Fidelis Krall aus Wald ist nicht nur Geschäftsmann und talentierter Küchenplaner, sondern er ist auch Vater von drei Kindern, zweifacher Großvater und sogar staatlich geprüfter Tagesvater. Nun fügte er seiner Vita ein weiteres Kapitel hinzu: Neu-Autor.

Immer für einen Schabernack zu haben

Wer Fidelis Krall kennt, weiß, dass er auch mit 67 Jahren für jeden Schabernack zu haben ist. Daher kann man sich gut vorstellen, dass er schon als Kind ein Lausbub gewesen sein muss. Und Geschichten erzählen, das kann er. Als seine Kinder klein waren, schlüpften sie zu den Eltern ins Bett und wollten immer wieder aufs Neue vom Papa Geschichten hören. Immer wieder habe er seinem Umfeld versprochen, irgendwann ein Buch zu schreiben.

Das Motiv zeigt Neu-Autor Fidelis Krall auf der Leipziger Buchmesse.
Das Motiv zeigt Neu-Autor Fidelis Krall auf der Leipziger Buchmesse. | Bild: Fidelis Krall

Nun ist es fertig. Er ließ 250 Exemplare drucken und vertreibt diese im Eigenverlag. Vor sieben, acht Jahren hat er mit diesem Vorhaben begonnen und an den Geschichten immer wieder gefeilt. Das humorvolle Kinderbuch „Die Lausbuben von Haselfeld“ spielt zwar an einem fiktiven Ort. Die Geschichten haben jedoch ihren Ursprung in Kappel, einem kleinen Ortsteil der Gemeinde Wald. Hier ist Fidelis Krall geboren und aufgewachsen.

Geschichten mit Ursprung in Kappel

Daher findet sich die Kapelle von Kappel auch auf dem Titelbild wieder. Dieses Titelmotiv hat ursprünglich Fidelis Kralls Tochter Nicole gezeichnet. Sabine Hermann aus Sigmaringen, die das Kinderbuch illustriert hat, überarbeitete das Titelbild nur marginal und passte es optisch an die Bildgestaltung des Buches an. Sie ist eine Schulkameradin seiner Tochter. Die kreative Umsetzung erfolgte durch Melanie Hafner.

Eigene Streiche bilden den Erfahrungshintergrund

Basis der lustigen Kurzgeschichten der „Lausbuben von Haselfeld“ ist, dass Fidelis Krall und sein Freund tatsächlich als Kinder Steine auf den blechernen Abwasserdeckel beim Nachbarn geworfen haben, um diesen mit dem Lärm zu ärgern. Das ist ihnen gelungen. Diese reale Begebenheit ist ähnlich im ersten Kapitel zu finden. Im Buch tragen beide Kinder jedoch die Namen Fiete und Gustl und sind im Grunde ganz liebe Jungs. Aber sie sind im Dorf für ihre Streiche bekannt. Der garstige Nachbar erhielt den Namen Karle Kolke, denn früher gab es die nicht gerade schmeichelhafte Bezeichnung: “Das ist ein Kolke“, erläutert der Neu-Autor.

Buch mit pädagogischer Botschaft

Doch Krall möchte mit seinen Geschichten nicht nur die Leser, Vorleser und Zuhörer unterhalten, sondern hat in das Buch auch eine pädagogische Botschaft gepackt. Er möchte mit seinen lustigen Kurzgeschichten Werte vermitteln, die er selbst lebt und erlebt hat. Er unterstreicht: “Gewalt führt eigentlich nur zu Gegengewalt und treibt die Gewaltspirale immer weiter nach oben.“ So lassen sich die aufgeweckten Jungs Fiete und Gustl immer wieder neue Streiche einfallen, um den grantigen Kolke auf dessen Fehlverhalten, auf den eigenen Vorteil und sein Recht zu beharren, aufmerksam zu machen. Ob ihnen dies gelingt?

Erläuterungen von Redewendungen

Zum anderen erläutert der Autor in jedem Kapitel in Vergessenheit geratene oder bekannte Sprichwörter, Redewendungen und Zitate. So sollen Vorlesende und Zuhörende ins Gespräch kommen. Jeder kennt das Sprichwort, jemandem zu zeigen, „wo der Barthel den Most holt“. Doch was bedeutet diese Redewendung eigentlich? Bewusst vertreibt Krall „Die Lausbuben von Haselfeld“ im Eigenverlag.

Das ist garantiert kein Märchen: Der Walder Fidelis Krall ist unter die Buch-Autoren gegangen. Vor kurzem besuchte er die Leipziger ...
Das ist garantiert kein Märchen: Der Walder Fidelis Krall ist unter die Buch-Autoren gegangen. Vor kurzem besuchte er die Leipziger Buchmesse und hatte natürlich sein Kinderbuch „Die Lausbuben von Haselfeld“ mit im Gepäck. | Bild: Fidelis Krall

Beim Besuch auf der Leipziger Buchmesse, die vom 27. bis 30. März stattfand, hatte der Neu-Autor sein Buch im Gepäck und führte einige Gespräche mit Verlegern. Diese hätten ihn in seiner Überzeugung bestätigt, nur im Eigenverlag seine künstlerische Freiheit ausleben zu können, lautet sein Fazit. Die erste Auflage mit 250 Exemplaren ist im freien Buchhandel erhältlich.

Familie hilft kräftig mit

Die ganze Familie hat Fidelis Krall in sein Kinderbuch eingebunden. Mit seiner Tochter Katrin und seiner Ehefrau Christa hat der Neu-Autor die Namen und das Aussehen seiner Erzählfiguren „ausbaldowert“. „Da steckt viel Herzblut drin, denn da hat die ganze Familie mitgewirkt“, sagt er mit gewissem Stolz in der Stimme.