanktionen gegen Belarus geeinigt. Wegen der Unterstützung des Landes für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verständigten sich die Botschafter der EU-Länder auf verschärfte Strafmaßnahmen, wie der spanische EU-Ratsvorsitz am Mittwoch im Online-Dienst Twitter mitteilte, der in "X" umbenannt wurde. Demnach belegt die EU weitere Verantwortliche und Organisationen mit Einreise- und Vermögenssperren.

Nach Diplomatenangaben wird zudem der Export von Gütern nach Belarus eingeschränkt, die zivil wie militärisch genutzt werden können. Auch Luftfahrt-Ausrüstung ist betroffen. Der formelle Sanktionsbeschluss wird in den nächsten Tagen erwartet. Dann sollen auch weitere Details bekannt gegeben werden.

15.52 Uhr: Moldau weist 45 russische Diplomaten aus

Die Republik Moldau hat „wegen zahlreicher unfreundlicher Handlungen“ den russischen Botschafter einbestellt und 45 russische Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter des Landes verwiesen. Dadurch werde es „weniger Menschen geben, die die Lage in unserem Land versuchen zu destabilisieren“, sagte Außenminister Nicu Popescu am Mittwoch. Die 45 russischen Botschaftsmitarbeiter müssten bis zum 15. August Moldau verlassen.

Medien in Moldau hatten zuvor berichtet, dass sich auf dem Dach der russischen Botschaft in der Hauptstadt Chisinau und einem Nachbargebäude 28 Antennen befänden, die zur Spionage genutzt werden können.

Das diplomatische Korps Russlands soll zukünftig nur noch aus zehn Diplomaten und 15 Mitarbeitern bestehen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Moldau nach Angaben des Außenministeriums bereits zwei russische Diplomaten ausgewiesen.

13.32 Uhr: Luxusferien während des Kriegs: Ukrainische Behörden ermitteln gegen Abgeordneten

Ferien auf den Malediven mitten im Krieg: Wegen dieses Verstoßes gegen geltende Regeln haben ukrainische Behörden die Wohnung des Abgeordneten Juri Aristow durchsucht. Der 48-Jährige habe „unter dem Vorwand einer Dienstreise“ Urlaub auf den Malediven gemacht, erklärten die Ermittler am Mittwoch. Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte die Fernreise des Abgeordneten scharf.

Sich während des Kriegs auf eine Urlaubsinsel zu begeben, sei ein „Verrat an den Prinzipien des Staates“, erklärte Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. „Sie sollen in der Ukraine und für das ukrainische Volk arbeiten“, sagte er an die Adresse von Abgeordneten und Beamten.

10.43 Uhr: London: Russische Schwarzmeerflotte bereitet sich auf Blockade vor

Die russische Schwarzmeerflotte bringt sich nach Angaben britischer Militärexperten nach Aufkündigung des Getreideabkommens für eine Blockade ukrainischer Häfen in Stellung. Das geht aus dem Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch hervor. Demnach patrouilliert die moderne russische Korvette „Sergej Kotow“ bereits die Route zwischen dem Bosporus und der ukrainischen Hafenstadt Odessa. Es gebe eine realistische Möglichkeit, dass die Korvette Teil einer Gruppe sein werde, die Handelsschiffe auf dem Weg Richtung Ukraine abfangen solle, hieß es in der Mitteilung.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 25. Juli:

22.04 Uhr: USA kündigen neues Militär-Hilfspaket über 400 Millionen Dollar für Ukraine an

Die USA haben ein neues Militär-Hilfspaket für die Ukraine im Wert von 400 Millionen Dollar (rund 362 Millionen Euro) angekündigt. Es umfasse unter anderem gepanzerte Truppentransportfahrzeuge, Munition für Patriot-Luftabwehrsysteme und Himars-Mehrfachraketenwerfer sowie für Artilleriegeschütze, erklärte das Pentagon am Dienstag. US-Außenminister Antony Blinken fügte an, die Hilfe ziele darauf ab, "die tapferen Kräfte der Ukraine auf dem Schlachtfeld zu stärken" und sie bei der Rückeroberung des ukrainischen Territoriums zu unterstützen.

Die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gegen die russischen Besatzer, die mit dem US-Hilfspaket unterstützt werden soll, kommt derzeit nur langsam voran. Die USA sind der wichtigste militärische Verbündete der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Seit Beginn der breit angelegten russischen Invasion im Februar 2022 haben sie Militärhilfe in Höhe von mehr als 43 Milliarden Dollar geliefert oder zugesagt.

14.30 Uhr: Russland erhöht Alters-Obersgrenze für Einberufung in die Armee

Das russische Parlament hat am Dienstag eine Erhöhung der Alters-Obergrenze für die Einberufung zum Wehrdienst beschlossen. "Ab dem 1. Januar 2024 werden Bürger im Alter von 18 bis 30 für den Militärdienst einberufen", heißt es in dem von der Duma in zweiter und dritter Lesung beschlossenen Gesetz. Zuvor waren Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren in Russland zu einem einjährigen Wehrdienst verpflichtet.

13.50 Uhr: EU zahlt neuen Milliardenkredit an Ukraine aus

Die Ukraine hat von der EU einen neuen Hilfskredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro erhalten. Wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Dienstag mitteilte, soll er dem von Russland angegriffenen Land helfen, den Staat am Laufen zu halten und Infrastruktur zu reparieren. „Während Russland seinen rücksichtslosen Krieg fortsetzt, unterstützen wir weiterhin die Ukraine“, erklärte die frühere deutsche Verteidigungsministerin. Sie verurteile die jüngsten russischen Angriffe auf ukrainische Getreidelager und Exportinfrastruktur aufs Schärfste.

Das Geld ist Teil des bis zu 18 Milliarden Euro umfassenden Darlehensprogramms, das im vergangenen Dezember von den EU-Mitgliedstaaten für dieses Jahr vereinbart wurde. Mit den Finanzhilfen will die EU es dem ukrainischen Staat ermöglichen, weiter Löhne und Renten zahlen zu können. Zudem soll der Betrieb von Krankenhäusern, Schulen und Notunterkünften für umgesiedelte Menschen garantiert werden. Darüber hinaus kann das Geld auch genutzt werden, um durch den russischen Angriffskrieg zerstörte Infrastruktur wiederherzustellen. Dazu gehören zum Beispiel Stromleitungen, Wassersysteme sowie Straßen und Brücken.

11 Uhr: Moskau: Attacke auf russisches Schiff im Schwarzen Meer abgewehrt

Inmitten wachsender Spannungen im Schwarzen Meer hat Russland nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau eine ukrainische Attacke auf eines seiner Kriegsschiffe abgewehrt. Die Ukraine habe versucht, das Patrouillenschiff „Sergej Kotow“ der russischen Schwarzmeerflotte mit zwei unbemannten Booten anzugreifen, teilte das Ministerium am Dienstag in Moskau mit. Die Boote seien in einer Entfernung von 1000 und 800 Metern durch Beschuss von der „Kotow“ zerstört worden. Das russische Schiff, das den südwestlichen Teil des Schwarzen Meeres kontrolliere, erfülle weiter seine Aufgaben, hieß es. Niemand sei verletzt worden.

Die Spannungen im Schwarzen Meer haben seit Russlands Aufkündigung des Abkommens zur Verschiffung von Getreide aus den ukrainischen Häfen zugenommen. Moskau hatte am Montag voriger Woche seine Sicherheitsgarantien für einen Getreidekorridor zur Türkei zurückgezogen. Stattdessen würden alle Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, als Träger militärischer Fracht angesehen. Daraufhin hatte auch die Ukraine angekündigt, gegen Schiffe vorzugehen, die russisch kontrollierte Häfen im Schwarzen Meer anlaufen.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 24. Juli: 

22.10 Uhr: Ukraine wirft Russland Streubombeneinsatz vor: Kind tot und Verletzte

Die ukrainischen Behörden haben Russland einen Streubombeneinsatz in der Stadt Kostjantyniwka im ostukrainischen Gebiet Donezk vorgeworfen. Ein Kind wurde dabei am Montagabend getötet, wie der Chef der örtlichen Militärverwaltung, Pawlo Kyrylenko, im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte. Es gebe sieben Verletzte. Die Streumunition sei an einem Gewässer explodiert, wo Menschen Erholung gesucht hätten. Kyrylenko veröffentliche ein Foto, auf dem vermutlich von Blut rot gefärbter Boden zu sehen war. Nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft war der getötete Junge zehn Jahre alt. Unter den Verletzten seien vier Kinder, hieß es.

Russland hat in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder die international geächtete Streumunition eingesetzt. Kremlchef Wladimir Putin drohte zuletzt auch damit, dass Russland seine Arsenale mit vielen Arten dieser Waffen als Antwort auf den Einsatz von US-Streumunition in der Ukraine nutzen könne. Die Ukraine hatte sich von den USA diese Munition liefern lassen, um bei ihrer Gegenoffensive zur Befreiung ihrer von Russland besetzten Gebiete mehr Erfolge zu erzielen.

19.15 Uhr: Ukrainischer Militärbeamter wegen Korruptionsverdachts festgenommen

Ukrainische Ermittler haben am Montag den entlassenen Leiter eines Kreiswehrersatzamtes von Odessa wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen. Der Mann soll sich illegal bereichert haben, indem er Männer gegen Bestechungsgeld vom Kriegsdienst freistellte. Der Militärbeamte soll sich zu Kriegszeiten in Spanien Immobilien im Millionenwert zugelegt haben. Ihm drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft.

Im Juni war einer Mitteilung des Präsidialamts zufolge Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj angewiesen worden, den Mann, „über den das ganze Land redet“, unverzüglich zu entlassen. Die Internetzeitung „Ukrajinska Prawda“ hatte davor berichtet, dass Familienmitglieder des Militärbeamten Immobilien für über drei Millionen Euro an der spanischen Küste und Luxusautos gekauft hätten.

15.42 Uhr: Russland droht nach Drohnenangriff auf Moskau mit Vergeltung

Einen Tag nach einem weiteren russischen Angriff auf die Hafenstadt Odessa haben ukrainische Drohnen in Moskau und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim Schäden verursacht. Der ukrainische Geheimdienst habe „eine Spezialoperation“ in Moskau verübt, hieß es am Montag in ukrainischen Verteidigungskreisen. Das Wort wird üblicherweise von der russischen Führung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine verwendet.

12.15 Uhr: Kreise in Kiew: Drohnenangriff in Moskau war ukrainische „Spezialoperation“

Ukrainische Verteidigungskreise haben den jüngsten Drohnenangriff in Moskau für sich reklamiert. Der Angriff mit zwei Drohnen in der russischen Hauptstadt am frühen Montagmorgen sei eine „Spezialoperation“ des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR gewesen, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus ukrainischen Verteidigungskreisen. Das russische Verteidigungsministerium hatte den Vorfall gemeldet und der Ukraine den Versuch eines „terroristischen Aktes“ vorgeworfen.

12.03 Uhr: Kreml sieht nach Angriff auf Moskau keinen Grund für besseren Schutz

Trotz der jüngsten Drohnenattacke auf Moskau sieht der Kreml keinen Grund für eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen für die russische Hauptstadt. „Das ist hier kaum nötig“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Die Sicherheitsorgane arbeiteten ohnehin auf Hochtouren. Es werde „rund um die Uhr sehr angespannte Arbeit geleistet“. Moskau war in der Nacht zum Montag mit mindestens zwei Drohnen angegriffen worden, für die Russland die Ukraine verantwortlich macht. Verletzte gab es nach offiziellen Angaben nicht.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 23. Juli:

19.55 Uhr: Unesco verurteilt russischen Angriff auf ukrainische Hafenstadt Odessa

Die Unesco hat den russischen Luftangriff auf die ukrainische Hafenstadt Odessa, bei der auch die zum Weltkulturerbe gehörende Altstadt getroffen wurde, scharf verurteilt. In einer am Sonntag in Paris veröffentlichten Erklärung zeigte sich die UN-Kulturorganisation "tief bestürzt" über den Beschuss, der "mehrere Kulturstätten" getroffen habe. Unesco-Chefin Audrey Azoulay bezeichnete den Angriff als "Eskalation der Gewalt gegen (das) Kulturerbe der Ukraine".

14.10 Uhr: Selenskyj kündigt Vergeltung für Angriffe auf Odessa an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach den neuen russischen Angriffen auf die Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer Vergeltung angekündigt. „Raketen gegen friedliche Städte, gegen Wohngebäude, gegen eine Kathedrale... Es kann keine Entschuldigung für das russische Böse geben“, schrieb Selenskyj am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal. „Wie immer wird auch dieses Böse verlieren. Und es wird für Odessa definitiv eine Vergeltung gegen die russischen Terroristen geben.“

Russland hatte am vergangenen Montag unter internationalem Protest ein internationales Getreideabkommen mit der Ukraine aufgekündigt und bombardiert seitdem täglich Odessa. Die Millionenstadt spielte für den Export der Nahrungsmittel übers Schwarze Meer eine zentrale Rolle. Bei Angriffen in der Nacht zum Sonntag wurden ukrainischen Angaben zufolge insgesamt 19 russische Raketen und Marschflugkörper abgefeuert. Die Luftverteidigung habe neun davon abwehren können. Durch die Angriffe wurden den ukrainischen Behörden zufolge ein Mensch getötet und 22 weitere verletzt. Außerdem seien Hafeninfrastruktur, Wohnhäuser und die Verklärungskathedrale beschädigt worden, ein Wahrzeichen der Stadt.

11 Uhr: Putin und Lukaschenko treffen sich erstmals seit Wagner-Aufstand

Erstmals seit dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner hat Russlands Präsident Wladimir Putin den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko getroffen. Ein von Lukaschenkos Pressedienst am Sonntag veröffentlichtes Video zeigt die beiden langjährigen Staatschefs, wie sie vor gemeinsamen Gesprächen im Konstantinpalast in St. Petersburg eintreffen. Der russische Präsident Putin erklärte während des Treffens gegenüber der Nachrichtenagentur Tass, die Gegenoffensive der Ukraine zur Rückeroberung besetzten Gebiets sei "gescheitert". 

Zuvor hatte Lukaschenko der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge gesagt, es gebe "gar keine Gegenoffensive". Daraufhin habe Putin unterbrochen und gesagt, eine Gegenoffensive finde statt, sei aber gescheitert. Die Gespräche mit Lukaschenko sollten zwei Tage lang dauern, fügte Putin gegenüber Tass an.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 22. Juli: 

21.13 Uhr: Ukraine bestätigt Angriff auf „militärische Einrichtungen“ auf der Krim

Die Ukraine hat einen von ihr am Samstag geführten Angriff auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim bestätigt. Der Angriff habe auf „militärische Einrichtungen“ gezielt und sei von den ukrainischen Streitkräften ausgeführt worden, teilte eine Quelle innerhalb der ukrainischen Armee am Samstag der Nachrichtenagentur AFP mit. Weitere Einzelheiten zu dem Angriff wurden von dieser Quelle nicht genannt.

Der von Moskau eingesetzte Krim-Gouverneur Sergej Aksjonow hatte zuvor mitgeteilt, dass durch einen ukrainischen Drohnenangriff ein Munitionslager explodiert sei. Danach sei in der Region Krasnogwardeiskoje auf der Krim eine Evakuierung im Umkreis von fünf Kilometern um das Lager beschlossen worden.

Bei dem Drohnenangriff sei niemand verletzt worden, erklärte Aksjonow im Onlinedienst Telegram. Das von Russland eingesetzte Gesundheitsministerium der Krim teilte später jedoch mit, vier Menschen seien ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zu der Art ihrer Verletzungen machte das Ministerium keine Angaben.

18.30 Uhr: Moskau macht Westen für Tod von russischem Journalisten mitverantwortlich

Moskau hat den Westen für den Tod eines russischen Journalisten in der Ukraine verantwortlich gemacht. Bei dem Angriff handle es sich um ein "abscheuliches und vorsätzliches Verbrechen", das von der Ukraine und ihren westlichen Unterstützern begangen worden sei, erklärte am Samstag das Außenministerium in Moskau. Es kündigte eine "Antwort" auf diesen Angriff an.

Zuvor hatte die russische Armee mitgeteilt, dass bei einem ukrainischen Angriff in der südukrainischen Region Saporischschja der für die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti arbeitende Reporter Rostislaw Schurawlew getötet worden sei. Laut Ria Nowosti wurden drei weitere Journalisten verletzt.

Das russische Militär warf der Ukraine vor, bei diesem Angriff Streumunition eingesetzt zu haben. Nach Angaben des Außenministeriums in Moskau hatten die Journalisten "Material für einen Bericht" über den Beschuss von Orten in der Region Saporischschja mit Streumunition gesammelt. Laut Ria Nowosti ereignete sich der Angriff nahe des an der Front gelegenen Dorfes Pytichatki. 

16.50 Uhr: Russischer Medienvertreter in der Ukraine getötet

Ein russischer Militärkorrespondent ist nach offiziellen Angaben aus Moskau im Kampfgebiet im Süden der Ukraine ums Leben gekommen. „Durch Beschuss mit Streumunition vonseiten der ukrainischen Streitkräfte haben vier Journalisten unterschiedlich schwere Verletzungen erlitten“, teilte das russische Verteidigungsministerium am Samstag mit. Der Korrespondent der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, Rostislaw Schurawljow, erlag demnach auf dem Weg zum Feldlazarett seinen Verwundungen. Die Agentur bestätigte seinen Tod. Später wurde ein Kameramann der Deutschen Welle durch russischen Beschuss verletzt.

14.40 Uhr: Moskau wirft Ukraine Drohnenangriff auf Krim vor

Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zur Krim-Brücke und zur Rückeroberung der Krim; Journalist der Agentur Ria Nowosti laut Moskau durch Streumunition getötet; diplomatischer Protest nach Putin-Äußerungen zu polnischen Grenzen +++ Kiew (AFP) - Die Ukraine setzt ihre Angriffe auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim offenbar fort. Ein ukrainischer Drohnenangriff ließ nach Angaben der pro-russischen Behörden am Samstag ein Munitionslager explodieren. Nach dem „Angriff feindlicher Drohnen“ in der Region Krasnogwardeiskoje sei die Evakuierung der Gegend im Umkreis von fünf Kilometern um das Lager beschlossen worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte unterdessen mit, die von Russland errichtete Krim-Brücke müsse „neutralisiert“ werden.

Bei dem Drohnenangriff auf die Krim wurden nach ersten Angaben des pro-russischen Behördenchefs Aksjonow im Onlinedienst Telegram niemand verletzt. Es sei jedoch sicherheitshalber beschlossen worden, den Zugverkehr zu unterbrechen. Zwei zwischen Moskau und Simferopol, der größten Stadt der Krim, verkehrende Züge seien gestoppt worden.

11.36 Uhr: Russischer Gouverneur meldet Angriffe mit Streumunition

Die Ukraine hat nach russischen Angaben die russische Grenzregion Belgorod mit Streumunition beschossen. Der dortige Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete am Samstag von ukrainischen Angriffen auf die Ortschaft Schurawljowka, bei denen auch Raketenwerfer zum Einsatz gekommen seien, die Streumunition verschießen. Opfer oder Sachschäden habe es keine gegeben.

Die USA hatten der Ukraine trotz internationaler Kritik in den vergangenen Wochen zur Verteidigung gegen Russland Streumunition geliefert. Mehr als 100 Staaten - auch Deutschland - haben den Einsatz solcher Waffen mit einem Abkommen geächtet.

Insgesamt berichtete Gladkow von Angriffen auf 13 Ortschaften in seiner Region. Streumunition kam demnach aber nur in Schurawljowka zum Einsatz. In drei der angegriffenen Siedlungen gebe es Schäden an Häusern und Fahrzeugen sowie an einer Stromleitung.

8.45 Uhr: Mindestens vier Tote bei russischem Beschuss im Gebiet Donezk

Durch neue russische Angriffe auf eine Ortschaft im Osten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Menschen ums Leben gekommen. Auf die Ortschaft Nju-Jork im Donbass-Gebiet seien am Freitagabend Fliegerbomben des Typs Fab-250 abgeworfen worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Samstag mit. Drei Zivilisten seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden. Befürchtet wird, dass die Zahl der Opfer noch steigt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen ein.

Zudem meldeten die Behörden des Gebiets Dnipropetrowsk drei Verletzte durch russischen Artilleriebeschuss in Nikopol. Die Stadt liegt am Ufer des Flusses Dnipro auf der gegenüberliegenden Seite des von russischen Truppen besetzten Atomkraftwerks Saporischschja. Russland führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. Dabei gibt es immer wieder auch Opfer unter der Zivilbevölkerung. Die russische Armee behauptet, nur militärische Ziele zu beschießen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 21. Juli: 

22 Uhr: Selenskyj spricht mit Erdogan über Bedeutung von Getreideabkommen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan über eine mögliche Rückkehr zu dem bedeutenden Abkommen zur Verschiffung von Getreide über das Schwarze Meer gesprochen. „Die Öffnung des Getreidekorridors hat absolute Priorität“, teilte Selenskyj nach einem Telefonat mit Erdogan am Freitagabend in Kiew mit. „Zusammen müssen wir eine globale Ernährungskrise verhindern.“ Nach der Aufkündigung des Abkommens durch Russland am Montag gibt es eine neue Seeblockade. Moskau hat den Getreidefrachtern die Sicherheitsgarantien in dem von ihm kontrollierten Regionen des Schwarzes Meeres entzogen.

„Wegen Russlands Handlungen ist die Welt erneut am Rande einer Lebensmittelkrise. Insgesamt 400 Millionen Menschen in vielen Ländern Afrikas und Asiens sind einem Hungerrisiko ausgesetzt“, teilte Selenskyj weiter mit. Durch das vor einem Jahr mit den Kriegsparteien Russland und der Ukraine unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen geschlossene Abkommen konnte Kiew weiter sein Getreide über das Schwarze Meer verschiffen lassen. Durch den Verkauf erzielte die Ukraine für ihren Haushalt wichtige Einnahmen.

11.30 Uhr: Selenskyj beruft nach kritischer Äußerung Botschafter in London ab

Kurz nach einer kritischen Äußerung über Präsident Wolodymr Selenskyj ist der ukrainische Botschafter in Großbritannien, Wadym Prystajko, von seinem Posten abberufen worden. Selenskyj ließ das entsprechende Dekret ohne nähere Erläuterungen am Freitag in Kiew auf seiner Website veröffentlichen. Vor knapp einer Woche hatte der Botschafter seinem Staatschef im britischen Fernsehen „ungesunden Sarkasmus“ vorgehalten. Prystajko war drei Jahre lang auf Posten in London. Davor war er Vizeregierungschef und Außenminister.

8.43 Uhr: Verletzte bei neuen russischen Angriffen auf Odessa

Bei neuen russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind nach Angaben der Behörden mindestens zwei Menschen verletzt worden. „Im Morgengrauen haben die Russen Raketen des Typs Kalibr von einem Raketenkreuzer abgeschossen, den sie nachts zum Patrouillieren ins Schwarze Meer entsandt haben“, teilte der Chef der Militärverwaltung, Oleh Kiper, am Freitag auf seinem Telegram-Kanal mit.

8.03 Uhr: Die ukrainische Armee setzt die von Washington gelieferte Streumunition nach Erkenntnissen der US-Regierung bereits auf dem Schlachtfeld ein.

Die ukrainische Armee setzt die von Washington gelieferte Streumunition nach Erkenntnissen der US-Regierung bereits auf dem Schlachtfeld ein. Die Streitkräfte der Ukraine verwendeten diese "seit etwa einer Woche", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, John Kirby, am Donnerstag vor Journalisten. Kirby fuhr fort, die ukrainischen Streitkräfte setzten die Munition "angemessen und effektiv" ein - und diese wirke sich "tatsächlich auf die Verteidigungsformationen und die Verteidigungsmanöver Russlands aus".

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 20. Juli:

21.47 Uhr: Russland könnte Ukraine Angriffe auf zivile Schiffe vorwerfen 

Die US-Regierung hat erneut davor gewarnt, dass Russland seine Angriffe nach dem Ausstieg aus dem internationalen Getreideabkommen auf zivile Schiffe im Schwarzen Meer ausweiten und diese dann der Ukraine zur Last legen könnte.

 

Russland hatte am Montag das Abkommen zum Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer trotz aller internationaler Appelle für beendet erklärt. Im Anschluss kündigte Moskau an, Schiffe, die ukrainische Häfen ansteuern, künftig als mögliche militärische Ziele zu betrachten.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 19. Juli:

19.02 Uhr: Russland verabschiedet Gesetz zur Ausrüstung der Nationalgarde mit schweren Waffen

Das russische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das der Nationalgarde des Landes den Einsatz schwerer Waffen ermöglichen soll. Die direkt Präsident Wladimir Putin unterstellte Truppe soll dem am Mittwoch vom Unterhaus beschlossenen Gesetzestext zufolge künftig über militärische Ausrüstung wie Panzer verfügen können. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor angekündigt, die Ausrüstung der Söldnergruppe Wagner nach deren kurzzeitigen Aufstand im vergangenen Monat zu übernehmen.

Die Nationalgarde war 2016 von Putin aufgestellt worden, um Unruhen und Proteste im Land zu bekämpfen. Seitdem hat sich die Zuständigkeitsbereich der Truppe vergrößert. Sie ist auch an der russischen Offensive in der Ukraine beteiligt. Nach dem Aufstand der Wagner-Söldner hatte der Chef der Nationalgarde, Viktor Solotow, gesagt, dass seine Truppe nun schwere Waffen wie Panzer erhalten könnte.

17.35 Uhr: EU berät über mögliche neue Zusagen an die Ukraine

Die Außenminister der EU-Staaten wollen an diesem Donnerstag (10.00 Uhr) bei einem Treffen in Brüssel über mögliche langfristige Unterstützungszusagen für die von Russland angegriffene Ukraine beraten. Konkret wird es etwa um die Frage gehen, wie sich die EU an einer Initiative für eine Art Sicherheitspakt beteiligen kann. Diese war in der vergangenen Woche von der G7-Gruppe westlicher Wirtschaftsmächte vorgestellt worden und soll in den kommenden Monaten mit konkreten Inhalten gefüllt werden.

Nach Angaben eines EU-Beamten geht es vor allem darum, der Ukraine klarer als bislang zu sagen, was sie in Zukunft an Unterstützung erwarten kann. Neben der weiteren finanziellen Förderung von Waffenlieferungen durch Mitgliedstaaten könnten dies auch Zusagen zu einem Ausbau des EU-Ausbildungsprogramms für die ukrainischen Streitkräfte sein.

17.27 Uhr: Moskau: Schiffe im Schwarzen Meer gelten ab Donnerstag als Gegner

Nach dem Ende des Abkommens über die Ausfuhr ukrainischen Getreides will Russland Schiffe in den betroffenen Gebieten des Schwarzen Meeres als mögliche Gegner einstufen. Ab Donnerstag um Mitternacht (Mittwoch, 23.00 Uhr MESZ) würden die Schiffe als „potenzielle Träger militärischer Fracht“ eingestuft, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit.

17.04 Uhr: Ukraine braucht für Offensive 300 Panzerfahrzeuge und 80 F-16-Kampfjets

Die Ukraine braucht nach eigenen Angaben für ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete hunderte zusätzliche Panzerfahrzeuge und bis zu 80 F-16-Kampfjets. Sein Land brauche "insbesondere 200 bis 300 gepanzerte Fahrzeuge" sowie "60 bis 80 F-16-Kampfjets, um den Luftraum gut abzuriegeln", sagte der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview. Zudem bemühe sich Kiew nach Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen um eine gemeinsame Militärpatrouille von Schwarzmeer-Ländern wie Bulgarien und der Türkei, um seine Getreideexporte fortsetzen zu können.

15.15 Uhr: Südafrika: Keine Teilnahme von Wladimir Putin an Brics-Gipfel

Russlands Präsident Wladimir Putin wird nicht persönlich am Treffen der Brics-Staaten im August in Südafrika teilnehmen. In einer Mitteilung des Büros des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa am Mittwoch hieß es, die Entscheidung sei „in gegenseitigem Einvernehmen“ getroffen worden. Anstelle Putins werde Russlands Außenminister Sergej Lawrow anreisen.

Über viele Wochen stand die Frage im Raum, ob Putin es trotz eines vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) erlassenen Haftbefehls wagen werde, nach Südafrika zu reisen. Das Gericht in Den Haag hatte den Haftbefehl gegen den Kremlchef wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine im März erlassen.

Russland hatte Südafrika nach Angaben von dessen Präsident Cyril Ramaphosa gewarnt, dass eine Verhaftung Putins einer „Kriegserklärung“ gleichkomme.

14.40 Uhr: Kiew: 60.000 Tonnen Getreide bei russischen Angriffen auf Region Odessa zerstört

Bei russischen Angriffen auf die Region Odessa sind nach ukrainischen Angaben rund 60.000 Tonnen Getreide zerstört worden. Zudem seien Getreideterminals und Infrastruktur in den Häfen von Odessa und Tschornomorsk gezielt angegriffen worden, erklärte der ukrainische Landwirtschaftsminister Mykola Solsky. Die russische Armee gab dagegen an, Militäreinrichtungen und Munitionsdepots in der Nähe von Odessa ins Visier genommen zu haben. 

13.20 Uhr: Hafenstadt Odessa durchlebt schwersten Angriff seit Kriegsbeginn

Russland hat die südukrainische Hafenstadt Odessa die zweite Nacht in Folge massiv mit Raketen und Drohnen angegriffen. Der Hafen war bislang Hauptausgangspunkt für ukrainische Agrarexporte im Rahmen des Getreideabkommens, das Moskau aufgekündigt hat. In Odessa vermutet Russland auch die Kommandozentrale für Angriffe von Schwimmdrohnen, die am Montag die Brücke auf die von Moskau besetzte Halbinsel Krim beschädigt haben.

Der Bürgermeister von Odessa, Hennadij Truchanow, schrieb am Mittwoch bei Facebook: „Einen solchen großen Angriff haben wir seit dem Beginn des groß angelegten (russischen) Einmarsches nicht erlebt.“ In der Stadt seien mehrere Gebäude durch Explosionen beschädigt worden. Laut Behörden wurden mindestens sechs Menschen verletzt.

12.45 Uhr: Selenskyj: Russische Raketen zielten auf Getreideabkommen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die massiven russischen Angriffe auf die Hafenanlagen in Odessa mit dem Ende des Getreideabkommens in Verbindung gebracht. „Die russischen Terroristen zielen absolut bewusst auf die Infrastruktur des Getreideabkommens, und jede russische Rakete ist ein Schlag nicht nur auf die Ukraine, sondern auf alle in der Welt, die ein normales und sicheres Leben anstreben“, schrieb der Staatschef am Mittwoch bei Telegram. Dem Militär sei die Anweisung gegeben worden, die Hafeninfrastruktur besser zu schützen.

7 Uhr: Evakuierung von mehr als 2000 Menschen wegen Brands auf Krim

Auf einem Militärgelände im Osten der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben ein Feuer ausgebrochen. Wie der russische Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde die Evakuierung von mehr als 2000 Zivilisten angeordnet. „Die vorübergehende Evakuierung der Bewohner von vier an das Militärgelände im Bezirk Kirow grenzende Ortschaften ist geplant“, erklärte Aksjonow.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 18. Juli:

14.09 Uhr: Russland hebt Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte auf 

Einen Tag nach dem Auslaufen des Getreideabkommens mit der Ukraine hat Russland die Sicherheitsgarantien für ukrainische Getreideexporte aufgehoben. Dies bedeute, dass es im Nordwesten des Schwarzen Meeres wieder „eine temporär gefährliche Zone“ gebe, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach Angaben seines Ministeriums am Dienstag in einem Telefonat mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan. Das Koordinierungszentrum zur Umsetzung des Getreideabkommens erklärte Russland für aufgelöst.

Russland hatte das von der Türkei und der UNO vermittelte und seit vergangenem Sommer bestehende Abkommen zum Export von Getreide aus der Ukraine am Montag für beendet erklärt und auslaufen lassen.

9.08 Uhr: Ukraine meldet Schäden durch russische Angriffe in Odessa und Mykolajiw

Wenige Stunden nach dem Auslaufen des Abkommens für den Export von ukrainischem Getreide sind die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw mit Drohnen und Raketen angegriffen worden. Die Luftabwehr habe sechs russische Marschflugkörper vom Typ Kalibr und 25 Schahed-Drohnen iranischer Bauart abgeschossen, erklärte das Südkommando der ukrainischen Streitkräfte am Dienstag. Allerdings seien in Odessa "Einrichtungen der Hafeninfrastruktur" und "mehrere Wohnhäuser" von Raketentrümmern und der beim Abschuss entstandenen Druckwelle beschädigt worden. Ein Mann sei verletzt worden.

Raketen wie Drohnen seien vor Odessa vom Schwarzen Meer aus gestartet, erklärte das ukrainische Südkommando weiter. Regionalgouverneur Oleg Kiper hatte die Bevölkerung zuvor aufgerufen, bis zur Aufhebung des Luftalarms in den Schutzräumen zu bleiben. In Mykolajiw wurde nach Angaben von Regionalgouverneur Vitali Kim ein "Industriebetrieb" getroffen. Auch in anderen Teilen der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Betroffen waren unter anderem die Regionen Cherson, Saporischschja, Donezk und Charkiw.

8.58 Uhr: Russland meldet Abwehr von knapp 30 Drohnen über Krim

Rund einen Tag nach einer Explosion auf der Krim-Brücke will Russland nahe der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel eigenen Angaben zufolge einen weiteren größeren Drohnenangriff abgewehrt haben. Insgesamt 28 unbemannte ukrainische Flugkörper seien in der Nacht zum Dienstag abgeschossen oder von ihrer geplanten Flugbahn abgebracht worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht. Opfer und Zerstörungen habe es keine gegeben, hieß es.

7 Uhr: Straßenverkehr nach Angriff auf die Krim-Brücke teilweise wieder aufgenommen

Nach dem Angriff auf die Krim-Brücke läuft der Straßenverkehr russischen Angaben zufolge teilweise wieder. Der Fahrzeugverkehr sei auf einer Spur wieder aufgenommen worden, teilte der stellvertretende russische Ministerpräsident Marat Chusnullin am Dienstagmorgen im Onlinedienst Telegram mit.

Die Brücke über die Straße von Kertsch ist die wichtigste Straßen- und Bahn-Verbindung zwischen dem russischen Festland und der von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 17. Juli:

22.55 Uhr: Selenskyj will Getreideabkommen ohne Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt auf Gespräche mit den Vereinten Nationen und der Türkei, um das Getreideabkommen auch ohne Moskau fortzusetzen. Dazu habe er Briefe an UN-Generalsekretär Antonio Guterres und Präsident Recep Tayyip Erdogan geschrieben, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Montagabend.

Russland habe die stabile Lebensmittelversorgung zerstört, doch die Staaten in Asien, in Afrika und Europa hätten ein Recht auf Stabilität. „Die Schwarzmeer-Getreideinitiative kann und sollte weitergehen - wenn ohne Russland, dann ohne Russland.“ Das Abkommen mit der UN und der Türkei bleibe in Kraft. Es müsse nur umgesetzt werden. Mit dem Abkommen hatte die Ukraine trotz des Kriegs seit vergangenem Sommer Getreide übers Schwarze Meer exportiert. Moskau stimmte einer Verlängerung aber nicht mehr zu.

21 Uhr: Putin kündigt nach Angriff auf Krim-Brücke Vergeltung an

Nach einem ukrainischen Angriff auf die Krim-Brücke mit zwei Toten hat der russische Präsident Wladimir Putin Vergeltung angekündigt. "Gestern Abend wurde auf der Brücke ein weiterer Terroranschlag verübt", sagte Putin am Montag in einer Fernsehansprache. "Natürlich wird es eine Antwort von Russland geben. Das Verteidigungsministerium bereitet entsprechende Vorschläge vor", fügte er hinzu.

Aus militärischer Sicht sei das Verbrechen "sinnlos"; die Brücke sei "lange Zeit" nicht mehr für Militärtransporte genutzt worden, sagte Putin und forderte strengere Sicherheitsmaßnahmen. "Ich warte auf konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit dieser (...) wichtigen Verkehrseinrichtung."

16.37 Uhr: Ukraine laut Selenskyj bereit zu Getreideexporten auch ohne Einigung mit Moskau

Die Ukraine ist nach Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereit, ihre Getreideexporte über das Schwarze Meer auch trotz des von Russland verkündeten Endes des Getreideabkommens fortzuführen. "Auch ohne Russland muss alles getan werden, damit wir diesen Schwarzmeer-Korridor nutzen können. Wir haben keine Angst", erklärte Selenskyj am Montag in von seinem Sprecher im Internet verbreiteten Äußerungen. 

"Wir wurden von Unternehmen angesprochen, die Schiffe besitzen", sagte Selenskyj. Diese hätten sich bereit gezeigt, die Lieferungen fortzusetzen.

Der Kreml hatte das Getreideabkommen zuvor für beendet erklärt. Russland werde das Abkommen "sofort" wieder aufleben lassen, sobald die Abmachungen gegenüber der russischen Seite eingehalten würden, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau wenige Stunden vor Auslaufen des bestehenden Vertragswerks.

Das im Juli 2022 in Istanbul unterschriebene Abkommen wurde bereits zweimal verlängert; es ermöglicht der Ukraine, über das Schwarze Meer Getreide zu exportieren. Im zurückliegenden Jahr wurden so fast 33 Millionen Tonnen Getreide aus ukrainischen Häfen ausgeführt. 

Moskau hatte bereits seit mehreren Wochen damit gedroht, das Abkommen auslaufen zu lassen. Die russische Seite beklagt die Beschränkungen für die Ausfuhr von Dünger und eigener Agrarprodukte, die im Zusammenhang mit dem Abkommen ebenfalls vereinbart worden war.

11.14 Uhr: Kreml stoppt Abkommen zum Export von ukrainischem Getreide

Russland hat das Abkommen zur Verschiffung von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer gestoppt. Sobald alle russischen Forderungen für den Export seines eigenen Getreides erfüllt seien, kehre Moskau wieder zur Erfüllung der Vereinbarung zurück, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Die Vereinbarung mit Russland und der Ukraine hatte nach mehreren Verlängerungen offiziell bis zum späten Montagabend (23.00 Uhr MESZ) gegolten.

9.39 Uhr: Kiew: Ukrainischer Geheimdienst und Marine hinter Angriff auf Krim-Brücke

Die ukrainische Marine und ukrainische Spezialkräfte stecken nach Angaben aus Kiew hinter dem Angriff auf die Brücke zwischen Russland und der annektierten Halbinsel Krim. Der Angriff sei eine "Spezialoperation" des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU und der Marine gewesen, erfuhr AFP am Montag aus SBU-Kreisen. Bei dem Angriff auf die Brücke zwischen der russischen Region Krasnodar und der Halbinsel seien Marinedrohnen zum Einsatz gekommen.

9.22 Uhr: Explosion an Krim-Brücke - Moskau spricht von Kiewer „Terrorakt“

Nach der Explosion an der Brücke zur annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat Russland offiziell von einem „Terrorakt“ gesprochen. Moskau machte ukrainische Geheimdienste dafür verantwortlich. Die Brücke sei am frühen Montagmorgen von Überwasserdrohnen attackiert worden, teilte das russische Anti-Terror-Komitee mit.

9.06 Uhr: Bahnverkehr über Krim-Brücke wieder aufgenommen

Nach einer mutmaßlichen Explosion an der Krim-Brücke hat Russland den Eisenbahnverkehr zwischen seinem Festland und der völkerrechtswidrig annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel wieder aufgenommen. Mit rund fünf Stunden Verspätung sei am Montagmorgen ein Zug aus der Krim-Hauptstadt Simferopol in Richtung der südrussischen Region Krasnodar losgefahren, teilten die Behörden der Krim mit. Der Autoverkehr über das 19 Kilometer lange Bauwerk blieb hingegen weiter eingestellt.

Am frühen Morgen hatten russische Behörden über einen „Notfall“ auf der Krim-Brücke berichtet, infolge dessen zwei Menschen in ihrem Auto getötet worden seien. In sozialen Netzwerken war von einer Explosion die Rede, eine offizielle Bestätigung gab es dafür allerdings zunächst nicht. Fotos und Videos zeigten Zerstörungen an der Fahrbahn. Das russische Verkehrsministerium teilte mit, die Brückenkonstruktion sei jedoch weiter intakt.

Wer für den Vorfall verantwortlich ist, war erst einmal nicht bekannt. Die bereits 2014 von Russland einverleibte Krim ist immer wieder Ziel von Angriffen mit Drohnen. Die Ukraine hat angekündigt, ihr gesamtes Staatsgebiet im Zuge einer Gegenoffensive zu befreien.

7.13 Uhr: Gouverneur: Zwei Tote auf Krim-Brücke Mädchen verletzt

Bei einem Zwischenfall auf der Brücke zu der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind nach Behördenangaben zwei Menschen aus dem Gebiet Belgorod ums Leben gekommen. Ein Mann und eine Frau seien in ihrem Auto am Montag gestorben, sagte der Gouverneur des russischen Gebiets Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, in einer Videobotschaft. Die Tochter des Paars sei verletzt und ins Krankenhaus gebracht worden.

Während in sozialen Netzwerken von einer Explosion auf der Krim-Brücke die Rede war, machten die Behörden weiter keine Angaben dazu, was dort genau am frühen Morgen passierte. Der Verkehr auf die Brücke wurde eingestellt. Offiziell war von einem „Notfall“ die Rede. Das russische Verkehrsministerium teilte mit, dass es Schäden an der Fahrbahn gebe, die Brückenkonstruktion sei intakt.

Der Chef der Krim, Sergej Aksjonow, sagte, dass die Hintergründe aufgeklärt würden. Der Eisenbahnverkehr auf der Brücke solle gegen 9.00 Uhr Ortszeit (8.00 Uhr MESZ) wieder laufen. Bis dahin solle auch geklärt werden, wann der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden könne. Auf der Krim ist gerade Hochbetrieb wegen der Ferienzeit. Bewohner der Region und Touristen sollten einen alternativen Landweg durch die von Russland besetzten Regionen in der Südukraine wählen.

Während in sozialen Netzwerken von einer Explosion auf der Krim-Brücke die Rede war, machten die Behörden weiter keine Angaben dazu, was dort genau am frühen Morgen passiert war. Der Verkehr auf der Brücke wurde eingestellt. Offiziell war von einem „Notfall“ die Rede.

7.05 Uhr: „Notfall“ auf der Brücke von Russland zur besetzten Krim

Rund neun Monate nach der schweren Explosion auf der Kertsch-Brücke zwischen Russland und der von Moskau besetzten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat sich dort nach russischen Angaben ein „Notfall“ ereignet. Der Verkehr sei deswegen im Bereich des 145. Stützpfeilers der Brücke gestoppt worden, teilte der Chef der besetzten Krim, Sergej Aksjonow, laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass am Montag auf Telegram mit. Er machte keine Angaben zur Art des „Notfalls“.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 16. Juni: 

17.02 Uhr: Putin will eroberte Nato-Waffen für russische Entwicklungen nutzen

Der russische Präsident Wladimir Putin will die in seinem Krieg gegen die Ukraine erbeuteten Nato-Waffen analysieren und für die Verbesserung eigener Systeme nutzen lassen. „Wenn es da etwas gibt, das man bei uns verwenden kann, warum denn nicht“, sagte Putin zu einem möglichen Nachbau von Waffen. Der Gegner produziere wie Russland moderne Waffen, die studiert werden könnten, sagte er dem russischen Staatsfernsehen in einem am Sonntag veröffentlichten Clip. Putin bezeichnete erneut die Gegenoffensive der Ukraine zur Befreiung ihrer besetzten Gebiete im Osten und im Süden des Landes als erfolglos. Dagegen meldete die Ukraine zahlreiche Gebietsgewinne.

16.20 Uhr: Ukraine nach eigenen Angaben nahe Kupjansk „in der Defensive“

Die ukrainische Armee befindet sich nach Angaben aus Kiew derzeit nahe der ostukrainischen Kupjansk in der Defensive gegen russische Angriffe. „Zwei Tage in Folge hat der Feind im Sektor Kupjansk in der Region Charkiw aktiv angegriffen. Wir sind in der Defensive“, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag. „Es finden heftige Kämpfe statt, und Positionen (...) verändern sich mehrfach am Tag.“ Zugleich sprach sie von „allmählichen“ Fortschritten nahe der umkämpften Stadt Bachmut.

15.06 Uhr: Putin: Ukrainische Gegenoffensive hat keinen Erfolg

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die im Juni begonnene ukrainische Gegenoffensive als erfolglos bezeichnet. Alle „Versuche des Feindes“, die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen, seien „während des gesamten Zeitraums der Offensive“ erfolglos geblieben, sagte Putin in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem Fernsehsender Rossija-1. „Der Feind hat keinen Erfolg gehabt“, ergänzte Putin. Die Lage an der Front sei für die russischen Streitkräfte „positiv“.

Die russischen Truppen verhielten sich „heldenhaft“, sagte Putin. „Unerwartet für den Gegner“ gingen „sie in einigen Sektoren sogar in die Offensive und erobern vorteilhaftere Positionen“.

14 Uhr: Baerbock sieht derzeit keine Möglichkeit für Verhandlungen mit Putin

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hält mögliche Verhandlungen mit Kreml-Chef Wladimir Putin über ein Ende des Krieges in der Ukraine derzeit nicht für eine realistische Option. "Ich wünschte mir, dass wir verhandeln könnten", sagte Baerbock der "Bild", "Welt" und "Politico". Solange die diplomatischen Bemühungen aber ins Leere liefen, müsse weiter alles dafür getan werden, dass die "Ukraine diesen Krieg gewinnen kann".

Das Auswärtige Amt tue parallel zu den Waffenlieferungen an Kiew alles dafür, um "auf diplomatischem Weg zu versuchen, dass diese brutalen Angriffe Russlands aufhören", sagte Baerbock in einem gemeinsamen Interview mit Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko für die Springer-Medien.

11.54 Uhr: Russland meldet abgewehrten ukrainischen Drohnenangriff auf die Krim

Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff mit mindestens zehn Drohnen auf die annektierte Halbinsel Krim abgewehrt. Der "terroristische Angriff" auf Ziele nahe dem russischen Schwarzmeerflottenstützpunkt Sewastopol habe weder Opfer noch Schäden verursacht, teilte das Verteidigungsministeriums in Moskau am Sonntag mit. Die russische Luftabwehr habe zwei Drohnen abgeschossen und fünf weitere mit Störsystemen unschädlich gemacht. Zudem seien zwei ukrainische Marinedrohnen vernichtet worden. 

Der pro-russische Gouverneur von Sewastopol, Michail Raswojajew, verwies im Onlinenetzwerk Telegram auf eine weitere Drohne, die über dem Schwarzen Meer mit Störsystemen neutralisiert worden sei.

10.50 Uhr: Putin droht mit Streubomben-Einsatz gegen Ukraine

Kremlchef Wladimir Putin hat mit dem Einsatz von Streubomben gedroht, falls die Ukraine diese von den USA gelieferte Munition verwenden sollte. „Ich möchte sagen, dass Russland ausreichende Reserven verschiedener Arten an Streumunition hat“, sagte Putin dem russischen Staatsfernsehen in einem am Sonntag veröffentlichten Clip.

Russland wolle die international geächtete Munition nicht einsetzen, so Putin. „Aber natürlich, wenn sie gegen uns eingesetzt wird, dann behalten wir uns das Recht zu deckungsgleichen Handlungen vor.“ Zuvor hatte sich auch Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu ähnlich geäußert.

8.30 Uhr: Baerbock würde Ukraine gern noch stärker militärisch unterstützen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) würde sich eine noch stärkere militärische Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Armee wünschen - wenn dies möglich wäre. "Mit jedem Tag des Kriegs versuchen wir alles, was uns zur Verfügung steht, zu leisten, damit die Ukraine diesen Krieg gewinnen kann", sagte Baerbock der "Bild", "Welt" und "Politico". " "Wir können nur leider nicht zaubern, ansonsten wäre dieser Krieg zu Ende."

Deutschland könne beispielsweise weiteres Material wie zum Beispiel dringend benötigte Luftabwehr "nicht einfach herbeizaubern", sagte Baerbock. Es müsse nun geprüft werden, wo die Unterstützung besser werden könnte. Konkret nannte Baerbock mögliches Gerät für die Räumung und Überwindung von durch die russischen Truppen verminten Gebieten. 

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 15. Juli:

18.05 Uhr: Selenskyj: Zeitpunkt von Kriegsende hängt von globaler Hilfe ab

Der Zeitpunkt des Endes des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hängt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew vom Ausmaß der internationalen Hilfe ab. „Jetzt, da die Geschwindigkeit des Kriegsendes direkt von der globalen Unterstützung für die Ukraine abhängt, tun wir alles, um sicherzustellen, dass diese Unterstützung maximal intensiv und maximal gehaltvoll ist“, sagte er am Samstag in seiner täglichen verbreiteten Videobotschaft in Kiew. Die Ukraine werde international auf allen Ebenen arbeiten, „um den Frieden im ganzen Land und für alle Menschen wieder herzustellen“, sagte er.

„Wir können unsere Menschen, Städte und Dörfer nicht unter russischer Besatzung lassen. Wo immer russische Besatzung weiter besteht, regieren Gewalt und Erniedrigung“, sagte Selenskyj. Er sei den internationalen Partnern dankbar für die Unterstützung des Landes. „Nur die komplette Befreiung des gesamten ukrainischen Gebiets wird es erlauben, dass die ganze Kraft einer auf internationalen Regeln basierenden Ordnung wiederhergestellt wird.“

13 Uhr: Südkoreas Präsident: Seoul stockt Ukraine-Hilfen auf 150 Millionen Dollar auf

Südkorea will seine Unterstützung für die Ukraine ausweiten. Seoul werde in diesem Jahr humanitäre Hilfsgüter im Wert von 150 Millionen Dollar (133 Millionen Euro) liefern, sagte Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol am Samstag nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Das sind 50 Millionen Dollar mehr als im vergangenen Jahr. 

Zudem werde Südkorea den Umfang seiner Militärgerät-Lieferungen vom vergangenen Jahr erweitern, "als wir Materialien wie Helme und kugelsichere Westen zur Verfügung gestellt haben", kündigte Yoon an, ohne dies zu präzisieren. Waffen für den Kampf gegen die russischen Invasionstruppen liefert Südkorea bislang nicht.

11.36 Uhr: Zeitung: Kiews Oberbefehlshaber bestätigt Schläge gegen Russland

Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj hat nach einem Bericht der US-Zeitung „Washington Post“ Angriffe seines Landes auf russisches Staatsgebiet zugegeben. Demnach sagte er, dass er im Land produzierte eigene Waffen für diese Schläge nutze. „Es ist unser Problem, und wir müssen entscheiden, wie wir den Feind töten. Es ist möglich und nötig, ihn auf seinem Gebiet im Krieg zu töten“, sagte Saluschnyj der Zeitung in einem am Freitag (Ortszeit) auf deren Internetseite veröffentlichten Beitrag. Besonders russische Grenzregionen erleben immer wieder massiven Artillerie- und Drohnenbeschuss von ukrainischer Seite.

Die US-Zeitung verwies darauf, dass Kiew die Schläge über die Grenze sonst offiziell nicht zugebe. „Wenn unsere Partner Angst haben, ihre Waffen zu nutzen, dann töten wir mit unseren eigenen“, sagte Saluschnyj weiter mit Blick auf Auflagen der westlichen Verbündeten, mit den gelieferten Waffen nicht russisches Staatsgebiet anzugreifen. „Um meine Leute zu schützen, warum sollte ich jemanden um Erlaubnis fragen müssen, was ich auf feindlichem Gebiet tue.“

10.17 Uhr: London sieht große Unzufriedenheit bei russischen Offizieren

Nach Einschätzung des britischen Geheimdiensts sind mehrere Offiziere in der russischen Armee unzufrieden mit der militärischen Führung. „Direkte Kritik von Untergebenen wird wahrscheinlich zu einem zunehmenden Problem für Verteidigungsminister Sergej Schoigu und den Chef des Generalstabs, General Gerassimow“, teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag mit.

Die Briten setzten sich in ihrem täglichen Update bei Twitter mit der Entlassung von General Iwan Popow auseinander. Er hatte Kritik an seinen Vorgesetzten und der Kriegsführung in der Ukraine geübt und war als Kommandeur der 58. Armee entlassen worden.

9.00 Uhr: Minsk: Wagner-Kämpfer arbeiten nun als „Ausbilder“ für belarussische Armee

Rund drei Wochen nach dem kurzzeitigen Wagner-Aufstand in Russland haben Kämpfer der Söldnergruppe nach Angaben aus Minsk damit begonnen, als militärische „Ausbilder“ für die belarussischen Streitkräfte zu arbeiten. „In der Nähe von Assipowitchi werden Einheiten der territorialen Verteidigungstruppen ausgebildet“, teilte das belarussische Verteidigungsministerium am Freitag mit.

Die Wagner-Söldner hatten während ihres Aufstands am 24. Juni das Hauptquartier der russischen Armee in der Stadt Rostow am Don im Südwesten Russlands besetzt und waren in Richtung Moskau vorgerückt. Die Rebellion endete jedoch bereits am Abend desselben Tages mit einer Vereinbarung unter Vermittlung des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko. Sie sah vor, dass Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ins Exil nach Belarus gehen sollte.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 14. Juli:

19.16 Uhr: Ukraine vermeldet weitere Geländegewinne im Süden bei Gegenoffensive

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei ihrer Gegenoffensive weitere Geländegewinne an der Südfront erzielt. Die ukrainischen Truppen seien im Verlauf dieser Woche 1,7 Kilometer weit in Richtung Süden und Südosten vorgestoßen, teilte Oberst Mykola Urschalowitsch von der Nationalgarde am Freitag mit. In ihrem Vormarsch seien die ukrainischen Angriffsverbände von Panzern unterstützt worden.

Urschalowitsch zufolge wollen die ukrainischen Einheiten in dem Gebiet ihre Gegenoffensive weiter in Richtung der Stadt Melitopol fortsetzen, die von den russischen Invasionstruppen besetzt ist.

Die ukrainische Regierung räumte allerdings Verzögerungen bei der Gegenoffensive ein. „Heute geht es nicht so schnell voran“, sagte der Stabschef des Präsidialamtes, Andrij Jermak, vor Journalisten. Die Gefechte seien schwierig, betonte er und fügte hinzu: „Wenn wir sehen, dass etwas nicht nach Plan läuft, werden wir es mitteilen.“ Niemand werde etwas „beschönigen“.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 13. Juli:

20.51 Uhr: Putin: Nato-Beitritt der Ukraine würde zu „zusätzlichen Spannungen“ führen
- Auswirkungen westlicher Langstreckenwaffen laut Kreml-Chef „nicht entscheidend“

Nach dem Nato-Gipfel in Vilnius hat der russische Präsident Wladimir Putin vor den Folgen eines möglichen Beitritts der Ukraine zu dem Militärbündnis gewarnt. „Ich bin mir sicher, dass dies die Sicherheit der Ukraine selbst nicht erhöhen, die Welt im Allgemeinen viel verletzlicher machen und zu zusätzlichen internationalen Spannungen führen wird“, sagte Putin am Donnerstag in einem Fernsehinterview.

16.52 Uhr: US-Streumunition bereits in der Ukraine eingetroffen

Die von den USA versprochene Streumunition ist nach den Worten eines hochrangigen ukrainischen Armeekommandeurs bereits in der Ukraine eingetroffen. "Wir haben sie gerade erhalten. Wir haben sie noch nicht eingesetzt, aber sie kann einen großen Unterschied (auf dem Schlachtfeld) ausmachen", sagte Kommandeur Oleksandr Tarnawskyj dem US-Nachrichtensender CNN am Donnerstag. "Auch der Feind weiß, dass wir mit dem Erhalt dieser Munition einen Vorteil haben", zeigte sich Tarnawskyj überzeugt.

13 Uhr: Tote und verletzte Ukrainer durch russischen Beschuss

In der südostukrainischen Großstadt Saporischschja sind mutmaßlich durch Raketenbeschuss mehr als 20 Menschen verletzt worden. 13 Verletzte mussten ins Krankenhaus gebracht werden, wie der Militärgouverneur Jurij Malaschko am Donnerstag bei Telegram mitteilte. Unter den Opfern seien acht Minderjährige. Innerhalb eines Tages seien im Gebiet Saporischschja 14 Ortschaften insgesamt 80 mal beschossen worden. Mehr als 40 Gebäude seien dabei beschädigt worden.

12.25 Uhr: Ukrainische Armee erzielt Geländegewinne in Süd- und Ostukraine

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben im südlichen Gebiet Saporischschja südöstlich der Stadt Orichiw Geländegewinne erzielt. Die ukrainischen Einheiten setzen sich auf den neuen Positionen fest, teilte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, am Donnerstag mit. Der russische Gegner leiste jedoch weiter „starken Widerstand“ und ziehe Reserven heran. Detailliertere Angaben machte er nicht.

10.12 Uhr:Moskau sieht in F16-Kampfjets für die Ukraine "nukleare Bedrohung"

Moskau wird nach eigenen Angaben eventuell an die Ukraine gelieferte F16-Kampfjets aufgrund ihrer Fähigkeit, Atomwaffen zu transportieren, als "nukleare Bedrohung" betrachten. Allein den Besitz solcher Jets durch die ukrainische Armee werde Moskau als "eine Bedrohung durch den Westen im nuklearen Bereich" ansehen, sagte Außenminister Sergej Lawrow der Online-Zeitung Lenta.ru.

Russland könne nicht ignorieren, dass die Kampfflugzeuge aus US-Produktion "nukleare Ladungen" transportieren könnten, betonte Lawrow. Moskau habe die USA, Großbritannien und Frankreich deshalb gewarnt. 

9 Uhr: Ukrainisches Militär meldet Abschuss von 20 Drohnen bei nächtlichem Angriff

Das ukrainische Militär hat bei nächtlichen Angriffen auf die Hauptstadt Kiew mit mindestens einem Toten und mehreren Verletzten nach eigenen Angaben 20 Drohnen und zwei Marschflugkörper abgewehrt. Luftwaffen-Sprecher Jurij Ignat sprach am Donnerstag von einem „erfolgreichen Einsatz der Flugabwehr“ gegen „sämtliche fliegende“ Shahed-Drohnen aus iranischer Produktion sowie zwei Geschosse des Typs Kalibr. Der Einsatz habe „hauptsächlich in der Region Kiew“ stattgefunden.

Bei den Angriffen wurde in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben der Behörden mindestens ein Mensch getötet, vier weitere Menschen wurden durch herabfallende Trümmerteile verletzt. Die Drohnen seien „aus verschiedenen Richtungen in die Hauptstadt eingedrungen“, teilte die Militärverwaltung von Kiew im Onlinedienst Telegram mit. In mehreren Stadtteilen gab es Explosionen.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 12. Juli:

18.32 Uhr: Wagner-Söldner übergeben russischer Armee zehntausende Waffen

Zweieinhalb Wochen nach dem Aufstand der Wagner-Gruppe haben die Söldner der russischen Armee zehntausende Waffen, Geschütze und Munition übergeben. Es handle sich um mehr als 2000 Geschütze, 2500 Tonnen Munition und 20.000 Kleinfeuerwaffen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Darunter seien Panzer vom Typ T-90, Raketenwerfersysteme vom Typ Grad und Uragan, Pantsir-Luftabwehrsysteme und Haubitzen.

Die russischen Streitkräfte hätten die Übernahme "plangemäß" erfolgreich abgeschlossen, erklärte das Verteidigungsministerium. Auf einem vom Ministerium veröffentlichten Video waren Soldaten zu sehen, die Panzer, gepanzerte Truppentransporter, Kisten mit Munition, Kalaschnikow-Gewehre und Minen begutachten. Die Ausrüstung werde nun in die Nähe der Front gebracht, wo Reparatureinheiten nötige Wartungsarbeiten ausführen würden, kündigte das Ministerium an.

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte nach dem Ende des Aufstands seiner Söldnertruppe die Übergabe der Waffen an die russische Armee akzeptiert. Wagner-Kämpfer hatten während des Aufstands am 24. Juni mehrere Stunden lang das Hauptquartier der russischen Armee in der Stadt Rostow am Don im Südwesten des Landes besetzt und waren dann in Richtung Moskau vorgerückt. 

Der Aufstand endete aber noch am selben Tag mit einer Vereinbarung, die Prigoschins Ausreise nach Belarus vorsah. Den Wagner-Kämpfern stellte Präsident Wladimir Putin frei, sich der regulären Armee anzuschließen, ebenfalls nach Belarus auszureisen oder aber ins zivile Leben zurückzukehren. Der derzeitige Aufenthaltsort von Prigoschin ist unklar. 

14.20 Uhr: G7-Staaten treffen "langfristige" Sicherheitszusagen gegenüber der Ukraine

Die G7-Staaten haben gegenüber der Ukraine langfristige und umfassende Sicherheitszusagen getroffen. In einer am Mittwoch zum Ende des Nato-Gipfels in der litauischen Hauptstadt Vilnius veröffentlichten Erklärung kündigte die G7-Gruppe an, sie wolle "spezifische, bilaterale und langfristige Sicherheitszusagen und -Regelungen" für die Ukraine erarbeiten. Diese Hilfen sollen zeitlich über den gegenwärtigen Krieg gegen die russischen Invasionstruppen hinausgehen, wie aus der Erklärung hervorgeht.

Der Ukraine solle geholfen werden, eine "zukunftsfähige Truppe" aufzubauen, die das Land "jetzt verteidigen" und Russland von einem neuen Angriff in der Zukunft "abschrecken" könne, heißt es darin. Zu den Hilfen sollen demnach unter anderem die Lieferung moderner militärischer Ausrüstung, die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte, die Weitergabe von Geheimdienstinformationen sowie Schutz gegen Cyberangriffe gehören. 

13.55 Uhr: Selenskyj zeigt sich mit Abstrichen zufrieden mit Nato-Gipfel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich mit Blick auf die Ergebnisse des Nato-Gipfels zufrieden geäußert - aber nicht uneingeschränkt. Man könne „feststellen, dass die Ergebnisse des Gipfels schön sind“, aber eine Einladung zum Nato-Beitritt „wäre ideal gewesen“, sagte Selenskyj am Mittwoch in Vilnius bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.

Ein wichtiges Ergebnis seien Sicherheitsgarantien für die Ukraine auf dem Weg zu einer späteren Nato-Mitgliedschaft. „Wenn die G7-Staaten heute diese Garantien verkünden, dann wird das für uns zu einem wichtigen, konkreten Erfolg“, sagte Selenskyj. Das sei ein „sehr wichtiges Signal“. Kiew wolle einen schnelleren Beitritt zu dem Verteidigungsbündnis, betonte er. Mitunter sei es aber schwierig, den Partnern bestimmte Dinge verständlich zu machen.

11.35 Uhr: Ukrainischer Staatschef Selenskyj trifft Kanzler Scholz zu Gespräch in Vilnius

Bundeskanzler Olaf Scholz ist am Rande des Nato-Gipfels in Litauen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammengetroffen. Selenskyj schrieb dazu am Mittwoch auf dem Onlinedienst Twitter, er rechne mit "guten Nachrichten zum Schutz der Leben von Ukrainern und unserer Verteidigung". Die Bundesregierung hatte am Dienstag ein neues Militärhilfepaket im Umfang von 700 Millionen Euro für die Ukraine angekündigt.

Selenskyj traf in Vilnius auch andere Staats- und Regierungschefs zu bilateralen Gesprächen, unter ihnen der britische Premier Rishi Sunak und der kanadische Regierungschef Justin Trudeau. Der ukrainische Präsident sollte danach zur Gründungssitzung eines neuen Nato-Ukraine-Rats mit allen 31 Staats- und Regierungschefs der Militärallianz zusammenkommen. Das Gremium soll Verhandlungen über die transatlantische Sicherheit ermöglichen.

9.15 Uhr: G7 wollen langfristige Sicherheitszusagen für Ukraine ankündigen

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe westlicher Industriestaaten wollen nach Angaben aus den USA und Großbritannien gemeinsam ihre Absicht erklären, die Ukraine durch Sicherheitszusagen langfristig zu schützen. US-Präsident Joe Biden werde mit den anderen G7-Chefs und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Mittwochnachmittag beim Nato-Gipfel in Vilnius eine entsprechende Ankündigung machen, erklärte eine Vertreterin des Nationalen Sicherheitsrats der US-Regierung am Mittwoch. Dabei gehe es insbesondere um den Aufbau eines Militärs, das in der Lage sei, künftige Angriffe abzuwehren. Mit der G7-Erklärung würden die Länder bilaterale Gespräche mit der Ukraine über konkrete Sicherheitsverpflichtungen einleiten.

8.10 Uhr: Von der Leyen ermuntert Ukraine zu weiteren Reformen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Ukraine zu weiteren Reformen ermuntert. Am Rande des Nato-Gipfels in Vilnius nannte sie am Mittwoch den Kampf gegen Korruption und die Stärkung der Institutionen als Aufgaben, bei denen die EU weiter unterstützen könne. Das Reformtempo der Ukraine sei beeindruckend, obwohl das Land einen Abwehrkampf gegen Russland führe. „Und diese Grundvoraussetzung der Reformen gelten sowohl für den Beitritt zur Europäischen Union als auch zur Nato. Hier können wir intensiv unterstützen“, sagte von der Leyen.

Die EU helfe auch dabei, die Produktion von Munition anzukurbeln, um der Ukraine zu helfen und Bestände in EU-Staaten aufzufüllen. Die Zusammenarbeit der Nato mit der Ukraine war am Mittwoch ein Hauptthema des Gipfeltreffens.

7.30 Uhr: Ukrainische Luftstreitkräfte wehren Drohnen-Angriffe ab

Die ukrainischen Luftstreitkräfte haben nach eigenen Angaben in der Nacht zum Mittwoch russische Drohnen-Angriffe weitgehend abwehren können. Elf von 15 aus Russland gestartete Flugkörper seien abgeschossen worden, teilten die Luftstreitkräfte bei Telegram mit. Über mögliche Schäden oder Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Das russische Militär habe die Ukraine aus nordöstlicher Richtung mit iranischen Shahed-Drohnen angegriffen, hieß es weiter. Im Luftraum der Hauptstadt Kiew seien alle Drohnen abgefangen worden.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 11. Juli:

18.47 Uhr. Russland rückt in Ostukraine nach eigenen Angaben um 1,5 Kilometer vor

Die russischen Streitkräfte sind nach Angaben aus Moskau in der Ostukraine um 1,5 Kilometer in Richtung der Stadt Lyman vorgerückt. Die Soldaten hätten eine ukrainische Offensive in der Gegend abgewehrt, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag im russischen Staatsfernsehen. Danach "begannen russische Einheiten einen Gegenangriff und rückten 1,5 Kilometer tief auf zwei Kilometern Frontlinie" nahe Lyman vor.

Lyman war im Oktober 2022 von der ukrainischen Armee zurückerobert worden. Die Stadt ist ein wichtiger Knotenpunkt für den Zugverkehr und liegt rund 50 Kilometer nordöstlich von Kramatorsk, der wichtigsten ukrainisch kontrollierten Stadt im Osten des Landes. In der vergangenen Woche hatte die ukrainische Armee russische Angriffe rund um Lyman gemeldet. 

Die ukrainischen Truppen versuchten weiterhin, "unsere Verteidigung in verschiedenen Zonen aufzubrechen", fügte Schoigu hinzu. In den letzten beiden Tagen sei es zu "Angriffswellen" gekommen. Seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive Anfang Juni habe "der Feind seine Ziele in keiner Zone erreicht", sagte Schoigu.  

Die Entscheidung der USA, der Ukraine Streumunition zu liefern, werde "den Effekt haben, den Konflikt zu verlängern", sagte Schoigu weiter. Die russischen Streitkräfte würden "zusätzliche Maßnahmen" aufnehmen, um sich vor der Streumunition zu schützen.

Auch gab der Minister an, dass Moskau über bessere Munition verfüge. "Russland hat Streumunition, die, sagen wir mal, für alle Jahreszeiten geeignet ist. Sie ist viel effektiver als die amerikanische."

17.28 Uhr: Nato-Staaten wollen „mindestens zwei Prozent“ des BIP fürs Militär ausgeben

Die Mitgliedstaaten der Nato haben bei ihrem Gipfeltreffen in Litauen beschlossen, künftig „mindestens zwei Prozent“ ihrer Wirtschaftsleistung für Militärausgaben aufzuwenden. Die Verbündeten der Allianz seien eine „dauerhafte Verpflichtung“ zu diesem Ziel eingegangen, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag in Vilnius. Im kommenden Jahr werde sich die Zahl der Mitgliedstaaten, die dieses Ziel erreichen, beständig erhöhen.

16.56 Uhr: Nato macht Ukraine Hoffnung auf Beitritt - Einladung bleibt aber aus

Die Nato macht der von Russland angegriffenen Ukraine Hoffnung auf eine Aufnahme in das Verteidigungsbündnis, knüpft eine formelle Einladung aber an Bedingungen. Das geht aus einer am Dienstag beim Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius beschlossenen Erklärung hervor. Konkret heißt es in dem Text: „Die Zukunft der Ukraine ist in der Nato. Wir bekräftigen unsere auf dem Gipfeltreffen 2008 in Bukarest eingegangene Verpflichtung, dass die Ukraine ein Mitglied der Nato wird (...).“

Zu einer Einladung der Ukraine zu einem Bündnisbeitritt wird die Nato der Erklärung zufolge allerdings erst in der Lage sein, „wenn die Verbündeten sich einig und Voraussetzungen erfüllt sind“. Als konkrete Beispiele werden „zusätzliche erforderliche Reformen im Bereich der Demokratie und des Sicherheitssektors“ genannt. Mit der Einschränkung wird auf die Vorbehalte von Ländern wie Deutschland und den USA eingegangen. Sie hatten in den Verhandlungen darauf gedrungen, dass ein Nato-Beitritt weiter an die Erfüllung von Bedingungen geknüpft sein sollte. So muss nach Bündnisstandards zum zum Beispiel das Militär einer zivilen und demokratischen Kontrolle unterliegen.

16.15 Uhr: Selenskyj zum Nato-Gipfel in Vilnius eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum Nato-Gipfel in Vilnius eingetroffen. Er sei auf dem Flughafen der litauischen Hauptstadt gelandet, teilte Selenskyjs Sprecher Serhij Nykyforow ukrainischen Journalisten am Dienstag mit. Zusammen mit dem Präsidenten reiste auch Verteidigungsminister Olexij Resnikow an.

Am Dienstag und Mittwoch findet in Vilnius der Gipfel der 31 Nato-Mitgliedsstaaten statt. Das weitere Verhältnis des Militärbündnisses zur Ukraine ist eines der Hauptthemen der Beratungen. Kiew drängt dabei auf eine klare Perspektive für eine Mitgliedschaft in dem Verteidigungsbündnis.

11 Uhr: Deutschland schnürt neues Waffenpaket für die Ukraine

Deutschland liefert der Ukraine weitere Waffen und Munition im Wert von knapp 700 Millionen Euro. Das wurde am Dienstag am Rande des Nato-Gipfels in der litauischen Hauptstadt Vilnius aus Regierungskreisen bekannt.

9.45 Uhr: Biden will in Vilnius Selenskyj treffen - auch Scholz plant Gespräch
Vilnius

US-Präsident Joe Biden will beim Nato-Gipfel in Vilnius zu einem bilateralen Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zusammenkommen. Die beiden wollten am Mittwoch über langfristige Sicherheitszusagen der USA für die Ukraine sprechen, teilte Bidens nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan am Dienstag mit.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) plant nach Angaben aus deutschen Regierungskreisen am Mittwoch ein bilaterales Treffen mit Selenskyj. Bereits am Dienstagnachmittag will Scholz demnach mit dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan zusammenkommen. Selenskyj soll als Gast am Gipfel des Verteidigungsbündnisses in der litauischen Hauptstadt teilnehmen.

9.30 Uhr: Stoltenberg erwartet von Gipfel verstärkte Hilfe für die Ukraine

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet vom Gipfeltreffen in Litauen ein Signal für eine stärkere Unterstützung der Ukraine. Besonders wichtig sei es, die weitere Versorgung der Ukraine mit Munition zu sichern, sagte Stoltenberg vor dem offiziellen Beginn des Spitzentreffens am Dienstag in Vilnius. Auf die Frage, ob der Gipfel dem von Russland angegriffenen Land für die Zeit nach dem Krieg Sicherheitsgarantien geben werde, sagte Stoltenberg, er erwarte klare Entscheidungen für eine Fortsetzung und Verstärkung der Ukraine-Hilfe. „Und ich bin auch zuversichtlich, dass die Verbündeten zur Frage einer Mitgliedschaft bekräftigen werden, dass die Ukraine ein Mitglied werden wird.“

9.15 Uhr: US-Institut: Kiew erzielt bei Gegenoffensive wichtige Geländegewinne

Die Ukraine hat seit Beginn ihrer Gegenoffensive vor fünf Wochen nach Einschätzung von US-Experten fast so viel Terrain befreit wie Russland in mehr als sechs Monaten erobert hatte. Seit dem 4. Juni habe das ukrainische Militär etwa 253 Quadratkilometer Land zurückerobern können, teilte das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) mit Sitz in Washington am Montag (Ortszeit) auf Grundlage eigener Daten mit. Im Vergleich dazu habe Russland während seiner am 1. Januar gestarteten Winteroffensive in sechs Monaten 282 Quadratkilometer erobern können, so das ISW. Das Institut verweist darauf, dass es eigene Daten verwendet, um die Bodengewinne beider Länder vergleichen zu können.

Russland hatte das Nachbarland am 24. Februar 2022 angegriffen. Seitdem wehrt sich die Ukraine gegen die Invasoren und wird dabei militärisch und finanziell von westlichen Staaten unterstützt. Die mit großen Erwartungen verknüpfte Gegenoffensive der Ukraine läuft seit Anfang Juni. Nach Einschätzung auch westlicher Militärbeobachter kommt sie nur langsam voran. Die jüngsten ISW-Zahlen legen aber nahe, dass sie trotz allem erfolgreicher verläuft als die russische Winteroffensive.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 10. Juli:

21.53 Uhr: Rettungsdienste: Sieben Tote bei russischem Angriff auf Hilfszentrum in der Ukraine

Bei einem russischen Angriff auf ein Hilfszentrum im Süden der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge sieben Menschen getötet worden. Drei Frauen im Alter von 43, 45 und 47 Jahren und ein 47-jähriger Mann seien sofort tot gewesen, erklärte der örtliche Gouverneur Jurij Malaschko am Montag in Online-Netzwerken. In den Trümmern seien später die Leichen von drei weiteren Verschütteten gefunden worden, erklärten die Rettungsdienste. Damit sei die Zahl der Getöteten "auf sieben gestiegen".

Das Hilfszentrum befand sich den Angaben zufolge in einem Wohngebiet in der Stadt Orichiw, die nahe der Front liegt. Malaschko sprach von einem "Kriegsverbrechen".

Der ukrainische Generalstaatsanwalt erklärte, das Hilfezentrum sei am Sonntagmittag unter Beschuss geraten. Dabei seien auch 13 Menschen verletzt worden. Auf von der Staatsanwaltschaft veröffentlichten Fotos ist ein teilweise eingestürztes zweistöckiges Gebäude zu sehen, das von Trümmern umgeben ist.

21.15 Uhr: Selenskyj fordert "klares Signal" der Nato für Beitritt der Ukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Vorabend des Nato-Gipfels in Litauen ein "klares Signal" des Bündnisses zu den Aussichten seines Landes auf eine Mitgliedschaft gefordert. Die Ukraine verdiene es, in der Allianz zu sein, sagte Selenskyj am Montagabend in einer im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Videobotschaft. "Nicht jetzt, denn jetzt herrscht Krieg, aber wir brauchen ein klares Signal, und dieses Signal wird jetzt gebraucht", sagte Selenskyj.

Die Staats- und Regierungschefs der Nato-Länder beraten ab Dienstag in Litauen über eine engere Zusammenarbeit mit der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj wird als Gast zu dem zweitägigen Gipfeltreffen erwartet. Für die von Selenskyj geforderte Beitrittseinladung an die Ukraine gibt es bisher keinen Konsens im Militärbündnis. Die USA und die Bundesregierung halten dies für verfrüht, solange der Krieg anhält. 

15.43 Uhr: Ukraine meldet Eroberung von Schlüsselpositionen um Bachmut

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben Schlüsselpositionen um die umkämpfte Stadt Bachmut im Osten des Landes eingenommen. Die Soldaten hätten in den vergangenen Tage die Kontrolle über "Eingänge, Ausgänge und die Bewegungen des Feindes in der Stadt" gewonnen, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag im Onlinedienst Telegram. "Während des Vormarsches haben unsere Soldaten die Kontrolle über wichtige Kommandohöhen um Bachmut übernommen."

Im Mai hatten russische Truppen verkündet, die einstmalige 80.000-Einwohner-Stadt Bachmut mit der Hilfe der Söldnergruppe Wagner nach Monaten verheerender Kämpfe erobert zu haben. In den vergangenen Wochen hatte die ukrainische Armee Fortschritte rund um die Stadt gemeldet.

Die Ukraine hatte Anfang Juni ihre seit langem erwartete Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes gestartet. Seitdem wurden nach Angaben aus Kiew insgesamt 193 Quadratkilometer Fläche zurückerobert.

13.10 Uhr: Kreml bestätigt Treffen Putins mit Prigoschin nach Aufstand

Der Kreml hat Berichte über ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, nach dessen Revolte gegen die Militärführung im Juni bestätigt. „In der Tat hatte der Präsident ein solches Treffen, er hat dazu 35 Leute eingeladen - alle Kommandeure von Einheiten und die Führung des Unternehmens, darunter Prigoschin selbst“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Putin hatte die Wagner-Aufständischen zuvor als „Verräter“ bezeichnet.

Zuvor hatten Medien über ein solches Treffen Putins mit Prigoschin berichtet. Seit Tagen hatten Experten international spekuliert über die Zukunft Prigoschins und seiner Wagner-Truppe, die für den Kreml etwa auch in Afrika und im Nahen Osten wichtig ist.

Peskows Angaben nach dauerte die Aussprache drei Stunden und fand am 29. Juni statt - also mehrere Tage nach der gescheiterten Revolte Prigoschins gegen die Militärführung. Während des Gesprächs habe Putin seine Einschätzung sowohl bezüglich der Aktivitäten von Wagner auf dem Schlachtfeld in der Ukraine gegeben als auch während des Aufstands am 24. Juni. Der Kremlchef habe sich aber auch die Version der Wagner-Offiziere zu dem Aufstand angehört.

Am 24. Juni ließ Wagner-Chef Prigoschin, nachdem er Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu einen Angriff auf Militärlager seiner Privatarmee vorgeworfen hatte, die südrussische Stadt Rostow am Don von seinen Einheiten besetzen und setzte zugleich eine Militärkolonne Richtung Moskau in Marsch. Bei ihrem Vormarsch auf die russische Hauptstadt schossen die Wagner-Truppen mehrere Hubschrauber und ein Flugzeug ab; mehrere Besatzungsmitglieder starben. Am Abend gab Prigoschin nach Verhandlungen mit dem Kreml, in denen in Belarus Machthaber Alexander Lukaschenko als Vermittler fungierte, den Rückzugsbefehl.

Obwohl Putin während des Aufstands von Verrat gesprochen hatte, bestätigte der Kreml später einen Kompromiss, der allerdings die Ausreise Prigoschins nach Belarus zur Bedingung hatte. Die Wagner-Söldner sollten dann entscheiden, ob sie ebenfalls ausreisten oder nach der Unterzeichnung neuer Verträge mit dem Verteidigungsministerium weiter an der Seite Russlands in der Ukraine kämpfen. Putin sicherte der Wagner-Truppe auch Straffreiheit zu.

11.45 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von 14 Quadratkilometern Fläche binnen einer Woche

Die ukrainische Armee hat im Rahmen ihrer Gegenoffensive eigenen Angaben zufolge in der vergangenen Woche 14 Quadratkilometer von den russischen Streitkräften zurückerobert. Im Süden der Ukraine seien mehr als zehn Quadratkilometer Fläche zurückerobert worden, sagte Armeesprecher Andrij Kowaliow am Montag im ukrainischen Fernsehen. Im Bereich Bachmut im Osten habe das ukrainische Militär in der vergangenen Woche "vier Quadratkilometer von den russischen Invasoren befreit".

Russland hatte im Mai nach monatelangen schweren Kämpfen die Stadt Bachmut erobert. In den vergangenen Wochen hatte die ukrainische Armee Fortschritte um die Stadt gemeldet.

Die Ukraine hatte Anfang Juni ihre lange erwartete Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes gestartet. Seitdem wurden Angaben aus Kiew zufolge insgesamt 193 Quadratkilometer Fläche zurückerobert.

10.27 Uhr: Gouverneur: Vier Tote bei russischem Angriff auf Hilfszentrum in der Ukraine

Bei einem russischen Angriff auf ein Hilfszentrum im Süden der Ukraine sind ukrainischen Angaben zufolge vier Menschen getötet worden. Es handele sich um drei Frauen und einen Mann im Alter zwischen 43 und 47 Jahren, erklärte der örtliche Gouverneur Jurij Malaschko am Montag in Online-Netzwerken. Demnach befand sich das Hilfszentrum in einem Wohngebiet in der Stadt Orichiw, die nahe der Front liegt. Malaschko sprach von einem "Kriegsverbrechen".

Der ukrainische Generalstaatsanwalt erklärte, das Hilfezentrum sei am Sonntagmittag unter Beschuss geraten. Dabei seien auch 13 Menschen verletzt worden. Auf Fotos ist ein teilweise eingestürztes zweistöckiges Gebäude zu sehen, das von Trümmern umgeben ist.

Die Stadt Orichiw, in der vor Kriegsbeginn rund 14.000 Menschen lebten, liegt im Süden der Region Saporischschja. Diese ist eine von vier Regionen, die Russland im September vergangenen Jahres für annektiert erklärt hatte.

09.49 Uhr: Tote und Verletzte bei Bombenangriff auf ukrainische Stadt Orichiw

Bei einem russischen Bombenangriff auf die frontnahe Stadt Orichiw im Süden der Ukraine sind nach offiziellen Angaben mindestens vier Zivilisten getötet und elf weitere verletzt worden. Das Wohnviertel sei während der Ausgabe von humanitärer Hilfe von einer gelenkten Fliegerbombe getroffen worden, teilte der Chef der Militärverwaltung der Region Saporischschja, Jurij Malaschko, am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Drei Frauen im Alter zwischen 43 und 47 und ein 47-jähriger Mann seien auf der Stelle getötet worden.

Insgesamt hätten russische Truppen 36 Angriffe auf 10 Ortschaften in der Region durchgeführt. Beschossen worden seien die Siedlungen zumeist mit Raketen und Artillerie. Neben den Opfern in Orichiw sei zudem ein 65-jähriger Mann im Dorf Nowodaniliwka verletzt worden. Das Dorf liegt in unmittelbarer Nähe der Front. Die Ukrainer greifen im Zuge ihrer Offensive in der Region russische Verteidigungsstellungen an.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 9. Juli:

16.25 Uhr: Selenskyjs Bedingung für Gipfel-Teilnahme: Nato muss dort entscheiden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Teilnahme am bevorstehenden Nato-Gipfel erneut an eine Bedingung geknüpft. „Wir möchten, dass alle Entscheidungen während des Gipfels getroffen werden. In diesem Fall ist es klar, dass ich dort sein werde“, sagte Selenskyj in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des US-Senders ABC. „Ich will nicht zum Spaß nach Vilnius fahren, wenn die Entscheidung schon vorher gefallen ist“, fügte Selenskyj hinzu.

Beim Nato-Gipfel im litauischen Vilnius am Dienstag und Mittwoch wird es darum gehen, wie die von Russland angegriffene Ukraine an das Bündnis herangeführt werden kann und welche Sicherheitsgarantien ihr nach einem Ende des russischen Angriffskriegs gegeben werden können. Zu der von der Ukraine gewünschten formellen Einladung in die Nato wird es aber voraussichtlich nicht kommen.

14.15 Uhr: Behörden: Russische Flugabwehr schießt ukrainische Raketen ab

Die russische Flugabwehr hat in der Grenzregion Rostow und auf der von Moskau annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim laut Behörden ukrainische Raketen abgeschossen. Im Gebiet Rostow beschädigten die Trümmer einer abgeschossenen Rakete mehrere Gebäude, wie Gouverneur Wassili Golubew am Sonntag bei Telegram mitteilte. Es gebe keine Verletzten. Der Chef der Krim, Sergej Aksjonow, teilte mit, dass in der Region Kertsch ein Marschflugkörper abgeschossen worden sei. Es gebe weder Schäden noch Verletzte.

11.50 Uhr: Mindestens neun Tote nach russischem Beschuss ostukrainischer Stadt

Nach dem russischen Beschuss der ostukrainischen Stadt Lyman ist die Zahl der Toten dort auf mindestens neun gestiegen. Die Behörden meldeten am Sonntag, dass nach dem Beschuss am Vortag noch ein Mensch gestorben sei. Demnach lag die Zahl der Verletzten bei 12. „Gegen zehn Uhr morgens haben die Russen mit Raketenwerfern die Stadt beschossen“, schrieb der Chef der ukrainischen Militärverwaltung von Donezk, Pawlo Kyrylenko, auf Telegram, am Samstag. Dabei seien gezielt Wohnhäuser unter Feuer genommen worden. Seinen Angaben nach werden die Verletzten medizinisch versorgt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

8.40 Uhr: Ukraine dringt auf eindeutige Beitrittszusage bei Nato-Gipfel

Kurz vor dem Nato-Gipfel dringt die Ukraine weiter auf eine eindeutige Zusage, dass sie in das Bündnis aufgenommen wird. „Auf dem Gipfel in Vilnius erwarten wir eine klare und deutliche Einladung und Wegweisung zum Nato-Beitritt“, sagte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, der Deutschen Presse-Agentur. Auch wenn der Beitritt nicht von heute auf morgen passieren werde, erwarte man, dass die Nato keine Zweideutigkeit mehr zulässt.

Am Dienstag und Mittwoch kommen die Staats- und Regierungschefs der 31 Nato-Staaten im litauischen Vilnius zusammen, um unter anderem über die Nato-Beitrittsperspektive für die Ukraine zu beraten. Makeiev mahnte, dass die Fehler vom Nato-Gipfel in Bukarest 2008 nicht wiederholt werden dürften. Damals hatte sich vor allem Deutschland unter der damaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel gegen eine schnelle Aufnahme der Ukraine in das Bündnis gestemmt. „Wäre die Ukraine 2014 bereits Nato-Mitglied gewesen, hätte es die Krim-Annexion, den Krieg im Donbass und jetzt den russischen großangelegten Angriffskrieg sicherlich nicht gegeben“, sagte der Botschafter.

8 Uhr: Russische Paramilitärs: Planen weitere Operationen im Grenzgebiet

Das paramilitärische russische Freiwilligenbataillon „Legion Freiheit Russlands“ plant nach Angaben eines Sprechers weitere Aktionen im russischen Grenzgebiet. „Im kommenden Monat oder so wird es eine weitere Überraschung geben“, sagte Maximillian Andronnikow, der sich Cäsar nennt, in einem Interview der britischen Sonntagszeitung „The Observer“. „Das wird unser dritter Einsatz sein“, sagte er. Danach werde es einen vierten und einen fünften geben. „Wir haben ehrgeizige Pläne. Wir wollen unser gesamtes Gebiet befreien“, so der Sprecher weiter. Die „Legion Freiheit Russlands“ besteht aus russischen Nationalisten, die aktuell aufseiten der Ukraine kämpfen.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 8. Juli:

16 Uhr: Medwedew warnt wegen Streumunition vor Atomkrieg

Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat wegen der angekündigten Lieferung von Streumunition an die Ukraine den USA vorgeworfen, einen Atomkrieg zu provozieren. „Vielleicht hat der von kranken Fantasien geplagte sterbende Opa (gemeint ist US-Präsident Joe Biden) einfach entschieden, schön abzutreten, ein atomares Armageddon zu provozieren und die halbe Menschheit mit sich in den Tod zu reißen“, schrieb der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrats am Samstag auf Telegram.

Die Lieferung von Streumunition und das Versprechen eines Nato-Beitritts an die Ukraine zeige, dass Biden alle anderen Ressourcen aufgebraucht habe, meinte Medwedew. Dies führe aber zu einem Dritten Weltkrieg, drohte er. Zuvor hatte schon der russische Botschafter in Washington, Anatoli Antonow, vor einem Näherrücken des Dritten Weltkriegs durch die immer tiefere Verstrickung der USA in den Konflikt gewarnt.

12.55 Uhr: Tote und Verletzte nach russischem Beschuss ostukrainischer Stadt

In der ostukrainischen Stadt Lyman sind nach Behördenangaben mindestens 8 Menschen durch russischen Beschuss ums Leben gekommen, 13 weitere wurden verletzt. Das teilte das ukrainische Innenministerium am Samstag mit. Zuvor war von sechs Toten und fünf Verletzten die Rede. „Gegen zehn Uhr morgens haben die Russen mit Raketenwerfern die Stadt beschossen“, schrieb der Chef der ukrainischen Militärverwaltung von Donezk, Pawlo Kyrylenko, auf Telegram. Dabei seien gezielt Wohnhäuser unter Feuer genommen worden. Seinen Angaben nach werden die Verletzten medizinisch versorgt und die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
 
Die Stadt Lyman im Norden der Region Donezk wurde im Mai 2022, vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs, nach schweren Kämpfen von moskautreuen Truppen besetzt. Im Herbst gelang den Ukrainern im Zuge ihrer Gegenoffensive die Rückeroberung der Stadt. Allerdings verläuft die Front immer noch in unmittelbarer Nähe von Lyman. Derzeit trennen die Stadt nur etwas mehr als zehn Kilometer von den russischen Truppen. Sie ist daher von Artillerie und Raketenwerfern leicht zu erreichen.

11.04 Uhr: Selenskyj besucht am 500. Tag des Kriegsbeginns Schlangeninsel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am 500. Tag des Kriegsbeginns die strategisch wichtige und lange umkämpfte Schlangeninsel im Schwarzen Meer besucht. „Heute haben wir unsere ukrainischen Helden geehrt, alle Soldaten, die für diese Insel gekämpft und sie befreit haben“, sagte Selenskyj in einem am Samstag auf seinem Telegram-Kanal veröffentlichten Video. Im Clip ist unter anderem zu sehen, wie der ukrainische Staatschef in Begleitung von Militärs auf die Insel fährt und dort Kränze für die Gefallenen niederlegt.
 
Die Schlangeninsel erlangte durch einen Vorfall unmittelbar nach Ausbruch des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Bekanntheit. Die Besatzung der Insel wurde von russischen Kriegsschiffen per Funk aufgefordert, sich zu ergeben. Daraufhin antwortete der ukrainische Funker „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich“. Zwar wurde die Insel trotzdem von den Angreifern erobert und die Besatzung inhaftiert, doch knapp zwei Monate später sank das daran beteiligte Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte „Moskau“. Die Schlangeninsel eroberten die Ukrainer im Juli 2022 zurück.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 7. Juli:

21.40 Uhr: US-Regierung verteidigt Lieferung von Streumunition an die Ukraine

Die US-Regierung will der Ukraine umstrittene Streumunition liefern und verteidigt sich gegen Kritik an diesem Schritt. „Es ist eine schwierige Entscheidung. Es ist eine Entscheidung, die wir aufgeschoben haben. Es ist eine Entscheidung, die einen wirklich harten Blick auf den potenziellen Schaden für die Zivilbevölkerung erforderte“, sagte der nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Freitag im Weißen Haus. Die Ankündigung kommt kurz vor dem Nato-Gipfel in der kommenden Woche. Die Ukraine werde als Ergebnis des Gipfels nicht der Nato beitreten, stellte Sullivan weiter mit Blick auf Beitrittshoffnungen des von Russland angegriffenen Landes klar.

Die Streumunition ist Teil eines neuen Militärhilfe-Pakets in Höhe von 800 Millionen US-Dollar (rund 729 Millionen Euro). „Russland hat seit Beginn des Krieges Streumunition eingesetzt, um die Ukraine anzugreifen“, betonte Sullivan. „Wir sind uns bewusst, dass Streumunition das Risiko birgt, dass Zivilisten durch nicht explodierte Munition zu Schaden kommen. Deshalb haben wir die Entscheidung so lange aufgeschoben, wie wir konnten.“ Die Ukraine habe sich zu Minenräumungsmaßnahmen verpflichtet, um möglichen Schaden für die Zivilbevölkerung zu mindern.

16:30 Gefährlich, geächtet und doch genutzt: Streubomben für die Ukraine?

Abgerissene Hände, verstümmelte Beine: Fotos von Streubomben-Opfern zeigen das Leid, das diese Waffen auch in der Zivilbevölkerung anrichten können. Dennoch ist die Munition nicht überall verboten. Jetzt soll die ukrainische Armee von den USA damit versorgt werden.

Die Aufregung war groß, als der ukrainische Vizeregierungschef Olexander Kubrakow Mitte Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz von den westlichen Verbündeten die Lieferung von Streumunition forderte. Wie Russland wolle auch sein Land diese Art von Kampfmitteln nutzen, also Waffengleichheit schaffen. „Es ist unser Staatsgebiet“, betonte er. Die Munition könne dazu beitragen, den Angreifern standzuhalten.

Damals waren die Verbündeten noch sehr zurückhaltend. Das lag vor allem daran, dass einige Nato-Staaten - darunter Deutschland - den Einsatz dieser gefährlichen Waffen per internationalem Abkommen geächtet haben. Jetzt scheint es aber eine Kehrtwende zu geben.

Die USA sind Medienberichten zufolge bereit, Streumunition zu liefern. Die Bundesregierung scheint nichts mehr dagegen zu haben. Es wäre wieder einmal ein qualitativ neuer Schritt bei der militärischen Unterstützung der Ukraine.

12.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut um Raketen mit längerer Reichweite für den Krieg gegen Russland gebeten

Ohne solche Waffen sei der Kampf gegen Russland "schwierig" oder sogar "sehr schwierig".

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat erneut um Raketen mit längerer Reichweite für den Krieg gegen Russland gebeten. Ohne solche Waffen sei nicht nur nur die Gegenoffensive der Ukraine, sondern auch der Abwehrkampf gegen Russland "schwierig" oder sogar "sehr schwierig", sagte Selenskyj am Freitag bei einem Besuch in Prag. Kiew verhandele mit Washington bereits über die Lieferung solcher Waffen, die Entscheidung liege aber "nur" bei der US-Regierung.

Großbritannien hatte der Ukraine bereits im Mai die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Storm Shadow mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern zugesagt - und somit als erstes Land Waffen mit längerer Reichweite. Wie Selenskyj in Prag sagte, ist die Ukraine auch mit anderen westlichen Verbündeten im Gespräch.

Der tschechische Regierungschef Petr Fiala kündigte nach einem Treffen mit Selenskyj an, der Ukraine Kampfhubschrauber zu liefern und ukrainische Kampfpiloten an F-16-Kampfjets auszubilden. Tschechien stelle der Ukraine zudem hunderttausende Patronen großkalibriger Munition und Flugsimulatoren für die Ausbildung von Piloten im eigenen Land zur Verfügung.

Fiala kündigte auch an, beim Nato-Gipfel in Litauens Hauptstadt Vilnius in der kommenden Woche den Wunsch der Ukraine nach einem Nato-Beitritt zu unterstützen. "Ich erwarte von allen Nato-Verbündeten, dass sie die Ukraine bei ihren Beitrittsbemühungen klar unterstützen", fügte der Ministerpräsident des EU- und Nato-Landes hinzu.

Selenskyj war am Donnerstagabend nach einem Besuch in Bulgarien nach Tschechien gereist und war in Prag zunächst von Staatschef Petr Pavel empfangen worden. Am Freitag will er zu einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nach Istanbul weiterreisen. Dabei soll es vor allem um das auslaufende Getreideabkommen zwischen Kiew und Moskau zum Export von Getreide über das Schwarze Meer und um den Nato-Gipfel gehen.

10.30 Uhr: Ukrainische Armee reklamiert Erfolge bei Bachmut für sich

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben nahe der russisch kontrollierten Stadt Bachmut im Donezker Gebiet weitere Erfolge verzeichnet. „Im Bereich von Klischtschijiwka haben sie einen Teilerfolg, setzen sich auf den erreichten Positionen fest“, sagte der Sprecher des Generalstabs, Andrij Kowaljow, am Freitag laut einer Mitteilung. Bei Klischtschijiwka südlich von Bachmut befinden sich wichtige Anhöhen, die russischen Angaben nach von den Ukrainern jedoch bisher nicht erobert werden konnten.

Auch nördlich von Bachmut übe ukrainisches Militär Druck auf die russischen Truppen aus, hieß es weiter. Der Sprecher der ukrainischen Ostgruppierung, Serhij Tscherewatyj, sagte im Fernsehen, dass die ukrainischen Einheiten die Frontlinie um einen Kilometer verschoben hätten.

10.15 Uhr: 500 Tage Krieg: UN-Experten verurteilen Gewalt gegen Zivilisten

Die UN-Menschenrechtsexperten in der Ukraine haben die hohe Zahl ziviler Opfer beklagt. 500 Tage des russischen Kriegs gegen das Nachbarland seien ein düsterer Meilenstein, teilte die Menschenrechtsbeobachtungsmission in der Ukraine am Freitag mit.

Sie dokumentierte seit der Invasion am 24. Februar 2022 mehr als 9000 Todesopfer unter Zivilisten, darunter mehr als 500 Minderjährige. Die wahren Zahlen könnten weitaus höher liegen, denn die UN-Experten zählen nur Todesfälle, die sie selbst unabhängig überprüfen und bestätigen konnten. Der Krieg verlange der ukrainischen Zivilbevölkerung einen schrecklichen Tribut ab, sagte der stellvertretende Leiter des Teams, Noel Calhoun.

7.35 Uhr Zahl der Toten nach Raketenangriff auf Lwiw steigt auf zehn

Die Zahl der Toten nach dem Raketenangriff auf die westukrainische Stadt Lwiw (Lemberg) ist auf zehn gestiegen. Das zehnte Todesopfer - die Leiche einer Frau - sei am Freitagmorgen aus den Trümmern eines Wohnhauses geborgen worden, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj bei Telegram mit.

Nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums wurden bei dem Raketenangriff in der Nacht zum Donnerstag in einem Wohngebiet 42 Menschen verletzt, unter ihnen drei Kinder.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 7. Juli: 

17:45: Behörden: Fünf Tote bei Angriff auf Wohngebiet im westukrainischen Lwiw - Präsident Selenskyj kündigt „handfeste Reaktion“ an

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Wohngebiet der Stadt Lwiw in der Westukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens fünf Menschen getötet worden. 37 weitere Menschen wurden verletzt, wie die Behörden und der Rettungsdienst am Donnerstag mitteilten. Laut Bürgermeister Andrij Sadowyj war es der größte Angriff auf zivile Infrastruktur in Lwiw seit Beginn der russischen Invasion. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte eine „handfeste Reaktion“ an.

In vorherigen ukrainischen Angaben war noch von vier Toten in Lwiw die Rede gewesen. Der Angriff habe ein Wohnhaus getroffen und den dritten und vierten Stock komplett zerstört, teilte Innenminister Ihor Klymenko im Messengerdienst Telegram mit. Rettungskräfte bemühten sich darum, Menschen aus den Trümmern zu befreien.

Mehr als 50 Wohnungen seien zerstört worden, erklärte Bürgermeister Sadowyj auf Telegram. Beschädigt wurden demnach auch ein Wohnheim der Polytechnischen Universität, eine Schule und ein Bürogebäude.

„Ich bin von der ersten Explosion aufgewacht, aber wir hatten keine Zeit, die Wohnung zu verlassen“, berichtete die 37-jährige Bewohnerin Olja. „Es gab eine zweite Explosion, die Decke begann einzustürzen, und meine Mutter wurde sofort getroffen.“ Sie sei zum Fenster gelaufen, habe um Hilfe geschrien und sei von Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht worden. Bei ihrer Rückkehr habe sie erfahren, dass ihre Mutter und ihre Nachbarn gestorben seien.

Das russische Verteidigungsministerium teilte unterdessen mit, seine nächtlichen Angriffe mit „Präzisionwaffen von großer Reichweite“ hätten alle vorgesehenen Ziele getroffen. Die Waffen seien vom Meer aus abgefeuert worden und hätten Stationierungsposten ukrainischer Truppen sowie Lager mit gepanzerten Fahrzeugen aus ausländischer Produktion getroffen. In der Erklärung des Ministeriums wurde der Angriff auf Lwiw nicht erwähnt.

Selenskyj kommentiere ein Telegram-Video, das ein zerstörtes Gebäude zeigt, mit den Worten: „Folgen des nächtlichen Angriffs durch russische Terroristen.“ Er kündigte an: „Es wird auf jeden Fall eine Reaktion auf den Feind geben. Eine handfeste.“

15.40 Uhr: Ukraine und Russland tauschen insgesamt 90 Gefangene aus

Die Ukraine und Russland haben erneut jeweils 45 Gefangene ausgetauscht. Auf ukrainischer Seite handele es sich um Soldaten, Nationalgardisten und Zivilschutzangehörige, teilte der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, bei Telegram mit. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte, dass 45 russische Soldaten aus der Gefangenschaft zurückgekehrt seien.

Zudem seien auch zwei Kinder von russischer Seite an ihre ukrainischen Eltern übergeben worden. Kiew wirft dem Kreml vor, Tausende Minderjährige aus den russisch besetzten Gebieten der Süd- und Ostukraine nach Russland „verschleppt“ und teils zur Adoption freigegeben zu haben. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hat daher gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und die Kinderbeauftragte Maria Lwowa-Belowa einen internationalen Haftbefehl ausgestellt.

12.30: Ukrainischer Präsident Selenskyj zu Besuch in Bulgarien eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Donnerstag zu einem ersten Besuch im Nato- und EU-Mitgliedstaat Bulgarien eingetroffen. Das teilte die Regierungspressestelle in Sofia mit. Selenskyjs Besuch erfolgt auf Einladung der neuen prowestlichen Regierung in Bulgarien. Selenskyj wird zum Auftakt seines Besuchs mit Ministerpräsident Nikolaj Denkow und der Vizeregierungschefin und zugleich Außenministerin Maria Gabriel zusammentreffen.

Wie Selenskyj in sozialen Netzwerken mitteilte, sind Gespräche mit Denkow und Präsident Rumen Radew geplant. Thema seien dabei auch Waffenlieferungen aus dem Nato-Staat. Bulgarien gilt als einer der Hauptlieferanten von Munition sowjetischen Kalibers für Kiew.

Der Platz vor dem Regierungssitz und dem Präsidialamt in der Hauptstadt Sofia wurde aus Sicherheitsgründen für den Straßenverkehr geschlossen. Die seit 6. Juni amtierende liberal-konservative Regierung in Sofia will die von Russland angegriffene Ukraine stärker unterstützen als das von ihr abgelöste Übergangskabinett, das Staatschef Radew vor der Neuwahl vom 2. April eingesetzt hatte. Die Regierung unter Denkow billigte im Juni ein neues „militärisches und militärtechnisches“ Hilfspaket für die Ukraine.

Der frühere Kampfjetpilot und Chef der Luftstreitkräfte seines Landes Radew gilt als russlandfreundlich. Zuletzt lehnte er eine Beteiligung Bulgariens an der EU-Initiative zur Lieferung von Munition an die Ukraine ab.

10.25 Uhr: Tote und Verletzte durch russischen Beschuss im Gebiet Cherson

Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss mindestens zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden. 84 russische Artillerieangriffe seien am Mittwoch registriert worden, teilte der ukrainische Militärgouverneur Olexander Prokudin am Donnerstag auf Telegram mit. Betroffen seien auch Wohngebiete. Allein 38 Geschosse seien auf die Stadt Cherson abgefeuert worden.

Cherson kämpft ebenso wie das gleichnamige Gebiet in der Südukraine weiterhin mit den Flutfolgen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms Anfang Juni. Dabei steht die Gebietshauptstadt immer wieder unter russischem Beschuss.

8 Uhr: Vier Tote bei Raketenangriff auf westukrainische Stadt Lwiw

Bei einem Raketenangriff auf ein Wohngebiet der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) sind in der Nacht zum Donnerstag nach Angaben des Innenministeriums vier Menschen getötet worden. Mindestens 32 Menschen seien verletzt worden, teilte das Ministerium bei Telegram mit. Die Such- und Rettungsaktion gehe weiter. Es gebe Informationen, dass noch Menschen unter den Trümmern eingeschlossen seien. Mehr als 60 Menschen wurden den Angaben zufolge aus den zerstörten Häusern evakuiert. Sieben Personen seien aus den Trümmern gerettet worden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte an, dass es „definitiv eine Antwort auf den Feind“ geben werde. „Eine spürbare“, schrieb er bei Telegram. Auf Videos sind stark beschädigte und teilweise fast ganz zerstörte Wohnhäuser eines ganzen Straßenzugs zu sehen. Selenskyj schrieb dazu: „Folgen des nächtlichen Angriffs durch russische Terroristen.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 5. Juli:

21.15 Uhr: IAEA fordert mehr Zugang für Inspektionen im AKW Saporischschja

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) fordert angesichts von Warnungen vor möglichen Sabotage-Akten im russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine einen erweiterten Zugang für seine dort stationierten Beobachter. Die IAEA-Experten hätten in den vergangenen Tagen und Wochen Teile der Anlage inspiziert - darunter Abschnitte des großen Kühlbeckens - und auch regelmäßige Rundgänge durchgeführt, hieß es in einer IAEA-Mitteilung vom Mittwoch. Dabei seien bisher keine Hinweise auf Minen oder Sprengsätze gefunden worden, sagte IAEA-Direktor Rafael Mariano Grossi. Die Experten hätten nun zusätzlichen Zugang eingefordert um zu bestätigen, dass auf dem Gelände weder Minen noch Sprengstoff ausgelegt wurden.

„Angesichts steigender militärischer Spannungen und Aktivitäten in der Region rund um die größte Atomanlage Europas muss es unseren möglich sein, die Fakten vor Ort zu überprüfen“, sagte Grossi. Ihre unabhängigen und objektiven Berichte könnten helfen, die Situation aufzuklären. Insbesondere sei der Zugang zu den Dächern der Reaktoreinheiten 3 und 4 sowie zu Teilen der Turbinenhallen und einigen Teilen des Kühlsystems der Anlage von entscheidender Bedeutung, fügte Grossi hinzu.

Zuvor hatten sich die Regierungen in Moskau und Kiew gegenseitig eines angeblich unmittelbar bevorstehenden Anschlags auf das Atomkraftwerk im Süden der Ukraine bezichtigt. Das russische Militär habe auf den Dächern mehrerer Reaktorblöcke Gegenstände platziert, die Sprengstoff ähnelten, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Aus Moskau hieß es dagegen, die ukrainischen Streitkräfte planten selbst einen Angriff auf das AKW, das nahe der Front liegt.

Grossi sagte der Mitteilung zufolge zudem, das IAEA-Team habe in jüngster Zeit keine Beschüsse oder Explosionen gemeldet und fügte hinzu, dass die Militärpräsenz vor Ort offenbar unverändert sei.

Gleichzeitig habe das IAEA-Team berichtet, dass die einzige, zu Wochenbeginn unterbrochene externe Hauptstromleitung wieder repariert worden sei. Grossi hatte in der Folge des Ausfalls dieser Leitung am Dienstag von einer prekären nuklearen Sicherheitslage im Kraftwerk gesprochen.

14 Uhr: Experte: Ukraine könnte AKW Saporischschja nicht von außen sprengen

Die Ukraine hätte einem deutschen Experten zufolge nicht die militärischen Fähigkeiten, das russisch besetzte Atomkraftwerk Saporischschja von außen zu sprengen. Angesichts gegenseitiger Anschuldigungen der Kriegsparteien in Bezug auf das Kraftwerk im Süden der Ukraine sagte Carlo Masala, Politikwissenschaftler an der Universität der Bundeswehr München, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur, eine solche „Sprengung ist extrem kompliziert“. Russland hingegen könnte mit einer Sprengung an dem von Moskaus Truppen kontrollierten AKW „Chaos stiften“, sagte er.

„Ein AKW von Außen zu sprengen ist extrem schwierig und dazu haben die Ukrainer nicht die Kapazitäten“, sagte Masala. „Wenn sie die hätten, bräuchten sie so lange, dass sie leichte Opfer für die russische Luftabwehr wären“, fügte er hinzu. Die Anschuldigungen von russischer Seite seien daher sehr unrealistisch.

Russland behauptet, die ukrainischen Streitkräfte wollten das nahe der Front gelegene AKW mit Raketen und Drohnen angreifen. Der ukrainische Generalstab wiederum sprach zuletzt von Sprengkörpern auf dem Dach des Kraftwerks, deren Explosion den Eindruck eines Beschusses wecken solle. International ist die Sorge vor einer Atomkatastrophe groß - auch wenn das Kraftwerk, das größte seiner Art in Europa, inzwischen in den Kaltbetrieb versetzt wurde.

Zu möglichen Motiven einer Sabotage des Kraftwerks durch Moskau sagte Masala: „Es ist wie mit der Sprengung des Staudamms. Politik der verbrannten Erde - das ist die Logik dahinter.“ Im Juni wurde der Kachowka-Staudamm in der Südukraine zerstört, Experten gingen von einer Sprengung durch russische Kräfte aus. Wie wahrscheinlich eine Sprengung des Atomkraftwerks sei, könne keiner sagen, so der Experte. „Es ist nur auffällig, dass, wenn die Russische Föderation anfängt, die Ukrainer und den Westen zu beschuldigen, irgendwelche Anschläge zu planen, dies meistens die Vorbereitung für eigene Aktionen ist.“ Daraus könne jedoch nicht abgeleitet werden, dass eine Sprengung von Saporischschja unmittelbar bevorsteht, schränkte er ein.

11.50 Uhr: IAEA: Erneut Hauptstromleitung im AKW Saporischschja unterbrochen

Das ukrainische Kernkraftwerk Saporischschja hat nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) erneut den Anschluss an seine externe Hauptstromleitung verloren. Europas größtes Atomkraftwerk sei daher auf die erst kürzlich wiederhergestellte Ersatzversorgung durch eine weniger leistungsstarke Leitung angewiesen, erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi am Dienstagabend in Wien.

Die einzige verbliebene 750-Kilovolt-(kV)-Stromleitung – von vier vor dem Konflikt verfügbaren – sei am Dienstag um 01:21 Uhr (Ortszeit) unterbrochen worden. „Es war nicht sofort bekannt, was den Stromausfall verursacht hat und wie lange er dauert“, so die IAEA weiter. Der Strom werde beispielsweise zum Pumpen von Kühlwasser für die Anlage benötigt. „Diesmal konnte das Kraftwerk einen völligen Ausfall der gesamten externen Stromversorgung vermeiden – was bereits sieben Mal während des Konflikts vorgekommen war –, aber die jüngste Stromleitungsunterbrechung verdeutlicht erneut die prekäre nukleare Sicherheitslage im Kraftwerk“, so Grossi.

Inzwischen bezichtigen sich Moskau und Kiew gegenseitig eines angeblich unmittelbar bevorstehenden Anschlags auf das Atomkraftwerk im Süden der Ukraine. Das russische Militär habe auf den Dächern mehrerer Reaktorblöcke Gegenstände platziert, die Sprengstoff ähnelten, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstagabend in seiner täglichen Videoansprache. Aus Moskau hieß es dagegen, die ukrainischen Streitkräfte planten selbst einen Angriff auf das AKW, das nahe der Front liegt.

11.39 Uhr: In Deutschland sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs 5000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten ausgebildet worden

In Deutschland sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs 5000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten ausgebildet worden. Wie ein Sprecher des Trainingskommandos unter Leitung der Bundeswehr der Nachrichtenagentur AFP sagte, könnten dieses Jahr bis zu 5000 weitere folgen. In der dafür geschaffenen EU-Mission gebe es insgesamt "Kapazitäten, um bis zu 10.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten bis Ende des Jahres in Deutschland auszubilden". 

"Die Ausbildungen werden eng und sehr flexibel mit der Ukraine abgestimmt", betonte der Sprecher des Special Training Command. Ob bis Jahresende 10.000 Soldatinnen und Soldaten ausgebildet würden, hänge "vom gemeldeten Bedarf" ab. Nach Angaben der Bundeswehr finden neben der Ausbildung an schweren Waffen auch Lehrgänge für Scharfschützen oder Führungsschulungen für Unteroffiziere statt.

Die EU hatte Kiew im vergangenen Jahr zugesagt, im Rahmen der Trainingsmission EUMAM bis Ende 2024 insgesamt bis zu 30.000 Soldatinnen und Soldaten auszubilden. Daran beteiligten sich neben Deutschland 23 weitere Nationen. Der deutsche Stab in Strausberg koordiniert alle Ausbildungsaktivitäten auf deutschem Boden - auch wenn sie von Partnerländern oder der Industrie organisiert werden.

9.05: Ukrainische Armee: Russische „Formation“ in Makijiwka existiert nach Angriff nicht mehr

 Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben eine russische „Formation“ in der von Russland kontrollierten ostukrainischen Stadt Makijiwka angegriffen. „Durch das effektive Feuer von Einheiten der Verteidigungstruppen hat eine weitere Formation russischer Terroristen im vorübergehend besetzten Makijiwka aufgehört zu existieren“, teilte die ukrainische Armee am Dienstagabend auf Telegram mit.

Dazu veröffentlichte sie ein Video, auf dem eine starke Explosion zu sehen ist, die den Nachthimmel erhellt und den Umriss von mindestens einem Gebäude erkennen lässt. Nähere Angaben zu dem Angriff machte die ukrainische Armee nicht.

Der von Russland eingesetzte Verwalter von Donezk, Denis Puschilin, erklärte, ukrainische Soldaten hätten „heftige Angriffe“ auf Wohngebiete und einen Krankenhauskomplex in Makijiwka gestartet. Ein Mann sei gestorben und 36 Zivilisten seien durch ukrainische Angriffe unterschiedlich schwer verletzt worden, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax.

Die russische Nachrichtenagentur Tass meldete unter Berufung auf die von Russland eingesetzten Behörden in Donezk, neun Gesundheitseinrichtungen seien durch ukrainischen Beschuss beschädigt worden.

In der Silvesternacht waren laut Moskau 89 russische Soldaten bei einem ukrainischen Raketenangriff auf Makijiwka getötet worden.

7.40 Uhr: 25 Verletzte bei Angriff auf ostukrainische Stadt Makijiwka

In der von russischen Truppen kontrollierten Stadt Makijiwka in der Ostukraine sind nach örtlichen Behördenangaben 25 Menschen durch den Einschlag mehrerer Geschosse verletzt worden. Unter den Verletzten seien zwei Kinder, teilte der von Moskau eingesetzte Chef der teils russisch besetzten Region Donezk, Denis Puschilin, in der Nacht zum Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. „Die Druckwelle war für die Mehrheit der Bewohner von Makijiwka und Donezk zu spüren.“ Zuvor hatte Puschilin schon von zwei Toten durch Beschuss im Gebiet Donezk berichtet.

Laut Puschilin wurden Wohnhäuser, ein Krankenhaus, Schulen und ein Kindergarten beschädigt. Russischen Militärblogs zufolge sollen für den Beschuss Himars-Artillerieraketen verwendet worden sein, die die Ukraine von den USA bekommen hat. Nach ukrainischen Angaben ist die große Wucht der Explosion darauf zurückzuführen, dass bei dem Beschuss ein Treibstoff- oder Munitionslager getroffen wurde.

Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich zumeist nicht unabhängig überprüfen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 4. Juli:

21.34 Uhr: Moskau und Kiew werfen sich geplanten Anschlag auf Atomkraftwerk vor

Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig einen unmittelbar bevorstehenden Anschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine vor. Bereits in der Nacht zum Mittwoch würden die ukrainischen Streitkräfte versuchen, das AKW mit Raketen und Drohnen anzugreifen, behauptete Renat Kartschaa, Berater des Chefs der russischen Atomenergiebehörde, Rosenergoatom, am Dienstag im Staatsfernsehen. Der ukrainische Generalstab wiederum schrieb in seinem täglichen Lagebericht über angebliche Sprengkörper auf dem Dach des AKW, deren Explosion den Eindruck eines Beschusses wecken sollten.

Die Sprengsätze seien an den Dächern des dritten und vierten Reaktorblocks angebracht, sollen die Reaktoren selbst aber wohl nicht beschädigen, heißt es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs. Die Ukraine werde nicht gegen die Normen des Völkerrechts verstoßen, betonte die Militärführung in Kiew zugleich.

Genau das wirft Kartschaa den Ukrainern vor. Demnach soll nicht nur das AKW beschossen werden, sondern auch zeitgleich auch eine mit Atomabfällen bestückte Bombe abgeworfen werden. Beweise für die Anschuldigung brachte der hochrangige Moskauer Beamte nicht vor.

Russische Truppen halten das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine seit März 2022 besetzt. Die Nuklearanlage ist während der Gefechte mehrfach unter Beschuss geraten, was international die Sorge vor einer Atomkatastrophe weckte. Aus Sicherheitsgründen wurde die Anlage inzwischen heruntergefahren. Eine Beobachtermission der Internationalen Atomenergiebehörde ist vor Ort.

Beide Kriegsparteien werfen sich wiederholt geplante Provokationen rund um das Kraftwerk vor. Zuletzt haben sich diese Anschuldigungen stetig verschärft.

20.42 Uhr: Selenskyj begrüßt Verlängerung der Amtszeit von Nato-Generalsekretär Stoltenberg

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Verlängerung der Amtszeit von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßt. Er habe Stoltenberg für seine "persönlichen Bemühungen" zur Unterstützung der Ukraine und ihres Strebens nach Mitgliedschaft in den westlichen Bündnissen gedankt, erklärte Selenskyj am Dienstag nach einem Telefonat mit Stoltenberg. "Ich bin zuversichtlich, dass unsere Zusammenarbeit auch in Zukunft fruchtbar sein wird."

Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Stoltenberg ein weiteres Jahr bis zum 1. Oktober 2024 im Amt bleiben wird. Der frühere norwegische Regierungschef hat das Amt des Nato-Generalsekretärs seit Oktober 2014 inne und wollte zum Herbst eigentlich ausscheiden. Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 hatte er zugunsten des Bündnisses auf einen Wechsel an die Spitze der norwegischen Zentralbank verzichtet.

20.10 Uhr: Putin glaubt weiter an russischen Sieg im Krieg gegen Ukraine

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Angaben weiter vom Sieg Moskaus im Angriffskrieg gegen die Ukraine überzeugt. „Daran gibt es keinen Zweifel“, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Dienstag bei einem Treffen mit Absolventen der Hochschule für staatliche Verwaltung. Der Kremlchef hatte den Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 selbst befohlen.

Als Kriegsziele gab er damals unter anderem den Schutz der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine und die Entmilitarisierung des Nachbarlandes an. Außerdem müsse Russland zur eigenen Sicherheit den Nato-Beitritt der Ukraine verhindern, so Putin.

Nach mehr als 16 Monaten Krieg hält Russland zwar immer noch große Gebiete der Ukraine besetzt, ist aber weit von diesen Kriegszielen entfernt. Nach einer Reihe von Niederlagen im Krieg und einem Söldneraufstand jüngst im eigenen Land hat sich Putin zuletzt seltener offen darüber geäußert, ob er noch an einen Sieg glaube.

14.44 Uhr: 31 Verletzte durch russischen Angriff in der ukrainischen Region Charkiw

Durch einen russischen Angriff auf die ukrainische Region Charkiw sind nach Angaben der Regierung in Kiew mindestens 31 Menschen verletzt worden, darunter neun Kinder.

Wie die ukrainische Präsidentschaft am Dienstag mitteilte, ereignete sich der Angriff in der Stadt Perwomajskyj im Osten des Landes. Stabschef Andrij Jermak schrieb im Online-Dienst Telegram: „31 Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert“; unter den Opfern seien neun Kinder, davon zwei Babys.

7.31 Uhr: Erneut Drohnen über Moskauer Gebiet abgeschossen

Über dem Gebiet der russischen Hauptstadt Moskau sind am Dienstagmorgen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums erneut Drohnen abgeschossen worden. Vier Drohnen seien von der russischen Luftabwehr zerstört worden, eine weitere sei elektronisch ausgeschaltet worden und über dem Gebiet Odinzowo abgestürzt, teilte das Ministerium laut Staatsagentur Tass mit. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben. Das Verteidigungsministerium machte die Ukraine für die Drohnenangriffe verantwortlich und sprach von einem „versuchten Terroranschlag des Kiewer Regimes“.

Auch Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin schrieb in seinem Telegram-Kanal, die russische Luftabwehr habe „einen weiteren versuchten Angriff ukrainischer Drohnen“ abgewehrt. Aus Sicherheitsgründen wurden Flüge vom südwestlich des Moskauer Stadtzentrums gelegenen Flughafen Wnukowo für etwa drei Stunden auf andere Airports umgeleitet.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 3. Juli:

14.53 Uhr: Selenskyj: Putin hat nicht alles unter Kontrolle

Die massive Präsenz der russischen Armee in der Ukraine - statt in den Kasernen in der Heimat - hat nach Ansicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj die Blitzrevolte der Wagner-Truppe in Russland ermöglicht. „Putin hat die Sicherheitslage nicht unter Kontrolle“, sagte Selenskyj dem US-Sender CNN mit Blick auf den russischen Staatschef. „Wir wissen alle, dass seine gesamte Armee in der Ukraine ist, fast die gesamte Armee ist dort. Deshalb war es für die Wagner-Truppen so einfach, durch Russland zu marschieren. Wer hätte sie aufhalten können?“

Die Reaktion des Kremlchefs auf den Aufstand der von Jewgeni Prigoschin angeführten Privatarmee Wagner vor gut einer Woche bewertete Selenskyj als „schwach“. Die Rebellion habe gezeigt, dass Putin nicht alles kontrolliere. Die Vertikale der Macht - das System, in dem sich alles dem Kreml unterordnet - zerfalle, sagte Selenskyj.

CNN führte das Interview nach eigenen Angaben am Sonntag und veröffentlichte am Montag einen Ausschnitt. Es soll in voller Länge in der Nacht auf Donnerstag deutscher Zeit ausgestrahlt werden

13.13 Uhr: Ukraine macht laut Präsident Selenskyj "Fortschritte" bei der Gegenoffensive

Bei ihrer Gegenoffensive erzielt die ukrainische Armee nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj kleine Gewinne. "Die letzte Woche war schwierig, aber wir machen Fortschritte. Wir kommen Schritt für Schritt voran", schrieb Selenskyj am Montag im Onlinedienst Telegram. Nach Angaben der Regierung in Kiew hat die Ukraine in der vergangenen Woche 37 Quadratkilometer von den russischen Streitkräften zurückerobert. 

Laut Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar sind im Süden des Landes die "befreiten Gebiete um 28,4 Quadratkilometer gewachsen". Im Osten des Landes beliefen sich die Geländegewinne Kiews demnach auf neun Quadratkilometer. Rund um die Stadt Bachmut lieferten sich die ukrainischen Truppen "heftige" Gefechte mit den russischen Soldaten. 

Die Ukraine hatte Anfang Juni ihre lange erwartete Gegenoffensive zur Rückeroberung der von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes gestartet. Im Süden wurden laut Maljar seither insgesamt 158 Quadratkilometer zurückerobert.

09.52 Uhr: Russischer Geheimdienst: Versuchtes ukrainisches Attentat auf Krim-Chef vereitelt

Der russische Geheimdienst FSB hat eigenen Angaben zufolge einen ukrainischen Anschlag auf den Chef der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim vereitelt. "Ein von den ukrainischen Geheimdiensten organisierter versuchter Anschlag auf den Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, wurde vereitelt", zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Montag den russischen Geheimdienst.

Der FSB warf Kiew vor, die ukrainischen Sicherheitskräfte hätten eine Bombe in dem Auto des von Moskau eingesetzten Gouverneurs deponieren wollen. Ein Verdächtiger wurde den Angaben zufolge festgenommen. Russland hatte die ukrainische Halbinsel Krim im Jahr 2014 annektiert.

09.15 Uhr: Russischer Abgeordneter: Keine neue Mobilmachung als Ersatz für Wagner-Truppen

Ein hochrangiger russischer Parlamentarier sieht nach dem Abzug der Söldnergruppe Wagner laut einer staatlichen russischen Nachrichtenagentur keine Notwendigkeit einer neuen Mobilmachung. Es bestehe "keine Gefahr", dass das Kampfpotenzial zurückgehen könnte, weder mittel- noch langfristig, zitierte die Nachrichtenagentur Tass am Montag den Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, Andrej Kartapolow.

Zum "Zeitpunkt des (versuchten) Aufstands" hätten keine Wagner-Mitarbeiter an vorderster Front gekämpft, "sie waren alle in Lagern", sagte Kartapolow. Moskau verfüge über Personal innerhalb der russischen Streitkräfte, um sie zu ersetzen.

Russlands Präsident Wladimir Putin habe klar gesagt, es werde keine neue Mobilmachung geben, sagte Kartapolow. "Heute und in naher Zukunft besteht kein Bedarf für eine Mobilisierung."

Eine getroffene Abmachung sah vor, dass Prigoschin ins Exil nach Belarus geht. Der Vereinbarung zufolge haben die Wagner-Kämpfer die Wahl, ebenfalls nach Belarus zu gehen, sich der regulären russischen Armee anzuschließen oder nach Hause zurückzukehren.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 2. Juni:

21.49 Uhr: Kiew spricht von „ziemlich komplizierter“ Lage an Front im Osten

Mit Blick auf die laufende Gegenoffensive hat die Ukraine von schweren Kämpfen an mehreren Frontbereichen, insbesondere im Osten, gesprochen. Russische Truppen griffen bei Awdijiwka, Marjinka und Lyman im Donezker Gebiet an, schrieb die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Sonntag auf Telegram. Auch bei Swatowe im angrenzenden Gebiet Luhansk rückten die Besatzer demnach weiter vor. „Dort toben heftige Kämpfe. (...) Die Situation ist ziemlich kompliziert.“

19.44 Uhr: Kiew meldet Vorrücken russischer Truppen in der Ostukraine

Die Ukraine hat am Sonntag ein Vorrücken russischer Truppen in vier Bereichen der Frontlinie in der Ostukraine und "heftige Kämpfe" gemeldet. "Überall toben heftige Kämpfe", schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Die Situation sei "kompliziert". Russland rücke in den Bereichen Awdijiwka, Marjinka, Lyman und Swatowe vor.

Südlich der ostukrainischen Stadt Bachmut und in der Nähe von Berdjansk und Melitopol in der Südukraine rückten ihren Angaben zufolge allerdings die ukrainischen Truppen vor, wenn auch nur mit "teilweisem Erfolg". An der südlichen Front leisteten die russischen Soldaten "erheblichen Widerstand", auch Minen seien ein Problem, erklärte Malijar. Der ukrainische Vormarsch komme daher nur "allmählich" voran.

18.01 Uhr: Selenskyj besucht Odessa: „Werden Besatzer nie tolerieren“

Bei einem Besuch in der Hafenstadt Odessa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die geplante Befreiung derzeit besetzter Gebiete im Süden seines Landes bekräftigt. „Der Feind wird definitiv nicht die Bedingungen im Schwarzen Meer diktieren“, sagte Selenskyj in einer vor Ort aufgenommenen Videonachricht anlässlich des Tages der ukrainischen Seestreitkräfte am Sonntag.

Mit Blick auf die Zukunft fügte er hinzu: „Und die Besatzer werden Angst haben, sich unserer ukrainischen Krim und unseren Küsten am Asowschen Meer zu nähern.“ Die Halbinsel Krim hat Russland bereits im Jahr 2014 völkerrechtswidrig annektiert, die ukrainischen Städte am Asowschen Meer besetzten russische Truppen im Zuge des vor rund 16 Monaten begonnenen Angriffskriegs.

15.31 Uhr: CIA-Chef: Krieg zersetzt Putins Führung - Wieder Angriffe auf Kiew

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA sieht in Zeiten des Ukraine-Krieges gute Chancen, russische Agenten anzuwerben. Grund sei die Enttäuschung in Russland über den Krieg, sagte CIA-Direktor William Burns laut BBC auf der jährlichen Vorlesung der Ditchley Stiftung in der englischen Grafschaft Oxfordshire am Samstag. „Diese Unzufriedenheit schafft eine einmalige Gelegenheit für uns bei der CIA.“

„Die Enttäuschung über den Krieg wird weiterhin an der russischen Führung nagen“, sagte Burns und erinnerte an die vor einer Woche gescheiterte Revolte der russischen Söldnergruppe Wagner mit ihrem Chef Jewgeni Prigoschin gegen Präsident Wladimir Putin. Das sei „eine lebhafte Erinnerung an die zersetzende Wirkung von Putins Krieg auf seine eigene Gesellschaft und sein eigenes Regime.“

11.50 Uhr: Ukrainisches Militär: Russischer Luftangriff auf Kiew abgewehrt

Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben bei einem russischen Angriff in der Nacht auf Kiew drei Marschflugkörper und acht Drohnen abgeschossen. "Alle Luftziele" seien bei dem ersten Angriff auf die ukrainische Hauptstadt seit zwölf Tagen zerstört worden, teilte die ukrainische Luftwaffe am Sonntag mit.

Es handele sich um iranische Drohnen, die vom Südosten gestartet worden seien, erklärte die ukrainische Luftwaffe. Die Raketen wurden den Angaben zufolge vom Schwarzen Meer aus abgefeuert.

Drei Häuser in der Region Kiew seien durch herabfallende Trümmerteile beschädigt worden, hieß es vom ukrainischen Militär. Ein Mann habe Verletzungen am Bein erlitten.

10.15 Uhr: Erstmals seit zwölf Tagen: Kiew wieder Ziel russischer Angriffe

Erstmals seit knapp zwei Wochen ist die ukrainische Hauptstadt Kiew wieder Ziel russischer Luftangriffe geworden. Die Luftverteidigung habe in der Nacht auf Sonntag alle feindlichen Geschosse abwehren können, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. Mehrere Häuser im Kiewer Gebiet wurden laut Militärverwaltung allerdings durch herabfallende Trümmerteile beschädigt und ein Bewohner verletzt. Auch andere Teile der Ukraine waren von den jüngsten russischen Angriffen betroffen. Landesweit wurden offiziellen Angaben zufolge insgesamt acht Kampfdrohnen und drei Marschflugkörper von der ukrainischen Luftverteidigung zerstört.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 1. Juni:

17.10 Uhr: Lambsdorff: Diplomatie bedeutet nicht Kapitulation der Ukraine

Der künftige deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, sieht momentan nur geringe Chancen, den russischen Angriffskrieg in der Ukraine mit diplomatischen Mitteln zu beenden. „Im Moment suchen beide Kriegsparteien, die Ukraine und Russland, ihren Vorteil auf dem Schlachtfeld. Solange das so ist, bleibt die Diplomatie im Hintergrund“, sagte Lambsdorff in einem am Samstag online veröffentlichten Interview der „Welt am Sonntag“. Auch müsse klar sein, was mit „Diplomatie“ gemeint sei.

„Manche benutzen das Wort Diplomatie, meinen aber in Wirklichkeit die Kapitulation der Ukraine“, gab Lambsdorff zu bedenken. Diplomatie müsse aber von einem festen Standpunkt ausgehen. „Wir haben als Bundesrepublik Deutschland, als Teil der Europäischen Union und der Nato die klare Entscheidung getroffen, dass wir einem angegriffenen Land beistehen.“ Diese Position werde er seinen Gesprächspartnern in Moskau „diplomatisch, aber deutlich, vermitteln“.

15 Uhr: Spaniens Regierungschef Sánchez verspricht Ukraine 55 Millionen Euro

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez hat bei seinem Besuch in Kiew der Ukraine 55 Millionen Euro an neuen Hilfsgeldern zugesagt. „Spanien wird weitere 55 Millionen Euro bereitstellen, um die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen in der Ukraine zu unterstützen“, sagte er am Samstag bei seiner Rede vor dem Parlament in Kiew, der Werchowna Rada. Zugleich versicherte der sozialistische Politiker, dass die Unterstützung der Europäer für die Ukraine bei ihrer Abwehr des russischen Angriffskriegs ungebrochen sei. Spanien hat am Samstag turnusgemäß die EU-Ratspräsidentschaft übernommen.

Seinen Angaben zufolge wird die EU der Ukraine „so lange wie nötig“ und „ungeachtet des zu zahlenden Preises“ helfen. In seiner Rede erinnerte Sánchez daran, dass die Europäische Union ein Friedensprojekt ist, geschaffen nach dem Zweiten Weltkrieg, um neue Kriege zu verhindern. Europa sei offen für diejenigen, die dorthin strebten, unterstützte er zudem die Beitrittsambitionen Kiews.

9.30 uhr: London: Kämpfe um ukrainischen Brückenkopf bei Cherson

Im Süden der Ukraine hat das ukrainische Militär nach britischer Einschätzung einen Brückenkopf am Ostufer des Dnipro geschaffen. Seit rund einer Woche bringen die Ukrainer Truppen nahe der zerstörten Antoniwka-Brücke bei Cherson ans Ostufer, wie das britische Verteidigungsministerium am Samstag mitteilte. „Die Kämpfe um den Brückenkopf werden mit ziemlicher Sicherheit durch Überschwemmungen, Zerstörungen und Schlammrückstände nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am 6. Juni 2023 erschwert“, hieß es in London weiter.

Unter den russischen Truppen dort seien auch Einheiten der 7. Garde-Luftsturm-Division, die zur Armeegruppe Dnipro gehören. „In den vergangenen Wochen hatte Russland sehr wahrscheinlich Teile der Armeegruppe Dnipro, die das Dnipro-Ufer verteidigen verlegt, um die Front bei Saporischschja zu verstärken“, hieß es.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 30. Juni:

20.44 Uhr: Moskau blockiert Nachrichtenportale einer Mediengruppe von Wagner-Chef Prigoschin

Nach dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner hat Russland mehre Nachrichtenportale einer mit Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in Verbindung stehenden Mediengruppe blockiert. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten am Freitag, dass mehrere Seiten des Medienunternehmens Patriot mit aktuellen Politik- und Wirtschaftsnachrichten von Russland aus nicht mehr erreichbar seien. Ihre Internetadressen tauchten auch im Verzeichnis „beschränkter Zugang“ der russischen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor auf.

Zwei weitere Patriot-Portale, „Newskije Nowosti“ und „Ekonomika Segodja“, kündigten über den Onlinedienst Telegram an, ihre Tätigkeit einstellen zu wollen.

16.23 Uhr: Kiew: Gegenoffensive rückt weiter vor

Die ukrainische Gegenoffensive kommt nach Angaben der Armee voran. Die Ukraine meldete am Freitag Teilerfolge im Süden des Landes, das Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington beobachtete auch ein Vorrücken der Truppen auf Bachmut im Osten. Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj forderte in einem Interview der „Washington Post“ Geduld für die laufende Gegenoffensive: „Das ist keine Show, bei der die ganze Welt zuschaut und Wetten abschließt“, sagte er der Zeitung. Jeder Tag und jeder Meter würden mit Blut erkämpft.

15.25 Uhr: Ukraine verstärkt Grenzschutz zu Belarus wegen Wagner-Söldnern

Die Ukraine hat angesichts einer möglichen Niederlassung russischer Wagner-Söldner in Belarus mit der Verstärkung des Schutzes ihrer Grenze im Norden begonnen. Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj und der für den Nordabschnitt zuständige Generalleutnant Serhij Najew seien mit den Sicherheitsvorkehrungen beauftragt worden, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag bei Telegram mit. Diese Entscheidung sei nach Beratungen des Oberkommandos gefallen. Nach dem am Samstag beendeten Kurzzeit-Aufstand der Wagner-Armee gegen die russische Militärführung hat Belarus den beim Kreml in Ungnade gefallenen Kämpfern Zuflucht gewährt.

Zuvor hatte der Nato-Mitgliedsstaat Polen ebenso angekündigt, die Schutzmaßnahmen an der bereits durch einen Zaun gesicherten EU-Außengrenze zu Belarus zu verstärken. Nach unbestätigten Berichten unabhängiger Medien hat in Belarus bereits der Bau von Feldlagern für die Wagner-Armee begonnen. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko, der zwischen dem Kreml und Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ein Ende des Aufstandes vermittelt hatte, sagte, dass die Kampferfahrungen der Truppe dem Land zugute kämen.

Prigoschin hatte am vergangenen Samstag einen Machtkampf mit der russischen Militärführung eskaliert. Er wollte die geplante Einverleibung seiner Armee durch das Verteidigungsministerium verhindern. Seine Kämpfer starteten einen Aufstand, besetzen zwischenzeitlich unter anderem die südrussische Stadt Rostow am Don und marschierten in Richtung Moskau. Rund 200 Kilometer vor der russischen Hauptstadt gab Prigoschin nach Vermittlung Lukaschenkos überraschend auf. Kremlchef Wladimir Putin sicherte Prigoschin und den Wagner-Aufständischen Straffreiheit zu. Viele Beobachter werteten die Geschehnisse als Kontrollverlust und Schwächung Putins.

12.10 Uhr: Lawrow: Russland wird aus dem Wagner-Aufstand gestärkt hervorgehen

Russland wird nach Einschätzung von Außenminister Sergej Lawrow gestärkt aus dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner hervorgehen. "Russland hat immer alle Schwierigkeiten überwunden", sagte Lawrow am Freitag vor Journalisten in Moskau. "Es wird auch dieses Mal so sein", ergänzte er. Das Land werde durch die Bewältigung von Herausforderungen "stärker und stärker".

Die von Jewgeni Prigoschin angeführte Wagner-Gruppe hatte am Freitag und Samstag in der vergangenen Woche mehrere Militärstandorte im Süden Russlands unter ihre Kontrolle gebracht. Prigoschin kündigte einen Marsch auf Moskau an. Nach einer Vermittlung durch den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko brach Prigoschin den Aufstand am Samstagabend schließlich ab. 

Die Abmachung sah vor, dass Prigoschin ins Exil nach Belarus geht. Gegen die Aufständischen wurden keine Strafen verhängt, die russischen Geheimdienste erklärten, gegen sie gerichtete Untersuchungen eingestellt zu haben. Westliche Beobachter sahen darin ein Zeichen der Schwäche des Kreml.

11.30: Ukraine meldet „Teilerfolge“ bei Offensive im Süden

Im Rahmen ihrer Gegenoffensive hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben im südlichen Gebiet Saporischschja weitere „Teilerfolge“ erzielt. Die Truppen setzten sich aktuell auf den neu erreichten Positionen südlich von Orichiw fest, teilte der Generalstab am Freitag bei Facebook mit. Auch an anderen Abschnitten in dem Gebiet sollen russische Truppen zurückgedrängt worden sein. Im östlichen Gebiet Donezk seien ukrainische Vorstöße trotz harter Kämpfe bei der zerstörten Stadt Bachmut weiter erfolgreich. Konkrete Angaben zu befreiten Ortschaften machte das ukrainische Militär nicht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Angriffe der russischen Truppen gab es dem ukrainischen Generalstab zufolge weiter bei Marjinka und Awdijiwka im Donezker Gebiet. Zudem versuche die russische Armee ihre Positionen bei Rosdoliwka und Bilohoriwka an der Grenze zum Luhansker Gebiet zu verbessern. Entlang der Frontlinie gebe es dazu weiter Artilleriebeschuss und Angriffe der russischen Luftwaffe.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 29. Juni:

22.30 Uhr: Selenskyj pocht auf EU-Beitrittsverhandlungen noch in diesem Jahr

Mehr als 16 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Forderung nach einer baldigen konkreten EU-Beitrittsperspektive für sein Land erneuert. „Die Ukraine hat Einfluss auf die Stärke Europas. Das ist ein Fakt“, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner abendlichen Videoansprache. „Und dieses Jahr ist es an der Zeit, diesen und andere Fakten zu nutzen, um die Einheit in Europa zu stärken - angefangen beim Start von Verhandlungen über die EU-Mitgliedschaft der Ukraine.“ Selenskyj war früher am Tag auch per Video zu einem EU-Gipfel in Brüssel zugeschaltet gewesen.

17.18 Uhr: Belarussische Oppositionsführerin: Wagner-Chef kann Lukaschenko nicht trauen

Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja geht davon aus, dass der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko nur aus Eigennutz beim Aufstand der Wagner-Söldner in Russland vermittelt hat. Lukaschenko habe sich nicht eingeschaltet, um das Gesicht von Kreml-Chef Wladimir Putin zu wahren oder um Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin zu retten „oder um einen Bürgerkrieg in Russland zu verhindern“, sagte Tichanowskaja im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel.

Lukaschenko kümmere sich vielmehr nur um sein persönliches Überleben - weil er wisse, dass er der nächste sein werde, wenn der Machtapparat in Russland durcheinander gerate, sagte Tichanowskaja.

16.20 Uhr: Tote und Verletzte bei russischem Beschuss in Cherson

In der südukrainischen Stadt Cherson sind am Donnerstag nach Angaben lokaler Behörden mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet und zwei weitere verletzt worden. Ziel der Angriffe waren demnach erneut Wohngebiete der Stadt. Unter anderem seien Wohngebäude, ein medizinisches Zentrum und eine Schule mit einem sogenannten „Punkt der Unbezwingbarkeit“ getroffen worden. Dabei handelt es sich um einen zivilen Schutzraum, in dem humanitäre Hilfe an der Bevölkerung geleistet wird.

14.09 Uhr: Sorge um besetztes AKW: Südukraine trainiert für atomaren Notfall

Nach Warnungen vor einem angeblich geplanten russischen Terroranschlag auf das Atomkraftwerk Saporischschja haben vier Regionen im Süden der Ukraine Übungen für einen atomaren Notfall abgehalten. Unter der Leitung des Energieministers Herman Haluschtschenko trainierten Rettungskräfte in den Regionen um die Städte Cherson, Mykolajiw, Saporischschja und Dnipro für den nuklearen Ernstfall, wie der ukrainische Atomenergiekonzern Enerhoatom am Donnerstag auf Telegram mitteilte. Auch die Zivilbevölkerung sollte dabei auf den Notfall vorbereitet werden.

Zuletzt war die Sorge über einen atomaren Zwischenfall in Kiew gestiegen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte mehrmals vor einem Anschlag in dem von Russland besetzten AKW. Vergangene Woche hatte der Militärgeheimdienst SBU erklärt, Russland habe das Kraftwerk vermint und plane einen Terroranschlag dort. Moskau weist solche Vorwürfe immer wieder zurück. Die ukrainische Militärverwaltung von Saporischschja gab im Nachrichtendienst Telegram am Donnerstag Handlungsanweisungen für Zivilisten.

14.05 Uhr: Moskau: Zwei ukrainische Generäle bei Angriff auf Kramatorsk getötet

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben bei ihrem Angriff auf die Stadt Kramatorsk im Osten der Ukraine zwei ukrainische Generäle und dutzende weitere Offiziere getötet. Durch den Angriff seien „zwei Generäle, bis zu 50 Offiziere der ukrainischen Streitkräfte und bis zu 20 Söldner und ausländische Militärberater“ getötet worden, hieß es in einer am Donnerstag vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Erklärung.

Nach ukrainischen Angaben wurden am Dienstag bei einem Angriff auf ein Restaurant in Kramatorsk zwölf Menschen getötet und etwa 60 weitere verletzt. Das russische Verteidigungsministerium hatte am Mittwochabend mitgeteilt, es habe einen „zeitweiligen Stützpunkt“ der 56. mechanisierten Infanterie-Brigade der ukrainischen Armee angegriffen.

12.44 Uhr: Scholz: Regierungswechsel in Russland nicht unser Ziel

Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem Aufstand der Wagner-Söldner deutlich gemacht, dass Deutschland keinen Regierungswechsels in Russland anstrebt. „Unser Ziel hier ist nicht ein Regierungswechsel, ein Regimechange in Russland. Unser Ziel, das wir verfolgen, ist eine unabhängige Ukraine“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag vor Beginn des EU-Gipfels in Brüssel. „Wir sind nicht Partei dessen, was in Russland geschieht“, betonte er. Deutschland könne nur beobachten.

Zugleich sicherte Scholz den Ländern an der Nato-Ostflanke Unterstützung für den Fall einer weiteren Eskalation zu. „In der Nato haben wir uns Beistand versprochen. Jeder Angriff auf Nato-Territorium ist eine Sache, die wir gemeinsam beantworten werden“, sagte er auf eine Frage nach der Sicherheit der an Belarus angrenzenden Staaten. 

11.37 Uhr: Polen plant wegen Wagner-Truppe in Belarus Verstärkung der Ostgrenze

Wegen der geplanten Verlegung russischer Wagner-Söldner ins Nachbarland Belarus will Polen seine Ostgrenze noch stärker sichern. Geplant sei sowohl eine Aufstockung der dort stationierten uniformierten Kräfte als auch eine Erhöhung der Anzahl „verschiedener Arten von Hindernissen und Befestigungen zum Schutz unserer Grenze im Falle eines Angriffs“, sagte Vize-Regierungschef Jaroslaw Kaczynski am Mittwochabend nach einer Sondersitzung eines Komitees der Regierung für Sicherheits- und Verteidigungsfragen.

Nach Angaben Kaczynskis hat Polen Erkenntnisse, wonach bis zu 8000 Wagner-Kämpfer in Belarus unterkommen könnten. Das EU- und Nato-Mitglied Polen hat eine 418 Kilometer lange Grenze zu Belarus. Im Spätsommer und Herbst 2021 war die Situation dort eskaliert: Tausende Menschen versuchten, illegal in die EU zu gelangen. 

11.04 Uhr: Ukraine verkündet langsamen Vormarsch an mehreren Abschnitten

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben den russischen Gegner an mehreren Frontabschnitten um über einen Kilometer zurückgedrängt. Insbesondere im Umland der russisch kontrollierten Stadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk liege die Initiative derzeit auf ukrainischer Seite, teilte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Donnerstag bei Telegram mit. Namentlich erwähnte sie Vorstöße in Richtung der Dörfer Klischtschijiwka und Kurdjumiwka südwestlich der zerstörten Stadt.

Die Ukrainer setzen sich demnach derzeit auf neu erreichten Positionen fest. „Der Feind zieht seine Reserven heran und klammert sich an Bachmut mit allen seinen Kräften“, unterstrich sie. Die Angaben der Kriegsparteien lassen sich nicht unmittelbar unabhängig überprüfen. Bachmut war von den Russen im Mai unter hohen Verlusten nach monatelangen schweren Kämpfen erobert worden.

8.24 Uhr: Mehr Opfer nach Raketenangriff in der Ukraine - Bergung beendet

Nach dem russischen Raketenangriff auf ein Café in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk im Gebiet Donezk ist die Zahl der Toten auf zwölf gestiegen. Die Einsatzkräfte zogen nach Angaben des Zivilschutzes am Donnerstagmorgen eine weitere Leiche aus den Trümmern des komplett zerstörten Gebäudes. Die Bergungsarbeiten seien nun beendet, teilte die Behörde mit.

Sie veröffentlichte auch ein Video, auf dem die Arbeiten sowie Drohnenaufnahmen vom Ausmaß der Zerstörung zu sehen waren. Am Mittwoch waren die Behörden noch von elf Toten ausgegangen, darunter auch drei Kinder. Etwa 60 Menschen wurden verletzt. In dem Café hatten am Dienstagabend viele Menschen gesessen, als eine russische Rakete einschlug.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 28. Juni:

22.24 Uhr: Festnahme eines Verdächtigen nach "Terroranschlag" in Kramatorsk

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach dem tödlichen russischen Luftangriff auf die ostukrainische Stadt Kramatorsk die Festnahme eines Verdächtigen bekannt gegeben. "Heute haben der ukrainische Inlandsgeheimdienst (SBU) und die Spezialeinheiten der Polizei die Person festgenommen, die diesen Terroranschlag koordiniert hat", sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner täglichen Abendansprache. Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Restaurant in Kramatorsk waren nach Angaben der Behörden mindestens elf Menschen getötet und 61 weitere verletzt worden, darunter mehrere Kinder.

20 Uhr: Mindestens zehn Tote nach russischem Raketenangriff auf Kramatorsk - Ukrainischer Rettungsdienst meldet zudem 61 Verletzte

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Restaurant in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sind nach Angaben der Behörden mindestens zehn Menschen getötet und 61 weitere verletzt worden. Unter den Toten und Verletzten seien mehrere Kinder, teilte der staatliche Rettungsdienst der Ukraine am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Der Kreml versicherte, die russische Armee greife in der Ukraine nur „militärische“ Ziele und keine „zivile Infrastruktur“ an.

Wie die ukrainische Polizei mitteilte, hatte Russland am Dienstag zwei Boden-Luft-Raketen vom Typ S-300 auf die Stadt abgefeuert. Bei dem Angriff wurde das Restaurant Ria Pizza im Zentrum der Stadt zerstört, das bei Journalisten und Militärangehörigen beliebt war. Ukrainische Medien berichteten, dass sich ausländische Militärausbilder in der Stadt befänden.

15.44 Uhr: Ukraine will Waffen künftig komplett selbst produzieren

Die Ukraine will ihre Waffen und Rüstungsgüter nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj künftig komplett selbst produzieren. „Unsere Soldaten werden immer Waffen haben“, sagte Selenskyj zum Tag der ukrainischen Verfassung am Mittwoch im Parlament. Bisher erhält das Land etwa Raketen, Panzer und Flugabwehrsysteme vom Westen. Die Ukraine werde einen ausreichend starken Rüstungskomplex haben, um den Bedarf von Armee, Flotte, Luftwaffe und Cyberkräften zu decken, sagte er.

Aktuell habe Kiew damit begonnen, Seedrohnen selbst zu produzieren, sagte Selenskyj. „Wir setzen sie bereits erfolgreich ein.“ Die ukrainische Drohnenproduktion werde zur stärksten in Europa. Die Regierung in Kiew hatte zuvor den 31 Jahre alten Herman Smetanin als neuen Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Ukroboronprom bestätigt. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 gehörte die unabhängige Ukraine jahrelang zu den größten Waffenexporteuren der Welt. Russland hatte die Zerstörung des ukrainischen Rüstungspotenzials als ein Kriegsziel genannt.

14.49 Uhr: Stoltenberg beschwört Verteidigungsfähigkeit der Nato gegen "Moskau oder Minsk"

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die Bereitschaft des Militärbündnisses zur Verteidigung gegen jede Bedrohung aus "Moskau oder Minsk" deutlich gemacht. Bei ihrem Gipfel Mitte Juli in Litauen werde die Allianz eine Stärkung ihrer Verteidigungssysteme beschließen, um alle ihre Mitglieder zu schützen und besonders diejenigen mit einer Grenze zu Russland und Belarus, sagte Stoltenberg am Dienstag vor Journalisten in Den Haag.

Litauens Präsident gab indes am Mittwoch den Kauf von zwei Raketenwerfern für die Ukraine bekannt. Mit Blick auf die Aufnahme des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin durch Belarus nach dessen abgebrochenem Aufstand in Russland sagte Stoltenberg, es sei zu früh, die Folgen dieses Vorfalls abschließend zu beurteilen. 

13.05 Uhr: Kreml: Russland greift nur „militärische“ Ziele in der Ukraine an

Nach dem tödlichen Luftangriff auf ein Restaurant in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk hat die russische Führung versichert, in der Ukraine nur „militärische“ Ziele anzugreifen. Russland ziele nicht auf „zivile Infrastruktur“, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch vor Journalisten in Moskau. „Angriffe werden nur gegen Einrichtungen ausgeführt, die auf die eine oder andere Weise mit militärischer Infrastruktur verbunden sind.“

Im ostukrainischen Kramatorsk wurden bei dem Angriff auf das Restaurant Ria Pizza am Dienstag mindestens zehn Menschen getötet und weitere 61 verletzt. Das Restaurant war besonders bei Journalisten, Soldaten und Entwicklungshelfern beliebt.

11.06 Uhr: Pistorius sieht „entscheidendes Jahr“ im Ukraine-Krieg

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erwartet im Ukraine-Krieg dieses Jahr wesentliche Weichenstellungen. „Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein entscheidendes Jahr, es sind entscheidenden Monate jetzt“, sagte Pistorius am Mittwoch im ZDF-„Morgenmagazin“ vor seiner Abreise zu einem Besuch in den USA. Deshalb habe die Bundesregierung der Ukraine jüngst ein weiteres großes Unterstützungspaket im Umfang von 2,7 Milliarden Euro für den Kampf gegen Russland zugesagt.

Deutschland hatte der Ukraine Mitte Mai weitere umfassende Militärhilfe versprochen. Dazu gehört insbesondere die Lieferung von zusätzlichen Luftabwehrsystemen vom Typ Iris-T, weiteren Leopard- und Marder-Panzern und Munition. Damit sei Deutschland bei der Militärhilfe inzwischen der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine nach den USA, sagte Pistorius. 

9.20 Uhr: London: Attacke auf Brücke zur Krim erschwert russischen Nachschub

Ein ukrainischer Raketenangriff auf eine wichtige Brücke zu der von Russland annektierten Halbinsel Krim hat nach Informationen britischer Geheimdienste den russischen Nachschub zuletzt erschwert. „Die vorübergehende Schließung der Route hat dazu geführt, dass lebenswichtige russische Logistiktransporte mindestens 50 Prozent länger gedauert haben, um über andere Strecken die Front zu erreichen“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

Vermutlich hätten die russischen Besatzungsbehörden bereits innerhalb von 24 Stunden nach dem Angriff am frühen Morgen des 22. Juni eine Pontonbrücke als Ersatz errichtet. „Die Geschwindigkeit, mit der ein alternativer Übergang gebaut wurde, zeigt, wie wichtig diese Route für die militärischen Bemühungen Russlands in der besetzten Ukraine ist“, hieß es in London weiter. Überquerungen seien vermutlich derzeit dem Militär vorbehalten.

8.30 Uhr: Mehr Opfer nach Raketenangriff in der Ukraine - drei Kinder getötet

Nach einem russischen Raketenangriff auf ein Café in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk im Gebiet Donezk ist die Zahl der Toten auf mindestens acht gestiegen. Unter den Opfern, die aus den Trümmern eines getroffenen Cafés gezogen wurden, seien auch drei getötete Kinder, teilten die Behörden am Mittwochmorgen mit. Zwei der Kinder waren demnach 2008 geboren, eines im Jahr 2011. Die Zahl der Verletzten wurde mit 56 angegeben. Am Vorabend war zunächst von mindestens 3 Toten und mehr als 40 Verletzten die Rede gewesen. Einsatzkräfte räumten den Behörden zufolge weiter Trümmer beiseite, um nach möglichen Verschütteten zu suchen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den neuen Anschlag auf die Stadt Kramatorsk in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag als weiteres Kriegsverbrechen verurteilt. „Solcher Terror beweist uns und der ganzen Welt immer wieder, dass Russland für all seine Taten nur eines verdient: Niederlage und Tribunal.“ Zuvor hatte bereits der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko mitgeteilt, die russische Armee habe Kramatorsk am Dienstagabend zwei Mal beschossen und dabei unter anderem ein Lokal getroffen.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 27. Juni: 

21 Uhr: Vier Tote und 47 Verletzte nach russischem Raketenangriff auf Kramatorsk

Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Restaurant in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sind am Dienstag nach Angaben der Behörden mindestens vier Menschen getötet und 47 weitere verletzt worden. Bei dem Angriff wurde das Restaurant Ria Pizza im Zentrum der Stadt zerstört, das bei Journalisten und Militärangehörigen beliebt war. Wie die ukrainische Polizei mitteilte, feuerte Russland zwei Boden-Luft-Raketen vom Typ S-300 auf die Stadt ab. 

"Vier Menschen, darunter ein junges Mädchen von 17 Jahren, wurden getötet", teilte die ukrainische Staatsanwaltschaft im Messengerdienst Telegram mit. Durch den Raketeneinschlag sei ein Brand ausgelöst worden. Unter den Trümmern könnten weitere Menschen liegen, weshalb die genaue Opferzahl noch unklar sei. 

20 Uhr: USA sagen Ukraine weitere Militärhilfen von halber Milliarde Dollar zu

Die USA haben der Ukraine im Krieg gegen Russland weitere Militärhilfen in Höhe von einer halben Milliarde Dollar zugesagt. Das neue Rüstungspaket mit einem Umfang von umgerechnet 460 Millionen Euro soll die Ukraine bei ihrer Gegenoffensive gegen Russland unterstützen sowie den Schutz vor russischen Luftangriffen verbessern, wie das US-Verteidigungsministerium am Dienstag mitteilte.

18.05 Uhr: Ukrainische Armee: Haben während Wagner-Aufstand Angriffe gestartet

Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge das Chaos um den Söldner-Aufstand in Russland am vergangenen Wochenende genutzt, um im eigenen Land unweit der östlichen Stadt Bachmut Angriffe gegen russischen Truppen zu starten. „Gerade halten die Angriffe am Abschnitt Bachmut bereits den vierten Tag an“, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag bei Telegram. Jeden Tag seien dabei „entlang der Flanken“ Fortschritte erzielt worden.

In die von russischen Truppen besetzte Stadt Bachmut selbst seien die ukrainischen Einheiten dabei jedoch noch nicht vorgedrungen. Die russischen Soldaten würden dort jetzt die von den Ukrainern vorher errichteten Befestigungen nutzen. „Daher braucht es für die Befreiung dieser Landstriche größere Anstrengungen und Geduld“, sagte Maljar.

17.10 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin am Dienstag in Belarus erwartet

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wird nach Angaben von Präsident Alexander Lukaschenko am Dienstag in Belarus sein. "Ich kann sehen, dass Prigoschin schon im Flugzeug ist", sagte Lukaschenko laut Staatsmedien bei einem Treffen mit belarussischen Offizieren am Dienstag. "Ja, tatsächlich, heute ist er in Belarus", fügte der belarussische Präsident hinzu.

Dabei wurde nicht klar, ob der Wagner-Chef noch im Anflug oder bereits angekommen war. Lukaschenko erläuterte, die "gestern versprochenen Sicherheitsgarantien" seien erbracht worden.  Lukaschenko, Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin, hatte in der Krise am Wochenende eine Vermittlerrolle eingenommen und sich nach dem Abbruch der Revolte Prigoschins bereit erklärt, den Söldner-Chef und dessen Männer in Belarus aufzunehmen. 

"Ich habe Putin gesagt, man kann ihn abmurksen, das ist kein Problem", sagte Lukaschenko in einem Video, das der präsidentschaftsnahe Telegram-Kanal Pool Perwogo veröffentlichte. "Aber ich habe gesagt: Tu es nicht."

11 Uhr: Strafverfahren gegen Wagner-Chef Prigoschin eingestellt

Nach dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin und seiner Wagner-Armee ist das Strafverfahren gegen ihn wie vom Kreml angekündigt beendet worden. Angesichts des Endes der „kriminellen Handlungen“ sei das am Freitag eingeleitete Verfahren nun eingestellt worden, meldete die russische staatliche Nachrichtenagentur Tass am Dienstag unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst FSB. Bei dem bewaffneten Aufstand waren nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin auch Piloten getötet worden, die die Wagner-Kolonne bei ihrem Marsch Richtung Moskau angegriffen hatten. Mehrere Hubschrauber und ein Flugzeug wurden abgeschossen.

10.45 Uhr: Moskau: "Schwere" Militärausrüstung von Wagner-Truppe wird russischer Armee übergeben

Die "schwere" Militärausrüstung der Söldnertruppe Wagner wird nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums der russischen Armee übergeben. "Vorbereitungen sind im Gange, um das schwere Militärgerät von Wagner an die aktiven Einheiten der Streitkräfte der Russischen Föderation zu übergeben", teilte das Ministerium am Dienstag in einer Erklärung mit. Die Wagner-Söldner hatten am Wochenende einen Aufstand gegen die Militärführung in Moskau gestartet, der aber nach rund 24 Stunden abgebrochen wurde.

9.10 Uhr: London: Ukrainer stoßen in 2014 von Russland besetztes Gebiet vor

Die ukrainische Gegenoffensive ist in ein Gebiet vorgestoßen, das bereits seit 2014 von russischen Truppen besetzt ist. Das geht aus dem britischen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine vom Dienstag hervor. Demnach haben Mitglieder der ukrainischen Luftstreitkräfte kleine Vorstöße im Osten des Dorfes Krasnohoriwka nahe der Stadt Donezk gemacht. „Jüngste vielfache und gleichzeitige ukrainische Angriffe“ im gesamten Donbass haben demnach Kräfte der international nicht anerkannten Volksrepublik Donezk und tschetschenische Einheiten, die dort operieren, überfordert.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 26. Juni: 

22 Uhr: Nawalny über Söldner-Aufstand: Niemand hat Putin unterstützt

Der inhaftierte Kremlgegner Alexej Nawalny hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf den Söldneraufstand vor wenigen Tagen mangelnden Rückhalt in der Bevölkerung attestiert. „In dem Moment, in dem Militärkolonnen nach Moskau fuhren, um es zu besetzen, stand niemand auf, um Putin zu verteidigen“, ließ Nawalny am Dienstag über sein Team in sozialen Netzwerken mitteilen. „Es gab um ihn (Putin) herum keinerlei nationale Einheit.“ Der Kremlchef sei offenbar noch unpopulärer in der Bevölkerung als der aufständische Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, meinte Nawalny.

„Für Russland gibt es keine größere Bedrohung als das Putin-Regime“, fügte der 47 Jahre alte Oppositionspolitiker hinzu, der international als politischer Gefangener gilt. Schließlich habe der Präsident viele der verurteilten Verbrecher, die für Prigoschins Truppe kämpften, einst selbst begnadigt. „Putins Regime ist für das Land so gefährlich, dass selbst sein unvermeidlicher Zusammenbruch das Risiko eines Bürgerkriegs mit sich bringt.“

19.50 Uhr: USA verhängen neue Sanktionen im Zusammenhang mit Wagner in Afrika

Die US-Regierung verhängt neue Sanktionen im Zusammenhang mit der russischen Privatarmee Wagner in Afrika. Zum einen würden Einrichtungen in der Zentralafrikanischen Republik wegen ihrer Verbindung zu Wagner mit Maßnahmen belegt, teilte das US-Außenministerium am Dienstag mit. Diese würden sich außerdem an „Aktivitäten beteiligen, die die demokratischen Prozesse und Institutionen“ in dem Land untergraben. Zum anderen werde ein russischer Staatsangehöriger auf die Sanktionsliste gesetzt, der als Führungskraft von Wagner im westafrikanischen Mali im Einsatz gewesen sei. „Überall, wo Wagner tätig war, hat es Tod und Zerstörung gegeben“, teilte die US-Regierung mit.

Die US-Regierung hat Wagner zur transnationalen kriminellen Organisation erklärt. Das russische Unternehmen Wagner blickt auf Einsätze unter anderem in Libyen, Syrien, der Ukraine und in mehreren Ländern Afrikas zurück. Ihm werden Verstöße gegen das Völkerrecht und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen.

16.54 Uhr: UNO beschuldigt Moskau der Hinrichtung von mehr als 70 Zivilisten in der Ukraine

Die Vereinten Nationen haben Russland beschuldigt, seit seinem Einmarsch in die Ukraine Dutzende willkürlich verhaftete Zivilisten hingerichtet zu haben. „Wir haben die Hinrichtung von 77 Zivilisten dokumentiert, die von der Russischen Föderation willkürlich festgehalten wurden“, sagte die Leiterin der UN-Mission zur Überwachung der Menschenrechte in der Ukraine, Matilda Bogner, am Dienstag. „Das ist ein Kriegsverbrechen und eine grobe Verletzung der internationalen Menschenrechte.“

Es gebe „eindeutig mehr Hinrichtungen im Schnellverfahren“, als die UN-Mission habe dokumentieren können, sagte Bogner bei einer aus der westukrainischen Stadt Uschgorod übertragenen Videokonferenz. „Aber wir gehen nicht davon aus, dass es sich um übermäßig hohe Zahlen handelt.“ Die Angaben stützen sich auf einen von der UNO beauftragten 36-seitigen Bericht über Verhaftungen von Zivilisten während des Krieges. 

16 Uhr: Prigoschin laut Lukaschenko in Belarus erwartet

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wird nach Angaben von Präsident Alexander Lukaschenko am Dienstag in Belarus sein. "Ich kann sehen, dass Prigoschin schon im Flugzeug ist", sagte Lukaschenko laut Staatsmedien bei einem Treffen mit belarussischen Offizieren am Dienstag. "Ja, tatsächlich, heute ist er in Belarus", fügte der belarussische Präsident hinzu.

Dabei wurde nicht klar, ob der Wagner-Chef noch im Anflug oder bereits angekommen war. Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden.

11.20 Uhr: Zivilisten laut UN-Bericht in russischem Gewahrsam gefoltert

Russische Akteure haben seit dem Überfall auf die Ukraine nach einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros Hunderte Zivilisten gefoltert. Das Büro hat seit Beginn des Krieges im Februar 2022 und bis Mai 2023 insgesamt 864 Fälle von Menschen dokumentiert, die von russischer Seite meist in besetzten Gebieten festgenommen wurden. Fast alle hätten von Folter berichtet, sagte die Leiterin des UN-Menschenrechtsbüros in der Ukraine, Matilda Bogner, am Dienstag.

„Die russischen Streitkräfte, Strafverfolgungs- und Strafvollzugsbehörden haben in großem Umfang zivile Gefangene gefoltert und misshandelt“, sagte Bogner. Auf ukrainischer Seite dokumentierte das Büro 75 Fälle von festgenommenen Zivilisten, die auch mehrheitlich von Misshandlung und Folter berichtet hätten. Das Büro zählt nur Fälle, in denen es die Umstände selbst klären konnte. Die wahren Zahlen der festgehaltenen Zivilisten seien womöglich mehr als doppelt so hoch, sagte Bogner.

11.13 Uhr: Rheinmetall liefert 14 Leopard-2-Panzer an Ukraine

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall liefert im kommenden Jahr 14 Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine. Darüber sei eine vertragliche Vereinbarung mit Vertretern der Bundesregierung und der beiden Auftraggeber - der Niederlande und Dänemarks - getroffen worden, teilte Rheinmetall am Dienstag mit. Die Panzer sollen im Laufe des Jahres 2024 ausgeliefert werden, der erste davon bereits im Januar. Es handelt sich um überholte Fahrzeuge vom Typ 2A4, die Rheinmetall aus früheren Beständen verschiedener Nutzerstaaten übernommen hat. Der Auftrag habe ein Volumen in Höhe eines niedrigen dreistelligen Millionenbetrags, hieß es.

Dänemark und die Niederlande hatten im April angekündigt, der Ukraine zusammen 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A4 zur Verfügung stellen zu wollen. Dabei sollte es sich nicht um Panzer aus den eigenen Beständen der Staaten handeln, sondern um welche, die aus dem Vorrat der deutschen Industrie eingekauft, generalüberholt und dann an die Ukraine gespendet werden. Die Kosten wurden damals auf rund 165 Millionen Euro geschätzt.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 26. Juni: 

21.30 Uhr: Putin: Wagner-Aufständische können Armee beitreten oder "nach Belarus gehen"

Die aufständischen Söldner der Wagner-Gruppe können nach Worten des russischen Präsidenten Wladimir Putin der russischen Armee beitreten oder "nach Belarus gehen". Er warnte am Montagabend in einer öffentlichen Erklärung, dass jeder Versuch der Erpressung in Russland "zum Scheitern verurteilt" sei. Den Russen dankte Putin für ihren "Patriotismus" während des abgebrochenen Aufstands der Wagner-Gruppe am Wochenende.

20.20 Uhr: Russland: Zwei britische Kampfflugzeuge über Schwarzem Meer abgefangen

Russland hat nach eigenen Angaben am Montag durch die Entsendung zweier Kampfjets zwei britische Kampfflugzeuge daran gehindert, über dem Schwarzen Meer in seinen Luftraum einzudringen. "Als sich die russischen Kampfflugzeuge näherten, drehten die ausländischen Kriegsflugzeuge ab und entfernten sich von der russischen Grenze", erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau in einer Stellungnahme. 

Demnach handelte es sich um zwei Typhoon-Jets der Royal Air Force, die von einem Aufklärungsflugzeug vom Typ RC-135 begleitet worden seien. Die russischen Flugzeuge seien "sicher zu ihren Heimatstandorten" zurückgekehrt, erklärte das Ministerium. Großbritannien äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall. 

19.36 Uhr: Bulgariens neue Regierung billigt weitere Militärhilfe für Ukraine

Die neue prowestliche Regierung in Bulgarien will der von Russland angegriffenen Ukraine weitere militärische Hilfe leisten. Wie die Regierungspressestelle am Montag mitteilte, billigte das liberal-konservative Kabinett von Ministerpräsident Nikolaj Denkow am vergangenen Freitag ein neues „militärisches und militärtechnisches“ Hilfspaket für die Ukraine. Details wurden nicht genannt. Es hieß lediglich, das neue Paket habe einen ähnlichen Umfang wie Bulgariens erstes Hilfspaket für Kiew von Ende 2022. Darüber hatte es damals ebenso keine Einzelheiten gegeben.

Das einstige Ostblockland Bulgarien, das seit 2004 Nato-Mitglied ist, verfügt noch immer über Rüstungsgüter sowjetischer Bauart. Zwischen der seit dem 6. Juni amtierenden Regierung und dem als russlandfreundlich geltenden Staatschef Rumen Radew entflammte bereits ein Streit über die Unterstützung der Ukraine. Radew warnte, dass sich Bulgarien der EU-Initiative zur Lieferung von Munition anschließe. Verteidigungsminister Todor Tagarew hatte eine größere Unterstützung Bulgariens für die Bemühungen der EU angekündigt, die von der Ukraine benötigte Munition zu liefern.

17.10 Uhr: Prigoschin: Wagner-Aufstand zeigt "schwerwiegende Sicherheitsprobleme" in Russland

Der Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner hat nach Ansicht ihres Chefs Jewgeni Prigoschin "schwerwiegende Sicherheitsprobleme" in Russland aufgezeigt. Prigoschin äußerte sich am Montag erstmals seit dem abgebrochenen Aufstand vom Wochenende in einer elfminütigen Audiobotschaft, in der er seinen Aufenthaltsort nicht preisgab. Er betonte, er habe nicht die russische Führung stürzen wollen, sondern seine eigene Truppe retten wollen, die durch eine Eingliederung in die reguläre russische Armee bedroht war.

Am Freitagabend war der monatelange Machtkampf zwischen dem Chef der Söldnertruppe und der russischen Militärführung eskaliert. Wagner-Kämpfer marschierten von der Ukraine aus nach Russland ein - als Ziel gab Prigoschin an, die Militärführung in Moskau zu stürzen. Im südrussischen Rostow am Don übernahm die Truppe das dortige Hauptquartier der russischen Armee. 

16.05 Uhr: Prigoschin: Wagner-Aufstand zeigt "schwerwiegende Sicherheitsprobleme" in Russland

Der Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner hat nach Ansicht ihres Chefs Jewgeni Prigoschin "schwerwiegende Sicherheitsprobleme" in Russland aufgezeigt. Prigoschin äußerte sich am Montag erstmals seit dem abgebrochenen Aufstand vom Wochenende in einer elfminütigen Audiobotschaft, in der er seinen Aufenthaltsort nicht preisgab. Er betonte, er habe nicht die russische Führung stürzen wollen, sondern seine eigene Truppe retten wollen, die durch eine Eingliederung in die reguläre russische Armee bedroht war.

Am Freitagabend war der monatelange Machtkampf zwischen dem Chef der Söldnertruppe und der russischen Militärführung eskaliert. Wagner-Kämpfer marschierten von der Ukraine aus nach Russland ein - als Ziel gab Prigoschin an, die Militärführung in Moskau zu stürzen. Im südrussischen Rostow am Don übernahm die Truppe das dortige Hauptquartier der russischen Armee. 

15 Uhr: Deutschland will weiter keine Marschflugkörper an Ukraine liefern

Deutschland ist weiterhin nicht bereit, der Ukraine die gewünschten Marschflugkörper vom Typ Taurus zu liefern. „Zu den Langstreckenwaffen will ich noch mal sehr deutlich sagen, dass wir da nach wie vor zurückhaltender Position sind, übrigens genauso, wie unsere amerikanischen Partner“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montag bei seinem Besuch in Litauen. „Da hat sich an unserer Einschätzung nichts geändert im Augenblick.“

Die Ukraine hatte Ende Mai die Lieferung der Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern bei der Bundesregierung beantragt. Ein Grund für die Skepsis der Bundesregierung ist, dass mit diesen Waffen bis weit auf russisches Territorium geschossen werden könnte. Die Ukraine versichert allerdings, dass sie die Waffen der westlichen Verbündeten nicht auf russisches Gebiet abfeuern würde.

13.40 Uhr: Erste Video-Ansprache von Putin seit Ende des Wagner-Aufstands

Kreml-Chef Wladimir Putin hat sich erstmals seit dem Ende des Aufstands der Söldnertruppe Wagner in einer Videoansprache der Öffentlichkeit gezeigt. Der Kreml veröffentlichte das Video am Montag anlässlich eines Jugendforums mit dem Titel "Ingenieure der Zukunft". In seiner Rede lobte Putin die "stabile" Arbeit der russischen Industrie "im Angesicht ernster Herausforderungen von außen". 

11.51 Uhr: Ukraine meldet Gewinne im Süden

Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn ihrer Gegenoffensive vor etwa drei Wochen insgesamt 130 Quadratkilometer im Süden des Landes befreit. Alleine in der vergangenen Woche seien 17 zusätzliche Quadratkilometer der von Russland besetzten Region Saporischschja zurückerobert worden, teilte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf Telegram mit. 

Auch aus dem Osten meldete die Ukraine kleinere Erfolge. Laut Maljar rückte die Armee im Laufe der Vorwoche an mehreren Stoßrichtungen um je ein bis zwei Kilometer vor - trotz erbitterter Gegenwehr der Russen. Die ukrainische Armee habe zudem an mehreren Stellen der Front - darunter bei Bachmut, Lyman und Awdijiwka - russische Gegenangriffe zurückgeschlagen. Die Kämpfe dort sollen derzeit besonders intensiv sein.

11.42 Uhr: EU stockt Mittel für Waffenlieferungen auf

Die EU stockt die Finanzmittel für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die Ukraine und andere Partnerländer um weitere 3,5 Milliarden Euro auf. Eine entsprechende Entscheidung trafen am Montag die Außenminister der Mitgliedstaaten bei einem Treffen in Luxemburg, wie eine EU-Sprecherin mitteilte.

11.16 Uhr: Deutschland will 4000 Soldaten dauerhaft in Litauen stationieren

Deutschland will rund 4000 Bundeswehr-Soldaten zusätzlich dauerhaft nach Litauen schicken, um die Ostflanke der Nato zu stärken. „Deutschland ist bereit, dauerhaft eine robuste Brigade in Litauen zu stationieren“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius am Montag bei einem Besuch in der litauischen Hauptstadt Vilnius. Voraussetzung sei die Schaffung der notwendigen Infrastruktur zur Unterbringung der Soldatinnen und Soldaten und Übungsmöglichkeiten.

Litauen fordert angesichts des Ukraine-Kriegs und des Aufstands der russischen Söldnertruppe Wagner gegen die Führung in Moskau eine stärkere Nato-Präsenz an der Ostflanke des Bündnisses. „Dies ist die Frontlinie der Nato, wo es keinen Platz selbst für die kleinste Sicherheitslücke gibt“, sagte Litauens Präsident Gitanas Nauseda nach einem Treffen mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag in Vilnius.

10.44 Uhr: Baerbock sieht „innenpolitischen Machtkampf in Russland“

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sieht hinter dem gescheiterten Aufstand der russischen Söldnergruppe Wagner tiefe Zerwürfnisse: „Es geht um einen innenpolitischen Machtkampf in Russland, und wir mischen uns nicht ein“, sagte Baerbock am Montag am Rande von Beratungen der EU-Außenminister in Luxemburg. Die Revolte erzeuge „massive Risse in der russischen Propaganda“.

Mit dem brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine zerstöre der russische Präsident Wladimir Putin sein eigenes Land, sagte Baerbock weiter. Es sei aber noch „unklar welche weiteren Akte in diesem Schauspiel folgen werden“. Ihre Teilnahme beim EU-Außenrat nannte Baerbock wichtig, um sich mit den europäischen Partnern abzustimmen. Die Grünen-Politikerin hatte dafür eine Südafrika-Reise um einen Tag aufgeschoben.

10.26 Uhr: Der Aufstand ist abgeblasen – aber Putin bleibt angeschlagen

Für eine kurze Zeit sah es so aus, als würde es für den russischen Präsidenten ernst werden. Dann bläst Wagner-Chef Prigoschin seinen Marsch auf Moskau doch ab. Was bleibt, ist eine sichtbare Schwäche Putins. Das schreibt SÜDKURIER-Politikchef Dieter Löffler in seinem Kommentar.

8.48 Uhr: Moskau hebt Anti-Terror-Notstand wieder auf

Nach dem Ende des bewaffneten Söldner-Aufstands in Russland ist in der Hauptstadt Moskau der Anti-Terror-Notstand wieder aufgehoben worden. „Alle Beschränkungen werden zurückgenommen“, schrieb Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Die wegen der chaotischen Lage verschobenen Abschlussfeiern für Schüler würden am Samstag nachgeholt. Aufgehoben wurde der Anti-Terror-Notstand auch im Moskauer Gebiet sowie in der südlicher gelegenen Region Woronesch.

Am Wochenende war in Russland ein lange schwelender Machtkampf zwischen der regulären Armee und der privaten Söldner-Gruppe Wagner eskaliert. Unter der Führung ihres Chefs Jewgeni Prigoschin besetzten die Wagner-Söldner am Samstag etwa die südrussische Stadt Rostow am Don und drohten mit einem Marsch auf Moskau. Daraufhin wurden in mehreren Regionen Anti-Terror-Maßnahmen ergriffen. Am Samstagabend dann beendete Prigoschin seinen Aufstand überraschend wieder, nachdem der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko vermittelt hatte.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 26. Juni: 

19.24 Uhr: EU-Außenminister beraten über weitere Hilfen für die Ukraine

Nach dem versuchten Aufstand der Wagner-Söldner in Russland beraten die Außenministerinnen und -minister der Europäischen Union am Montag in Luxemburg über weitere Unterstützung für die Ukraine. Erwartet wird ein formeller Beschluss, den gemeinsamen Militärhilfe-Fonds um weitere 3,5 Milliarden Euro aufzustocken. Ungarn blockierte zuletzt die Freigabe einer Tranche von 500 Millionen Euro aus dem Fonds, mit denen Waffenlieferungen an die Ukraine finanziert werden sollen. Außerdem geht es um die Frage, wie Russland für den Angriffskrieg zur Verantwortung gezogen werden kann.

18.51 Uhr: Litauen fordert wegen Prigoschins Belarus-Exil Stärkung der Nato-Ostflanke

Wegen des angekündigten Exils des Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, in Belarus hat Litauen eine Stärkung der Nato-Ostflanke gefordert. "Wenn Prigoschin oder Teile der Wagner-Gruppe mit unklaren Plänen und unklaren Absichten in Belarus landen, bedeutet das nur, dass wir die Sicherheit unserer östlichen Grenzen weiter verstärken müssen", sagte der litauische Präsident Gitanas Nauseda am Sonntag nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats in Vilnius vor Journalisten.

15.54 Uhr: US-Außenminister Blinken: Aufstand zeigt Risse in „Russlands Fassade“

Der Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die eigene Staatsführung wirft US-Außenminister Antony Blinken zufolge Fragen über die Macht von Kremlchef Wladimir Putin auf. „Ich denke, man sieht Risse auftauchen, die vorher nicht da waren“, sagte Blinken am Sonntag im US-Fernsehen. Der Aufstand werfe „eindeutig neue Fragen auf, mit denen Putin umgehen“ müsse, und zeige „weitere Risse in der russischen Fassade“. „Die Tatsache, dass es jemanden im Inneren gibt, der Putins Autorität direkt in Frage stellt, direkt die Prämissen in Frage stellt, auf deren Grundlage er diese Aggression gegen die Ukraine startete, das ist an sich schon etwas sehr, sehr Mächtiges.“

15.19 Uhr: Moskau: Angriffe der ukrainischen Armee zurückgeschlagen

Russland hat nach eigenen Angaben ukrainische Angriffe in der Ukraine zurückgeschlagen. Die russische Armee habe "mit Erfolg" die Angriffe in vier Frontbereichen zurückgeschlagen, insbesondere in der Region Donezk im Osten und in Saporischschja im Süden, teilte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Zehn der Angriffe seien in der Nähe von Bachmut im Osten der Ukraine zurückgeschlagen worden.

14.45 Uhr: Russische Regionalbehörden: Wagner-Truppen ziehen weiter ab

Nach dem offiziell beendeten Aufstand der russischen Privatarmee Wagner gegen die Führung in Moskau setzen die Söldner den Angaben regionaler Behörden zufolge ihren Abzug fort. In Lipezk 400 Kilometer südlich von Moskau verkündete Gouverneur Igor Artamonow am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram, die Wagner-Kämpfer hätten sein Verwaltungsgebiet verlassen.

Weiter südlich im Gebiet Woronesch laufe der Abzug noch, teilte Gouverneur Alexander Gussew mit. „Er verläuft wie vorgesehen“, schrieb er auf Telegram. „Wenn die Lage endgültig geklärt ist, werden wir alle eingeführten Beschränkungen aufheben.“ In Woronesch hatte die Armee mit Hubschrauber-Angriffen versucht, den Aufstand zu stoppen. Ein großes Tanklager ging in Flammen auf. Der Brand konnte nach örtlichen Angaben erst in der Nacht auf Sonntag gelöscht werden.

12.45 Uhr: Militärblogs: Mindestens 13 russische Soldaten bei Aufstand getötet

Beim Aufstand der Wagner-Söldner sind nach Angaben prorussischer Militärblogs mehrere Piloten der russischen Luftwaffe ums Leben gekommen. Die Angaben zur Zahl der Todesopfer schwankten zwischen 13 und mehr als 20 Soldaten, wie das unabhängige Internetportal currenttime am Sonntag berichtete. Insgesamt seien von der Privatarmee des Geschäftsmanns Jewgeni Prigoschin sechs Hubschrauber und ein Aufklärungsflugzeug abgeschossen worden. Von den russischen Behörden gab es dafür keine Bestätigung. Die Angaben waren von unabhängiger Seite zunächst nicht zu überprüfen.

12 Uhr: Gouverneur: Wagner-Truppen verlassen südrussische Region Woronesch

Nach dem Aufstand der Söldnertruppe Wagner verlassen Kämpfer der Gruppe die südrussische Region Woronesch. "Die Einheiten der paramilitärischen Gruppe Wagner schließen ihren Rückzug in der Region Woronesch ab", erklärte Regionalgouverneur Alexander Gussew am Sonntag im Onlinedienst Telegram. Alles verlaufe "normal und ohne Zwischenfälle".

10.30 Uhr: Sicherheitsmaßnahmen in Moskau nach Wagner-Aufstand weiterhin in Kraft

Die wegen des Aufstands der Söldnertruppe Wagner in Moskau und der Region eingeführten "Anti-Terror-Vorkehrungen" sind auch am Sonntag in Kraft geblieben. Wie eine AFP-Reporterin beobachtete, waren weiterhin große Polizeipatrouillen an einer Hauptstraße im Einsatz, die von Moskau in Richtung Süden führt, wo die Rebellion in Rostow ihren Anfang genommen hatte. 

In der Region Moskau blieben die Verkehrsbeschränkungen auf der Autobahn zwischen Moskau und Rostow im Südwesten des Landes am Sonntag bestehen, wie die für die Autobahnen zuständige Behörde Awtodor erklärte. Der Bürgermeister von Moskau, Sergej Sobjanin, hatte den Montag angesichts der "schwierigen" Lage zum arbeitsfreien Tag erklärt.

10 Uhr: London: Ukraine macht „schrittweise, aber stetige Fortschritte“

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Informationen britischer Geheimdienste bei ihrer Offensive „schrittweise, aber stetige taktische Fortschritte“ gemacht. Die Einheiten hätten sich in den vergangenen Tagen neu formiert und größere Offensivoperationen auf drei Hauptachsen im Osten und Süden des Landes geführt, teilte das britische Verteidigungsministerium in Londonam Sonntag mit. Dafür nutzten sie Erfahrungen aus den ersten beiden Wochen der Gegenoffensive, um ihre Taktik für die Angriffe auf die gut vorbereiteten russischen Verteidigungsanlagen zu verfeinern.

Russische Kräfte hätten ihrerseits „erhebliche Anstrengungen“ für einen Angriff nahe der Stadt Kreminna im ostukrainischen Gebiet Luhansk unternommen. „Dies spiegelt wahrscheinlich die andauernden Anweisungen der russischen Führung wider, wann immer möglich in die Offensive zu gehen“, kommentierte das britische Ministerium. „Russland hat einige kleine Fortschritte gemacht, aber die ukrainischen Streitkräfte haben einen Durchbruch verhindert.“

8.30 Uhr: Medien: US-Geheimdienste hatten Hinweise auf geplanten Aufstand in Russland

US-Geheimdienste hatten US-Medienberichten zufolge bereits im Vorfeld Hinweise auf Pläne des russischen Söldnerführers Jewgeni Prigoschin, einen Aufstand gegen die Militärführung in Moskau anzuzetteln. Geheimdienstvertreter hätten bereits einen Tag vor Beginn des Aufstands Vertreter des Weißen Hauses, des Verteidigungsministeriums und des Kongresses über die Möglichkeit von Unruhen in Russland informiert, berichteten die "Washington Post" und die "New York Times" am Samstagabend (Ortszeit). 

Erste Hinweise auf ein geplantes Vorgehen Prigoschins und seiner Söldnergruppe Wagner gegen die Militärführung hatten die Geheimdienste der "Washington Post" zufolge bereits Mitte des Monats. Mitte der Woche hätten sich die Hinweise dann derart verdichtet, dass es in Washington eine Reihe von Geheimdienstbriefings gab, hieß es in der "New York Times". Der "Washington Post" zufolge gehen die US-Geheimdienstler davon aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin selbst bereits mindestens einen Tag vor dem Beginn des Aufstands über die geplante Rebellion informiert war.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 25. Juni: 

22.02 Uhr: Kreml: Strafverfahren gegen Wagner-Chef wird eingestellt

Das Strafverfahren gegen den Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, wegen des bewaffneten Aufstands gegen die Militärführung wird laut Kreml eingestellt. Prigoschin selbst werde nach Belarus gehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

21.20 Uhr: Selenskyj fordert Russen zum Sturz von Kremlchef Putin auf

Angesichts des Aufbegehrens der russischen Söldnertruppe Wagner hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Sturz von Präsident Wladimir Putin aufgerufen. „Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto größer wird die Katastrophe“, sagte Selenskyj am Samstag in seiner täglichen Videobotschaft - diesmal aber auf Russisch und an die Russen gerichtet. Je länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung würden sie später nach Russland bringen. Der Sieg der Ukraine nach dem russischen Einmarsch vor 16 Monaten sei dabei „gewiss“, zeigte Selenskyj sich erneut zuversichtlich.

Gleichzeitig forderte Selenskyj den Westen auf, ohne Rücksicht auf Moskau der Ukraine jetzt F-16-Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite zu liefern. Sein Land schütze Europa vor dem „russischen Chaos“. Die Nato solle die Ukraine aufnehmen, forderte er. „Das Gipfeltreffen in Vilnius im Juli ist eine historische Chance für echte Lösungen, ohne auf Russland zu schauen“, unterstrich der ukrainische Staatschef.

19.58 Uhr: Prigoschin stoppt nach eigenen Angaben Vormarsch auf Moskau

 

Der Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hat den Vormarsch seiner Truppen auf die russische Hauptstadt Moskau nach eigenen Angaben gestoppt. „Unsere Kolonnen drehen um und gehen in die entgegengesetzte Richtung in die Feldlager zurück“, sagte er am Samstag in einer von seinem Pressedienst auf Telegram veröffentlichten Sprachnachricht. Bislang sei „nicht ein Tropfen Blut unserer Kämpfer“ vergossen worden, sagte Prigoschin. „Jetzt ist der Moment gekommen, wo Blut vergossen werden könnte.“ Deshalb sei es Zeit, die Kolonnen umdrehen zu lassen.

Unmittelbar zuvor hatte der Pressedienst des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko mitgeteilt, dass dieser Prigoschin zur Aufgabe bewogen habe. „Prigoschin hat den Vorschlag von Belarus' Präsident Alexander Lukaschenko zum Anhalten seiner Bewaffneten aus der Wagner-Truppe und weiteren Schritten zur Deeskalation angenommen“, hieß es in einer Pressemitteilung des Präsidialamts der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Lukaschenko habe sich in Absprache mit Russlands Präsident Wladimir Putin als Vermittler eingeschaltet, hieß es weiter. Prigoschin erwähnte Lukaschenko in seiner Sprachnachricht nicht ausdrücklich.

19.21 Uhr: Ukraine: Neue Offensiven im Osten des Landes mit Geländegewinnen

Inmitten der Krise in Russland hat die Regierung in Kiew über neue Offensiven im Osten der Ukraine zum Zurückdrängen der russischen Armee informiert. Die ukrainische Armee gehe gegen russische Stellungen in der Nähe von Städten wie Orichowo-Wasyliwka, Bachmut und Klischtschiwka in der Region Donbass vor, erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Samstag. "Es gibt Fortschritte in allen Richtungen", versicherte sie.

18.55 Uhr: Schützenpanzer und Sandsäcke an Abschnitt des Moskauer Autobahnrings

Wegen des Aufstands der Wagner-Söldner und deren geplantem Vorrücken in Richtung der russischen Hauptstadt haben die Behörden an mindestens einem Abschnitt des Moskauer Autobahnrings einen Kontrollpunkt eingerichtet. „Die Sicherheitsmaßnahmen werden an einer Reihe von Ausfahrten verstärkt“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Samstag. Auf dem dazugehörigen Video waren Soldaten, ein Schützenpanzer und eine Sandsacksperre zu sehen. Der Clip wurde demnach im Südwesten Moskaus an einer Ausfahrt des Autobahnrings MKAD gedreht.

Einheiten des aufständischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin haben sich am Samstag aus dem südrussischen Rostow am Don Richtung Moskau in Marsch gesetzt. Berichten zufolge hat die Kolonne inzwischen Lipezk passiert und ist damit weniger als 400 Kilometer von Moskau entfernt.

18.36 Uhr: Verteidigungsministerium in Kiew reagiert mit Spott auf Wagner-Aufstand

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat mit Spott auf den Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner gegen die Militärführung in Moskau reagiert. "Das Verteidigungsministerium der Ukraine fragt sich, warum die russischen Soldaten noch in ihren schlammigen Schützengräben sind, anstatt ihren Kameraden auf beiden Seiten des Konflikts zu Hilfe zu eilen", hieß es am Samstag in einer Erklärung des Ministeriums im Onlinedienst Twitter. 

"Das wäre bei Weitem sicherer, als sich der ukrainischen Armee entgegenzustellen", hieß es weiter.

18.20 Uhr: Ukrainische Armeeführung: Gegenoffensive gegen Russland läuft "nach Plan"

Während die Führung in Moskau mit dem Aufstand der russischen Söldnertruppe Wagner schwer zu kämpfen hat, läuft die ukrainische Gegenoffensive zum Zurückdrängen der russischen Armee nach Angaben aus Kiew "nach Plan". Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walery Saluschny, erklärte am Samstag, er habe "die Lage entlang der gesamten Frontlinie" mit dem Vorsitzenden des Vereinigten US-Generalstabs, Mark Milley, besprochen. "Ich habe ihn informiert, dass der Einsatz nach Plan verläuft", fügte Saluschny hinzu.

Der ukrainische Oberbefehlshaber betonte nach eigenen Angaben in dem Gespräch aber auch, welche Waffentypen und Minenräumausrüstung die Ukraine noch benötige. Am Freitag hatte der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, erklärt, die ukrainische Armee habe durch ihre Gegenoffensive die russischen Truppen in einigen Regionen zum Rückzug gezwungen. Damit widersprach er offen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der immer wieder vom Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive gesprochen hatte.

17.43 Uhr: Moskau warnt Westen vor Ausnutzen der Situation in Russland

Die russische Regierung hat den Westen davor gewarnt, aus der Lage in Russland infolge des Aufstandes der Wagner-Söldner Profit schlagen zu wollen. Alle Versuche der westlichen Länder, ihre "russlandfeindlichen Ziele zu erreichen", wären "nichtig", erklärte das russische Außenministerium am Samstag in Moskau. Es versicherte auch, dass "alle Ziele der militärischen Spezialoperation (in der Ukraine erreicht werden".

17.06 Uhr: Russland hat nach Kreml-Angaben Erdogans "volle Unterstützung"

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem russischen Staatschef Wladimir Putin nach Kreml-Angaben in einem Telefonat über den bewaffneten Aufstand in Russland seine "volle Unterstützung" zugesichert. "Der Präsident von Russland informierte über die Situation im Land im Zusammenhang mit dem Versuch einer bewaffneten Rebellion", erklärte der Kreml am Samstag zu dem Gespräch. Erdogan habe "seine volle Unterstützung für die von der russischen Führung unternommenen Schritte zum Ausdruck" gebracht, hieß es.

Die türkische Präsidentschaft teilte nach dem Telefonat mit, Erdogan sei bereit, bei der Suche nach einer "friedlichen Lösung" angesichts des bewaffneten Aufstandes in Russland zu helfen. Erdogan habe die Bedeutung unterstrichen, dass "vernünftig gehandelt werden" müsse. Erdogan hatte im Jahr 2016 einen Putschversuch in der Türkei überstanden und war danach hart gegen alle Regierungsgegner vorgegangen. 

16.30 Uhr: Russland hat nach Kreml-Angaben Erdogans "volle Unterstützung"

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat dem russischen Staatschef Wladimir Putin nach Kreml-Angaben in einem Telefonat über den bewaffneten Aufstand in Russland seine "volle Unterstützung" zugesichert. "Der Präsident von Russland informierte über die Situation im Land im Zusammenhang mit dem Versuch einer bewaffneten Rebellion", erklärte der Kreml am Samstag zu dem Gespräch. Erdogan habe "seine volle Unterstützung für die von der russischen Führung unternommenen Schritte zum Ausdruck" gebracht, hieß es.

Die türkische Präsidentschaft teilte nach dem Telefonat mit, Erdogan sei bereit, bei der Suche nach einer "friedlichen Lösung" angesichts des bewaffneten Aufstandes in Russland zu helfen.

15.58 Uhr: Gouverneur: Wagner-Söldner sind in der Region Lipezk südlich von Moskau

Aufständische Söldner der Wagner-Truppe sind nach Angaben des Regionalgouverneurs am Samstag bis in die russische Region Lipezk rund 400 Kilometer südlich von Moskau vorgedrungen. Wagner-Söldner seien dabei, "sich auf dem Gebiet der Region Lipezk zu bewegen", teilte Regionalgouverneur Igor Artamonow im Online-Dienst Telegram mit. 

Artamonow rief die Bürger von Lipezk auf, "ihre Häuser nicht zu verlassen oder irgendwelche Fahrten egal mit welchen Verkehrsmitteln zu machen". Die Erklärung des Regionalgouverneurs zeigt das Vorrücken der Wagner-Truppen in Richtung der russischen Hauptstadt Moskau.

15 Uhr: Tschetschenen-Führer Kadyrow schickt Truppen in "Spannungsgebiete" in Russland

Angesichts des Aufstands der russischen Wagner-Söldner schickt Tschetschenen-Führer Ramsan Kadyrow nach eigenen Angaben seine Truppen in die "Spannungsgebiete" in Russland. Tschetschenische Kämpfer des Verteidigungsministeriums und der Nationalgarde seien bereits auf dem Weg, gab Kadyrow, ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Waldimir Putin, am Samstag im Online-Dienst Telegram bekannt. Er fügte hinzu: "Der Aufstand muss niedergeschlagen werden und wenn harte Maßnahmen nötig sind, sind wir bereit dazu!"

14.50 Uhr: Gouverneur: Brand in Treibstofflager in südrussischem Woronesch

In der russischen Region Woronesch im Süden des Landes ist nach Angaben der lokalen Regierung ein Treibstofflager in Flammen aufgegangen. "In Woronesch wird ein brennendes Treibstofflager gelöscht", teilte der Gouverneur von Woronesch, Alexander Gusew, am Samstag auf Telegram mit und fügte hinzu, dass "über 100 Feuerwehrleute und mehr als 30 Fahrzeuge" vor Ort seien. "Ersten Berichten zufolge gibt es keine Opfer", teilte Gusew weiter mit.

Zur Ursache des Brands gab es zunächst keine Informationen. Einige Medien veröffentlichten jedoch ein Video, in welchem ein Militärhubschrauber in der Region vor einer Explosion zu sehen ist.

14.45 Uhr: Krisenstab der Bundesregierung tagt zu Lage in Russland

Angesichts der Lage in Russland ist der Krisenstab der Bundesregierung im Auswärtigen Amt zusammengekommen. Das Gremium tage "zur Stunde" unter Leitung von Außen-Staatssekretär Andreas Michaelis, teilte das Ministerium am Samstagnachmittag mit. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) habe zudem "gerade mit den Außenministerinnen und Außenministern der G7 über die Lage beraten". Über das G7-Gespräch berichtete auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.

Das Außenministerium bekräftigte, die Bundesregierung beobachte "die Entwicklungen in Russland aufmerksam". Es verwies darauf, dass am Vormittag bereits die Reise- und Sicherheitshinweise für Russland angepasst worden seien. Darin heißt es insbesondere, "bis auf Weiteres" solle auch das Stadtzentrum in Moskau gemieden werden.

14.05 Uhr: Selenskyj sieht Putin geschwächt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin gegen die Militärführung ein klares Zeichen der Schwäche von Kremlchef Wladimir Putin. „Die Schwäche Russlands ist offensichtlich“, schrieb Selenskyj am Samstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. „Eine umfassende Schwäche.“ Je länger Russland Truppen und Söldner in der Ukraine halte, „desto mehr Chaos, Schmerz und Probleme wird es später für sich selbst haben“.

Weiter sagte Selenskyj: „Lange Zeit bediente sich Russland der Propaganda, um seine Schwäche und die Dummheit seiner Regierung zu verschleiern. Und jetzt ist das Chaos so groß, dass keine Lüge es verbergen kann.“ Mit Blick auf Putins Angriffskrieg gegen sein Land sagte er: „Jeder, der den Weg des Bösen wählt, zerstört sich selbst.“ Der Kremlchef verachte Menschen und habe Hunderttausende in den Krieg geworfen, „um sich schließlich in der Region Moskau vor denen zu verbarrikadieren, die er selbst bewaffnet hat“.

12.55 Uhr: Selenskyj-Berater: Nächste 48 Stunden entscheiden über Russland

Angesichts des bewaffneten Aufstands des Chefs der Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hält der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak das Schicksal von Kremlchef Wladimir Putin für offen. „Die nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden“, schrieb Podoljak am Samstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Möglich seien ein „ausgewachsener Bürgerkrieg“, ein „ausgehandelter Machtübergang“ oder auch eine „vorübergehende Atempause vor der nächsten Phase des Sturzes des Putin-Regimes“.

Podoljak ist einer der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Weiter schrieb er: „Alle potenziellen Akteure entscheiden jetzt, auf welcher Seite sie stehen.“ In Russland herrsche gerade ein „ohrenbetäubendes Schweigen der „Elite““. Russland führt seit 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Dabei gehörten die Wagner-Söldner bislang zu den wichtigsten Truppen.

12.35 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin widerspricht Putin: „Wir sind Patrioten“

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Präsident Wladimir Putin eine grobe Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vorgeworfen. „Der Präsident irrt sich schwer“, sagte Prigoschin am Samstag in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. „Wir sind Patrioten unserer Heimat.“ Putin hatte die Aufständischen um seinen Ex-Vertrauten zuvor in einer Rede an die Nation als „Verräter“ bezeichnet und angekündigt, sie ihrer „unausweichlichen Bestrafung“ zuzuführen.

Die Wagner-Söldner würden ihren Kampf fortsetzen und sich nicht - wie von Putin gefordert - ergeben, betonte Prigoschin, der eine voll ausgestattete eigene Armee mit Panzern und Flugzeugen zur Verfügung hat. „Wir wollen nicht, dass das Land weiter in Korruption, Betrug und Bürokratie lebt“, sagte er. Bislang galt der Geschäftsmann als Vertrauter des Präsidenten und eine der Stützen im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Über Monate hinweg konnte er sich Kritik an der Militärführung leisten, ohne zur Verantwortung gezogen zu werden.

11.40 Uhr: Kampfhandlungen der russischen Armee in russischer Region Woronesch

In der russischen Region Woronesch rund 600 Kilometer südlich von Moskau hat die russische Armee wegen des Aufstands der Söldner-Truppe Wagner am Samstag Kampfeinsätze ausgeführt. Im Rahmen der Antiterrormaßnahmen "führen die Streitkräfte der Russischen Föderation die notwendigen operativen Einsätze und Kampfhandlungen aus", erklärte Regionalgouverneur Alexander Gussew auf Telegram. Woronesch liegt etwa auf halbem Weg zwischen Moskau und der südlichen Stadt Rostow, wo die Wagner-Söldner nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin am Morgen die Kontrolle über die dortigen Militäreinrichtungen übernommen haben.

11.30 Uhr: Auswärtiges Amt rät "bis auf Weiteres" von Besuchen im Moskauer Stadtzentrum ab

Angesichts des Machtkampfes mit den Wagner-Söldnern in Russland hat das Auswärtige Amt seine Reisehinweise für das Land aktualisiert. "Auf Grund aktueller Ereignisse" sollten schon bisher von einer Teilreisewarnung betroffene "Verwaltungsgebiete und insbesondere die Stadt Rostow sowie das Umland gemieden werden", teilte das Ministerium am Samstag mit. "In Moskau sollten staatliche, insbesondere militärische Einrichtungen weiträumig umgangen werden. Das Stadtzentrum sollte bis auf Weiteres gemieden werden." 

Für Russland gilt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges schon länger eine Teilreisewarnung des Auswärtigen Amtes.

10.40 Uhr: Bundesregierung beobachtet Ereignisse in Russland "aufmerksam"

Die Bundesregierung beobachtet die Ereignisse in Russland um die Konfrontation mit den Wagner-Söldnern "aufmerksam". Dies teilte ein Sprecher der Regierung am Samstag auf Anfrage mit. Vize-Regierungssprecherin Christiane Hoffmann schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es sei "sehr interessant", dass Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache die Lage "mit 1917" verglichen habe, am  "Vorabend der Revolution" in Russland.

10.05 Uhr: Russische Armee garantiert kooperierenden Wagner-Söldnern Sicherheit

Die russische Armee hat den Wagner-Söldnern Sicherheit garantiert, wenn diese ihre "Rebellion" beenden. "Sie wurden zu dem kriminellen Unterfangen von (Wagner-Chef Jewgeni) Prigoschin und zur Teilnahme an einem bewaffneten Aufstand verleitet", hieß es in einer Erklärung des Militärs am Samstag. "Wir bitten Sie, vernünftig zu sein und sich mit Vertretern des russischen Verteidigungsministeriums oder der Strafverfolgungsbehörden in Verbindung zu setzen. Wir garantieren die Sicherheit jedes Einzelnen."

Das Militär rief die Söldner auf, an ihre "Einsatzorte" zurückzukehren und erklärte, viele Söldner hätten sich bereits gemeldet und gebeten, ihre Kasernen wieder aufsuchen zu dürfen. 

9.30 Uhr: Putin nennt Aufstand der Wagner-Truppen "Dolchstoß in den Rücken"

Kreml-Chef Wladimir Putin hat den Aufstand der Wagner-Söldner gegen die russische Militärführung als "Dolchstoß in den Rücken" Russlands gegeißelt. Dem Chef der Söldner-Truppe, Jewgeni Prigoschin, warf Putin am Samstag vor, wegen "übermäßigem Ehrgeiz" sein Land "verraten" zu haben. 

Der Wagner-Chef, ein langjähriger Vertrauter Putins, hatte am Freitag zum Aufstand gegen die Armeeführung in Moskau aufgerufen und war nach eigenen Angaben mit seinen Söldnern von der Ukraine aus in Russland einmarschiert.

8.20 Uhr: Moskau ruft Anti-Terror-Notstand aus

Angesichts des bewaffneten Aufstands des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin haben die Behörden in Moskau und Umgebung den Anti-Terror-Notstand ausgerufen. „Um mögliche Terroranschläge in der Stadt und dem Gebiet Moskau zu verhindern, ist ein Regime für Operationen zur Terrorbekämpfung eingeführt worden“, teilte das nationale Anti-Terror-Komitee am Samstag mit. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden verschärft.

7.20 Uhr:Prigoschin: Wagner-Söldner haben Kontrolle über Militäreinrichtungen in Rostow übernommen

Der Chef der Söldnertruppe Wagner hat erklärt, dass er sich im Armeehauptquartier der südrussischen Stadt Rostow befindet und dass seine Söldner die Kontrolle über die dortigen Militäreinrichtungen übernommen haben. "Wir befinden uns im Hauptquartier (der Armee), es ist 7.30 Uhr (06.30 MESZ)", sagte Prigoschin in einem am Samstag im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video. "Militärische Einrichtungen in Rostow, darunter ein Flugplatz, sind unter Kontrolle", fügte er hinzu, während hinter ihm Männer in Uniform zu sehen sind.

Die an der russischen Offensive in der Ukraine beteiligten Militärflugzeuge würden "normal" von dem Flugplatz abheben um ihre Aufgaben zu erfüllen und kein Offizier sei von seinen Aufgaben entbunden worden, erklärte Prigoschin.

7 Uhr: Deutschland liefert 45 weitere Gepard-Panzer an die Ukraine

Deutschland will der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland bis Jahresende 45 weitere Gepard-Flugabwehrpanzer zur Verfügung stellen. Das kündigte der Leiter des Lagezentrums Ukraine im Verteidigungsministerium, Brigadegeneral Christian Freuding, in der „Welt am Sonntag“ an. 34 Gepard seien geliefert, 15 weitere würden in den kommenden Wochen dazukommen. „Darüber hinaus wollen wir gegen Ende des Jahres in Zusammenarbeit mit den USA nochmals weitere bis zu 30 Gepard-Panzer liefern“, sagte Freuding.6 Uhr: Prigoschin: Wagner-Söldner auf russisches Territorium vorgerückt

Kämpfer der privaten russischen Söldnertruppe Wagner sind nach Angaben ihres Anführers Jewgeni Prigoschin auf russisches Territorium einmarschiert. Seine Kämpfer befänden sich im russischen Grenzgebiet zur Ukraine, erklärte Prigoschin in der Nacht zum Samstag. Der Wagner-Chef hatte zuvor der Armeeführung vorgeworfen, seine Truppen bombardiert zu haben, und die Russen zur Auflehnung gegen die Militärführung aufgerufen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 23. Juni:

23 Uhr: FSB ermittelt gegen russischen Söldnerchef wegen Militärputsch

Der russische Geheimdienst FSB ermittelt gegen Söldnerchef Jewgeni Prigoschin wegen versuchten Militärputsches. Prigoschin habe zum Kampf gegen Moskaus Militärführung aufgerufen, teilte das Nationale Anti-Terror-Komitee am Freitagabend laut Nachrichtenagentur Interfax mit. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, Präsident Wladimir Putin sei über den Fall informiert.

Prigoschin, der Chef der russischen Privatarmee Wagner, hatte zuvor Moskaus Militärführung einen Angriff auf seine Söldner-Einheiten vorgeworfen und mit Gegenmaßnahmen gedroht. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Wagner-Lager im Hinterland mit Artillerie, Hubschraubern und Raketen angreifen lassen, sagte Prigoschin in einer am Freitag von seinem Pressedienst auf Telegram verbreiteten Sprachnachricht. Er habe 25 000 Männer unter Befehl, die nun aufklären würden, warum solch eine Willkür im Land herrsche. „Wer versucht, uns Widerstand zu leisten, den werden wir als Bedrohung betrachten und sofort töten“, drohte Prigoschin. Das russische Verteidigungsministerium bestritt einen Angriff.

19.27 Uhr: Bericht: Russland errichtet provisorische Brücke zur besetzten Krim

Nach der Beschädigung der wichtigen Tschonhar-Brücke vom ukrainischen Festland zur Halbinsel Krim durch Kiews Militär soll Russland dort laut Medienberichten einen Ponton-Übergang errichtet haben. Ein solche Schwimmbrücke sei auf den vom US-Unternehmen Planet Labs zur Verfügung gestellten Satellitenfotos erkennbar, berichtete ein ukrainisches Investigativteam von Radio Swoboda, dem ukrainischsprachigen Dienst des US-Auslandssenders Radio Liberty, am Freitag. Satellitenbilder von vergangener Woche zeigten so eine Konstruktion noch nicht.

Die Tschonhar-Brücke ist eine von drei Anfahrtsrouten von der russisch besetzten Halbinsel Krim ins nördlicher gelegene und ebenfalls zu Teilen okkupierte Gebiet Cherson. Sie gilt als Teil einer für die Russen wichtigen Nachschubroute, um die eigenen Truppen an der Front zu versorgen. Die Brücke sei deutlich schwerer beschädigt als ursprünglich angenommen, räumte der Moskauer Statthalter des Gebiets Cherson, Wladimir Saldo, am Freitag ein. Zumindest die nächsten zwei bis drei Wochen - „vielleicht auch länger“ - sei sie völlig unbefahrbar, sagte er.

Die Halbinsel Krim, die Russland bereits im Jahr 2014 annektiert hat, ist außerdem über die Kertsch-Brücke mit dem russischen Festland verbunden. Auch sie wurde im vergangenen Herbst bei einem Angriff beschädigt.

18.56 Uhr: IAEA-Chef suchte in Russland nach Lösung für AKW Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, hat mit russischen Offiziellen über den Schutz des von Moskau kontrollierten südukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja verhandelt. „Ein Treffen zum richtigen Zeitpunkt“, urteilte Grossi anschließend am Freitag auf seinem Twitter-Kanal über die Gespräche in der russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad, ohne inhaltliche Details zu nennen. Das Kernkraftwerk Saporischschja liegt nahe der Front und ist in der Vergangenheit mehrfach unter Beschuss geraten, was international die Sorge um einen Atomunfall steigen ließ. Moskau und Kiew werfen sich gegenseitig vor, dort eine Atomkatastrophe zu provozieren.

So hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zuletzt erklärt, Russland habe das Kraftwerk vermint und plane, einen Terroranschlag dort durchzuführen. Er forderte die Übergabe des Kraftwerks. Die Führung in Moskau lehnt dies ab und wirft ihrerseits Kiew gezielten Beschuss der Anlage vor.

Russland habe die IAEA zu konkreten Schritten aufgefordert, um den Beschuss der Nuklearanlage durch ukrainische Truppen zu verhindern, teilte die russische Atombehörde Rosatom nach den Gesprächen mit Grossi mit. Rosatom-Chef Alexej Lichatschow habe seinerseits Grossi über die von Russland getroffenen Maßnahmen zur Sicherheit der Anlage informiert, hieß es.

Grossi hatte vorige Woche das Kraftwerk im umkämpften Gebiet Saporischschja besucht, um sich nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms vor rund zwei Wochen dort ein Bild von der Sicherheitslage zu machen. Er bezeichnete die Situation als ernst, aber stabil. Europas leistungsstärkstes Kernkraftwerk bezog vor der Katastrophe sein Kühlwasser aus dem Kachowka-Stausee, der nun trockenläuft. Die Wasservorräte in den Kühlteichen des AKW reichen aber noch für mehrere Monate.
 

17.09 Uhr: Ukrainische Armee: Hauptkräfte noch nicht gegen Russen eingesetzt

Im Rahmen ihrer Gegenoffensive steckt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weiter in der Abtastphase und hat die Hauptkräfte noch nicht eingesetzt. „Jeder will augenblicklich und sofort einen großen Sieg“, sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, im Interview der britischen Zeitung „Guardian“ am Freitag. Der zum Sieg führende Prozess brauche jedoch eine gewisse Zeit, da auf beiden Seiten viele Kräfte und viel Material konzentriert seien. Zudem hätten die Russen viele Hindernisse errichtet.

Laut des Generaloberst sind die russischen Truppen in der Überzahl. „Ich habe noch nie gegen eine geringere Zahl des Feindes gekämpft. Sie waren uns immer zahlenmäßig überlegen“, unterstrich Syrskyj.

Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview eingeräumt, dass seine Truppen langsamer vorankämen, als erwartet. Von seinem Büro gab es dazu den Vorwurf, dass zögerliche westliche Waffenlieferungen der russischen Seite erst den Ausbau ihrer Verteidigungspositionen ermöglicht hätten.

Vor knapp drei Wochen hatte die ukrainische Armee ihre lang erwartete Gegenoffensive in der Südukraine gestartet. Dabei sind Kiew zufolge bisher über 110 Quadratkilometer befreit worden.

15.59 Uhr: Russland will wegen neuer Sanktionen weiteren EU-Vertretern Einreise verbieten

Als Reaktion auf neue Sanktionen der Europäischen Union verbietet Moskau weiteren EU-Vertretern die Einreise nach Russland. Die russische Seite habe die Liste "deutlich ausgeweitet", erklärte das russische Außenministerium am Freitag in Moskau. Details zur Anzahl und den Namen der Vertreter europäischer Institutionen und EU-Mitgliedsstaaten nannte Moskau nicht. 

"Wir bekräftigen, dass jegliche unfreundliche Handlungen westlicher Länder weiterhin eine zeitnahe und angemessene Antwort bekommen werden", warnte das Außenministerium zudem.

Die EU hatte sich in dieser Woche auf ein elftes Sanktionspaket gegen Russland wegen dessen großangelegter Militäroffensive in der Ukraine geeinigt. Unter anderem will der Staatenbund stärker gegen die Umgehung der bereits geltenden Sanktionen vorgehen.

13.05 Uhr:  Wagner-Chef: "Die Streitkräfte der Ukraine drängen die russische Armee zurück"

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner hat Russland in drastischen Worten vorgeworfen, Truppen angesichts der ukrainischen Gegenoffensive aus dem Süden und dem Osten der Ukraine zurückzuziehen. "Auf dem Schlachtfeld (...) zieht sich die russische Armee an den Fronten von Saporischschja und Cherson zurück", sagte Jewgeni Prigoschin am Freitag in Online-Netzwerken. "Die Streitkräfte der Ukraine drängen die russische Armee zurück."

"Wir waschen uns in Blut. Niemand bringt Verstärkung. Was sie uns erzählen, ist eine bittere Täuschung", sagte Prigoschin weiter und widersprach dabei direkt den Aussagen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der von "katastrophalen" Verlusten beim Gegner und einer Flaute bei der Gegenoffensive der ukrainischen Seite gesprochen hatte. 

Die zu einem beträchtlichen Teil aus russischen Gefängnissen rekrutierten Prigoschin-Söldner haben bei den russischen Kämpfen in der Ukraine eine zentrale Rolle gespielt. Ganz besonders prominent traten die Kämpfer des 62-jährigen Geschäftsmanns mit ehemals guten Kreml-Verbindungen bei der langwierigen und blutigen Einnahme von Bachmut in der Region Donetsk auf. 

In den vergangenen Monaten hat sich Prigoschin - frustriert über Nachschubprobleme und mangelnde Unterstützung durch Moskau - über seinen Telegram-Kanal zu einem der vehementesten Kritiker der militärischen Führung Russlands entwickelt und unterlief in seiner jüngsten Mitteilung sogar Putins Begründung für die Offensive im Nachbarland: "Weshalb hat die militärische Spezialoperation angefangen?", fragte Prigoschin und antwortete sich selbst: "Der Krieg wurde für die Selbstdarstellung eines Haufen Bastarde gebraucht."

11 Uhr: Rheinmetall liefert der Ukraine 20 weitere Panzer in diesem Sommer

Der Rüstungskonzern Rheinmetall will 20 weitere Schützenpanzer Marder noch in diesem Sommer an die Ukraine liefern. Einen entsprechenden Zeitplan für einen bereits Anfang Juni bekanntgegebenen Auftrag bekräftigte das Unternehmen am Freitag in Düsseldorf. Der Bund bezahlt dafür einen unteren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Damit hätte die Ukraine insgesamt 60 Marder bekommen: 40 von Rheinmetall und 20 aus Bundeswehr-Beständen. 60 weitere bietet Rheinmetall an, hierzu laufen in den Werken in Niedersachsen und Hessen bereits Arbeiten. Von diesen 60 könnten pro Monat bis zu 10 fertig werden, heißt es von der Firma.

9.49 Uhr:  Selenskyj fordert russischen Abzug aus südukrainischem AKW

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Terrorvorwürfe gegen Moskau erneuert und den Abzug russischer Truppen aus dem Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. „Die vollständige Räumung des Kernkraftwerks Saporischschja ist erforderlich“, sagte er am Donnerstagabend in seiner täglichen Videobotschaft. Die Welt müsse den Druck auf Moskau erhöhen, um eine atomare Katastrophe zu verhindern. Radioaktivität kenne keine Neutralität, sagte er in Richtung jener Länder, die im Konflikt bisher keine Position bezogen.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 23. Juni:

21.30 Uhr: Kiew: Offensive schreitet in Südukraine voran

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben bei seiner Offensive im Süden des Landes weitere Geländegewinne erzielt. „Im Süden gehen die Angriffe unserer Streitkräfte weiter, wir kommen schrittweise voran, haben teilweise Erfolg, drängen den Gegner zurück und begradigen die Front“, schrieb die Vizeverteidigungsministerin in Kiew, Hanna Maljar, am Freitag auf ihrem Telegram-Kanal. Demnach laufen die Angriffe in Richtung Melitopol und Berdjansk.

Die von Maljar genannten Großstädte sind allerdings noch weit von der Front entfernt im russisch besetzten Hinterland der Südukraine. Trotz der proklamierten Fortschritte hat das ukrainische Militär offenbar keine weiteren Ortschaften eingenommen. In Maljars Bericht gibt es jedenfalls keine entsprechenden Angaben. Dabei hatte die Beamtin stets als eine der ersten die jeweilige Einnahme der bisher acht zurückeroberten Siedlungen vermeldet.

17.53 Uhr: UN-Bericht: Russland für Tötung von 136 Kindern verantwortlich

Die Vereinten Nationen werfen Russland beim Angriffskrieg gegen die Ukraine schwere Verbrechen gegen Kinder vor. Dies geht aus einem internen UN-Bericht hervor, den die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag in New York einsehen konnte. UN-Generalsekretär António Guterres machte Russland für die Tötung von 136 Kindern im vergangenen Jahr verantwortlich und zeigte sich „schockiert“. Die russische Armee wurde auf eine UN-Liste von Organisationen aufgenommen, die schwere Vergehen gegen Kinder in bewaffneten Konflikten begehen. Zugleich legten die UN auch der Ukraine zur Last, für die Tötung von Kindern verantwortlich zu sein.

Nach der UN-Aufstellung wurden vergangenes Jahr in der Ukraine erwiesenermaßen insgesamt 477 Kinder getötet. 136 Tötungen werden den russischen Streitkräften und Verbündeten zugeordnet, 80 den ukrainischen Truppen. Für die restlichen Opfer könne keine der beiden Kriegsparteien mit Sicherheit die Schuld gegeben werden. Die Kinder seien größtenteils durch Luftangriffe getötet worden, hieß es ergänzend. Solche Angriffe fliegen die russischen Streitkräfte auf ukrainische Städte und Dörfer. Die UN betonten, dass es wegen der strengen Richtlinien zur Verifikation solcher Fälle eine hohe „Dunkelziffer“ gebe.

14.36 Uhr: Selenskyj warnt vor „Terrorakt“ in AKW Saporischschja

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland erneut vorgeworfen, im besetzten Atomkraftwerk Saporischschja einen „Terrorakt“ zu planen. „Sie haben dafür alles vorbereitet“, sagte der Staatschef am Donnerstag in einem Video. Der ukrainische Geheimdienst SBU habe darüber Informationen. Zugleich warnte Selenskyj, dass ein solcher Angriff auf Europas größtes AKW Folgen weit über die Ukraine hinaus haben könnte. „Radioaktivität kennt keine Grenzen“, sagte er.

Am Mittwoch hatte bereits der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, von russischen Vorbereitungen zur Sprengung des Kühlwasserteichs am Kraftwerk gesprochen. Daraus erhalten die Kühlsysteme des Atommüllzwischenlagers und der heruntergefahrenen Reaktoren Wasser. Moskau weist solche Vorwürfe immer wieder zurück. Das AKW war von Russland gleich nach dem Einmarsch ins Nachbarland vor 16 Monaten besetzt worden.

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Unterlauf des Dnipro vor gut zwei Wochen ist der am Kraftwerk gelegene Stausee zu großen Teilen ausgetrocknet. Die Wasserversorgung des AKW mit sechs Reaktoren ist damit gefährdet. Das Wasser im Kühlwasserteich reicht der Internationalen Atomschutzbehörde (IAEA) zufolge noch mehrere Wochen.

7.47 Uhr: Russland: Brücke zur Krim durch ukrainischen Angriff beschädigt

Eine Brücke zur Krim ist russischen Angaben zufolge bei einem ukrainischen Angriff beschädigt worden. Die Tschongar-Brücke, die die von Moskau annektierte Halbinsel mit der südlichen Region Cherson im Süden der Ukraine verbindet, sei in der Nacht getroffen worden, teilte der russische Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Donnerstag auf Telegram mit. Es habe keine Opfer gegeben, die Schäden würden derzeit begutachtet, erklärte er und rief die Bevölkerung zur Ruhe auf.

Der russische Gouverneur in Cherson sprach hingegen von mehreren beschädigten Brücken. Die Kiewer Streitkräfte hätten "zivile Infrastrukturen bombardiert: Brücken an der Verwaltungsgrenze zwischen der Region Cherson und der Krim in der Nähe von Tschongar", sagte Gouverneur Wladimir Saldo. Er veröffentlichte ein Foto einer Brücke, auf dem ein tiefer Krater auf einer Fahrbahn zu sehen ist. Die Ukraine hätte nach "ersten Einschätzungen" britische Raketen vom Typ Storm Shadow eingesetzt, fügte er hinzu.

18.39 Uhr: Westliche Verbündete  wollen Russland für Wiederaufbau zur Verantwortung ziehen

Die westlichen Verbündeten der Ukraine wollen ihre finanzielle Unterstützung für die ukrainische Wirtschaft erhöhen und Russland für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes zur Verantwortung ziehen. "Russland verursacht die Zerstörung der Ukraine. Und Russland wird letztlich die Kosten für den Wiederaufbau zahlen müssen", sagte US-Außenminister Antony Blinken am Mittwoch bei einer internationalen Wiederaufbau-Konferenz in London.

Zahlreiche Verbündete sagten Kiew dort weitere Hilfen in Milliardenhöhe zu. Der britische Premierminister Rishi Sunak äußerte sich ähnlich wie Blinken und sagte, die westlichen Sanktionen würden so lange aufrechterhalten, bis Moskau "voll bezahlt" habe. Die beschlagnahmen russischen Vermögenswerte würden dafür eingesetzt, der Ukraine beim Wiederaufbau zu helfen.

18.14 Uhr Opferzahl nach Flutkatastrophe in Südukraine auf über 60 gestiegen

Mindestens 62 Menschen sind in der südukrainischen Region Cherson nach der Zerstörung des Kachowka-Staudammes vor rund zwei Wochen ums Leben gekommen. Russische Besatzungsbehörden sprachen am Mittwoch auf Telegram von 41 Toten an dem von Russland okkupierten Südufer des Dnipros. Die ukrainischen Behörden gaben die Anzahl der Toten auf der anderen Seite des Flusses mit mindestens 21 an. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Opferzahlen höher sind.

Nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko wurden 5 der 21 Menschen durch russischen Beschuss getötet. 28 weitere Personen wurden demnach verletzt. Erst am Vortag starb nach Angaben der Ukraine und der Vereinten Nationen ein Helfer, nachdem russische Artillerie sein Team in Cherson beschossen hatte. Da die von Russland besetzten Orte besonders stark vom Hochwasser betroffen sind, wird befürchtet, dass insbesondere dort deutlich mehr Menschen ums Leben gekommen sind als bekannt.

17.21 Uhr: EU-Staaten einigen sich auf elftes Paket mit Russland-Sanktionen

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben das elfte Paket mit Sanktionen gegen Russland auf den Weg gebracht. Es umfasst Strafmaßnahmen gegen weitere Personen und Organisationen, die den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen, aber auch ein Instrument gegen die Umgehung von bereits erlassenen Sanktionen, wie die schwedische Ratspräsidentschaft am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Die Einigung soll nun bis Freitag in einem schriftlichen Verfahren formalisiert werden.

Die Pläne sehen unter anderem vor, die Möglichkeit zu schaffen, ausgewählte Exporte in bestimmte Drittstaaten wegen einer mutmaßlichen Umgehung von Sanktionen einzuschränken. Aus den EU-Staaten selbst dürfen schon seit Monaten viele Produkte nicht mehr nach Russland geliefert werden. Als Länder, über die Sanktionen gegen Russland umgangen werden, gelten zum Beispiel Kasachstan, Armenien, die Vereinigten Arabischen Emirate und China. Der Türkei wurde zuletzt von EU-Experten bescheinigt, vergleichsweise entschlossen auf Hinweise zu Sanktionsumgehungen zu reagieren.

8.25 Uhr: London: Russland verstärkt Verteidigungsanlagen an der Krim

Russland hat seine Verteidigungsanlagen in den besetzten Gebieten in der Ukraine nach Informationen britischer Geheimdienste weiter ausgebaut. Vor allem in der Nähe der bereits 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim seien erhebliche Anstrengungen unternommen worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Mittwoch mit. „Dazu gehört eine ausgedehnte Verteidigungszone von 9 Kilometern Länge, 3,5 km nördlich der Stadt Armjansk, auf der schmalen Landbrücke, die die Krim mit dem Gebiet Cherson verbindet“, betonte die Behörde.

Die ausgeklügelten Verteidigungsstellungen unterstreichen London zufolge die russische Einschätzung, dass die ukrainischen Streitkräfte in der Lage sind, die Krim direkt anzugreifen. „Für Russland hat die Aufrechterhaltung der Kontrolle über die Halbinsel weiterhin höchste politische Priorität“, hieß es weiter. An mehreren Frontabschnitten in der Südukraine werde weiter heftig gekämpft.

8.10 Uhr: Russland meldet Abschuss dreier Drohnen in Moskauer Region

Russland hat nach eigenen Angaben drei Drohnen in der Region Moskau abgeschossen, davon mindestens zwei in der Nähe eines Militärstützpunkts. Für die Angriffe machte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch die Ukraine verantwortlich. Dem russischen Militär sei es gelungen, einen versuchten "Terroranschlag des Regimes in Kiew auf Standorte in der Region Moskau" zu vereiteln. Alle Drohnen seien mit "elektronischen" Verteidigungssystemen "neutralisiert" worden, dabei sei niemand verletzt worden.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 20. Juni:

20 Uhr: Internationale Konferenz berät in London über den Wiederaufbau der Ukraine

In London beginnt am Mittwoch eine Konferenz für den Wiederaufbau der Ukraine. An dem von der Ukraine und Großbritannien ausgerichteten zweitägigen Treffen nehmen mehr als 1000 Regierungsvertreter aus 61 Ländern sowie Investoren und Unternehmen teil. Deutschland wird durch Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) vertreten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird per Video zugeschaltet. 

Es ist bereits die zweite Konferenz dieser Art. Im vergangenen Juli hatten Vertreter aus 40 Ländern und von 14 internationalen Organisationen in Lugano über eine Art Marshall-Plan für die kriegszerstörte Ukraine beraten. Zu diesem Zeitpunkt schätzte die Regierung in Kiew die Kosten für den Wiederaufbau des Landes auf mindestens 750 Milliarden Dollar (knapp 720 Milliarden Euro).

16.31 Uhr: Russisches Parlament legalisiert Rekrutierung von Straftätern

Das russische Parlament hat die Anwerbung von Straftätern zum Kriegsdienst in der Ukraine legalisiert. „Die Gültigkeit des Dokuments erstreckt sich nicht auf diejenigen, die zuvor wegen terroristischer und extremistischer Handlungen verurteilt wurden sowie wegen Vergehen gegen die sexuelle Unantastbarkeit von Minderjährigen“, hieß es einschränkend dazu am Dienstag auf der Seite der russischen Staatsduma. Zugleich will das Parlament auch russische Soldaten, die in der Ukraine kämpfen, bei geringen und mittelschweren Verbrechen von der Strafverfolgung befreien. Dazu zählen etwa Diebstahl und Betrug.

Während des Kriegseinsatzes sollen Mobilisierte und Freiwillige nicht von den Behörden behelligt werden. Zudem sei es möglich, sich durch den Erhalt von Orden beim Kriegsdienst oder durch das Ausscheiden aus dem Dienst nach Verletzung beziehungsweise Erreichen der Altersgrenze von Ermittlungen und Vorstrafen zu befreien, heißt es in dem Gesetz.

7.40 Uhr: Ukraine meldet massive russische Angriffe auf Kiew und andere Städte

Russland hat in der Nacht ukrainischen Angaben zufolge erneut massive Angriffe auf Kiew und andere ukrainische Städte geflogen. "Neue massive Luftangriffe auf die Hauptstadt", erklärte die zivile und militärische Verwaltung Kiews am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Es gebe bisher keine Informationen über Verletzte oder Zerstörungen, hieß es weiter.

Den Angaben zufolge wurde die Stadt in mehren Wellen aus verschiedenen Richtungen mit Kampfdrohnen angegriffen. Der Luftalarm habe drei Stunden gedauert. In der westukrainischen Stadt Lwiw trafen russische Drohnen nach Angaben des örtlichen Verwaltungschefs Maksym Kosyzkyj "kritische Infrastruktur".

Das waren die Entwicklungen am Montag, 19. Juni: 

21.30 Uhr: Macron: Flugabwehrsystem Samp/T in der Ukraine im Einsatz

Frankreich und Italien haben der Ukraine das Flugabwehrsystem Samp/T geliefert, das inzwischen in dem von Russland angegriffenen Land im Einsatz ist. Das System schütze dort Schlüsselinstallationen und Menschenleben, sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Montagabend in Paris. Samp/T ist ein von Frankreich und Italien seit Anfang der 2000er Jahre gemeinsam entwickeltes Luftabwehrsystem. Es gilt als flexibel einsetzbar und effektiv für die Verteidigung gegen Flugzeuge und Raketen. Italien hat fünf Einheiten im Einsatz. Das System inklusive Abschussvorrichtung für die Raketen ist auf Lastwagen montiert.

20 Uhr: Kiew spricht von planmäßiger Gegenoffensive - und „schwerer Lage“

Das ukrainische Militär hat von einem planmäßigen Verlauf der eigenen Gegenoffensive gesprochen - zugleich aber eine „schwere Lage“ an der Front eingeräumt. Im Süden des Landes sei man auf „erbitterten Widerstand“ der russischen Besatzer gestoßen, schrieb der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj am Montag bei Telegram. Der Vormarsch der Ukrainer werde durch Befestigungen, dichte Minenfelder und eine „große Zahl an Reserven“ behindert. „Die Operation wird nach Plan fortgesetzt“, versicherte Saluschnyj aber.

In einem Video zeigte er sich zudem zusammen mit Generalstabschef Serhij Schaptala in einem Kommandozentrum in Frontnähe. Saluschnyj konterte damit wohl auch Gerüchten in russischen Staatsmedien, die seit einiger Zeit immer wieder behaupten, er sei angeblich bei einem Raketenangriff im Mai schwer verletzt worden.

17.19 Uhr: Autoexplosion auf Krim - Berichte über verletzten russischen Besatzer

Auf der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind Behördenangaben zufolge drei Menschen bei einer Autoexplosion verletzt worden. Der Vorfall habe sich aus zunächst ungeklärter Ursache nahe der Krim-Hauptstadt Simferopol ereignet, teilte die von Moskau eingesetzte Innenbehörde der Region am Montag mit. Russischen Medienberichten zufolge soll es sich bei einem der Verletzten um Wladimir Epifanow handeln, einen hochrangigen Mitarbeiter des Vize-Besatzungschefs der ebenfalls besetzten ukrainischen Region Saporischschja.

Eine offizielle Bestätigung für Epifanows Verletzungen gab es zunächst nicht. Am Morgen hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB mitgeteilt, dass ein Anschlag auf Mitglieder der Besatzungsverwaltung von Saporischschja vereitelt worden sei. Russland führt seit knapp 16 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine.

16.13 Uhr: Wegen der verschärften Sicherheitslage durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine will Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) einem Bericht zufolge schneller mehr Munition für die Bundeswehr einkaufen

Das Ministerium plane, dem Haushaltsausschuss des Bundestags noch vor der parlamentarischen Sommerpause neun Verträge für den beschleunigten Ankauf von Artillerie- und Panzermunition vorzulegen, berichtete der "Spiegel" am Montag.

Demnach soll zum einen aus bestehenden Rahmenverträgen mit der Industrie mehr Munition als bisher geplant abgerufen werden; so sollen beispielsweise die Firmen Rheinmetall und Diehl in den kommenden Jahren mehr Artilleriemunition für die Bundeswehr liefern. Daneben sind dem Bericht zufolge aber auch neue Rahmenverträge geplant. Das Vorziehen der Beschaffung sei "der geänderten Sicherheitslage geschuldet" und diene "dem beschleunigten Aufwuchs eigener Bestände der Bundeswehr", zitierte das Magazin aus vertraulichen Papieren für den Haushaltsausschuss.

Die geplanten Munitionsverträge enthalten laut "Spiegel" zudem erstmals eine sogenannte Versorgungsklausel für den Krisen- oder Kriegsfall. Dadurch wolle die Bundeswehr die eigene Versorgung mit Rüstungsgütern sicherstellen, wenn "die territoriale Sicherheit oder Bündnisverpflichtung" Deutschlands gefährdet sei. Für diesen Fall werde die Industrie in den Verträgen verpflichtet, die eigene Produktion so weit es geht zu beschleunigen, berichtete das Magazin weiter.

13.53 Uhr: Kreml begründet Zugangsverbot zu Flutgebiet mit Sicherheitsproblemen

Nach Angaben aus dem Kreml lässt Russland Vertreter der Vereinten Nationen wegen Sicherheitsproblemen nicht in die Flutregion südlich des zerstörten Kachowka-Staudamms in der Ukraine. „Das ist alles sehr schwer. Es ist schwer, ihre Sicherheit zu gewährleisten und viele andere Nuancen“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zuvor hatten die Vereinten Nationen beklagt, keinen Zugang zu den russisch besetzten Überschwemmungsgebieten zu bekommen.

Er kenne die Details nicht, sagte Peskow. Die Schuld dafür schob er zugleich Kiew zu. Es sei sehr schwierig, von ukrainischer Seite auf das von Moskau kontrollierte Dnipro-Ufer zu kommen. „Da gibt es ständigen Beschuss, ständige Provokationen, es werden zivile Objekte, Menschen und Bevölkerung beschossen. Leute sterben“, sagte der Sprecher von Russlands Präsident Wladimir Putin. Kiew wiederum wirft Russland vor, die ukrainischen Rettungsaktionen im Flutgebiet zu boykottieren und Helfer zu beschießen.

11.16 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von weiterem Dorf im Süden

Die ukrainische Armee hat nach Regierungsangaben ein weiteres Dorf von den russischen Truppen zurückerobert. Das Dorf Pjatychatky im Süden des Landes sei wieder in ukrainischer Hand, meldete die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag in Onlinediensten. Damit seien seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive in diesem Monat insgesamt acht Siedlungen "befreit" und 113 Quadratkilometer Land zurückerobert worden.

In den vergangenen Wochen hatten die Drohnenangriffe auf an die Ukraine grenzende russische Regionen sowie auf die 2014 von Russland annektierte ukrainische Halbinsel Krim zugenommen.

08.54 Uhr: UNO wirft Russland Blockade von Hilfen für Opfer der Staudamm-Zerstörung vor

Die Vereinten Nationen haben Russland vorgeworfen, weiterhin humanitäre Hilfslieferungen in die von Moskau kontrollierten Gebiete zu verhindern, die von der Zerstörung des Kachowka-Staudamms betroffen sind. "Die Regierung der Russischen Föderation hat unsere Anfrage nach Zugang zu den vorübergehend unter ihrer militärischen Kontrolle stehenden Gebieten bislang abgelehnt", teilte die humanitäre UN-Koordinatorin für die Ukraine, Denise Brown, am Sonntag mit.

Die UNO werde "weiterhin alles tun was sie kann, um alle Menschen zu erreichen - darunter diejenigen, die wegen der vor kurzem erfolgten Zerstörung des Staudamms leiden - die dringend lebensrettende Hilfe benötigen, unabhängig davon, wo sie sind", erklärte Brown. Die UNO fordere die russischen Behörden auf, "entsprechend ihrer Verpflichtungen nach internationalem humanitären Recht zu handeln", fügte Brown hinzu. 

Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig vor, für den Dammbruch verantwortlich zu sein.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 18. Juni:

23.02 Uhr: Selenskyj: Moskau sollte Russen auf Gebietsverlust vorbereiten

Russland sollte seine Bürger aus Sicht des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf den Verlust von besetzten Gebieten vorbereiten. Russland habe nicht nur seine eigene Zukunft vernichtet, um die Territorien einzunehmen, sondern werde auch alle Gebiete verlieren, sagte Selenskyj in seinem am Sonntagabend in Kiew verbreiteten allabendlichen Video. „Für unsere Schritte einer De-Okkupation gibt es keine Alternative und wird es keine geben.“ Schritt für Schritt bewegten sich die ukrainischen Streitkräfte voran, um ihr Land zu befreien, sagte er.

Selenskyj kündigte an, dass die Ukraine in der kommenden Woche von ihren Verbündeten neue militärische Hilfszusagen erwarte. Zum Besuch von Vertretern mehrerer afrikanischer Staaten bei Kremlchef Wladimir Putin in St. Petersburg sagte er: Sie hätten sich dort überzeugen können, dass die Ukraine auf Frieden aus sei, Russland hingegen Krieg wolle, um „weiter das Leben zu zerstören“.

15.10 Uhr: Russischer Besatzer berichtet von ukrainischer Eroberung eines Dorfes

Das ukrainische Militär hat nach Angaben der russischen Besatzungsmacht im Gebiet Saporischschja am Sonntag unter großen Verlusten das Dorf Pjatychatky eingenommen. „Den ukrainischen Streitkräften ist es gelungen, es (das Dorf) unter seine Kontrolle zu nehmen“, schrieb der Vertreter der moskautreuen Verwaltung, Wladimir Rogow, am Sonntag in seinem Telegram-Kanal. Die Angriffswelle des Gegners habe trotz kolossaler Verluste“ ihr Ergebnis gebracht, räumte Rogow ein. Solche Eingeständnisse auf russischer Seite sind eher selten. Rogow nutzte seine Mitteilung für den Hinweis, dass dabei Hunderte ukrainische Soldaten getötet worden seien. Eine Bestätigung von ukrainischer Seite gab es nicht.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 17. Juni:

21.54 Uhr: Zahl der Todesopfer nach Bruch von Kachowka-Staudamm auf 45 gestiegen
- Moskau und Kiew machen sich gegenseitig verantwortlich

Knapp zwei Wochen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine ist die Zahl der Todesopfer durch die dadurch ausgelösten Überschwemmungen auf mindestens 45 gestiegen. Das ukrainische Ministerium für innere Angelegenheiten sprach am Samstagabend von 16 Getöteten und 31 Vermissten. Die von Moskau eingesetzten Behörden in den russisch besetzten Gebieten der Region hatten kurz zuvor 29 Todesopfer vermeldet.

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro war am 6. Juni teilweise zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und überschwemmten weitflächige Gebiete. Kiew und Moskau werfen sich gegenseitig vor, für den Dammbruch verantwortlich zu sein.

14.25 Uhr: Makeiev: Unterstützung des Westens für Ukraine genügt nicht

Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hat mehr westliche Unterstützung zur Verteidigung gegen Russland gefordert. „Die Unterstützung durch den Westen ist überlebensnotwendig für uns. Aber sie genügt nicht: Sie können sich vorstellen, wir haben zwei Iris-T-Systeme, ein paar Patrioten“, sagte Makeiev der „Berliner Zeitung“. Kiew sei damit zwar gut geschützt, anderswo würden aber mehr Flugabwehrsysteme, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer gebraucht. Der Diplomat bekräftigte die ukrainische Forderung nach Kampfjets und Langstreckenmunition. Diese Waffen „werden sehr wichtig für einen ukrainischen Sieg sein“.

Makeiev kritisierte die Zurückhaltung einiger Länder gegenüber Russland - ohne konkrete Nationen zu nennen. „Leider haben Regierungen in verschiedenen Ländern seit 2014 sehr zurückhaltend reagiert, als Russland uns einen Riesenteil unseres Gebietes - die Krim und den Donbass - geklaut hat. Diese Zögerlichkeit kostet jeden Tag Menschenleben.“

13 Uhr: Russland berichtet von Drohnen-Angriff auf Druschba-Pipeline

Die russische Öl-Pipeline Druschba im Grenzgebiet zur Ukraine ist nach Angaben der russischen Regionalbehörden mit Drohnen angegriffen worden. Die Luftabwehr habe in der Nacht zum Samstag drei Drohnen abgeschossen, die auf eine Pumpstation bei der Stadt Nowosybkow zugeflogen seien, teilte der Gouverneur des Gebiets Brjansk, Alexander Bogomas, auf Telegram mit. Er machte die ukrainische Armee dafür verantwortlich. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht. Die Ukraine äußerte sich nicht.

12 Uhr: Russland meldet Zerstörung von drei Drohnen in südlicher Grenzregion zur Ukraine

Russland hat nach eigenen Angaben am Samstag drei Drohnen zerstört, die eine Ölraffinerie in der südlichen Grenzregion zur Ukraine ins Visier genommen haben sollen. "Die russische Luftabwehr hat in der Nacht einen Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf die 'Druschba' Ölraffinerie im Distrikt Nowosybkow abgewehrt", gab der Gouverneur der Region Briansk, Alexander Bogomas, im Online-Dienst Telegram am Samstag bekannt. Er fügte hinzu: "Drei Drohnen wurden zerstört." Der Gouverneur machte keine Angaben zu möglichen Schäden. 

11.25 Uhr: Schoigu fordert mehr Panzer für russische Truppen in der Ukraine

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat am Samstag die Herstellung von mehr Panzern gefordert, um den "Bedarf der russischen Streitkräfte" in der Ukraine zu decken, wo derzeit eine ukrainische Gegenoffensive mit Waffen aus dem Westen läuft. Beim Besuch einer Militärfabrik in der Region Omsk in Westsibirien betonte Schoigu die Notwendigkeit, "die erhöhte Produktion von Panzern aufrechtzuerhalten" und die Sicherheit gepanzerter Fahrzeuge zu verbessern, wie die russische Armee mitteilte. 

Die erhöhte Produktion sei nötig, damit russische Soldaten die "Aufgaben der militärische Spezialoperation" in der Ukraine erfüllen könnten, die Moskau im Februar vergangenen Jahres in der Ukraine gestartet hatte, wie die Armee weiter meldete. 

10.30 Uhr: London: Russland hat Vorteil in Luftraum über Südukraine

Russland hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste im Luftraum über dem Süden der Ukraine einen Vorteil erlangt. Das geht aus dem neuesten Tagesbericht zum Ukraine-Krieg des Verteidigungsministeriums in London von Samstag hervor. Insbesondere bei Kampfhubschraubern, die Geschosse mit großer Reichweite gegen Ziele am Boden einsetzen könnten, seien die Russen derzeit im „ständigen Wettbewerb von Maßnahmen und Gegenmaßnahmen“ überlegen. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen fast 16 Monate.

Weiter heißt es in dem Bericht: „Seit dem Start der ukrainischen Gegenoffensive in der Südukraine hat Russland seine Kampfhubschrauber-Kräfte in der Region verstärkt.“ Auf Bildern sei zu erkennen, dass mehr als 20 zusätzliche Hubschrauber am Flughafen Berdjansk stationiert worden seien, etwa 100 Kilometer hinter der Front. Das Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Kriegsbeginn täglich einen Bericht zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 16. Juni:

20.30 Uhr: Selenskyj: Keine Verhandlungen vor russischem Truppenabzug

Nach einem Treffen mit einer Delegation aus Vertretern verschiedener afrikanischer Länder hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Verhandlungen mit Moskau vor einem russischen Truppenabzug erneut eine Absage erteilt. „Irgendwelche Gespräche mit Russland zuzulassen, solange der Besatzer auf unserem Boden ist, bedeutet den Krieg, den Schmerz und das Leiden einzufrieren“, sagte Selenskyj am Freitag auf einer Pressekonferenz in Kiew laut Agentur Interfax-Ukraine. Sein Land benötige einen realen Frieden und dabei „einen realen Abzug der russischen Truppen von unserem ganzen unabhängigen Boden“.

Unter der Führung von Südafrikas Präsidenten Cyril Ramaphosa waren Staats- und Regierungschefs der Länder Ägypten, Senegal, Sambia, den Komoren sowie spezielle Vertreter aus Kongo und Uganda nach Kiew gereist. Die Afrikaner wollen Möglichkeiten für einen Frieden in dem seit fast 16 Monaten währenden Krieg ausloten. Dazu wollen sie am Samstag auch ins russische St. Petersburg reisen. Erwartet wird dort auch ein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin.

18.50 Uhr: Putin dementiert ukrainische Erfolge an der Front

Russlands Präsident Wladimir Putin hat Berichte über ukrainische Erfolge an der Front dementiert. „An keinem Abschnitt haben sie ihre Ziele erreicht“, behauptete Putin am Freitag bei einem Auftritt beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Die Ukraine, die sich seit fast 16 Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt, meldet hingegen seit einigen Tagen kleinere Geländegewinne bei ihrer laufenden Gegenoffensive. Auch internationale Beobachter bescheinigen dem angegriffenen Land erste Erfolge bei der Befreiung besetzter Gebiete.

17.25 Uhr: Putin: Russland hat die ersten Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt

Russland hat nach Angaben von Staatschef Wladimir Putin die ersten Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt. „Die ersten Atomsprengköpfe sind auf das Gebiet von Belarus geschickt worden“, sagte Putin am Freitag beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg und konkretisierte damit die von Moskau im März angekündigte Stationierung von Atomwaffen in dem Nachbarland. „Das sind nur die ersten, bis zum Ende des Sommers, bis zum Ende des Jahres werden wir den Prozess vollständig abgeschlossen haben.“

16.04 Uhr: Putin: Ukrainische Gegenoffensive hat keine Chance

Der russische Präsident Wladimir Putin sieht die ukrainische Gegenoffensive als aussichtslos an. "Die ukrainischen Streitkräfte haben dort wie auch in den übrigen Gebieten keine Chance", sagte Putin am Freitag beim jährlichen Wirtschaftsforum in St. Petersburg mit Blick auf die derzeitigen ukrainischen Vorstöße im Osten und Süden des Landes.

Erneut bescheinigte er der Ukraine "sehr schwere Verluste" und sagte, dass Kiews Streitkräfte aufgrund von Schäden an der Militärausrüstung wohl nicht mehr lange kämpfen könnten.

Der russische Staatschef erneuerte seinen Vorwurf, die Ukraine befinde sich in den Händen von Neonazis. Moskau müsse diese bekämpfen, sagte Putin und verwies darauf, dass Russland im Kampf gegen Nazi-Deutschland während des Zweiten Weltkrieges gewaltige Verluste erlitten habe.

12.19 Uhr: Russische Luftangriffe während Besuchs von afrikanischer Mission in Kiew

Während des Besuchs einer afrikanischen Friedensmission ist Kiew am Freitag nach ukrainischen Angaben von Russland massiv aus der Luft angegriffen worden. Die ukrainische Luftwaffe teilte im Onlinedienst Telegram mit, sie habe zwölf russische Raketen abgefangen. Dabei habe es sich um sechs Hyperschallraketen des Typs Kinschal sowie sechs Kalibr-Marschflugkörper gehandelt. Außerdem seien zwei Aufklärungsdrohnen vernichtet worden. 

Alle diese Flugkörper wurden nach Angaben des Chefs der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, im Luftraum über der ukrainischen Hauptstadt abgefangen und zerstört. Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete im Kurzbotschaftendienst Twitter von einer Explosion im zentral gelegenen Bezirk Podil.

Es handle sich um "die stärksten Luftangriffe auf Kiew seit Wochen", erklärte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Moskau sende damit eine "Botschaft" an die afrikanische Mission - nämlich jene, dass Russland "mehr Krieg und keinen Frieden" wolle, fügte Kuleba hinzu.

10.30 Uhr Pistorius kündigt weitere Hilfe für ukrainische Luftabwehr an

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat der Ukraine weitere Militärhilfe gegen russische Luftangriffe zugesagt. Die Bundesregierung habe "entschieden, dass wir unverzüglich 64 weitere Lenkflugkörper für die Patriot-Systeme zur Verfügung stellen", sagte Pistorius am Freitag am Rande des Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. Das sei ein "ganz wichtiges Zeichen", um die erfolgreichen Bemühungen der ukrainischen Streitkräfte für die Luftabwehr zu unterstützen.

Damit unterstütze Deutschland die Ukraine "in dieser besonderen Phase des Krieges nachhaltig", sagte Pistorius unter Anspielung auf die ukrainische Gegenoffensive. Die Bundeswehr hatte im Frühjahr ein Patriot-Luftabwehrsystem an die ukrainischen Streitkräfte abgegeben.

10 Uhr: Deutschland liefert 64 weitere Patriot-Raketen an Ukraine

Deutschland wird der Ukraine 64 weitere Lenkflugkörper für Luftverteidigungssysteme vom Typ Patriot zur Verfügung stellen. Die Entscheidung sei wichtig, um die ukrainischen Streitkräfte in der aktuellen Phase nachhaltig zu unterstützen, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Freitag am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel an. Die Raketen sollen unverzüglich geliefert werden.

8.45 Uhr: London: Russischer General bei ukrainischem Angriff getötet

Bei einem ukrainischen Angriff auf einen russischen Kommandoposten im Osten der Ukraine ist nach Informationen britischer Geheimdienste der russische Generalmajor Sergej Gorjatschew getötet worden. Der Generalstabschef der 35. Armee sei der erste russische General, der im Ukraine-Krieg dieses Jahr ums Leben gekommen sei, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit. Nach diesen Angaben waren Teile der 35. Armee vergangenes Jahr am Massaker in der Kiewer Vorstadt Butscha beteiligt.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar vergangenen Jahres unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

8.20 Uhr: Drohnenangriff in westrussischer Region Kursk: Textillager in Flammen

In der westrussischen Region Kursk nahe der Grenze zur Ukraine ist nach Behördenangaben infolge eines Drohnenangriffs das Lager einer Textilfabrik ausgebrannt. Dies teilte der regionale Zivilschutz am Freitag mit. Nach Medienberichten wurde zuerst ein Verwaltungsgebäude getroffen, von wo aus sich die Flammen auf das Lager ausweiteten. Menschen kamen nicht zu Schaden

7 Uhr: Selenskyj sieht Ukraine auf dem Weg in EU und Nato

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erfreut über die Unterstützung des Europaparlaments für einen Nato- und EU-Beitritt seines Landes gezeigt. „Das Europäische Parlament hat eine kraftvolle Resolution zur Unterstützung der europäischen und euroatlantischen Bestrebungen unseres Volkes angenommen“, sagte er am Donnerstag in seiner täglichen Videoansprache. Es gebe nun einen klaren Appell an die Staats- und Regierungschefs der EU, einen Weg für den Beitritt festzulegen.

Das EU-Parlament hatte zuvor die Nato aufgefordert, der Ukraine nach dem Ende des russischen Angriffskriegs den Weg ins westliche Verteidigungsbündnis zu ebnen. In einer am Donnerstag in Straßburg verabschiedeten rechtlich nicht bindenden Entschließung heißt es, das Verfahren zum Beitritt solle nach Kriegsende beginnen und so rasch wie möglich abgeschlossen werden. 425 Abgeordnete stimmten dafür, 38 dagegen. 42 enthielten sich. Bis zur vollständigen Nato-Mitgliedschaft sollten EU und Nato einen befristeten Rahmen für Sicherheitsgarantien entwickeln, der unmittelbar nach dem Krieg umgesetzt werden soll.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 16. Juni: 

16.40 Uhr: Ukraine bekommt von Nato-Staaten Hunderte Flugabwehrraketen

Die Ukraine bekommt von vier Nato-Staaten Hunderte zusätzliche Flugabwehrraketen für ihre Gegenoffensive gegen Russland und den Schutz von Infrastruktur. Damit sollten die dringendsten Bedürfnisse im Bereich der Luftverteidigung angegangen werden, teilten die USA, Großbritannien, Dänemark und die Niederlanden am Donnerstag nach einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe in Brüssel mit.

Die Lieferung der Raketen kurzer und mittlerer Reichweite habe bereits begonnen und solle innerhalb einiger Wochen abgeschlossen sein. Der Schritt sei notwendig, um die kritische Infrastruktur der Ukraine zu schützen und den Erfolg der Gegenoffensive zu gewährleisten. Russland hatte vor mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen.

15.28 Uhr: Selenskyj schlägt „globalen Friedensgipfel“ vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen „globalen Friedensgipfel“ in der Schweiz vorgeschlagen. Selenskyj unterbreitete seinen Vorschlag am Donnerstag in einer Video-Ansprache vor den beiden Kammern des Schweizer Parlaments in Bern. Details oder einen Termin nannte er nicht. Selenskyj nahm in der Rede Bezug auf eine eigene „Friedensformel“, die er vergangenes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land vorgestellt hatte. „Sie können dort federführend sein, wo sie Ihre nationale Expertise am besten einsetzen können, um diese Friedensformel zu verwirklichen“, sagte Selenskyj vor den Abgeordneten.

Der Auftritt war umstritten. Die meisten Abgeordneten der Schweizerischen Volkspartei (SVP) blieben der Rede fern, weil sie darin eine Einmischung in die Schweizer Politik sahen. In der Schweiz gibt es eine Debatte, ob das Land seine rund 200 Jahre alte Neutralität aufweichen und den Widerstand gegen die Weitergabe von Schweizer Waffen an die Ukraine aufgeben soll. Selenskyj ging darauf nur indirekt ein. Er bedankte sich für alle Sanktionspakete gegen Russland, alle Waffenlieferungen und das Einfrieren von Vermögen russischer Oligarchen. „Wer uns unterstützt, schützt die Welt vor dem Krieg“, sagte er.

14 Uhr: Ukrainische Armee: Sieben Orte und über 100 Quadratkilometer befreit

Im Zuge ihrer Gegenoffensive haben die ukrainischen Truppen eigenen Angaben zufolge bislang sieben Orte aus russischer Besatzung befreit. Im Gebiet Saporischschja seien die Russen seit vergangener Woche an zwei Abschnitten um drei bis sieben Kilometer zurückgedrängt worden, sagte der Generalstabsvertreter, Olexij Hromow, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Kiew. „Es wurde die Kontrolle über 100 Quadratkilometer ukrainischen Gebiets wiederhergestellt.“

13.10 Uhr: Ukraine meldet Vorrücken bei Offensive trotz "starken Widerstands"

Kiew meldet Fortschritte bei der ukrainischen Gegenoffensive im russischen Angriffskrieg trotz "starken Widerstands" der russischen Soldaten. Im Süden des Landes gebe es einen "allmählichen, aber beständigen Vormarsch der Streitkräfte", sagte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Donnerstag in einer Pressekonferenz. Gleichzeitig leiste "der Feind starken Widerstand" an der südlichen Front, gab Maljar an.  

Die ukrainische Armee sei dort mit der "kompletten Verminung der Felder", Kamikaze-Drohnen und "intensiven Bombardements" konfrontiert, fuhr sie fort. Die Ukraine hatte in diesem Monat mit ihrer lang erwarteten Offensive im Süden und im Osten begonnen.

12.52 Uhr: Russland kündigt „Wahlen“ in besetzten Gebieten der Ukraine an

Russland hat „Wahlen“ am 10. September in den von russischen Truppen besetzten Gebieten in der Ukraine angekündigt, die Moskau seit dem vergangenen Jahr für annektiert erklärt hat. Es sollen Regionalparlamente und Gemeinderäte gewählt werden, wie die russische Wahlkommission am Donnerstag bekanntgab. Es dreht sich um vier Regionen im Osten und Süden der Ukraine - Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson.

12.38 Uhr: Flutgebiet Cherson: Bisher 28 Todesopfer erfasst

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine haben die Behörden im Überschwemmungsgebiet Cherson bisher insgesamt 28 Todesopfer erfasst. Im russisch besetzten Teil des Gebiets meldete der von Moskau eingesetzte Statthalter der Region, Wladimir Saldo, am Donnerstag einen weiteren Toten und damit eine Gesamtzahl von 18 Opfern. Die ukrainischen Behörden und Rettungskräfte meldeten zuletzt zehn Tote auf dem von Kiew kontrollierten Gebiet. Der von Russland kontrollierte Staudamm im Kriegsgebiet brach am Dienstag voriger Woche. Das Wasser aus dem Stausee überschwemmte Dutzende Ortschaften.

10.23 Uhr: Offensive der Ukraine: Nato sieht Bedarf an Munition und Ersatzteilen

Nach Einschätzung der Nato brauchen die ukrainischen Streitkräfte für eine erfolgreiche Offensive gegen die russischen Invasionstruppen vor allem Munition und Ersatzteile für die vorhandenen Waffensysteme. Die Ukraine benötige viele unterschiedliche Arten von Unterstützung, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine in Brüssel. Ein Schwerpunkt liege nun aber darauf, dafür zu sorgen, dass die vorhandenen Fähigkeiten während der gesamten Offensive genutzt werden könnten.

Zum bisherigen Verlauf der Offensive sagte Stoltenberg: „Was wir sehen, sind heftige Kämpfe.“ Es sei noch früh, aber man sehe, dass die Ukraine Gewinne mache und besetztes Land befreien könne. „Das liegt am Mut, an der Tapferkeit, an den Fähigkeiten der ukrainischen Soldaten“, sagte er. Es zeige aber auch, dass die Unterstützung, die die Nato-Staaten der Ukraine seit vielen Monaten leisteten, auf dem Schlachtfeld einen Unterschied mache.

8 Uhr: Ukraine meldet Abwehr 20 russischer Drohnen und eines Marschflugkörpers

Ukrainische Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge bei einem russischem Angriffen in der Nacht einen Marschflugkörper und 20 Drohnen abgefangen. Drei weitere Lenkgeschosse hätten jedoch "industrielle Anlagen in der Region Dnipropetrowsk" getroffen, erklärte das Militär am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Die vier Marschflugkörper seien vom Kaspischen Meer aus abgefeuert worden, hieß es. Die Drohnen seien aus dem Norden und dem Süden abgefeuert worden.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 14. Juni: 

20.48 Uhr: Kiew meldet hohe russische Verlusten nach ukrainischer Offensive

Das ukrainische Militär hat nach Regierungsangaben bei seiner Offensive den russischen Besatzungstruppen hohe Verluste zugefügt. „Die ukrainische Armee hat, trotz gegenteiliger russischer Falschnachrichten, während ihrer Offensive im Vergleich zu den Okkupanten nur einen Bruchteil von deren Verlusten erlitten“, schrieb die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch auf Telegram. Ihren Angaben nach liegt das Verhältnis im Raum Bachmut bei fast 1:9, im Süden der Ukraine immerhin bei mehr als 1:5. Unabhängig sind diese Angaben nicht zu überprüfen.

In den vergangenen Tagen hatte das russische Verteidigungsministerium mehrfach erklärt, die Offensive der Ukrainer vereitelt und den angreifenden Truppen große Verluste zugefügt zu haben. Kremlchef Wladimir Putin sprach - offenbar unter Bezug auf die Zahlen des Ministeriums - von „katastrophalen Verlusten“ für Kiew. Maljar dementierte diese Angaben als Desinformationskampagne mit dem Ziel der Demoralisierung.

19.30 Uhr: Unterstützer der Ukraine beraten über Militärhilfe für Offensive

Um westliche Waffen für die ukrainische Offensive gegen Russland geht es am Donnerstag bei einem Verteidigungsminister-Treffen im Brüsseler Nato-Hauptquartier (10.00 Uhr). Dafür kommen rund 50 Länder unter Leitung von Pentagonchef Lloyd Austin zusammen. Auch der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow wird erwartet. 

Die Nato-Verteidigungsminister treffen danach die Chefs von mehr als 20 Rüstungskonzernen aus Europa und den USA. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg erwartet einen Aktionsplan, um insbesondere die Munitionsproduktion zu steigern. Kontroverse Debatten werden bei dem zweitägigen Nato-Rat über den Wunsch der Ukraine nach einer schnellen Mitgliedschaft erwartet. Knapp vier Wochen vor dem Nato-Gipfel in Litauen zeichnet sich zudem noch kein Konsens über die Verschärfung des Zwei-Prozent-Ziels für die Verteidigungsausgaben ab.

15.04 Uhr: Ukraine: Armee rückt weiter vor - schwere Gefechte

Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge ihre Offensive im Süden und Osten des Landes fortgesetzt. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar berichtete am Mittwoch auf Telegram über heftige Gefechte bei gleichzeitiger Luft- und Artillerieüberlegenheit des Gegners. Das Dorf Makariwka südwestlich von Donezk sei besonders schwer umkämpft. Auch das russische Verteidigungsministerium meldete Angriffe der ukrainischen Streitkräfte in den Regionen um Saporischschja im Süden und Donezk im Osten des Landes.

13.32 Uhr: Ukraine: Armee rückt weiter vor - schwere Gefechte

Die ukrainischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge ihre Offensive im Süden und Osten des Landes fortgesetzt. Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar berichtete am Mittwoch auf Telegram über heftige Gefechte bei gleichzeitiger Luft- und Artillerieüberlegenheit des Gegners. Das Dorf Makariwka südwestlich von Donezk sei besonders schwer umkämpft. Auch das russische Verteidigungsministerium meldete Angriffe der ukrainischen Streitkräfte in den Regionen um Saporischschja im Süden und Donezk im Osten des Landes.

11 Uhr: Odessa: Tote und Verletzte nach neuem russischem Angriff

Bei einem neuen russischen Angriff mit Marschflugkörpern auf die ukrainische Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer sind Behörden zufolge mehrere Menschen getötet und weitere verletzt worden. Ein Kalibr-Geschoss sei in ein Lagergebäude eingeschlagen und habe dort einen Brand ausgelöst, schrieb das Oberkommando der ukrainischen Heeresgruppe Süd am Mittwoch auf Facebook.

8 Uhr: Putin redet ukrainische Offensive klein

Russlands Präsident Wladimir Putin hat von katastrophalen Verlusten für die Ukraine bei deren Gegenoffensive gesprochen. «Meiner Berechnung nach hat die Ukraine 25 bis 30 Prozent der vom Ausland gelieferten Technik verloren», sagte er gestern bei einem Treffen mit russischen Militärkorrespondenten. Zudem seien die Verluste der Ukrainer zehnmal höher als auf russischer Seite.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 13. Juni:

21 Uhr: Putin verspricht nach Angriffen auf russische Gebiete besseren Schutz

Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach den Drohnenattacken gegen die Hauptstadt Moskau und anderen Großstädte einen besseren Schutz durch die Flugabwehr in Aussicht gestellt. Es handle sich um eine nicht einfache, aber lösbare Aufgabe, sagte Putin am Dienstag bei einem Treffen mit Militärkorrespondenten in Moskau. Er äußerte sich das erste Mal seit langem ausführlich vor Medienvertretern zum Ukraine-Krieg und dessen Folgen. Die Flugabwehr sei bisher eher auf Raketen und Flugzeuge ausgerichtet, weniger auf die leichten kleinen Flugobjekte, sagte Putin. Die Drohnen hatten teils schwere Schäden an Gebäuden hinterlassen.

19.12 Uhr: Putin: Russland erwägt Ausstieg aus dem Getreidedeal mit der Ukraine

Russland erwägt nach Angaben von Präsident Wladimir Putin einen Ausstieg aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine. „Leider wurden wir wieder einmal betrogen - nichts wurde gemacht bezüglich der Liberalisierung von Lieferungen unseres Getreides auf ausländische Märkte“, begründete Putin am Dienstag bei einem Treffen mit Militärkorrespondenten seine Drohung, das Abkommen aufzukündigen.

Russland beklagt anhaltende Probleme bei seinem Getreideexport durch westliche Sanktionen. Diese Sanktionen erschweren die Versicherung, Befrachtung und Finanzierung von Schiffsladungen allgemein. Der Westen habe versprochen, diese Hindernisse abzubauen, sagte Putin.

18.45 Uhr: US-Regierung kündigt weitere Ukraine-Militärhilfe an

Die US-Regierung stellt der Ukraine weitere Militärhilfen zur Abwehr des russischen Angriffskrieges zur Verfügung. Das Verteidigungsministerium kündigte am Dienstag in Washington ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 325 Millionen US-Dollar (rund 301 Millionen Euro) an. Darin enthalten sind nach Pentagon-Angaben unter anderem Munition für diverse Waffensysteme, die die USA bereits an die Ukraine geliefert haben, darunter Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger, Munition für Artillerie und die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Ausrüstung für sichere Kommunikation, gepanzerte Fahrzeuge und Ersatzteile.

Die Vereinigten Staaten gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und stellten in den vergangenen Monaten in rasanter Abfolge Pakete mit militärischer Ausrüstung in gewaltigem Umfang bereit. Nach Pentagon-Angaben haben die USA seit dem Kriegsbeginn Ende Februar 2022 militärische Hilfe im Umfang von rund 40 Milliarden US-Dollar (rund 37 Milliarden Euro) für Kiew bereitgestellt oder zugesagt.

17.35 Uhr: Putin: Keine Pläne für Mobilmachung oder Kriegsrecht in Russland

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die Verhängung des Kriegsrechts in Russland oder eine neue Mobilmachung als unnötig bezeichnet. „Im ganzen Land irgendein besonderes Regime wie das Kriegsrecht auszurufen, macht überhaupt keinen Sinn, es gibt heute keine Notwendigkeit dafür“, sagte er am Dienstag bei einem Treffen mit Militärkorrespondenten. Die Frage war wegen des zunehmenden Beschusses der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine aufgetaucht. Laut Putin dienten die Angriffe von ukrainischer Seite der Ablenkung, um Russland zu zwingen, Militär von der Front dorthin abzuziehen. Derzeit seien keine ukrainischen Soldaten mehr dort.

Auch eine neue Welle der Mobilmachung ist in Russland nach Angaben des Kremlchefs nicht notwendig. Er begründete dies mit der angeblich hohen Zahl an Freiwilligen, die sich bei der Armee bewürben. Seit Januar hätten mehr als 150 000 Russen einen Vertrag als Zeitsoldat beim Militär unterzeichnet, sagte Putin.

16.30 Uhr: Ukraine soll weitere Millionenkredite für Wiederaufbau bekommen

Die Ukraine soll aus der EU weitere Darlehen zur Beseitigung von Kriegsschäden bekommen. Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) unterzeichneten dafür nach Angaben vom Dienstag eine Vereinbarung. Diese wird es der EIB ermöglichen, neue Darlehen in Höhe von 100 Millionen Euro bereitzustellen. Das Geld soll zum Beispiel für die Wiederherstellung kommunaler Infrastruktur oder die Instandsetzung von Übertragungsleitungen für die Stromversorgung verwendet werden.

Nach Angaben der Kommission hat die EU seit Beginn des russischen Angriffskriegs bereits rund 70 Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine und ihrer Bevölkerung bereitgestellt. Darunter sind mit der jüngsten Vereinbarung 2,4 Milliarden Euro an EIB-Finanzierungen.

14.40 Uhr: Kiew meldet weitere Erfolge bei laufender Gegenoffensive

Die Ukraine hat bei ihrer laufenden Gegenoffensive eigenen Angaben zufolge erneut kleinere Geländegewinne erzielt. Im östlichen Gebiet Donezk sei die ukrainische Armee an verschiedenen Stellen um 200 bis 250 Meter vorgerückt, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag auf Telegram mit. In der Nähe der südlichen Hafenstadt Berdjansk habe sie eine Fläche von insgesamt drei Quadratkilometern befreit.

Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es unterdessen, die ukrainischen Angriffe bei Bachmut seien erfolgreich abgewehrt worden. Die Angaben beider Kriegsparteien sind oft zunächst nicht unabhängig überprüfbar. Allerdings haben auch internationale Experten der Ukraine bereits lokale Erfolge bei ihrer Gegenoffensive bescheinigt. Insbesondere die russische Seite wiederum fiel in dem bereits seit mehr als 15 Monaten andauernden Angriffskrieg immer wieder durch militärische Falschaussagen auf.

13.38 Uhr: Zerstörter ukrainischer Staudamm: Zahl der Todesopfer steigt weiter

Eine Woche nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine ist die Zahl der Hochwasser-Opfer weiter gestiegen. Die Behörden auf der ukrainisch kontrollierten Seite der Region Cherson meldeten am Dienstag 10 Tote und 20 Verletzte. 42 Menschen würden noch vermisst, teilte der Chef der Chersoner Militärverwaltung, Olexander Prokudin, auf Telegram mit. Am Montag hatten die ukrainischen Behörden noch von 6 Todesopfern gesprochen.

Auch am von Moskau kontrollierten Südufer des Flusses Dnipro stieg die Zahl der Toten den Angaben der russischen Besatzer zufolge von 8 auf 17. Da die besetzten Orte besonders schlimm von den Hochwassern betroffen sind, wird allerdings befürchtet, dass es in Wirklichkeit noch deutlich mehr Opfer gibt. Insbesondere die Angaben der russischen Seite sind oft nicht unabhängig überprüfbar.

Durch ukrainische Rettungsaktionen wurden offiziellen Angaben zufolge bisher 2757 Menschen in Sicherheit gebracht, darunter 263 Kinder. In 133 Fällen sei es ukrainischen Helfern gelungen, Bewohner von der besetzten Flussseite zu retten. Prokudin warf den russischen Besatzern vor, zu wenig für die Rettung der Zivilisten in okkupierten Flutgebieten zu tun.

11.02 Uhr: Kiew meldet weitere Erfolge bei laufender Gegenoffensive

Die Ukraine hat bei ihrer laufenden Gegenoffensive eigenen Angaben zufolge erneut kleinere Geländegewinne erzielt. Im östlichen Gebiet Donezk sei die ukrainische Armee an verschiedenen Stellen um 200 bis 250 Meter vorgerückt, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag auf Telegram mit. In der Nähe der südlichen Hafenstadt Berdjansk habe sie eine Fläche von insgesamt drei Quadratkilometern befreit.

Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es unterdessen, die ukrainischen Angriffe bei Bachmut seien erfolgreich abgewehrt worden. Die Angaben beider Kriegsparteien sind oft zunächst nicht unabhängig überprüfbar. Allerdings haben auch internationale Experten der Ukraine bereits lokale Erfolge bei ihrer Gegenoffensive bescheinigt. Insbesondere die russische Seite wiederum fiel in dem bereits seit mehr als 15 Monaten andauernden Angriffskrieg immer wieder durch militärische Falschaussagen auf.

8 Uhr: Selenskyj spricht von Erfolgen bei Offensive

Nach der Rückeroberung mehrerer Dörfer im Osten der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj von einem Erfolg der bisherigen Offensivschläge gegen die russischen Streitkräfte gesprochen. Seit Tagen melden die ukrainischen Streitkräfte die Befreiung einer wachsenden Zahl von Dörfern vor allem im Gebiet Donezk, das Russland annektiert hatte. Insgesamt seien bisher sieben Orte befreit und 90 Quadratkilometer wieder unter ukrainischer Kontrolle, teilte Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar in Kiew mit.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 11. Juni: 

21.05 Uhr: Moskau will Befehlsgewalt über Privatarmeen – Wagner weigert sich

Russlands Verteidigungsministerium will alle russischen Freiwilligenverbände per Anordnung unter seine Befehlsgewalt bringen. Bis zum 1. Juli müssten alle diese Einheiten einen Vertrag mit der Behörde unterzeichnen, teilte der stellvertretende Verteidigungsminister Nikolai Pankow in Moskau mit. Es gebe inzwischen mehr als 40 Freiwilligenverbände, deren rechtlicher Status so abgesichert werden solle. Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, teilte am Sonntag mit, er weigere sich, solch einen Vertrag zu unterschreiben.

Verteidigungsminister Sergej Schoigu könne über das Ministerium und die Soldaten bestimmen, sagte Prigoschin in einer über seinen Telegram-Kanal veröffentlichten Sprachnachricht. Der Minister sei aber schon bisher nicht in der Lage, seine eigenen Truppen zu führen. Wagner werde daher keine Verträge mit Schoigu unterzeichnen. Es könne sein, dass Wagner dann keine Waffen und Munition erhalte - doch nur so lange, bis das Ministerium die Hilfe der Privatarmee brauche.

20.20 Uhr: Kühlwasser für ukrainisches AKW: IAEA will Pegelstand selbst prüfen

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) will offene Fragen zur Kühlwasserversorgung des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja klären. Die vor Ort stationierten IAEA-Experten bräuchten deshalb Zugang zu einem Wasserzulauf in der Nähe des russisch besetzten Kernkraftwerks, um den Pegelstand selbst zu überprüfen, forderte IAEA-Chef Rafael Grossi am Sonntag.

Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms am Dienstag hat zu einem Absinken des Pegelstandes im Reservoir des Dnipro-Flusses geführt, mit dem das AKW gekühlt wird. Laut IAEA liegen deutlich unterschiedliche Angaben zu den Wasserständen des Zulaufs und des Dnipro-Reservoirs vor. Das Kraftwerk liegt mehr als 100 Kilometer flussaufwärts von dem inzwischen zerstörten Staudamm.

19 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von zwei Ortschaften in Region Donezk

Die Ukraine hat erste militärische Erfolge ihrer Gegenoffensive im Osten des Landes verkündet: Die ukrainischen Streitkräfte meldeten am Sonntag die Rückeroberung von zwei Ortschaften in der Region Donezk im teilweise russisch besetzten Osten des Landes. Zunächst erklärte das ukrainische Heer, ukrainische Soldaten hätten die Siedlung Blagodatne "befreit", später meldeten die ukrainischen Grenzschutztruppen die Rückeroberung der Ortschaft Neskutschne. Hier wehe wieder "die ukrainische Flagge".

18.55 Uhr: Russland und die Ukraine tauschen erneut Kriegsgefangene aus

Die Ukraine und Russland haben bei einem neuen Gefangenenaustausch jeweils mehr als 90 Männer wieder freigelassen. Kiew habe 95 Verteidiger zurückerhalten, die unter anderem bei Kämpfen um die Städte Bachmut und Mariupol in russische Gefangenschaft geraten seien, teilte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram am Sonntag mit. „Viele von unseren Leuten wurden verletzt in Gefangenschaft“, sagte er. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau meldete die Freilassung von 94 eigenen Kämpfern aus ukrainischer Gefangenschaft.

Die freigelassenen russischen Soldaten sollen in medizinischen Einrichtungen des Ministeriums behandelt werden und eine Reha durchlaufen, hieß es in der Mitteilung der Behörde. In Kiew sagte Jermak auch, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj es als eine der Hauptaufgaben festgelegt habe, alle Soldaten aus russischer Kriegsgefangenschaft in die Ukraine zurückzuholen. Daran werde jeden Tag 24 Stunden gearbeitet, sagte er.

18.50 Uhr: Behörden: Tote bei Angriff während Evakuierung in ukrainischem Flutgebiet

Bei einem Angriff während der Evakuierung von Zivilisten im südukrainischen Überschwemmungsgebiet sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Weitere zehn Menschen seien bei dem Beschuss eines Rettungsboots am Sonntag verletzt worden, erklärte der ukrainische Regionalgouverneur von Cherson, Oleksandr Prokudin, im Online-Dienst Telegram. 

Zuvor war die Zahl der Todesopfer im nach dem Bruch des Kachowka-Staudamms überfluteten ukrainisch kontrollierten Gebiet nach Behördenangaben auf mindestens sechs gestiegen, 35 weitere Menschen wurden demnach vermisst.

16.10 Uhr: Ukrainer verkünden Befreiung von Dorf im Gebiet Donezk

Ukrainische Soldaten haben nach Militärangaben aus Kiew im größtenteils von Russland besetzten Gebiet Donezk den Ort Blahodatne befreit. Die Truppen veröffentlichten am Sonntag ein Video, auf dem das Hissen der ukrainischen Flagge auf einem halbzerstörten Gebäude zu sehen ist. Es seien auch Gefangene genommen worden, hieß es. Von russischer offizieller Seite gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die russische Armee behauptet seit Tagen, sie wehre die ukrainische Offensive ab.

Allerdings meldeten auch kremlnahe russische Militärblogger, dass Blahodatne aufgegeben worden sei, weil Moskaus Kämpfer dort eine Einkesselung befürchtet hätten. Demnach wurde zudem das Dorf Neskutschne eingenommen. Auch das Dorf Lobkowe im Gebiet Saporischschja soll von russischer Besatzung befreit sein.

16 Uhr: Moskau: Erneut ukrainischer Angriff auf Kriegsschiff im Schwarzmeer abgewehrt

Russland hat nach eigenen Angaben erneut einen ukrainischen Angriff auf eines seiner Kriegsschiffe im Schwarzen Meer abgewehrt. Die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht auf Sonntag "vergeblich versucht", das Schiff "Priasowje" mit "sechs unbemannten Hochgeschwindigkeitsbooten" anzugreifen, erklärte das russische Verteidigungsministerium im Online-Dienst Telegram. Die "Priasowje" sei im Einsatz gewesen, um die Pipelines Turkstream und Blue Stream zu bewachen, über die russisches Erdgas in die Türkei fließt.

Moskau zufolge zerstörte das russische Kriegsschiff sämtliche ukrainischen Boote und erlitt selbst keinerlei Schaden. Nach russischen Angaben hatte sich bereits am 24. Mai ein ähnlicher Angriff ereignet: Damals griffen demnach ferngesteuerte Boote das Patrouillenschiff "Iwan Churs" in türkischen Gewässern im Schwarzen Meer an. 

11 Uhr: Macron macht Druck auf Iran: Drohnenlieferungen an Russland stoppen

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat Teheran in einem Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi aufgefordert, die militärische Unterstützung für Russland zu beenden. Macron habe vor den schwerwiegenden sicherheitspolitischen und humanitären Folgen der iranischen Drohnenlieferungen an Russland gewarnt, teilte der Élyséepalast am Samstag in Paris mit. Er habe die Führung in Teheran aufgefordert, ihre Unterstützung für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sofort einzustellen.

8.25 Uhr: Selenskyj bedankt sich für Waffenhilfe aus Kanada

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach dem Besuch von Kanadas Premierminister Justin Trudeau für neue Militärhilfe aus Ottawa bedankt. Wichtig sei vor allem die Lieferung von Artilleriemunition vom Kaliber 155, sagte er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. Er lobte zudem Kanadas Einsatz für eine internationale Koalition, die der Ukraine bei der Beschaffung westlicher Kampfjets helfen soll. Trudeau hatte zuvor bei seinem Besuch etwa die Fortsetzung eines Ausbildungsprogramms für ukrainische Piloten verkündet. Insgesamt beläuft sich das neue Rüstungspaket Kanadas auf umgerechnet rund 350 Millionen Euro.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 10. Juni:

16.12 Uhr: Selenskyj spricht von "Gegenoffensiv-Aktionen" der ukrainischen Armee

Die ukrainische Armee geht Staatschef Wolodymyr Selenskyj zufolge derzeit mit "Gegenoffensiv-Aktionen" an der Front gegen die russischen Truppen vor. In der Ukraine fänden derzeit "Gegenoffensiv- und Defensiv-Aktionen" statt, er werde dazu aber "keine Einzelheiten" nennen, sagte Selenskyj am Samstag in Kiew nach einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau vor Journalisten. Somit blieb weiter unklar, ob Selenskyj sich auf die große Gegenoffensive bezog, die die ukrainische Militärführung seit Monaten geplant und angekündigt hat.

Am Freitag hatte der russische Präsident Wladimir Putin gesagt, die ukrainische Gegenoffensive habe begonnen. Die russische Armee spricht bereits seit sechs Tagen von großangelegten, ukrainischen Gegenangriffen. Sowohl Putin als auch Armeevertreter erklärten aber, russische Kräfte hätten die ukrainischen Angriffe zurückgeschlagen und Kiew herbe Verluste zugefügt. 

Die ukrainische Seite hat Stillschweigen über ihre Großoffensive verkündet. Am Samstag sprach Serhij Tscherewaty, Sprecher des Ostkommandos der ukrainischen Armee, von einem ukrainischen Vorrücken um 1400 Meter rund um die zerstörte Stadt Bachmut im Osten des Landes - deren Einnahme Moskau im Mai vermeldet hatte.

13.54 Uhr: ISW: Ukrainische Angriffe an mindestens vier Frontabschnitten

Nach Angaben des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) hat die Ukraine an mindestens vier Frontabschnitten Gegenangriffe durchgeführt. Gefechte haben demnach in der Nähe der Stadt Bachmut, bei der Stadt Kreminna, im Südwesten der Region Donezk sowie im Westen der Region Saporischschja stattgefunden, hieß es in dem jüngsten Lagebericht vom Freitag (Ortszeit) unter Berufung auf Angaben aus Kiew, Moskau und von russischen Militärbloggern.

Eine ukrainische Gegenoffensive zur Befreiung russisch besetzter Gebiete wird seit längerem erwartet. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte am Freitag, diese habe vor einigen Tagen begonnen, doch die Ukraine habe die selbst gesteckten Ziele dabei nicht erreicht. Kiew selbst hält sich bisher dazu bedeckt, hatte allerdings auch immer betont, sich nicht zum Beginn der eigenen Offensive zu äußern.

11.20 Uhr: Ukrainischer Botschafter rechnet nach Staudamm-Zerstörung mit Milliardenschäden

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine befürchtet der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, Schäden für Menschen, Umwelt und Landwirtschaft in Milliardenhöhe. "Städte, Infrastruktur, ganze Industrien müssen wieder aufgebaut werden", sagte der Diplomat den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstagsausgaben). "Die Gesamtschäden werden erst sichtbar, wenn das Wasser abgelaufen ist." 

Nach der Explosion an dem ukrainischen Staudamm hatte die ukrainische Regierung laut Funke einen Antrag auf Soforthilfe beim Bundesaußenministerium gestellt und unter anderem um Tanklaster für die Trinkwasserversorgung, Feuerwehrschläuche, Rettungsbojen, Motorpumpen für Schmutzwasser und Schwimmwesten gebeten. 

Die Wiederaufbaukosten für die Ukraine allein in diesem Jahr betragen nach Angaben Makeievs 14,1 Milliarden Dollar (rund 13 Milliarden Euro). "Davon wurden 3,3 Milliarden Dollar bereits im Haushalt der Ukraine bereitgestellt. Gebraucht wird alles, von Trinkwasser-Filtern bis hin zu Schlauchbooten", sagte der Botschafter.

9.08 Uhr: Mehrere Tote und Verletzte bei nächtlichem Drohnenangriff auf Odessa

In der ukrainischen Hafenstadt Odessa sind durch nächtliche russische Drohnenangriffe mehrere Menschen verletzt und getötet worden. „Infolge eines Luftkampfes sind Trümmer einer Drohne in die Wohnung eines mehrgeschossigen Hauses gestürzt und haben ein Feuer ausgelöst“, teilte das Oberkommando der ukrainischen Heeresgruppe Süd am Samstag auf Facebook mit. Durch die Flammen seien drei Zivilisten ums Leben gekommen. 26 weitere Personen wurden demnach verletzt.

Die ukrainische Luftwaffe teilte später mit, dass Russland 35 Drohnen und acht Raketen auf Ziele in der Ukraine gelenkt habe. 20 Drohnen des iranischen Typs Shahed und zwei ballistische Raketen seien abgeschossen worden. Die russischen Angriffe richteten sich demnach neben Odessa auch gegen Ziele in der Region Poltawa und in Charkiw.

8.05 Uhr: Putin: Atomwaffen sollen im Juli in Belarus stationiert werden

Der russische Präsident Wladimir Putin hat angekündigt, taktische Atomwaffen ab Juli in Belarus stationieren zu wollen. Am 7. und 8. Juli würden die Vorbereitungen in den entsprechenden Anlagen abgeschlossen sein, sagte Putin am Freitag laut staatlicher Nachrichtenagentur Tass nach einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko. Dann werde die Verlegung beginnen. Alles sei im Zeitplan. Damit würde die Verlegung unmittelbar vor dem Nato-Gipfel in Litauen beginnen, einem Nachbarland von Belarus. Der Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius findet am 11. und 12. Juli statt.

Putin hatte bereits am 25. März angekündigt, russische Nuklearwaffen in die verbündete Ex-Sowjetrepublik Belarus zu verlegen. Er begründete die angekündigte Stationierung der Waffen auch damit, dass die USA seit Jahren Atomwaffen in Europa, darunter in Deutschland, vorhielten. Der Westen hatte die Pläne heftig kritisiert. Ende Mai hatte Lukaschenko bereits gesagt, die angekündigte Verlegung der Waffen in sein Land habe bereits begonnen.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 09. Juni:

22.02 Uhr: Ukrainisches AKW Saporischschja: Kühlteich laut IAEA unter Druck

Der große Kühlteich des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja rückt nach dem Dammbruch am Dnipro in den Fokus der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Der Druck auf den Deich rund um den Teich steige auf der Innenseite, da an der Außenseite der Pegel des aufgestauten Flusses stark gefallen sei, meldete die IAEA am Freitagabend in Wien. Die Atombehörde - die Beobachter in dem russisch besetzten AKW stationiert hat - beobachte die Lage genau, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi.

Europas größtem Kernkraftwerk drohe zwar kurzfristig keine Gefahr, doch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms und zunehmende militärische Aktivitäten würden für „erhebliche neue Schwierigkeiten“ sorgen, so Grossi. Zuvor hatte auch die Umweltorganisation Greenpeace am Freitag vor einem Bruch des Kühlteichs gewarnt.

Grundsätzlich ist laut IAEA in dem Teich und in anderen Bereichen des AKW genug Wasser vorhanden, um die stillgelegten Reaktoren und die abgebrannten Brennstäbe für mehrere Monate zu kühlen, selbst wenn infolge der Zerstörung des Staudamms schon bald kein Wasser mehr aus dem sinkenden Dnipro-Reservoir gepumpt werden könnte.

17.49 Uhr: Putin: Ukrainische Gegenoffensive hat begonnen

Mehr als 15 Monate nach Beginn des von ihm angeordneten Angriffskriegs ist laut Kremlchef Wladimir Putin eine lang erwartete ukrainische Gegenoffensive im Gange. „Wir können mit Sicherheit sagen, dass diese Offensive begonnen hat“, sagte Putin am Freitag der Agentur Interfax zufolge vor Journalisten. Zuvor hatten auch schon einige internationale Medien unter Berufung auf ukrainische Militärvertreter vermutet, dass die Aktion zur Befreiung von Russland besetzter Gebiete seit einigen Tagen laufe. Kiew selbst hält sich bedeckt, hatte allerdings auch immer betont, dass es sich nicht zum Beginn der eigenen Offensive äußern werde.

17.25 Uhr: USA sagen Ukraine weitere Militärhilfen von rund zwei Milliarden Dollar zu

Die USA haben der Ukraine neue Militärhilfen im Wert von rund zwei Milliarden Dollar zugesagt. Das Rüstungspaket mit einem Umfang von 2,1 Milliarden Dollar (rund 1,95 Milliarden Euro) umfasst unter anderem zusätzliche Munition für das Patriot-Luftabwehrsystem, Flugabwehrsysteme vom Typ Hawk und dazugehörige Raketen sowie Artilleriemunition, wie das US-Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte. Geliefert werden sollen auch Drohnen vom Typ Puma und lasergesteuerte Raketensystem-Munition.
 
Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland und haben dem Land seit Kriegsbeginn schon Militärhilfen im Wert von knapp 40 Milliarden Dollar zugesagt. Das Pentagon betonte am Freitag, die USA würden weiter mit ihren Partnern und Verbündeten zusammenarbeiten, um die Ukraine mit notwendigen Waffen zu versorgen.
 
Etwas zeitgleich zur Verkündung der neuen US-Rüstungshilfen erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, die Ukraine habe ihre seit langem erwartete Gegenoffensive gestartet. Die Gegenoffensive habe "begonnen", sagte der Kreml-Chef am Freitag.

9.37 Uhr: Ukraine verurteilt russische Angriffe während Evakuierungen in Cherson

Die Ukraine hat russische Angriffe während der Hilfsmaßnahmen für die von Überschwemmungen getroffene Stadt Cherson verurteilt. "Wir verurteilen die Bombardierung der Evakuierungszonen aufs Schärfste", sagte der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja am Donnerstag in New York. Er forderte die russischen Behörden auf, die Angriffe einzustellen und nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms einen "vollständigen, sicheren und ungehinderten" Zugang für Hilfslieferungen zu ermöglichen. 
 
Humanitären Einsatzkräften insbesondere der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuzes (IKRK) müsse es ermöglicht werden, den  Menschen in den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten am von Russland kontrollierten linken Ufer des Dnipro zu helfen, forderte Kyslyzja.
 
Die Ukraine warf den russischen Streitkräften vor, Cherson anzugreifen, während tausende Zivilisten aus überschwemmten Gebieten in Sicherheit gebracht wurden. Nach ukrainischen Angaben wurden bei russischen Luftangriffen auf das Zentrum der Stadt und ihr Umland ein Mensch getötet und 18 weitere verletzt, darunter auch Angehörige der Rettungsdienste.

8.20 Uhr: Russland beschießt Ukraine mit Drohnen und Raketen

Bei neuen Angriffen auf die Ukraine hat Russland das Land mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen angegriffen. Insgesamt seien 10 von 16 Drohnen und 4 Marschflugkörper abgeschossen worden, teilten die Luftstreitkräfte am Freitagmorgen in Kiew mit. Im ganzen Land hatte es zuvor Luftalarm gegeben. In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy schlugen laut Behörden zwei Raketen in ein Industrieobjekt und eine Autowaschanlage ein. Acht Menschen seien verletzt worden, zwei von ihnen schwer, hieß es.
 
In der Region Dnipropetrowsk beschädigten Trümmer abgeschossener Drohnen und Raketen zwei Wohnhäuser, eine Gasleitung und ein Auto, wie der Militärgouverneur des Gebiets, Serhij Lyssak, mitteilte. Es gebe keine Verletzten, sagte er. Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit Drohnen- und Raketenangriffen. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew gab es am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag wieder Luftalarm. Über Schäden wurde nichts bekannt.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 8. Juni:

21 Uhr: Wasserpegel im Kachowka-Stausee fällt unter kritische Marke

Während nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms große Teile der Südukraine überschwemmt sind, droht im Stausee selbst Wassermangel. „Das Niveau liegt schon bei 12,50 Meter, das ist unterhalb des toten Punkts von 12,70 Meter“, sagte der Chef des Wasserkraftwerkbetreibers Ukrhidroenergo, Ihor Syrota, am Donnerstag im ukrainischen Fernsehen. Das bedeute, dass kein Wasser mehr für die Trinkwasserversorgung der Ortschaften rundherum und die Kühlung des Kernkraftwerks Saporischschja am Südufer des Kachowka-Stausees entnommen werden könne.

Laut Syrota fällt der Wasserspiegel im Stausee täglich um etwa einen Meter. Diese Tendenz wird seiner Schätzung nach noch eine Woche anhalten. Sollte der Damm bis in die Grundfesten zerstört sein, könne der Pegel auf bis zu 3 Meter sinken. Damit werde der Dnipro auch in sein ursprüngliches Flussbett vor der Aufstauung zurückkehren.

18.48 Uhr: Wasser aus Stausee reicht nicht mehr für Kühlung von Akw Saporischschja

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms reicht das Wasser des Stausees nach ukrainischen Angaben nun nicht mehr aus, um die Reaktoren im Atomkraftwerk Saporischschja zu kühlen. Der Chef des ukrainischen Energieunternehmens Ukrhydroenergo, Igor Syrota, sagte am Donnerstag, der Wasserpegel sei unter eine kritische Marke gesunken. Die Wasserreservoirs reichten nun nicht mehr aus.

18.30 Uhr: Rotes Kreuz weist Kritik Selenskyjs an mangelnder Präsenz in Cherson zurück

Der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuz (DRK), Christian Reuter, hat Vorwürfe des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wegen einer mangelnden Präsenz der Hilfsorganisation in der Region Cherson zurückgewiesen. "Natürlich sind wir schon da, waren schon da", sagte Reuter am Donnerstag im Sender Welt-tv mit Blick auf derzeit von der Organisation geleistete Hilfe für die Menschen in dem überfluteten Gebiet.

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms am Dnipro oberhalb der Stadt Cherson stehen weite Teile der Region unter Wasser. Die Ukraine macht Russland für die Katastrophe verantwortlich. "Aktuell versuchen gerade über 70 Freiwillige des ukrainischen Roten Kreuzes, Menschen aus den Flutmassen zu retten", sagte Reuter.

17.47 Uhr: Ukrainischer Energieminister bittet um größere Stromlieferungen aus Europa

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine hat der ukrainische Energieminister europäische Partner gebeten, größere Mengen Strom an sein Land zu liefern. "Wir bitten Europa, die Obergrenze für Stromimporte von derzeit einem Gigawatt auf zwei Gigawatt zu erhöhen", sagte Herman Haluschtschenko am Donnerstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. 

Die derzeitige Obergrenze für den Import von europäischem Strom in die Ukraine liege bei "1050 Megawatt", sagte Haluschtschenko am Rande einer Tagung der Internationalen Energieagentur (IEA) in Versailles zum Thema Energiepolitik. Die Leitungen "ermöglichen es uns, bis zu zwei Gigawatt Strom zu importieren" fügte er hinzu. 

17.21 Uhr: UN nicht in Überschwemmungsgebieten unter russischer Besatzung

Die Vereinten Nationen bemühen sich nach dem Dammbruch in der Ukraine um Zugang zu den Überschwemmungsgebieten unter russischer Besatzung. Bislang sei das UN-Nothilfebüro OCHA nicht in der Lage, einen UN-Einsatz in der Region zu bestätigen, sagte OCHA-Sprecher Jens Laerke am Donnerstag in Genf. „Wir setzen unsere prinzipiellen Bemühungen fort, die von Russland kontrollierten Gebiete der Ukraine zu erreichen.“ Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf russischen Truppen vor, die Menschen dort im Stich zu lassen und ukrainische Rettungsversuche zu torpedieren. Internationalen Hilfsorganisationen warf er Passivität vor.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bemüht sich um Zugang, wie WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan in Genf sagte. Das sei aber nur über Vereinbarungen mit beiden Konfliktparteien möglich.

15.10 Uhr: Moskau verkündet Abwehr von ukrainischer Offensive in Region Saporischschja

Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Donnerstag eine Offensive der ukrainischen Armee im Süden der Ukraine abgewehrt. Um 01.30 Uhr Ortszeit hätten die ukrainischen Truppen mit 1500 Soldaten und 150 gepanzerten Fahrzeugen in der Region von Saporischschja versucht, "unsere Verteidigungslinien zu durchstoßen", erklärte Schoigu. Der "Feind" sei gestoppt worden und habe sich nach schweren Verlusten zurückgezogen.

14.41 Uhr: Kreml: Putin reist nicht in besetztes ukrainisches Flutgebiet

Anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will Kremlchef Wladimir Putin zumindest vorerst nicht in das nach der Staudamm-Zerstörung überflutete südukrainische Gebiet Cherson reisen. „Nein, derzeit gibt es keine solchen Pläne“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag der Agentur Interfax zufolge auf eine entsprechende Frage von Journalisten. In Cherson ist die von russischen Truppen besetzte linke Seite des Flusses Dnipro besonders schlimm von den Hochwassern betroffen, die der Bruch des wichtigen Kachowka-Staudamms ausgelöst hat.

12.43 Uhr: Moskau macht Kiew vor Haager Strafgericht für Staudamm-Explosion verantwortlich

Auf Antrag Moskaus befasst sich der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) seit Donnerstag mit den Vorwürfen zur Beschädigung des Kachowka-Staudamms. Die Ukraine habe "nicht nur massive Artillerieangriffe auf den Staudamm (...) ausgeführt, sondern auch den Wasserstand des Kachowka-Beckens absichtlich auf ein kritisches Niveau gebracht", erklärte der russische Botschafter in den Niederlanden, Alexander Schulgin, nach Angaben des IStGH. 

Vorwürfe Kiews, Russland sei für die teilweise Zerstörung der Anlage im Süden der Ukraine verantwortlich, wies Moskau zurück. Die Ukraine habe erklärt, dass Russland den Staudamm in Nowa Kachowka gesprengt habe. "In Wirklichkeit war es die Ukraine, die das getan hat", sagte Schulgin. Belege für die Anschuldigungen legte er nicht vor. Ein Urteil des IStGH wird erst in einigen Monaten oder sogar Jahren erwartet.

12.32 Uhr: Selenskyj besucht teilweise überflutete Region Cherson und dankt Rettungskräften

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die teilweise überflutete Region Cherson im Süden des Landes besucht und die Einsatzkräfte und Freiwilligen für ihre Arbeit gelobt. Er habe in Cherson einen Ort besucht, „an dem Menschen aus überfluteten Gebieten evakuiert werden“, sagte Selenskyj am Donnerstag. „Unsere Aufgabe ist es, Leben zu schützen und so vielen Menschen wie möglich zu helfen.“

Er danke den Rettungskräften, den Freiwilligen und allen, die an der Arbeit beteiligt seien, sagte Selenskyj weiter. Der ukrainische Präsident veröffentlichte Videos, die ihn unter anderem sichtlich bewegt zusammen mit örtlichen Beamten zeigen.

11.12 Uhr: Ukraine und Experten: Russische Stellungen durch Wasserflut zerstört

Die russischen Truppen haben durch die Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine aus Sicht des Militärs in Kiew und von US-Experten Verluste hinnehmen müssen. Die Besatzer seien nicht vorbereitet gewesen auf die Folgen der Sprengung des Staudamms und hätten deshalb Soldaten, Ausrüstung und Militärtechnik verloren, teilte der Generalstab am Donnerstag in Kiew mit. Es gebe tote, verletzte und vermisste russische Soldaten. Auch Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) stellten fest, dass durch die Fluten aus dem Stausee russische Verteidigungsstellungen in der Frontlinie vernichtet worden seien.

9.33 Uhr: Überschwemmungen am Kachowka-Staudamm erstrecken sich über 600 Quadratkilometer

Die Überschwemmungen durch die teilweise Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine erstrecken sich nach ukrainischen Angaben auf eine Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern. „600 Quadratkilometer der Region Cherson stehen unter Wasser, davon 32 Prozent am rechten Ufer und 68 Prozent am linken“, von Russland kontrollierten Ufer des Dnipro, erklärte der Gouverneur der Region Cherson, Oleksandr Prokudin, am Donnerstag in Onlinemedien.

Die Lage in den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten bezeichnete Prokudin als „extrem schwierig“. Trotz der Gefahr durch die Wassermassen und schweren russischen Beschusses gingen die Evakuierungen aus dem überfluteten Gebiet weiter.

9.29 Uhr: Zerstörter Kachowka-Staudamm: Wasser flutet weiter das Gebiet Cherson

Nach der Zerstörung des Kachowka-Damms im Kriegsgebiet Cherson im Süden der Ukraine fließen weiter Wassermassen aus dem Stausee ab. Der Wasserstand in dem See sei binnen 24 Stunden um einen Meter gesunken und liege mit Stand Donnerstagmorgen (7.00 Uhr MESZ) bei 13,05 Meter, teilte der staatliche Wasserkraftwerksbetreiber Ukrhydroenergo in Kiew mit. Das Mauerwerk nehme derweil immer größeren Schaden. Durch den zertrümmerten Staudamm fließt das Wasser im Moment ungehindert ab.

9.18 Uhr: London: Heftige Kämpfe an verschiedenen Frontabschnitten in Ukraine

In der Ukraine wird nach Angaben britischer Geheimdienstexperten weiterhin an mehreren Frontabschnitten heftig gekämpft. Die Ukrainer behielten dabei in den meisten Gebieten die Initiative, hieß es am Donnerstag im täglichen Geheimdienstbericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London. Die russischen Truppen seien wahrscheinlich angewiesen, so bald wie möglich zum Angriff überzugehen. So hätten tschetschenische Einheiten einen erfolglosen Versuch gemacht, den Ort Marjiwka nahe der Stadt Donezk einzunehmen.

8.30 Uhr: Selenskyj fordert mehr Hilfe nach Dammexplosion 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die internationalen Hilfsorganisationen wegen ihrer angeblichen Passivität nach der durch eine Staudammexplosion hervorgerufenen Flutkatastrophe kritisiert. „Jeder tote Mensch ist ein Urteil für die bestehende internationale Architektur, für internationale Organisationen, die vergessen haben, wie man Leben rettet“, sagte er am Mittwochabend in seiner täglichen Videoansprache. Er machte keine Angaben, wie viele Ukrainer durch das Hochwasser ums Leben kamen.

8.10 Uhr: Pence: Ukraine braucht Unterstützung gegen Russland

Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence würde die Ukraine als Präsident der Vereinigten Staaten eigenen Worten zufolge weiterhin militärisch gegen Russland unterstützen. „Wir müssen den Menschen in der Ukraine die Fähigkeit geben, zu kämpfen“, sagte Pence am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Fragestunde mit Bürgern im TV-Sender CNN.

Dabei teilte er auch gegen seinen ehemaligen Chef, Ex-Präsident Donald Trump aus. Dieser habe Kremlchef Wladimir Putin bei dessen Einmarsch ein „Genie“ genannt. „Ich kenne den Unterschied zwischen einem Genie und einem Kriegsverbrecher und ich weiß, wer im Krieg in der Ukraine gewinnen muss - und es sind die Menschen, die für ihre Freiheit und für die Wiederherstellung ihrer nationalen Souveränität in der Ukraine kämpfen“, sagte Pence.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 7. Juni:

23.50 Uhr: Nato-Generalsekretär leitet Ukraine-Krisensitzung zu Kachowka-Staudamm

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat für Donnerstag eine Dringlichkeitssitzung mit der Ukraine über die "empörende Zerstörung" des Kachowka-Staudamms in der Südukraine angekündigt. Der Vorfall habe "tausende Menschen vertrieben und eine ökologische Katastrophe in der Ukraine verursacht", erklärte Stoltenberg am Mittwoch im Onlinedienst Twitter. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba werde per Videoschalte an dem Treffen der Nato-Ukraine-Kommission teilnehmen. Weitere Angaben machte die Nato zu dem Treffen nicht.

Kuleba schrieb bei Twitter, dass die Sitzung auf seine Bitte hin stattfinde. Stoltenberg habe versprochen, dass "Nato-Mechanismen genutzt werden, um humanitäre Hilfe bereitzustellen". Der Außenminister bekräftigte, dass die "Krise" von "Russlands Zerstörung des Kachowka-Staudamms verursacht worden" sei.

22.35 Uhr: Fast 6000 Menschen nach Staudammbruch auf beiden Seiten des Dnipro evakuiert

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind nach Angaben russischer und ukrainischer Behörden knapp 6000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses Dnipro in Sicherheit gebracht worden. "Unsere Rettungskräfte, Polizisten und Freiwilligen haben bereits 1894 Bürger evakuiert", sagte der ukrainische Innenminister Igor Klymenko am Mittwochabend im Fernsehen. Der von Moskau eingesetzte Regionalgouverneur Wladimir Saldo berichtete im Onlinedienst Telegram von "mehr als 4000" evakuierten Menschen in dem von Russland besetzten Teil der Region Cherson. 

Die Evakuierungen auf der von der Ukraine gehaltenen Seite des Flusses gehen laut Klymenko weiter. Insgesamt seien 30 Ortschaften überflutet, darunter zehn unter russischer Kontrolle. 

22 Uhr: Selenskyj kündigt Untersuchung zu Staudammbruch nach Rückeroberung an

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine internationale Untersuchung des Vorfalls nach einer Rückeroberung des Gebiets aus russischer Kontrolle angekündigt. "Wenn wir vor Ort sein werden, dann werden wir Beweise sammeln", sagte Selenskyj am Mittwoch in einem Interview der Medien "Welt", "Bild" und "Politico". Sobald die Ukraine den Staudamm kontrolliere, werde sie alle internationalen Experten einladen, den Vorfall zu untersuchen.

Dem Interview zufolge hält Selenskyj die Verantwortung Russlands für das Geschehen für erwiesen. "Das passierte in einem besetzten Gebiet", sagte er. Schon vor einem Jahr habe die Ukraine angekündigt, dass nach ihren Informationen etwas passieren werde und dass der Damm vermint werde. Es sei klar gewesen, dass ein hohes Risiko für eine Sprengung des Staudamms bestehe. 

16.39 Uhr: Putin macht Ukraine für Angriff auf Kachowka-Staudamm verantwortlich

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Ukraine für die Explosion am Kachowka-Staudamm verantwortlich gemacht. In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zum Bruch des Damms in der Südukraine sprach Putin am Mittwoch von einer "barbarischen Tat" Kiews. Dadurch sei "eine ökologische und humanitäre Katastrophe großen Ausmaßes" verursacht worden, sagte Putin nach Angaben des Kreml in einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Der am Fluss Dnipro in russisch kontrolliertem Gebiet gelegene Staudamm war bei der Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden, große Mengen Wasser traten aus. Auf beiden Seiten des Flusses wurde die Evakuierung zehntausender Menschen eingeleitet. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich.

16.02 Uhr: Ukrainisches Militär berichtet über weitere Angriffe bei Bachmut

Das ukrainische Militär hat eigenen Angaben zufolge bei der kürzlich von Russland eroberten Stadt Bachmut wieder Gegenangriffe gestartet. „In Richtung Bachmut sind unsere Truppen von der Verteidigung in die Offensive übergegangen“, schrieb die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Mittwoch auf Telegram. Seit Dienstag seien die eigenen Truppen in der ostukrainischen Region Donezk an verschiedenen Stellen zwischen 200 und 1100 Metern vorgerückt.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte zwar insgesamt acht ukrainische Angriffsversuche bei Bachmut, erklärte aber, alle abgewehrt zu haben. Die Angaben beider Kriegsparteien lassen sich oft nicht direkt unabhängig überprüfen.

15.45 Uhr: Erdogan schlägt nach Staudamm-Zerstörung Untersuchungskommission vor

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Untersuchungskommission vorgeschlagen. Erdogan habe dies am Mittwoch in separaten Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj angesprochen, teilte das Präsidialamt in Ankara mit.

Eine solche Kommission könne mit Experten der beiden Kriegsparteien sowie mit Vertretern der Türkei und der Vereinten Nationen besetzt sein und damit ein ähnliches Format haben wie das sogenannte Getreideabkommen, hieß es. Im Juli 2022 hatten die Vereinten Nationen und die Türkei ein Abkommen vermittelt, das die Blockade ukrainischen Getreides durch Russland beendet hatte.

15.28 Uhr: Folgen der Staudamm-Zerstörung in Südukraine immer dramatischer

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine nehmen die Folgen für die Region immer katastrophalere Ausmaße an. Die Fluten schwollen am Mittwoch weiter an, in der besonders betroffenen Großstadt Cherson im von der ukrainischen Armee kontrollierten Gebiet stiegen die Pegel um fünf Meter. Tausende Menschen wurden bereits in die Flucht gezwungen. Wer für die Explosion verantwortlich war, die den Staudamm beschädigt hatte, blieb weiter unklar.

Auf der von der Ukraine gehaltenen westlichen Seite des Flusses Dnipro wurden bis Mittwochmittag „mehr als 1450 Menschen“ vor den Fluten in Sicherheit gebracht, wie die ukrainische Rettungsdienste mitteilten. Die von Moskau eingesetzten Behörden auf der Ostseite des Flusses gaben die Evakuierung von bis dahin 1274 Menschen bekannt.

Insgesamt sollten mehr als 40.000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses evakuiert werden. Angaben zu möglichen Toten und Verletzten lagen zunächst weiterhin nicht vor.

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Dnipro war durch die Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden, große Mengen Wasser traten aus. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für die Explosion verantwortlich.

14.44 Uhr: Russland wirft Ukraine Sprengung wichtiger Ammoniak-Pipeline vor

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, eine wichtige Ammoniak-Pipeline gesprengt zu haben. Eine "ukrainische Sabotage- und Aufklärungsgruppe" habe die seit derzeit nicht genutzte Ammoniak-Pipeline Togliatti-Odessa "gesprengt", erklärte das Verteidigungsministerium am Mittwoch in Moskau. Es habe sich um einen "Terrorakt" gehandelt, mehrere Zivilisten seien verletzt worden.

Den russischen Angaben zufolge ereignete sich der Vorfall am Montagabend nahe eines Dorfes in der nordöstlichen Region Charkiw in der Ukraine, welche die ukrainischen Truppen im vergangenen Herbst größtenteils zurückerobert hatte. 

Die Amoniak-Pipeline misst insgesamt rund 2500 Kilometer. Sie verbindet die russische Stadt Togliatti an der Wolga mit dem Hafen der ukrainischen Stadt Odessa am Schwarzen Meer. Mit Beginn der russischen Militäroffensive in der Ukraine wurde ihr Betrieb suspendiert.

14.32 Uhr: Zerstörter Staudamm: Ukraine warnt vor Krankheiten und Seuchen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms hat die Ukraine vor einer Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen in der überfluteten Region Cherson gewarnt. Durch das Hochwasser können in der südlichen Region Chemikalien und Krankheitserreger in Brunnen und Gewässer gelangen, wie das ukrainische Gesundheitsministerium am Mittwoch auf Facebook mitteilte. Experten des Ministeriums seien bereits vor Ort im Einsatz, um Wasserproben zu analysieren, hieß es weiter. Außerdem sollten regionale Vorräte an Antibiotika aufgestockt werden, um mehr Menschen bei Darminfekten behandeln zu können.

Die ukrainische Behörde teilte außerdem mit, in den kommenden drei bis fünf Tagen werde der Wasserstand wieder sinken, was voraussichtlich zum Massen-Fischsterben führen werde. Der Verzehr von Fischen sei deshalb nun kategorisch verboten, um das Risiko von Botulismus - einer lebensbedrohlichen Nervenvergiftung - zu minimieren.

13.31 Uhr: Überschwemmung als Kriegswaffe

Wer den Kachowka-Damm in der Südukraine zerstört hat, ist immer noch unklar. Fest steht jedoch, dass die resultierende Flut eine ukrainische Gegenoffensive erheblich erschwert. Zwar stehen nun auch russische Verteidigungslinien unter Wasser und die Wasserversorgung der von Moskau annektierten Krim ist unterbrochen. Doch die für den Kriegsverlauf wichtigste Folge ist, dass die Wassermassen den ukrainischen Vormarsch ausbremsen.

"Nach der Logik des cui bono (wem nützt es), wäre Russland der offensichtliche Schuldige", schreibt der Historiker Sergey Radchenko von der Johns Hopkins School of Advanced International Studies auf Twitter. "Durch die Überschwemmungen flussabwärts von Nowa Kachowka erschweren sie die Bemühungen der Ukraine, den Fluss zu überqueren, und Moskau gewinnt dadurch Zeit, sich auf andere Abschnitte der Front zu konzentrieren."

12.25 Uhr: Russischer Besatzungschef sieht taktischen Vorteil durch Hochwasser

Der russische Besatzungschef im südukrainischen Gebiet Cherson, Wladimir Saldo, sieht nach der Zerstörung des Staudamms einen militärischen Vorteil für die eigene Armee. „Aus militärischer Sicht hat sich die operativ-taktische Situation zugunsten der Streitkräfte der Russischen Föderation entwickelt“, sagte Saldo am Mittwoch im russischen Staatsfernsehen angesichts des verheerenden Hochwassers, das der Dammbruch in der Region ausgelöst hat. „Sie können nichts machen“, so seine Sicht auf die ukrainischen Truppen, die eine Gegenoffensive zur Befreiung der besetzten Gebiete planen.

Angesichts des um ein Vielfaches seiner eigentlichen Größe angeschwollenen Flusses Dnipro sagte Saldo: „Für unsere Streitkräfte hingegen öffnet sich jetzt ein Fenster: Wir werden sehen, wer und wie versuchen wird, die Wasseroberfläche zu überqueren.“

12.09 Uhr: Ukrainischer Regierungschef wirft Russland nach Staudammbruch „Ökozid“ vor

Nach der Teilzerstörung des Kachowka-Staudamms hat der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal Russland einen „Ökozid“ und „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vorgeworfen. Russland habe „eine der schlimmsten Umweltkatastrophen der vergangenen Jahrzehnte ausgelöst“, sagte Schmyhal am Mittwoch per Videoschalte aus der Ukraine bei einem Ministertreffen der OECD in Paris.

In Dutzenden Dörfern und Städten seien Probleme mit der Trinkwasserversorgung und bei der Bewässerung der Felder zu befürchten, sagte er. „Dies bedroht die globale Ernährungssicherheit.“

Der in russisch besetztem Gebiet liegende Kachowka-Staudamm am Dnipro in der Ukraine war bei einer Explosion in der Nacht zum Dienstag teilweise zerstört worden, große Mengen Wasser traten aus. Auf beiden Seiten des Flusses wurde die Evakuierung zehntausender Menschen eingeleitet. Die Ukraine und Russland machen sich gegenseitig für den Angriff verantwortlich.

11 Uhr: Laut russischen Besatzern Menschen in Hochwasser-Fluten eingeschlossen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine sind laut Angaben der russischen Besatzer im von ihnen kontrollierten Teil des Gebiets Cherson bis zu 40.000 Menschen von den schweren Überschwemmungen betroffen. „Nach vorläufigen Prognosen sind es zwischen 22.000 und 40.000“, sagte der von Moskau in Cherson eingesetzte Verwaltungschef Wladimir Saldo am Mittwochvormittag im russischen Staatsfernsehen auf die Frage, wie viele Menschen im Katastrophengebiet lebten.

Der Besatzungschef der Staudamm-Stadt Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, sagte zudem, dass dort rund 100 Menschen von den Wassermassen eingeschlossen seien und gerettet werden müssten. Sieben Anwohner werden den Angaben zufolge derzeit vermisst, rund 900 sollen angeblich schon in Sicherheit gebracht worden sein. Leontjew sprach zudem von mehreren komplett oder teilweise überfluteten Orten. „Der Ort Korsunka steht - mit Ausnahme der letzten Straße - komplett unter Wasser“, sagte er im russischen Fernsehen.

9.45 Uhr: Ukrainischer Damm könnte weiter Schaden nehmen

Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Südukraine rechnen britische Geheimdienste mit weiteren Folgen. „Die Struktur des Damms wird sich in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter verschlechtern, was zu weiteren Überschwemmungen führen wird“, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Auf Fotos und Videos hat es den Anschein, dass ein Teil der Staumauer noch steht. Weitere Angaben machte die Behörde nicht, auch nicht dazu, wer für die Zerstörung verantwortlich sein könnte. In den überfluteten Ortschaften stieg auch am Mittwoch weiter das Wasser.

9.30 Uhr: Prorussische Aktivistin in Köln zu Geldstrafe verurteilt

In einem Prozess um Billigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist eine prorussische Aktivistin in Köln zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht sprach die Angeklagte wegen Billigung von Straftaten schuldig, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstagabend mitteilte. Sie soll eine Geldstrafe von 900 Euro zahlen.

Die Angeklagte hatte laut Gerichtsangaben im Mai 2022 eine prorussische Demonstration organisiert. Dabei gab sie auch ein Interview, in dem sie äußerte, dass Russland kein Aggressor sei und dabei helfe, den Krieg in der Ukraine zu beenden.

Das Gericht ging davon aus, dass die russische Invasion in die Ukraine nach dem Völkerstrafrecht ein sogenanntes Verbrechen der Aggression darstelle. Dem Gericht zufolge billigte die Angeklagte dieses Verbrechen mit ihren Äußerungen öffentlich und vorsätzlich.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 6. Juni:

20.52 Uhr: Moskau wirft Kiew nach Dammbruch Terroranschlag gegen Zivilisten vor 

Kurz vor der Sitzung des UN-Sicherheitsrats hat das russische Außenministerium die Ukraine beschuldigt, den Kachowka-Staudamm zerstört zu haben. „Der Vorfall ist ein Terroranschlag, der sich gegen zutiefst zivile Infrastruktur richtet“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Behörde. Russland habe die Sitzung des UN-Sicherheitsrats initiiert, um die von Kiew ausgelöste große „humanitäre und ökologische Katastrophe“ zu verurteilen. Die Ukraine ihrerseits wirft Russland die Sprengung des Staudamms vor. 

Laut dem Außenministerium in Moskau handelt es sich um eine geplante und gezielte Aktion des ukrainischen Militärs im Rahmen der eigenen Gegenoffensive. Kiew habe den Staudamm nicht nur beschossen, sondern den Wasserstand durch die vorherige Öffnung einer Schleuse am Oberlauf des Dnipro auf ein kritisches Niveau angehoben.

11.20 Uhr: Scholz sieht in Angriff auf Staudamm „neue Dimension“ des Ukraine-Kriegs

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sieht in der teilweisen Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der ukrainischen Region Cherson eine „neue Dimension“ des Ukraine-Kriegs. Die Beschädigung des Damms sei etwas, „das zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt“, sagte Scholz am Dienstag beim „Europaforum“ des WDR in Berlin. Es sei eine Entwicklung, „die wir mit Sorgfalt und mit Sorge betrachten“.

Eine eindeutige Schuldzuweisung an die Adresse Russlands vermied der Kanzler - allerdings wies er auf Anzeichen für eine russische Verantwortung hin. Russland habe „jetzt viele Rückschläge erleben müssen“, sagte Scholz. Russland habe „daraus immer den Schluss gezogen, mit noch gesteigerter Aggression gegen die Ukraine vorzugehen“.

8.45 Uhr: Ukraine meldet nach Staudamm-Beschädigung Überflutung und evakuiert Einwohner

Nach der Beschädigung des Kachowka-Staudamms in der südlichen Region Cherson haben ukrainische Behörden Überflutungen gemeldet und mit der Evakuierung von Einwohnern begonnen. Mehrere Dörfer seinen „vollständig oder teilweise“ überflutet, teilte ein ukrainischer Beamter am Dienstag mit. „Etwa 16.000 Menschen befinden sich in der kritischen Zone am rechten Ufer“, erklärte der Leiter der Militärverwaltung von Cherson, Oleksandr Prokudin in einem Onlinedienst.

7.55 Uhr: Selenskyj beruft nach Explosion an Kachowka-Staudamm Nationalen Sicherheitsrat ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach einer Explosion am Kachowka-Staudamm in der Region Cherson im Süden der Ukraine den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. "Wasserkraftwerk Kachowka. Ein weiteres Kriegsverbrechen, begangen von russischen Terroristen", schrieb Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak am Dienstag im Onlinedienst Telegram. "Der Präsident hat den Nationalen Sicherheitsrat einberufen."

Der Staudamm liegt in dem von Russland kontrollierten Teil von Cherson. Von Moskau eingesetzte Behörden meldeten indes, der Staudamm sei "durch mehrere Angriffe" der Ukraine teilweise zerstört worden. Der Bürgermeister der nahegelegenen Stadt Nowa Kachowka, Wladimir Leontjew, erklärte auf Telegram, bei den nächtlichen Angriffen seien die Ventile des Damms zerstört und eine "unkontrollierbare Wasserfontäne" verursacht worden. Der Staudamm versorgt die von Russland annektierte Halbinsel Krim mit Wasser.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 5. Juni:

23.16 Uhr: Selenskyj: „Russland wird diesen Krieg verlieren“

Vor der geplanten Großoffensive gegen die russische Invasion hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau eine Niederlage in dem Kampf vorhergesagt. „Russland wird diesen Krieg verlieren“, sagte Selenskyj. „Der Feind weiß, dass die Ukraine gewinnen wird. Sie sehen das. Sie fühlen das dank unserer Schläge, Soldaten und vor allem in der Donbass-Region“, sagte der Staatschef in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft am Montag.

Selenskyj lobte insbesondere Vorstöße der ukrainischen Truppen im Gebiet Donezk in Richtung der Stadt Bachmut, die Russland schon für erobert erklärt hatte. Die Erfolge dort seien die Nachrichten, auf die die Ukraine gewartet habe, sagte er. „Wir sehen, wie hysterisch Russland jeden unserer Schritte, jede Position, die wir einnehmen, beobachtet.“ Dennoch weigere sich der Machtapparat in Moskau weiter, die Realität anzuerkennen. Russland versuche vielmehr, die Welt zu täuschen, Sanktionen zu umgehen und mehr Waffen zu produzieren.

22.25 Uhr: EU verlängert Beschränkungen auf ukrainische Getreideimporte

Die Europäische Union verlängert die Importbeschränkungen für bestimmte landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine bis zum 15. September. Bis dahin sollen die Schutzmaßnahmen für fünf osteuropäische Mitgliedsländer „auslaufen“, erklärte die EU-Kommission am Montag.

Die EU hatte sich Ende April mit Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und der Slowakei auf Schutzmaßnahmen für Produzenten von Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkernen aus diesen Ländern geeinigt. Sie hatten sich über einen Preisverfall beklagt, der durch landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine verursacht worden war. Polen, Ungarn, die Slowakei und Bulgarien untersagten daher Mitte April Einfuhren von Getreide und anderen Agrarprodukten aus der Ukraine.

Infolge des russischen Angriffskriegs kann die Ukraine weniger Produkte auf dem Seeweg etwa nach Afrika exportieren, sondern nutzt den Landweg durch die EU. In Nachbarländern wie Polen und Ungarn sorgt dies für volle Silos und deutlich sinkende Erzeugerpreise.

22.21 Uhr: Selenskyj lobt ukrainische Soldaten für Fortschritte bei Bachmut

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Erfolge der Truppen seines Landes gelobt, die diese ukrainischen Angaben zufolge nahe der zerstörten Stadt Bachmut erzielt haben. „Gut gemacht, Krieger“, sagte Selenskyj am Montag in einer Videobotschaft. „Wir sehen, wie hysterisch Russland auf jeden Schritt reagiert, den wir dort machen, auf alle Stellungen, die wir einnehmen.“ Selenskyj sagte weiter, „der Feind weiß, dass die Ukraine gewinnen wird“.

20.24 Uhr: Kremlfeindliche Kämpfer verkünden Einnahme russischer Ortschaft

Kremlfeindliche Kämpfer haben in der russischen Region Belgorod nach eigenen Angaben die Ortschaft Nowaja Tawolschanka komplett unter ihre Kontrolle gebracht. Weil der russische Machtapparat sich nicht für das Schicksal der Region interessiere und die Lage nicht mehr im Griff habe, hätten sie nun das Handeln übernommen, teilte das Russische Freiwilligenkorps RDK am Montag mit. Nowaja Tawolschanka sei kein kleines Dorf, sondern ein Ort mit einst 5000 Einwohnern. „Jetzt ist er leer“, sagte ein Bewaffneter auf einem Video. Der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, räumte nach tagelangem Beschuss des Gebiets indirekt ein, in dem Ort nicht mehr Herr der Lage zu sein.

16.23 Uhr: Kiew bestätigt "offensive Aktionen" in einigen Frontabschnitten

Die Ukraine hat am Montag "offensive Aktionen" in einigen Frontabschnitten bestätigt und Geländegewinne nahe der zerstörten Stadt Bachmut im Osten des Landes bekannt gegeben. "In einigen Sektoren führen wir offensive Aktionen aus", erklärte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar im Onlinedienst Telegram. Das Gebiet rund um Bachmut bleibe "das Zentrum der Kämpfe" und  dort verzeichne die Ukraine Erfolge, fügte sie hinzu.

15.53 Uhr: Wagner-Chef wirft russischer Einheit Angriff auf seine Söldner vor

Eine russische Einheit soll nach Angaben von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin Kämpfer seiner Söldnertruppe in der Ostukraine angegriffen haben. Wagner-Kämpfer hätten dabei einen russischen Oberstleutnant gefangen genommen, teilte Prigoschin am Sonntagabend mit. Der Wagner-Chef veröffentlichte einen Bericht im Onlinedienst Telegram, wonach seine Kämpfer bei Minenräumungsaktionen von russischen Soldaten beschossen worden sein sollen. 

Seit Monaten kritisiert Prigoschin den Zustand der russischen Armee in der Offensive in der Ukraine und wirft dem Verteidigungsministerium in Moskau sowie dem Armee-Generalstab mangelnde Unterstützung und dadurch höhere Opferzahlen in seiner Söldnergruppe vor. Auch warf er der russischen Armee vor, in den heftigen Kämpfen um die ostukrainische Stadt Bachmut "die Flucht" ergriffen zu haben und prangerte einen Mangel an Munition für seine Kämpfer an.

Wagner führte auf russischer Seite die monatelangen Kämpfe um Bachmut an, das laut Prigoschin dann im Mai komplett von seinen Kämpfern eingenommen worden sein soll. Inzwischen hat sich die Söldnertruppe nach eigenen Angaben weitgehend aus der Stadt zurückgezogen und die Kontrolle an die russische Armee übergeben.

15.05 Uhr: Kiew: Fast jeder zweite überprüfte Luftschutzbunker unbrauchbar

Eine Untersuchungskommission hat fast die Hälfte der von ihr überprüften Luftschutzkeller in Kiew für nicht einsatzbereit erklärt. „Die Situation bleibt kritisch“, schrieb der ukrainische Minister für strategische Industrien, Olexander Kamyschin, am Montag bei Telegram. Von den rund 1850 überprüften Schutzbunkern waren seinen Angaben nach rund 45 Prozent entweder nicht einsatzbereit oder für die Prüfer nicht zugänglich.

Probleme mit dem Zugang zu Luftschutzräumen soll es in mehreren Stadtbezirken der ukrainischen Hauptstadt geben, wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko bei Telegram schrieb. Klitschko verwies zudem darauf, dass die Verwaltungen der einzelnen Stadtbezirke in den vergangenen zwei Jahren rund 1,2 Milliarden Hrywna (etwa 300 000 Euro) für den Bau von Notunterkünften erhalten hätten. Laut Klitschko wird zurzeit noch geprüft, wie diese Mittel genutzt wurden.

In der vergangenen Woche kamen bei einem russischen Luftangriff in Kiew ein Kind und zwei Erwachsene ums Leben - der nächstgelegene Luftschutzbunker war verschlossen gewesen. Der ukrainische Präsident Selenskyj wies daraufhin die Regierung an, sich darum zu kümmern, die Lage zu verbessern.

12.21 Uhr: Vatikan-Beauftragter für Ukraine-Friedensmission reist nach Kiew

Rund 15 Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs ist der italienische Kardinal Matteo Zuppi zu einer Friedensmission in die Ukraine aufgebrochen. Der Gesandte von Papst Franziskus werde bis Dienstag Gespräche in Kiew führen, teilte der Vatikan am Montag mit. Hauptziel der Initiative sei es, die ukrainischer Regierung "eingehend über mögliche Wege zu einem gerechten Frieden anzuhören und Gesten der Menschlichkeit zu unterstützen, die zum Abbau der Spannungen beitragen".

Zuppi ist seit vergangenem Jahr der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz. Der 67-Jährige entstammt der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, die auf Diplomatie und Friedensbemühungen spezialisiert ist.

10.39 Uhr: Russischer Feldkommandeur widerspricht Erfolgsmeldung aus Moskau

Der russische Feldkommandeur Alexander Chodakowski hat Moskauer Erfolgsmeldungen über das Scheitern einer ukrainischen Großoffensive im Donbass widersprochen. Bisher werde der Feind „von Erfolg begleitet“, schrieb Chodakowski am Montag auf seinem Telegram-Kanal. Seiner Darstellung nach handelt es sich bei den Angriffen westlich von Wuhledar um eine begrenzte taktische Operation der Ukrainer. 

In der Nacht zum Montag hatte Russland Armeesprecher Igor Konaschenkow erklärt, Moskau sei es gelungen, eine ukrainische Großoffensive im südlichen Teil des Gebietes Donezk zu vereiteln. Von Kiewer Seite wurden diese Berichte nicht bestätigt. Der Lagebericht des ukrainischen Generalstabs vermerkt am Montag keine besonderen Aktivitäten in der Region. Dort hieß es lediglich, dass Wuhledar und die anliegenden Ortschaften von russischer Seite beschossen worden seien.

09.10 Uhr: Russland: Haben „großangelegte“ ukrainische Offensive in Donezk zurückgedrängt

Die russische Armee hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau am Sonntagmorgen eine „großangelegte Offensive“ der ukrainischen Armee im Donbass zurückgedrängt. „Am Morgen des 4. Juni hat der Feind eine großangelegte Offensive in fünf Bereichen der Front im Süden der Region Donezk gestartet“, teilte das Ministerium in der Nacht zum Montag mit. „Der Feind hat sein Ziel nicht erreicht, er hat es nicht geschafft“, hieß es in der Mitteilung.

Den russischen Angaben zufolge führte die ukrainische Armee die Offensive mit sechs mechanisierten Bataillonen und zwei Panzerbataillonen aus. Das Ministerium veröffentlichte im Messengerdienst Telegram ein Video, das aus der Luft gefilmte ukrainische Panzerfahrzeuge unter starkem Beschuss zeigen soll.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 4. Juni:

20.39 Uhr: Minister: Ukrainisches Kind bei Brand in Unterkunft in Apolda gestorben

Beim Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda ist nach Angaben des Thüringer Innenministers ein Kind aus der Ukraine ums Leben gekommen. „In Apolda starb heute ein Kind, das mit seiner Familie bei uns Schutz vor Putins Bomben gesucht hat. An solchen Tagen könnte man verzweifeln“, schrieb Minister Georg Maier (SPD) am Sonntagabend auf Twitter.

Nach dem Brand am frühen Sonntagmorgen hatte die Polizei von einem Todesopfer gesprochen. Ein neun Jahre alter Junge werde seit dem Feuer vermisst, hieß es. Ob es sich bei der toten Person tatsächlich um den ukrainischen Jungen handelt, könne aber erst eine gerichtsmedizinische Untersuchung mit abschließender Sicherheit sagen, so die Polizei.

17.23 Uhr: Gouverneur: Kämpfe in russischem Grenzdorf Nowaja Tawolschanka

In einem russischen Dorf an der Grenze zur Ukraine haben nach Angaben des Gouverneurs der Region am Sonntag Kämpfe stattgefunden. Eine "Sabotagegruppe" sei in den Ort Nowaja Tawolschanka gekommen, es werde gekämpft, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit. Zu den angeblichen Saboteuren merkte er an: "Ich hoffe, sie werden alle vernichtet".

Zugleich erklärte sich Gladkow zu Verhandlungen mit pro-ukrainischen russischen Kämpfern bereit, die sich zu Angriffen in der Grenzregion bekannt hatten. "Das Einzige, was mich davon abhält, mit ihnen zu verhandeln, sind unsere Männer, die in ihren Händen sind", erklärte der Gouverneur. 

Die russische Grenzregion Belgorod lag laut den dortigen Behörden seit Tagen unter Beschuss. Dabei wurden den Angaben zufolge mehrere Zivilisten getötet. Gladkow rief am Sonntag die Einwohnerinnen und Einwohnern von Dörfern im Bezirk Schebekino auf, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.

11.30 Uhr: Neue russische Angriffe auf Ukraine - Flugplatz getroffen

Bei neuen russischen Angriffen ist in der Zentralukraine offiziellen Angaben zufolge ein Flugplatz getroffen worden. Insgesamt seien in der Nacht auf Sonntag sechs Marschflugkörper auf sein Land abgefeuert worden, sagte der Sprecher der ukrainischen Luftstreitkräfte, Juryj Ignat. „Von sechs Marschflugkörpern wurden vier durch die Luftabwehr zerstört und zwei trafen leider einen Flugplatz in der Nähe von Kropywnyzkyj.“ Über das Ausmaß der Schäden war zunächst nichts bekannt.

Russland feuerte demnach auch fünf Kampfdrohnen auf das Nachbarland ab, von denen drei abgefangen werden konnten. Die Ukraine, die sich seit mehr als 15 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt, wird derzeit täglich von auch weit weg von der Front beschossen. Häufig und schwer betroffen ist auch die Hauptstadt Kiew.

8.36 Uhr: Ein Kind bei Luftangriff auf Wohnviertel in der Ukraine getötet

Bei einem Luftangriff auf ein Wohnviertel in der ukrainischen Stadt Dnipro ist ein zweijähriges Kind getötet worden. Bei dem Beschuss im Zentrum des Landes wurden in der Nacht zum Sonntag nach Behördenangaben zudem insgesamt mindestens 22 Menschen verletzt. In Kiew konnten die ukrainischen Streitkräfte den Behörden zufolge mehrere Raketen und Drohnen abwehren.

8.10 Uhr: Mehrere Kinder bei Luftangriff auf Wohnviertel in der Ukraine schwer verletzt

Bei einem Luftangriff auf ein Wohnviertel in der ukrainischen Stadt Dnipro sind mehrere Kinder schwer verletzt worden. Bei dem Beschuss im Zentrum des Landes wurden in der Nacht zum Sonntag nach Behördenangaben insgesamt mindestens 20 Menschen verletzt. Drei der verletzten Kinder befanden sich demnach in einem ernsten Zustand. 

Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj machte in einem Facebook-Eintrag Russland für den Angriff verantwortlich und erklärte, unter den Trümmern seien noch weitere Menschen eingeschlossen. Der Staatschef veröffentlichte ein Video, das zeigte, wie Einsatzkräfte in den Trümmern nach Verschütteten suchten.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 3. Juni:

16.45 Uhr: Gouverneur: Zwei weitere Tote bei ukrainischen Luftangriffen in Belgorod

Bei erneuten Luftangriffen in der an der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden mindestens zwei Menschen getötet worden. Der Bezirk Schebekino habe seit Samstagmorgen wieder unter ukrainischem Beschuss gelegen, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram mit. 

Im Dorf Nowaja Tawolschanka sei dadurch eine "ältere Frau" gestorben, im Dorf Besliudowka sei eine andere Frau ihren zahlreichen Verletzungen durch Granatsplitter erlegen. Mindestens zwei weitere Menschen wurden nach Angaben des Gouverneurs verletzt.

13.10 Uhr: Wagner-Chef beklagt „Chaos“ in russischer Militärführung

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat dem Verteidigungsministerium in Moskau angesichts des Dauerfeuers von ukrainischer Seite in der Grenzregion Belgorod Versagen vorgeworfen. „Das Ministerium ist nicht in der Lage, etwas zu tun. In dem Ministerium herrscht Chaos“, sagte er am Samstag auch mit Blick auf die verfahrene Situation in Russlands Krieg in der Ukraine.

Der 62-Jährige ist Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin. Er kündigte an, selbst mit seinen Wagner-Truppen in der seit Tagen beschossenen Region einzumarschieren, wenn das russische Militär dort nicht „schnellstens“ Ordnung schaffe.

11.32 Uhr: Selenskyj sieht Ukraine bereit für Gegenoffensive

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht das Land bereit für die seit langem angekündigte Gegenoffensive zur Befreiung seiner Gebiete von der russischen Besatzung. „Ich denke, wir sind heute dafür bereit“, sagte er im Interview des „Wall Street Journal“, das die US-Zeitung am Samstag auch als Video auf ihrer Internetseite veröffentlichte. Selenskyj sagte auch, dass die Ukraine gern noch einige Waffen für die Offensive gegen die russische Invasion gehabt hätte, aber nicht mehr Monate warten könne auf deren Lieferung.

„Wir glauben sehr an den Erfolg, ich weiß nicht, wie lange wir Zeit brauchen“, sagte er. Zugleich wies er darauf hin, dass es dauern könne und der Preis für den Erfolg hoch sein werde. Seit Monaten wird über den Beginn der Offensive spekuliert, zeitweilig hatte es in Kiew geheißen, die Operation laufe bereits.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 2. Juni:

21.37 Uhr: Selenskyj kritisiert erneut Probleme mit Schutzbunkern in Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat angesichts der andauernden nächtlichen russischen Raketen- und Drohnenangriffe erneut Probleme mit den Schutzbunkern in der Hauptstadt Kiew beklagt. Bürger beschwerten sich über den Mangel, über verschlossene Bunker und versiegelte Zugänge zu ihnen, kritisierte Selenskyj in seiner am Freitag veröffentlichten abendlichen Videobotschaft. In einigen Stadtteilen fehlten die Notunterkünfte ganz.

„Dieses Ausmaß an Nachlässigkeit in der Stadt kann nicht durch irgendwelche Rechtfertigungen gedeckt werden“, sagte Selenskyj. Er wies die Regierung an, sich um eine Besserung der Lage zu kümmern. Nach allem, was am Donnerstag passiert sei in Kiew, sei dieser Zustand untragbar.

20.23 Uhr: Wagner-Chef: Truppen zu 99 Prozent aus Bachmut abgezogen

Die russische Privatarmee Wagner hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin ihren angekündigten Abzug aus der eroberten ostukrainischen Stadt Bachmut fast abgeschlossen. 99 Prozent der Einheiten hätten die Stadt verlassen, teilte Prigoschin am Freitagabend mit. „Alle Positionen sind in der entsprechenden Ordnung dem (russischen) Verteidigungsministerium übergeben worden.“ Es sei alles geklärt, sagte Prigoschin, der den Abzug für Anfang Juni angekündigt hatte.

Bleiben sollen nach früheren Angaben nur zwei Wagner-Leute, um die reguläre russische Armee bei ihrer Kontrolle der Stadt im Gebiet Donezk zu unterstützen. Es habe auch keine „Provokationen“ mehr seitens der ukrainischen Streitkräfte gegeben, sagte Prigoschin nun.

15.38 Uhr: Kiew erneut massiv mit russischen Raketen und Drohnen beschossen

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht erneut mit russischen Raketen und Drohnen angegriffen worden. Das Luftabwehrsystem der Ukraine habe „alle 15 Marschflugkörper und alle 21 Angriffsdrohnen zerstört“, erklärte die ukrainische Luftwaffe am Freitag im Onlinedienst Telegram. Die russische Armee erklärte hingegen, sie habe in der Nacht Luftabwehrsysteme in der Ukraine bombardiert und „getroffen“. Derweil meldeten die Behörden in der grenznahen russischen Region Belgorod zwei Tote infolge erneuter ukrainischer Angriffe.

Nach Angaben der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft wurde infolge des „massiven Angriffs“ auf Kiew ein elfjähriges Kind verletzt. Ein 68-jähriger Mann sei ins Krankenhaus eingeliefert worden. Auch seien Häuser und Autos beschädigt worden. Der Polizeichef der Region, Andrij Nebytow, erklärte seinerseits, dass nach dem erneuten russischen Angriff „fünf Wohnhäuser beschädigt“ worden seien, vermutlich durch herabfallende Raketenteile. Der nächtliche Luftalarm dauerte demnach „mehr als zwei Stunden“.

14.32 Uhr: Bundesregierung beschafft 66 Truppentransporter für die Ukraine

Zur Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriff hat die Bundesregierung weitere Militärfahrzeuge beschafft. Man habe mit der Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) einen Vertrag abgeschlossen über 66 Truppentransporter, sagte eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Die Neufahrzeuge sollen an die Ukraine geliefert und dort zum geschützten Infanterietransport eingesetzt werden.

Das Düsseldorfer Rüstungsunternehmen Rheinmetall kommt bei diesem Auftrag nicht zum Zug. Als Alternative hatte sich zwar dessen Radpanzer Fuchs angeboten. Wie aus Regierungskreisen verlautete, wären Fuchs-Radpanzer aber das Sechs- bis Siebenfache teurer gewesen als der geschützte Truppentransporter von FFG, auf den nun die Wahl fiel.

13.49 Uhr: Blinken: Starke Ukraine ist Voraussetzung für echten Frieden

US-Außenminister Antony Blinken hat angesichts der lauter werdenden Forderungen nach Friedensverhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg die entscheidende Bedeutung einer „starken“ Ukraine als Voraussetzung für einen „echten Frieden“ unterstrichen. „Gerade weil wir uns keine Illusionen über Putins Bestrebungen machen, glauben wir, dass die Voraussetzung für eine sinnvolle Diplomatie und einen echten Frieden eine stärkere Ukraine ist, die in der Lage ist, künftige Aggressionen abzuschrecken und abzuwehren“, sagte Blinken mit Blick auf Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag bei einem Besuch in Helsinki.

In die Stärke der Ukraine zu investieren, gehe nicht auf Kosten der Diplomatie. Sie ebne vielmehr den Weg dafür, sagte Blinken weiter.

12.55 Uhr: Blinken: Putins Krieg ist Fallstudie für strategisches Versagen

US-Außenminister Antony Blinken hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin völliges strategisches Versagen beim Angriffskrieg gegen die Ukraine vorgeworfen. Es stehe außer Frage, dass Russland heute in militärischer, wirtschaftlicher und geopolitischer Hinsicht deutlich schlechter dastehe als vor dem Einmarsch in die Ukraine, sagte Blinken am Freitag in einer Rede im Rathaus der finnischen Hauptstadt Helsinki. Putin habe Russlands Macht und Einfluss damit auf Jahre hin erheblich geschwächt. Russland sei heute isolierter auf der Weltbühne als jemals zuvor.

Blinken war in dieser Woche erst nach Schweden, dann nach Norwegen und weiter nach Finnland gereist, wo er am Freitag die scheidende Regierungschefin Sanna Marin und Außenminister Pekka Haavisto traf.

12.01 Uhr: Russland meldet erneut ukrainischen Angriff auf Grenzregion Belgorod

Bei einem erneuten ukrainischen Angriff auf das russische Grenzgebiet sind nach russischen Angaben am Freitag zwei Menschen getötet worden. Zudem seien zwei weitere Menschen in der zuletzt wiederholt attackierten Region Belgorod verletzt worden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow im Onlinedienst Telegram mit. 

Der Beschuss ereignete sich demnach auf einer Dorfstraße in der zuletzt vermehrt angegriffenen Gegend um die grenznahe Stadt Schebekino. Dabei hätten Granatsplitter vorbeifahrende Autos getroffen. In einem der Autos seien zwei Frauen getroffen worden und "vor Ort an ihren Verletzungen" gestorben, erklärte Gladkow. 

In einem weiteren Auto seien zwei Menschen durch Splitter schwer verletzt worden. Beide würden im Krankenhaus behandelt. Nach Angaben des Gouverneurs wurden auch andere Orte in der Region angegriffen. Von dort wurden demnach zwar Sachschäden, aber keine Opfer gemeldet. 

8 Uhr: Kiew erneut mit Dutzenden Drohnen und Marschflugkörpern angegriffen

Russland hat seine Angriffswelle auf die ukrainische Hauptstadt Kiew fortgesetzt. In der Nacht zum Freitag habe die russische Armee insgesamt 15 Marschflugkörper und 18 Kampfdrohnen auf Kiew abgefeuert, teilte das ukrainische Militär am Morgen mit. Alle Flugkörper seien von der ukrainischen Luftverteidigung abgefangen worden.

Auch der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, sprach von insgesamt rund 30 feindlichen Objekte, die zerstört worden seien. Über mögliche Opfer, etwa durch herabfallende Trümmerteile, war zunächst nichts bekannt.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 1. Juni:

14.48 Uhr: Selenskyj warnt vor enttäuschten Hoffnungen auf EU- und Nato-Beitritt 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau für eine schnelle Osterweiterung der Nato und der EU geworben. „Wir brauchen Frieden. Deshalb sollte jedes europäische Land, das an Russland grenzt und das nicht will, dass Russland es auseinanderreißt, ein vollwertiges Mitglied der EU und der Nato sein“, sagte der 45-Jährige. Einzige Alternativen dazu seien ein offener Krieg oder eine grausame russische Besatzung. 

Die EU- und Nato-Staaten warnte Selenskyj zudem vor einer Hinhaltetaktik. „Denken Sie an die Enttäuschung unserer Soldaten, die für Freiheit kämpfen und an die Enttäuschung jener Nationen, für die unser Kampf in der Ukraine Hoffnung ist“, sagte er. Wenn nicht einmal diejenigen eine klare positive Antwort auf den Wunsch zum Nato- und EU-Beitritt bekämen, die die Werte Europas mit Blut verteidigten, könne es für andere kaum mehr fassbare Hoffnung geben.

13.30 Uhr: Selenskyj bittet auf Europa-Gipfel um Patriot-Raketen und Kampfjets 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Verbündeten beim Europa-Gipfel in Moldau eindringlich um Unterstützung mit modernen Kampfjets und Patriot-Abwehrraketen gebeten. Bei der militärischen Unterstützung der Ukraine komme es nun auf zwei Komponenten an: „eine Patriot-Koalition, die der russischen Erpressung durch ballistische Raketen ein Ende setzt, und eine Koalition moderner Kampfflugzeuge, die beweist, dass Terror gegen unsere Bürger keine Chance hat“, sagte Selenskyj am Donnerstag in der Auftaktsitzung des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) vor fast 50 Staats- und Regierungschefs auf Schloss Mimi in Bulboaca.  

Die Ukraine hat bereits Patriot-Luftverteidigungssysteme von ihren Verbündeten erhalten - auch aus Deutschland. An einer auf dem G7-Gipfel geschmiedeten Koalition zur Unterstützung der Ukraine mit F-16-Kampfjets aus amerikanischer Produktion beteiligt sich die Bundesregierung dagegen bisher nicht. Mehrere andere europäische Länder, darunter die Niederlande und Großbritannien, haben angekündigt, ukrainische Piloten für die F-16 ausbilden zu wollen.

13.15 Uhr: Russisches Militär will Einmarsch im Gebiet Belgorod verhindert haben 

Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge im Gebiet Belgorod unweit der Ukraine mehrere Versuche verhindert, dass Bewaffnete auf eigenes Territorium vorrücken. „Ukrainische Terroreinheiten in der Stärke von zwei mit Panzern verstärkten Schützenkompanien haben versucht, im Gebiet der Ortschaft Nowaja Tawolschanka und des internationalen Pkw-Grenzübergangs „Schebekino“ nach Russland einzudringen“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag. Insgesamt drei solcher Attacken seien abgewehrt worden.

Der Feind sei unter anderem aus der Luft sowie mit schwerer Artillerie bekämpft worden und habe bei seinem Rückzug „deutliche Verluste“ erlitten. „Im Grenzgebiet wurden mehr als 30 ukrainische Terroristen, vier gepanzerte Fahrzeuge, ein Mehrfachraketenwerfer „Grad“ und ein Geländewagen vernichtet“, sagte Konaschenkow.

11.50 Uhr: Westen zieht Moldau in den Ukraine-Krieg hinein 

Russland hat sich angesichts eines Gipfeltreffens der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in der Ex-Sowjetrepublik Moldau verärgert gezeigt. „Die Ukraine ist zu einem Brückenkopf des Kriegs gegen Russland (...) geworden“, sagte Russlands Geheimdienstchef Alexander Bortnikow am Donnerstag der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Dann fügte er hinzu: „Der Westen drängt Moldau aktiv zu einer Teilnahme am ukrainischen Konflikt.“

Die kleine Republik Moldau hat sich unter der Führung ihrer proeuropäischen Präsidentin Maia Sandu seit Beginn von Russlands Kriegs vor 15 Monaten klar auf die Seite des angegriffenen Nachbarn Ukraine gestellt. Ebenso wie die Ukraine ist auch Moldau mit seinen 2,6 Millionen Einwohnern seit einem Jahr EU-Beitrittskandidat. Sandu beklagte zuletzt immer wieder Einmischung und geplante Umsturzversuche durch russische Geheimdienste in ihrem Land.

11.12 Uhr: Selenskyj fordert bei Europa-Gipfel weitere militärische Hilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Gipfel mit 47 europäischen Ländern in Moldau weitere militärische Unterstützung gegen Russland gefordert. Nach einer Serie von Luftangriffen auf Kiew drängte er die Partner am Donnerstag zur Lieferung von Patriot-Luftabwehrsystemen und spielte auf die geplante Kampfjet-Koalition an. Er forderte zudem einen schnellen Nato-Beitritt seines Landes.

Selenskyj traf als erster zu dem Gipfel auf dem Weingut Schloss Mimi südöstlich von Moldaus Hauptstadt Chisinau ein, nur rund 20 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Gemeinsam mit Moldaus Präsidentin Maia Sandu schritt er über den roten Teppich. Die Ukraine stehe „Schulter an Schulter“ mit Moldau und den anderen Ländern Europas, betonte Selenskyj, dessen Teilnahme aus Sicherheitsgründen bis zuletzt nicht bestätigt worden war. Er sprach von einem „historischen“ Zusammenschluss.

9 Uhr: Selenskyj zu Europa-Gipfel in Moldau eingetroffen 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt persönlich am Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau teil. Selenskyj wurde am Donnerstag auf Schloss Mimi in Bulboaca von Moldaus Präsidentin Maia Sandu begrüßt. Über den Kurznachrichtendienst Telegram schrieb er: „Heute arbeiten wir in Moldau. Teilnahme am Gipfel der Europäischen Politischen Gemeinschaft. Viele bilaterale Treffen. Wir entwickeln eine Koalition von Kämpfern und bieten eine Koalition von „Patrioten“ an. EU, Nato, Friedensformel. Alles, um unsere Zukunft zu schützen.“

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 31. Mai:

21.18 Uhr: USA sagen Ukraine weitere Militärhilfen von 300 Millionen Dollar zu

Die USA haben der Ukraine neue Militärhilfen im Wert von 300 Millionen Dollar (280 Millionen Euro) zugesagt. Das Rüstungspaket umfasst unter anderem Munition für das Patriot-Luftabwehrsystem, Luftabwehrraketen vom Typ AIM-7 und Luftabwehrsysteme vom Typ Avenger, wie das US-Verteidigungsministerium in Washington am Mittwoch mitteilte. Geliefert werden sollen auch Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Munition für Artilleriegeschütze und Panzer sowie 30 Millionen Schuss Munition für kleinere Schusswaffen.

Mit dem jüngsten Paket steigen die Militärhilfen der USA für die Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Land auf 37,6 Milliarden Dollar, wie das Pentagon weiter mitteilte. Die Zusage erfolgte, während die Ukraine sich auf eine Offensive gegen die russischen Truppen im Osten und Süden des Landes vorbereitet. Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine im Krieg gegen Russland.

15.26 Uhr: Russland evakuiert Kinder aus Dörfern in der Grenzregion zur Ukraine

Die russischen Behörden wollen wegen zunehmender Angriffe in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine nach eigenen Angaben hunderte Kinder aus Dörfern in dem Gebiet evakuieren. "Wir beginnen heute damit, Kinder aus den Distrikten Schebekino und Graiworon zu evakuieren", erklärte Wjatscheslaw Gladkow, Gouverneur der Region Belgorod, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Beide Gebiete liegen in der Region Belgorod.

"Heute werden die ersten 300 Kinder nach Woronesch gebracht", erklärte Gladkow weiter. Woronesch liegt rund 250 Kilometer nordöstlich und somit weiter von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Entscheidung sei angesichts der sich "verschlechternden" Situation getroffen worden. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete später, in der Nähe von Woronesch seien Busse mit etwa 150 Insassen angekommen

13.35 Uhr: Deutschland untersagt Russland Betrieb von vier Generalkonsulaten

Als Reaktion auf die Beschränkungen für deutsche Staatsbedienstete in Russland müssen bis zum Jahresende vier russische Generalkonsulate in Deutschland schließen. Dies sei der russischen Seite am Mittwoch mitgeteilt worden, sagte ein Außenamtssprecher in Berlin. Ein weiteres Generalkonsulat sowie die russische Botschaft können demnach weiterbetrieben werden. Zugleich schließt Deutschland drei seiner Generalkonsulate in Russland: In Kaliningrad, Jekaterinburg und Nowosibirsk wird der Betrieb dem Sprecher zufolge im November eingestellt. Mit dem Schritt werde "strukturelle und personelle Parität" hergestellt, sagte der Außenamtssprecher weiter. 

13.30 Uhr: Kreml plant keinen Kriegszustand in Russland

Trotz der Drohnenattacken gegen Moskau und des anhaltenden Beschusses russischer Regionen an der Grenze zur Ukraine sieht der Kreml keine Notwendigkeit für die Einführung des Kriegsrechts im Land. Die Verhängung eines Kriegszustands werde aktuell nicht diskutiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch. Er reagierte damit Medien zufolge auf Forderungen des Chefs der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus, Ramsan Kadyrow. Der Putin-Vertraute hatte nach den Drohnenattacken gegen Moskau am Dienstag ein härteres Durchgreifen gegen die Ukraine und die Verhängung des Kriegsrechts verlangt.

Peskow betonte, dass die Entscheidung darüber Moskau obliege und nicht den Regionen. Zugleich zeigte er sich einmal mehr besorgt wegen des andauernden Beschusses insbesondere der russischen Grenzregion Belgorod. „Die Lage dort ist ziemlich alarmierend. Es werden Maßnahmen ergriffen“, sagte Peskow.

12 Uhr: Laut Russischer Armee wurde das „letzte Kriegsschiff“ der Ukraine zerstört

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben das letzte große Kriegsschiff der ukrainischen Seestreitkräfte zerstört. Es sei am Montag bei einem „Hochpräzisionsschlag“ der russischen Luftwaffe auf einen Anlegeplatz im Hafen von Odessa zerstört worden, teilte die russische Armee am Mittwoch mit. Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem Schiff um die „Juri Olefirenko“.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 30. Juni:

15.30 Uhr: Scholz verurteilt russische Angriffe auf zivile Ziele

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag die russischen Luftangriffe auf zivile Ziele verurteilt. Der Kanzler habe zudem weitere deutsche Unterstützung zugesagt, in enger Abstimmung mit europäischen und internationalen Partnern, teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin mit. Selenskyi habe über die Auswirkungen der jüngsten Luftangriffe auf ukrainische Städte und kritische Infrastruktur berichtet. Beide wollten weiter in engem Kontakt bleiben, „auch mit Blick auf die globale Unterstützung für eine Friedenslösung“, hieß es.

11.25 Uhr: Ukraine weist Beteiligung an Drohnenangriff auf Moskau zurück

Die Ukraine hat eine Beteiligung an dem Drohnenangriff auf Russlands Hauptstadt Moskau zurückgewiesen und mit Spott reagiert. „Natürlich sind wir nicht direkt daran beteiligt“, sagte der Berater des Präsidentenbüros in Kiew, Mychajlo Podoljak.

Zugleich prognostizierte der ukrainische Regierungsberater, dass die Zahl der Anschläge auf russischem Staatsgebiet wohl weiter zunehmen werde. „Alle Menschen, die glauben (...), dass sie einen anderen souveränen Staat absolut straflos zerstören können, haben nach 15 Monaten noch nicht verstanden, dass sie 2014 nicht wiederholen können.“ Damals hatte Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert.

9 Uhr: Russland macht Ukraine für Drohnenangriffe auf Moskau verantwortlich

Russland hat die Ukraine für die Drohnenangriffe auf Moskau verantwortlich gemacht - und von einem „Terrorakt“ gesprochen. „Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Insgesamt seien acht Drohnen eingesetzt worden, die mittlerweile alle zerstört seien. Drei seien von ihrer ursprünglichen Flugbahn abgebracht worden, die restlichen fünf von der russischen Flugabwehr abgeschossen worden, hieß es weiter.

Beweise für die Anschuldigungen legte Moskau nicht vor. Aus der Ukraine, gegen die Russland seit mehr als 15 Monaten einen Angriffskrieg führt, gab es zunächst keine Reaktion.

7.25 Uhr: Moskau laut Bürgermeister von mehreren Drohnen attackiert

Russlands Hauptstadt Moskau ist Bürgermeister Sergej Sobjanin zufolge von mehreren Drohnen angegriffen worden. „Infolge eines Drohnenangriffs sind heute am frühen Morgen einige Gebäude geringfügig beschädigt worden“, schrieb Sobjanin am Dienstag auf Telegram. Es sei niemand „ernsthaft verletzt“ worden. Zu den Hintergründen werde noch ermittelt. Hausbewohner seien in Sicherheit gebracht worden, Sicherheitskräfte seien im Einsatz.

Der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, erklärte, die Luftabwehr sei aktiv gewesen: „Im Anflug auf Moskau wurden einige Drohnen abgeschossen.“

6 Uhr: Selenskyj dankt für Rettung Hunderter Leben 

Nach den massiven russischen Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj der Flugabwehr des Landes für die Rettung Hunderter Menschenleben gedankt.

Es habe zwar einige Einschläge gegeben, aber die meisten Drohnen und Raketen seien abgeschossen worden, sagte Selenskyj in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. „Die Welt muss sehen, dass der Terror verliert“, sagte er. Es seien mindestens einige Hundert Menschenleben durch die Flugabwehr an einem Tag gerettet worden, lobte er.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 29. Mai:

14.32 Uhr: Ukrainisches Militär: Elf Iskander-Raketen auf Kiew abgefeuert

Bei der jüngsten schweren Angriffswelle auf Kiew hat Russland Angaben des ukrainischen Militärs zufolge insgesamt elf Raketen abgefeuert. „Gegen 11.30 Uhr wurde die Region Kiew mit ballistischen Raketen und Marschflugkörpern des bodengestützten Iskander-Systems angegriffen“, schrieb der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, am Montag auf Telegram. „Insgesamt wurden elf Raketen abgefeuert: Iskander-M und Iskander-K aus Richtung Norden.“ Alle Geschosse seien von der Luftverteidigung abgefangen worden.

12 Uhr: Luftangriffe: Schwere Detonationen erschüttern das Zentrum von Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist erneut von heftigen russischen Luftangriffen erschüttert worden - und das am helllichten Tag. Die meisten Luftangriffe passierten bislang meist nachts oder in den frühen Morgenstunden. Laut Militärverwaltung war am Montagmittag die Luftabwehr aktiv. Auch ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete von lauten Detonationsgeräuschen und Luftalarm. Am Himmel im Stadtzentrum war demnach zu sehen, wie zahlreiche Raketen der Flugabwehr aufstiegen, um Flugobjekte unschädlich zu machen.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sprach auf Telegram von Explosionen in zentralen Stadtteilen. Er veröffentlichte auch ein Foto von brennenden Raketenteilen, die im Bezirk Obolon mitten auf eine Straße fielen. Auch aus anderen Vierteln wurden herabstürzende Objekte gemeldet. Rettungskräfte seien im Einsatz. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt.

11.05 Uhr: London: Russische „Tarnung und Täuschung“ in der Praxis wirkungslos

Am 24. Mai habe Russland eine Sicherheitsübung rund um die Krim-Brücke durchgeführt, die das russische Festland mit der 2014 völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel im Schwarzen Meer verbindet, hieß es am Montag im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London. Teil der Übung sei der Aufbau einer Nebelwand durch auf Lastwagen montierte TDA-3-Rauchgeneratoren gewesen, die die Brücke teilweise verschleiert habe.

„Die russische Doktrin betrachtet den Rauch als Teil von "Maskirowka" (Tarnung und Täuschung) - auf die sie großen Wert legt“, hieß es in dem Geheimdienstbericht. „In der Praxis ist die russische Maskirowka im Ukraine-Krieg aber in der Regel wirkungslos gewesen, wahrscheinlich aufgrund des Fehlens einer starken zentralen Planung und geringer Kampfdisziplin auf niedriger Ebene.“

11 Uhr: Fast 50 Länder gegen Putin - Moldau-Gipfel soll Europas Einheit symbolisieren

"Moldau ist nicht allein" - unter diesem Motto steht ein Gipfel, zu dem am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs von 47 europäischen Ländern sowie die Spitzen der EU-Institutionen erwartet werden. Von dem Treffen im kleinen Nachbarland der Ukraine soll ein Zeichen an den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgehen: Hände weg von Moldau! Die frühere Sowjetrepublik ist nicht erst seit dem Krieg Übergriffen aus Moskau ausgesetzt.

"Ein solches Mega-Event hat es in der Geschichte Moldaus noch nicht gegeben", sagt Felix Hett, Länderbeauftragter der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung für Moldau und die Ukraine. Wenn alles gut gehe, sei der Gipfel ein Beweis, was das kleine Land mit gerade einmal 2,6 Millionen Einwohnern alles stemmen könne.

Moldaus Präsidentin Maia Sandu hat auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingeladen. Der Gipfel findet symbolträchtig auf Schloss Mimi statt, einem Weingut nahe der ukrainischen Grenze, rund 35 Kilometer südöstlich von Moldaus Hauptstadt Chisinau.

8 Uhr: Kiew in der Nacht erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Montag erneut mit Drohnen und Raketen angegriffen worden. Die ukrainische Luftabwehr habe mehr als 40 Ziele in der Luft entdeckt und zerstört, teilte die Zivil- und Militärverwaltung der Stadt im Messengerdienst Telegram mit. Demnach feuerten strategische Bomber vom Typ TU-95MS Marschflugkörper ab. Zudem sei Kiew mit Sprengstoffdrohnen attackiert worden. 

Der Verwaltung zufolge handelte es sich um die 15. Angriffswelle seit Anfang Mai. Mit den "konstanten Angriffen versucht der Feind, die Zivilbevölkerung in einem Zustand starker psychologischer Anspannung zu halten", erklärte sie.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 28. Mai:

20.38 Uhr: Selenskyj richtet Kampfansage an russische Führung

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Sturz der russischen Führung nach deren Niederlage in ihrem Angriffskrieg vorausgesagt. „Kiew und alle unsere Städte, unsere gesamte Ukraine werden den Schlusspunkt unter die Geschichte des Moskauer Despotismus setzen, der viele verschiedene Völker über sehr lange Zeit hinweg versklavt hat“, sagte er am Sonntag in seiner täglichen Videoansprache. Der Staatschef war dabei nicht wie üblich in einem abgeschirmten Raum, sondern im Abendlicht auf der Straße vor dem Präsidentenbüro in Kiew zu sehen.

Der ukrainischen Flugabwehr sei es gelungen, einen der größten russischen Drohnenangriffe seit Kriegsbeginn fast völlig abzuwehren, sagte Selenskyj. Russland habe so versucht, den Kiewern den Stadtgeburtstag zu verderben. Doch Kiew habe in seiner Geschichte schon verschiedenste Gräueltaten überlebt und werde auch die Angriffe der Russen überstehen und diesen die Eroberung nicht ermöglichen, so der 45-Jährige. Seinen Worten nach können Waffen wie die Shahed-Drohnen Russlands Machthaber nicht retten. Weil es das Leben und die Kultur verachte, könne Russland den Krieg nur verlieren, prognostizierte er.

12.19 Uhr: Gouverneur russischer Grenzregion meldet ukrainischen Beschuss

Die westrussische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist nach Angaben der Behörden erneut unter Beschuss geraten. Schwerpunkt der gestrigen Angriffe seien die Landkreise Schebekino und Graiworon gewesen, teilte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal mit. In Graiworon, wo es Anfang der Woche zu schweren Kämpfen kam, seien 115 Granaten eingeschlagen, im Kreis Schebekino habe es 103 Einschläge gegeben.

Bei den Angriffen auf Schebekino ist Gladkow zufolge ein Wachmann ums Leben gekommen, drei Personen wurden verletzt, darunter zwei Minderjährige. Sie würden im Krankenhaus behandelt. Sowohl in Schebekino als auch im Kreis Graiworon sind nach seinen Angaben Wohnhäuser durch den Beschuss beschädigt worden.

11.36 Uhr: Lawrow kritisiert Debatte um F-16-Jets für die Ukraine als „Spiel mit dem Feuer“

Angesichts der Debatte um die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine hat Russland den Westen davor gewarnt, „mit dem Feuer“ zu spielen. „Das ist ein Spiel mit dem Feuer. Da gibt es gar keinen Zweifel“, sagte der Außenminister Sergej Lawrow in einem Gespräch mit dem russischen Fernsehen, von dem der Interviewer Pawel Sarubin am Sonntag Auszüge in Onlinenetzwerken veröffentlichte.

„Das ist eine inakzeptable Eskalation“, kritisierte Lawrow demnach. Sie werde betrieben von „Washington, London und ihren Satelliten innerhalb der EU“ und verfolge das Ziel, „Russland zu schwächen“. Der Westen wolle mit der militärischen Unterstützung der Ukraine Russland „eine strategische Niederlage zufügen“ und sein Land „zerstückeln“, wiederholte der Außenminister eine bei der russischen Führung gebräuchliche Rhetorik.

10.26 Uhr: London: Russische Bürger werden zu Opfern für den Krieg aufgerufen

Bürgerinnen und Bürger in Russland werden laut britischen Geheimdienstexperten vermehrt dazu aufgerufen, aktiv Opfer für den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu bringen. „Staatlich unterstützte russische Medien und Unternehmensgruppen haben das Wirtschaftsministerium ersucht, angesichts der wirtschaftlichen Anforderungen des Krieges eine Sechs-Tage-Woche für die Arbeiter zu genehmigen, anscheinend ohne zusätzliche Bezahlung“, hieß es am Sonntag im täglichen Geheimdienst-Update des Verteidigungsministeriums in London.

9.43 Uhr: Armee: Zwei Tote bei schwerstem russischen Drohnenbeschuss auf Kiew seit Invasionsbeginn

Russland hat nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Sonntag die umfangreichsten Drohnenangriffe auf Kiew seit Beginn der russischen Invasion verübt. "Insgesamt wurde eine Rekordzahl an explosiven Drohnen gezählt: 54!", erklärte die ukrainische Luftwaffe am Sonntag im Messengerdienst Telegram. Mehr als 40 dieser Drohnen hätten die ukrainische Hauptstadt zum Ziel gehabt. Dort wurden nach vorläufigen Behördenangaben zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt.

"Es handelt sich um den bedeutendsten Drohnenangriff gegen die Hauptstadt seit Beginn der Invasion", erklärte die regionale Militäradministration auf Telegram. Dieser habe "in mehreren Wellen" stattgefunden, der Luftalarm habe mehr als fünf Stunden lang gedauert. 

9.03 Uhr: Massiver nächtlicher Drohnenangriff gegen die Ukraine

In der Nacht hat Russland einen der schwersten Drohnenangriffe seit Monaten gegen die Ukraine durchgeführt. „Insgesamt wurde der Start von einer Rekordzahl an Kamikaze-Drohnen registriert: 54!“, teilte der Pressedienst der ukrainischen Luftwaffe am Sonntagmorgen auf Telegram mit. Obwohl nach Angaben der Behörden 52 der unbemannten Fluggeräte abgeschossen werden konnten, gab es einen Toten und eine Verletzte zu beklagen.

Die Attacke galt demnach hauptsächlich der Hauptstadt Kiew. Nach Angaben der dortigen Militärverwaltung wurden über Kiew 40 Drohnen abgeschossen. Es sei bereits der 14. Angriff seit Anfang Mai, teilte Militärgouverneur Serhij Popko auf Telegram mit. Laut Bürgermeister Vitali Klitschko wurde eine 35-Jährige durch Trümmer einer herabfallenden Drohne verletzt, ein 41-Jähriger kam ums Leben. Mehrere Gebäude wurden beschädigt, es kam zu Bränden.

8.03 Uhr: Selenskyj dankt Berlin und plant neue Sanktionen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland für die weitere Lieferung verschiedener Verteidigungsausrüstung und Waffen gedankt. Gestärkt würden dadurch die Flugabwehr und insgesamt die Verteidigungskraft gegen den russischen Terror, sagte Selenskyj in seiner am Samstag in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Details nannte er nicht. Er dankte auch Finnland für ein neues Verteidigungspaket sowie Kanada und Island. Zugleich kündigte er noch härtere Sanktionen gegen Russland an, um den Krieg des Landes gegen die Ukraine zu beenden.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 27. Mai: 

19.30 Uhr: Russische Behörden melden zwei Tote bei Angriffen in Grenzregionen zur Ukraine

Bei erneutem Beschuss russischer Grenzregionen zur Ukraine sind nach Angaben der örtlichen Behörden am Samstag mindestens zwei Menschen getötet worden. Bei einem Angriff in der Gegend um den Ort Schebekino in der Region Belgorod seien ein Wachmann getötet und weitere Menschen verwundet worden, erklärte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow. In der Region Kursk wurde laut Gouverneur Roman Starowoit ein Bauarbeiter durch Granatfeuer getötet.

16.45 Uhr: Hunderte deutsche Staatsbedienstete müssen aus Russland raus

Mehrere Hundert deutsche Staatsbedienstete wie Diplomaten, Lehrer und Mitarbeiter der Goethe-Institute müssen Russland verlassen. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ teilte das Auswärtige Amt auf Anfrage mit, im Zusammenhang mit der Reduzierung der Präsenz russischer Nachrichtendienste in Deutschland habe das russische Außenministerium im April die Entscheidung getroffen, für den Personalbestand der deutschen Auslandsvertretungen und Mittlerorganisationen in Russland ab Anfang Juni eine Obergrenze einzuführen.

Aus dem Ministerium hieß es am Samstag dazu, diese Grenze erfordere „einen großen Einschnitt in allen Bereichen unserer Präsenz in Russland“. Es sei eine „einseitige, nicht gerechtfertigte und nicht nachvollziehbare Entscheidung“ Russlands.

11.30 Uhr: Ukraine bittet Deutschland um moderne Marschflugkörper

Im Abwehrkampf gegen Russland hat die Ukraine die Bundesregierung um die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus gebeten. Eine entsprechende Anfrage aus Kiew sei in den vergangenen Tagen eingegangen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Freitagabend in Berlin. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte an, bei seinen westlichen Partnern weiter um Unterstützung werben zu wollen.

„Wir werden alles Mögliche und Unmögliche tun, um die Lieferung weiterer Luftverteidigungssysteme höherer Qualität an die Ukraine zu beschleunigen“, sagte das Staatsoberhaupt in seiner abendlichen Videoansprache. Das sei „im wahrsten Sinne des Wortes eine tägliche Angelegenheit in der Zusammenarbeit mit Partnern“. Bei der Modernisierung der Verteidigung komme sein Land schneller voran, als noch vor sechs Monaten absehbar gewesen sei

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 26. Mai: 

21.55 Uhr: Ukraine will Taurus-Marschflugkörper von Deutschland

Die Ukraine hat Deutschland um die Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ Taurus gebeten. In den letzten Tagen sei eine entsprechende Anfrage der ukrainischen Seite eingegangen, sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Freitag. Sie machte keine näheren Details zu dem Schreiben - etwa dazu, wie viele Einheiten Kiew forderte. Zuvor hatte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ über die Taurus-Anfrage der Ukraine berichtet.

Der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter hatte sich vor wenigen Tagen für die Lieferung deutscher Marschflugkörper vom Typ Taurus an die Ukraine ausgesprochen. Die Lenkwaffen mit bis zu 500 Kilometern Reichweite ermöglichten dem angegriffenen Land „Schläge gegen die militärische Infrastruktur der Russen weit hinter der Frontlinie“, hatte er gesagt. Für die Bundeswehr seien vor zehn Jahren rund 600 Taurus beschafft worden. Davon seien heute noch „um die 150“ einsatzbereit.

19.45 Uhr: Lula lehnt Putins Einladung nach St. Petersburg ab

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat eine Einladung des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach St. Petersburg in einem Telefongespräch abgelehnt. "Ich habe (Putin) für die Einladung zum Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg gedankt und geantwortet, dass ich zur Zeit nicht nach Russland kommen kann", schrieb Lula am Freitag auf Twitter. 

"Aber ich habe bekräftigt, dass Brasilien ebenso wie Indien, Indonesien und China zum Dialog mit beiden Konfliktparteien bereit ist, um Frieden zu erreichen", fügte der brasilianische Präsident mit Blick auf den Ukraine-Krieg hinzu. 

19.05 Uhr: Scholz dämpft Erwartungen auf baldigen Nato-Betritt der Ukraine

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat eineinhalb Monate vor dem Nato-Gipfel im litauischen Vilnius die Erwartungen auf einen baldigen Beitritt der Ukraine zu dem Verteidigungsbündnis gedämpft. Bei dem Gipfel werde es "vor allem darum gehen, die konkrete Unterstützung für die Ukraine in dieser Situation zu organisieren", sagte Scholz nach einem Treffen mit Vertretern der baltischen Staaten am Freitag in Tallinn auf eine Frage zum Wunsch Kiews nach einer offiziellen Einladung durch die Nato auf dem Gipfel im Juli.

Die Frage, "um die es jetzt geht", sei, "wie wir die Kooperation in der konkreten Situation des russischen Angriffs auf die Ukraine verbessern können und wie wir klarmachen können, das wir diese Unterstützung so lange aufrechterhalten werden, wie das notwendig ist", erläuterte Scholz. Er hat nach Berichten über Artilleriebeschuss in der russischen Grenzregion Belgorod bekräftigt, dass von Deutschland an die Ukraine gelieferte Waffen nicht auf russischem Gebiet eingesetzt werden. "Die Waffen, die wir liefern, die sind für den Einsatz zur Verteidigung auf ukrainischem Boden", sagte Scholz.

17.30 Uhr: Lawrow dankt China für „ausgewogene Haltung“ im Ukraine-Krieg

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat China für seine „ausgewogene Haltung“ im Ukraine-Krieg gedankt. Bei einem Treffen mit dem chinesischen Sondergesandten Li Hui am Freitag in Moskau würdigte Lawrow „die Bereitschaft Pekings, eine positive Rolle bei der Lösung der Krise zu spielen“. Das teilte das russische Außenministerium in Moskau mit.

Seit Beginn des Kriegs vor 15 Monaten betont Chinas Führung immer wieder, sich für Verhandlungen um ein Ende der Kampfhandlungen einzusetzen. Jedoch gibt China dem russischen Präsidenten Wladimir Putin insgesamt Rückendeckung.

15.40 Uhr: Laut Umfrage befürworten 71 Prozent der Deutschen Russland-Sanktionen

Die Mehrheit der Deutschen befürwortet weiterhin die wegen Russlands Angriffskriegs gegen die Ukraine verhängten Sanktionen des Westens gegen Moskau. Dies sei das Ergebnis einer aktuellen Umfrage im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), berichtete der "Spiegel" am Freitag. Demnach stehen 71 Prozent der Deutschen hinter den Strafmaßnahmen. 

72 Prozent der Befürworter glauben den Angaben zufolge, dass die Sanktionen de facto der deutschen Wirtschaft mehr schaden als der russischen. Trotzdem seien 84 Prozent von ihnen der Meinung, die Sanktionen erfüllten ihren Zweck.

15.19 Uhr: Bundesregierung: Atomwaffen-Verkündung ist russischer Einschüchterungsversuch

Die Bundesregierung hat den vom belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko verkündeten Beginn der Stationierung von russischen Atomwaffen in Belarus als "weiteren durchsichtigen Versuch der nuklearen Einschüchterung durch Russland" zurückgewiesen. "Diese Verlegung ist ein falscher Schritt", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Freitag in Berlin. "Belarus selbst widerspricht mit einer solchen Verlegung mehreren Erklärungen, in denen es sich international festgelegt hat, ein nuklearwaffenfreies Territorium zu sein", fügte er hinzu.

Auch Russland stehe damit im Widerspruch zu eigenen Erklärungen, "in denen es heißt, dass alle Kernwaffenstaaten keine Kernwaffen außerhalb des eigenen Hoheitsgebiets stationieren sollten", fuhr Büchner fort. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts fügte hinzu, dass es sich um eine Ankündigung handele und die Stationierung nach Wissen des Ministeriums nicht erfolgt sei.

13.37 Uhr: Russland: Mehrere Orte in der Grenzregion Belgorod erneut beschossen

In der russischen Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine sind russischen Angaben zufolge erneut Ziele mit heftiger Artillerie angegriffen worden. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, teilte am Freitag im Onlinedienst Telegram mit, das Dorf Kozinka nahe Graiworon sei von 132 Geschossen getroffen worden. In dem Gebiet waren zu Beginn der Woche bewaffnete Gruppen eingedrungen; zwei russische Milizen, die für Kiew kämpfen, hatten sich zum dem Angriff bekannt. 

Regionalgouverneur Gladkow zufolge wurden auch die Regionen Belgorodski und Wolokonowski sowie die Stadt Schebekino mit Artillerie, Mörsergranaten und Drohnen beschossen. Dadurch seien mehrere Gebäude beschädigt worden. Verletzte gab es laut Gladkow nicht. 

Zu dem Angriff auf die Grenzregion zu Beginn der Woche hatte sich unter anderem die Miliz "Freiheit für Russland" bekannt. Ihren Angaben zufolge wurden beim Zusammenstoß mit russischen Streitkräften in ihren Rängen zwei Kämpfer getötet und zehn weitere verletzt. Moskau gab an, "mehr als 70" Angreifer seien getötet worden. 

13 Uhr: Kasachstan lehnt Staatenbund nach russisch-belarussischem Vorbild ab

Die zentralasiatische Republik Kasachstan hat die Integration in einen Staatenbund nach dem Vorbild der Union zwischen Russland und Belarus abgelehnt. "Kasachstan hat nicht die Absicht, einen Staatenbund zu gründen oder ihm beizutreten", schrieb der Sprecher von Präsident Kassym-Schomart Tokajew am Freitag im Online-Netzwerk Facebook.

Tokajew hatte in dieser Woche bei einem regionalen Gipfeltreffen mit Blick auf die Nähe zwischen Belarus und Russland von einem "Problem" gesprochen, das er mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko diskutieren wolle. 

13 Uhr: Kreml: Putin zu Telefonat mit Scholz bereit

Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach Kreml-Angaben zu einem neuen Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über den Krieg in der Ukraine bereit. Bisher habe Scholz nicht angerufen oder Berlin eine solche Initiative für ein Gespräch angestoßen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag. Er reagierte auf Äußerungen des Kanzlers, mit Putin zu gegebener Zeit sprechen zu wollen. „Es ist notwendig zu reden“, sagte Peskow.

„Präsident Putin bleibt offen für Dialog, verfolgt dabei aber natürlich das grundlegende Ziel des Schutzes der Interessen unserer Bürger.“ Putin und Scholz telefonierten laut Kreml auf deutsche Initiative zuletzt am 2. Dezember etwa eine Stunde zur Lage in der Ukraine und zu den Folgen des Krieges.

7.33 Uhr: Russland bringt Aufteilung der Ukraine mit der EU ins Gespräch

Russland wäre zu einem dauerhaftem Frieden in der Ukraine nach eigenen Angaben erst dann bereit, wenn es sich den Großteil des angegriffenen Nachbarlands einverleibt hat. Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, skizzierte am Donnerstag drei nach seiner Darstellung wahrscheinliche Szenarien für den Ausgang des Krieges. In der von ihm bevorzugten Variante würden westliche Regionen der Ukraine mehreren EU-Staaten zugeschlagen und die östlichen Russland, während die Einwohner der zentralen Gebiete für den Beitritt zu Russland stimmen.

Bei diesem Ausgang „endet der Konflikt mit ausreichenden Garantien, dass er auf lange Sicht nicht wieder aufgenommen wird“, schrieb Medwedew im Online-Dienst Telegram. Sollte hingegen ein unabhängig gebliebener Teil der Ukraine der EU oder der Nato beitreten, sei mit einem Wiederaufflammen der Kampfhandlungen zu rechnen, „mit der Gefahr, dass es schnell in einen vollwertigen dritten Weltkrieg übergehen kann“, behauptete der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 25. Mai:

18.37 Uhr: Lukaschenko: Russland hat mit Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen

Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen. "Die Verlegung atomarer Kampfstoffe (...) hat schon begonnen", antwortete Lukaschenko am Donnerstag in einem Webvideo auf die Frage einer Journalistin nach den russischen Nuklearwaffen. 

Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Ende März angekündigt. Damals sagte er in einem Fernsehinterview, er habe mit seinem belarussischen Kollegen Lukaschenko vereinbart, dass Russland und Belarus nun "Dasselbe tun" wie die USA auf dem Gebiet ihrer Verbündeten. 

15.09 Uhr: USA loben Deutschland für Ukraine-Militärhilfe

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat Deutschlands aufgestockte Militärhilfe für die Ukraine gelobt. Das Mitte Mai zugesagte Paket im Umfang von etwa 2,7 Milliarden Euro „spiegelt das Bestreben Deutschlands wider, den kurzfristigen Bedarf der Ukraine zu decken“ und sei gleichzeitig eine langfristige Investition, sagte Austin am Donnerstag zu Beginn eines virtuellen Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land.

13.31 Uhr: Russland wirft Ukraine versuchten Anschlag auf Kernkraftwerke vor

Der Kreml wirft der Ukraine Anschlagspläne gegen Hochspannungsleitungen zweier Atomkraftwerke im Norden Russlands vor. „Tatsächlich halten die feindseligen Handlungen des Kiewer Regimes gegen unser Land an“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag. Damit kommentierte er Meldungen des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB über die Festnahme zweier Männer, die angeblich Hochspannungsleitungen zu Atomkraftwerken sprengen und damit die Nuklearanlagen außer Betrieb setzen wollten.

13.20 Uhr: Selenskyj-Berater: Ukrainische Gegenoffensive läuft schon seit Tagen

Die seit langem erwartete ukrainische Gegenoffensive gegen Russlands Truppen hat nach Auskunft des ukrainischen Präsidentenberaters Mychajlo Podoljak begonnen. „Die Gegenoffensive läuft schon seit Tagen“, sagte er in einem Interview des italienischen Fernsehens am Mittwochabend. „Dies ist ein intensiver Krieg entlang einer Grenze von 1500 Kilometern. Unsere Aktionen haben bereits begonnen“, ergänzte Podoljak, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, laut italienischer Übersetzung.

Zugleich bestritt er, dass Kiew an den Angriffen in der russischen Region Belgorod beteiligt sei. Russland und Kremlchef Wladimir Putin seien nicht mal in der Lage, ihr eigenes Territorium zu verteidigen, bemerkte Podolyak. Er meinte weiter: „Das, was in der Grenzregion passiert, ist ein Schock für Putin und wird zu seinem Ende führen.“

10.33 Uhr: Moskau: Atomwaffen in Belarus bleiben unter russischer Kontrolle

Moskau und Minsk haben die Stationierung von Atomwaffen in der Ex-Sowjetrepublik Belarus unter Beibehaltung der russischen Kontrolle vereinbart. „Russland übergibt Belarus die Atomwaffen nicht: Die Kontrolle darüber und die Entscheidung über einen Einsatz verbleiben bei der russischen Seite“, sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Donnerstag in Minsk bei der Vertragsunterzeichnung. Im Vertrag wird die Handhabung der Stationierung geregelt.

Von belarussischer Seite unterschrieb Verteidigungsminister Viktor Chrenin das Dokument. „Heute übt der "kollektive" Westen beispiellosen Druck in allen Bereichen der nationalen Sicherheit sowohl auf Belarus als auch auf Russland aus“, sagte Chrenin bei der Unterzeichnung. Minsk sei daher an einer Vertiefung der Partnerschaft mit Russland interessiert. Bereits jetzt ist Belarus der wichtigste Bündnispartner Russlands. Moskau hat seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine auch von belarussischem Boden aus begonnen.

9.41 Uhr: Wagner-Chef: Gruppe beginnt mit Übergabe von Stellungen in Bachmut an russische Armee

Moskau (AFP) - Die Söldnergruppe Wagner hat nach Angaben ihres Chefs mit der Übergabe ihrer Stellungen in der ostukrainischen Stadt Bachmut an die russische Armee begonnen. „Wir ziehen heute Einheiten aus Bachmut zurück“, sagte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einem am Donnerstag von seinem Pressedienst in Onlinemedien veröffentlichten Video.

Bis zum 1. Juni werde der Großteil der Einheiten auf andere Stützpunkte verlegt sein. „Wir übergeben Stellungen an das Militär, die Munition und alles“, sagte Prigoschin. Der Wagner-Chef hatte zuvor die Einnahme von Bachmut gemeldet.

7.45 Uhr: Erneute massive nächtliche russische Luftangriffe auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist in der Nacht zum Donnerstag erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Russland habe "Kiew erneut aus der Luft angegriffen", schrieb der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, am Donnerstag im Onlinedienst Telegram. Der Luftalarm in der Stadt habe mehr als drei Stunden gedauert.

"Der Angriff war massiv", erklärte Popko weiter weiter. Russland greife "in mehreren Wellen" an, mit Pausen zwischen den Drohnenattacken. "Nach vorläufigen Informationen" seien auch in dieser Nacht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen eingesetzt worden. Die Luftabwehr habe jedoch sämtliche Marschflugkörper zerstört. Angaben zu Opfern oder Schäden machten die Behörden zunächst nicht.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 24. Mai:

19.42 Uhr: Russland: Ukrainischer Angriff auf russisches Kriegsschiff nahe Bosporus abgewehrt

Russland hat nach eigenen Angaben einen ukrainischen Angriff auf ein russisches Kriegsschiff abgewehrt, das mit der Bewachung von Gaspipelines in türkischen Gewässern beauftragt war. "Die ukrainischen Streitkräfte haben erfolglos versucht, das Schiff 'Iwan Churs' der Schwarzmeerflotte anzugreifen (...)", teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch auf Telegram mit. Drei unbemannte Wasserfahrzeuge, auch Drohnenschiffe genannt, seien dabei zerstört worden. 

Der Angriff ereignete sich demnach am frühen Mittwochmorgen "140 Kilometer nordöstlich des Bosporus", als das russische Schiff "Aufgaben zum sicheren Betrieb der Gaspipelines Turkish Stream und Blue Stream ausführte." Die Türkei äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

16.25 Uhr: China gibt Russland weiter Rückhalt - Drohnenangriffe auf Belgorod

Der russische Krieg gegen die Ukraine ist nun schon im 16. Monat. Moskau sieht keine Chancen auf baldigen Frieden - und bekommt Unterstützung aus Peking. In der Region Belgorod erklären die Russen den Alarmzustand für beendet. Aber ruhig wird es nicht.

Kiew/Moskau/Peking (dpa) - Russland kann auch nach 15 Monaten Angriffskrieg gegen die Ukraine weiter auf grundsätzlichen Rückhalt aus China bauen. Staats- und Parteichef Xi Jinping versicherte am Mittwoch in Peking, dass die Volksrepublik den Nachbarn bei dessen „Kerninteressen“ weiterhin unterstützen werde. Beim Kampfgeschehen richtete sich der Fokus vor allem auf die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine. Die dortigen Behörden hoben den verhängten Alarmzustand nach zwei Tagen auf. Wenig später berichteten sie jedoch von neuen massiven Angriffen mit Drohnen.

14.28 Uhr: Wagner-Chef: Rund 10.000 Häftlings-Rekruten in der Ukraine getötet

Bei den Kämpfen in der Ukraine sind nach Angaben des Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin etwa 10.000 von 50.000 als Kämpfer rekrutierten Strafgefangenen getötet worden. "Ich habe 50.000 Häftlinge ausgesucht, von denen etwa 20 Prozent getötet wurden", sagte der Chef der Söldnergruppe Wagner in einem am Dienstagabend von einem regierungstreuen Blogger veröffentlichten Interview. Unter den professionellen Wagner-Söldnern sei die Todesrate ähnlich hoch. Zahlen dazu nannte Prigoschin nicht.

Die Söldnergruppe Wagner stand in den vergangenen Monaten in erster Linie der verlustreichen Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut. Prigoschin hatte im vergangenen Jahr in russischen Straflagern Häftlinge für den Kampf in der Ukraine rekrutiert. Dabei sicherte er den Gefangenen den Erlass ihrer Strafe zu, wenn sie die Kämpfe überleben.

13.10 Uhr: Wagner-Chef warnt vor Niederlage Russlands im Ukraine-Krieg

Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat seine Kritik an der Kriegsführung gegen die Ukraine bekräftigt und vor einer Niederlage gewarnt. „Wir müssen uns auf einen sehr schweren Krieg vorbereiten“, sagte er dem kremlnahen Polittechnologen Konstantin Dolgow, der ein Video von dem Interview mit Prigoschin in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichte.

Damit Russland nicht verliere, müsse es den Kriegszustand ausrufen und die Wirtschaft auf die Produktion von Munition umstellen, sagte Prigoschin. „Wir sollten neue Mobilmachungen einleiten“, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin. Alle sollten nur für den Krieg arbeiten.

11.15 Uhr: Moskau will Konflikt in Ukraine nicht einfrieren

Der Kreml ist nach eigenen Angaben nicht an einem Einfrieren des Konflikts in der Ukraine interessiert. Russland werde die militärische Spezialoperation bis zum Ende führen, bis es seine Interessen durchgesetzt und seine Ziele erreicht habe - entweder im Zuge der Kämpfe oder durch „andere zur Verfügung stehende Mittel“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Moskau bezeichnet seinen Krieg gegen die Ukraine als „militärische Spezialoperation“. Laut Peskow gibt es derzeit keine Anzeichen für die Möglichkeit einer friedlichen Lösung.

10.12 Uhr: Russische Region Belgorod meldet „große Zahl“ an Drohnenangriffen

Die russische Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine ist laut Behörden mit einer „großen Zahl“ von Drohnen angegriffen worden. Es gebe in der Stadt Belgorod selbst und in anderen Orten des Gebiets Schäden, teilte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch mit. Es seien Autos, Wohnhäuser und Verwaltungsgebäude beschädigt worden. Die Flugabwehr habe die meisten Drohnen unschädlich gemacht. In der Region gibt es seit Monaten immer wieder Angriffe.

8.40 Uhr: Luftwaffen-Inspekteur hält deutsche Beteiligung an Kampfjet-Koalition für möglich

Der Inspekteur der Luftwaffe hält einen deutschen Beitrag zur ukrainischen Kampfjet-Koalition für möglich, obwohl Deutschland nicht über die von Kiew bevorzugten Maschinen verfügt. „Nationen, die keine F-16 haben, können hier eher am Rande unterstützen wie bei Infrastruktur oder auch Ausbildung“, sagte Luftwaffen-Inspekteur Ingo Gerhartz dem Berliner „Tagesspiegel“ vom Mittwoch. Gerhartz wies darauf hin, dass Flugzeuge innerhalb der Nato interoperabel nutzbar seien - die Bewaffnung eines deutschen Eurofighters könne also problemlos auf eine F-16 für die Ukraine übertragen werden.

8.16 Uhr: London: Zahl russischer Deserteure ist deutlich gestiegen

Die Zahl der russischen Deserteure im Krieg gegen die Ukraine hat nach Angaben britischer Geheimdienste zuletzt deutlich zugenommen. Zwischen Januar und Mai hätten russische Militärgerichte insgesamt 1053 Fälle von Fahnenflucht behandelt, teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch unter Berufung auf Recherchen unabhängiger russischer Journalisten mit. Das sei mehr als im Gesamtjahr 2022.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 23. Mai:

19.55 Uhr: Neue EU-Militärhilfe für Ukraine: Bereits 220 000 Geschosse geliefert

Die ukrainischen Streitkräfte haben über die neue EU-Initiative für Munitionslieferungen bereits etwa 220 000 Artilleriegeschosse und Mörsergranaten erhalten. Das teilte eine Sprecherin des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell am Dienstag nach einem Verteidigungsministertreffen in Brüssel mit. Zudem wurden ihren Angaben zufolge rund 1300 Raketen geliefert, darunter Panzerabwehrraketen, Seezielflugkörper und Flugabwehrraketen.

17.30 Uhr: Russische Behörden heben Alarmzustand in Belgorod auf

Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod haben den unter Verweis auf Kämpfe verhängten Alarmzustand wieder aufgehoben. Der rechtliche Zustand einer „Anti-Terror-Operation“ sei beendet, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag mit.

Nach russischer Darstellung wurde im Gebiet Belgorod seit Montag gegen Dutzende „Vertreter ukrainischer Militärverbände“ gekämpft. Die Ukraine wies zurück, etwas mit Angriffen in der Region zu tun zu haben. In Kiew wurde darauf hingewiesen, dass sich aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps zu den Angriffen bekannt hätten. Russland führt seit 15 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

17 Uhr: Polen will ukrainische Kampfjet-Piloten ausbilden

Polen will nach eigenen Angaben ukrainische Kampfjet-Piloten ausbilden, hat damit aber noch nicht begonnen. "Wir sind bereit", sagte der polnische Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Dienstag nach EU-Beratungen in Brüssel. Das Training habe aber "noch nicht angefangen".  Blaszczak stellte damit Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell richtig. Dieser hatte vor dem Verteidigungsministertreffen behauptet, die Schulung der F-16-Piloten habe bereits "in mehreren Ländern begonnen", darunter Polen.

15.55 Uhr: Russland will Angriff auf Belgorod mit massivem Militäreinsatz zurückgedrängt haben

Mit einem massiven Militäreinsatz hat die russische Armee nach eigenen Angaben den bisher schwerwiegendsten Angriff von aus der Ukraine eingedrungenen Kämpfern auf das eigene Staatsgebiet aufgehalten. Die in die Grenzregion Belgorod eingedrungenen "nationalistischen" Gruppierungen seien durch einen "Anti-Terror-Einsatz" mit Luftangriffen und Artilleriefeuer "aufgehalten und zerstört" worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Dienstag. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, der Angriff "ukrainischer Kämpfer" löse "große Sorge" aus. Zwei russische, gegen Präsident Wladimir Putin gerichtete Gruppen bekannten sich zu den Angriffen, die Ukraine wies jede Verantwortung zurück.

Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, nach dem Einsatz auf russischem Gebiet seien die verbliebenen "Nationalisten" auf das "Territorium der Ukraine zurückgedrängt" worden, wo die "zerstörerischen Schläge" der russischen Armee bis zur "vollständigen Vernichtung" der Kämpfer fortgesetzt worden seien. Demnach tötete die russische Armee mehr als 70 "ukrainische Terroristen". Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Wie üblich machte das Verteidigungsministerium keine Angaben zu Verlusten oder Schäden auf russischer Seite.

15.20 Uhr: Orban: Kein Sieg auf dem Schlachtfeld für die Ukraine

Ungarns rechtsnationalistischer Regierungschef Viktor Orban hat am Dienstag darauf beharrt, dass die Ukraine den Krieg in ihrem Land nicht gewinnen könne. Er sprach sich bei einer Konferenz in Katar für ein Eingreifen der USA zur Beendigung des russischen Kriegs in der Ukraine aus. Er bekräftigte Rufe nach einem Waffenstillstand und gab an, dass die USA und ihre Partner in Europa ein neues Sicherheitsabkommen mit Russland schließen müssten.

Orban liegt mit den anderen EU-Mitgliedern über Kreuz, was den Ukraine-Krieg angeht und hat EU-Hilfen für Kiew blockiert. Beim Wirtschaftsforum in Katar sagte er, der Einmarsch Russlands in die Ukraine sei das Ergebnis eines „Scheiterns der Diplomatie“.

11.55 Uhr: Russland meldet anhaltende Artillerie- und Mörserangriffe in Grenzregion

Nach dem Eindringen einer "Sabotage-Gruppe" aus der Ukraine ist es in der russischen Grenzregion Belgorod nach russischen Angaben zu anhaltenden Artillerie- und Mörserangriffen gekommen. Das gab der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, am Dienstag bekannt. Er veröffentlichte eine Liste der Angriffe vom Montag und fügte hinzu: "Ukrainische Streitkräfte haben Angriffe auf das Gebiet Belgorod gestartet."

11.52 Uhr: Selenskyj besucht Truppen in Ostukraine

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zu einem Truppenbesuch in die Ostukraine gereist. Auf seiner „Rückkehr von einer Auslandsreise“ habe Selenskyj „Frontstellungen“ der ukrainischen Streitkräfte „an der Verteidigungslinie Wuhledar-Marjinka in der Region Donezk“ besucht, erklärte das Büro des Präsidenten am Dienstag.

Die Präsidentschaft veröffentlichte Bilder Selenskyjs an der Front. Auf ihnen ist der Staatschef in Militärkleidung zusammen mit zivilen und militärischen Funktionären sowie im Austausch mit Soldaten zu sehen. Selenskyj traf anlässlich des Tags der ukrainischen Marine Soldaten der Teilstreitkräfte und vergab Orden. Zudem kündigte er die Aufstellung weiterer neuer Brigaden und die Schaffung eines Marinekorps an.

10.43 Uhr: Kämpfe in und um das ostukrainische Bachmut flauen ab

In und um die ostukrainische Stadt Bachmut haben die Kämpfe ukrainischen Angaben zufolge nachgelassen. „Unsere Truppen kontrollieren den südwestlichen Stadtrand im Stadtteil "Flugzeug"“, erklärte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag bei Telegram. Die russischen Einheiten würden weiter die von ihnen kontrollierten Stadtviertel nach ukrainischen Soldaten durchkämmen. Kämpfe gebe es weiter in den Vororten. Dort seien die russischen Truppen teils zur Verteidigung übergegangen. Die Ukrainer hätten dabei nördlich und südlich von Bachmut „unbedeutende“ Geländegewinne erzielt.

10.37 Uhr: Verletzte in russischer Grenzregion

Nach dem Eindringen Bewaffneter in die russische Grenzregion Belgorod nahe der Ukraine haben laut Angaben offizieller Stellen viele Bewohner ihre Häuser verlassen. Der Gouverneur der Region sprach von mindestens acht Verletzten, zudem verhängte er am Abend Terroralarm. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kehrte indes nach den Gipfeltreffen in Saudi-Arabien und Japan in sein Heimatland zurück. In mehreren Gebieten wurde in der Nacht erneut Luftalarm ausgelöst. 

9.24 Uhr: Kämpfe in russischer Grenzregion nahe zur Ukraine halten an

Die Kämpfe in mehreren an die Ukraine grenzenden Ortschaften des westrussischen Gebiets Belgorod halten nach Angaben der Behörden an. „Die Säuberung des Territoriums durch das Verteidigungsministerium und andere Sicherheitsstrukturen wird fortgesetzt“, teilte der Belgoroder Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Dienstag auf Telegram mit. Zwar gebe es bisherigen Erkenntnissen zufolge unter den Zivilisten keine Todesopfer, doch für die Rückkehr der Einwohner sei es zu früh, erklärte er.

Am Montag waren Kämpfe im Landkreis Graiworon an der Grenze zur Ukraine ausgebrochen. Laut Gladkow war ein „Spionage- und Sabotagetrupp“ in das Gebiet eingedrungen. Zu dem Angriff bekannten sich zwei aus russischen Staatsbürgern bestehende Freiwilligenkorps, die im Krieg in der Ukraine auf der Seite Kiews kämpfen. Ziel sei es, eine demilitarisierte Zone entlang der Grenze zu schaffen, um den ständigen Beschuss ukrainischen Territoriums zu verhindern, hieß es von ihnen. Kiew dementierte eine Beteiligung an der Aktion.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 22. Mai:

16.21 Uhr: Gouverneur: Verletzte nach Eindringen von ukrainischen "Saboteuren" in russische Region

In einer laut Behörden von ukrainischen "Saboteuren" infiltrierten russischen Region sind nach Angaben des zuständigen Gouverneurs mindestens sechs Menschen verletzt worden. In der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine habe sich ein Überfall von "Saboteuren" ereignet, teilte Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow am Montag auf Telegram mit. Insgesamt seien drei Ortschaften Ziel von Angriffen geworden.

13.48 Uhr: Kiew: Teil Bachmuts weiter unter ukrainischer Kontrolle

In der umkämpften Stadt Bachmut im Gebiet Donezk sind nach Darstellung Kiews weiter ukrainische Soldaten. „Unsere Truppen kontrollieren in Bachmut gewisse Objekte und im Stadtteil "Flugzeug" den Sektor mit Einfamilienhäusern“, schrieb die stellvertretende Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag bei Telegram. Die russischen Truppen durchkämmten die von ihnen eroberten Stadtteile nach ukrainischen Soldaten. Um die Anhöhen nördlich und südlich der Stadt werde weiter gekämpft.

Bachmut ist seit Monaten umkämpft. Moskau hatte am Wochenende die vollständige Eroberung der stark zerstörten Stadt mit einst 70 000 Einwohnern verkündet.

12.27 Uhr: Söldnergruppe Wagner will bis zum 1. Juni aus Bachmut abziehen

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat angekündigt, seine Kämpfer noch in diesem Monat aus der ostukrainischen Stadt Bachmut abzuziehen. "Wagner wird Artemowsk zwischen dem 25. Mai und dem 1. Juni verlassen", sagte Prigoschin in einer Sprachnachricht im Onlinedienst Telegram und nannte dabei Bachmut bei einem früheren Namen, der sich auf einen sowjetischen Revolutionär bezieht. 

Prigoschin sagte in seiner Sprachnachricht, die Söldner hätten vor der geplanten Übergabe der Stadt Bachmut an die russische Armee "Verteidigungslinien" in den westlichen Außenbezirken der Stadt errichtet. "Wenn das Verteidigungsministerium nicht genügend Personal hat, haben wir Tausende von Generälen", sagte Prigoschin. 

Sowohl Wagner als auch die russische Armee hatten am Wochenende die Einnahme von Bachmut für sich reklamiert - Kiew bestritt dies allerdings und sagte, die eigene Armee kontrolliere noch einen kleinen Teil der ostukrainischen Stadt und kämpfe dort weiter. 

12.09 Uhr: EU-Außenbeauftragter Borrell setzt auf Kampfjets für die Ukraine

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat den Sinneswandel der USA bei Kampfjets für die Ukraine begrüßt. Borrell nannte es "ein gutes Zeichen", dass der G7-Gipfel in Japan am Wochenende den Weg dafür bereitet habe, "die Ukraine mit den nötigen Jets auszustatten", wie er am Montag vor einem EU-Außenministertreffen in Brüssel sagte. "Ich hoffe, dass wir der Ukraine bald solche Waffen zur Verfügung stellen können", sagte Borrell.

Die USA hatten zuvor erstmals eine Bereitschaft zur Ausbildung ukrainischer Piloten bekundet. Dies soll auch für F-16-Jets aus US-Produktion gelten. Auch eine Lieferung westlicher Kampfjets an Kiew gilt nicht mehr als ausgeschlossen. 

11.39 Uhr: Behörden: Beispielloser Angriff auf ukrainische Großstadt Dnipro

Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland in der Nacht zu Montag die ukrainische Stadt Dnipro mit 16 Raketen und 20 Kampfdrohnen angegriffen. Ukrainische Behördenvertreter teilten mit, das Ausmaß des Angriffs sei beispiellos: "Heute hat ganz Dnipro nicht geschlafen. Seit Beginn des Krieges hat es keinen solchen Beschuss mehr gegeben", schrieb der Bürgermeister der Stadt, Borys Filatow, im Onlinedienst Telegram. 

Die Infrastruktur sei mit verschiedenen Raketentypen und im Iran hergestellten Schahed-Drohnen angegriffen worden, schrieb der Generalstab auf Facebook und teilte weiter mit, die ukrainische Luftabwehr habe alle Drohnen und vier der Marschflugkörper zerstört. 

Die Großstadt Dnipro im Osten der Ukraine hatte vor dem Krieg fast eine Million Einwohner. Sie liegt etwa 125 Kilometer von der aktuellen Front entfernt. 

10.11 Uhr: Lage in Bachmut weiter unklar - Selenskyj zieht nach G7-Gipfel positive Bilanz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den G7-Gipfel im japanischen Hiroshima als Erfolg für sein Land verbucht. Washington will die seit langem von Kiew geforderten Lieferungen westlicher Kampfjets freigeben. Gegensätzliche Standpunkte vertreten Moskau und Kiew bei der Frage, ob Bachmut nun von Russen erobert wurde oder nicht.

09.35 Uhr: Ukrainisches AKW Saporischschja erneut von Stromnetz abgeschnitten

Das von Russland besetzte ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist erneut vom Stromnetz abgeschnitten worden. Das Kraftwerk im Südosten der Ukraine habe nach dem Ausfall einer Hochspannungsleitung seine "externe Stromversorgung verloren", teilte die russische Verwaltungsbehörde am Montag im Onlinedienst Telegram mit. Der ukrainische Energielieferant Energoatom erklärte, nächtliche russische Angriffe hätten die letzte Hochspannungsleitung gekappt, die das Atomkraftwerk mit dem ukrainischen Stromnetz verbunden habe.

Die russische Verwaltungsbehörde des Atomkraftwerks erklärte, der Betrieb werde aktuell mit Dieselgeneratoren aufrecht erhalten. Die Gründe für den Ausfall wurden demnach noch geprüft.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 21. Mai:

21.40 Uhr: Selenskyj zieht nach G7-Gipfel positive Bilanz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich nach Abschluss des G7-Gipfels in Japan zufrieden gezeigt. „Das Thema Ukraine stand im Mittelpunkt, der Respekt gegenüber allen Ukrainern war besonders“, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videoansprache. Als Beleg für internationale Unterstützung führte er Treffen mit anderen Staats- und Regierungschefs bei dem Gipfel in Hiroshima an. Am alljährlichen Treffen der Siebener-Gruppe hatten auch mehrere andere Gäste teilgenommen, beispielsweise aus Indien, Vietnam und Indonesien.

Die Begegnung mit US-Präsident Joe Biden habe „wie immer“ zur Stärkung der Ukraine geführt, sagte Selenskyj, der das Video im Flugzeug kurz vor dem Abflug Richtung Kiew aufnahm. Tatsächlich gab Biden beim Gipfel die Freigabe eines weiteren Hilfspakets für die Ukraine über 375 Milliarden Dollar (etwa 346 Milliarden Euro) bekannt. Zudem will Washington die seit langem von Kiew geforderten Lieferungen westlicher Kampfjets freigeben.

19.10 Uhr: EU-Außenminister beraten über Militärhilfe für die Ukraine

Die Außenminister der Europäischen Union beraten am Montag in Brüssel über weitere Militärhilfen für die Ukraine. Geplant ist eine neue Tranche von 500 Millionen Euro. Zuletzt blockierte Ungarn die Freigabe der Gelder, weil die Ukraine die größte ungarische Bank OTP kürzlich als Kriegssponsor eingestuft hatte.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) will sich in Brüssel zudem für eine Ausweitung von Mehrheitsentscheidungen der EU stark machen, um solche Blockaden künftig zu verhindern. Dafür ist ein Treffen mit rund zehn weiteren Ländern vorgesehen. Bisher müssen alle Entscheidungen in der Außenpolitik einstimmig fallen.

16 Uhr: Ukraine hält weiter Teile im Südwesten Bachmuts

Das ukrainische Militär hält nach eigenen Angaben weiter Teile der Stadt Bachmut unter seiner Kontrolle. „Unsere Soldaten halten Befestigungsanlagen und einige Räumlichkeiten im Südwesten der Stadt“, sagte der Sprecher der Heeresgruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, am Sonntag im ukrainischen Fernsehen. Er räumte allerdings ein, dass die Lage kritisch sei und es schwere Kämpfe gebe. Am Samstag hatte das russische Militär bereits die Eroberung der Stadt verkündet. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht überprüfen.

Tscherewatyj nahm auch Stellung zu den missverständlichen Äußerungen von Präsident Wolodymyr Selenskyj, die zunächst als Bestätigung für die russische Eroberung Bachmuts gewertet wurden, ehe Kiew sie dementierte. „Der Präsident hat es richtig gesagt - die Stadt ist praktisch dem Boden gleichgemacht“, sagte Tscherewatyj. Selbst bei einer Eroberung hätte die Stadt weder militärischen noch politischen Nutzen für die Russen, „aber sie führen sich auf, als hätten sie Dnipro eingenommen.“ Die Millionenstadt Dnipro ist das wichtigste Industrie- und Rüstungszentrum im Südosten der Ukraine.

13.26 Uhr: USA: Selenskyj-Zusage, F-16 nicht für Vorstoß nach Russland zu nutzen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Joe Biden nach dessen Angaben zugesagt, Kampfjets des amerikanischen Typs F-16 nicht für einen Vorstoß nach Russland zu nutzen. Er habe eine „pauschale Zusage von Selenskyj“, die F-16 nicht zu nutzen, um „in russisches geografisches Territorium“ vorzustoßen, sagte Biden am Sonntag nach Abschluss des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima.

Biden hatte am Rande des Gipfels führender demokratischer Wirtschaftsmächte grundsätzlich den Weg dafür freigemacht, im Rahmen einer Koalition von Verbündeten Jets des amerikanischen Typs F-16 an die Ukraine zu liefern.

Biden begründete seine Kehrtwende bei den Kampfjets mit einer veränderten Situation. So machte er deutlich, dass es bei Fortschritten der Ukrainer zu einer Situation kommen könnte, wo diese Waffen größerer Reichweiten brauchen, als ihnen bisher zur Verfügung stehen. Er argumentierte zudem, dass die Kampfjets der Ukraine im Fall einer künftigen Friedensvereinbarung auch die Zuversicht geben könnten, den Russen bei einem erneuten Angriff Widerstand leisten zu können. „Also ist es ein anderer Bedarf. So wie die Panzer anfangs nicht gebraucht wurden, aber jetzt gebraucht werden.“

12.19 Uhr: Südkorea sagt Ukraine Ausrüstung für Minenräumung zu

Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol hat der Ukraine weitere Hilfen zugesagt. Yoon traf am Sonntag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima. Dabei habe Yoon die rasche Lieferung von Gütern versprochen, die die Ukraine benötige, darunter Ausrüstung zur Minenräumung und Krankenwagen für das Militär, berichteten südkoreanische Medien unter Berufung auf das Präsidialamt in Seoul.

Es war das erste Treffen der beiden Präsidenten seit der russischen Invasion in die Ukraine. Südkorea beteiligt sich an den Finanzsanktionen gegen Russland und leistet humanitäre Hilfe für die Ukraine. Trotz entsprechender Bitten Kiews schickt das ostasiatische Land aber keine Kriegswaffen dorthin.

Beim Treffen mit Yoon bedankte sich Selenskyj laut dem Präsidialamt in Seoul für die bisherige Unterstützung Südkoreas. Beide Seiten hätten sich zudem auf die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg verständigt. Südkorea stehe hinter den Ukrainern, bis der Frieden wiederhergestellt sei, sagte Yoon.

11.00 Uhr: Japan: „Starke Botschaft“ der G7 zu Ukraine

Die G7-Staaten haben auf ihrem Gipfel in Hiroshima aus Sicht des Gastgebers Japan „unerschütterliche Einigkeit“ bei der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland bewiesen. Die persönliche Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs habe geholfen, „eine starke Botschaft“ in die Welt zu senden, sagte Japans Regierungschef Fumio Kishida am Sonntag nach dem Ende der dreitägigen Beratungen. „Ich denke, dass dies von sehr großer Bedeutung war“, sagte Kishida. Einseitige Versuche, den Status quo - „egal wo auf der Welt“ - mit Gewalt zu verändern, werde man als G7 nicht akzeptieren.

9.37 Uhr: London: Russland nutzt Überwachungsdrohnen zur Angriffsvorbereitung

Zur Vorbereitung seiner Luftangriffe auf die Ukraine nutzt Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Überwachungsdrohnen. Es handele sich meist um von Russland produzierte Fluggeräte namens Supercam, die relativ günstig seien und über ausreichend Reichweite verfügten, um potenzielle Angriffsziele zu überfliegen, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Experten schätzen, dass die Drohnen rund vier bis fünf Stunden in der Luft bleiben und bis zu fünf Kilometer hoch fliegen können.

8.54 Uhr: Selenskyj räumt offenbar Verlust der ostukrainischen Stadt Bachmut ein

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag offenbar den Verlust der seit Monaten heftig umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut eingeräumt. „Heute ist Bachmut nur in unseren Herzen“, sagte Selenskyj am Sonntag am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Es sei dort „nichts“ mehr übrig, sagte er, ohne zunächst nähere Angaben zur militärischen Lage vor Ort zu machen.

Am Tag zuvor hatten zuerst der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, und später das russische Verteidigungsministerium die Einnahme von Bachmut verkündet. Der russische Präsident Wladimir Putin habe den Wagner-Einheiten und der Armee gratuliert, zitierte die russische Nachrichtenagentur Tass eine Erklärung des Kremls.

7.57 Uhr: Biden kündigt neue Waffenlieferung für die Ukraine an 

US-Präsident Joe Biden hat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj eine neue umfangreiche Waffenlieferung für die Ukraine angekündigt. Das Paket umfasse "Munition, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge", teilte Biden am Sonntag am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima mit. Erst vor zwei Tagen hatte Washington den westlichen Verbündeten seine Zustimmung zur Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an Kiew erteilt.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 20. Mai:

19.22 Uhr: G7-Staaten sichern Ukraine "unerschütterliche Unterstützung" zu 

Die G7-Gruppe hat bei ihrem Gipfel in Japan der Ukraine ihre "unerschütterliche Unterstützung" zugesichert. Die "diplomatische, finanzielle, humanitäre und militärische Unterstützung" für das von Russland angegriffene Land solle verstärkt werden, hieß es in einer am Samstag veröffentlichten Erklärung der Gruppe führender Industriestaaten. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm nach positiven Signalen der USA zur Lieferung von Kampfjets überraschend an dem Treffen in Hiroshima teil.

"Wir bekräftigen unsere unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine, solange dies nötig ist, um einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen", erklärten die G7-Staats- und Regierungschefs. Auch kündigten sie an, Lücken in den bisherigen Sanktionen gegen Moskau zu schließen.

15.10 Uhr: Chef der russischen Söldnergruppe Wagner verkündet Einnahme von Bachmut - Ukraine berichtet hingegen von weiterhin schweren Kämpfen

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die komplette Einnahme der ostukrainischen Stadt Bachmut verkündet. „Heute, am 20. Mai, um die Mittagszeit, wurde Bachmut vollständig eingenommen“, sagte Prigoschin in einem am Samstag im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video. An seiner Seite sind bewaffnete Männer zu sehen, die mit ihm vor zerstörten Gebäuden stehen.

„Die Operation zur Einnahme von Bachmut hat 224 Tage gedauert“, fügte Prigoschin hinzu. Es sei nur Wagner dort gewesen, erklärte der Wagner-Chef, der sich in einem offenen Konflikt mit der russischen Militärhierarchie befindet. „Wir haben nicht nur mit der ukrainischen Armee gekämpft, sondern auch mit der russischen Bürokratie, die uns Steine in den Weg gelegt hat“, sagte Prigoschin.

Die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar widersprach in Kiew mit den Worten, die „schweren Kämpfe“ in Bachmut dauerten an. Sie gab zu: „Die Lage ist kritisch.“ Die ukrainischen Streitkräfte verteidigten aber ihre Stellungen und kontrollierten einzelne Industrie- und Infrastrukturobjekte. Maljar hatte zuvor gesagt, dass das russische Militär mehrere Tausend Soldaten zur Verstärkung nach Bachmut verlegt habe.

14.42 Uhr: Selenskyj hofft bei G7-Gipfel auf breite Unterstützung für „Kampfjet-Koalition“

Mit seiner überraschenden Teilnahme am G7-Gipfel in Japan will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Aufbau einer von ihm angestrebten „Kampfjet-Koalition“ zur Verteidigung seines Landes beschleunigen. Es gehe um „Sicherheit und verbesserte Zusammenarbeit für unseren Sieg“, schrieb Selenskyj am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. In der Nacht wurde die ukrainische Hauptstadt Kiew erneut Ziel russischer Luftangriffe.

12.38 Uhr: G7-Gipfel: Selenskyj dankt Sunak für „Führung“ bei Kampfjet-Koalition

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem britischen Premierminister Rishi Sunak beim G7-Gipfel für dessen Unterstützung bei der Bildung einer Koalition zur Lieferung westlicher Kampfjets gedankt. Selenskyj traf Sunak am Samstag am Rande des Spitzentreffens der führenden demokratischen Industriestaaten im japanischen Hiroshima.

„Ich habe für die Führung des Vereinigten Königreichs in der internationalen Kampfjet-Koalition gedankt“, schrieb Selenskyj anschließend auf seinem Telegram-Account.

Die USA hatten zuvor am Rande des G7-Gipfels in Japan angekündigt, die Lieferung von Kampfjets des Typs F-16 an die Ukraine ermöglichen zu wollen. Bereits am Dienstag hatten Großbritannien und die Niederlande erklärt, eine von Kiew seit langem gewünschte internationale Kampfjet-Koalition für Kiew aufbauen zu wollen.

12.06 Uhr: G7-Staaten sagen Selenskyj beim Gipfel weitere Hilfen zu

Die Staats- und Regierungschefs der führenden demokratischen Industrienationen haben dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kurz vor einem Treffen in Japan weitere Hilfen zugesagt. „Wir ergreifen konkrete Maßnahmen, um die Ukraine angesichts des fortdauernden illegalen russischen Angriffskriegs so lange zu unterstützen, wie dies nötig ist“

8.31 Uhr: G7-Staaten drängen China: „Druck auf Russland ausüben“

China soll nach dem Willen der G7-Staaten „Druck auf Russland ausüben“, den Krieg in der Ukraine zu beenden und seine Truppen zurückzuziehen. Das ging am Samstag aus der Erklärung des Gipfels der führenden demokratischen Industrieländer in Hiroshima in Japan hervor. Seit der Invasion in der Ukraine hat China die Aggression allerdings nicht einmal verurteilt, sondern Präsident Wladimir Putin Rückendeckung gegeben.

Zu Chinas eigenen Machtansprüchen auf Taiwan und im Ost- und Südchinesischen Meer stellen die G7-Staaten in der Erklärung fest: „Wir lehnen entschieden jeden einseitigen Versuch ab, den Status quo durch Gewalt und Zwang zu ändern.“ Frieden und Stabilität in dem wichtigen Schifffahrtsweg der Taiwanstraße seien unerlässlich für Sicherheit und Wohlergehen der Weltgemeinschaft.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 19. Mai:

21.04 Uhr: Berater: Selenskyj nimmt am G-7-Gipfel teil

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende am Gipfeltreffen der sieben führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7) in Hiroshima teilnehmen. Das bestätigte der Chef des ukrainischen Präsidentenbüroselen, Andrij Jermak, am Freitagabend im ukrainischen Fernsehen. „Ja, das kann ich bestätigen“, antwortete Jermak auf eine entsprechende Frage.

Selenskyj wolle sich in Hiroshima unter anderem mit US-Präsident Joe Biden treffen. In erster Linie wolle der ukrainische Präsident mit dem US-Kollegen über die von diesem verkündete Beteiligung der Vereinigten Staaten an der sogenannten Kampfjet-Koalition sprechen. „Ich kann heute offiziell über die Bildung der Flugzeug-Koalition sprechen, und das bedeutet, dass die Ukraine sehr bald alles zum Schutz ihres Himmels, ihrer Städte und Bürger haben wird“, sagte Jermak.

15.21 Uhr: Tichanowskaja: Fünf belarussische Kämpfer in der Ostukraine getötet

Im Osten der Ukraine sind nach Angaben der belarussischen Opposition fünf freiwillige belarussische Kämpfer im Gefecht gegen die russischen Truppen ums Leben gekommen. "Es bricht mir das Herz, dass fünf Mitglieder des belarussischen Freiwilligen-Regiments Kastus Kalinowski nach Kämpfen bei Bachmut tot sind", gab die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja am Freitag im Online-Dienst Twitter bekannt. Ein Kommandeur sei getötet worden, als er versucht habe, Verletzte in Sicherheit zu bringen.

Tichanowskaja zufolge konnten vier Leichen noch nicht aus den Trümmern des Gebäudes geborgen werden, das von russischer Artillerie angegriffen worden war. "Die Kämpfe dauern an", schrieb sie. Die Oppositionelle würdigte die "wahren Helden", die sich für die Freiheit der Ukraine und die Freiheit von Belarus geopfert hätten.

14.44 Uhr: Selenskyj bei Arabischer Liga: „Einige hier drücken ein Auge zu“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einigen Anführern in der arabischen Welt mangelnde Unterstützung seines Landes gegen die russischen Invasoren vorgeworfen.„Leider drücken einige auf der Welt und hier in Ihrem Kreis ein Auge zu“, sagte Selenskyj am Freitag in Saudi-Arabien beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga. Das gelte für Ukrainer in russischen Gefängnissen und „illegale Annexionen“. Einige Teilnehmer des arabischen Gipfels hätten „eine andere Ansicht zum Krieg auf unser Land und bezeichnen ihn als Konflikt“, sagte Selenskyj.

Selenskyj sprach als Ehrengast beim jährlichen Gipfel der Liga und ihrer 22 Mitglieder und reiste dafür am Freitag überraschend ins saudische Dschidda. Die arabische Welt müsse helfen, das ukrainische Volk zu schützen, darunter auch die dort lebende muslimische Gemeinde, sagte Selenskyj. „Ich bin hier, damit jeder einen ehrlichen Blick werfen kann - egal, wie sehr die Russen versuchen, Einfluss zu nehmen.“ Die Ukrainer hätten diesen Krieg nie gewählt. „Wir drängen die Besatzer aus unseren Gebieten“, sagte Selenskyj.

14.20 Uhr: Erneut Luftangriffe auf Kiew und weitere ukrainische Städte

In der Ukraine sind die Hauptstadt Kiew und weitere Städte in der Nacht zum Freitag erneut Ziel russischer Angriffe geworden. „Der zehnte Luftangriff in 19 Tagen im Mai“, teilte die Militärverwaltung von Kiew im Messengerdienst Telegram mit. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu inspizierte indes russische Truppen in der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reiste überraschend zum Treffen der Arabischen Liga nach Saudi-Arabien - bevor er zum G7-Gipfel in Hiroshima erwartet wurde.

Es habe in der Nacht mehrere Angriffswellen mit Drohnen gegeben, erklärte die Militärverwaltung in Kiew. Alle in der Luft entdeckten Ziele, die in Richtung Kiew geflogen seien, seien zerstört worden. Militärvertretern und Medienberichten zufolge gab es auch Explosionen in den Städten Lwiw und Riwne im Westen des Landes sowie in Cherson und Krywyj Rih im Süden.

In der Nacht zuvor hatte die ukrainische Armee eigenen Angaben zufolge eine „beispiellose“ Welle von russischen Luftangriffen abgewehrt. Ukrainische Luftabwehreinheiten hätten 29 der 30 von Russland auf Kiew und andere Landesteile abgefeuerten Marschflugkörper zerstört und vier Drohnen abgeschossen, erklärte die ukrainische Luftwaffe. Das russische Verteidigungsministerium versicherte hingegen, alle Ziele bei den Angriffen „zerstört“ zu haben.

12.30 Uhr: Russischer Verteidigungsminister zur Truppeninspektion in Ukraine

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat einen Kommandoposten in der russisch besetzten südukrainischen Region Saporischschja besucht. In einem vom russischen Verteidigungsministerium am Freitag veröffentlichten Video ist Schoigu in einer Militäruniform mit hochrangigen Kommandeuren zu sehen. Es ist auch zu sehen, wie der Minister russischen Soldaten Orden überreicht und ihnen für ihren "Dienst am Land" dankt. Wann und wo genau der Besuch stattfand, wurde nicht mitgeteilt.

Laut dem Ministerium lobte Schoigu das Militär für die "hohe Effizienz bei der Identifizierung und Zerstörung von militärischem Material und Truppen" der Ukraine.

12.16 Uhr: Selenskyj überraschend beim Gipfel der Arabischen Liga

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zum Gipfel der Arabischen Liga nach Saudi-Arabien gereist. Selenskyj landete am Freitag aus Polen kommend in der Küstenstadt Dschidda, wie der Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete. Selenskyj selbst bestätigte seine Ankunft in dem Königreich zugleich bei Twitter und erklärte, es sei seine erste Reise dorthin. Saudi-Arabien spiele eine „bedeutende“ Rolle, schrieb Selenskyj. „Wir sind bereit, unsere Zusammenarbeit auf eine neue Stufe zu heben.“

Der saudische König Salman hatte Selenskyj Diplomatenkreisen zufolge als Ehrengast zum jährlichen Gipfeltreffen der Liga eingeladen. Die Golfstaaten pflegen meist gute Beziehungen mit Russland und bemühen sich im Ukraine-Krieg um Neutralität.

11.36 Uhr: G7 wollen mit neuen Sanktionen Russlands „Kriegsmaschinerie“ lahmlegen

Die G7-Staats- und Regierungschefs wollen mit neuen Sanktionen Russlands „Kriegsmaschinerie“ so weit wie möglich lahmlegen. Der G7-Gipfel beschloss am Freitag, „Russland die G7-Technologien, Industrieausrüstung und Dienstleistungen zu entziehen“, die für den Krieg in der Ukraine genutzt würden. Dies umfasst demnach Exportbeschränkungen für Güter, die „entscheidend für Russland auf dem Schlachtfeld“ sind, und auch Sanktionen gegen Unternehmen, die für Moskau Kriegsmaterial an die Front bringen.

„Wir bleiben geeint bei der Verhängung koordinierter Sanktionen und anderer wirtschaftlicher Maßnahmen, um Russlands Fähigkeit weiter zu untergraben, seine illegale Aggression zu führen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der G7 zur Ukraine. „Wir werden unsere Maßnahmen ausweiten, um sicherzustellen, dass die Ausfuhr aller Güter, die für Russlands Aggression entscheidend sind, in allen unseren Rechtssprechungsbereichen eingeschränkt wird.“

11.26 Uhr: G7 fordert Russland zu Truppenabzug aus Ukraine auf

Die G7 führender demokratischer Wirtschaftsmächte hat Russland erneut eindringlich zu einem kompletten Rückzug seiner Truppen aus der Ukraine aufgefordert. „Russland hat diesen Krieg begonnen und kann diesen Krieg beenden“, heißt es in einer am Freitag von den Staats- und Regierungschefs beim Gipfeltreffen im japanischen Hiroshima beschlossenen Erklärung. „Wir unterstreichen, dass es keinen gerechten Frieden geben kann ohne den vollständigen und bedingungslosen Abzug der russischen Truppen und der militärischen Ausrüstung, und das muss bei jedem Friedensaufruf berücksichtigt werden.“

11 Uhr: G7-Gipfel: Von der Leyen fordert neue Instrumente für die Ukraine

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim G7-Gipfel in Japan für einen weiteren Ausbau der militärischen Unterstützung für die Ukraine geworben. „Wir müssen der Ukraine jetzt die Instrumente an die Hand geben, die sie braucht, um sich erfolgreich zu verteidigen und um volle Souveränität und territoriale Integrität zurückzugewinnen“, sagte sie am Freitag bei dem Spitzentreffen der führenden demokratischen Industrienationen.

Es gelte, der Ukraine so lange wie nötig die notwendige militärische und finanzielle Unterstützung zu geben. Friedensverhandlungen, die den Angreifer und das Opfer auf eine Stufe stellten, müssten abgelehnt werden.

10.20 Uhr: Ukraine: Selenskyj reist zum G7-Gipfel nach Japan

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach Angaben aus Kiew persönlich am G7-Gipfel im japanischen Hiroshima teilnehmen. „Dort werden sehr wichtige Dinge entschieden, daher ist eben die physische Anwesenheit unseres Präsidenten absolut wichtig dafür, um eben unsere Interessen zu vertreten“, sagte der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats, Olexij Danilow, am Freitag im ukrainischen Fernsehen.

Ursprünglich hatte es geheißen, der ukrainische Präsident werde bei dem G7-Gipfel per Video zugeschaltet. „Denn, wenn du dich dort irgendwo weit weg befindest, dort auf der anderen Seite des Ozeans, dann fühlen und begreifen sie nicht immer, was in den Weiten unseres Landes passiert. Eben die physische Präsenz unseres Präsidenten ist äußerst wichtig bei solchen Veranstaltungen“, erläuterte Danilow weiter.

9.05 Uhr: Ende von Waffenlieferungen wäre laut Pistorius das Ende der Ukraine

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat Zweifel an den fortgesetzten Waffenlieferungen an die Ukraine deutlich zurückgewiesen. "Wer heute fordert, die Waffenlieferungen in die Ukraine zu stoppen, der überlässt die Ukraine ihrem Schicksal", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" und der "Main-Post" vom Freitag. "Das Ende der Waffenlieferungen heute wäre das Ende der Ukraine morgen."

Pistorius bekräftigte, es gehe darum, "die Ukraine mit allem zu unterstützen, was geht, was wir leisten können". Er bekräftigte in diesem Zusammenhang die Absage der Bundesregierung an die Lieferung von Kampfjets: "Ich habe wiederholt gesagt, dass wir keine Kampfflugzeuge haben, die der Ukraine sofort helfen."

8 Uhr: G7-Staaten kündigen zu Gipfel-Auftakt neue Sanktionen gegen Russland an

Zum Auftakt des G7-Gipfels haben die Mitglieder der Gruppe großer Industriestaaten ihre Entschlossenheit bekräftigt, weitere Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs in der Ukraine zu verhängen. Die USA kündigten zu dem Treffen im japanischen Hiroshima am Freitag ein neues Sanktionspaket gegen dutzende Unternehmen an. Die EU und Großbritannien wollen ihrerseits den milliardenschweren Handel mit russischen Rohdiamanten ins Visier nehmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nun persönlich bei dem Gipfel erwartet.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 19. Mai:

20.45 Uhr: London: Ukraine hat neue Marschflugkörper bereits eingesetzt

Die Ukraine hat die von Großbritannien gelieferten Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow bereits im Krieg gegen Russland eingesetzt. „Es ist mein Verständnis, dass sie genutzt wurden, seitdem wir ihre Übergabe an die Ukraine angekündigt haben“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Donnerstag. Mit den Raketen hätten die Ukrainer die Möglichkeit, russische Kommandozentren zu treffen, die aus Furcht vor Artilleriesystemen wie dem US-Mehrfachraketenwerfer Himars ins Hinterland verlegt wurden. Weitere Details nannte der Minister nicht.

19 Uhr: Kiew: Ukrainische Truppen rücken bei Bachmut weiter vor

Das ukrainische Militär stößt nach eigener Darstellung in schweren Kämpfen bei Bachmut weiter vor. „In einigen Gebieten sind unsere Truppen um bis zu einem Kilometer vorgerückt“, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Donnerstagabend auf Telegram. Um seine Positionen zu festigen, habe das russische Militär inzwischen die meisten seiner Reserven nach Bachmut verlegt. Die russischen Gegenangriffe zur Rückeroberung verlorener Stellungen vor allem im Süden von Bachmut seien abgeschlagen worden.

17.40 Uhr: Kiew: Russische Raketenangriffe als Zeichen der Verzweiflung

Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates der Ukraine wertet die wiederholten russischen Angriffe auf ukrainische Großstädte als Zeichen der Verzweiflung Moskaus. „Kiew bleibt Kremlchef Wladimir Putins manisches und unerreichbares Ziel“, twitterte Olexij Danilow am Donnerstag. „Sinnlose und kostspielige Angriffe auf die Hauptstadt sind für den Kreml notwendig, um den Grad der patriotischen Hysterie im Land zu erhöhen.“ Die ukrainische Hauptstadt war im Mai bereits mehrmals Ziel russischer Angriffe mit Raketen oder sogenannten Kamikaze-Drohnen.

Nach Meinung Danilows machen sich die russischen Misserfolge an den Fronten der Ukraine in der Bevölkerung Russlands bereits bemerkbar: „In Russland entwickelt sich angesichts des Scheiterns der Offensive und der Rückschläge an der Front ein Prozess der Verzweiflung und Frustration gegenüber den Behörden.“

16.10 Uhr: Kiew meldet Abwehr „beispielloser“ Welle russischer Raketenangriffe - Moskau spricht von Erfolg

Die ukrainische Armee hat in der Nacht zum Donnerstag eigenen Angaben zufolge eine „beispiellose“ Welle von russischen Luftangriffen abgewehrt. Ukrainische Luftabwehreinheiten hätten 29 der 30 von Russland auf Kiew und andere Landesteile abgefeuerten Marschflugkörper zerstört und vier Drohnen abgeschossen, erklärte die ukrainische Luftwaffe. Das russische Verteidigungsministerium versicherte hingegen, alle Ziele bei den Angriffen „zerstört“ zu haben. Unterdessen sagte der chinesische Ukraine-Sondergesandte Li Hui Angaben aus Peking zufolge, er sehe kein „Allheilmittel zur Lösung der Krise“ zwischen der Ukraine und Russland.

Nach Angaben der ukrainischen Armee feuerten russische Streitkräfte die Marschflugkörper aus verschiedenen Richtungen vom Land, vom Meer und aus der Luft ab. Serhij Popko, Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, sprach von einer „Serie von Luftangriffen auf Kiew, von beispielloser Stärke, Intensität und Vielfalt“.

11.31 Uhr: G7-Staaten wollen Export russischer Diamanten einschränken

Die Gruppe der führenden demokratischen Industrienationen will den milliardenschweren Export von Rohdiamanten aus Russland einschränken. Eine entsprechende Erklärung soll beim G7-Gipfel im japanischen Hiroshima beschlossen werden soll, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag sagten.

8.44 Uhr: G7-Beratungen zu Russland: USA stellen neue Sanktionen in Aussicht

Die US-Regierung hat vor dem G7-Gipfel im japanischen Hiroshima neue Sanktionen als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in Aussicht gestellt. Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, kündigte auf dem Flug nach Japan an, die USA würden ein Sanktionspaket vorlegen in Verbindung mit einer Gipfelerklärung der G7-Staaten. Die Erklärung werde sich vor allem auf die Durchsetzung bestehender Strafmaßnahmen konzentrieren. Details nannte er zunächst nicht.
 
Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, hatte vor wenigen Tagen gesagt, die USA planten zum Beispiel weitere Strafmaßnahmen gegen jene, die an den zunehmenden Rüstungsgeschäften zwischen Russland und dem Iran beteiligt seien. Nach US-Angaben gehört der Iran zu den wichtigsten militärischen Unterstützern Moskaus und versorgt Russland etwa in größerem Umfang mit Angriffsdrohnen.

7.15 Uhr: Neue russische Raketenangriffe auf die Ukraine

Das russische Militär hat in der Nacht erneut ukrainische Städte mit Drohnen und Raketen angegriffen. „In unserer Zone, für die wir verantwortlich sind, wurde am Abend ein schwerer Raketenangriff auf Odessa registriert“, sagte die Sprecherin der Heeresgruppe Süd, Natalja Humenjuk, am Donnerstag im Fernsehen. Ihren Angaben nach wurden die meisten Raketen über dem Meer abgefangen. „Es gibt aber leider auch Treffer.“ Ein Mensch sei getötet, zwei weitere verletzt worden. Auch über Kiew war die Flugabwehr im Einsatz.
 
Nach Angaben des Chefs der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, wurden alle Luftziele von der Flugabwehr erfasst und abgeschossen. Es sei der neunte Luftangriff seit Anfang Mai. „Dieses Mal wurde die Attacke von strategischen Bombern der Typen Tu-95MS und Tu-160 aus der Region des Kaspischen Meeres mit Marschflugkörpern des Typs Ch-101/555 durchgeführt“, schrieb Popko auf dem Telegram-Kanal der Kiewer Militärverwaltung. In zwei Stadtbezirken seien Raketentrümmer herabgefallen. In einem Garagenkomplex ist demnach ein Brand ausgebrochen. Tote und Verletzte habe es aber nicht gegeben. Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigte die Angaben.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 17. Mai:

22.35 Uhr: Selenskyj begrüßt Haltung des Europarats

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entscheidung des Europarats zur breiten Unterstützung der Ukraine ausdrücklich begrüßt. „Der Europarat hat eine wichtige Entscheidung getroffen: Die endgültige Entschließung des Gipfels in Island unterstützt die ukrainische Friedensformel“, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner allabendlichen Videoansprache. „Es ist wichtig, dass Europa im Interesse eines ehrlichen Friedensplans so geeint ist.“ Er danke allen Staats- und Regierungschefs Europas und allen Mitgliedstaaten des Europarats für ihre Haltung.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 16. Mai:

22.30 Uhr: Selenskyj sieht weitere Unterstützung für Kampfjet-Koalition

In den Bemühungen um eine Stärkung der ukrainischen Luftwaffe möglichst mit Flugzeugen aus westlicher Produktion sieht Präsident Wolodymyr Selenskyj zunehmende Unterstützung für die angestrebte Kampfjet-Koalition. „Gestern haben wir in Großbritannien mit Rishi (Sunak), dem Premierminister, vereinbart, dass wir an einer Koalition von Kampfjets arbeiten - Ausbildung, Flugzeuge, Ergebnisse“, berichtete Selenskyj am Dienstag in seiner allabendlichen Videoansprache von den Ergebnissen seiner Europareise.

„Gestern wurde dies vom französischen Präsidenten (Emmanuel) Macron unterstützt, und heute vom niederländischen Premierminister Mark Rutte“, sagte Selenskyj. „Ein guter Start für die Koalition! Ich danke Ihnen allen!“

22.02 Uhr: Russland dementiert Abschuss von Hyperschallraketen durch die Ukraine

Russland hat Angaben der Ukraine zum Abschuss moderner russischer Hyperschallraketen dementiert. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag, Russland habe gar nicht so viele Hyperschallraketen abgefeuert wie der ukrainischen Regierung zufolge in der Nacht zuvor abgefangen worden waren.

20.50 Uhr: London und Den Haag wollen "Koalition" für Kampfjet-Lieferung an Ukraine bilden

Großbritannien und die Niederlande wollen eine "internationale Koalition" schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte hätten sich am Rande des Gipfeltreffen des Europarats in Islands Hauptstadt Reykjavik auf ein solches Vorgehen verständigt, teilte ein Sprecher der britischen Regierung am Dienstagabend mit. Die Ukraine solle F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung unterstützt werden.

20.16 Uhr: Scholz wirbt für Register ukrainischer Kriegsschäden

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor einem Europaratsgipfel in Reykjavik für ein internationales Register der ukrainischen Kriegsschäden geworben. Es sei sehr wichtig, „dass wir ein Schadenregister aufbauen, das uns jetzt in die Lage versetzt, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine entstehenden Schäden gemeinschaftlich zu erfassen“, sagte er am Dienstagabend. Damit solle eine Basis für den Wiederaufbau der Ukraine geschaffen werden.

Das Register sei Voraussetzung dafür, dass mit gemeinsamen Daten gearbeitet werden könne, so Scholz. Es könne bei Gesprächen auf internationaler Ebene eine Grundlage sein. „Insofern ist das für die Zukunft der Ukraine von allergrößter Bedeutung“, sagte der Bundeskanzler. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als einem Jahr gegen eine russische Invasion.

17.05 Uhr: Ukrainische Armee meldet Rückeroberung von 20 Quadratkilometern bei Bachmut

Die ukrainische Armee hat in der Umgebung der hart umkämpften Stadt Bachmut im Osten des Landes nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen 20 Quadratkilometer von Russland zurückerobert. "In den vergangenen Tagen haben unsere Soldaten rund 20 Quadratkilometer nördlich und südlich des Stadtrands von Bachmut befreit", erklärte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Dienstag. Innerhalb Bachmuts sei aber "der Feind" weiter vorgerückt, fügte Maljar hinzu. Russland zerstöre mit seinen Artillerieangriffen die ganze Stadt.

11.32 Uhr: Ukrainischer Kommandeur bezeichnet Bachmut als „Mausefalle“ für Russen

Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, hat die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut als „Mausefalle“ für die russischen Truppen bezeichnet. „Die Wagner-Söldner sind nach Bachmut wie die Ratten in die Mausefalle gekrochen“, sagte der 57-Jährige am Dienstag bei einem weiteren Besuch im Frontgebiet. Durch „aktive Verteidigung“ seien die ukrainischen Einheiten an mehreren Abschnitten bei Bachmut zu Gegenangriffen übergegangen.

10.20 Uhr: Ukraine meldet erfolgreichen Abschuss von sechs russischen Hyperschallraketen

Die Ukraine hat bei erneuten nächtlichen russischen Luftwaffenangriffen eigenen Angaben zufolge sechs moderne russische Hyperschallraketen abgefangen. „Ein weiterer unglaublicher Erfolg für die ukrainischen Luftstreitkräfte! Vergangene Nacht haben unsere Luftverteidiger sechs russische Hyperschallraketen vom Typ Kinschal und zwölf weitere Raketen abgeschossen“, erklärte Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter.

Nach Armee-Angaben zerstörte die Luftabwehr alle von Russland über Nacht abgefeuerten 18 Raketen sowie neun Drohnen. Mit welchen Waffen die Raketen vom Himmel geholt wurden, teilte die Armee zunächst nicht mit. Nach Angaben von Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko gingen einige Trümmerteile in mehreren Stadtteilen der Hauptstadt nieder, unter anderem im Zoo, wo sie demnach drei Menschen verletzten.

9.15 Uhr: Strack-Zimmermann lehnt Lieferung deutscher Kampfjets an Ukraine ab

Die Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat die Lieferung von deutschen Kampfjets an die Ukraine erneut abgelehnt. Sie sehe keinen Tornado und keinen Eurofighter über dem ukrainischen Luftraum, sagte die FDP-Politikerin am Dienstag im Deutschlandfunk. „Das hat schlicht was mit der Reichweite der Maschine zu tun, mit der Komplexität der Ausbildung“.

Strack-Zimmermann hält die Lieferung von anderen Flugzeugtypen wie etwa sowjetischen MiGs oder F-16-Kampfjets aus US-Produktion für hilfreich. „Man könnte Selenskyj natürlich anbieten, in Deutschland Militärstützpunkte zur Verfügung zu stellen, wo die F-16 gewartet werden“, sagte sie dem MDR.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 15. Mai:

20 Uhr: Selenskyj nach Vierländertour wieder in die Ukraine zurückgekehrt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach einer Tour durch vier europäische Staaten wieder in die Ukraine zurückgekehrt. „Wir kehren mit neuen Verteidigungspaketen nach Hause zurück: mehr Munition, stärkere Waffen für die Front, mehr Schutz für unsere Leute, mehr politische Unterstützung“, fasste der 45-Jährige die Reise in einem im Zug aufgezeichneten Video am Montag zusammen. Bei allen Gesprächen in Italien, Deutschland, Frankreich und Großbritannien sei seine Friedensformel über einen kompletten Abzug der russischen Truppen vom Staatsgebiet der Ukraine besprochen worden.

18.46 Uhr: Hochrangiger pro-russischer Funktionär bei Explosion in Luhansk verletzt

Bei einer Explosion in der russisch kontrollierten ostukrainischen Stadt Luhansk ist nach Separatistenangaben ein hochrangiger pro-russischer Funktionär verletzt worden. Bei dem Vorfall, der sich der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge in einem Friseursalon nahe dem Gebäude der pro-russischen Regionalverwaltung ereignete,  wurden dem örtlichen Separatistenführer Leonid Pasetschnik zufolge der als Innenminister der selbsternannten Volksrepublik Luhansk bezeichnete Igor Kornet und sechs weitere Menschen verletzt. Vier von ihnen, darunter ein 17-jähriger Jugendlicher, seien in einem kritischen Zustand. 

Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine wurden zahlreiche von Moskau eingesetzte  pro-russische Separatisten Ziel von Mordversuchen, einige von ihnen wurden getötet. Die Ukraine hat sich nie zu diesen Angriffen bekannt.

15.20 Uhr: Merz offen für Gespräche über weitere Unterstützung für Ukraine

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat sich offen für Gespräche über eine weitere militärische Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine gezeigt. „Es wäre gut, wenn sich die Europäer und die Amerikaner gemeinsam verständigen, wie in Zukunft weiter der Ukraine geholfen wird“, sagte er nach Sitzungen der CDU-Spitzengremien am Montag in Berlin. Ziel müsse sein, dass die Ukraine den Krieg gewinne, „und zwar im Sinne eines vollständigen Rückzugs der russischen Truppen von ukrainischem Territorium“.

10.03 Uhr: Ukraine meldet "ersten Erfolg" der Offensive rund um Bachmut

Die ukrainische Armee hat am Montag einen erfolgreichen Vorstoß ihrer Streitkräfte in Gebiete nahe der hart umkämpften Stadt Bachmut im Osten des Landes gemeldet. "Der Vorstoß unserer Truppen in Richtung Bachmut ist der erste Erfolg der Offensive im Rahmen des Einsatzes zur Verteidigung Bachmuts", teilte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Montag im Onlinedienst Telegram mit.

Die letzten Tage hätten gezeigt, "dass wir auch unter solch extrem schwierigen Bedingungen voranschreiten und den Feind vernichten können", sagte Syrskyi. "Wir kämpfen mit weniger Ressourcen als der Feind. Gleichzeitig gelingt es uns, seine Pläne zu zerstören", teilte er weiter mit.

9.10 Uhr: Großbritannien sagt Ukraine Hunderte Kampfdrohnen zu

Großbritannien weitet seine militärische Unterstützung für die Ukraine erneut deutlich aus. Zu einem neuen Paket gehören Hunderte Flugabwehrraketen sowie Hunderte Kampfdrohnen mit einer Reichweite von mehr als 200 Kilometern, wie die Regierung in London am Montag anlässlich eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mitteilte. Damit könnten die unbemannten Flugkörper auch Ziele auf der von Russland annektierten ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim erreichen. Zuvor hatte Großbritannien bereits Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow mit größerer Reichweite zur Verfügung gestellt.

8.20 Uhr: Selenskyj kündigt für Montag Gespräche in London an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat für diesen Montag Gespräche in Großbritannien angekündigt. Er werde sich in London mit dem britischen Premierminister Rishi Sunak treffen, teilte Selenskyj bei Twitter mit.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 14. Mai: 

21.13 Uhr: Selenskyj zu Beratungen in Paris eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Sonntagabend nach seinem Deutschland-Besuch auch zu Beratungen in Paris eingetroffen. Nach der Landung auf einem Militärflughafen bei Paris wurde Selenskyj von Frankreichs Premierministerin Élisabeth Borne sowie Außenministerin Catherine Colonna empfangen. Im Élyséepalast erwartete Staatschef Emmanuel Macron den ukrainischen Präsidenten zu einem Arbeitsabendessen. Macron werde die unerschütterliche Unterstützung Frankreichs für die Ukraine bekräftigen, teilte der Élyséepalast mit.

In dem Gespräch zwischen Macron und Selenskyj soll es laut Élyséepalast um weitere militärische und humanitäre Unterstützung gehen. Auch eine langfristige Perspektive für einen Frieden in Europa könnte demnach Thema sein. Für Selenskyj ist es der zweite Besuch in Paris seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land. Erst Anfang Februar hatte er dort Macron und den ebenfalls angereisten Bundeskanzler Olaf Scholz getroffen.

19.47 Uhr: Selenskyj reist nach Deutschland-Besuch weiter nach Paris

Der ukrainische Präsident reist nach seinem Deutschland-Besuch am Sonntagabend überraschend weiter nach Paris. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wolle ihn zu einem Arbeitsabendessen empfangen, teilte der Élyséepalast mit.

18.39 Uhr: Selenskyj bezeichnet Scholz als „Verteidiger Europas“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Bundeskanzler Olaf Scholz für seine sicherheitspolitische Kehrtwende nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gelobt. „Als Du die Zeitenwende sahst, begannst Du so zu handeln, wie ein Verteidiger Europas zu handeln hat“, sagte er bei der Verleihung des Karlspreises. „Europa wird Dir und dieser Regierung Deutschlands immer dankbar sein.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach der Laudatio bei der Verleihung des ...
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich bei Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach der Laudatio bei der Verleihung des Karlspreises für Verdienste um die Einheit Europas an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj | Bild: Federico Gambarini, dpa

Konkret dankte Selenskyj Scholz für die Waffenlieferungen der vergangenen Monate. Das Flugabwehrsystem Iris-T habe beispielsweise bereits Tausende Menschenleben gerettet. Ausdrücklich nannte Selenskyj auch die Leopard- und Marder-Panzer. „Wichtig ist auch, dass Deutschland nicht nur militärisch, sondern mit seiner Führung in den wirtschaftlichen, humanitären Bereichen und der Diplomatie hilft.“

Scholz hatte sich wenige Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine dafür entschieden, der Ukraine Waffen zu liefern. Außerdem kündigte er eine massive Aufrüstung der Bundeswehr an. Heute zählt Deutschland nach den USA und neben Großbritannien zu den größten Waffenlieferanten der Ukraine.

18.11 Uhr: Selenskyj: Ukraine streitet für Freiheit Europas

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Auszeichnung mit dem Karlspreis als „große Ehre“ bezeichnet. Er stehe hier für die Ukrainerinnen und Ukrainer, die jeden Tag für ihre Freiheit und für die Werte Europas kämpften, sagte Selenskyj am Sonntag in seinem Dankeswort bei der Verleihung des Karlspreises im Krönungssaal des Aachener Rathauses.

„Jeder von ihnen würde es verdienen, hier zu stehen.“ Selenskyj betonte, dass die Ukraine nichts lieber wolle als den Frieden - dieser könne in dem derzeitigen Konflikt aber nur mit einem Sieg gewonnen werden. Der Krieg in der Ukraine entscheide auch über das Schicksal Europas, weil es Russland darum gehe, die Geschichte der europäischen Einigung ungeschehen zu machen. Russland sei „zu jeder Grausamkeit und Gemeinheit fähig“.

17.20 Uhr: Scholz an Ukrainer: „Unsere Geschichte wird gemeinsam weitergehen“

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Selenskyj und seinem Volk für die Verteidigung gemeinsamer europäischer Werte gedankt. Der SPD-Politiker erinnerte in seiner Laudatio daran, wie Selenskyj am Morgen des russischen Angriffs mit wirkmächtigen Worten den Widerstand bekräftigt habe. „"Der Präsident ist hier. Wir alle sind hier"“, zitierte Scholz auf Ukrainisch aus der ersten Videobotschaft Selenskyjs und stellte fest: „Wohl selten in der Geschichte hatten so knappe Worte so große Wirkung.“

Es sei augenblicklich klar gewesen, dass das ukrainische Volk nicht vor Russlands Gewalt weichen, sondern widerstehen werde. „Europa hat dem ukrainischen Volk und ganz persönlich dem Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sehr viel zu verdanken“, sagte Scholz. Der Krieg zeige für die Ukraine und für die Europäische Union auf: „Wir stehen zusammen! Wir gehören zusammen! Und: Unsere Geschichte wird gemeinsam weitergehen.“

17.10 Uhr: Scholz: Karlspreis Auftakt für weiteres Zusammenwachsen in Europa

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und sein Volk als Auftakt für das weitere Zusammenwachsen in Europa bezeichnet. In seiner Laudatio nannte der SPD-Politiker dabei neben der Ukraine auch die Staaten des Westlichen Balkans, Moldau „und perspektivisch auch mit Georgien“.

„Falls Wladimir Putin geglaubt hat, er könnte die ukrainische Nation mit Gewalt von ihrem Weg nach Europa abbringen, dann hat er - mit all seinen Panzern, seinen Drohnen und Raketenwerfern - nichts als das Gegenteil bewirkt“, sagte Scholz laut Redemanuskript. „Ihr Freiheitswille und Ihre Widerstandskraft in dunkler Zeit spenden Hoffnung und Inspiration weit über die Ukraine hinaus. An der Spitze des gesamten ukrainischen Volks verteidigen Sie die Werte, für die Europa steht.“

16.44 Uhr: Zeremonie zur Karlspreis-Verleihung an Selenskyj hat begonnen

Mit gut einer Stunde Verzögerung hat im Krönungssaal des Aachener Rathauses die feierliche Verleihung des Karlspreises an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj begonnen. Lange war unklar gewesen, ob Selenskyj dafür persönlich nach Aachen kommen würde. Dann aber betrat er am Nachmittag den mittelalterlichen Saal, in dem die Gäste schon warteten - gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz war er zuvor aus Berlin nach Nordrhein-Westfalen geflogen. Bei seinem Eintritt in den Saal bekam Selenskyj Standing Ovations.

Der Karlspreis für Verdienste um die europäische Einigung wurde dieses Jahr Selenskyj und dem ukrainischen Volk für ihre Verteidigung europäischer Werte bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs zuerkannt.

16.15 Uhr: Selenskyj bei Karlspreis-Verleihung - Wüst: „Ein Held Europas“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zur Karlspreis-Verleihung in Nordrhein-Westfalen eingetroffen. Nach dpa-Informationen wurde er von Bundeskanzler Olaf Scholz begleitet und nach der Landung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) empfangen. Selenskyj wird zur Verleihung des Preises in Aachen erwartet.

„Ein Held Europas und ein großer Kämpfer für die Freiheit - willkommen in NRW“, schrieb Wüst am Sonntag auf Twitter. Selenskyjs Teilnahme an der Zeremonie in Aachen war monatelang ungewiss. Der Präsident des Landes, das sich gegen den Angriffskrieg Russlands wehrt, gilt als sehr gefährdet. Die Zeremonie im Aachener Rathaus wird von extrem strengen Sicherheitsauflagen begleitet.

13.30 Uhr: Mehrere Demos zum Karlspreis: Etwa tausend Menschen für Ukraine

 Im Umfeld der Karlspreis-Verleihung haben am Sonntag etwa tausend Menschen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit einer Demonstration in Aachen unterstützt. Der Zug startete am Bahnhof in Richtung Innenstadt. Die meisten Demonstranten waren Ukrainer. Viele hatten sich die ukrainische Fahne umgehängt und hatten traditionelle Hemden und Blusen an. 

In der Stadt sind parallel zur Verleihung des Karlspreises an Selenskyj und das ukrainische Volk sechs Demonstrationen unterschiedlicher Lager bei der Polizei angemeldet. Etwa 300 Menschen gingen begleitet von Trommeln in einem pro-russischen Demonstrationszug mit. „Friede mit Russland“ forderten sie auf einem Banner. „Ich bin nicht im Krieg mit Russland“, stand auf einem anderen Transparent.

12.20 Uhr: Selenskyj: Wir greifen das russische Territorium nicht an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist Befürchtungen entgegengetreten, seine Streitkräfte könnten mit moderneren westlichen Waffen auch russisches Staatsgebiet angreifen. „Wir greifen das russische Territorium nicht an. Wir befreien unser gesetzmäßiges Gebiet“, sagte Selenskyj. „

Wir haben dafür keine Zeit, keine Kräfte und keine überzähligen Waffen dafür.“ Man habe sich gemäß internationalem Recht bei der Vorbereitung der Gegenoffensivaktionen ausschließlich auf die Befreiung „unseres von der ganzen Welt anerkannten Territoriums“ konzentriert.

12.10 Uhr: Selenskyj: Arbeiten an Koalition für Kampfjets - Scholz zurückhaltend

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland gebeten, sein Land in einer Koalition mit anderen Partnern durch die Lieferung moderner Kampfjets zu unterstützen. Die Ukraine arbeite während seines Besuchs in europäischen Hauptstädten daran, „eine Kampfjet-Koalition zu schaffen“, sagte Selenskyj. Er werde sich auch an die deutsche Seite wenden mit der Bitte, die Ukraine in dieser Koalition zu unterstützen.

„Das ist für die Ukraine sehr wichtig, unsere Anstrengungen zu koordinieren“, sagte Selenskyj. Russland habe derzeit ein Übergewicht im Luftraum. Dies wolle man ändern.

12.08 Uhr: Selenskyj und Scholz fliegen gemeinsam nach Aachen

Selenskyj und Bundeskanzler Olaf Scholz fliegen an diesem Sonntag gemeinsam nach Aachen zur Verleihung des Karlspreises an den Staatschef. Das bestätigte Scholz am Vormittag in einer Pressekonferenz mit Selenskyj in Berlin. Bisher war aus Sicherheitsgründen noch offengeblieben, ob Selenskyj selbst zur Verleihung des Preises nach Nordrhein-Westfalen kommt.

Die Verleihungszeremonie beginnt nach bisherigen Angaben gegen 15.30 Uhr nach einem Gottesdienst. Scholz wird die Laudatio halten. Als weitere Redner sind EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki dabei.

11.58 Uhr: Scholz versichert Selenskyj: Unterstützen so lange wie nötig

Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine die weitere Unterstützung Deutschlands zugesichert. „Wir unterstützen Euch so lange, wie es nötig sein wird“, sagte der SPD-Politiker am Sonntag bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Kanzleramt in Berlin. Bisher sei Hilfe im Wert von 17 Milliarden Euro geleistet worden.

11.23 Uhr: Selenskyj nennt Deutschland „wahren Freund und zuverlässigen Verbündeten“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seinem Deutschland-Besuch für die Unterstützung Berlins im Kampf gegen die russischen Truppen bedankt. Deutschland habe sich als „unser wahrer Freund und zuverlässiger Verbündeter erwiesen, der im Kampf für die Verteidigung der Freiheit und der demokratischen Werte entschlossen an der Seite des ukrainischen Volkes steht“, schrieb Selenskyj beim Empfang durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin am Sonntagmorgen auf Englisch ins Gästebuch von Schloss Bellevue.

Er dankte zudem Steinmeier für dessen „persönliche Unterstützung der Ukraine“ und dem deutschen Volk für dessen „fantastische Solidarität“. Auf Deutsch fügte Selenskyj hinzu: „Danke Deutschland!“.

10.19 Uhr: Selenskyj mit militärischen Ehren im Kanzleramt empfangen
- Scholz trifft ukrainischen Präsidenten in Berlin

Nach seinem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit militärischen Ehren in Berlin empfangen worden. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) begrüßte ihn am Sonntagvormittag vor dem Kanzleramt. Ein Musikkorps spielte die Hymnen beider Länder, bevor Scholz und Selenskyj sich zu einem Gespräch ins Kanzleramt zurückzogen.

8.53 Uhr: Selenskyj von Steinmeier in Berlin empfangen
- Auftakt zu Deutschland-Besuch des ukrainischen Präsidenten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist zum Auftakt seines Deutschland-Besuchs von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin empfangen worden. Selenskyj traf am Sonntagmorgen im Schloss Bellevue ein, wo er von seinem deutschen Kollegen begrüßt wurde.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, trägt sich vor seinem Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) in das ...
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, trägt sich vor seinem Gespräch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r) in das Gästebuch im Schloss Bellevue ein. | Bild: Christophe Gateau/dpa

Der ukrainische Staatschef war in der Nacht zu Sonntag in Deutschland gelandet. Es ist sein erster Besuch hierzulande seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Ein Flugzeug der Flugbereitschaft der Bundeswehr hatte Selenskyj nach Angaben der Luftwaffe am Samstagabend in Rom abgeholt, wo der ukrainische Präsident Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella, Regierungschefin Giorgia Meloni und Papst Franziskus getroffen hatte.

8.45 Uhr: Landesweiter Luftalarm in der Ukraine

In der Ukraine ist am frühen Sonntagmorgen ein landesweiter Luftalarm ausgelöst worden. Auslöser sollen örtlichen Medienberichten zufolge Raketenstarts von mehreren strategischen Bombern der russischen Luftwaffe aus dem Bereich des Kaspischen Meeres gewesen sein. Informationen aus dem Kriegsgebiet lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war am Samstagabend in Berlin zu Gesprächen über weitere Waffenlieferungen eingetroffen.

8.30 Uhr: Stadt der ukrainischen ESC-Teilnehmer am Abend des Wettbewerbs "bombardiert"

Die Heimatstadt des ukrainischen Musik-Duos Tvorchi, das sein Land dieses Jahr beim Eurovision Song Contest vertreten hat, ist am Abend des Wettbewerbs von russischen Angriffen getroffen worden. Die westukrainische Stadt Ternopil "ist von Russland bombardiert worden, während wir gesungen haben", erklärten Tvorchi wenige Minuten nach ihrem Auftritt am Samstagabend in Liverpool im Onlinedienst Instagram. Ein Vertreter der Militärverwaltung der Stadt betätigte die Angriffe. 

Wolodymyr Troutsch erklärte im Onlinedienst Telegram, es habe Angriffe auf "Firmenlager, Handelsunternehmen und eine religiöse Organisation" gegeben. Demnach wurden zwei Menschen durch Granatsplitter verletzt. Der Vorsitzende der Regionalrats, Mychailo Golowko meldete einen Angriff auf das Gewerbegebiet der Stadt. 

Voriges Jahr hatte die ukrainische Band Kalush Orchestra mit ihrem Song "Stefania" den ESC gewonnen. Wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs konnte das Siegerland des Vorjahres den ESC aber nicht wie üblich ausrichten. Daher sprang das zweitplatzierte Land Großbritannien ein und richtete die Show in der nordwestenglischen Hafenstadt Liverpool aus.

5.00 Uhr: Selenskyj in Berlin eingetroffen

Aus Sicherheitsgründen wird das Programm des ersten Besuchs von Wolodymyr Selenskyj in Deutschland geheim gehalten. Berlin verkündet aber schon am Samstag ein wichtiges Gastgeschenk.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist erstmals seit dem russischen Angriff auf sein Land zu politischen Gesprächen nach Deutschland gereist. „Bereits in Berlin“, twitterte Selenskyj am frühen Sonntagmorgen. „Waffen. Starkes Paket. Luftverteidigung, Wiederaufbau. EU. Nato. Sicherheit.“, fügte er hinzu - Stichworte für die möglichen Gesprächsthemen in Berlin. Das genaue Programm Selenskyjs wurde aus Sicherheitsgründen zunächst nicht bekannt gegeben. Es wurde erwartet, dass der Gast aus Kiew von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) empfangen wird.

0.54 Uhr: Ukraines Präsident Selenskyj verkündet Landung in Berlin

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist eigenen Angaben zufolge in der Nacht zu Sonntag in Deutschland gelandet. „Schon in Berlin“, schrieb Selenskyj um 00.36 Uhr im Onlinedienst Twitter. Der ukrainische Botschafter in Berlin, Oleksii Makeiev teilte Selenskyjs Nachricht über sein eigenes Twitter-Konto.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 13. Mai: 

21.27 Uhr: Luftalarm in Ukraine zu Beginn des ESC-Finales

Zu Beginn des Finales vom Eurovision Song Contests (ESC) ist in der von Russland angegriffenen Ukraine am Samstagabend in den meisten Regionen Luftalarm ausgelöst worden. Die Ukraine hatte den Gesangswettbewerb im vergangenen Jahr gewonnen und hätte laut den ESC-Regeln den Wettbewerb ausgerichtet. Weil das zu gefährlich gewesen wäre, wurde das Event ins englische Liverpool verlegt. Unklar war am Abend noch, ob es tatsächlich zu Angriffen kam.

Stunden vor dem Finale gab es in der Ukraine auf den Informationsseiten der staatlichen App Dija noch einmal einen Hinweis auf die Live-Übertragung der Musikshow in der App. An die Hunderttausenden ukrainischen Flüchtlinge gerichtet, kam zudem noch der mit einem Smiley versehene Hinweis: „Vergesst nicht, für unsere (Jungs) zu stimmen, wenn Ihr in Europa seid.“

Im Land selbst übertrug der Kultursender der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt die Show. Im vergangenen Jahr hatte das Kalush Orchestra gewonnen. Russland darf nicht am ESC teilnehmen.

19.36 Uhr: Selenskyj in Rom: Italien sichert Hilfe zu, Papst bittet um Frieden

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat in Rom die Staatsspitzen Italiens getroffen und um weitere Unterstützung für den Abwehrkampf seines Landes gegen Russland geworben. Bei einer Audienz beim Papst ging es um Frieden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in Rom um weitere Unterstützung für den Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg geworben. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni sicherte dem Gast aus Kiew Hilfe zu, „so lange es nötig ist und darüber hinaus“, wie sie nach einem Arbeitsessen am Samstag sagte. Selenskyj hatte zuvor auch Staatspräsident Sergio Mattarella getroffen. Im Anschluss stand eine Audienz bei Papst Franziskus an. Selenskyj schrieb nach seiner Landung auf Twitter von einem „wichtigen Besuch, um den Sieg der Ukraine zu erreichen“.

17.17 Uhr: Selenskyj trifft Papst Franziskus im Vatikan

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist im Zuge seines Besuchs in Rom im Vatikan von Papst Franziskus empfangen worden. Nach seinem Treffen mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni erreichte Selenskyj am Samstagnachmittag den Vatikan. Das Treffen sei eine „große Ehre“, sagte er dem Oberhaupt der katholischen Kirche. Franziskus bedankte sich anschließend bei ihm für seinen Besuch. Die beiden zogen sich für ein privates Gespräch zurück.
 
Das Treffen wurde mit Spannung erwartet: Der Papst betont immer wieder, jede Gelegenheit ergreifen zu wollen, um für Frieden in der Ukraine zu werben. Der 86-jährige Pontifex erinnert zwar regelmäßig an das Leid der Menschen in der Ukraine. Den Angreifer Russland nennt er bei solchen Gelegenheiten zumeist allerdings nicht. Er hatte sich mehrmals zu einer Reise nach Kiew bereit erklärt - allerdings nur unter der Bedingung, dann auch nach Moskau reisen zu können.

15 Uhr: Moskau wirft Ukraine Angriff auf zivile Ziele mit britischen Raketen vor

Russland hat der Ukraine den Beschuss „ziviler Ziele“ mit von Großbritannien gelieferten Marschflugkörpern des Typs Storm Shadow vorgeworfen. Die Luft-Luft-Lenkflugkörper, deren Lieferung London Kiew erst am Donnerstag zugesagt hatte, seien am Freitag bei einem Angriff auf die von Russland besetzte ostukrainische Stadt Luhansk genutzt worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Samstag. Bei dem Angriff seien Wohngebäude zerstört und Menschen verletzt worden, darunter sechs Kinder.

Der Angriff habe auf eine chemische Fabrik und einen Fleischverarbeitungsbetrieb in Luhansk gezielt, erklärte das Ministerium. Durch den Angriff sei ein Brand ausgelöst worden, nahegelegene Wohngebäude seien zerstört worden. Der Angriff sei „trotz der Zusicherung Londons, dass die Waffen nicht gegen zivile Ziele verwendet werden“ erfolgt.

14.28 Uhr: Regierungskreise in Berlin: Selenskyj kommt nach Deutschland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommen. Regierungskreise in Berlin bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass der Besuch am Sonntag stattfinden wird. Ob Selenskyj schon am Samstagabend oder erst am Sonntag eintreffen wird, blieb zunächst unklar.

14 Uhr: Russischer Kampfjet und Hubschrauber nahe der Ukraine abgestürzt

Ein Kampfjet und ein Hubschrauber sind in der russischen Region Brjansk am Samstag nach Berichten russischer Medien abgestürzt. Zunächst hatte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den Absturz eines Hubschraubers in unbewohntem Gebiet in dem Ort Klinzy gemeldet. In sozialen Netzwerken war auf Videos eine Explosion an dem Hubschrauber zu sehen, bevor er brennend zu Boden stürzte. Später meldete Tass auch noch den Absturz eines russischen Kampfjets vom Typ Suchoi Su-34. Die Hintergründe waren zunächst unklar.

Russland beklagt immer wieder den Beschuss seiner an die Ukraine grenzenden Regionen. Dort gab es bereits massive Schäden, Tote und Verletzte - allerdings nichts Vergleichbares mit dem auf die Zerstörung der Ukraine gerichteten russischen Angriffskrieg. Die Führung in Kiew betont immer wieder, in dem Konflikt kein russische Staatsgebiet anzugreifen.

13.05 Uhr: Ukraine meldet Fortschritte in "einigen Gebieten" um Bachmut

Die ukrainische Armee hat Fortschritte in "einigen Gebieten" um die seit Monaten heftig umkämpfte Stadt Bachmut im Osten des Landes gemeldet. "Unsere Soldaten rücken in einigen Gebieten der Front vor, und der Feind verliert Ausrüstung und Personal", teilte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. Die Verteidigungsoperation in Richtung Bachmut gehe weiter.

Am Vortag hatte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Malijar in Onlinenetzwerken mitgeteilt, die ukrainische Armee habe zwei Kilometer Gebiet nahe Bachmut zurückerobert. Die russische Seite habe "erhebliche Verluste" erlitten. Die Ukraine habe hingegen in Bachmut seit Wochenbeginn "keine einzige Stellung aufgegeben", erklärte Malijar.

12.34 Uhr: Kiew begrüßt angekündigte deutsche Rüstungslieferungen

Die ukrainische Regierung hat die von der Bundesregierung angekündigten milliardenschweren Rüstungslieferungen begrüßt. Die westlichen Waffenlieferungen zeigten, dass Russland dazu "verurteilt" sei, seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verlieren und auf der "Bank der historischen Schande zu sitzen", erklärte Präsidentenberater Mychailo Podoljak am Samstag. 

11.48 Uhr: Ukraine meldet russische Drohnenangriffe – Explosionen in Luhansk

Die Ukraine hat zahlreiche neue russische Drohnenangriffe und mehrere Explosionen im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet. Es seien kritische Infrastruktur getroffen und Menschen verletzt worden, teilte der Bürgermeister der gleichnamigen Gebietshauptstadt, Olexandr Symtschyschyn, am Samstag mit. Die Behörden sprachen von elf Verletzten. Dem Vernehmen nach waren auch Bahnanlagen betroffen. Die ukrainische Eisenbahn informierte nach dem Beschuss über Verzögerungen bei Zugfahrten um bis zu zwölf Stunden und über den Einsatz von Schienenersatzverkehr.

Details zu den konkreten Schäden gab es zunächst nicht. In sozialen Netzwerken war ein riesiger Feuerball zu sehen, der gen Himmel stieg. Nach Angaben des ukrainischen Militärs waren bei den nächtlichen Angriffen insgesamt 17 von 21 iranischen „Kamikaze-Drohnen“ vom Typ Shahed-136/131 abgeschossen worden. Russland überzieht die Ukraine immer wieder mit massiven Drohnenangriffen.

10.45 Uhr: Ukrainischer Präsident Selenskyj zu Besuch in Italien eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Samstag zu einem Besuch in Rom eingetroffen. Nach der Landung auf dem Flughafen Ciampino verließ ein langer Fahrzeugkonvoi den militärischen Teil des Flughafens, wie auf Bildern des italienischen Fernsehens zu sehen war. Es ist Selenskyjs erster Besuch in Italien seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022. Selenskyj wird in Rom von Präsident Sergio Mattarella empfangen. Wie Selenskyj nach seiner Ankunft im Onlinedienst Twitter mitteilte, wird er auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und Papst Franziskus treffen. 

Am Sonntag soll der ukrainische Staatschef mit dem Aachener Karlspreis geehrt werden. Ob er dazu nach Aachen kommen und ob er auch nach Berlin reisen wird, war am Samstag noch unklar.

10.06 Uhr: Bundesregierung sagt Ukraine milliardenschweres Waffenpaket zu 

Die Bundesregierung hat der Ukraine vor einem möglichen Deutschlandbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und 4 Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM bereitgestellt werden, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Berlin mitteilte.

9.35 Uhr: Hohe Sicherheitsmaßnahmen für Selenskyj in Rom - Interview am Abend

Mit außerordentlichen Sicherheitsmaßnahmen hat sich Rom auf den Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingestellt. Rund 1500 Polizisten und Sicherheitsleute sind Medienberichten zufolge an diesem Samstag für einen reibungslosen Ablauf des Staatsbesuchs im Einsatz. Flughäfen, Bahnhöfe und die U-Bahn werden demnach besonders kontrolliert. Über der Stadt wurde eine Flugverbotszone auch für Drohnen eingerichtet. Scharfschützen seien überall dort positioniert, wo Selenskyj erwartet wird.

Offiziell bestätigt wurde zunächst nur ein Besuch bei Staatspräsident Sergio Mattarella. Es ist davon auszugehen, dass der Gast aus Kiew auch Regierungschefin Giorgia Meloni in deren Amtssitz Palazzo Chigi im historischen Zentrum Roms triff. Am Nachmittag ist dann eine Audienz bei Papst Franziskus geplant, wenn auch noch nicht offiziell vom Heiligen Stuhl bestätigt. Am Abend ist Selenskyj dann Gast in der bekannten TV-Show „Porta a Porta“, wie der Sender Rai mitteilte.

8.23 Uhr: Selenskyj: Russland intern schon auf Niederlage eingestellt

Russlands Führung hat sich Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge insgeheim bereits auf eine Niederlage im Krieg gegen sein Land eingestellt. „In ihren Köpfen haben sie diesen Krieg bereits verloren“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Freitag. „Wir müssen täglich Druck auf sie ausüben, damit sich das Gefühl der Niederlage bei ihnen in Flucht, Fehler und Verluste verwandelt.“ Zugleich verkündete der ukrainische Staatschef weitere Sanktionspakete gegen Russland - unter anderem gegen die dortige Rüstungsindustrie.

Aus Russland gab es mehr als 14 Monate nach Beginn des Angriffskriegs zuletzt teils düstere Einschätzungen über die eigene Lage an der Front. So sprach etwa der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin von einer „Flucht“ der Armee nordwestlich der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen betonte, es habe lediglich strategische Umgruppierungen gegeben.

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 12. Mai:

17.20 Uhr: Russischer Militärhubschrauber über Krim abgestürzt: Zwei Piloten tot

Beim Absturz eines russischen Militärhubschraubers über der annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind Angaben aus Moskau zufolge beide Piloten ums Leben gekommen. Die Mi-28 habe am Freitag einen planmäßigen Übungsflug im Gebiet Dschankoj absolviert, als ersten Erkenntnisse zufolge die Technik ausgefallen sei, meldeten russische Agenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium.

Dschankoj liegt im Norden der Krim, wo sich in den vergangenen Monaten mehrfach Drohneneinschläge und Explosionen auf russischen Militärstandorten ereigneten. In der Regel übernimmt Kiew dafür offiziell keine Verantwortung. Beobachter gehen aber davon aus, dass es sich um Vorbereitungen für die geplante ukrainische Gegenoffensive handeln könnte.

15.50 Uhr: Chinesischer Diplomat kommt nach Europa

Erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs schickt China einen ranghohen Diplomaten für Gespräche nach Kiew. Wie das Pekinger Außenministerium am Freitag mitteilte, wird der für Eurasien-Angelegenheiten zuständige Sonderbeauftragte Li Hui ab Montag die Ukraine, Polen, Deutschland, Frankreich und Russland besuchen, um über eine politische Lösung des Konflikts zu sprechen.

Der Besuch eines chinesischen Vertreters in relevanten Ländern zeige, dass China sich für die Förderung von Frieden und Gesprächen einsetze, sagte ein Ministeriumssprecher. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 betonte Peking immer wieder, sich für Verhandlungen einzusetzen. Jedoch gibt China dem russischen Präsidenten Wladimir Putin Rückendeckung, was der chinesischen Führung viel internationale Kritik einbringt. Während Präsident Xi Jinping mehrfach mit Putin sprach, gab es bislang nur ein einziges Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

15.05 Uhr: Wagner-Chef wirft russischer Armee Flucht aus Gebiet von Bachmut vor

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat der russischen Armee vorgeworfen, aus ihren Stellungen bei der ostukrainischen Stadt Bachmut zu „fliehen“. Die dortigen russischen Verteidigungslinien „brechen auseinander“, während der russische Generalstab die Lage „verharmlost“, sagte Prigoschin am Freitag in einem Video. Die Kämpfe um Bachmut dauern seit Monaten an, die Wagner-Söldner nahmen auf russischer Seite eine zentrale Rolle in diesem Kampf ein.

12.54 Uhr: Selenskyj bestätigt Geländegewinne der ukrainischen Armee

Nach dem Verteidigungsministerium hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ebenfalls Geländegewinne der Armee bei Bachmut bestätigt. „Wir haben den Bericht von General (Olexander) Syrskyj gehört, dessen Einheiten mit übermächtigen Anstrengungen den Feind aufgehalten und sogar an einigen Abschnitten zurückgeworfen haben“, teilte der 45-Jährige nach einer Generalstabssitzung am Freitag bei Telegram mit. Die Lage sei auch an den übrigen Frontabschnitten unter Kontrolle. Daneben sei der Stand bei der Ausrüstung mit Technik und Munition von neu gebildeten Brigaden besprochen worden.

12.40 Uhr: Italiens Präsidentenpalast: Selenskyj am Samstag in Rom

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj wird am Samstag zu einem Besuch in Rom erwartet. Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella werde den Gast aus Kiew empfangen, bestätigte der Präsidentenpalast in Rom am Freitag auf Anfrage. Es wurde erwartet, dass Selenskyj auch Regierungschefin Giorgia Meloni und Papst Franziskus treffen werde.

10.20 Uhr: Verteidigungsministerium der Ukraine bestätigt Vormarsch bei Bachmut

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat kleinere Geländegewinne unweit der seit langem umkämpften Stadt Bachmut im ostukrainischen Gebiet Donezk bestätigt. „Unsere Verteidiger sind im Abschnitt Bachmut um zwei Kilometer vorgerückt“, schrieb Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar am Freitag bei Telegram. In der Stadt selbst seien innerhalb dieser Woche keine Positionen aufgegeben und dem russischen Feind große Verluste zugefügt worden.

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 11. Mai:

22.33 Uhr: Selenskyj will ukrainisches Strafrecht für EU-Beitritt anpassen

Für den Weg in die Europäische Union hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj einen „umfassenden strategischen Plan“ zur Reform des Strafrechts und des Strafverfolgungssystems ausgearbeitet. „Vereinfacht gesagt, müssen wir ein System zur Gewährleistung von Recht und Ordnung für unser Land sicherstellen, das mit unserem Ziel eines raschen Beitritts der Ukraine zur EU im Einklang steht“, sagte Selenskyj am Donnerstag in seiner allabendlichen Videoansprache.

20.48 Uhr: Berichte: Selenskyj könnte Rom und Vatikan am Wochenende besuchen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwägt laut italienischen Medienberichten am Wochenende einen Besuch in Rom. Dort könnte er Ministerpräsidentin Giorgia Meloni treffen und auch von Papst Franziskus empfangen werden, hieß es am Donnerstagabend unter anderem bei der Nachrichtenagentur Ansa. Diese berief sich auf Quellen in der Regierungsmehrheit sowie innerhalb des Vatikans. Über einen Abstecher Selenskyjs nach Rom werde derzeit noch beraten, hieß es. Offizielle Bestätigungen gab es nicht. Zuletzt war auch erwartet worden, dass der Ukrainer gegen Ende der Woche nach Berlin kommt.

19.07 Uhr: Kiew: Kämpfe in und um Bachmut dauern an

Trotz ihrer jüngsten Gebietsverluste haben russische Truppen ihre Angriffe in und um die ostukrainische Stadt Bachmut am Donnerstag fortgesetzt. Die russischen Attacken seien auch von Kampfflugzeugen unterstützt worden, teilte der ukrainische Generalstab am Abend in seinem täglichen Lagebericht mit. Der Frontverlauf sei unverändert geblieben.

Auch aus Marjinka wurden neue russische Angriffe gemeldet. Insgesamt seien im Ostabschnitt der Fronten bei Bachmut, Marjinka, Awdijiwka und Liman am Donnerstag rund 30 Angriffe des russischen Militärs gezählt worden, hieß es.

Russland führt seit über 14 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Seit einigen Monaten versuchen russische Truppen, ihre Gebietseroberungen im Osten des Landes auszuweiten.

18.01 Uhr: Atomchef: Ukraine kann AKW Saporischschja bei Gegenoffensive umgehen

Das Atomkraftwerk Saporischschja könnte bei einer ukrainischen Gegenoffensive nach Ansicht des Atomkonzernchefs von Gefechten verschont bleiben. Es reiche aus, die russischen Besatzungstruppen im Kraftwerk von ihrem Hinterland abzuschneiden, sagte der Chef des ukrainischen Atomkonzerns Enerhoatom, Petro Kotin, dem US-Sender CNN. „Wir brauchen nur die Verbindung zwischen dem AKW Saporischschja und (der Halbinsel) Krim zu kappen“, so Kotin. Dies werde erreicht, sobald die ukrainischen Truppen die Großstadt Melitopol gut 90 Kilometer südöstlich des Kraftwerks in Enerhodar erobert hätten. Danach hätten die russischen Truppen nur noch die Möglichkeit zu fliehen oder sich zu ergeben.

Vor dem Krieg hatte die Stadt Melitopol rund 150 000 Einwohner. Sie gilt als Hauptziel der erwarteten ukrainischen Offensive im südukrainischen Gebiet Saporischschja. Im besetzten Teil der Region haben die russischen Behörden nach eigenen Angaben mehr als 12 000 Menschen aus frontnahen Gebieten evakuiert. Enerhoatom zufolge soll es auch russische Pläne geben, über 3100 Menschen aus Enerhodar, darunter etwa 2700 Kraftwerksmitarbeiter, zu evakuieren.

14.18 Uhr: Britischer Minister bestätigt Raketenlieferung an Ukraine 

Großbritannien liefert der Ukraine wie bereits angekündigt Raketen mit größerer Reichweite vom Typ Storm Shadow. „Die Stiftung dieser Waffensysteme bietet der Ukraine die beste Möglichkeit, sich zu verteidigen“, sagte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am Donnerstag im Parlament. Die russischen Kräfte auf ukrainischem Territorium könnten nun zurückgedrängt werden. Er machte keine Angaben, ob die Ukraine die Waffen bereits erhalten hat. Der US-Sender CNN hatte zuvor berichtet, Großbritannien habe bereits mehrere Raketen geliefert.

11 Uhr: Selenskyj: Ukraine braucht für Großoffensive noch etwas Zeit

Die ukrainische Armee zögert den Start ihrer angekündigten Großoffensive gegen die russischen Besatzungstruppen noch etwas hinaus, weil noch nicht alle versprochenen Militärfahrzeuge eingetroffen sind. Mit dem Material, das schon da sei, könne die Ukraine zwar angreifen und auch Erfolg haben, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem am Donnerstag veröffentlichten BBC-Interview. „Aber wir würden viele Menschen verlieren. Ich finde, das ist inakzeptabel“, sagte Selenskyj. „Deshalb müssen wir warten. Wir brauchen noch etwas Zeit.“

10 Uhr: London: Russisches Militär rekrutiert Häftlinge nun selbst

Das russische Verteidigungsministerium rekrutiert nach Einschätzung britischer Geheimdienste mittlerweile selbst Häftlinge für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es sei wahrscheinlich, dass sich allein im April 2023 bis zu 10 000 Gefangene dem Militär angeschlossen haben, teilte das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag mit.

Die Initiative laufe seit Jahresbeginn. Die Kampagne sei Teil des Versuchs, die Zahl der Soldaten zu erhöhen und gleichzeitig eine neue Mobilmachung zu vermeiden, die in der russischen Öffentlichkeit sehr unpopulär wäre, hieß es in London.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 10. Mai:

21.35 Uhr: Ukraine meldet Rückzug russischer Truppen aus Teilen Bachmuts - Russische Streitkräfte „um bis zu zwei Kilometer zurückgefallen“

Russische Truppen haben sich nach Angaben eines hochrangigen ukrainischen Militärbeamten aus einigen Gegenden der seit Monaten heftig umkämpften Stadt Bachmut zurückgezogen. Der Rückzug sei nach Angriffen durch ukrainische Soldaten erfolgt, erklärte der Befehlshaber der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Syrskyj, am Mittwoch in Onlinediensten. Demnach sind die russischen Truppen in der östlichen Region Donezk an einigen Stellen der Front um bis zu zwei Kilometer zurückgefallen.

„Unsere Verteidigungskräfte halten die Front und hindern den Feind am Vormarsch - die Schlacht um Bachmut geht weiter“, erklärte Syrskyj. „Wir sehen die Ergebnisse der effektiven Aktionen unserer Einheiten“, betonte er und fügte hinzu, dass seine Truppen rund um Bachmut Gegenangriffe starteten.

20.25 Uhr: Tschechien liefert zwei Flugabwehrsysteme an Ukraine

Tschechien überlässt der Ukraine zwei Flugabwehrraketensysteme des sowjetischen Typs 2K12 Kub. Die Lieferung umfasse eine „relativ große Zahl an Raketen“, sagte der tschechische Präsident Petr Pavel am Mittwoch in einem Rundfunk-Interview. Die Ukraine könne diese Technik sofort einsetzen, da ihre Soldaten mit ihr vertraut seien. Das System kann etwa zum Schutz von Panzerverbänden vor Angriffen aus der Luft dienen.

17.56 Uhr: Russland beruft Reservisten mitten im Krieg zu Übungen ein

Mitten im Krieg beruft Russland seine Reservisten zu alljährlichen Übungen ein. Am Mittwoch wurde das von Präsident Wladimir Putin unterzeichnete Dokument im Amtsblatt veröffentlicht, mit dem die Reservisten zur diesjährigen Übung verpflichtet werden. Mit diesem Erlass könne das Verteidigungsministerium entsprechende Anweisungen an die Wehrbezirksämter verfassen, die dann die bei ihnen gemeldeten Reservisten zu Übungen einberufen, berichtete die Staatsagentur Tass.

Angesichts des Kriegs in der Ukraine dürften viele Reservisten zweifeln, ob es sich in ihrem Fall nur um Übungen handelt oder ob sie an die Front im Nachbarland geschickt werden sollen. Schon bei den jüngsten Einberufungen von Rekruten hatten es viele junge Männer vorgezogen, ins Ausland zu flüchten.

15 Uhr: Russland verärgert Georgien mit neuen Flug- und Visa-Regelungen

Russland hat sein Nachbarland Georgien mit neuen Flug- und Visa-Regelungen verärgert. „Eine weitere russische Provokation“, schrieb die Präsidentin der ehemals sowjetischen Republik im Südkaukasus, Salome Surabischwili, am Mittwoch auf Twitter. Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, demzufolge es künftig wieder Direktflüge russischer Fluglinien nach Georgien geben soll.

Diese waren im Jahr 2019 wegen bilateraler Spannungen eingestellt worden. Außerdem sollen Georgier - mit einigen Ausnahmen - ohne Visum nach Russland einreisen dürfen.

10 Uhr: Ukrainische Einheiten erzielen offenbar Gebietsgewinne bei Bachmut

In der Ostukraine haben sich südwestlich von Bachmut ukrainische und russische Truppen nach Angaben beider Kriegsparteien erneut schwere Kämpfe geliefert. „Die Angriffe wurden auf einer Breite von drei Kilometer und einer Tiefe von 2,6 Kilometer durchgeführt“, sagte der Gründer des umstrittenen ukrainischen Regiments Asow, Andrij Bilezkyj, in der Nacht zum Mittwoch bei Telegram. Das Territorium sei komplett frei von russischen Soldaten. Dabei sollen mindestens zwei Kompanien der russischen Armee aufgerieben und Gefangene gemacht worden sein.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 9. Mai:

19.48 Uhr: Putin attackiert Westen bei Weltkriegsgedenken scharf - Selenskyj fordert europäische Partner zu rascher Munitionslieferung auf

Am Gedenktag zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg hat der russische Präsident Wladimir Putin den Westen wegen seiner militärischen Unterstützung für die Ukraine scharf angegriffen und sein Land zum „Sieg“ aufgerufen. „Die Menschheit ist erneut an einem Wendepunkt. Ein Krieg wurde gegen unser Vaterland entfesselt“, sagte Putin bei der traditionellen großen Militärparade zum 78. Jahrestag der deutschen Kapitulation in Moskau. Der ukrainische Präsident Selenskyj ermahnte unterdessen in Kiew bei einem Besuch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die europäischen Verbündeten, seinem Land zugesagte Munition rasch zu liefern.

An der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau nahmen neben Weltkriegsveteranen auch mehrere hundert in der Ukraine eingesetzte Soldaten teil. „Nichts ist derzeit wichtiger als euer Kampfauftrag“, rief Putin den Soldaten zu. Die Sicherheit des Landes sowie „die Zukunft unseres Staates und unseres Volkes“ hingen von ihnen ab.

17 Uhr: USA kündigen weitere Militärhilfe an die Ukraine in Milliardenhöhe an

Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 1,2 Milliarden US-Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro) angekündigt. Damit sollen insbesondere die ukrainische Luftverteidigung gestärkt und der Bedarf an Munition unterstützt werden, wie das US-Außenministerium am Dienstag mitteilte. Die Vereinigten Staaten schicken demnach auch zusätzliche Artilleriegeschosse und Unterstützung für die Instandhaltung bereits vorhandener Waffensysteme. Die Militärhilfe stammt dieses Mal nicht aus Beständen des US-Militärs, sondern wird aus der Industrie bezogen.

12.56 Uhr:  Europa lässt sich von Putins „Machtgehabe“ nicht einschüchtern - Kanzler wirbt in Grundsatzrede für „geopolitische“ EU 

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin militärisches „Machtgehabe“ vorgeworfen. Putin lasse an diesem 9. Mai „seine Soldaten, Panzer und Raketen aufmarschieren“, sagte Scholz am Dienstag vor dem Europaparlament in Straßburg. „Lassen wir uns nicht einschüchtern von solchem Machtgehabe! Bleiben wir standhaft in unserer Unterstützung der Ukraine“, mahnte Scholz.

Die friedliche Geschichte Europas seit dem Zweiten Weltkrieg stehe „im klaren Kontrast zu dem Säbelrasseln in Moskau“, hatte Scholz zuvor bei einer Pressekonferenz in Straßburg betont. Er spielte damit auf die Moskauer Militärparade zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland 1945 an. Putin hatte dem Westen dabei vorgeworfen, einen „Krieg“ gegen Russland zu führen.

9.49 Uhr: Putin rechtfertigt Kämpfe gegen Ukraine - und spricht von „Krieg“ 

Am 78. Jahrestag des sowjetischen Sieges über Nazi-Deutschland hat Russlands Präsident Wladimir Putin sein Land im aktuellen Krieg gegen die Ukraine als angebliches Opfer dargestellt. „Heute befindet sich die Zivilisation erneut an einem entscheidenden Wendepunkt“, sagte Putin am Dienstag vor Tausenden Soldaten auf dem Roten Platz in Moskau. „Gegen unser Vaterland wurde ein echter Krieg entfesselt“, fügte er mit Blick auf die Kämpfe gegen die Ukraine hinzu, die er vor mehr als einem Jahr selbst angeordnet hatte. „Aber wir haben den internationalen Terrorismus zurückgeschlagen, wir werden die Einwohner des Donbass beschützen und wir werden unsere Sicherheit gewährleisten.“

7.50 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew angekommen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist am Dienstag in Kiew eingetroffen, um dort symbolisch den am 9. Mai begangenen Europatag zu feiern. Von der Leyen reiste mit einem Nachtzug aus Polen an; später sind Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geplant.

Es ist bereits von der Leyens fünfter Besuch in der ukrainischen Hauptstadt seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine. Er findet aufgrund der verstärkten russischen Raketenangriffe unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt.

Der Europatag erinnert an die Unterzeichnung der sogenannten Schuman-Erklärung im Mai 1950. Sie gilt als erster Schritt hin zur Europäischen Union. Die EU-Kommission begrüßte in diesem Zusammenhang die Ankündigung Selenskyjs, am 9. Mai von nun an den Europatag zu feiern statt wie bisher den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. Die EU hatte der Ukraine im Juni 2022, vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges, den Status eines EU-Beitrittskandidaten zugebilligt.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 8. Mai: 

20.50 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin meldet nach Abzugsdrohung Erhalt von Munitionslieferungen

Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin hat drei Tage nach seiner Abzugsdrohung den Erhalt neuer Munitionslieferungen für den Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut gemeldet. In einer am Montag verbreiteten Audiobotschaft sagte der Chef der Söldnertruppe Wagner, "nach vorläufigen Daten" hätten die Lieferungen für seine Kämpfer begonnen. Am Freitag hatte Prigoschin in Videobotschaften mit dem Abzug seiner Kämpfer aus Bachmut gedroht und Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow mit drastischen Worten vorgeworfen, dringend benötigte Munitionslieferungen zu verzögern.

18.20 Uhr: Organisatoren: Selenskyj-Teilnahme an Preisverleihung in Aachen weiter ungewiss

Die Teilnahme des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an der Verleihung des Aachener Karlspreises am Sonntag ist weiter ungewiss. Die Organisatoren bereiteten sich auf verschiedene Szenarios vor, teilte der Vorsitzende des Karlspreisdirektoriums Jürgen Linden am Montag in Aachen mit. Denkbar seien eine persönliche oder per Video zugeschaltete Teilnahme des Präsidenten oder eine Preisverleihung ohne seine Teilnahme, aber mit einem ranghohen ukrainischen Vertreter.

13.58 Uhr: Von der Leyen reist am Dienstag zu Gesprächen mit Selenskyj nach Kiew

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reist am Dienstag zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach Kiew. "Die Präsidentin wird die uneingeschränkte Unterstützung der EU für die Ukraine bekräftigen", sagte Kommissionssprecher Eric Mamers am Montag in Brüssel. Ihr Besuch in der ukrainischen Hauptstadt am Europatag am 9. Mai werde sich "auf alle Dimensionen unserer Beziehungen mit der Ukraine konzentrieren".

Es ist bereits der fünfte Besuch von der Leyens in der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion vor über einem Jahr. Er findet aufgrund der verstärkten russischen Raketenangriffe unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. 

Der Europatag am 9. Mai erinnert an die Unterzeichnung der sogenannten Schuman-Erklärung im Mai 1950. Sie gilt als erster Schritt hin zur Europäischen Union. Die EU-Kommission begrüßte in diesem Zusammenhang die Ankündigung Selenskyjs, von nun an am 9. Mai den Europatag zu feiern statt wie bisher den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. 

Die Ukraine will die Gedenkfeierlichkeiten zum Weltkriegsende laut Selenskyj stattdessen künftig am 8. Mai abhalten, dem Tag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. An diesem Tag wird auch in Deutschland und anderen westlichen Staaten des Weltkriegsendes gedacht. 

Mit der Vorverlegung der Gedenkfeiern zum Weltkriegsende grenzt sich der ukrainische Staatschef weiter von Russland ab. Moskau erinnert alljährlich am 9. Mai an den Sieg über Nazi-Deutschland, insbesondere mit einer Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau. 

13.23 Uhr: EU-Kommission schlägt neue Sanktionen gegen Russland vor

Die EU-Kommission hat ein neues Sanktionspaket gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs vorgeschlagen. Ziel der neuen Maßnahmen ist es, die Umgehung bestehender Sanktionen einzudämmen, wie Kommissionssprecher Eric Mamer am Montag mitteilte. "Ziel ist es zu verhindern, dass für den Export nach Russland verbotene Güter einen Weg in den russischen Militärkomplex finden", sagte er. 

Das von der Kommission vorgeschlagene Sanktionspaket ist das insgesamt elfte seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Wie aus einem der Nachrichtenagentur AFP vorliegenden Dokument hervorgeht, sollen erstmals auch Firmen aus China und Hongkong von den Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs betroffen sein. Diesen acht Firmen wird der Export problematischer Güter nach Russland vorgeworfen.

10.25 Uhr: Selenskyj äußert sich anlässlich des 8. Mai zuversichtlich zu „Sieg“ über Russland - Ukrainischer Staatschef: Werden gemeinsam das Böse vernichten

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich anlässlich des 8. Mai zuversichtlich mit Blick auf einen „Sieg“ seines Landes über Russland geäußert. „Wir werden siegen“, sagte der ukrainische Staatschef am Montag anlässlich des internationalen Gedenktages zum Sieg der Alliierten über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg. „All das alte Böse, das das moderne Russland“ zurückbringe, werde „auf die gleiche Weise besiegt werden, wie der Nationalsozialismus besiegt wurde“.

Kiew werde zudem die von Moskau besetzten Gebiete „befreien“, sagte Selenskyj in einer vor dem Kiewer Museum für die Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg aufgezeichneten und online verbreiteten Rede. „So wie wir damals gemeinsam das Böse vernichtet haben, so vernichten wir jetzt gemeinsam ein ähnliches Übel“, sagte Selenskyj. Dieses sei heute „anders“, habe aber „das gleiche Ziel: Versklavung oder Zerstörung“.

Der Beitrag des ukrainischen Volkes zum Sieg über den Nationalsozialismus werde „niemals vergessen“, sagte Selenskyj weiter. Der 8. Mai ist der Jahrestag der Kapitulation der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Russland gedenkt am 9. Mai des Siegs der Sowjetunion über Nazi-Deutschland. Selenskyj sagte, er habe dem Parlament vorgeschlagen, das Gedenken formell auf den 8. Mai zu verlegen. Am 9. Mai solle ein Europatag gefeiert werden. Damit würde sich Kiew weiter von Moskau distanzieren.

Die Ukraine schließt nach eigenen Angaben derzeit die Vorbereitungen für eine Großoffensive ab, um die von Russland besetzten Gebiete im Osten und Süden des Landes sowie die annektierte Krim zurückzuerobern. Nach Einschätzung mancher Experten deuten die zuletzt gehäuften Drohnenangriffe auf beiden Seiten darauf hin, dass die ukrainische Offensive bald beginnen könnte.

08.56 Uhr: Ukraine meldet Luftangriffe auf Kiew und Odessa

Zum Wochenbeginn hat die Ukraine russische Luftangriffe auf mehrere Landesteile gemeldet - darunter erneut auch auf die Hauptstadt Kiew. Dort seien durch den nächtlichen Beschuss mindestens fünf Menschen verletzt worden, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagmorgen. Drohnenteile seien dort unter anderem auf ein Wohnhaus gefallen. Insgesamt wurden laut Militärverwaltung im Luftraum der Hauptstadt 30 der unbemannten Flugkörper entdeckt und abgeschossen.

Auch in Odessa meldeten die ukrainischen Behörden Beschuss - durch russische Marschflugkörper vom Typ Ch-22. In Brand geraten sei dort ein Lebensmittellager.

Das waren die Entwicklungen am Sonntag, 7. Mai: 

22.05 Uhr: Medien: Russland inszeniert oder unterwandert Proteste in westlichen Metropolen

Russische Geheimdienste inszenieren oder unterwandern laut Medienrecherchen zu Propagandazwecken Demonstrationen in westlichen Großstädten. Ziel sei unter anderem, Stimmung gegen die Ukraine zu machen oder den Nato-Beitritt Schwedens zu erschweren, ergab eine exklusive Recherche von "Süddeutscher Zeitung", NDR, WDR und internationalen Partnern. Die Medien berufen sich auf geleakte Unterlagen, die aus dem Sicherheitsapparat des Kreml stammen sollen.

Die Unterlagen wurden den Angaben zufolge dem Londoner Dossier Center zugespielt, einer Rechercheorganisation des Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski. Die Echtheit lässt sich von unabhängiger Seite nicht hundertprozentig überprüfen. Die darin genannten Links und Hinweise führen aber tatsächlich zu Demonstrationen, die so wie geschildert stattgefunden haben.

Provokateure hätten zudem offenbar in mehreren Städten Demonstrationen zu anderen Themen wie Pflege, Rente oder Klima mit Propaganda unterwandert, die sich gegen die Unterstützung der Ukraine richtet. Auch diese Auftritte in Paris, Den Haag, Brüssel oder Madrid seien offenbar orchestriert gewesen, teilweise seien die identischen Plakate von denselben Menschen benutzt worden.

20 Uhr: Ukraines Minister: Offensive wird Russland in Panik versetzen

Die in naher Zukunft erwartete Offensive der ukrainischen Streitkräfte zur Rückeroberung besetzter Gebiete wird Russland nach den Worten des ukrainischen Vize-Verteidigungsministers Wolodymyr Hawrylow „in Panik versetzen“. Die Russen hätten immer noch nicht verstanden, dass ihre Propaganda ihnen ein falsches Bild von der Lage zeige, sagte Hawrylow am Sonntag in einem Interview der britischen Zeitung „The Independent“. „Dieser Krieg wird am Boden gewonnen, und nicht an der Fernsehbildschirmen oder im Internet.“

Einen Zeitpunkt für die seit langem angekündigte und erwartete Offensive wollte Hawrylow nicht nennen. „Wir werden unsere Gegenoffensive starten - wann und wo ist im Moment nicht wichtig.“

17.50 Uhr: Militärsprecherin: Russen testen ukrainische Flugabwehr

Das russische Militär sucht mit ständig wechselnden Taktiken nach Möglichkeiten, die ukrainische Flugabwehr zu umgehen. „Sie versuchen, unsere Flugabwehr zu erschöpfen, und einen Weg zu finden, sie zu umgehen“, sagte am Sonntag Natalja Humenjuk, Sprecherin der ukrainischen Heeresgruppe Süd, im nationalen Fernsehen. „Sie setzen dabei alles ein, was ihnen zur Verfügung steht.“ Lediglich mit Hochpräzisionswaffen werde gespart.

Mit verschiedenen Einsätzen suche das russische Militär nach den Standorten der ukrainischen Flugabwehr. Daneben sorgten die häufigen Luftangriffe sowie die Aktivitäten der russischen Luftwaffe dafür, den psychologischen Druck auf die Ukrainer zu erhöhen und ihre Abwehr zu erschöpfen.

13:00 Uhr : Moskau hat Söldnergruppe Wagner Munitionslieferungen zugesagt 

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat nach seiner Drohung eines Abzugs der Wagner-Kämpfer aus der Frontstadt Bachmut eigenen Angaben zufolge „ein Versprechen“ für mehr Munition von der russischen Armee bekommen. „Sie haben uns versprochen, uns all die Munition und Ausrüstung zu geben, die wir brauchen, um die Aktionen fortsetzen zu können“, sagte Prigoschin in einer am Sonntag von seinem Pressedienst veröffentlichten Audio-Botschaft.

Ihm sei versichert worden, „dass alles Notwendige zur Verfügung gestellt wird“, fügte der Söldneranführer hinzu. Prigoschin hatte die russischen Militärbefehlshaber zuvor wegen der Situation in Bachmut scharf kritisiert und gedroht, seine Kämpfer von dort abzuziehen. Die Stadt ist das Epizentrum des ukrainischen Kampfs gegen Moskaus Streitkräfte.

Das waren die Entwicklungen am Samstag, 6. Mai: 

21.30 Uhr: Sechs Ukrainer beim Minenräumen in der Region Cherson getötet

Beim Minenräumen in der südlichen Region Cherson sind nach ukrainischen Angaben sechs Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. "Sechs unserer Spezialisten wurden getötet", teilte der staatliche ukrainische Rettungsdienst am Samstag im Onlinedienst Telegram mit.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Ende September die Annexion von Cherson und drei weiteren ukrainischen Regionen verkündet. Im November eroberten ukrainische Truppen die Regionalhauptstadt zurück. Damals betonte Putin, Cherson bleibe trotz des russischen Truppenabzugs Teil des russischen Staatsgebiets.

18 Uhr: Russland meldet Abschuss von ukrainischer Rakete über der Krim - Vorfall ereignet sich vor erwarteter ukrainischer Offensive

Die russische Armee hat nach russischen Angaben eine ukrainische Rakete über der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim abgewehrt. „Die Luftabwehr hat eine ballistische Rakete über der Republik Krim abgeschossen“, erklärte der von Moskau eingesetzte Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Samstag im Onlinedienst Telegram. Die Rakete sei mit dem ukrainischen Hrim-2-System abgefeuert worden, es gebe keine Schäden oder Opfer, fügte er hinzu.

Sein Berater Oleg Kriutschkow erklärte später, dass laut aktualisierten Informationen zwei Hrim-2-Raketen abgeschossen worden seien. AFP konnte die Angaben zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigen.

15.50 Uhr: 45 gegen 3: Ukraine und Russland tauschen erneut Gefangene aus

Mehr als 14 Monate nach Kriegsbeginn haben Russland und die Ukraine erneut Gefangene ausgetauscht. Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Samstag mit, drei Piloten der russischen Luftwaffe seien „als Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses“ freigekommen. In Kiew war von 45 Soldaten die Rede, die im Gegenzug aus der russischen Gefangenschaft entlassen worden seien. Es handele sich um 42 Männer und 3 Frauen, die im vergangenen Frühjahr die Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer bis zu deren Fall verteidigt hätten, schrieb der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf Telegram.

Der Austausch unterscheidet sich insofern von vielen in der Vergangenheit, als dass bei ihnen die Zahl der zurückgekehrten Russen und Ukrainer in der Regel ungefähr gleich hoch gewesen war.

15 Uhr: Ukraine meldet "historischen" Abschuss einer russischen Hyperschallrakete

Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge erstmals eine russische Hyperschallrakete abgeschossen. "Ich gratuliere dem ukrainischen Volk zu diesem historischen Ereignis", erklärte Luftwaffen-General Mykola Oleschtschuk am Samstag im Onlinedienst Telegram. "Ja, wir haben die 'unvergleichliche' Kinschal abgeschossen", fügte er unter Verwendung des Typennamens der Raketen hinzu.

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge wurde die Hyperschallrakete in der Nacht zu Donnerstag mit einem Patriot-Abwehrsystem vom Himmel über Kiew geholt. 

Das waren die Entwicklungen am Freitag, 5. Mai: 

21.02: Russisches Gericht ordnet Untersuchungshaft für zwei Theaterschaffende an

Ein Moskauer Gericht hat am Freitag Untersuchungshaft für die Theaterregisseurin Jewgenija Berkowitsch und die Dramaturgin Swetlana Petrijtschuk wegen "Rechtfertigung von Terrorismus" in einem ihrer Stücke angeordnet. Wie die russischen Nachrichtenagenturen berichteten, müssen die 38-jährige Berkowitsch und die 43-jährige Petrijtschuk bis zum 4. Juli in Gewahrsam bleiben. Ihnen drohten bei einer Verurteilung bis zu sieben Jahre Gefängnis.

Berkowitsch und Petrijtschuk waren am Donnerstag festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, in dem ausschließlich mit Frauen besetzten Stück "Finist, der tapfere Falke", "Terrorismus gerechtfertigt" zu haben. In dem preisgekrönten Werk geht es um russische Frauen, die im Netz rekrutiert werden, um Islamisten in Syrien zu heiraten.

19.31 Uhr: Kadyrow bietet Ersatz für Söldnertruppe Wagner an

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow hat angeboten, seine eigene Truppe „Achmat“ in die ostukrainische Stadt Bachmut zu schicken, sollten sich der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin und seine Leute aus dem Ort zurückziehen. „Ja, wenn der ältere Bruder Prigoschin und "Wagner" gehen sollten, dann verliert der Generalstab eine erfahrene Einheit und an ihre Stelle könnten dann der kleine Bruder Kadyrow und "Achmat" treten“, schrieb Kadyrow am Freitag auf Telegram. Seine Kämpfer seien bereit, voranzugehen und die Stadt zu erobern. „Das ist nur eine Frage von Stunden.“

Zuvor hatte Prigoschin einen Abzug seiner Söldnereinheiten am kommenden Mittwoch angekündigt. Diese müssten „ihre Wunden lecken“. Als Ursache hatte der 61-Jährige hohe Verluste wegen mangelnder Artillerieunterstützung durch die russischen Streitkräfte angeführt und dabei die Armeeführung direkt angegriffen.

19.08 Uhr: Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine dauern an

Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger haben sich am Freitag erneut schwere Kämpfe im Osten der Ukraine geliefert. „Die schwersten Gefechte toben um Bachmut und Marjinka“, meldete der ukrainische Generalstab in seinem täglichen Lagebericht. Allein an diesen beiden Frontabschnitten seien am Freitag knapp 30 russische Angriffe abgeschlagen worden. Auch bei Limansk lieferten sich beide Seiten schwere Kämpfe.

Nach Darstellung der ukrainischen Militärführung sind die russischen Truppen bemüht, Bachmut bis spätestens 9. Mai vollständig zu erobern. Für Moskau wäre dies ein Prestigeerfolg zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland. Da die Kapitulation, die eigentlich am 8. Mai 1945 in Kraft trat, damals auf Wunsch Stalins in der Nacht zum 9. Mai im sowjetischen Hauptquartier ein zweites Mal unterzeichnet wurde, gilt dieser Tag in Russland als Feiertag.

19.07 Uhr: Ukrainischer Botschafter unglücklich über Flaggenverbot an Mahnmalen in Berlin

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, ist irritiert über das Verbot von ukrainischen Flaggen rund um sowjetische Mahnmale in Berlin am 8. und 9. Mai. Aus der ukrainischen Sicht sei die Entscheidung der Berliner Polizei sehr kurzsichtig und unbegründet, sagte Makeiev dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er rief die Behörde auf, „die Entscheidung zu revidieren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen“.

Die Berliner Polizei hatte am Freitag eine Allgemeinverfügung für den 8. und 9. Mai erlassen - dann jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs. Demnach ist in dieser Zeit rund um die drei sowjetischen Ehrenmale in der Hauptstadt unter anderem das „Zeigen von Fahnen und Flaggen mit russischem oder ukrainischem Bezug“ verboten.

19.03 Uhr: Ukraine erhält Munition für weitere Milliarde Euro von der EU

Die EU stellt eine weitere Milliarde Euro für die Anschaffung von Munition für die Ukraine bereit. Dies vereinbarten Regierungsvertreter der 27 Mitgliedstaaten am Freitag in Brüssel. Zusammen mit einem früheren Beschluss von Mitte April steigt die Munitionshilfe somit auf zwei Milliarden Euro. Insgesamt erhöht sich die militärische Unterstützung, die über die sogenannte Friedensfazilität finanziert wird, auf 5,6 Milliarden Euro.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell erklärte, die ukrainischen Streitkräfte benötigten erhebliche Mengen an Munition, um das ukrainische Volk und sein Territorium zu verteidigen. „Sie brauchen sie schnell“, betonte Borrell.

Mit der Maßnahme sollen 155-Millimeter-Artilleriegranaten und gegebenenfalls Raketen bei der europäischen Rüstungsindustrie beschafft werden. EU-Staaten, die entsprechende Beschaffungsverträge oder Bestellungen bis zum 30. September abschließen, können sich die Kosten über die Friedensfazilität erstatten lassen.

17.38 Uhr: Wagner-Chef attackiert russische Armeespitze und droht mit Abzug aus Bachmut

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat die Armeeführung seines Landes in beispiellos harscher Kritik für massive Verluste in der Ukraine verantwortlich gemacht und mit dem Abzug seiner Kämpfer aus dem heftig umkämpften Bachmut gedroht. In einem am Freitag veröffentlichten Video zeigte sich Prigoschin erbost über ausgebliebene Munitionslieferungen. Russland ordnete unterdessen Evakuierungen in der südukrainischen Region Saporischschja an.

Prigoschin veröffentlichte am Freitag gleich drei Videos sowie eine schriftliche Erklärung, in denen er Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow zornig attackierte. Er drohte mit dem baldigen Abzug seiner Söldner aus der seit Monaten umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut.

17.19 Uhr: Ukrainische Armee sieht keine Anzeichen für Wagner-Abzug aus Bachmut

Das ukrainische Militär hat trotz einer Ankündigung von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin keine Anzeichen für einen baldigen Abzug der russischen Söldner aus Bachmut festgestellt. „Diese Erklärungen wurden vor dem Hintergrund gemacht, dass er ein weiteres Versprechen, Bachmut bis zum 9. Mai zu erobern, nicht erfüllen kann“, sagte ein Vertreter der Militäraufklärung, Andrij Tschernjak, am Freitag der Nachrichtenagentur RBK-Ukrajina. Prigoschin versuche damit nur, die Verantwortung auf andere abzuschieben.

Das ukrainische Militär sieht bei den Russen auch - anders als von Prigoschin dargestellt - keinen Munitionsmangel. „Allein heute wurde in Bachmut und Umgebung 520 Mal aus Artillerie unterschiedlichen Typs geschossen“, erklärte Armeesprecher Serhij Tscherewatyj. Der eigentliche Hintergrund der Erklärungen Prigoschins seien die hohen Verluste der Söldnertruppen von 100 und mehr Toten pro Tag.

16.43 Uhr: Berliner Polizei bereitet sich auf Selenskyj-Besuch vor

Die Berliner Polizei bereitet sich auf einen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Mitte Mai in Berlin vor. Er wolle übernächstes Wochenende auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die Hauptstadt kommen, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Mittwoch auf Anfrage der Deutsche Presse-Agentur. Entsprechende Sicherheitsmaßnahmen würden vorbereitet, konkrete Informationen zu dem Termin gäbe es so lange im Voraus aber noch nicht. Die Zeitung „B.Z.“ hatte zuerst über den geplanten Besuch berichtet.

Das Kanzleramt bestätigte den Berlin-Besuch Selenskyjs zunächst nicht. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte zu den Berichten auf Anfrage, zu den Terminen des Bundeskanzlers äußere man sich erst am Freitag der Vorwoche.

15.41 Uhr: Russland ordnet Teil-Evakuierung von Region Saporischschja an

Russland hat am Freitag die Teil-Evakuierung von Gebieten nahe der Südfront in der Ukraine angeordnet. Familien mit Kindern und ältere Menschen sollten "vorübergehend" aus den von Russland gehaltenen Frontgebieten in der Region Saporischschja gebracht werden, weil der Beschuss von ukrainischer Seite zugenommen habe, schrieb der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region, Jewgeni Balizki, im Onlinedienst Telegram. 18 Dörfer und Städte seien von der Maßnahme betroffen.

14.17 Uhr: Pistorius sichert Ukraine Unterstützung zu „as long as it takes“

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat gemeinsam mit seinem dänischen Amtskollegen Troels Lund Poulsen die Ausbildung ukrainischer Soldaten besucht und dauerhafte Unterstützung zugesagt. „Ich bleibe dabei und sage es immer wieder aus tiefster Überzeugung: wir werden die Ukraine unterstützen, mit allem was möglich ist - as long as it takes“, sagte Pistorius am Freitag bei dem Besuch im Norden Sachsen-Anhalts. Dänen und Deutsche bilden dort ukrainische Soldaten an Leopard 1 A5 Kampfpanzern aus.

Diese lernen, das Waffensystem zu benutzen und im Feld instand zu setzen. Pistorius hob die hohe Motivation und den großen Einsatz hervor. Die Ausbildung sei ein Beispiel für Unterstützung im multinationalen Rahmen und auch für die Zusammenarbeit von Streitkräften und der Industrie.

12.39 Uhr: Lawrow kündigt nach angeblichem Drohnenangriff "konkrete Maßnahmen" an

Nach dem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow "konkrete Maßnahmen" angekündigt. "Wir werden mit konkreten Maßnahmen antworten", sagte Lawrow am Freitag. Lawrow sagte weiter, der angebliche Drohnenangriff habe nicht ohne das Wissen der USA stattfinden können.

Moskau hatte am Mittwoch den Abschuss zweier ukrainischer Drohnen bekannt gegeben, die angeblich den Kreml und Staatschef Wladimir Putin im Visier hatten. Der Kreml warf den USA vor, hinter diesem Drohnenangriff zu stecken. Die Ukraine und die USA wiesen eine Beteiligung zurück. Lawrow sagte am Freitag, "die Fähigkeit unserer ukrainischen und westlichen Freunde zu lügen, ist sehr gut bekannt".

Das waren die Entwicklungen am Donnerstag, 4. Mai:

20.30 Uhr: Ukrainische Hauptstadt von mehreren Explosionen erschüttert

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am Donnerstagabend von mehreren Explosionen erschüttert worden. AFP-Journalisten sahen eine Drohne, welche die ukrainische Luftabwehr abzuschießen versuchte. Die Militärverwaltung der Stadt erklärte, die Luftabwehr über Kiew sei im Einsatz.

Die Explosionen hörten nach etwa 15 bis 20 Minuten auf. Die Militärverwaltung teilte mit, der Luftalarm sei beendet. Über der Stadt hing eine schwarze Rauchwolke in der Luft.

"Die feindliche Drohne wurde abgeschossen", erklärte der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete von "Explosionen und Bränden" im Bezirk Solomjanskyj und warnte die Menschen vor etwaigen Drohnentrümmern.

19. 20 Uhr: Ukrainisches Militär: Schwere Kämpfe in Bachmut dauern an

Die russischen Streitkräfte haben ihre Angriffe in der Ostukraine am Donnerstag fortgesetzt. Einmal mehr sei die Stadt Bachmut im Brennpunkt des Geschehens gewesen, berichtete der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht. Insgesamt seien bei Bachmut, Limansk und Marjinka rund 50 russische Angriffe zurückgeschlagen worden. „Die russischen Besatzungstruppen erleiden weiterhin schwere Verluste auf dem Schlachtfeld, und alle medizinischen Einrichtungen in den vorübergehend besetzten Gebieten sind mit verwundeten Besatzungssoldaten überfüllt“, hieß es weiter. Die Angaben des Militärs konnten nicht unabhängig überprüft werden.

13.58 Uhr: Berliner Polizei ermittelt wegen Geheimnisverrats vor möglichem Selenskyj-Besuch

Die Berliner Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts des Geheimnisverrats vor einem möglichen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eingeleitet. Hintergrund sei ein am Mittwoch in einer Berliner Tageszeitung erschienener Artikel, teilten die Beamten am Donnerstag mit. In diesem waren angeblich ein Angehöriger der Polizei zitiert und vertrauliche Details zu einem in Planung befindlichen Einsatz wiedergegeben worden.

11.29 Uhr: Selenskyj besucht Weltstrafgericht

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag besucht. Der Präsident wurde am Donnerstag von Gerichtspräsident Piotr Hofmanski empfangen. Das Weltstrafgericht hatte im März einen internationalen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin erlassen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine.

Selenskyj war am Vorabend überraschend in den Niederlanden eingetroffen. Er sollte am Donnerstag eine Rede halten zum Thema „Kein Frieden ohne Gerechtigkeit für Ukraine.“ Später waren auch Gespräche mit Premier Mark Rutte und Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren geplant. Es ist der erste Besuch des Präsidenten in den Niederlanden.

Am Morgen war Selenskyj im Parlament empfangen worden. Er sprach auch mit Abgeordneten. Die Niederlande haben der Ukraine bisher militärische Hilfe in Höhe von rund 1,2 Milliarden Euro für ihren Kampf gegen den Angriffskrieg Russlands geliefert.

Das waren die Entwicklungen am Mittwoch, 3. Mai:

21 Uhr: Kreml wirft der Ukraine Anschlagsversuch auf Putin vor

Russland wirft der Ukraine einen versuchten Drohnen-Anschlag auf Kremlchef Wladimir Putin vor und droht offen mit Gegenmaßnahmen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies die Vorwürfe zurück und sagte, der Kreml habe sich das ausgedacht. Seine Armee greife weder Moskau noch Putin an. Selenskyj will am 13. Mai auf Einladung von Kanzler Olaf Scholz nach Berlin kommen, wie eine Sprecherin der Berliner Polizei berichtete. Am 14. Mai soll Selenksyj zudem in Aachen den Karlspreis erhalten.

Das russische Präsidialamt berichtete, in der Nacht zu Mittwoch seien zwei Drohnen zum Absturz gebracht worden, die auf das Kreml-Gelände zugeflogen seien. Putin sei jedoch nicht dort gewesen. „Wir betrachten diese Handlungen als einen geplanten Terrorakt und Anschlag auf das Leben des Präsidenten der Russischen Föderation“, stand in einer Mitteilung des Kreml. „Die russische Seite behält sich das Recht vor, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“ Vor der bald erwarteten ukrainischen Gegenoffensive hatte es in den vergangenen Tagen mehrere Anschläge auf russische Infrastruktur gegeben.

Selenskyj warf Russland vor, sich die Anschuldigungen zu einem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml ausgedacht zu haben. „Wir greifen weder Putin noch Moskau an, wir kämpfen auf dem eigenen Territorium und verteidigen unsere Dörfer und Städte“, sagte der 45-Jährige auf einer Pressekonferenz in Finnland. „Wir greifen Putin nicht an, das überlassen wir dem (internationalen) Tribunal.“ Moskau denke sich so etwas aus, da Russland den vor etwas mehr als 14 Monaten begonnenen Krieg inzwischen verloren habe. Der Kreml versuche so, seine Soldaten zu motivieren.

20.41 Uhr: US-Regierung kündigt weitere Ukraine-Militärhilfe an

Die US-Regierung hat neue militärische Hilfe für die Ukraine im Wert von 300 Millionen US-Dollar (gut 271 Millionen Euro) angekündigt. Dabei handelt es sich um Munition für Waffensysteme wie die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars und Artilleriegeschosse, teilte das US-Außenministerium am Mittwoch an. Die Vereinigten Staaten schicken demnach auch Panzerabwehrwaffen, Raketen und Kleinwaffen an Kiew. In dem Paket seien außerdem „Lastwagen und Anhänger zum Transport von schwerem Gerät sowie Ersatzteile und andere wichtige Feldausrüstung“ enthalten. Dies werde es der Ukraine erlauben, sich weiterhin gegen den Überfall Russlands zu verteidigen.

Die USA gelten als wichtigster Verbündeter der Ukraine im Abwehrkampf gegen die russische Invasion und unterstützen die Ukraine seit Beginn des Angriffskriegs. Laut Verteidigungsminister Lloyd Austin steuerten die Vereinigten Staaten seit Kriegsbeginn Militärhilfen im Wert von mehr als 35 Milliarden Dollar (knapp 32 Milliarden Euro) bei.

19.22 Uhr: Selenskyj weist Anschuldigungen Russlands zu Drohnen-Vorfall zurück

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland vorgeworfen, sich die Anschuldigungen zu einem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml ausgedacht zu haben. „Wir greifen weder Putin noch Moskau an, wir kämpfen auf dem eigenen Territorium und verteidigen unsere Dörfer und Städte“, sagte der 45-Jährige am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in der finnischen Hauptstadt Helsinki. „Wir greifen Putin nicht an, das überlassen wir dem (internationalen) Tribunal.“

19.15 Uhr: Ex-Kremlchef Medwedew: Selenskyj muss physisch eliminiert werden

 Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew fordert als Reaktion auf den mutmaßlichen ukrainischen Drohnenangriff auf den Kreml und Staatschef Wladimir Putin im Gegenzug die „physische Eliminierung“ des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. „Nach dem heutigen Terrorakt gibt es keine andere Variante als die physische Eliminierung Selenskyjs und seiner Clique“, schrieb Medwedew am Mittwoch auf Telegram.

In seinen Augen werde Selenskyj „zur Unterzeichnung der Kapitulation der Ukraine nicht gebraucht“, schrieb Medwedew.

17.49 Uhr: Tote durch russischen Beschuss im südukrainischen Gebiet Cherson

Im südukrainischen Gebiet Cherson sind durch russischen Beschuss offiziellen Angaben zufolge mindestens 16 Menschen getötet worden. Allein in der Gebietshauptstadt Cherson seien mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. 22 weitere wurden verletzt. Nördlich der Stadt starben demnach drei Elektromonteure und nordöstlich ein weiterer Zivilist durch russischen Beschuss.

Früher am Tag hatten die ukrainischen Behörden zunächst von sieben Toten gesprochen. In der Stadt Cherson gerieten offenbar ein Baumarkt und der Bahnhof unter Beschuss.

Der Eisenbahn zufolge wurde auch ein Waggon des Zugs nach Lwiw getroffen und ein Schaffner verletzt. Die Passagiere hätten sich zu dem Zeitpunkt in einem Schutzkeller befunden. Im Gebiet seien fünf weitere Ortschaften beschossen worden, teilte Prokudin mit. Zuvor hatte er eine fast dreitägige Ausgangssperre in Cherson für das kommende Wochenende angekündigt.

17.15 Uhr: Ukrainische Staatsanwälte: 16 Tote bei russischen Angriffen in Region Cherson

Bei russischen Luftangriffen in der Region Cherson in der Südukraine sind nach ukrainischen Angaben mindestens 16 Menschen getötet worden. 22 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft von Cherson am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mit. Russland habe "massive" Angriffe gegen Zivilisten in der Region geführt. 

Den Angaben zufolge wurden zwölf der Opfer in der Stadt Cherson getötet. Den Behörden zufolge trafen zwei Angriffe einen Supermarkt und den Bahnhof der Stadt. Ein weiteres Bombardement traf demnach drei Menschen, die an der Reparatur einer Energieanlage arbeiteten.

Die ukrainischen Behörden hatten am Mittwoch eine Ausgangssperre für Cherson angekündigt. Ab Freitag 20.00 Uhr Ortszeit (19.00 MESZ) werde in der Stadt in der Nähe der Front eine Ausgangssperre gelten, erklärte der Chef der Militärverwaltung, Oleksander Prokudin, im Onlinenetzwerk Telegram. Die Ausgangssperre solle bis Montag, den 8. Mai, um 06.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MESZ) gelten.

16.29 Uhr: Ukraine weist russischen Vorwurf von versuchter Drohnen-Attacke auf Putin zurück

Die Ukraine hat die Verantwortung für einen angeblichen Anschlagsversuch mit Drohnen auf den russischen Staatschef Wladimir Putin in Moskau zurückgewiesen. "Die Ukraine hat nichts mit Drohnenangriffen auf den Kreml zu tun", sagte am Mittwoch der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak. 

Das russische Präsidialamt hatte kurz zuvor mitgeteilt, dass in der Nacht zum Mittwoch zwei ukrainische Drohnen über dem Kreml in Moskau abgeschossen worden seien. Der Kreml bezeichnete den Vorfall als "geplanten Terrorangriff und einen versuchten Anschlag auf das Leben des Präsidenten der russischen Föderation" und machte die Führung in Kiew direkt dafür verantwortlich.

Der ukrainische Präsidentenberater sagte dazu, die Ukraine greife den Kreml nicht an, weil auf diese Weise keine "militärischen Ziele" erreicht würden. "Die Ukraine führt einen ausschließlich defensiven Krieg und greift keine Ziele auf dem Territorium der Russischen Föderation an", betonte er. 

15.09 Uhr: Kreml wirft Ukraine versuchte Drohnen-Attacke auf Putin vor

Vor der bald erwarteten, ukrainischen Frühjahrsoffensive mehren sich Berichte aus Russland über angebliche Angriffe oder Sabotage-Akte in dem Land oder auf annektiertem Gebiet. Über dem Kreml in Moskau wurden nach Angaben des russischen Präsidialamts in der Nacht zu Mittwoch zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. Der Kreml sprach von einem versuchten Mordanschlag auf Staatschef Wladimir Putin. Währenddessen traf der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj überraschend zu einem Besuch in Finnland ein. Er soll am 13. Mai auch in Berlin erwartet werden. 

Ziel der beiden Drohnen in Moskau sei der Kreml und Putin gewesen, gab der Kreml bekannt. Die Überreste der abgeschossenen Drohnen seien auf das Kreml-Gelände gefallen, es sei aber niemand verletzt worden, hieß es in einer Erklärung weiter. Der Kreml bezeichnte den Vorfall als „geplanten Terroranriff und einen versuchten Anschlag auf das Leben des Präsidenten der russischen Förderation“ und machte die Führung in Kiew direkt dafür verantwortlich. Die Militärparade in Moskau am 9. Mai zum Sieg über Nazi-Deutschland soll aber wie geplant stattfinden. Kiew versicherte, „nichts mit den Drohnenangriffen auf den Kreml zu tun zu haben“, wie Präsidentschaftsberater Michailo Podoljak sagte.

13.50 Uhr: Moskau: Zwei ukrainische Drohnen mit Ziel Kreml abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben zwei ukrainische Drohnen mit dem Ziel Kreml in Moskau abgeschossen. Der Kreml warf der ukrainischen Führung daraufhin am Mittwoch einen Anschlagsversuch gegen Staatschef Wladimir Putin vor. Der Angriff werde als "geplanter Terroranschlag und Mordversuch gegen den Präsidenten der Russischen Föderation" eingestuft. 

13.30 Uhr: Berliner Polizei bereitet sich auf Selenskyj-Besuch vor

Die Berliner Polizei bereitet sich auf einen Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Mitte Mai in Berlin vor. Er wolle übernächstes Wochenende auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in die Hauptstadt kommen, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Mittwoch auf Anfrage der Deutsche Presse-Agentur. Entsprechende Sicherheitsmaßnahmen würden vorbereitet, konkrete Informationen zu dem Termin gäbe es so lange im Voraus aber noch nicht. Die Zeitung „B.Z.“ hatte zuerst über den geplanten Besuch berichtet.

11.50 Uhr: Präsident der Ukraine überraschend in Finnland zu Besuch

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist überraschend zu einem Besuch in Finnland eingetroffen. Selenskyj nehme an einem Gipfel der nordischen Länder teil, gab die finnische Präsidentschaft am Mittwoch bekannt. Wegen des Kriegs in der Ukraine war Selenskyj bisher nur sehr selten zu Besuchen im Ausland, darunter in Polen und in den USA.

11 Uhr: Ukraine verhängt 58-stündige Ausgangssperre für Cherson ab Freitag

Inmitten der ukrainischen Vorbereitungen für eine Frühjahrsoffensive haben die Behörden am Mittwoch eine Ausgangssperre für die südukrainische Stadt Cherson angekündigt. Ab Freitag 20.00 Uhr (Ortszeit; 19.00 ) werde in der Stadt in der Nähe der Front eine Ausgangssperre gelten, erklärte der Chef der Militärverwaltung, Oleksander Prokudin, im Online-Netzwerk Telegram. Die Ausgangssperre solle bis Montag, den 8. Mai, um 6.00 Uhr (Ortszeit; 05.00 Uhr) gelten. "In diesen 58 Stunden ist es verboten, sich fortzubewegen und sich in den Straßen der Stadt aufzuhalten. Die Zufahrt und Ausfahrt von (Cherson) wird auch gesperrt."

9.05 Uhr: Dutzende russische Drohnenangriffe in mehreren Regionen

Das russische Militär hat ukrainischen Behördenangaben zufolge in der Nacht zum Mittwoch erneut mehrere Regionen des Landes mit Drohnen angegriffen. In der Region Kirowohrad habe es nahe der Gebietshauptstadt Kropywnyzkyj Einschläge bei einem Öllager gegeben, teilte der Gouverneur Andrij Raikowitsch am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. „Es gab keine Opfer. Alle Einsatzkräfte haben rasch gehandelt.“ Raikowitsch berichtete von drei Drohnen. Über die Höhe der Schäden gebe es noch keine Angaben, fügte er hinzu.

Laut dem ukrainischen Generalstab hat Russland aus dem Gebiet Brjansk und vom Ostufer des Asowschen Meeres aus insgesamt 26 Drohnen gestartet. Davon seien 21 abgefangen worden. Über der ukrainischen Hauptstadt Kiew konnten demnach alle Drohnen abgeschossen werden. Für Kiew war es bereits der dritte Drohnenangriff innerhalb der vergangenen sechs Tage.

7.30 Uhr: Erneut Tanklager in Südrussland in Brand geraten

Im Süden Russlands nahe der von Moskau 2014 annektierten Halbinsel Krim ist in der Nacht ein Großfeuer in einem Tanklager ausgebrochen. „In der Ortschaft Wolna im Kreis Taman ist ein Treibstoffreservoir in Brand geraten“, teilte der Gouverneur der südrussischen Region Krasnodar, Wenjamin Kondratjew, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Tote und Verletzte gebe es nicht. Der Brand sei allerdings als besonders schwer eingestuft worden.

Am Rande der Siedlung Wolna liegt ein großes Umschlagterminal für Öl und Ölprodukte, die dann über das Schwarze Meer verschifft werden. Medienberichten zufolge ist eine Zisterne mit 20 000 Kubikmetern Treibstoff in Brand geraten. Rauch und Flammen seien bis auf die gegenüberliegende Halbinsel Krim zu sehen, hieß es. Das Feuer habe derzeit eine Fläche von 1200 Quadratmetern erfasst, teilte der Leiter der Kreisverwaltung Fjodor Babenkow mit. Die Feuerwehr versuche, die Flammen einzudämmen und ein Übergreifen auf andere Zisternen zu verhindern. Über die Ursachen des Brandes wurde bislang nichts bekannt.

Das waren die Entwicklungen am Dienstag, 2. Mai: 

22.15 Uhr: Selenskyj: Müssen euro-atlantische Sicherheit stärken

Mit Blick auf den bevorstehenden Nato-Gipfel im Juli hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Zusammenhalt westlicher Staaten angemahnt. „Das Wichtigste, was uns verbindet, ist die Sicherheit für alle Europäer, Stabilität und daher die weitere Entwicklung und Stärkung der europäischen und euro-atlantischen Gemeinschaft“, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache am Dienstag. Bei einem Treffen mit dem portugiesischen Parlamentspräsidenten Augusto Santos Silva habe er deshalb auch über die ukrainischen Forderungen an die Nato gesprochen.

Zuvor hatte Selenskyj bereits klar gemacht, dass er von dem Gipfel in Vilnius erwarte, dass dort der Weg zur Aufnahme seines Landes in das westliche Militärbündnis freigemacht werde. Unterstützung bei seinen Forderungen bekommt Kiew insbesondere von mittel- und osteuropäischen Staaten wie Gipfelgastgeber Litauen. Dass Nato-Partner wie die USA zu einer konkreten Beitrittsperspektive für die von Russland angegriffene Ukraine bewegt werden können, gilt Diplomaten zufolge derzeit allerdings als unwahrscheinlich.

20.25 Uhr: Ukraine droht Enttäuschung bei Nato-Gipfel

Die Hoffnungen der Ukraine auf eine konkretere Nato-Beitrittsperspektive drohen vorerst enttäuscht zu werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben zuletzt Bündnismitglieder wie die USA und Deutschland hinter verschlossenen Türen deutlich gemacht, dass sie vorerst keine Zusagen machen wollen, die substanziell über eine vage Nato-Erklärung aus dem Jahr 2008 hinausgehen. In ihr hatten die damaligen Staats- und Regierungschefs vereinbart, dass die Ukraine und Georgien der Nato beitreten sollen. Einen konkreten Zeit- oder Fahrplan dafür gab es allerdings nicht.

Das Außenministerium in Kiew betonte unterdessen, dass die Ukraine „kein Problem, sondern ein Vorteil“ für die Militärallianz sei. „Außenminister Dmytro Kuleba hat die Erwartungen der Ukraine klar umrissen: Auf dem Gipfel in Vilnius erwartet die Ukraine eine Zusage ihrer Verbündeten, die den Weg zu unserem Nato-Beitritt bestimmen wird“, schrieb Ministeriumssprecher Oleh Nikolenko am Dienstag bei Facebook.

17 Uhr: Ukraine verlängert Kriegsrecht um weitere 90 Tage

Mehr als 14 Monate nach dem russischen Einmarsch hat die Ukraine das Kriegsrecht sowie die allgemeine Mobilmachung um weitere 90 Tage bis zum 18. August verlängert. Für die beiden Anordnungen ergab sich am Dienstag im Parlament eine deutliche Zweidrittelmehrheit, wie Abgeordnete mitteilten.

16.30 Uhr: Russland weist Deutschen wegen angeblicher LGBT-Propaganda aus

Die russischen Behörden haben einen Deutschen wegen angeblicher Homosexuellen-Propaganda bestraft und mit seiner Abschiebung begonnen. Der Mann sei zunächst von der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands nach Moskau verbracht worden, berichtete die russische staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti am Dienstag. Von dort soll er am Nachmittag über die Türkei nach Deutschland fliegen. Darüber hinaus habe der 40-Jährige eine Geldstrafe von 150.000 Rubel (knapp 1700 Euro) zahlen müssen, hieß es.

Das Gerichtsurteil war bereits Anfang April ergangen und wurde nun vollstreckt. Medienberichten zufolge hatte der Mann versucht, sich im Internet mit einem Russen für den Aufbau einer sexuellen Beziehung bekannt zu machen.

13 Uhr: Russland beziffert ukrainische Verluste im April auf 15.000 Soldaten

Das ukrainische Militär hat nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums im April hohe Verluste erlitten. „Allein im vergangenen Monat haben sie mehr als 15.000 Mann verloren“, sagte Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Dienstag dem Telegram-Kanal der Behörde zufolge. Zudem sei es der russischen Armee im gleichen Zeitraum gelungen, 8 feindliche Flugzeuge, 277 Drohnen und 430 Panzer und gepanzerte Fahrzeuge sowie 225 Artilleriegeschütze abzuschießen. Unabhängig lassen sich die Aussagen nicht überprüfen. Zu eigenen Verlusten machte Schoigu keine Angaben.

11.15 Uhr: USA: Schwere russische Verluste in der Ukraine

Russland hat nach Einschätzung von US-Geheimdiensten im Angriffskrieg gegen die Ukraine in den vergangenen Monaten schwere Verluste erlitten. Seit Dezember seien mehr als 20.000 Soldaten getötet und rund 80.000 verwundet worden, sagte der der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, am Montag in Washington. Unklar blieb zunächst, ob sich die Angaben auf die Ukraine insgesamt oder nur auf die Kämpfe um die ostukrainische Stadt Bachmut beziehen.

Hierzu gab es widersprüchliche Angaben: Kirby hatte zunächst klargestellt, dass sich die Zahlen „allein auf die Kämpfe um Bachmut“ beziehen. Sein Stellvertreter Sean Savett korrigierte dies zu einem späteren Zeitpunkt und sagte der „Washington Post“, dass die Zahlen die russischen Verluste seit Dezember in der gesamten Ukraine widerspiegelten. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Zahlen nicht.

Bei etwa der Hälfte der gefallenen Soldaten auf russischer Seite handle es sich um Söldner der Wagner-Truppe, sagte Kirby weiter. Die meisten von ihnen seien russische Strafgefangene gewesen, die ohne ausreichende Kampf- oder Gefechtsausbildung in den Krieg geschickt worden seien, sagte Kirby. Angaben zu den Opfern auf der ukrainischen Seite machte Kirby nicht.

10.14 Uhr: Ukraine wirft Russland gezielte Angriffe auf Wohngebiete vor

Die Ukraine hat Russland eine veränderte Taktik mit gezielten Raketenangriffen auf Wohngebiete vorgeworfen. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass sie direkte Angriffe eben auf zivile Mehrfamilienhäuser oder Orte ausführen, an denen es viele Häuser der Zivilbevölkerung gibt“, sagte der Berater des Präsidentenbüros Mychajlo Podoljak in der Nacht zum Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Moskau wolle dadurch unter anderem eine verfrühte Gegenoffensive Kiews provozieren. Dazu wolle der Kreml testen, ob die Ukraine in der Lage sei, den eigenen Luftraum zu schützen.

9.20 Uhr: London: Russische Rüstungsindustrie kommt Kriegsbedarf nicht nach

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste verfügt Russland nicht über genügend Munition, um bei Offensiven in der Ukraine entscheidende Fortschritte zu erzielen. Moskau räume der Stärkung der Rüstungsindustrie zwar oberste Priorität ein, hieß es am Dienstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums - die Branche werde dem hohen Kriegsbedarf jedoch weiterhin nicht gerecht.

Russlands politische Führung verlange Erfolge auf dem Schlachtfeld, während die für die Logistik verantwortlichen Führungskräfte auf der Strecke blieben, hieß es. Als Beispiel dafür nennen die Briten die kürzliche Entlassung des Vize-Verteidigungsministers Michail Misinzew, der acht Monate lang für die materielle und technische Versorgung der Armee zuständig war. In der vergangenen Woche wurde seine Auswechslung bestätigt, seine Aufgabe hat nun Generaloberst Alexej Kusmenkow übernommen, bislang stellvertretender Direktor der Nationalgarde.

Das waren die Entwicklungen am Montag, 1. Mai:

21.45 Uhr: Selenskyj: Flugabwehr muss effektiver werden

Nach den neuesten russischen Raketenangriffen auf ukrainische Städte hat Präsident Wolodymyr Selenskyj eine effektivere Flugabwehr angekündigt. „Wir arbeiten mit unseren Partnern so aktiv wie möglich daran, den Schutz unseres Luftraums noch zuverlässiger zu gestalten“, sagte Selenskyj am Montag in seiner allabendlichen Videoansprache. „Allein in der letzten Nacht, von Mitternacht bis sieben Uhr am Morgen, ist es uns gelungen, 15 russische Raketen abzuschießen“, sagte Selenskyj. „Aber leider nicht alle“.

17.20 Uhr: Kiews Verteidigungsminister: Vorbereitung der Offensive in Endphase

Die Vorbereitungen der Ukraine für die erwartete Frühjahrsoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete sind nach Worten von Verteidigungsminister Olexij Resnikow „in der Endphase“. „Ich glaube an sie“, sagte er am Montag im Staatsfernsehen. „Es ist viel für ihren Erfolg getan worden.“

„Ich glaube, dass wir ab heute auf die Zielgerade einbiegen und sagen können: Ja, alles ist bereit“, betonte Resnikow. „Und dann werden der Generalstab, der Oberbefehlshaber und sein Team auf der Grundlage der Entscheidung und des Verständnisses der Lage auf dem Schlachtfeld entscheiden, wie, wo und wann“, sagte der Minister. Er sei ebenso wie die internationalen Partner der Ukraine vom Erfolg der Offensive überzeugt. Schließlich verstünden die Partner Kiews, dass ein Erfolg „im Sicherheitsinteresse ihrer Länder und ihrer Völker liegt“.

16.45 Uhr: Putin-loyale Motorradfahrer brechen zu Rallye Richtung Berlin auf

Eine Gruppe von Putin-loyalen Motorradfahrern ist von Moskau zu einer Rallye aufgebrochen, die sie bis nach Berlin führen soll. Wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP beobachtete, startete die Kolonne am Samstag im Südosten der russischen Hauptstadt. Sie bestand aus hunderten Mitgliedern des Clubs Nachtwölfe, der Kreml-Chef Wladimir Putin vehement unterstützt.

Mehrere Teilnehmer der Rallye trugen russische und sowjetische Fahnen. Einige hatten auf ihren Motorrädern den Buchstaben Z angebracht, der die vom Kreml offiziell als "militärische Spezialoperation" bezeichnete Offensive in der Ukraine symbolisiert. Die Rallye trägt den Namen "Die Routen des Sieges". Angeführt wird die Rallye von Alexander Saldostanow, dem Chef und Gründer der Nachtwölfe, der sich als "Freund" Putins bezeichnet. 

15.30 Uhr: Kiewer Führung streitet über russische Pässe in besetzten Gebieten

Die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk hat dem Rat des Menschenrechtsbeauftragten Dmytro Lubinez widersprochen, dass Ukrainer in den besetzten Gebieten notfalls russische Pässe annehmen sollen. „Wer hat gesagt, dass die Russen lange in den temporär besetzten Gebieten sein werden?“, schrieb Wereschtschuk am Montag bei Telegram. Es sei ihrer Meinung nach unmöglich, aus Ukrainern Russen zu machen. Abschiebungen von Ukrainern aus den russisch kontrollierten Gebieten seien aufgrund fehlender „humanitärer Korridore“ ebenso unmöglich.

Die 43-Jährige forderte Moskau und das Internationale Rote Kreuz auf, eine geregelte Ausreise in das ukrainisch kontrollierte Gebiet zu ermöglichen. Darüber hinaus blieben die Empfehlungen der Ministerin für die Menschen in den besetzten Gebieten bestehen. „Keine russischen Pässe annehmen, nicht mit den Besatzern kooperieren, wenn möglich ausreisen, auf die ukrainischen Streitkräfte warten“, zählte Wereschtschuk auf.

11.02 Uhr: Kiews Menschenrechtsbeauftragter rät zur Annahme russischer Pässe

Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez hat Ukrainern in den von Russland besetzten Gebieten zur Annahme russischer Pässe geraten. „Überleben, das ist die Hauptsache“, sagte der 41-Jährige im Fernsehen, wie örtliche Medien in der Nacht zum Montag berichteten. Die Regierung würde darauf verständnisvoll reagieren, da die Einbürgerungen unter Druck stattfinden. Lubinez sprach sich „kategorisch“ gegen eine strafrechtliche Verfolgung von Ukrainern aus, die die russische Staatsbürgerschaft zum „Überleben“ angenommen hätten.

Ausgenommen von der Straffreiheit seien jedoch die Organisatoren des Einbürgerungsprozesses, die als „Kollaborateure“ gerichtet würden. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin ein Dekret unterzeichnet, gemäß dem Ukrainer in den vom Kreml im vergangenen Oktober formell annektierten Gebieten ab 1. Juli 2024 als Ausländer gelten. Ohne Aufenthaltstitel droht Ukrainern wie anderen Ausländern dann die Abschiebung.

10.35 Uhr: Zahl der Verletzten nach russischem Raketenangriff steigt weiter an

Die Zahl der Verletzten im ukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk nach nächtlichen russischen Raketenangriffen ist weiter gestiegen. „Es gibt schon 34 Verletzte durch den Raketenschlag auf den Kreis Pawlohrad“, teilte der Gouverneur der Region, Serghij Lyssak, am Montag auf seinem Telegram-Kanal mit. Zuvor hatte er von 25 Verletzten berichtet.

Die meisten Opfer wiesen Brüche und Prellungen, Stich- und Fleischwunden durch Splitter sowie Rauchvergiftungen durch die Brände auf. Zwei Frauen im Alter von 45 und 55 Jahren seien auf der Intensivstation, so Lyssak. Unter den Verletzten seien auch drei Minderjährige, darunter ein achtjähriges Mädchen. Die Aufräumarbeiten in den Trümmern gehen weiter.

8.31 Uhr: Mindestens ein Toter und dutzende Verletzte bei russischen Angriffen in der Ukraine

Bei erneuten russischen Angriffen in der Ukraine sind nach ukrainischen Angaben in der Region Cherson ein Mensch getötet und drei weitere verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten "im Laufe des vergangenen Tages 39 Beschüsse ausgeführt", die Stadt Cherson im Süden des Landes sei "achtmal" getroffen worden, erklärte Oleksandr Prokudin von der Militärverwaltung Cherson am Montag. "Infolge der russischen Aggression kam eine Person ums Leben und drei weitere, darunter ein Kind, wurden verletzt."

Am Montagmorgen meldete Kiew zudem weiteren russischen Raketenbeschuss, die meisten russischen Marschflugkörper seien jedoch abgefangen worden. "Heute Nacht hat der Feind einen weiteren massiven Luftangriff auf die Ukraine ausgeführt", erklärte Kiews Militärverwaltung am Montag im Onlinedienst Telegram. Die ukrainische Luftwaffe teilte auf Telegram mit, dass 18 Raketen abgeschossen worden seien, 15 von ihnen wurden demnach zerstört. Die Raketenabwehr der Ukraine war zuletzt durch die Lieferung hochmoderner Abwehrsysteme durch die westlichen Verbündeten massiv verstärkt worden.

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