Um für die konkrete Planung der künftigen Hochrheinautobahn 98 zwischen Schwörstadt und Murg vorbereitet zu sein, sichert das Regierungspräsidium Freiburg nun die dafür erforderlichen Grundstücke. Auf einem etwa 50 Meter breiten Geländestreifen, in deren Mitte die von der Deges ausgearbeitete Vorzugsvariante der A98 verläuft, gilt nun eine Veränderungssperre. Auf dem etwa 1,8 Kilometer langen Teilabschnitt zwischen Wehra und Röthekopf, wo die Autobahn künftig in einem Tunnel in Richtung verschwinden soll, kommen somit insgesamt 16,4 Hektar Fläche zusammen. Für eine Dauer von zunächst zwei Jahren sind hier keine Bauvorhaben zulässig, die die Planung der Autobahn behindern könnten. Eine Verlängerung dieser Sperre ist für weitere zwei Jahre möglich.

Wie bereits die Stadt Wehr vor einigen Wochen konnte nun auch Bad Säckingen eine Stellungnahme zum gesicherten Plangebiet abgeben. Um es kurz zu machen: Einwände gab es dagegen nicht, allerdings nutzten die Gemeinderatsfraktionen für grundsätzliche Stellungnahmen zur Autobahnplanung auf Bad Säckinger Gebiet. Allen voran Fred Thelen (FW) formulierte als Wallbacher Ortsvorsteher die Interessen des Ortsteils, an dessen Eingang die künftige Anschlussstelle geplant ist. „Zum ersten Mal sehe ich eine Planung, wie wir auf der Gemarkung Wallbach von der Autobahn betroffen sein werden“, so Thelen. Aus Wallbacher Sicht sei es unverständlich, dass die Anschlussstelle den Namen Wehr tragen soll, denn Wallbach sei davon schließlich stärker betroffen. Thelen wünschte sich deshalb, dass die Deges ihre Trasse auch im Ortschaftsrat vorstellen wird.

Eine Veränderungssperre gilt nun auf der künftigen Trasse der A98 bei Wallbach und Brennet.
Eine Veränderungssperre gilt nun auf der künftigen Trasse der A98 bei Wallbach und Brennet. | Bild: Schönlein, Ute

Wallbach pocht auf Lärmschutz

Wichtigstes Anliegen aus Wallbacher Sicht sei aber ein ausreichender Schallschutz, der in den bisherigen Plänen aber nicht erkennbar sei, kritisierte Thelen. „Alle Fragen haben ihre Berechtigung“, meinte Bürgermeister Alexander Guhl, „allerdings werden sie erst im Planfeststellungsverfahren geklärt werden.“ Aktuell gehe es lediglich darum, dass die Trasse vor weiterer Bebauung freigehalten werde. Zu einem möglichen Schallschutz für Wallbach und das Wehrer Wohngebiet Weckertsmatt schreibt die Deges: „Das Vorhaben befindet sich derzeit in der Vorplanung, so dass zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine konkreten Aussagen zum Lärmschutz gemacht werden können. Es ist allerdings absehbar, dass im Bereich der Ortslage Wehr sowie zwischen den Ortslagen Wehr und Wallbach (Lage der Anschlussstelle Wehr) aktive Lärmschutzmaßnahmen notwendig werden.“

Feststellungsbeschluss schon 2027?

Kritik an der Deges kam von Stadtrat Hartmut Fricke (UBL). Der vorliegende Plan enthalte nur wenig Konkretes: „Wir wissen gar nichts über den Höhenverlauf der Trasse“, ohne mehr konkrete Informationen könne er nicht zustimmen, so Fricke. Er bezweifelte auch, dass die Autobahnplanung unter der Deges Tempo aufgenommen habe. Fricke: „Da kann man höchstens von Schneckentempo reden.“ Hier widersprach Guhl energisch: Aktuell plane die Deges mit einem Planfeststellungsbeschluss Ende 2027. „Das ist alles andere als ein Schneckentempo“, so Guhl. Der Höhenverlauf der Trasse werde Gegenstand im Planfeststellungsverfahren. „Jetzt geht es um grundstückssichernde Maßnahmen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

Ruth Cremer-Ricken (Grüne) bemängelte, dass für den Abschnitt zwischen Schwörstadt und Murg lediglich Pläne für den westlichen Abschnitt bis zum Tunnel bei Wallbach vorliegen. Warum für den weiteren Verlauf der Trasse bis zur Anschlussstelle Murg-Rothaus keine Pläne vorliegen, erschließe sich ihr nicht.

Entwicklungen bei der Hochrheinautobahn A98